[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern eines Stranges der tabakverarbeitenden
Industrie, mit einem Band zum Bewegen des Stranges, mit mindestens einer Bandführungsleiste
zur Führung des Bandes, und mit mindestens einer Kanalwange zur Führung des Tabaks.
Unter einem "Strang der tabakverarbeitenden Industrie" wird hier insbesondere ein
Faserstrang, vorzugsweise aus Schnittabak, verstanden.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt beispielsweise
die DE 197 33 443 A1 der Anmelderin eine derartige Vorrichtung. Sie dienen in einer
Zigarettenstrangmaschine dazu, den Tabak, welcher in Form eines Schauers dem den Boden
eines Tabakkanals bildenden, als Strangförderer dienenden Band zugeführt wird, in
einer Strangbildungszone anzusammeln und aus dieser - ggf. durch eine Überschussabnahmeeinrichtung
hindurch - abzufördern. Als Strangförderer wird in modernen Zigarettenstrangenmaschinen
in der Regel das Untertrum eines von seiner Rückseite her mit Unterdruck beaufschlagten
Saugbandes benutzt, so daß diese Art der Förderer auch als Saugstrangförderer bezeichnet
werden. Die Länge der Förderstrecke des Saugstrangförderers und die hohe Geschwindigkeit
der modernen Strangmaschinen stellen hohe Anforderungen an die den Lauf des Strangförderers
direkt oder indirekt beeinflussenden Teile der Vorrichtung.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten
Vorrichtungen zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Zusammenfassung der Bandführungsleiste und der Kanalwange
zu einem Bauteil wird die Anzahl der notwendigen Ersatzteile in diesem Bereich des
Saugstrangförderers stark reduziert. Darüber hinaus wird durch die integrale Bauweise
eine höhere Stabilität im Bereich des Tabakkanals erreicht. Schließlich kann durch
die vereinfachte Bauweise des Tabakkanals auch das Handling beim Austausch des erfindungsgemäß
multifunktionalen Bauteils erreicht werden.
[0006] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei den dem
Tabak zugewandten Oberflächen des Bauteils, um die Oberflächen von Keramikplatten,
mit denen der Kanal zumindest teilweise ausgekleidet ist. Besonders bevorzugt ist
es dabei, wenn die Keramikplatten sowohl die Oberfläche des die Bandführungsleiste
als auch die Oberfläche des die Kanalwange bildenden Teils des Bauteils bedecken.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Keramikplatten ebenfalls einstückig ausgebildet
sind. Für die Zusammenfassung der Keramikplatten im Bereich der Bandführungsleiste
und im Bereich der Kanalwange zu einem Bauteil wird unabhängig Schutz begehrt.
[0007] Weiter bevorzugt sind die in Richtung des Tabakstranges einander zugewandten Enden
der Keramikplatten formschlüssig miteinander verbunden, indem sie beispielsweise einander
überlappen oder miteinander verzahnt sind. Dabei ist es weiter bevorzugt, wenn die
Keramikplatten auf das Bauteil aufgeklebt sind. Bevorzugt sollte dazu der Kleber "Delo
Automix 1895" verwendet werden. Alternativ kann das Bauteil auch mit Keramik oder
keramikhaltigen Substanzen bedampft oder bespritzt sein. Insbesondere bei der Verwendung
von Keramikplatten läßt sich vorteilhaft erreichen, daß die bisher verwendeten Platten
einfach durch die erfindungsgemäßen Keramikplatten ersetzt werden können, so daß der
Grundaufbau bekannter Saugstrangförderer weiter verwendet werden kann.
[0008] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Bauteil eine Nut zur Aufnahme
der Keramikplatte auf. Dabei weist die Keramikplatte vorteilhaft einen Vorsprung auf,
der zur Verbindung von Keramikplatte und Bauteil in der Nut einklemmbar ist. Dieses
Einklemmen der Keramikplatten in dem Bauteil kann kombiniert mit dem vorher erwähnten
Aufkleben oder alternativ dazu zur Befestigung der Keramikplatten an dem Bauteil dienen.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist mindestens eine Rolle, die bevorzugt zumindest
teilweise aus Keramik besteht, zur Stützung des Bandes vorgesehen, wobei die Rolle
von einem Stift getragen wird, der in dem Bauteil gelagert ist.
[0010] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Bauteil als erstes Bauteil zur
Führung einer Kante des Bandes ausgebildet, während ein zweites Bauteil vorgesehen
ist, welches die Führung der anderen Kante des Bandes übernimmt. Bei dieser Ausführungsform
kann der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil über die Länge der Buchse
für den die Rolle tragenden Stift eingestellt werden.
[0011] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch einen Saugstrangkanal im Trimmerwangenbereich
einer Zigarettenstrangmaschine;
Fig. 2 den Saugstrangkanal der Fig. 1 im Aufschüttbereich des Saugstrangförderers;
und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Bauteils des Saugstrangkanals der Fig. 1.
[0013] Fig. 1 zeigt einen schematischen Schnitt durch einen Saugstrangkanal 1 einer Vorrichtung
2 zum Fördern eines nicht dargestellten Tabakstranges. Die Vorrichtung 2 ist in der
Fig. 1 nur teilweise dargestellt. Sie ist selbst wiederum Teil einer ebenfalls nicht
dargestellten Zigarettenstrangmaschine. Der Saugstrangkanal 1 dient der Vorrichtung
zum Aufschauern und Abfördern des Tabakstranges.
[0014] Die Vorrichtung 2 weist zwei Bauteile 8 und 10 auf, die mittels nicht sichtbarer
Schrauben miteinander verschraubt sind. Die Bauteile 8, 10 vereinen in sich die Funktion
einer Bandführungsleiste zur Führung eines senkrecht zur Zeichenebene antreibbaren
Saugförderbandes 20 und einer Kanalwange zur seitlichen Begrenzung des Tabakkanals
1 und Führung des Tabaks in dem Tabakkanal 1. Die eigentliche Ausführung der vorgenannten
Funktionen der Bauteile 8, 10 wird jedoch durch aus Keramik hergestellte Elemente
16, 18 vorgenommen, die in Nuten 12, 14 der Bauteile 8, 10 eingeklemmt und dort auch
verklebt werden können. Zu diesem Zweck weisen die Elemente 16, 18 Vorsprünge 17,
19 auf, die in ihren Abmessungen so gewählt sind, dass sie in die Nuten 12, 14 einklemmbar
sind. Zusätzlich zu dem Einklemmen und Verkleben der Vorsprünge 17, 19 in den Nuten
12, 14 können diese auch mit Hilfe von durch die Bohrungen 21 bzw. 23 zu führenden,
nicht dargestellten Schrauben in den Nuten 12 und 14 eingeklemmt werden.
[0015] Die Elemente 16 und 18 stützen mit, dem Saugförderband 20 zugewandten und zu diesem
parallel verlaufenden, Flächen 22 bzw. 24 das Saugförderband 20 auf der dem Saugstrangkanal
1 abgewandten Seite ab. Auch die Umfangsoberflächen 25 von senkrecht zur Zeichenebene
entlang des Saugstrangkanals 1 hintereinander angeordneten und auf Stiften 26 drehbar
gelagerten, zwischen den Bauteilen 8 und 10 angeordneten aus Keramik gefertigten Rollen
28 stützen das Saugförderband 20.
[0016] Weiterhin weisen die Elemente 16 und 18 das Saugförderband 20 aufnehmende Führungsnuten
34 und 36 auf, die parallel zum Saugförderband 20 verlaufen und der Führung des Bandes
20 dienen.
[0017] Den in der Figur 1 unterhalb der Führungsnuten 34 und 36 liegenden, dem Tabakkanal
zugewandten Oberflächen der Elemente 16 und 18 kommt die Kanalwangenfunktion zur Führung
des Tabaks in dem Tabakkanal 1 zu. Die Elemente 16, 18 bilden somit ein integrales
Bauteil aus Keramik zur Führung sowohl des Bandes 20 als auch des nicht dargestellten
Tabaks in dem Tabakkanal 1. Die Breite des Tabakkanals 1 kann durch Verwendung von
unterschiedlich starken, den Stift 26 aufnehmenden Distanzbuchsen 29 zwischen den
Bauteilen 8 und 10 verändert bzw. eingestellt werden.
[0018] Die von unten zuzuführenden Tabakfasern werden von einem Saugluftstrom, der durch
den Saugstrangkanal 1, das luftdurchlässige Saugförderband 20, und den Luftdurchlaß
48 zwischen den Bauteilen 8, 10 strömt, mitgenommen und lagern sich an dem Saugförderband
20 an, wo sie sich zu dem nicht dargestellten Tabakstrang ansammeln können und von
dem Band 20 abgefördert werden können.
[0019] Durch den geringen Reibungskoeffizienten zwischen dem Tabakstrang in dem Saugstrangkanal
1 und den Keramikplatten 16, 18 kommt es zu nur geringen Reibungsverlusten bei einer
derartigen Abförderung.
[0020] Die für die Keramikplatten 16, 18 verwendete Keramik ist Aluminiumoxid oder Zirkonoxid.
[0021] Fig. 2 zeigt den Saugstrangkanal 1 aus umgekehrter Richtung und im Aufschüttbereich
des Kanals 1. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Über die bereits
mit Bezug auf die Fig. 1 erklärten Teile und Funktionen hinaus weist eines der Keramikelemente
16, 18, nämlich das in der Fig. 2 rechts dargestellte Keramikelement 16 in einem unteren
Bereich 60 eine Abrundung 62 auf. Ebenso weist das Bauteil 8 in seinem unteren Bereich
64 eine Abrundung 66 auf. Diese Abrundungen 62 und 66 dienen dazu, den Übergang zu
einem nicht dargestellten Fliessbettverteiler der Zigarettenmaschine zu verbessern.
[0022] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht des Bauteils 10 der Vorrichtung 2 gemäß
Fig. 1. Gleiche Teile sind wiederum mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Darüber
hinaus zeigt Fig. 3 eine Ausnehmung 68 für nicht dargestellte Trimmscheiben der Zigarettenmaschine.
Im Bereich der Ausnehmung 68 werden die unteren als Kanalwangen dienenden Abschnitte
70 der Keramikplatte 18 auch als Trimmerwangen bezeichnet. Schließlich ist in der
Fig. 3 auch die Position des Schnittes für die Fig. 1 dargestellt.
[0023] Fig. 3 zeigt weiterhin Bohrungen 27, die die nicht dargestellten Schrauben zum Verbinden
des Bauteils 10 mit dem nicht dargestellten Bauteil 8 gemäß Fig. 1 zur Vorrichtung
2 aufnehmen.
1. Vorrichtung zum Fördern eines Stranges der tabakverarbeitenden Industrie,
mit einem Band (20) zum Bewegen des Stranges,
mit mindestens einer Bandführungsleiste zur Führung des Bandes (20), mit mindestens
einer Kanalwange zur Führung des Strangs,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bandführungsleiste und die Kanalwange als ein einstückiges Bauteil (8, 10) ausgebildet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
mit mindestens einer Keramikplatte (16, 18) zur mindestens teilweisen Verkleidung
einer dem Strang und/oder dem Band (20) zugewandten Oberfläche des Bauteils (8, 10).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
wobei das Bauteil (8, 10) eine Nut (12, 14) zur Aufnahme der Keramikplatte (16, 18)
aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
wobei die Keramikplatte (16, 18) einen Vorsprung (17, 19) aufweist, der zur Verbindung
von Keramikplatte (16, 18) und Bauteil (8, 10) in der Nut (12, 14) einklemmbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4,
mit Klebstoff, der zur Verbindung von Keramikplatte (16, 18) und Bauteil (8, 10) zwischen
die Keramikplatte (16, 18) und mindestens einen Teil einer der Keramikplatte (16,
18) zugewandten Oberfläche des Bauteils (8, 10) eingefügt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
mit mindestens einer, bevorzugt zumindest teilweise aus Keramik bestehenden, Rolle
zur Stützung des Bandes (20), wobei die Rolle von einem Stift (26) getragen wird,
der in dem Bauteil (8, 10) gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
wobei der Stift (26) in einer Buchse (29) gelagert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 und nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Bauteil (8, 10) als erstes Bauteil (8) zur Führung einer Kante des Bandes
(20) dient, und wobei ein zweites im wesentlichen spiegelsymmetrisch baugleiches Bauteil
(10) vorgesehen ist, welches zur Führung einer anderen Kante des Bandes (20) dient.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8,
wobei der Abstand zwischen dem ersten (8) und dem zweiten Bauteil (10) über die Länge
der Buchse (29) einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Bauteil (8, 10) zumindest teilweise aus Stahl oder aus Aluminium besteht.
11. Vorrichtung zum Fördern eines Stranges der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere
nach einem der vorstehenden Ansprüche,
mit einem Band (20) zum Bewegen des Stranges,
mit mindestens einem ersten Keramikelement (34, 36) zur Führung des Bandes (20),
und mit mindestens einem zweiten Keramikelement (16, 18) zur Führung des Strangs,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste (34, 36) und das zweite Keramikelement (16, 18) als ein einstückiges Element
(16, 18) ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11 und nach einem der Ansprüche 1-10,
wobei das Element (16, 18) die Keramikplatte (16, 18) bildet.