[0001] Die Erfindung betrifft einen Fangstoßdämpfer zur Reduzierung eines bei einem Sturz
auftretenden Fangstoßes, mit einem Bremskörper und einem mit dem Bremskörper zusammenwirkenden
Bremsseil oder Bremsband.
[0002] Solche Fangstoßdämpfer werden herkömmlicherweise im Arbeitsschutz und im Bergsport
eingesetzt. Im Arbeitsschutz werden diese Einrichtungen meist als Falldämpfer und
im Bergsport als Klettersteigbremse bezeichnet.
[0003] Bekannt sind Fangstoßdämpfer mit einem plattenförmigen Bremskörper, welcher Löcher
und Schlitze aufweist, durch die das Bremsseil so eingefädelt ist, dass es sich nur
unter Überwindung einer entsprechenden Reibung verschieben lässt. Der Bremskörper
wird mit einem Verbindungselement, beispielsweise einer Anschlinge oder einem Karabiner
am Sicherungsgurt befestigt und das Sicherungsseil zur Absturzsicherung wird am Bremsseil
festgemacht. Im Falle eines Sturzes in das Sicherungsseil wird das Bremsseil unter
Überwindung seiner Reibung um eine Strecke verschoben, wobei der beim Sturz auftretende
Fangstoß reduziert wird. Nachteilig an solchen herkömmlichen Fangstoßdämpfern ist
es, dass diese auf ein bestimmtes Körpergewicht des Benutzers ausgelegt werden müssen,
üblicherweise 80 kg. Bei leichteren oder schwereren Benutzern ist die Funktion der
Einrichtung beeinträchtigt.
[0004] Im Arbeitsschutz kommen weiters noch genähte Fangstoßdämpfer zum Einsatz, deren Nähte
bei einem Sturz hintereinander reißen und dadurch den Fangstoß reduzieren. Solche
Fangstoßdämpfer müssen nach jedem Sturz ausgewechselt werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es einen verbesserten Fangstoßdämpfer bereitzustellen,
bei dem auch Kinder und Personen mit geringem Gewicht sowie Kletterer, die schwerer
als das Normgewicht von 80 kg sind, einem geringstmöglichen Fangstoß ausgesetzt werden.
Erfindungsgemäß geling dies durch einen Fangstoßdämpfer mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Fangstoßdämpfer dient ein Teil des Reibungswiderstandes
des Bremsseils oder Bremsbandes zum Zusammendrücken der beiden Stege. Bei schweren
Personen ist dadurch die auf das Seil wirkende Klemmung größer als bei leichteren
Personen, wodurch eine Anpassung der Dämpfung an das Gewicht erfolgt. Auch eine Anpassung
des Fangstoßes an die Fallhöhe wird erreicht. Auch kann der Bremsweg des Bremsseils
bzw. Bremsbandes bei unterschiedlich schweren Personen bzw. unterschiedlich hohen
Fallhöhen annähernd gleich lang sein.
[0007] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand des in
der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 und Fig. 2 eine Ansicht und eine Seitenansicht des Bremskörpers allein und
Fig. 3 und Fig. 4 eine Ansicht und eine Seitenansicht mit eingefädeltem Bremsseil.
[0008] Das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung weist einen Bremskörper
1 auf, welcher einen U-förmigen Bügel 2 besitzt. Die beiden an den bogenförmigen Abschnitt
7 des Bügels 2 anschließenden parallelen Arme 3, 4 dieses Bügels 2 werden von den
beiden stabförmig ausgebildeten und mit ihren Längsachsen parallel zueinander liegenden
Stegen 5, 6 überspannt. Der Steg 6 ist entlang der Arme 3, 4 verschiebbar, wie dies
in Fig. 1 durch den Doppelpfeil 8 angedeutet ist. Hierzu weist der Steg 6 in Fig.
1 schraffiert dargestellte Bohrungen 9 auf, welche von den Armen 3, 4 durchsetzt werden.
Durch eine Verschiebung des Steges 6 gegenüber dem Steg 5 kann die Breite des Spalts
10 zwischen den beiden Stegen 5, 6 verändert werden.
[0009] Der Steg 5 kann auf den vom bogenförmigen Abschnitt 7 abgewandten Enden der Arme
3, 4 starr festgelegt sein. Ebenso könnte auch der Steg 6 verschiebbar auf den Armen
3, 4 gelagert sein, wobei an den freien Enden der Arme 3, 4 Anschläge ausgebildet
sind, um ein Herunterziehen des Stegs 5 von den Armen 3, 4 zu verhindern.
[0010] Auf den einander zugewandten Seiten der Stege 5, 6 sind an beiden Stegen 5, 6 paarweise
gegenüberliegende Rillen 11, 12 eingebracht, beim gezeigten Ausführungsbeispiels entlang
eines Steges 5, 6 jeweils 4 Rillen 11, 12. Durch diese Rillen 11, 12 läuft das Bremsseil
13.
[0011] Der Verlauf des Bremsseiles über den Bremskörper 1 ist aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich.
Am einen Ende des Bremsseiles ist eine Schlaufe 14 vorgesehen, an der eine Absturzsicherung
festgelegt wird. Im Falle einer Klettersteigbremse ist dies üblicherweise eine Seilverlängerung
oder ein Bandanschluss, der zu einem Karabiner führt. Der Bremskörper 1 wird mittels
eines Verbindungselementes, beispielsweise einer Bandschlinge oder eines Karabiners,
welches an seinem bogenförmigen Abschnitts 7 eingehängt wird, an einem Sicherungsgurt
des Benutzers befestigt.
[0012] Ausgehend von der Schlaufe 14 des Bremsseils sind zwei Seilstränge zunächst durch
den Spalt 10 zwischen den beiden Stegen 5, 6 und in der weiteren Folge in einer Schlingen
15 um die beiden Stege 5, 6 herumgeführt, worauf sie wiederum durch den Spalt 10 zwischen
den beiden Stegen 5, 6 verlaufen. Der folgende Abschnitt des Bremsseils dient zur
Bremsung im Falle eines Sturzes. Der Endknoten 16 verhindert ein Durchrutschen der
Seilenden durch den Spalt 10. Die auf den Fangstoßdämpfer bei einem Sturz einwirkenden
Kräfte sind durch die Pfeile 17, 18 angedeutet.
[0013] Anstelle der beim gezeigten Ausführungsbeispiel zwei gebremsten Seilstränge könnte
auch lediglich ein Seilstrang gebremst werden. Weiters könnte anstelle eines Bremsseils
auch ein aus einem Bandmaterial bestehendes Bremsband verwendet werden.
[0014] Anstelle einer Schlinge des Bremsseils 14 oder Bremsbandes um die beiden Stege 5,
6 könnten in einem anderen Ausführungsbeispiel auch zwei oder mehrere solcher Schlingen
vorgesehen sein. Denkbar und möglich wäre es auch, dass mehr als zwei Stege 5, 6 vorgesehen
sind zwischen denen bzw. um die das Bremsseil oder Bremsband verläuft und von denen
ein oder mehrere beweglich am Bremskörper gelagert sind. Für die bewegliche Lagerung
wäre es grundsätzlich auch denkbar und möglich anstelle einer linearen Verschiebbarkeit
entlang des Bremskörpers wie im gezeigten Ausführungsbeispiels auch eine verschwenkbare
Lagerung von mindestens einem Steg vorzusehen.
Legende
zu den Hinweisziffern:
[0015]
- 1
- Bremskörper
- 2
- Bügel
- 3
- Arm
- 4
- Arm
- 5
- Steg
- 6
- Steg
- 7
- bogenförmiger Abschnitt
- 8
- Doppelpfeil
- 9
- Bohrung
- 10
- Spalt
- 11
- Rille
- 12
- Rille
- 13
- Bremsseil
- 14
- Schlaufe
- 15
- Schlinge
- 16
- Endknoten
- 17
- Pfeil
- 18
- Pfeil
1. Fangstoßdämpfer zur Reduzierung eines bei einem Sturz auftretenden Fangstoßes, mit
einem Bremskörper (1) und einem mit dem Bremskörper (1) zusammenwirkenden Bremsseil
(13) oder Bremsband, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremskörper (1) mindestens zwei Stege (5, 6) aufweist, von denen mindestens einer
beweglich gelagert ist, wobei die Breite eines Spaltes (10) zwischen den beiden Stegen
(5, 6) veränderbar ist, und dass das Bremsseil (13) oder Bremsband durch den Spalt
(10) zwischen den beiden Stegen (5, 6) und in mindestens einer Schlinge (16) um die
beiden Stege (5, 6) herumgeführt ist.
2. Fangstoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremskörper (1) zwei parallele Arme (3, 4) aufweist, die Bohrungen (9) im gegenüber
den Armen (3, 4) verschiebbaren und diese überbrückenden Steg (6) durchsetzen.
3. Fangstoßdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Stege (5, 6) zwischen den parallelen Armen (3, 4) des Bremskörpers (1) verlaufen.
4. Fangstoßdämpfer nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (3, 4) von Abschnitten eines U-förmigen Bügels (2) des Bremskörpers (1)
gebildet werden.
5. Fangstoßdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass aufeinander zugewandten Seiten der Stege (5, 6) an mindestens einem Steg (5, 6) mindestens
eine Rille (11, 12) angebracht ist, durch welche das Bremsseil (13) oder Bremsband
läuft.
6. Fangstoßdämpfer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem Steg (5, 6) mehrere nebeneinander liegende Rillen (11, 12) angebracht
sind, durch welche das Bremsseil (13) oder Bremsband läuft.
7. Fangstoßdämpfer nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Stegen (5, 6) paarweise gegenüberliegende Rillen (11, 12) angebracht sind,
durch welche das Bremsseil (13) oder Bremsband läuft.
8. Fangstoßdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsseil (13) oder Bremsband im Anschluss an die mindestens eine um die beiden
Stege (5, 6) laufende Schlinge (15) beidseitig durch den Spalt (10) zwischen den beiden
Stegen (5, 6) läuft.