[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen verfahrbaren Vergussmassekocher und -aubewahrungsbehälter,
aufweisend einen Kocherrahmen für den Kocher und die zugehörigen Aggregate wie betätigbare
Einfüll- und Auslassöffnungen, Rührer und Heizung.
[0002] Unter Vergussmasse sollen in dieser Anmeldung verstanden werden: Gussasphalt, Bitumen,
Teer, Bitumenfugenvergussmassen, Estriche, Straßenmarkierungsmassen und sonstige beim
Bau von Straßen und Fundamenten verwendete vergießbare Massen.
[0003] Bislang werden Gussasphaltkocher, wenn sie verfahrbar sein sollen, über Dieselmotorfahrzeuge
bewegt. Dies führt im Allgemeinen zu keinen Problemen, es sei denn, ein solcher Gussasphaltkocher
soll in einem Parkhaus eingesetzt werden oder in irgendeinem anderen Raum, in welchem
die Abgase des Dieselmotors unerwünscht sind. Eine ähnliche Problematik tritt auch
auf, wenn die Geräusche des Dieselmotors stören.
[0004] Ein in anderer Weise angetriebenes Fahrzeug, das die Bedingungen hinsichtlich Geräusch-
und Abgasentwicklung erfüllt, wäre ein Spezialfahrzeug, das relativ teuer wäre, sowohl
in der Fertigung als auch im Einsatz.
[0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird hingegen nach einem einfach aufgebauten verfahrbaren
Kocher gesucht, der einerseits alle Umweltanforderungen erfüllt und dennoch einen
weiten Einsatzbereich abdeckt.
[0006] Dies wird bei einem verfahrbaren Kocher der eingangs genannten Art dadurch erreicht,
dass der Rahmen lösbar oder unlösbar an den Baumbefestigungsteilen eines vermittels
eines Gasmotors angetriebenen baumlosen Staplerfahrzeugs befestigt ist.
[0007] Der Kern der vorliegenden Erfindung beruht darin, ein Staplerfahrzeug einzusetzen,
so wie es für das Transportieren und Einlagern von Waren üblich ist. Für den Einsatz
bei Asphaltarbeiten wird lediglich der Baum des Staplerfahrzeugs demontiert und der
Rahmen des Gussasphaltkochers an dessen Stelle befestigt. Dies bedeutet, dass das
eigentliche Staplerfahrzeug für alle bisherigen Zwecke weiterhin eingesetzt werden
kann, sein Einsatzbereich jedoch erweitert wird, nämlich um einen Kocher an den gewünschten
Ort zu transportieren und dort auch in Betrieb zu nehmen, um heißen Asphalt auszugeben
oder auch nur aufzubewahren.
[0008] Am Kocher selbst sind keine wesentlichen Veränderungen erforderlich, bis auf Befestigungsmittel
am Rahmen, die mit den Befestigungsmitteln für den Baum des Staplerfahrzeuges zusammenwirken
können. Es handelt sich hierbei um einfache Verbindungen wie Zapfen oder Achsen, die
in entsprechenden Lagerschalen gehaltert werden, so dass nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung der Gussasphaltkocher relativ zum Staplerfahrzeug auch noch um eine
horizontale Achse quer zur Fahrtrichtung verschwenkbar ist. Dies ist beispielsweise
in Parkhäusern für Kraftfahrzeuge erforderlich, damit auch die dort vorhandenen relativ
großen Steigungen mit ihren abrupten Übergängen genommen werden können.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die hydraulischen Steuerkräfte
aus den Aggregaten des Staplerfahrzeugs hergeleitet. So lässt sich beispielsweise
der Antrieb für das Rührwerk aus einem Kreislauf des Staplerfahrzeugs herleiten, während
beispielsweise die Betätigung des Auslasses über einen weiteren Steuerkreis des Staplerfahrzeugs
durchgeführt wird.
[0010] Es liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Heizeinrichtung für den Kocher
aus dem Tank für den Gasmotor oder einem separaten Gastank zu speisen.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielsweise erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine Seitenansicht eines verfahrbaren Kochers gemäß der Erfindung.
- Figur 2
- zeigt eine entsprechende Darstellung, in welcher/der Kocherrahmen nach oben verschwenkt
worden ist.
[0012] In den Figuren ist mit 10 ein Staplerfahrzeug bezeichnet, so wie dieses in der Praxis
eingesetzt wird. Mit 11 ist der Gasmotor bezeichnet. Die Teile 12 und 13 sind diejenigen
Elemente, an denen normalerweise der so genannte Baum eines Staplerfahrzeugs befestigt
wird. Im unteren Teil wird der Baum auf die Befestigungsmittel 12 aufgesetzt und kann
um die Achse, die horizontal durch diese Befestigungsmittel 12 hindurchgeht, verschwenkt
werden. Die Verschwenkbewegung wird über einen Kippzylinder 13 ausgeführt.
[0013] Gemäß der Erfindung ist nun an den Befestigungsmitteln 12 und 13 kein Baum befestigt,
sondern ein Rahmen 21 eines Gussasphaltkochers 20. Es handelt sich hierbei um denjenigen
Rahmen, der die einzelnen Teile des Gussasphaltkochers aufnimmt und an dessen einer
Stirnseite ein nach oben gerichteter Befestigungsteil vorhanden ist, der nun wiederum
mit dem ausfahrbaren Teil des Kippzylinders 13 verbunden werden kann.
[0014] Auf dem Rahmen 21 befindet sich der eigentliche Kocher. Er weist bei 22 eine Einfüllöffnung
und bei 23 zwei Auslassöffnungen auf, nämlich eine, die in Fahrtrichtung des Fahrzeugs
10 ausgerichtet ist und eine, die seitlich dazu angeordnet ist, um die entsprechenden
Asphaltarbeiten seitlich zum Fahrzeug durchführen zu können.
[0015] Das Staplerfahrzeug 10 kann in der üblichen Art und Weise mit seinem nicht gezeigtem
Baum als Gabelstapler eingesetzt werden. Nach Entfernen des Baums kann der Rahmen
21 des Gussasphaltkochers dort befestigt werden. Es sind dann noch die einzelnen Leitungsverbindungen
herzustellen, um das Rührwerk und die Auslassöffnungen hydraulisch über die Hydraulikkreise
des Staplerfahrzeugs 10 betätigen zu können.
[0016] Figur 2 zeigt den verfahrbaren Kocher in dem Moment, wo das Fahrzeug eine Steigung
nehmen muss, und da diese in Parkhäuserntfür Kraftfahrzeuge im Allgemeinen im Bereich
von 10° liegen und abrupte Übergänge aufweisen, muss eine Schwenkbewegung des Gussasphaltkochers
durchgeführt werden, damit dessen Rahmen nicht mit der Fahrbahn in Berührung gelangt.
[0017] Es liegt im Rahmen der Erfindung, anstelle eines Staplers mit Gasmotor auch einen
Elektromotor oder einen Verbrennungsmotor einzusetzen, sofern dieser mit einem abnehmbaren
Baum ausgebildet ist.
[0018] Es liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die Heizeinrichtung und den Rührer
separat vom Antrieb des Stapelfahrzeugs zu steuern. Während nämlich der Fahrbetrieb
den örtlichen Gegebenheiten entsprechend durchgeführt wird und hierzu auch ein Stillstand
des Stapelfahrzeugs gehört, so muss der Rührer, solange sich in ihm Vergussmasse befindet,
genauso weiter betrieben werden, wie die Heizeinrichtung, um zu verhindern, dass die
Vergussmasse im Kocher abkühlt und sich festsetzt. Die gleiche Steuerung wird auch
realisiert, wenn unbeabsichtigter Weise der Antriebsmotor zum Stillstand kommt oder
aus irgendeinem anderen Grunde außerplanmäßig angehalten wird.
[0019] Die entsprechende Steuerung bedeutet jedoch keinerlei Probleme, da Staplerfahrzeuge
im allgemeinen mit mehreren Hydraulikkreisen ausgerüstet sind, so dass die entsprechenden
Steuerungen separat voneinander realisiert werden können.
1. Verfahrbarer Vergussmassekocher, aufweisend einen Kocherrahmen für den Kocher und
die zugehörigen Aggregate (Rührer, Heizung usw.), dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (21) an den Baumbefestigungsteilen (12, 13) eines vermittels eines Motors
(Gas-, Diesel- oder Elektroantrieb; 11) angetriebenen Staplerfahrzeugs (10) befestigt
ist, wobei der Baum zuvor demontiert ist.
2. Verfahrbarer Vergussmassekocher, aufweisend einen Kocherrahmen für den Kocher und
die zugehörigen Aggregate (Rührer, Heizung, usw.), dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (21) lösbar an den Baumbefestigungsteilen (12, 13) eines vermittels eines
Motors (Gas-, Diesel- oder Elektroantrieb; 11) angetriebenen Staplerfahrzeugs (10)
befestigt ist, wobei der Baum zuvor demontiert ist.
3. Vergussmassekocher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (21) über mindestens einen Kippzylinder (13) des Staplerfahrzeugs (10)
um eine horizontale Achse verschwenkbar ist.
4. Vergussmassekocher nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zu betätigenden Teile (22, 23) des Gussasphaltkochers (20), wie Rührwerk, Einfüll-
und Auslassöffnung über einen der Hydraulikkreise des Staplerfahrzeugs (10) antreibbar
bzw. betätigbar sind.
5. Vergussmassekocher nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung des Gussasphaltkochers (20) aus dem Gastank für den Gasmotor
(11) gespeist wird.