[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlblocks aus metallischem
Material, insbesondere aus Wälzlagerstahl, bei dem zylindrisch geformtes Ausgangsmaterial
in einem Schrägwalzwerk unter Einsatz eines axial feststehenden Lochdorns zu einem
rohrförmigen Hohlblock umgeformt wird. Ein Verfahren dieser Art ist beispielsweise
aus der EP 0 940 193 A2 bekannt.
[0002] Beispielsweise für die Herstellung von Wälzlagerringen werden nahtlose Rohre aus
Wälzlagerstahl benötigt, die durch das gattungsgemäße Verfahren hergestellt werden
können. Dabei wird zylindrisch geformtes Ausgangsmaterial einem Schrägwalzwerk zugeführt,
das mit einem axial feststehenden Lochdom ausgestattet ist. Zur Umformung des zylindrisch
geformten Ausgangsmaterials zu einem nahtlosen Rohr wird das Ausgangsmaterial über
den Lochdom gewalzt.
[0003] Neben dem Lochen des Ausgangsmaterials durch Schrägwalzen ist auch noch das Presslochen
bekannt, wie es beispielsweise in der DE 195 20 833 A1 beschrieben wird.
[0004] Die Vorteile des Schrägwalzverfahrens sind vor allem die niedrige Exzentrizität der
Hohlblöcke und ein hohes Einsatzgewicht der Blöcke, d. h. es können relativ lange
Rohre gefertigt werden. Nachteilig ist bei den bekannten Schrägwalzverfahren, dass
Zugspannungen in der Materialkernzone auftreten, wodurch die Gefahr der Innenfehler-Entstehung
durch Aufreißen besteht; weiterhin ist hier eine relativ hohe Vormaterialqualität
notwendig, weshalb in der Regel bei Werkstoffen mit vermindertem Umformvermögen nur
vorgewalztes Material verarbeitet werden kann.
[0005] Die Vorteile des Presslochens sind vor allem das Auftreten von Druckspannungen in
der Materialkemzone, wodurch keine Gefahr von Innenfehlern gegeben ist, selbst bei
Stahltypen mit eingeschränktem Umformvermögen. Nachteilig ist hier die relativ hohe
Exzentrizität der Hohlblöcke sowie deren geringeres Einsatzgewicht.
[0006] Aufgrund der genannten Nachteile dieser Schrägwalzverfahren sieht die EP 0 940 193
A2 vor, dass vor dem Lochen des Ausgangsmaterials eine Massivreduktion des Materials
vorgenommen wird. Reduktion und Lochung können dabei in einem einzigen Schritt erfolgen
(s. Fig. 1 der EP 0 940 193 A2); alternativ können für die Reduktion und die Lochung
auch zwei Schritte vorgesehen werden (s. Fig. 2 und 3 der EP 0940193 A2).
[0007] Bei der Nutzung des Schrägwalzverfahrens zur Lochung zylindrischen Ausgangsmaterials
hat sich herausgestellt, dass es speziell bei der Verarbeitung von Wälzlagerstahl
und hier insbesondere bei Stahl des Typs 100 Cr 6 mit dem vorbekannten Verfahren Probleme
gibt. Das gemäß dem Stand der Technik eingesetzte Massivreduzieren des Ausgangsmaterials
verteuert den Herstellungsprozess nicht unerheblich.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem
sich Hohlblöcke aus Wälzlagerstahl durch das Schrägwalzverfahren ökonomisch herstellen
lassen. Insbesondere soll das Vormaterial für die Herstellung von Rohren als Ausgangsprodukt
für die Fertigung von Lagerringen preiswerter werden.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Ausgangsmaterial aus
nicht vorurngeformtem Material besteht, das durch Direktstrangguss hergestellt wird,
und dass das Ausgangsmaterial vor der Zuführung in das Schrägwalzwerk keinem Vorwalzvorgang
unterzogen wird. Bevorzugt wird das Ausgangsmaterial im Schrägwalzwerk dann beim Lochen
nur einem Walzvorgang mit definiert vermindertem, d. h. geringem Umformgrad unterzogen;
die Umformparameter sind dann also limitiert, so dass nur eine geringe Umformung erfolgt.
[0010] Gemäß dem Kern der Erfindung wird also direkt stranggegossenes Äusgangsmaterial zur
Herstellung nahtloser Rohre verwendet, das ohne Durchführung eines Vorwalzprozesses
dem Schrägwalzwerk zugeführt wird. Beim Lochen des Ausgangsmaterials im Schrägwalzwerk
wird das Material nur einem Walzvorgang mit definiert vermindertem, d. h. geringem
Umformgrad unterzogen, verglichen mit den Möglichkeiten bekannter Schrägwalzverfahren.
Es findet beim Schrägwalzen daher keine Massivreduktion vor dem bzw. beim Lochen statt,
wie dies bei vorbekannten Verfahren üblich ist. Auf diese Art und Weise kann das Herstellungsverfahren
für nahtlose Rohre, insbesondere aus Wälzlagerstahl, wesentlich vereinfacht und damit
ökonomischer gestaltet werden.
[0011] Das Schrägwalzwerk ist bevorzugt als Drei-Walzen-Schrägwalzwerk ausgebildet; dabei
kommen vorzugsweise Kegel-Schrägwalzen zum Einsatz.
[0012] Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die nachfolgenden Bedingungen
eingehalten werden:
[0013] Die Querschnittsabnahme des Ausgangsmaterials während des Lochungsvorgangs im Schrägwalzwerk
sollte beim reduzierenden Lochen mit konvergenter Walzenstellung maximal 71 % und
beim aufweitenden Lochen mit divergenter Walzenstellung maximal 60 % betragen. Unter
Querschnittsabnahme wird dabei die Differenz zwischen Ausgangsquerschnittsfläche und
umgeformter Querschnittsfläche bezogen auf die Ausgangsquerschnittsfläche verstanden.
[0014] Die Einschnürung beim Lochungsvorgang sollte mindestens 75 %, vorzugsweise mindestens
87 %, vom Ausgangsdurchmesser betragen. Unter Einschnürung ist hier die Durchmesserreduzierung
an der engsten Stelle, dem Hohen Punkt, zu verstehen; sie ergibt sich also als Quotient
des Durchmessers am Hohen Punkt bezogen auf den Ausgangsdurchmesser. Der Hohe Punkt
ist die engste Stelle zwischen den Walzen, d. h. wo der Materialdurchmesser am kleinsten
ist.
[0015] Mit Vorteil beträgt die maximale Streckung des Ausgangsmaterials beim konvergentem
Lochen 3,5, vorzugsweise 3,0, und beim divergentem Lochen 2,5, vorzugsweise 2,0. Die
Streckung ergibt sich als Verhältnis der Rohrlänge nach der Umformung zur ursprünglichen
Block- oder Rohrlänge bzw. als Verhältnis der Querschnittsfläche vor der Umformung
zur umgeformten Querschnittsfläche.
[0016] Die Durchmesserabnahme des Ausgangsmaterials im Schrägwalzwerk sollte - wenn ein
Massiworreduzieren vorgenommen wird, also im Falle einer Vorumformung - maximal 42
% betragen, vorzugsweise maximal 15 %. Sie ist definiert als Differenz zwischen dem
Durchmesser vor der Umformung und dem Durchmesser nach der Umformung bezogen auf den
Ausgangs-Durchmesser, d.h. vor der Umformung.
[0017] Das Verfahren lässt sich besonders vorteilhaft anwenden, wenn das Ausgangsmaterial
vor dem Lochen auf eine Temperatur zwischen 1.050 °C und 1.140 °C, vorzugsweise auf
eine Temperatur zwischen 1.060 °C und 1.080 °C, erwärmt wird.
[0018] Bevorzugt wird der Lochungsvorgang mit divergent ausgerichteten Walzen durchgeführt.
Beim divergenten Walzen entfernen sich die Walzenachsen in Walzrichtung voneinander,
während sich beim konvergenten Walzen die Walzenachsen in Walzrichtung zunehmend annähern.
[0019] Das vorgeschlagene Verfahren kommt besonders bevorzugt bei der Verarbeitung von Wälzlagerstahl
des Typs 100 Cr 6 zum Einsatz.
[0020] Das Verfahren gemäß der Erfindung zeichnet sich durch verschiedene Vorteile aus:
[0021] Durch die genannten Maßnahmen wird es möglich, Wälzlagerstahl, der im Direktstrangguss
gefertigt wurde, ohne Vorreduktion zu verarbeiten und zum Hohlblock umzuformen. Im
Kerngebiet des Materials liegen dabei vorteilhafte Druckspannungen vor.
[0022] Durch Anwendung des vorgeschlagenen Verfahrens wird ein Hohlblock mit niedriger Exzentrizität
erzeugt. Ferner ist es möglich, relativ lange Rohre herzustellen, da das Einsatzgewicht
der Blöcke beim Schrägwalzverfahren groß sein kann. Durch die vorhandenen Druckspannungen
in der Materialkernzone ist auch die Gefahr der Entstehung von Innenfehlern gering,
was sich vor allem bei Stahlsorten mit eingeschränktem Umformvermögen positiv bemerkbar
macht.
[0023] Da ein Vorwalzen des Ausgangsmaterials vor dem Lochen entbehrlich wird, kann mit
dem vorgeschlagenen Verfahren der Hohlblock in wesentlichen kostengünstigerer Weise
hergestellt werden, verglichen mit dem Schrägwalzverfahren gemäß dem Stand der Technik.
[0024] Mit der vorgeschlagenen Vorgehensweise wird auch in vorteilhafter Weise erreicht,
dass die Qualität des Hohlblocks auf hohem Niveau bleibt: Mit den vorgeschlagenen
Walzparametern wird Triangulation (Dreiecksbildung) am hinteren Hohlblockende weitgehend
vermieden, und es kommt auch zu keiner großen "Trompetenbildung" (Durchmesseraufweitung
am vorderen Ende des Hohlblocks).
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren verbindet daher die Vorteile des Schrägwalzverfahrens
hinsichtlich guter Konzentrizität, hohen Einsatzgewichts und geringer Materialverluste
mit den Vorteilen des Presslochens hinsichtlich überwiegender Druckspannungen im Kerngebiet
des Materials unter Vermeidung der Nachteile beider Verfahrensprinzipien. Somit ergeben
sich neben ökonomischen Vorteilen auch Qualitätsverbesserungen des Hohlblocks.
[0026] Insgesamt ergibt sich eine Einsparung von Energie, Material- und Produktionskosten
bei der Vormaterialbereitstellung, insbesondere für die Herstellung von Wälzlagerringen,
bei einem hohen Qualitätsniveau der gefertigten Rohre.
[0027] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die einzige
Figur zeigt schematisch das metallische Ausgangsmaterial, das mittels Walzen zum Hohlblock
umgeformt wird.
[0028] In der Figur ist mit 1 der zu fertigende Hohlblock bezeichnet, der dann zu einem
nahtlosen Rohr umgeformt wird. Dieses besteht im Ausführungsbeispiel aus Wälzlagerstahl
des Typs 100 Cr 6. Der Hohlblock 1 wird aus Ausgangsmaterial 2 mit kreiszylindrischem
Querschnitt gefertigt. Die Umformung des Ausgangsmaterials 2 zum Hohlblock 1 erfolgt
in einem Drei-Walzen-Schrägwalzwerk; dargestellt sind zwei Walzen 3 und 4 des Schrägwalzwerks.
Die Walzen 3, 4 weisen einen kegeligen Abschnitt auf. Die Achsen 6 und 7 der Walzen
3 und 4 entfernen sich in Walzrichtung R voneinander, d. h. es erfolgt ein divergentes
Lochen.
[0029] Zum Lochen des Ausgangsmaterials 2 zum Hohlblock 1 ist ein axial festgelegter Lochdorn
5 vorgesehen, über den das Ausgangsmaterial 2 durch die Walzen 3 und 4 gewalzt wird.
[0030] Als wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Ausgangsmaterial
2 aus nicht vorgeformtem Material besteht, das durch Direktstrangguss hergestellt
wird. Vor der Zuführung des Ausgangsmaterials 2 in das Schrägwalzwerk 3, 4 wird das
Material keinem Vorwalzvorgang unterzogen. Im Schrägwalzwerk 3, 4 selber, beim Lochen
des Ausgangsmaterials 2, wird mit einem nur definiert vermindertem, d. h. geringem
Umformgrad gewalzt.
[0031] Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass die Querschnittsabnahme des Ausgangsmaterials
2 während des Lochungsvorgangs im Schrägwalzwerk 3, 4 höchstens 60 % beim divergenten
Lochen und höchstens 71 % beim konvergenten Lochen beträgt. Beim Drei-Walzen-Schrägwalzverfahren
gemäß dem Stand der Technik liegt die Querschnittsabnahme bei Werten bis zu 80 %.
[0032] Weiterhin beträgt die Einschnürung des Ausgangsmaterials 2 beim Lochungsvorgang mindestens
75 %, besonders bevorzugt mindestens 87 %.
[0033] Der Lochungsvorgang wird gemäß dem Ausführungsbeispiel mit divergent angestellten
Walzen durchgeführt. Hierbei beträgt die maximale Streckung des Ausgangsmaterials
2,5.
[0034] Von Bedeutung ist auch noch, dass die Querschnittsabnahme des Ausgangsmaterials 2
beim Vorumformen - falls es aus Gründen der Sortimentserweiterung durchgeführt wird
- maximal 66 % beträgt, was einer Streckung von 1 bis 3 entspricht. Dieser Wert ist
im Stand der Technik wesentlich größer; er liegt bei 67 % bis 75 % und höher, was
einer Streckung von größer oder gleich 3 bis 4 entspricht.
[0035] Das Verfahren ist bevorzugt anwendbar für die Verarbeitung niedrig legierter Stähle
aus nicht-vorumgeformtem Stranggussmaterial sowie hochlegierter Stähle unter Vermeidung
signifikanter Innenfehler und Endenverlusten bei geringer Exzentrizität. Das Einsatzmaterial
kann speziell als Rohrvormaterial erschmolzen, pfannenbehandelt und vergossen sein,
so dass es ein feinkörniges, homogenes Gefüge mit feindisperser Verteilung der Primärkarbide
und hohem Reinheitsgrad aufweist, wobei besonders die O
2- und S-Gehalte begrenzt sind.
[0036] Man kann also zusammenfassend sagen, dass beim vorgeschlagenen Verfahren keine Vorreduktion,
Vorumformung bzw. Massivreduktion zu erfolgen braucht, woraus eine Kosteneinsparung
resultiert. Es kann jedoch auch eine Vorreduktion, beispielsweise auf einem Drei-Walzen-Schrägwalzwerk,
stattfinden, um aus einem Mutterblock Ausgangsblöcke verschiedener Durchmesser herzustellen;
hierdurch kann das Abmessungssortiment der daraus zu walzenden Hohlblöcke erweitert
werden.
[0037] Als Beispiel hierfür sei ein Mutterblock mit einem Durchmesser von 120 mm angeführt,
aus dem Hohlblöcke mit einem Durchmesser von 127 bis 144 mm gewalzt werden. Wird der
Mutterblock vorher, d. h. vor der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, durch
Schrägwalzen auf z. B. 100 mm bzw. 80 mm vorreduziert, können aus den so entstehenden
Blöcken Hohlblöcke mit einem Durchmesser von 106 bis 120 mm bzw. 85 bis 96 mm gewalzt
werden. Auf diese Weise können also aus dem genannten Mutterblock Hohlblöcke im Durchmesserbereich
von 85 mm bis 144 mm gewalzt werden. Insoweit kommt ein Vorreduzieren des Mutterblocks
in Betracht, bevor das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird.
[0038] Nach dem Stand der Technik ist indes eine Vorumformung durch Längswalzen oder Schmieden
notwendig, wobei die Streckung 3 bis 4 bzw. die Querschnittsabnahme mindestens 67
% bis 75 % betragen muss.
[0039] Das Lochen vom Block, also vom Ausgangsmaterial, zum Hohlblock erfolgt mit einem
definiert gemäßigten Umformgrad (Streckung maximal 2,0 bis 3,5) unter komplex gleichzeitiger
Kombination mehrerer Umformparameter, die in den Ansprüchen angegeben wurden und die
ein Optimum für die Herstellung der in Rede stehenden Hohlblöcke darstellen.
[0040] Der Umformgrad bzw. die Streckung kann bei einem Kegelschrägwalzwerk mit 2 Walzen
bis zu 6,0 betragen. Bei einem Tonnenwalzwerk mit 2 Walzen kann der Wert bis zu 4,0
betragen. Im Drei-Walzen-Schrägwalzwerk ist beim Einsatz von Tonnenwalzen je nach
Durchmesseränderung ein maximaler Wert von 2,8 bis 3,5 möglich, üblich ist ein Wert
von 2,3. Vorgeschlagen wird ein Wert von maximal 2,5 bis 3,5, je nach Walzenstellung.
Der Streckungsbereich für Schrägwalzwerke liegt zwischen 1,2 und 6,0.
[0041] Bei der Vorumformung durch Massivreduktion sollen 66 % Querschnittsabnahme, entsprechend
42 % Durchmesserabnahme, nicht überschritten werden. Beim nachfolgenden Lochen liegt
die Streckung beispielsweise bei Werten von 3,5, 3,0 oder 2,5, was einer Querschnittsabnahme
von 71 %, 67 % bzw. 60 % entspricht.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 1
- Hohlblock
- 2
- Ausgangsmaterial
- 3
- Walze des Schrägwalzwerks
- 4
- Walze des Schrägwalzwerks
- 5
- Lochdorn
- 6
- Achse der Walze 3
- 7
- Achse der Walze 4
- R
- Walzrichtung
1. Verfahren zur Herstellung eines Hohlblocks (1) aus metallischem Material, insbesondere
aus Wälzlagerstahl, bei dem zylindrisch geformtes Ausgangsmaterial (2) in einem Schrägwalzwerk
(3, 4) unter Einsatz eines axial feststehenden Lochdorns (5) zu einem rohrförmigen
Hohlblock (1) umgeformt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangsmaterial (2) aus nicht vorumgeformtem Material besteht, das durch Direktstrangguss
hergestellt wird, und dass das Ausgangsmaterial (2) vor der Zuführung in das Schrägwalzwerk
(3, 4) keinem Vorwalzvorgang unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangsmaterial (2) im Schrägwalzwerk (3, 4) beim Lochen nur einem Walzvorgang
mit definiert vermindertem Umformgrad unterzogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangsmaterial in einem Drei-Walzen-Schrägwalzwerk (3, 4) umgeformt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittsabnahme des Ausgangsmaterials (2) während des Lochungsvorgangs im
Schrägwalzwerk (3, 4) maximal 71 % bei konvergentem Lochen und maximal 60 % bei divergentem
Lochen beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einschnürung des Ausgangsmaterials (2) beim Lochungsvorgang mindestens 75 %,
vorzugsweise mindestens 87 %, vom Ausgangsdurchmesser beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die maximale Streckung des Ausgangsmaterials (2) bei konvergentem Lochen 3,5, vorzugsweise
3,0, und bei divergentem Lochen 2,5, vorzugsweise 2,0, beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchmesserabnahme des Ausgangsmaterials (2) beim Massiworreduzieren im Drei-Walzen-Schrägwalzwerk
(3, 4) maximal 42 % beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangsmaterial (2) vor dem Lochen auf eine Temperatur zwischen 1.050 °C und
1.140 °C, vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 1.060 °C und 1.080 °C, erwärmt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lochungsvorgang mit divergent ausgerichteten Walzen (3, 4) erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass als metallisches Material ein Wälzlagerstahl des Typs 100 Cr 6 umgeformt wird.