(19)
(11) EP 1 391 272 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.02.2004  Patentblatt  2004/09

(21) Anmeldenummer: 03016098.0

(22) Anmeldetag:  16.07.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B25D 17/02, B25D 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 21.08.2002 DE 20213112 U

(71) Anmelder: WEHA- LUDWIG WERWEIN GMBH
D-86343 Königsbrunn (DE)

(72) Erfinder:
  • Aigner,Kurt
    86343 Königdbrunn (DE)

(74) Vertreter: Schwarz, Thomas, Dipl.-Ing. et al
Charrier Rapp & Liebau, Postfach 31 02 60
86063 Augsburg
86063 Augsburg (DE)

   


(54) Meissel


(57) Die Erfindung betrifft einen Meißel, insbesondere für Steinmetzarbeiten, mit einem aus Metall bestehenden Meißelschaft (1), einer am vorderen Ende des Meißelschafts (1) angeordneten Schneide (2) und einer den Meißelschaft (1) umgebenden Umhüllung (5) aus einem vibrationsdämpfenden Material. Um eine verbesserte Vorbeugung gegen vibrationsbedingte Schädigungen der meißelführenden Hand zu ermöglichen, ist am Meißelschaft (1) mindestens ein Magnet (6, 7) angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Meißel, insbesondere für Steinmetzarbeiten, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein derartiger Meißel ist aus der DE 200 21 233 U1 bekannt. Dort ist der Meißelschaft zum Schutz der meißelführenden Hand vor Vibrationen von einer Umhüllung aus einem vibrationsdämpfenden Material umgeben. Durch eine derartige Umhüllung kann die Schwingungsbelastung der meißelführenden Hand auf einfache und kostengünstige Weise signifikant reduziert werden. Dennoch kann es insbesondere bei längeren und regelmäßigen Arbeiten mit derartigen Meißeln zu vibrationsbedingten Veränderungen oder Schädigungen an Kochen und Gelenken sowie zu Durchblutungsstörungen der Hände kommen. Besonders bei Steinmetzen tritt bei länger dauernden Arbeiten mit von Hand geführten vibrierenden Werkzeugen die sogenannte Weißfingerkrankheit auf. Hierbei handelt es sich um Durchblutungsstörungen, die durch Schädigungen des Nerven- und Gefäßsystems als Folge langzeitiger Vibrationseinwirkung ausgelöst werden.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Meißel der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine verbesserte Vorbeugung gegen vibrationsbedingte Schädigungen der meißelführenden Hand ermöglicht.

[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Meißel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Meißel wird durch einen oder mehrere Magnete ein auf die meißelführende Hand einwirkendes Magnetfeld erzeugt, durch das die Durchblutung angeregt, der Stoffwechsel aktiviert sowie die Erneuerung zerstörter Zellen beschleunigt wird. Das Magnetfeld dient so zur Prophylaxe gegen vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen und Schäden im Gefäßsystem und der peripheren Nerven der Hand. Auch zur Entzündungshemmung, Scherzlinderung oder Krampflösung kann das erzeugte Magnetfeld beitragen. Durch die Vibration des Meißels werden die Magneten relativ zu den Zellen der Hand verschoben und damit wird der Effekt des Magnetfelds auf die Zellen erhöht.

[0006] Ein weiterer Vorteil der Magnete besteht darin, daß der Meißel auf metallischen Unterlagen haftet. Der Meißel kann so auf Metallunterlagen abgelegt werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß der Meißel herunterfällt und die empfindliche Schneide beschädigt wird.

[0007] Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0008] So sind in einer besonders wirkungsvollen Ausführung der Erfindung zwei einander gegenüberliegende Magnete an dem Meißelschaft angeordnet. Die Magnete sind mit Hilfe eines Klebers an dem Meißelschaft befestigt. Durch die Klebstoffschicht wird so ein unmittelbarer Kontakt der Magnete mit dem Meißelschaft verhindert, um einen magnetischen Kurzschluß und damit eine Schwächung des Magnetfeldes zu unterbinden.

[0009] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Dort ist ein erfindungsgemäßer Meißel in unterschiedlichen Herstellungsphasen in einer links dargestellten Vorderansicht und einer rechts dargestellten Draufsicht gezeigt.

[0010] Der schematisch dargestellte Meißel enthält einen in den oberen Darstellungen gezeigten Grundkörper mit einem aus Metall bestehenden Meißelschaft 1 und einer vorderen Schneide 2, die in der Regel aus einem in den Meißelschaft 1 eingesetzten Hartmetallstück besteht. Am hinteren Ende des Meißelschafts 1 ist ein Ringbund 3 mit einem zylindrischen Einsteckteil 4 zum Einstecken des Meißels in eine geeignete Aufnahme eines pneumatisch betätigten Meißelhammers vorgesehen.

[0011] Der Meißelschaft 1 wird von einer in den untersten Darstellungen gezeigten Umhüllung 5 aus einem vibrationsdämpfenden Material umgeben. Die Umhüllung 5 kann z.B. aus einem synthetischen gummielastischen Kautschuk bestehen, der gute Dämpfungseigenschaften aufweist. Durch die Umhüllung 5 kann außerdem die Wärmeabgabe der Hand reduziert werden, wodurch eine durchblutungshemmende Auskühlung vermieden wird. Die Umhüllung 5 weist bei der gezeigten Ausführungsform einen sich nach hinten erweiternden Querschnitt auf, so daß auch der Ringbund 3 von der Umhüllung 5 umgeben ist. Selbstverständlich sind jedoch auch andere Querschnittsformen möglich. So kann die Außenform der Umhüllung 5 auch an die Handform angepaßt sein. Die Umhüllung 5 ist z.B. durch ein Formgießverfahren einfach herstellbar und weist nur ein geringes Gewicht auf, so daß auch die Handhabung des Meißels dadurch kaum beeinträchtigt wird.

[0012] Innerhalb der Umhüllung 5 sind zwei einander gegenüberliegende Magnete 6 und 7 eingebettet. Sie sind in entsprechende Aussparungen 8 und 9 an gegenüberliegenden Seiten des Meißelschafts 1 eingeklebt. Durch die Klebstoffschicht 10 wird ein unmittelbarer Kontakt der Magnete 6 und 7 mit dem Meißelschaft 1 verhindert. Zwischen den beiden Ausnehmungen 8 und 9 weist der Meißelschaft 1 einen verjüngten Querschnitt auf.

[0013] Die Herstellung des vorstehend beschriebenen Meißels wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert.

[0014] Zunächst werden in vorderen Bereich des aus einem Werkzeugstahl bestehenden Meißelschafts 1 die beiden einander gegenüberliegenden Aussparungen 8 und 9 hergestellt. Dann werden die beiden Magnete 6 und 7 durch eine Klebstoffschicht 10 innerhalb der Aussparungen 8 und 9 befestigt. Abschließend wird dann die aus vibrationsdämpfenden Kunststoff bestehende Umhüllung 5 aufgebracht. Dies kann z.B. dadurch erfolgen, daß der Meißelschaft 1 von einer geeigneten Form umgeben und der Kunststoff bei entsprechenden hohen Temperaturen eingegossen wird. Nach dem Erstarren des flüssigen Kunststoffs kann dann die Form entfernt werden, wobei die Umhüllung fest mit dem Meißel verbunden ist.

[0015] Die Erfindung ist nicht auf das im einzelnen beschriebenen Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann die Anordnung und die Formgebung der Magnete auch in anderer Weise erfolgen. Auch die Form der Umhüllung und die Form des Meißelschafts kann je nach Anforderung entsprechend unterschiedliche Gestaltungen aufweisen.


Ansprüche

1. Meißel, insbesondere für Steinmetzarbeiten, mit einem aus Metall bestehenden Meißelschaft (1), einer am vorderen Ende des Meißelschafts (1) angeordneten Schneide (2) und einer den Meißelschaft (1) umgebenden Umhüllung (5) aus einem vibrationsdämpfenden Material , dadurch gekennzeichnet, daß am Meißelschaft (1) mindestens ein Magnet (6, 7) angeordnet ist.
 
2. Meißel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Magnet (6, 7) in die Umhüllung (5) eingebettet ist.
 
3. Meißel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei gegenüberliegenden Seiten des Meißelschafts (1) jeweils ein Magnet (6, 7) angeordnet ist.
 
4. Meißel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete (6, 7) in entsprechenden Ausnehmungen (8, 9) des Meißelschafts (1) angeordnet sind.
 
5. Meißel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete (6, 7) durch eine Klebstoffschicht (10) an dem Meißelschaft (1) befestigt sind.
 
6. Meißel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Meißelschaft (2) zwischen den Ausnehmungen (8, 9) einen verjüngten Querschnitt aufweist.
 
7. Meißel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Meißelschaft (1) einen Ringbund (3) und ein Einspannteil (4) am hinteren Ende enthält.
 
8. Meißel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (5) einen sich nach hinten erweiternden Querschnitt aufweist.
 
9. Meißel nach einem der Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (5) auch den Ringbund (3) umgibt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht