[0001] Die Erfindung betrifft einen Meißel, insbesondere für Steinmetzarbeiten, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Meißel ist aus der DE 200 21 233 U1 bekannt. Dort ist der Meißelschaft
zum Schutz der meißelführenden Hand vor Vibrationen von einer Umhüllung aus einem
vibrationsdämpfenden Material umgeben. Durch eine derartige Umhüllung kann die Schwingungsbelastung
der meißelführenden Hand auf einfache und kostengünstige Weise signifikant reduziert
werden. Dennoch kann es insbesondere bei längeren und regelmäßigen Arbeiten mit derartigen
Meißeln zu vibrationsbedingten Veränderungen oder Schädigungen an Kochen und Gelenken
sowie zu Durchblutungsstörungen der Hände kommen. Besonders bei Steinmetzen tritt
bei länger dauernden Arbeiten mit von Hand geführten vibrierenden Werkzeugen die sogenannte
Weißfingerkrankheit auf. Hierbei handelt es sich um Durchblutungsstörungen, die durch
Schädigungen des Nerven- und Gefäßsystems als Folge langzeitiger Vibrationseinwirkung
ausgelöst werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Meißel der eingangs genannten Art zu schaffen,
der eine verbesserte Vorbeugung gegen vibrationsbedingte Schädigungen der meißelführenden
Hand ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Meißel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Meißel wird durch einen oder mehrere Magnete ein auf die
meißelführende Hand einwirkendes Magnetfeld erzeugt, durch das die Durchblutung angeregt,
der Stoffwechsel aktiviert sowie die Erneuerung zerstörter Zellen beschleunigt wird.
Das Magnetfeld dient so zur Prophylaxe gegen vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen
und Schäden im Gefäßsystem und der peripheren Nerven der Hand. Auch zur Entzündungshemmung,
Scherzlinderung oder Krampflösung kann das erzeugte Magnetfeld beitragen. Durch die
Vibration des Meißels werden die Magneten relativ zu den Zellen der Hand verschoben
und damit wird der Effekt des Magnetfelds auf die Zellen erhöht.
[0006] Ein weiterer Vorteil der Magnete besteht darin, daß der Meißel auf metallischen Unterlagen
haftet. Der Meißel kann so auf Metallunterlagen abgelegt werden, ohne daß die Gefahr
besteht, daß der Meißel herunterfällt und die empfindliche Schneide beschädigt wird.
[0007] Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] So sind in einer besonders wirkungsvollen Ausführung der Erfindung zwei einander
gegenüberliegende Magnete an dem Meißelschaft angeordnet. Die Magnete sind mit Hilfe
eines Klebers an dem Meißelschaft befestigt. Durch die Klebstoffschicht wird so ein
unmittelbarer Kontakt der Magnete mit dem Meißelschaft verhindert, um einen magnetischen
Kurzschluß und damit eine Schwächung des Magnetfeldes zu unterbinden.
[0009] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Dort ist ein erfindungsgemäßer Meißel
in unterschiedlichen Herstellungsphasen in einer links dargestellten Vorderansicht
und einer rechts dargestellten Draufsicht gezeigt.
[0010] Der schematisch dargestellte Meißel enthält einen in den oberen Darstellungen gezeigten
Grundkörper mit einem aus Metall bestehenden Meißelschaft 1 und einer vorderen Schneide
2, die in der Regel aus einem in den Meißelschaft 1 eingesetzten Hartmetallstück besteht.
Am hinteren Ende des Meißelschafts 1 ist ein Ringbund 3 mit einem zylindrischen Einsteckteil
4 zum Einstecken des Meißels in eine geeignete Aufnahme eines pneumatisch betätigten
Meißelhammers vorgesehen.
[0011] Der Meißelschaft 1 wird von einer in den untersten Darstellungen gezeigten Umhüllung
5 aus einem vibrationsdämpfenden Material umgeben. Die Umhüllung 5 kann z.B. aus einem
synthetischen gummielastischen Kautschuk bestehen, der gute Dämpfungseigenschaften
aufweist. Durch die Umhüllung 5 kann außerdem die Wärmeabgabe der Hand reduziert werden,
wodurch eine durchblutungshemmende Auskühlung vermieden wird. Die Umhüllung 5 weist
bei der gezeigten Ausführungsform einen sich nach hinten erweiternden Querschnitt
auf, so daß auch der Ringbund 3 von der Umhüllung 5 umgeben ist. Selbstverständlich
sind jedoch auch andere Querschnittsformen möglich. So kann die Außenform der Umhüllung
5 auch an die Handform angepaßt sein. Die Umhüllung 5 ist z.B. durch ein Formgießverfahren
einfach herstellbar und weist nur ein geringes Gewicht auf, so daß auch die Handhabung
des Meißels dadurch kaum beeinträchtigt wird.
[0012] Innerhalb der Umhüllung 5 sind zwei einander gegenüberliegende Magnete 6 und 7 eingebettet.
Sie sind in entsprechende Aussparungen 8 und 9 an gegenüberliegenden Seiten des Meißelschafts
1 eingeklebt. Durch die Klebstoffschicht 10 wird ein unmittelbarer Kontakt der Magnete
6 und 7 mit dem Meißelschaft 1 verhindert. Zwischen den beiden Ausnehmungen 8 und
9 weist der Meißelschaft 1 einen verjüngten Querschnitt auf.
[0013] Die Herstellung des vorstehend beschriebenen Meißels wird im folgenden anhand der
Zeichnung erläutert.
[0014] Zunächst werden in vorderen Bereich des aus einem Werkzeugstahl bestehenden Meißelschafts
1 die beiden einander gegenüberliegenden Aussparungen 8 und 9 hergestellt. Dann werden
die beiden Magnete 6 und 7 durch eine Klebstoffschicht 10 innerhalb der Aussparungen
8 und 9 befestigt. Abschließend wird dann die aus vibrationsdämpfenden Kunststoff
bestehende Umhüllung 5 aufgebracht. Dies kann z.B. dadurch erfolgen, daß der Meißelschaft
1 von einer geeigneten Form umgeben und der Kunststoff bei entsprechenden hohen Temperaturen
eingegossen wird. Nach dem Erstarren des flüssigen Kunststoffs kann dann die Form
entfernt werden, wobei die Umhüllung fest mit dem Meißel verbunden ist.
[0015] Die Erfindung ist nicht auf das im einzelnen beschriebenen Ausführungsbeispiel beschränkt.
So kann die Anordnung und die Formgebung der Magnete auch in anderer Weise erfolgen.
Auch die Form der Umhüllung und die Form des Meißelschafts kann je nach Anforderung
entsprechend unterschiedliche Gestaltungen aufweisen.
1. Meißel, insbesondere für Steinmetzarbeiten, mit einem aus Metall bestehenden Meißelschaft
(1), einer am vorderen Ende des Meißelschafts (1) angeordneten Schneide (2) und einer
den Meißelschaft (1) umgebenden Umhüllung (5) aus einem vibrationsdämpfenden Material
, dadurch gekennzeichnet, daß am Meißelschaft (1) mindestens ein Magnet (6, 7) angeordnet ist.
2. Meißel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Magnet (6, 7) in die Umhüllung (5) eingebettet ist.
3. Meißel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei gegenüberliegenden Seiten des Meißelschafts (1) jeweils ein Magnet (6, 7)
angeordnet ist.
4. Meißel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete (6, 7) in entsprechenden Ausnehmungen (8, 9) des Meißelschafts (1) angeordnet
sind.
5. Meißel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete (6, 7) durch eine Klebstoffschicht (10) an dem Meißelschaft (1) befestigt
sind.
6. Meißel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Meißelschaft (2) zwischen den Ausnehmungen (8, 9) einen verjüngten Querschnitt
aufweist.
7. Meißel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Meißelschaft (1) einen Ringbund (3) und ein Einspannteil (4) am hinteren Ende
enthält.
8. Meißel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (5) einen sich nach hinten erweiternden Querschnitt aufweist.
9. Meißel nach einem der Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (5) auch den Ringbund (3) umgibt.