[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Materialbahnen mit einem
umlaufenden, mit einer bewegten Gegenfläche einen Pressspalt bildenden Pressband sowie
mit mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander folgenden Durchbiegungseinstellwalzen,
durch die das umlaufende Pressband im Pressspaltbereich gegen die bewegte Gegenfläche
pressbar ist, wobei die Durchbiegungseinstellwalzen jeweils einen umlaufenden Walzenmantel,
ein den Walzenmantel durchsetzendes drehfestes Joch sowie zwischen dem Walzenmantel
und dem Joch angeordnete Anpresselemente umfassen, die auf der dem Pressspalt zugewandten
Jochseite vorgesehen sind und über die der Walzenmantel in Richtung des Pressspaltes
beaufschlagbar ist.
[0002] Im Bereich der Faser- und Spanplattenherstellung wird üblicherweise eine mit 6 bis
22 % Leim versehene Span- oder Fasermenge zwischen einer beheizten Trommel und einem
umlaufenden Stahlband zu Platten verdichtet. Der Durchmesser der Trommel liegt üblicherweise
in einem Bereich von 2 bis 5 m. Die erhaltenen Platten besitzen in üblicher Weise
eine Dicke in einem Bereich von 1,5 bis 12 mm. Das ebenfalls heiße Stahlband wird
durch wenigstens eine Walze (vgl. z.B. DE 42 43 917 C) gegen die Trommel gepresst.
Bei älteren Vorrichtungen der genannten Art weisen die Walzen einen relativ großen
gegenseitigen Abstand auf. Im Bereich zwischen den relativ weit voneinander entfernten
Walzen ergibt sich durch die Bandzugspannung nun aber lediglich ein relativ geringer
Anpressdruck auf den Faserkuchen, der beispielsweise in einem Bereich von 20 bis 25
N/cm
2 liegen kann. Demgegenüber kann die Linienlast zwischen einer relativ harten Walze
und der Trommel beispielsweise 10 000 N/cm betragen. Bei einer aus der EP 0 776 742
B bekannten Vorrichtung der genannten Art liegen die Durchbiegungseinstellwalzen in
Bahnlaufrichtung nun dichter hintereinander, wodurch einerseits der zeitliche Abstand
der Kraftpeaks auf den Faserkuchen reduziert und andererseits der Anpressdruck auf
den Faserkuchen zwischen den Kraftpeaks auf einem höheren Niveau gehalten wird. Zur
Optimierung des Systems wurde bisher also nur der Weg beschritten, relativ wenige
große Druckwalzen mit einem Durchmesser von beispielsweise etwa 1,5 m durch mehrere
direkt hintereinander liegende kleinere Durchbiegungseinstellwalzen mit einem Durchmesser
von beispielsweise etwa 0,32 m zu ersetzen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs genannten
Art weiter zu optimieren.
[0004] Dabei soll u.a. ein möglichst großes Einstellpotential bezüglich des Pressdrucks
im Pressspalt erreicht werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest ein Teil der Durchbiegungseinstellwalzen
jeweils mit wenigstens einem zwischen dem Walzenmantel und dem Joch angeordneten Gegenelement
versehen ist, das auf der vom Pressspalt abgewandten Jochseite vorgesehen und über
das der Walzenmantel in einer Richtung vom Pressspalt weg beaufschlagbar ist.
[0006] Aufgrund dieser Ausbildung wird das Einstellpotential hinsichtlich des im Pressspalt
erzeugten Pressdrucks entsprechend vergrößert. So sind mit einer sowohl Primär- als
auch Sekundärzonen aufweisenden Durchbiegungseinstellwalze insbesondere auch kleinere
Pressdrücke möglich. Dabei ist die jeweilige Presskraft, mit der der Walzenmantel
gegen die bewegte Gegenfläche gepresst wird, durch die Differenz der durch die Primär-
und Sekundärelemente erzeugten Kräfte bestimmt.
[0007] Vorteilhafterweise ist zumindest in den Randzonen einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze
jeweils wenigstens ein Gegenelement vorgesehen. Mit einer entsprechenden Ansteuerung
der in den Randzonen vorgesehenen Gegenelementen kann der primärseitige Druck entlastet
werden, so dass z.B. durch eine entsprechende Randabschaltung eine Anpassung an unterschiedliche
Bahnbreiten möglich ist.
[0008] Bevorzugt ist eine jeweilige Durchbiegungseinstellwalze mit mehreren über die Walzenbreite
verteilten Gegenelementen versehen.
[0009] Die Gegenelemente einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze können zumindest teilweise
getrennt ansteuerbar sein. Dabei können diese Gegenelemente einzeln oder auch gruppenweise
getrennt voneinander ansteuerbar sein.
[0010] Auch primärseitig kann eine jeweilige Durchbiegungseinstellwalze insbesondere wieder
mit mehreren über die Walzenbreite verteilten Anpresselementen versehen sein, die
insbesondere wieder einzeln oder gruppenweise getrennt ansteuerbar sind.
[0011] In bestimmten Fällen kann es von Vorteil sein, wenn jedem Anpresselement einer jeweiligen
Durchbiegungseinstellwalze jeweils ein Gegenelement gegenüberliegt.
[0012] Vorteilhafterweise sind in den Randzonen einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze
Anpresselemente in Abhängigkeit von der jeweiligen Bahnbreite ansteuerbar bzw. deaktivierbar.
[0013] Wie bereits erwähnt, können in den Randzonen einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze
vorgesehene Gegenelemente insbesondere in Abhängigkeit von der jeweiligen Bahnbreite
ansteuerbar bzw. deaktivierbar sein.
[0014] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist wenigstens eine Durchbiegungseinstellwalze mit einem in der Pressebene relativ
zum Joch verstellbaren Walzenmantel versehen. Der Mantel einer solchen Durchbiegungseinstellwalze
ist in seiner von der Gegenfläche abgehobenen Position vorzugsweise arretierbar.
[0015] Der zwischen dem umlaufenden Pressband und der bewegten Gegenfläche gebildete Pressspalt
kann einseitig oder beidseitig beheizbar sein.
[0016] Der Pressspalt besitzt vorzugsweise einen gekrümmten Verlauf. Die bewegte Gegenfläche
kann insbesondere durch eine umlaufende Presstrommel gebildet sein.
[0017] Vorteilhafterweise ist das Pressband zumindest im Eingangsbereich und Ausgangsbereich
des Pressspaltes jeweils über eine Umlenkwalze geführt.
[0018] Dabei ist das Pressband vorzugsweise nur im Eingangsbereich und Ausgangsbereich des
Pressspaltes über eine jeweilige Umlenkwalze geführt, während zumindest ein Teil der
Durchbiegungseinstellwalzen auch auf der vom Pressspalt abgewandten Seite der Pressbandführung
dient. Es ist also insbesondere eine solche Ausführung denkbar, bei der das Pressband
über die im Eingangsbereich des Pressspaltes angeordnete Umlenkwalze, über die bewegte
Gegenfläche, gegen die es durch die Durchbiegungseinstellwalzen pressbar ist, die
im Ausgangsbereich des Pressspaltes angeordnete Umlenkwalze und über die vom Pressspalt
abgewandte Seite zumindest eines Teils der Durchbiegungseinstellwalzen zurück zur
im Eingangsbereich des Pressspaltes angeordneten Umlenkwalze geführt ist. Das Pressband
wird also nur über zwei im Eingangs- bzw. Ausgangsbereich der Materialverdichtungsstrecke
vorgesehene Umlenkwalzen und im übrigen nur über die zweiseitig als Führung dienende
Durchbiegungseinstellwalzen geführt. In diesem Fall ist eine zweiseitige Belastungsmöglichkeit
erforderlich.
[0019] Das umlaufende Pressband kann vorteilhafterweise durch ein Stahlband gebildet sein.
[0020] Auch das umlaufende Pressband bzw. Stahlband ist vorzugsweise wieder beheizbar. Grundsätzlich
können auch die Durchbiegungseinstellwalzen zumindest teilweise beheizbar sein.
[0021] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind die in Bahnlaufrichtung aufeinanderfolgenden Durchbiegungseinstellwalzen zumindest
teilweise dicht hintereinander angeordnet. Dabei können die Durchbiegungseinstellwalzen
beispielsweise auch zu Gruppen zusammengefasst sein. Innerhalb der jeweiligen Gruppen
sind die Durchbiegungseinstellwalzen dann jeweils möglichst dicht aufeinanderfolgend
angeordnet, während zwischen zwei jeweiligen Gruppen ggf. auch ein relativ größerer
Abstand vorgesehen sein kann.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorteilhafterweise insbesondere anwendbar zur
Herstellung von in einzelne Platten aufteilbaren Faserplattenbahnen, Spanplattenbahnen
und/oder dergleichen aus einem lignozellulose- und/oder zellulosehaltige Teilchen
und zumindest ein Bindemittel enthaltenden Vlies.
[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorteilhafterweise insbesondere zur Herstellung
von Faserstoff-, Span-, HDF-, MDF-, LDF- und/oder OSB-Platten verwendbar.
[0024] Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Vorrichtung beispielsweise auch in einer Papiermaschine,
einem Kalander, einer Druckmaschine oder einer Vorrichtung zur Herstellung von Dekorpapier
verwendbar.
[0025] Beliebige andere Verwendungen sind denkbar.
[0026] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung von Materialbahnen
und
- Figur 2
- eine schematische Längsschnittdarstellung einer in der Vorrichtung gemäß Figur 1 eingesetzten
Durchbiegungseinstellwalze.
[0027] Die Figur 1 zeigt in rein schematischer Darstellung eine Vorrichtung 10 zur Herstellung
von Materialbahnen 12, bei denen es sich beispielsweise um in einzelne Platten aufteilbare
Faserplattenbahnen, Spanplattenbahnen und/oder dergleichen aus einem lignozellulose-
und/oder zellulosehaltige Teilchen und zumindest ein Bindemittel enthaltenden Vlies
handeln kann. Die Vorrichtung 10 ist beispielsweise auch zur Herstellung von HDF-,
MDF-, LDF- und/oder OSB-Platten verwendbar. Generell ist beispielsweise auch eine
Verwendung in einer Papiermaschine, einem Kalander, einer Druckmaschine oder einer
Maschine zur Herstellung von Dekorpapier denkbar.
[0028] Die Vorrichtung 10 umfasst ein beispielsweise durch ein Stahlband gebildetes umlaufendes
Pressband 14, das mit einer bewegten Gegenfläche 16, die hier beispielsweise durch
die Oberfläche einer Presstrommel 18 gebildet ist, einen Pressspalt 20 definiert,
in dem das zur Herstellung der Materialbahn 12 dienende Ausgangsmaterial verdichtet
wird.
[0029] Die Vorrichtung 10 umfasst überdies eine Mehrzahl von in Bahnlaufrichtung L aufeinanderfolgenden
Durchbiegungseinstellwalzen 22, durch die das umlaufende Pressband 14 im Bereich des
Pressspaltes 20 gegen die bewegte Gegenfläche 16, hier also gegen die Presstrommel
18 pressbar ist.
[0030] Wie insbesondere auch anhand der Figur 2 zu erkennen ist, umfassen die Durchbiegungseinstellwalzen
22 jeweils einen umlaufenden Walzenmantel 24, ein den Walzenmantel 24 durchsetzendes
drehfestes Joch 26 sowie zwischen dem Walzenmantel 24 und dem Joch 26 angeordnete
Anpresselemente 28, die auf der dem Pressspalt 20 zugewandten Jochseite vorgesehen
sind und über die der Walzenmantel 24 in Richtung des Pressspaltes 20 beaufschlagbar
ist.
[0031] Die Anpresselemente 28 sind über die Walzenbreite verteilt und zumindest teilweise
getrennt ansteuerbar. Sie können einzeln getrennt ansteuerbar oder auch zu Gruppen
zusammengefasst und gruppenweise getrennt ansteuerbar sein.
[0032] Zumindest ein Teil der Durchbiegungseinstellwalzen 22 ist überdies mit wenigstens
einem zwischen dem Walzenmantel 24 und dem Joch 26 angeordneten Gegenelement 30 versehen,
das auf der vom Pressspalt 20 abgewandten Jochseite vorgesehen und über das der Walzenmantel
24 in einer Richtung vom Pressspalt 20 weg beaufschlagbar ist.
[0033] Bei dem in der Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel einer solchen sowohl Primär-
als auch Sekundärzonen aufweisenden Durchbiegungseinstellwalze 22 ist wieder eine
Mehrzahl solcher Gegenelemente 30 vorgesehen, wobei im vorliegenden Fall beispielsweise
jedem Anpresselement 28 jeweils ein Gegenelement 30 gegenüberliegt.
[0034] Auch diese Gegenelemente 30 sind zumindest teilweise wieder getrennt ansteuerbar.
Sie können also jeweils einzeln getrennt ansteuerbar oder zu Gruppen zusammengefasst
und gruppenweise getrennt voneinander ansteuerbar sein.
[0035] Die in den Randzonen einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze 22 vorgesehenen
Gegenelemente 30 können beispielsweise in Abhängigkeit von der jeweiligen Bahnbreite
ansteuerbar bzw. deaktivierbar sein. Die Durchbiegungseinstellwalzen 22 können beispielsweise
mit einem in der Pressebene relativ zum Joch 26 verstellbaren Walzenmantel 24 versehen,
d.h. als sogenannte selbstanstellende Walzen vorgesehen sein. In diesem Fall ist der
Mantel 24 der jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze 22 in seiner von der Gegenfläche
16 abgehobenen Position arretierbar.
[0036] Der zwischen dem umlaufenden Pressband 14 und der bewegten Gegenfläche 16 bzw. der
Presstrommel 18 gebildete Pressspalt 20 ist zumindest einseitig und vorzugsweise beidseitig
beheizbar. Es kann also beispielsweise sowohl die Presstrommel 18 als auch das hier
durch ein Stahlband gebildete Pressband 14 beheizbar sein. Zur Beheizung des Pressbandes
14 kann insbesondere eine Induktivheizung vorgesehen sein.
[0037] Die Presstrommel 18 kann beispielsweise einen Durchmesser in einem Bereich von etwa
2 bis etwa 5 m besitzen. Wie insbesondere anhand der Figur 1 zu erkennen ist, besitzen
die in Bahnlaufrichtung L aufeinanderfolgenden Durchbiegungseinstellwalzen 22 jeweils
einen Durchmesser, der um ein Vielfaches kleiner ist als der Durchmesser der die Gegenfläche
16 bildenden Presstrommel 18. Dabei sind die Durchbiegungseinstellwalzen 22 in zwei
Gruppen angeordnet, innerhalb derer sie jeweils relativ dicht aufeinanderfolgen.
[0038] Wie insbesondere wieder anhand der Figur 1 zu erkennen ist, ist das Pressband 14
im Eingangsbereich und Ausgangsbereich des Pressspalts 20 jeweils über eine Umlenkwalze
32 geführt. Weitere Umlenkwalzen sind im vorliegenden Fall nicht vorgesehen. Stattdessen
dient ein Großteil der Durchbiegungseinstellwalzen 22 auch auf der vom Pressspalt
20 abgewandten Seite der Pressbandführung. Das Pressband 14 ist also über die im Eingangsbereich
des Pressspaltes 20 angeordnete Umlenkwalze 32, über die bewegte Gegenfläche 16 bzw.
die Presstrommel 18, gegen die es durch die Durchbiegungseinstellwalzen 22 pressbar
ist, die im Ausgangsbereich des Pressspaltes 20 angeordnete Umlenkwalze 32 und über
die vom Pressspalt 20 abgewandte Seite zumindest eines Teils der Durchbiegungseinstellwalzen
22 zurück zur im Eingangsbereich des Pressspaltes 20 angeordneten Umlenkwalze 32 geführt.
Im vorliegenden Fall dienen außer den in Bahnlaufrichtung L betrachtet ersten beiden
Durchbiegungseinstellwalzen 22 alle Durchbiegungseinstellwalzen 22 jeweils auch auf
ihrer vom Pressspalt 20 abgewandten Seite der Pressbandführung. Wie anhand der Figur
1 zu erkennen ist, sind diese zuletzt genannten Durchbiegungseinstellwalzen 22 auch
jeweils mit Gegenelementen 30 (vgl. auch Figur 2) versehen. Lediglich die in Bahnlaufrichtung
L betrachtet ersten beiden Durchbiegungseinstellwalzen 22 sind ausschließlich mit
primärseitigen Anpresselementen 28, d.h. ohne Gegenelemente, ausgeführt.
[0039] Die soeben beschriebene Vorrichtung 10 ist beispielsweise verwendbar zur Herstellung
von in einzelne Platten aufteilbaren Faserplattenbahnen, Spanplattenbahnen und/oder
dergleichen aus einem lignozelluloseund/oder zellulosehaltige Teilchen und zumindest
ein wärmehärtendes Bindemittel enthaltenden Vlies. Sie ist insbesondere verwendbar
zur Herstellung von Faserstoff-, Span-, HDF-, MDF-, LDF- und/oder OSB-Platten. Grundsätzlich
ist auch eine Verwendung z.B. in einer Papiermaschine, einem Kalander, einer Druckmaschine,
einer Maschine zur Herstellung von Dekorpapier und/oder dergleichen denkbar.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 10
- Vorrichtung
- 12
- Materialbahn
- 14
- Pressband, Stahlband
- 16
- Gegenfläche
- 18
- Presstrommel
- 20
- Pressspalt
- 22
- Durchbiegungseinstellwalze
- 24
- Walzenmantel
- 26
- Joch
- 28
- Anpresselement
- 30
- Gegenelement
- 32
- Umlenkwalze
- L
- Bahnlaufrichtung
1. Vorrichtung (10) zur Herstellung von Materialbahnen (12) mit einem umlaufenden, mit
einer bewegten Gegenfläche (16) einen Pressspalt (20) bildenden Pressband (14) sowie
mit mehreren in Bahnlaufrichtung (L) aufeinander folgenden Durchbiegungseinstellwalzen
(22), durch die das umlaufende Pressband (14) im Pressspaltbereich gegen die bewegte
Gegenfläche (16) pressbar ist, wobei die Durchbiegungseinstellwalzen (22) jeweils
einen umlaufenden Walzenmantel (24), ein den Walzenmantel (24) durchsetzendes drehfestes
Joch (26) sowie zwischen dem Walzenmantel (24) und dem Joch (26) angeordnete Anpresselemente
(28) umfassen, die auf der dem Pressspalt (20) zugewandten Jochseite vorgesehen sind
und über die der Walzenmantel (24) in Richtung des Pressspaltes (20) beaufschlagbar
ist, dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Teil der Durchbiegungseinstellwalzen (22) jeweils mit wenigstens einem
zwischen dem Walzenmantel (24) und dem Joch (26) angeordneten Gegenelement (30) versehen
ist, das auf der vom Pressspalt (20) abgewandten Jochseite vorgesehen und über das
der Walzenmantel (24) in einer Richtung vom Pressspalt (20) weg beaufschlagbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest in den Randzonen einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze (22) jeweils
wenigstens ein Gegenelement (30) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine jeweilige Durchbiegungseinstellwalze (22) mit mehreren über die Walzenbreite
verteilten Gegenelementen (30) versehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenelemente (30) einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze (22) zumindest
teilweise getrennt ansteuerbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenelemente (30) einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze (22) zumindest
gruppenweise getrennt voneinander ansteuerbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine jeweilige Durchbiegungseinstellwalze (22) mit mehreren über die Walzenbreite
verteilten Anpresselementen (28) versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpresselemente (28) einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze (22) zumindest
teilweise getrennt ansteuerbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpresselemente (28) einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze (22) zumindest
gruppenweise getrennt voneinander ansteuerbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedem Anpresselement (28) einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze (22) jeweils
ein Gegenelement (30) gegenüberliegt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Randzonen einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze (22) Anpresselemente
(28) in Abhängigkeit von der jeweiligen Bahnbreite ansteuerbar bzw. deaktivierbar
sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Randzonen einer jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze (22) vorgesehene Gegenelemente
(30) in Abhängigkeit von der jeweiligen Bahnbreite ansteuerbar bzw. deaktivierbar
sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Durchbiegungseinstellwalze mit einem in der Pressebene relativ zum
Joch (26) verstellbaren Walzenmantel (24) versehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mantel (24) der jeweiligen Durchbiegungseinstellwalze (22) in seiner von der
Gegenfläche (16) abgehobenen Position arretierbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zwischen dem umlaufenden Pressband (14) und der bewegten Gegenfläche (16) gebildete
Pressspalt (20) zumindest einseitig beheizbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pressspalt (20) beidseitig beheizbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pressspalt (20) einen gekrümmten Verlauf besitzt.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bewegte Gegenfläche (16) durch eine umlaufende Presstrommel (18) gebildet ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Pressband (14) zumindest im Eingangsbereich und Ausgangsbereich des Pressspaltes
(20) jeweils über eine Umlenkwalze (32) geführt ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Pressband (14) nur im Eingangsbereich und Ausgangsbereich des Pressspaltes (20)
über eine jeweilige Umlenkwalze (32) geführt ist und zumindest ein Teil der Durchbiegungseinstellwalzen
(22) auch auf der vom Presspalt (20) abgewandten Seite der Pressbandführung dient.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Pressband (14) über die im Eingangsbereich des Pressspaltes angeordnete Umlenkwalze
(32), über die bewegte Gegenfläche (16), gegen die es durch die Durchbiegungseinstellwalzen
(22) pressbar ist, die im Ausgangsbereich des Pressspaltes (20) angeordnete Umlenkwalze
(32) und über die vom Pressspalt (20) abgewandte Seite zumindest eines Teils der Durchbiegungseinstellwalzen
(22) zurück zur im Eingangsbereich des Pressspaltes (20) angeordneten Umlenkwalze
(32) geführt ist.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bewegte Gegenfläche (16) bzw. die umlaufende Presstrommel (18) beheizbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das umlaufende Pressband (14) durch ein Stahlband gebildet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass das umlaufende Pressband (14) bzw. Stahlband beheizbar ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchbiegungseinstellwalzen (22) zumindest teilweise beheizbar sind.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bahnlaufrichtung (L) aufeinander folgenden Durchbiegungseinstellwalzen (22)
zumindest teilweise dicht hintereinander angeordnet sind.
26. Verwendung der Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung
von in einzelne Platten aufteilbaren Faserplattenbahnen, Spanplattenbahnen und/oder
dergleichen aus einem lignozellulose- und/oder zellulosehaltige Teilchen und zumindest
ein wärmehärtendes Bindemittel enthaltenden Vlies.
27. Verwendung der Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung
von Faserstoff-, Span-, HDF-, MDF-, LDF- und/oder OSB-Platten.
28. Verwendung der Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche in einer Papiermaschine,
einem Kalander, einer Druckmaschine oder einer Maschine zur Herstellung von Dekorpapier.