[0001] Die Erfindung betrifft eine Lebensmittelverpackung, insbesondere einen Eierkarton,
mit einem Unterteil, das mindestens eine Reihe von Formvertiefungen zur Aufnahme von
vereinzelten Lebensmittelstücken, insbesondere Eiern, aufweist und einem ausgeformten
Deckelteil, das klappbar an dem Unterteil angeordnet ist und im geschlossenen Zustand
zusammen mit dem Unterteil einen Innenraum begrenzt, wobei das Deckelteil einen nach
oben offenen Trog aufweist.
[0002] Aus offenkundiger Vorbenutzung sind Eierkartons bekannt, die aus einem Unterteil
zur Aufnahme der Eier und einem schützenden Deckelteil bestehen, das über ein in der
Regel als Biegescharnier ausgeführtes Element klappbar an dem Unterteil angeordnet
ist. Zur Aufnahme der Eier ist das Unterteil mit Formvertiefungen versehen, die dazu
dienen, die Eier in einer bestimmten Position in bezug auf den Eierkarton zu halten.
Ein derartiger Eierkarton ist beispielsweise aus der FR-A-2441549 bekannt. Zur Erhöhung
der Verpackungssicherheit kann das Deckelteil mit Vertiefungen versehen sein. Diese
wirken aussteifend und dienen zur verbesserten Aufnahme von auf den Deckelteil wirkenden
Lasten. Die Vertiefungen des Deckelteils dienen außerdem häufig noch dazu, die Positionen
der aufgenommenen Eier zu stabilisieren. Eine solche Eierverpackung ist beispielsweise
aus der EP-A-0119043 bekannt. Außer dem Schutz der in dem Eierkarton verpackten Eier
vor Beschädigungen bei Transport und Lagerung muß der Eierkarton eine weitere Funktion
erfüllen, nämlich das Präsentieren. Neben der Schutzfunktion kommt dieser Präsentationsfunktion
zunehmend höhere Bedeutung zu. Die Präsentationsfunktion ist es, die entscheidend
für den Eindruck verantwortlich ist, den der Kunde von der Ware erhält.
[0003] Ferner ist aus offenkundiger Vorbenutzung ein Eierkarton bekannt, bei dem das Deckelteil
einen nach oben offenen Trog aufweist. Dieser Trog ist so ausgeführt, daß an seinen
Flanken große Durchbrechungen zu dem Innenraum des Eierkartons aufweist. Zur Aufnahme
von Gegenständen ist dieser Trog daher ungeeignet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lebensmittelverpackung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der sowohl die Schutzfunktion wie auch die Präsentierfunktion
verbessert ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung liegt in einer Lebensmittelverpackung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Erfindungsgemäß ist bei einer Lebensmittelverpackung mit einem Unterteil, das mindestens
eine Reihe von Formvertiefungen zur Aufnahme von vereinzelten Lebensmittelstücken,
insbesondere Eiern, aufweist, und einem ausgeformten Deckelteil, das klappbar an dem
Unterteil angeordnet ist und im geschlossenen Zustand zusammen mit dem Unterteil einen
Innenraum begrenzt, wobei das Deckelteil einen nach oben offenen Trog aufweist, vorgesehen,
daß an dem Deckelteil ein Abdeckmittel vorgesehen ist, das den Trog nach oben hin
abschließt. Unter nach oben offen ist hierbei zu verstehen, daß der Trog im geschlossenen
Zustand des Deckelteils von außen her zugänglich ist.
[0007] Der Kern der Erfindung liegt darin, daß der Trog und das Abdeckmittel einen Raum
schaffen, in den Gegenstände eingelegt werden können. Das Abdeckmittel verhindert,
daß der eingelegte Gegenstand ungewollt aus dem Trog herausfällt. Dazu ist das Abdeckmittel
so ausgebildet, daß es in Verbindung mit dem Trog einen abgeschlossenen Aufnahmeraum
bildet. Vorzugsweise weisen die Flanken und der Boden des Trogs keine Durchbrechungen
oder nur Durchbrechungen mit einer lichten Weite auf, die klein genug ist, um einen
ungewollten Durchgang der einzulegenden Gegenstände zu verhindern. Die einzulegenden
Gegenstände sind vorzugsweise bereits von dem Lieferanten der Lebensmittelverpackung
eingelegt worden, können aber gegebenenfalls auch erst beim Verpacken der Lebensmittel
oder später von einem Händler hineingelegt werden. Bei dem Gegenstand kann es sich
beispielsweise um Zettel mit Rezeptinformationen oder um Kleinutensilien, insbesondere
um Kinderspielzeug, einen Eierlöffel und/oder um eine Portionstüte mit Gewürzen handeln.
Der Kunde erhält dann mit der Lebensmittelverpackung nicht nur die darin enthaltenen
Lebensmittel, sondern als Mehrwert auch den in den Trog eingelegten Gegenstand. Das
Abdeckmittel hat außer seiner sichernden Funktion noch eine weitere, wichtige Wirkung.
Der Benutzer muß das Abdeckmittel erst von dem Trog entfernen, um an den darin befindlichen
Gegenstand zu gelangen. Durch dieses Auspacken entsteht bei dem Nutzer eine freudige
Erwartungshaltung auf das, was unter dem Abdeckmittel zum Vorschein kommen wird, ähnlich
dem Überraschungseffekt beim Auspacken von Geschenken. Da der Benutzer bereits bei
dem Kauf der Lebensmittel weiß, daß er später diesen angenehmen Überraschungseffekt
erleben wird, stellt sich ihm die Lebensmittelverpackung schon bei der Kaufentscheidung
in einem günstigen Licht dar. Damit kommt die erfindungsgemäße Lebensmittelverpackung
der wichtigen Funktion einer Verpackung, nämlich außer dem Schütze darin enthaltenen
Ware auch den Kunden zu einem Kauf zu animieren, in besonders hohem Maße nach.
[0008] Vorzugsweise ist das Abdeckmittel ein Aufkleber. Damit kann auf besonders rationelle
und kostengünstige Weise der Trog abgedeckt werden. Außerdem stellt der Aufkleber
eine Bedrukkungsfläche zur Verfügung, die für weitere Präsentationszwekke oder für
andere Werbeaufdrucke genutzt werden kann.
[0009] Zweckmäßig ist es, wenn das Deckelteil mit Haltevertiefungen versehen ist, die vorzugsweise
mit dem Trog verbunden sind. Die Haltevertiefungen steifen das Deckelteil zusätzlich
aus. Außerdem können sie so geformt sein, daß sie mit der Oberseite der verpackten
Lebensmittelstücke, z. B. Eier, in der Lebensmittelverpackung zusammenwirken. Dadurch
können unerwünschte Bewegungen der Eier in den Formvertiefungen auch beim schnellen
Bewegen der Lebensmittelverpackung, z. B. beim Transport, verhindert werden. Ist der
Trog mit den Haltevertiefungen verbunden, so hat das den Vorteil, daß ein wesentlich
größerer Aufnahmeraum bei gleichzeitig weiter erhöhter Steifigkeit des Deckelteils
entsteht.
[0010] Zweckmäßigerweise weisen der Trog und die Haltevertiefungen etwa die gleiche Tiefe
auf. Damit wird erreicht, daß die Sohlen der jeweiligen Vertiefungen auf gleicher
Höhe liegen, so daß sie insgesamt eine ebene Fläche bilden. Dies hat zum einen den
Vorteil, daß das Deckelteil und damit die gesamte Lebensmittelverpackung ein ansprechenderes
Äußeres erhält, als dies bei unterschiedlichen Tiefen mit der daraus resultierenden
zerklüfteten Struktur der Sohle der Fall wäre. Der Trog kann auch eine größere Tiefe
als die Haltevertiefungen aufweisen, so daß sich in dem - von dem Trog und den mit
ihm verbundenen Haltevertiefungen gebildeten - Aufnahmeraum eine Rinne im Bereich
des Trogs ausbildet. Eine solche Rinne kann einerseits für die einzuliegenen Gegenstände
durchaus erwünscht sein. Andererseits wirkt die Rinne zusätzlich aussteifend, so daß
die Steifigkeit des Deckelteils noch weiter verbessert wird.
[0011] Vorzugsweise weist der Trog und/oder die Haltevertiefungen eine Tiefe auf, die nicht
größer als eine maximale Nestungshöhe der Lebensmittelverpackung ist. Durch eine Begrenzung
der Tiefe auf die maximale Nestungshöhe wird die Stapelbarkeit der Lebensmittelverpackungen
im geöffneten, noch ungefüllten Zustand verbessert. Ein besonderer Vorteil liegt darin,
daß die Lebensmittelverpackungen auch bei einem bereits durch das Abdeckmittel verschlossenen
Trog gestapelt werden können. Dies ist insbesondere in dem Fall von Vorteil, wenn
das Abdeckmittel ein Aufkleber, wie zum Beispiel ein Etikett, ist. Dann könne auch
bereits etikettierte Lebensmittelverpakkungen gestapelt werden. Das ermöglicht es,
die Lebensmittelverpackungen bereits vor dem Befüllen zu etikettieren und mit den
einzulegenden Gegenständen zu versehen. Der Betrag der maximalen Nestungshöhe ist
von den konkreten Parametern der jeweiligen Lebensmittelverpackung abhängig, insbesondere
der gewünschten Entnestungsfähigkeit und dem erforderlichen Platzbedarf. Abhängig
von der Materialstärke und dem Reibungskoeffizienten des Materials beträgt die Nestungshöhe
in der Regel zwischen 4 und 15 mm und liegt vorzugsweise zwischen 7 und 9 mm. Dank
der damit erreichten Stapelbarkeit im geöffneten Zustand verringern sich sowohl für
den Hersteller wie auch für das verpackende Unternehmen die Lagerkosten und das Verpacken
kann rationeller erfolgen.
[0012] Vorzugsweise sind die Haltevertiefungen seitlich versetzt zu den Formvertiefungen
angeordnet. Seitlich versetzt bedeutet, daß die Haltevertiefungen im Deckelteil nicht
genau über den jeweiligen Formvertiefungen des Bodenteils angeordnet sind, sondern
horizontal versetzt sind, so daß eine Haltevertiefung etwa in der Mitte über zwei
in einer Reihe benachbarten Vertiefungen angeordnet ist. Bei der versetzten Anordnung
reicht eine geringere Anzahl von Haltevertiefungen aus, um auf sämtliche verpackte
Lebensmittelstücke in der Lebensmittelverpakkung einzuwirken. Beispielsweise reichen
bei einem Eierkarton für sechs Eier dann vier Haltevertiefungen aus. Zur weiteren
Aussteifung der Haltevertiefungen kann es zweckmäßig sein, wenn die Haltevertiefungen
eine Ausbuchtung an ihrer Sohle aufweisen. Diese Ausbuchtung kann konkav oder vorzugsweise
konvex, d.h. nach oben gewölbt, sein. Die Formvertiefungen können an ihrem unteren
Rand mit einer Ringstruktur als Ausbuchtung versehen. Besonders bewährt hat sich eine
Ringstruktur, die torusartig ausgebildet ist, so daß sich eine torusartige Ausnehmung
bildet. Aufgrund ihrer Form bildet sie eine gesteigerte Elastizität in diesem Bereich,
durch die das verpackte Lebensmittel besonders gut gegen Beschädigungen durch Stoß,
beispielsweise durch hartes Aufsetzen, geschützt wird. Somit verbessern derartige
Ausbuchtungen nicht nur die Schutzfunktion, sondern zusätzlich verbessern sie auch
den optischen Gesamteindruck der Lebensmittelverpackung.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die ggf. auch unabhängigen Schutz
verdient, sind das Unterteil und das Deckelteil mit komplementären Klemmerhebungen
und Klemmöffnungen versehen. Durch die Klemmerhebungen und -öffnungen können übereinander
gestapelte Lebensmittelverpackungen kraftschlüssig miteinander verbunden werden. Dies
ist nicht nur günstig bei der Lagerung gefüllter Lebensmittelverpackungen, sondern
bietet vor allem Vorteile im Hinblick auf eine spätere Verwendung der Lebensmittelverpackungen.
Herkömmlicherweise haben die Lebensmittelverpackungen keine weitere Funktion als den
Schutz des Inhalts Eier; nachdem sie aufgebraucht sind, werden die Lebensmittelverpackungen
weggeworfen. Die Erfindung ermöglicht eine zweite Verwendung der Lebensmittelverpackungen.
Durch die komplementären Klemmerhebungen und -öffnungen können die nach Gebrauch entleerten
Lebensmittelverpackungen nämlich wie Klemmbausteine verwendet werden. Somit können
die erfindungsgemäßen Lebensmittelverpackungen, nachdem sie ihrer Verpackungsfunktion
genügt haben, noch als Spielzeug dienen. Sie eignen sich insbesondere zur Bildung
verhältnismäßig großer Strukturen, wie zum Beispiel von Spielburgen für Kinder, die
mit herkömmlichen Klemmbausteinen nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand
hergestellt werden können, da die herkömmlichen Klemmbausteine bedeutend kleiner sind.
Dem gegenüber sind die erfindungsgemäßen Lebensmittelverpackungen vergleichsweise
groß und ermöglichen einen raschen Aufbau auch großer Strukturen. Darüber hinaus stehen
sie nahezu kostenlos zur Verfügung.
[0014] Die erfindungsgemäße Anordnung der Klemmerhebungen und Klemmöffnungen hat ferner
den Vorteil, daß die Stapelbarkeit der Lebensmittelverpackungen im geöffneten Zustand
unbeeinträchtigt bleibt. Die Verpackungen können weiterhin im geöffneten Zustand gestapelt
und gegebenenfalls auch leicht entstapelt werden. Damit dies Entstapeln (Entnesten)
leicht gelingt, sind die Klemmerhebungen und/oder Klemmöffnungen vorzugsweise nicht
höher bzw. tiefer als eine maximale Nestungshöhe. Die Nestungshöhe beträgt in der
Regel zwischen 4 und 15 mm und liegt vorzugsweise zwischen 7 und 9 mm.
[0015] Vorzugsweise sind die Klemmöffnungen im geschlossenen Zustand des Deckelteils nicht
genau über den Klemmerhebungen an den Formvertiefungen angeordnet, sondern etwa mittig
über zwei in einer Reihe benachbarten Klemmerhebungen angeordnet sind. Dadurch greifen
die Klemmerhebungen nur dann in die Klemmöffnungen, wenn die Lebensmittelverpackungen
nicht genau übereinander gestapelt sind. Bei der üblicherweise in Verkaufsregalen
erfolgenden Stapelung direkt übereinander greifen die Klemmöffnungen und die Klemmerhebungen
also nicht ineinander. Dadurch wird ein Verklemmen der Lebensmittelverpackungen im
Verkaufsregal vermieden. Der Gefahr, daß mit einem Abnehmen des obersten Kartons damit
der gesamte Stapel ungewollt ins Kippen gebracht wird, wird damit wirksam entgegengewirkt.
Die versetzte Anordnung der Klemmerhebungen und Klemmöffnungen hat ferner Vorteile
für die Verwendung der Lebensmittelverpackungen als Klemmbausteine. Denn damit wird
das Erzeugen von versetzten Strukturen vereinfacht. Die Lebensmittelverpackungen können
leicht im Verbund gesetzt werden, um so stabile, über längere Strecken laufende Wandabschnitte
oder Eckverbindungen aufbauen zu können.
[0016] Zur besseren Verbindung mehrerer Lebensmittelverpackungen im Verbund ist zweckmäßigerweise
die Oberkante des Deckelteils so gestaltet, daß ihr Abstand zu der randnächsten Klemmöffnung
höchstens so groß ist wie der freie Abstand zwischen benachbarten Klemmerhebungen.
Unter freier Abstand wird die lichte Weite zwischen zwei benachbarten Klemmerhebungen
verstanden. Mit dieser Gestaltung ist sichergestellt, daß die Klemmerhebungen einer
aufgesetzten Lebensmittelverpackung entweder in die Haltevertiefungen auf dem Deckelteil
eingreifen oder sich jenseits der Oberkante des Deckelteils befinden. Dadurch wird
vermieden, daß Klemmerhebungen auf der Oberseite des Deckelteils aufliegen, wodurch
ein richtiger Klemmsitz verhindert würde.
[0017] Zweckmäßigerweise weisen die Klemmerhebungen und Klemmöffnungen eine Konizität von
2° bis 15° auf, vorzugsweise von 7° bis 9°. Mit einer solchen Konizität läßt sich
einerseits eine gute Sicherheit der Klemmverbindung erzielen, andererseits ermöglicht
sie aber noch ein hinreichend leichtes Trennen der Lebensmittelverpackungen, ohne
daß dazu übermäßiger Kraftaufwand erforderlich ist. Das gilt insbesondere für das
Entnesten von im geöffneten Zustand gestapelten Lebensmittelverpackungen.
[0018] Vorzugsweise sind mindestens sechs Klemmerhebungen vorgesehen, angeordnet in Doppelreihe.
Es versteht sich, daß dann auch eine entsprechende Anzahl, z. B. vier, Klemmöffnungen
vorzusehen sind. Mit dieser Anzahl kann eine stabile Klemmverbindung von mehreren
Lebensmittelverpackungen im Verbund erreicht werden. Selbstverständlich können auch
acht oder mehr Klemmerhebungen vorgesehen sein.
[0019] Zweckmäßigerweise sind dabei die Haltevertiefungen als Klemmöffnungen und die Formvertiefungen
als Klemmerhebungen ausgebildet. Zum Beispiel können die Formvertiefungen mit einem
unteren Rand versehen sein, der so bemessen ist, daß er kraftschlüssig in die Klemmöffnungen
eingreift. Auf diese Weise läßt sich mit nur geringem zusätzlichen Aufwand die Lebensmittelverpackung
als Klemmbaustein ausbilden.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung dargestellten
Eierkartons als Ausführungsbeispiele näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Eierkarton im geöffneten Zustand;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Eierkartons nach Fig. 1 im geschlossenen Zustand;
- Fig. 3
- den erfindungsgemäßen Eierkarton; und
- Fig. 4
- mehrere Eierkartons gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel im Klemmverbund miteinander.
[0021] Ein erfindungsgemäßer Eierkarton ist in Fig. 1 im aufgeklappten Zustand und in Fig.
2 im geschlossenen Zustand dargestellt. Der in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen
1 bezeichnete Eierkarton umfaßt ein Unterteil 2 und ein Deckelteil 3, das über ein
Biegescharnier 25 klappbar an dem Unterteil 2 befestigt ist, sowie einen darauf angebrachten
Aufkleber 7 (s. Fig. 3). Im geschlossenen Zustand liegt das Deckelteil 3 auf dem Unterteil
2 auf und überdeckt dieses vollständig. Durch Schwenken des Deckelteils 3 um die Achse
des Biegescharniers 25 um etwa 180° wird das Deckelteil 3 in seine geöffnete Position
gebracht. In dieser befindet sich das Dekkelteil 3 etwa in einer Ebene mit dem Bodenteil
2. In dieser Stellung können mehrere Eierkartons raumsparend gestapelt werden.
[0022] Das Bodenteil 2 weist eine Mehrzahl von Formvertiefungen 21 zur Aufnahme von Eiern
auf. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Formvertiefungen 21 in zwei
parallelen Reihen zu je drei Formvertiefungen 21 angeordnet. Die Formvertiefungen
21 sind durch entsprechende Gestaltung der Wandung des Bodenteils 2 sowie durch zwei
in der Mitte angeordnete Stützen 23 gebildet. Die Formvertiefungen sind so ausgeführt,
daß in sie eingesetzte Eier sich nicht gegenseitig berühren. Um das Deckelteil 3 im
geschlossenen Zustand zu fixieren, sind zwei Haltenasen 24 an einer Vorderseite des
Bodenteils 2 angeordnet.
[0023] Das Deckelteil 3 ist von wannenförmiger Gestalt und besteht aus einem Rückteil, einem
Oberteil 31, zwei Seitenteilen 32 sowie einem Vorderteil 33. In dem Vorderteil 33
sind zwei Öffnungen 34 angeordnet, die zum Zusammenwirken mit den Nasen 24 des Bodenteils
2 bestimmt sind, um das Deckelteil 3 im geschlossenen Zustand mit dem Bodenteil 2
zu verriegeln. Im geschlossenen Zustand begrenzt das Deckelteil 3 zusammen mit dem
Bodenteil 2 einen Innenraum, in dem die Eier geschützt angeordnet sind.
[0024] In Fig. 2 ist die Gestaltung des Oberteils 31 des Deckelteils 3 näher zu erkennen.
Das Oberteil 31 ist von einer Oberkante 30 umgrenzt. Das Oberteil 31 ist mit vier
Haltevertiefungen 36 versehen. Die Haltevertiefungen 36 sind versetzt in bezug auf
die Formvertiefungen 21 des Bodenteils 2 angeordnet, und zwar in der Weise, daß im
geschlossenen Zustand des Eierkartons 1 die Haltevertiefungen 36 jeweils mittig über
zwei unmittelbar in einer Reihe benachbarte Formvertiefungen 21 angeordnet sind. Bei
dem in dem Ausführungsbeispiel dargestellten Eierkarton 1 mit sechs Formvertiefungen
21 sind somit vier Haltevertiefungen 36 in dem Oberteil 31 des Deckelteils 3 angeordnet.
Die Haltevertiefungen 36 weisen jeweils eine Sohle 38 auf, die eine konvex nach oben
gewölbte Ausnehmung 37 beinhalten. Die Ausnehmung 37 dient zur Versteifung der Sohle
38 der Haltevertiefung 36. Mit dem Rand der Sohle 38 wirkt jede der Haltevertiefungen
36 stabilisierend auf die Oberseite der Eier ein, die in den reihenmäßig benachbarten
Formvertiefungen 21 angeordnet sind. Es ist dazu nicht zwingend erforderlich, daß
die Eier den Rand der Sohle 38 im eingesetzten Zustand berühren; insbesondere bei
kleineren Eiern wird dies häufig nicht der Fall sein. Die Wirkung der Haltevertiefung
36 besteht vielmehr darin, eine unerwünschte Bewegung der Oberseite der Eier zu begrenzen.
Dadurch können Schäden durch Aneinanderschlagen von Eiern in benachbarten Formvertiefungen
11 infolge abrupter und grober Handhabung des Eierkartons vermieden werden. Die Haltevertiefungen
36 dienen ferner dazu, das Deckelteil 3 zusätzlich auszusteifen. Dadurch kann der
Eierkarton 1 die verpackten Eier besser vor Beschädigungen schützen. Außerdem verbessert
sich dadurch die Stapelfähigkeit des Eierkartons 1.
[0025] Ein Trog 4 ist etwa in der Mitte des Oberteils 31 des Deckelteils 3 angeordnet. Der
Trog 4 ist parallel zur Achse des Biegescharniers 25 ausgerichtet und erstreckt sich
über mindestens die Hälfte des Deckelteils 3, im dargestellten Beispiel über etwa
ein 3/4 der Länge. In dem dargestellten Ausführungsbeispielen verbindet er alle vier
Haltevertiefungen 36 miteinander. Dadurch entsteht ein Aufnahmeraum 40, der von oben
gesehen die Gestalt eines abgerundeten Buchstabens "H" hat. Bei dem in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel liegt eine Sohle 41 des Trogs 4 tiefer als die Sohle 38 der Haltevertiefungen
36. Dadurch entsteht innerhalb des Aufnahmeraums 40 eine Mittelrinne. Es versteht
sich, daß die Sohle 41 des Trogs 4 auch höher liegen kann als die Sohle 38 der Haltevertiefungen
36. Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel liegt die Sohle 41 auf gleicher
Höhe wie die Sohle 38 der Haltevertiefungen 36. Der durch die Verbindung der Haltevertiefungen
36 mit dem Trog 4 entstehende Aufnahmeraum 40 ist verhältnismäßig geräumig. Er eignet
sich sowohl zur Aufnahme länglicher Gegenstände wie auch solcher Gegenstände mit unregelmäßiger
Gestalt, beispielsweise einen Flaschenöffner mit seinem verbreiterten Ende. Die Länge
des Trogs 4 ist zweckmäßigerweise so gewählt, daß der aufzunehmende Gegenstand bequem
hineingelegt werden kann. Die Länge braucht nicht unbedingt durch den Abstand der
Haltevertiefungen 36 vorgegeben zu sein, sie kann auch abhängig von den jeweiligen
Anforderungen größer oder kleiner gewählt sein.
[0026] Um im geöffneten Zustand gestapelte Eierkartons leicht voneinander trennen zu können,
sind die Flanken des Trogs 4 und der Haltevertiefung 36 gegenüber der Vertikalen geneigt.
Die Größe der Neigung ist abhängig von den Materialeigenschaften, insbesondere der
Materialstärke und dem Reibungskoeffizient und beträgt üblicherweise zwischen 2° und
20°, vorzugsweise zwischen 6° und 9°. Damit lassen sich die gestapelten Eierkartons
optimal wieder entstapeln, d.h., es ergibt sich eine gute Entnestungsfähigkeit.
[0027] Um ein Herausfallen des in den Aufnahmeraum 40 eingelegten Gegenstands beim Transport
zu vermeiden, ist ein Aufkleber 7 vorgesehen. Er wird so auf das Oberteil 31 des Deckelteils
3 geklebt, daß er sich über die vier Haltevertiefungen 36 und den Trog 4 erstreckt,
so daß der gesamte Aufnahmeraum 40 von dem Aufkleber 7 bedeckt ist. Der Aufkleber
7 dient aber nicht nur zum Verhindern des Herausfallen des eingelegten Gegenstands.
Er hat ferner die Funktion, den in den Aufnahmeraum 40 eingelegten Gegenstand vor
dem Auge des Benutzers zu verbergen. Damit weiß der Benutzer erst beim Abziehen des
Aufklebers 7 von dem Deckelteil 3 des Eierkartons 1, was für ein Gegenstand sich dahinter
in dem Aufnahmeraum 40 verbirgt. Dadurch wird ein durchaus erwünschter Überraschungseffekt
erzielt, der Eierkarton hinterläßt bei dem Benutzer einen nachdrücklicheren und positiveren
Eindruck. Der Aufkleber 7 hat den weiteren Vorteil, daß er noch eine Bedruckungsfläche
zur Verfügung stellt, die für Produktinformation oder Werbung genutzt werden kann.
Die in Fig. 3 gezeigte Größe des Aufklebers 7 ist an sich beliebig, so lange er den
Trog 4 und die Haltevertiefungen 36 hinreichend abdeckt. Der Aufkleber 7 kann auch
wesentlich größer ausgeführt sein, so kann seine Vorderseite bis zur Unterkante des
Vorderteils 33 des Deckelteils 3 heruntergezogen sein.
[0028] In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Eierkartons
1 dargestellt. Dargestellt sind drei Eierkartons 1, 1', 1'', die miteinander im Klemmverbund
sind. Ferner dargestellt ist ein weiterer Eierkarton 1*, der nicht im Klemmverbund
mit den übrigen Eierkartons steht. Wie aus Fig. 4 oder im Detail auch aus Fig. 2 ersehen
werden kann, weist das Unterteil 2 der Eierverpackung 1 an den jeweiligen unteren
Enden der Formvertiefungen 21 eine Klemmerhebung 5 auf. Diese ist als ein umlaufender
Rand ausgebildet. An dem Deckelteil 3 sind die Haltevertiefungen 36 in der Weise ausgebildet,
daß sie als Klemmöffnungen 6 fungieren. Die Abmessungen der Klemmerhebungen 5 und
Klemmöffnungen 6 sind so aufeinander abgestimmt, daß die Klemmerhebungen 5 kraftschlüssig
in die Klemmöffnungen 6 aufgenommen werden können. Da die Haltevertiefungen 36 den
gleichen Abstand voneinander aufweisen wie die Formvertiefungen 21 mit ihren Klemmerhebungen
5, können mehrere Eierkartons 1, 1' versetzt zueinander miteinander klemmend verbunden
werden. Zweckmäßigerweise ist die Oberkante 30 des Deckelteils 3 dabei so weit eingezogen,
daß ihr Abstand von der nächsten Klemmöffnung 6 geringer ist als der Abstand der Klemmerhebungen
5 voneinander. Dadurch ist sichergestellt, daß bei einem versetzten Montieren eines
Eierkartons 1 auf einem anderen Eierkarton 1' keine der Formvertiefungen 5 mit dem
Oberteil 31 des Deckelteils kollidiert. Dadurch wird ein sicherer Klemmsitz erreicht.
[0029] Die versetzte Anordnung der Klemmerhebungen 5 und der Klemmöffnungen 6 bewirkt ferner,
daß genau übereinander gestapelte Eierkartons 1, 1* nicht miteinander verklemmen können.
Dies ist im oberen Teil der Fig. 4 zu erkennen. Das hat den Vorteil, daß gefüllte
Eierkartons, die üblicherweise zur Lagerung oder zum Verkauf direkt übereinander gestapelt
sind, nicht zusammenklemmen können. Dadurch wird auf einfache, aber wirkungsvolle
Weise vermieden, daß beim Entnehmen des obersten Eierkartons 1' versehentlich auch
ein darunter befindlicher Eierkarton 1 oder ein ganzer Stapel von Eierkartons mitbewegt
wird, wodurch es zu einem Umfallen des Stapels und damit zu einer Beschädigung der
Eier kommen könnte.
[0030] Ferner hat die versetzte Anordnung der Vorteil, daß bei genau aufeinander gestapelten
Eierkartons 1, 1' die Klemmerhebungen 5 jeweils auf dem Oberteil 31 aufliegen und
sich nicht über Klemmöffnungen 6 befinden, so daß sie von dem Aufkleber 7 getragen
werden müssen. Der Gefahr einer Beschädigung des Aufklebers 7 durch Überlastung wird
dadurch entgegengewirkt.
[0031] Wie weiter aus Fig. 4 ersehen werden kann, können in entsprechender Weise auch mehrere
Eierkartons 1, 1" über Eck miteinander klemmend verbunden werden. Dies ermöglicht
den Aufbau von Eckstrukturen.
[0032] Durch die Klemmerhebungen 5 an der Unterseite und die Klemmöffnungen 6 an der Oberseite
können die Eierkartons 1 einer zweiten Verwendung als Klemmbausteine zugeführt werden.
Da sie kostengünstig verfügbar sind und verhältnismäßig große Abmessungen aufweisen,
eignen sie sich als Spielzeug für kleine und große Kinder. Mit den Eierkartons als
Klemmbausteine können rasch und kostengünstig verhältnismäßig große Strukturen aufgebaut
werden, beispielsweise Spielhäuser oder Spielburgen.
1. Lebensmittelverpackung, insbesondere Eierkarton, mit einem Unterteil (2), das mindestens
eine Reihe von Formvertiefungen (21) zur Aufnahme von vereinzelten Lebensmittelstücken,
insbesondere Eiern, aufweist, und einem ausgeformten Deckelteil (3), das klappbar
an dem Unterteil (2) angeordnet ist und im geschlossenen Zustand zusammen mit dem
Unterteil einen Innenraum begrenzt, wobei das Deckelteil (3) einen nach oben offenen
Trog (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Deckelteil (3) ein Abdeckmittel (7) vorgesehen ist, das den Trog (4) nach
oben hin abschließt.
2. Lebensmittelverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckmittel (7) ein Aufkleber ist.
3. Lebensmittelverpackung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckelteil (3) mit Haltevertiefungen (36) versehen ist, die vorzugsweise mit
dem Trog (4) verbunden sind.
4. Lebensmittelverpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Trog (4) und die Haltevertiefungen (36) etwa die gleiche Tiefe aufweisen.
5. Lebensmittelverpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Trog (4) und/oder die Haltevertiefungen (36) eine Tiefe aufweisen, die nicht
größer als eine maximale Nestungshöhe der Lebensmittelverpackung (1) ist.
6. Lebensmittelverpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevertiefungen (36) seitlich versetzt zu den Formvertiefungen (21) angeordnet
sind.
7. Lebensmittelverpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevertiefungen (36) eine Ausbuchtung (37) an ihrer Sohle (38) aufweisen.
8. Lebensmittelverpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (2) und das Deckelteil (3) mit komplementären Klemmerhebungen (5) und
Klemmöffnungen (6) versehen sind.
9. Lebensmittelverpackung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmerhebungen (5) und/oder die Klemmöffnungen (6) nicht höher bzw. tiefer ist
als eine maximale Nestungshöhe von vorzugsweise 4 bis 15 mm, weiter vorzugsweise von
7 bis 9 mm.
10. Lebensmittelverpackung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmöffnungen (6) etwa mittig versetzt über zwei in einer Reihe benachbarten
Klemmerhebungen (5) angeordnet sind.
11. Lebensmittelverpackung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante (30) des Dekkelteils (3) so gestaltet ist, daß ihr Abstand zu der randnächsten
Klemmöffnung (6) höchstens so groß ist wie der freie Abstand zwischen benachbarten
Klemmerhebungen (5).
12. Lebensmittelverpackung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmerhebungen (5) und die Klemmöffnungen (6) eine Konizität von 2° bis 15°,
vorzugsweise von 7° bis 9° aufweisen.
13. Lebensmittelverpackung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens sechs in Doppelreihe angeordnete Klemmerhebungen (5) vorgesehen sind.
14. Lebensmittelverpackung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevertiefungen (36) als die Klemmöffnungen (6) und die Formvertiefungen als
Klemmerhebungen (5) ausgebildet sind.