[0001] Die Erfindung betrifft eine Siebpartie zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn,
insbesondere einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Siebpartie ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 196 51 493
A1 (PB10449 DE) des Anmelders bekannt. Die dargestellte Siebpartie umfasst ein Band,
auf dem mindestens eine erste Faserstofflage einläuft, eine Doppelsiebpartie mit einem
ersten und einem zweiten Sieb (Obersieb, Untersieb), in der eine zweite Faserstofflage
hergestellt wird, und einen Zusammenführungsabschnitt mit einem unteren Scheitelpunkt,
in dem die erste und die zweite Faserstofflage unter Herstellung einer mehrlagigen
Faserstoffbahn zusammengeführt werden, wobei die Doppelsiebpartie in Laufrichtung
des Bands vor dem Zusammenführungsabschnitt angeordnet ist und wobei die zweite Faserstofflage
auf dem ersten Sieb (Obersieb) in den Zusammenführungsabschnitt unter einem Winkel
gegenüber dem Band einläuft, der kleiner als 90° ist.
[0003] Diese bekannte Siebpartie weist den Nachteil auf, dass sie aufgrund des relativ großen
Formierwalzendurchmessers, der beispielsweise einen Wert zwischen 1,5 und 2,5 m annehmen
kann, eine große Bauhöhe aufweist. Diese große Bauhöhe führt insbesondere bei Umbauten
zu Problemen hinsichtlich der Hallen- beziehungsweise Kranhöhe und damit zu erhöhten
Umbaukosten und Instandhaltungs- beziehungsweise Betriebskosten.
[0004] Es ist also Aufgabe der Erfindung, eine Siebpartie der eingangs genannten Art derart
zu verbessern, dass die Bauhöhe derart verringert wird, dass bei Umbauten keine wesentlichen
Mehrkosten (Umbaukosten, Instandhaltungskosten, Betriebskosten) entstehen und dass
zudem bei höheren Maschinengeschwindigkeiten eine gute Vergautschung der einzelnen
Faserstofflagen bei guter Runnability ermöglicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Siebpartie der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass das Band vor Erreichen des Zusammenführungsabschnitts über mindestens
eine Umlenkeinrichtung derart nach unten verläuft, dass der untere Scheitelpunkt des
Zusammenführungsabschnitts unter der Ebene des Bands vor Erreichen des Zusammenführungsabschnitts
liegt.
Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass der Lauf des Bands sich in die Bauhöhe der
Doppelsiebpartie hineinerstreckt und somit sich die absolute Bauhöhe der Siebpartie,
insbesondere bei einem Umbau, deutlich verringert. Wichtig ist dabei, dass bei einer
derartigen erfindungsgemäßen Anordnung eine gute Vergautschung der einzelnen Faserstofflagen
bei guter Runnability erzielt wird. Die mehrlagige Faserstoffbahn kann daher mit sehr
viel höheren Maschinengeschwindigkeiten hergestellt werden. Außerdem kann das Band
als Sieb oder als Filz ausgebildet sein.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Siebpartie wird vorgeschlagen, dass
der untere Scheitelpunkt des Zusammenführungsabschnitts im Bereich von 0,2 bis 1,5
m, vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 0,9 m, unter der Ebene des Bands vor Erreichen
des Zusammenführungsabschnitts liegt.
[0007] Auch ist es weiterhin von Vorteil, dass die Anordnung der Gautschwalze einen Umschlingungswinkel
des ersten Siebs (Obersieb) und des Bands am Zusammenführungsabschnitt erlaubt, der
einen Wert im Bereich von 10° bis 225°, vorzugsweise von 35° bis 130°, annimmt. Der
Umschlingungswinkel weist dabei vorzugsweise einen Einlaufumschlingungswinkel auf,
der einen Wert im Bereich von 10° bis 135°, vorzugsweise von 20° bis 90°, annimmt.
Dadurch wird ein inniger Kraftschluss zwischen dem Sieb (Obersieb), den beiden Faserstofflagen
und dem Band erreicht. Damit werden Differenzgeschwindigkeiten zwischen den Elementen
weitestgehend vermieden und Blattbildungsdefekte durch zu große Geschwindigkeitsunterschiede
zwischen den Bespannungen (Sieb, Band) verhindert. Weiter wird durch die Umschlingung
die Verweilzeit der Faserstofflagen im Zusammenführungsabschnitt derart gesteigert,
dass damit die Lagenbindung zwischen ihnen gesteigert wird.
[0008] Der Zusammenführungsabschnitt ist vorzugsweise durch eine Gautschwalze gebildet,
da das Zusammenführen der ersten und zweiten Faserstofflage sich mittels einer Gautschwalze
konstruktiv besonders einfach lösen lässt. Die Gautschwalze ist im Regelfall geschlossen
oder offen oder offen und besaugt ausgeführt.
[0009] Durch Installation einer Einrichtung zur Leimaufgabe, insbesondere eine Stärkeoder
ein Leimsprührohr, auf die erste Faserstoffbahn in Laufrichtung des Bands vor dem
Zusammenführungsabschnitt wird wiederum die Lagenfestigkeit gesteigert.
[0010] Die Umlenkeinrichtung besteht aus einer geschlossenen oder offenen oder offenen und
besaugten Umlenkwalze und/oder einem feststehenden Umlenkelement, insbesondere Umlenkschuh,
da eine derartige Umlenkeinrichtung insbesondere technologische Vorzüge aufweist.
[0011] Um die Bauhöhe der Siebpartie weiters zu reduzieren, laufen erfindungsgemäß das Band
und das erste Sieb (Obersieb) nach dem Zusammenführungsabschnitt unter einem Winkel
nach oben und abschließend über eine das Band mindestens berührende Trenneinrichtung,
wobei der Winkel vorzugsweise einen Wert zwischen 10° und 90°, vorzugsweise zwischen
25° und 40°, annimmt.
[0012] Die Trenneinrichtung selbst weist in vorteilhafter Weise eine gekrümmte Trennoberfläche
auf und ist insbesondere eine besaugte Walze oder ein gekrümmter Trennsauger bzw.
Vakuumschuh.
Eine weitere Entwässerung der mehrlagigen Faserstoffbahn wird erreicht, wenn der Trenneinrichtung
gegenüber liegend ein Presselement, vorzugsweise eine Presswalze, angeordnet ist.
[0013] Eine weitergehende Entwässerung wird überdies erreicht, wenn im Bereich des nach
dem Zusammenführungsabschnitt unter einem Winkel nach oben verlaufenden Bands und
ersten Siebs mindestens eine Saugeinrichtung, insbesondere ein Saugkasten, mit vorzugsweise
gegenüberliegenden Leisten angeordnet ist. Dabei kann die Saugeinrichtung sowohl in
der Bandschlaufe als auch in der Siebschlaufe angeordnet sein. Damit können gezielt
Feinstoffe zum Beispiel von der feinstoffreichen Oberseite der ersten Faserstofflage
zur zweiten Faserstofflage gesaugt werden wodurch wiederum die Lagenbindung gesteigert
wird.
[0014] Ferner kann das zweite Sieb (Untersieb) der Doppelsiebpartie als Langsieb mit einer
entsprechenden Vorentwässerungsstrecke für die herzustellende Faserstofflage ausgebildet
und mindestens ein Stoffauflauf entsprechend angeordnet sein. Die Verwendung mindestens
eines weiteren Stoffauflaufs (Sekundärstoffauflauf) ist je nach Anforderung möglich.
[0015] Auch ist es vorteilhaft hinsichtlich konstruktiver und wirtschaftlicher Aspekte,
wenn die Doppelsiebpartie eine Formierwalze besitzt, die erfindungsgemäß in vorteilhafter
Weise einen Durchmesser von größer 1.200 mm, vorzugsweise größer 1.635 mm, insbesondere
größer 1.760 mm, aufweist. Diese Formierwalze ist in idealer Weise als eine offene
Walze ausgebildet und mittels einer Grill- beziehungsweise Wabenstruktur aufgeschlossen
und/oder sie ist eine Saugwalze. Diese genannten Elemente sind weitestgehend schon
bekannt und erprobt und sie besitzen somit eine erhöhte Funktionssicherheit und niedrige
Anschaffungskosten, gegebenenfalls auch niedrige Betriebskosten.
[0016] Hinsichtlich einerseits einer geringen Bauhöhe der Siebpartie und andererseits einer
minimalen Anzahl der Bauteile in der Siebpartie ist es günstig, wenn die Formierwalze
eine Entwässerungskapazität aufweist, die einen Wert von mindestens 50 %, vorzugsweise
von mindestens 65 %, der Gesamtentwässerungskapazität der Doppelsiebpartie aufweist.
Damit können die Bauteile zur restlichen Entwässerung samt der damit verbundenen Bauhöhe
deutlich geringer als üblich ausfallen.
[0017] Sowohl unter bautechnischen als auch unter finanziellen Aspekten ist vorteilhaft,
wenn die Siebpartie eine Bauhöhe in einem Bereich von 2 bis 8 m, vorzugsweise von
3 bis 6 m, aufweist.
[0018] Die erfindungsgemäße Siebpartie eignet sich in hervorragender Weise auch zur Anwendung
bei einem Siebpartieumbau, da hierbei im Regelfall vorhandene bautechnische Gegebenheiten,
beispielsweise Hallenmaße, berücksichtigt werden müssen und dadurch der Siebpartieumbau
keinen weiteren Raumbedarf mit sich bringen sollte, beispielsweise durch eine vergrößerte
Bauhöhe der zu installierenden Siebpartie.
[0019] Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht nur bei der Herstellung von
zweilagigen Faserstoffbahnen, sondern auch bei der von drei- oder mehrlagigen Faserstoffbahnen
eingesetzt werden kann.
[0020] Es versteht sich ferner, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
[0022] Es zeigen
- Figur 1:
- eine schematische Seitenansicht einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Siebpartie; und
- Figur 2:
- eine schematische Seitenansicht des Zusammenführungsabschnitts der erfindungsgemäßen
Siebpartie.
[0023] Die in Figur 1 dargestellte Siebpartie 1 zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn
2, insbesondere einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension
3.1, 3.2, umfasst ein Band 4, auf dem mindestens eine erste Faserstofflage 5 einläuft,
eine Doppelsiebpartie 6 mit einem ersten und einem zweiten Sieb (Obersieb, Untersieb)
7, 8, in der eine zweite Faserstofflage 9 hergestellt wird, und ein Zusammenführungsabschnitt
10 mit einem unteren Scheitelpunkt 11, in dem die erste und die zweite Faserstofflage
5, 9 unter Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn 2 zusammengeführt werden,
wobei die Doppelsiebpartie 6 in Laufrichtung L (Pfeil) des Bands 4 vor dem Zusammenführungsabschnitt
10 angeordnet ist und wobei die zweite Faserstofflage 9 auf dem ersten Sieb (Obersieb)
7 in den Zusammenführungsabschnitt 10 unter einem Winkel α gegenüber dem Band 4 einläuft,
der kleiner als 90° ist.
Unter dem Begriff "Band" wird im Rahmen dieser Beschreibung allgemein die Bespannung
einer Papier- oder Kartonmaschine verstanden, also beispielsweise ein Sieb.
[0024] Es ist ein schematisch angedeuteter Stoffauflauf 12 zur Aufbringung mindestens einer
Faserstoffsuspension 3.1, welche zur Herstellung der ersten Faserstofflage 5 verwendet
wird, auf das Band 4 vorgesehen. Das Band 4 ist nach Aufbringung der Faserstoffsuspension
3.1 über mehrere Formier- und Entwässerungselemente 13 geführt, wobei mittels mindestens
eines weiteren Stoffauflaufs mindestens eine weitere Lage an Faserstoffsuspension
zur Bildung mindestens einer weiteren Faserstofflage auf die erste Faserstofflage
5 aufgebracht werden kann.
[0025] Die Doppelsiebpartie 6 der Figur 1 weist ein erstes Sieb (Obersieb) 7 und ein zweites
Sieb (Untersieb) 8 auf, die zum Formen der zweiten Faserstofflage 9 parallel geführt
werden. Die zwei Siebe 7, 8 bilden in dem Bereich, in dem sie zur Parallelführung
zusammengeführt werden, einen Eintrittsspalt 14. An dem Eintrittsspalt 14 ist ein
lediglich schematisch angedeuteter Stoffauflauf 15 vorgesehen, mittels dessen mindestens
eine Faserstoffsuspension 3.2 für die zweite Faserstofflage 9 in den Eintrittsspalt
14 eingeschossen wird. Aufgrund dieser Art des Stoffauflaufs 15 handelt es sich bei
der Doppelsiebpartie 6 um einen so genannten "Gap Former".
Die beiden Stoffaufläufe 12, 15 können auch als Mehrschichtenstoffaufläufe und/oder
als Stoffaufläufe mit sektioniert regelbarer Verdünnungswassertechnologie (System
"ModuleJet" - DE 40 19 593 A1 (PA04598 DE) des Anmelders) ausgestattet sein.
[0026] Im Bereich des Eintrittsspalts 15 ist an dem als Untersieb ausgebildeten zweiten
Sieb 8 eine Formierwalze 16 vorgesehen. An dem als Obersieb ausgebildeten ersten Sieb
7 ist eine Siebleitwalze 17 vorgesehen.
[0027] Die Formierwalze 16 weist einen Saugbereich 18 auf, der sich über den Umfang der
Formierwalze 16 etwa vom Bereich des Eintrittsspalts 14 bis etwa dem Punkt erstreckt,
an dem die beiden die Formierwalze 16 umschlingenden Siebe 7, 8 von der Formierwalze
16 abgenommen werden. Die Siebe 7, 8 laufen in einem oberen Abschnitt der Formierwalze
16 zwischen dieser und der gegenüber liegenden Siebleitwalze 17 zusammen und umschlingen
die Formierwalze um einen Winkel, der kleiner als 120°, vorzugsweise kleiner als 90°
ist.
[0028] An die Formierwalze 16 schließt sich unmittelbar ein Entwässerungsabschnitt 19 in
Form eines so genannten D-Teils an. Der D-Teil 19 weist im Bereich des ersten Siebs
(Obersieb) 7 einen Saugkasten 20 mit einer Reihe von feststehenden Leisten auf. Der
Saugkasten 20 ist als kombinierter Trennsauger ausgebildet. Die Formierleisten des
Saugkastens 20 bilden vorzugsweise eine in Laufrichtung der Siebe 7, 8 leicht konvex
gekrümmte Lauffläche.
[0029] Im Auslaufbereich des D-Teils 19 wird das zweite Sieb (Untersieb) 8 über eine Siebleitwalze
21 mittels des Saugkastens 20 von der zweiten Faserstofflage 9 getrennt und wird über
eine oder mehrere Leitwalzen 22 zurück zur Formierwalze 16 geführt.
[0030] Das erste Sieb (Obersieb) 7 mit der geformten zweiten Faserstofflage 9 wird vom Auslaufbereich
des D-Teils 19 direkt in einen Zusammenführungsabschnitt 10 mit einem unteren Scheitelpunkt
11, in dem die erste und die zweite Faserstofflage 5, 9 unter Herstellung einer mehrlagigen
Faserstoffbahn 2 zusammengeführt werden, geführt. Dabei ist die Doppelsiebpartie 6
in Laufrichtung L (Pfeil) des Bands 4 vor dem Zusammenführungsabschnitt 10 angeordnet
und die zweite Faserstofflage 9 läuft auf dem ersten Sieb (Obersieb) 7 in den Zusammenführungsabschnitt
10 unter einem Winkel α gegenüber dem Band 4 ein, der kleiner als 90° ist.
[0031] Es ist nun gemäß der Ausführung der Figur 1 vorgesehen, dass das Band 4 vor Erreichen
des Zusammenführungsabschnitts 10 über mindestens eine Umlenkeinrichtung 23 derart
nach unten verläuft, dass der untere Scheitelpunkt 11 des Zusammenführungsabschnitts
10 unter der Ebene E des Bands 4 vor Erreichen des Zusammenführungsabschnitts 10 liegt.
Der untere Scheitelpunkt 11 des Zusammenführungsabschnitts 10 liegt dabei vorzugsweise
im Bereich von 0,2 bis 1,5 m, vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 0,9 m, unter der
Ebene E des Bands 4 vor Erreichen des Zusammenführungsabschnitts 10.
[0032] Der Zusammenführungsabschnitt 10 ist durch eine Gautschwalze 24 gebildet, die in
weiterer Ausführung auch als offene oder offene und besaugte Gautschwalze ausgebildet
sein kann. Die Umlenkeinrichtung 23 besteht in der Figur 1 aus einem feststehenden
und geschlossenen oder offenen oder offenen und besaugten Umlenkelement 25, insbesondere
einem Umlenkschuh. Sie kann in weiterer Ausgestaltung jedoch auch aus einer geschlossenen
oder offenen oder offenen und besaugten Umlenkwalze bestehen.
[0033] Das Band 4 und das erste Sieb (Obersieb) 7 laufen nach dem Zusammenführungsabschnitt
10 unter einem Winkel β, der einen Wert zwischen 10° und 90°, vorzugsweise zwischen
25° und 40°, annimmt, nach oben und abschließend über eine das Band 4 mindestens berührende
Trenneinrichtung 26, die eine gekrümmte Trennoberfläche 27 aufweist. Die dargestellte
Trenneinrichtung 26 ist eine besaugte Walze 28, sie kann jedoch auch ein gekrümmter
Trennsauger bzw. Vakuumschuh sein.
Nach der Trenneinrichtung 26 läuft das Band 4 schräg nach unten, wobei in diesem Verlauf
die mehrlagige Faserstoffbahn 2 mittels einer Pickup-Walze 34 vom Band 4 in bekannter
Weise abgenommen wird. Alternativ kann das Band 4 noch weiteren, nicht dargestellten
Blattbildungseinheiten bekannter Bauart zugeführt werden, ähnlich einem Langsieb (gestrichelte
Linie).
[0034] Der Trenneinrichtung 26 gegenüber liegend ist ein Presselement 29 (gestrichelte Darstellung),
vorzugsweise eine Presswalze 30, angeordnet.
[0035] Im Bereich des nach dem Zusammenführungsabschnitt 10 unter einem Winkel β nach oben
verlaufenden Bands 4 und ersten Siebs (Obersieb) 7 ist mindestens eine Saugeinrichtung
31 mit vorzugsweise gegenüberliegenden Leisten 33 angeordnet. Die Saugeinrichtung
31 ist vorzugsweise ein Saugkasten 32.
[0036] Weiterhin kann das zweite Sieb (Untersieb) 8 der Doppelsiebpartie 6 auch als Langsieb
mit einer entsprechenden Vorentwässerungsstrecke für die herzustellende Faserstofflage
5 ausgebildet sein. Eine derartige Ausbildung ist dem Fachmann wohl bekannt, von einer
entsprechenden Darstellung kann Abstand genommen werden.
[0037] Die Formierwalze 16 weist einen Durchmesser D von größer 1.200 mm, vorzugsweise größer
1.635 mm, insbesondere größer 1.760 mm, auf und ist als eine Saugwalze ausgebildet;
sie kann jedoch auch als offene Walze ausgebildet sein, wobei die offene Walze wiederum
mittels einer Grill- beziehungsweise Wabenstruktur aufgeschlossen sein kann.
Überdies weist die Formierwalze 16 eine Entwässerungskapazität auf, die einen Wert
von mindestens 50 %, vorzugsweise von mindestens 65 %, der Gesamtentwässerungskapazität
des Doppelsiebformers 6 aufweist.
[0038] Letztendlich weist die Siebpartie 1 vorzugsweise eine Bauhöhe H in einem Bereich
von 2 bis 8 m, vorzugsweise von 3 bis 6 m, auf, wodurch sie sich insbesondere für
die Anwendung bei einem Siebpartieumbau eignet.
[0039] Die Figur 2 zeigt eine schematische Seitenansicht des Zusammenführungsabschnitts
10 der erfindungsgemäßen Siebpartie 1, wobei in Ablehnung an obige Beschreibung der
Zusammenführungsabschnitt 10 für die beiden Faserstofflagen 5, 9 durch eine Gautschwalze
24 gebildet ist.
[0040] Es ist nun gemäß der Ausführung der Figur 2 vorgesehen, dass das erste Sieb (Obersieb)
7 und das Band 4 den Zusammenführungsabschnitt 10 mit einem Umschlingungswinkel γ
umschlingen, der einen Wert im Bereich von 10° bis 225°, vorzugsweise von 35° bis
130°, annimmt. Der Umschlingungswinkel γ weist vorzugsweise einen Einlaufumschlingungswinkel
δ auf, der einen Wert im Bereich von 10° bis 135°, vorzugsweise von 20° bis 90°, annimmt.
[0041] Weiterhin ist in Laufrichtung L (Pfeil) des Bands 4 vor dem Zusammenführungsabschnitt
10 eine an sich bekannte Einrichtung zur Leimaufgabe 35, insbesondere eine Stärke-
oder ein Leimsprührohr, auf die erste Faserstoffbahn 5 installiert, wodurch sich im
Einlaufzwickel 36 ein Leimsumpf 37 bilden kann.
[0042] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine Siebpartie der eingangs
genannten Art geschaffen wird, deren Bauhöhe derart verringert ist, dass bei Umbauten
keine wesentlichen Mehrkosten (Umbaukosten, Instandhaltungskosten, Betriebskosten)
entstehen und dass zudem bei höheren Maschinengeschwindigkeiten eine gute Vergautschung
der einzelnen Faserstofflagen bei guter Runnability ermöglicht wird.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Siebpartie
- 2
- Mehrlagige Faserstoffbahn
- 3.1, 3.2
- Faserstoffsuspension
- 4
- Band
- 5
- Erste Faserstofflage
- 6
- Doppelsiebpartie
- 7
- Erstes Sieb (Obersieb)
- 8
- Zweites Sieb (Untersieb)
- 9
- Zweite Faserstofflage
- 10
- Zusammenführungsabschnitt
- 11
- Unterer Scheitelpunkt
- 12,15
- Stoffauflauf
- 13
- Formier- und Entwässerungselemente
- 14
- Eintrittsspalt
- 16
- Formierwalze
- 17,21
- Siebleitwalze
- 18
- Saugbereich
- 19
- Entwässerungsabschnitt (D-Teil)
- 20
- Saugkasten
- 22
- Leitwalze
- 23
- Umlenkeinrichtung
- 24
- Gautschwalze
- 25
- Umlenkelement
- 26
- Trenneinrichtung
- 27
- Gekrümmte Trennoberfläche
- 28
- Besaugte Walze
- 29
- Presselement
- 30
- Presswalze
- 31
- Saugeinrichtung
- 32
- Saugkasten
- 33
- Leiste
- 34
- Pickup-Walze
- 35
- Einrichtung zur Leimaufgabe
- 36
- Einlaufzwickel
- 37
- Leimsumpf
- D
- Durchmesser
- E
- Ebene
- H
- Bauhöhe
- L
- Laufrichtung (Pfeil)
- α, β, γ, δ
- Winkel
1. Siebpartie (1) zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn (2), insbesondere
einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension
(3.1, 3.2),
- mit einem Band (4), auf dem mindestens eine erste Faserstofflage (5) einläuft,
- mit einer Doppelsiebpartie (6) mit einem ersten und einem zweiten Sieb (Obersieb,
Untersieb) (7, 8), in der eine zweite Faserstofflage (9) hergestellt wird, und
- mit einem Zusammenführungsabschnitt (10) mit einem unteren Scheitelpunkt (11), in
dem die erste und die zweite Faserstofflage (5, 9) unter Herstellung einer mehrlagigen
Faserstoffbahn (2) zusammengeführt werden, wobei die Doppelsiebpartie (6) in Laufrichtung
(L) des Bands (4) vor dem Zusammenführungsabschnitt (10) angeordnet ist und wobei
die zweite Faserstofflage (9) auf dem ersten Sieb (Obersieb) (7) in den Zusammenführungsabschnitt
(10) unter einem Winkel (α) gegenüber dem Band (4) einläuft, der kleiner als 90° ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Band (4) vor Erreichen des Zusammenführungsabschnitts (10) über mindestens eine
Umlenkeinrichtung (23) derart nach unten verläuft, dass der untere Scheitelpunkt (11)
des Zusammenführungsabschnitts (10) unter der Ebene (E) des Bands (4) vor Erreichen
des Zusammenführungsabschnitts (10) liegt.
2. Siebpartie (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere Scheitelpunkt (11) des Zusammenführungsabschnitts (10) im Bereich von
0,2 bis 1,5 m, vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 0,9 m, unter der Ebene (E) des
Bands (4) vor Erreichen des Zusammenführungsabschnitts (10) liegt.
3. Siebpartie (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Sieb (Obersieb) (7) und das Band (4) den Zusammenführungsabschnitt (10)
mit einem Umschlingungswinkel (γ) umschlingen, der einen Wert im Bereich von 10° bis
225°, vorzugsweise von 35° bis 130°, annimmt.
4. Siebpartie (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Umschlingungswinkel (γ) einen Einlaufumschlingungswinkel (δ) aufweist, der einen
Wert im Bereich von 10° bis 135°, vorzugsweise von 20° bis 90°, annimmt.
5. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zusammenführungsabschnitt (10) durch eine Gautschwalze (24) gebildet ist, die
geschlossen oder offen oder offen und besaugt ausgeführt ist.
6. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Laufrichtung (L) des Bands (4) vor dem Zusammenführungsabschnitt (10) eine Einrichtung
zur Leimaufgabe (35), insbesondere eine Stärke- oder ein Leimsprührohr, auf die erste
Faserstoffbahn (5) installiert ist.
7. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umlenkeinrichtung (23) aus einer geschlossenen oder offenen oder offenen und
besaugten Umlenkwalze und/oder einem feststehenden Umlenkelement (25), insbesondere
Umlenkschuh, besteht.
8. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Band (4) und das erste Sieb (Obersieb) (7) nach dem Zusammenführungsabschnitt
(10) unter einem Winkel (β) nach oben und abschließend über eine das Band (4) mindestens
berührende Trenneinrichtung (26) laufen.
9. Siebpartie (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Winkel (β) einen Wert zwischen 10° und 90°, vorzugsweise zwischen 25° und 40°,
annimmt.
10. Siebpartie (1) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trenneinrichtung (26) eine gekrümmte Trennoberfläche (27) aufweist.
11. Siebpartie (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trenneinrichtung (26) eine besaugte Walze (28) oder ein gekrümmter Trennsauger
bzw. Vakuumschuh ist.
12. Siebpartie (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trenneinrichtung (26) gegenüber liegend ein Presselement (29), vorzugsweise eine
Presswalze (30), angeordnet ist.
13. Siebpartie (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich des nach dem Zusammenführungsabschnitt (10) unter einem Winkel (β) nach
oben verlaufenden Bands (4) und ersten Siebs (Obersieb) (7) mindestens eine Saugeinrichtung
(31), insbesondere ein Saugkasten (32), mit vorzugsweise gegenüberliegenden Leisten
(33) angeordnet ist.
14. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Sieb (Untersieb) (8) der Doppelsiebpartie (6) als Langsieb mit einer entsprechenden
Vorentwässerungsstrecke für die herzustellende Faserstofflage (5) ausgebildet ist.
15. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Doppelsiebpartie (6) eine Formierwalze (16) mit einem Durchmesser (D) von größer
1.200 mm, vorzugsweise größer 1.635 mm, insbesondere größer 1.760 m, aufweist.
16. Siebpartie (1) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formierwalze (16) eine Entwässerungskapazität aufweist, die einen Wert von mindestens
50 %, vorzugsweise von mindestens 65 %, der Gesamtentwässerungskapazität der Doppelsiebpartie
(6) aufweist.
17. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Bauhöhe (H) in einem Bereich von 2 bis 8 m, vorzugsweise von 3 bis 6 m,
aufweist.
18. Anwendung der Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
bei einem Siebpartieumbau.