[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloß, insbesondere ein Heckklappenschloß,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Kraftfahrzeugschlösser mit einer Schloßfalle und einer Sperrklinke, die ein Ausheben
der Sperrklinke über einen elektromotorischen Stellantrieb mit einem durch einen elektrischen
Antrieb verstellbaren Stellelement gewährleisten, sind aus dem Stand der Technik bekannt
(DE 196 14 122 A1). Hierfür ist ein Mitnehmerzapfen am Stellelement vorgesehen, der
während einer Stellbewegung des Stellelements gegen eine an der Sperrklinke angeordnete
Betätigungsfläche läuft und damit die Sperrklinke aushebt. Die Stellbewegung wird
dadurch beendet, daß der Mitnehmerzapfen gegen einen an der Sperrklinke angeordneten
Anschlag läuft (Blockbetrieb). Das resultierende Anschlaggeräusch wird dabei vom Benutzer
als störend empfunden. Vorteilhaft bei einem mit einer solchen Steuerung arbeitenden
Kraftfahrzeugschloß ist die Tatsache, daß Mikroschalter vermieden werden können. An
die Steuerung ist also kein elektrischer oder elektronischer Schalter zur Abtastung
eines Stellelementes und/oder der Sperrklinke angeschlossen, sondern nur die Blockierung
der Weiterbewegung des Zapfens indiziert die Öffnungsstellung der Sperrklinke.
[0003] Die Sperrklinke ist dabei so konstruiert, daß der an der Sperrklinke angeordnete
Anschlag erst und nur dann in die Bewegungsbahn des Mitnehmerzapfens gerät, wenn die
Sperrklinke vom Mitnehmerzapfen wirksam ausgehoben ist und in der ausgehobenen Stellung
entweder durch eine entsprechende Kontur an der Schloßfalle oder beispielsweise durch
einen Schneelasthebel gehalten wird.
[0004] Für sich bekannt ist auch ein Kraftfahrzeugschloß mit einem elektromotorischen Stellantrieb,
bei dem ein Anschlaggeräusch nicht auftritt (DE 198 32 749 A1). Hierbei handelt es
sich allerdings um einen Stellantrieb für eine Zentralverriegelung, also einen Stellantrieb
für die Bewegung der Hebelanordnung der Schloßmechanik.
[0005] Der Stellantrieb weist hier ein durch einen elektrischen Antriebsmotor verstellbares
Stellelement auf, wobei ein Schalthebel der Schloßmechanik durch eine Stellbewegung
des Stellelements verstellbar ist. Dabei ist ein elektrischer oder elektronischer
Schalter vorgesehen, durch den der Antriebsmotor einschaltbar und ausschaltbar, insbesondere
kurzschließbar ist. Der Schalter ist durch das Stellelement und zusätzlich, unabhängig
vom Stellelement, durch den Schalthebel betätigbar, wobei der Antriebsmotor bei betätigtem
Schalter eingeschaltet wird. Bei nicht betätigtem Schalter ist der Antriebsmotor ausgeschaltet,
insbesondere kurzgeschlossen. Hiermit wird erreicht, daß durch eine entsprechende
Ausgestaltung des Stellelements die Stellbewegung des Stellelements rechtzeitig beendet
wird. Der hier verwendete Schalter erfaßt gleichzeitig die Stellung des Schalthebels.
Dadurch läßt sich ein zweiter Schalter einsparen. Der Schalter ist mit einer Steuerschaltung
des Kraftfahrzeugschlosses verbunden und bewirkt die Ein- bzw. Ausschaltung des Antriebsmotors.
[0006] Hat man eine Steuerschaltung des Kraftfahrzeugschlosses, die auf einen Blockbetrieb
für die Öffnungshilfe, also das Ausheben der Sperrklinke ausgelegt ist, so muß man
das resultierende Anschlaggeräusch hinnehmen. Das der Lehre zugrundeliegende Problem
besteht also darin, das bekannte Kraftfahrzeugschloß so auszugestalten, daß möglichst
ohne die Notwendigkeit einer Änderung der Steuerung das Anschlaggeräusch vermieden
werden kann.
[0007] Die zuvor aufgezeigte Problemstellung ist bei einem Kraftfahrzeugschloß mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
1 gelöst.
[0008] Wesentlich ist zunächst, daß der Schalter durch die Sperrklinke betätigbar ist. Mit
betätigbar ist hier gemeint, daß der Antriebsmotor durch den Schalter einschaltbar
ist. Die Aussage, daß der Antriebsmotor durch den Schalter eingeschaltet wird, beinhaltet
nicht zwingend, daß der Antriebsmotor auch anläuft. Vielmehr bedeutet das nur, daß
der Antriebsmotor in den schaltungstechnischen Zustand versetzt worden ist, anlaufen
zu können. Beispielsweise in Hauptraststellung der Sperrklinke ist der Antriebsmotor
bei betätigtem Schalter so an eine Steuerschaltung angeschlossen, daß die Versorgungsspannung,
wenn sie von der Steuerschaltung eingeschaltet wird, den Antriebsmotor erreicht und
diesen anlaufen läßt.
[0009] Durch die erfindungsgemäß realisierte Ansteuerung des Schalters sowohl von der Sperrklinke
als auch vom Steuernocken des Stellelementes aus kann man eine selbsttätige Steuerung
des Antriebsmotors erreichen, ohne die Steuerschaltung ändern zu müssen. Man muß also
für die Steuerschaltung keinen zusätzlichen Schalteranschluß vorsehen. Ein solches
Kraftfahrzeugschloß kann man also ohne weiteres bei einer bestehenden Schließanlage
nachrüsten, die bislang auf eine Steuerung durch Blockbetrieb ausgelegt war. Hier
ersetzt der geschickt angesteuerte Schalter praktisch den Anschlag.
[0010] Für das Erreichen des zuvor erläuterten Ergebnisses ist eine Schaltungsanordnung
besonders zweckmäßig, bei der gilt, daß der Schalter unmittelbar mit dem Antriebsmotor,
der Versorgungsspannung des Antriebsmotors und einem ggf. vorhandenen Bremsstromkreis,
insbesondere mit einem Kurzschlußstromkreis, derart elektrisch gekoppelt ist, daß
der Antriebsmotor bei betätigtem Schalter mit der Versorgungsspannung in elektrischer
Wirkverbindung steht und bei unbetätigtem Schalter mit dem ggf. vorhandenen Bremsstromkreis
und nicht mit der Versorgungsspannung in elektrischer Wirkverbindung steht. Nach außen
hin hat das Kraftfahrzeugschloß zu der Steuerschaltung hin nur zwei Pole. Innerhalb
des Kraftfahrzeugschlosses ist der Schalter dafür verantwortlich, ob eine von der
Steuerschaltung eingeschaltete Versorgungsspannung den Antriebsmotor erreicht oder
nicht.
[0011] Zum Zwecke der Betätigung des Schalters weist die Sperrklinke eine Steuerkante mit
einer bestimmten Kontur auf, die in Abhängigkeit von der Stellung der Sperrklinke
den Schalter betätigt. Damit ist es möglich, daß der Schalter durch die Sperrklinke
in beliebiger Stellung der Sperrklinke betätigt werden kann, wenn die Steuerkontur
entsprechend ausgestaltet ist.
[0012] Bei einem Kraftfahrzeugschloß mit einer Hauptraststellung und einer Vorraststellung
ist es dann ohne weiteres möglich, daß durch die Steuerkante der Sperrklinke der Schalter
in der Hauptraststellung und zusätzlich in der Vorraststellung betätigt wird. Der
Begriff "betätigt wird" kann auch bedeuten, daß in einer Stellung der Schalter betätigt
wird und dann in der anderen Stellung weiter betätigt bleibt oder gar in einer dritten
Stellung betätigt wird und in den beiden genannten Stellungen betätigt bleibt.
[0013] Der Steuernocken des Stellelements, der mit der Steuerkante der Sperrklinke hinsichtlich
der Betätigung des Schalters gewissermaßen logisch ODERverknüpft ist, ist vorzugsweise
derart ausgestaltet, daß der Schalter durch den Steuernocken während der Stellbewegung
bis kurz vor Ende der Stellbewegung betätigt wird und daß danach der Schalter in die
unbetätigte Stellung überführt wird und somit der Antriebsmotor ausgeschaltet, insbesondere
kurzgeschlossen wird.
[0014] Es läßt sich zusammenfassen, daß der Steuernocken des Stellelements für die definierte
Beendigung der Stellbewegung sorgt und daß die Steuerkante der Sperrklinke eine erneute
Stellbewegung des Stellelements in der Haupt- und in der ggf. vorhandenen Vorraststellung
der Sperrklinke gewährleistet.
[0015] In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist zusätzlich eine mechanische Bremseinrichtung
für den Fall einer elektrischen Fehlfunktion vorgesehen. Die Sperrklinke weist hier
eine zusätzliche Anschlagfläche auf, die beispielsweise bei nicht schaltendem, insbesondere
bei vereistem Mikroschalter, ein Weiterlaufen des Antriebsmotors verhindert. Auf diese
Weise gibt die in der Steuerschaltung ohnehin vorgesehene Auswertungsmöglichkeit für
den Blockbetrieb eine Sicherheitsschaltung gegen Fehlfunktionen.
[0016] Es gibt natürlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Lehre der Erfindung auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu darf auf die Unteransprüche verwiesen werden.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung das erfindungsgemäße Kraftfahrzeugschloß in Hauptraststellung,
- Fig. 2
- das Kraftfahrzeugschloß aus Fig. 1 in Vorraststellung,
- Fig. 3
- das Kraftfahrzeugschloß aus Fig. 1 mit ausgehobener Sperrklinke,
- Fig. 4
- in schematischer Darstellung die elektrische Beschaltung des Antriebsmotors.
[0018] In den Fig. 1 bis 3 ist ein als Heckklappenschloß ausgebildetes Kraftfahrzeugschloß
dargestellt. Es ist der übliche mechanische Aufbau mit Schloßfalle 1 und Sperrklinke
2 zu erkennen, wobei die Schloßfalle 1 und die Sperrklinke 2 jeweils in eine Haupt-
und in eine Vorraststellung bringbar sind und wobei die Schloßfalle 1 durch die Sperrklinke
2 in der Haupt- und in der Vorraststellung arretierbar ist. Hierfür weist die Schloßfalle
1 eine Hauptrast 3 auf, in die die Sperrklinke 2 mit einer Rastnase 4 eingreift und
damit die Schloßfalle 1 in der Hauptraststellung arretiert. In Fig. 2 ist das Kraftfahrzeugschloß
in der Vorraststellung dargestellt, in der entsprechend die Sperrklinke 2 mit ihrer
Rastnase 4 in eine Vorrast 5 der Schloßfalle 1 eingreift und diese wiederum arretiert.
[0019] Die Sperrklinke 2 läßt sich weiter in eine ausgehobene Stellung bringen, in der die
Schloßfalle 1 freigegeben wird. In Fig. 3 ist die ausgehobene Stellung der Sperrklinke
2 dargestellt, wobei in diesem speziellen Fall die Sperrklinke 2 von einem nicht dargestellten
Schneelasthebel in der ausgehobenen Stellung gehalten wird. Vorliegend ist es unerheblich,
ob die Sperrklinke 2 nach dem Aushebevorgang von einem ggf. vorhandenen Schneelasthebel
in der ausgehobenen Stellung gehalten wird oder ob die Schloßfalle 1 in ihre Offenstellung
fällt und die Sperrklinke 2 dann mit der Rastnase 4 an einer Anschlagfläche 6 der
Schloßfalle 1 anliegt. Auf die Funktionalität eines Schneelasthebels muß daher an
dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden.
[0020] Fig. 1 zeigt einen elektrischen Antriebsmotor 7, durch den über ein Getriebe 8 ein
Stellelement 9 verstellbar ist. Das Stellelement 9 ist mechanisch derart mit der Sperrklinke
2 gekoppelt, daß die Sperrklinke 2 durch eine Stellbewegung des Stellelements 9 aushebbar
ist. Auf diese mechanische Kopplung zwischen Stellelement 9 und Sperrklinke 2 wird
im folgenden noch weiter eingegangen.
[0021] In unmittelbarer Nähe von Stellelement 9 und Sperrklinke 2 ist ein Schalter 10, insbesondere
ein Mikroschalter, vorgesehen, durch dessen Betätigung der Antriebsmotor 7 einschaltbar
ist und ansonsten ausgeschaltet, insbesondere kurzgeschlossen ist. Anstelle eines
Mikroschalters können hier beliebige aus dem Stand der Technik bekannte Schalter,
insbesondere auch berührungslose Schalter (z. B. Hall-Schaltelemente) Anwendung finden.
[0022] Das Stellelement 9 weist einen Steuernocken 11 auf, durch den der Schalter 10 in
Abhängigkeit von der Stellung des Stellelements 9 betätigbar ist. Unabhängig vom Stellelement
9 ist der Schalter 10 zusätzlich durch die Sperrklinke 2 betätigbar. Hierfür weist
die Sperrklinke 2 eine Steuerkante 12 mit einer bestimmten Kontur auf, die bei der
Verstellung der Sperrklinke 2 am Schalter 10 vorbeiläuft. Der Zeichnung läßt sich
entnehmen, daß je nach Ausgestaltung der Kontur der Steuerkante 12 eine weitgehend
beliebige Betätigung des Schalters 10 in Abhängigkeit von der Stellung der Sperrklinke
2 möglich ist. An dieser Stelle wird ausdrücklich auf die Erläuterung der Begriffe
"Betätigung des Schalters" sowie "Einschaltung des Antriebsmotors" im allgemeinen
Teil der Beschreibung hingewiesen.
[0023] In bevorzugter Ausgestaltung ist die Steuerkante 12 der Sperrklinke 2 derart ausgestaltet,
daß der Schalter 10 durch die Steuerkante 12 sowohl in der Hauptraststellung als auch
in der Vorraststellung betätigt wird. Hiermit ist gewährleistet, daß in den beiden
genannten Stellungen der Sperrklinke 2 eine Stellbewegung des Stellelements 9 möglich
ist.
[0024] Der Steuernocken 11 ist vorzugsweise derart ausgestaltet, daß durch den Steuernocken
11 der Schalter 10 während der Stellbewegung bis kurz vor Ende der Stellbewegung betätigt
wird. Damit ist gewährleistet, daß die Stellbewegung stets an einer definierten Endstellung
zu stehen kommt, da der Steuernocken 11 den Schalter 10 nur bis zu einer der Endstellung
um eine Bremsbewegung vorgelagerte Stellung betätigt. Anschließend wird der Schalter
10 in die unbetätigte Stellung verlagert und schaltet den Antriebsmotor 7 aus bzw.
schließt diesen kurz.
[0025] Die Sperrklinke 2 und das Stellelement 9 sind vorzugsweise derart ausgestaltet, daß
der den Schalter 10 beeinflussende Teil der Steuerkante 12 und der den Schalter 10
beeinflussende Teil des Steuernockens 11 zumindest im Beeinflussungsbereich 13 des
Schalters 10 benachbart angeordnet sind und im wesentlichen auf gleichgerichteten
Bewegungsbahnen verlaufen. Mit beeinflussendem Teil ist vorliegend jeweils der Teil
der Sperrklinke 2 bzw. des Stellelements 9 gemeint, der unmittelbar in Interaktion
mit dem Schalter 10 steht. Damit ist gewährleistet, daß die genannten Teile von Sperrklinke
2 und Stellelement 9 derart am Schalter 10 vorbeigeführt werden, daß der Schalter
10 quasi parallel von Sperrklinke 2 und Stellelement 9 beeinflußbar ist. Dabei ist
nicht ausgeschlossen, daß die genannten Abschnitte sich beispielsweise auf Kreisbahnen
mit unterschiedlichen Radien bewegen (siehe Fig. 1 bis 3), solange eine Beeinflussung
des Schalters 10 eben durch beide Komponenten, nämlich Sperrklinke 2 und Sperrelement
9 gewährleistet ist.
[0026] Die elektrische Ansteuerung des Antriebsmotors 7 macht es zweckmäßig, daß der Schalter
10 unmittelbar mit dem Antriebsmotor 7 und einem ggf. vorhandenen Bremsstromkreis
14, insbesondere einem Kurzschlußstromkreis gekoppelt ist. Der Schalter 10 ist in
bevorzugter Ausgestaltung derart mit den genannten Komponenten verschaltet, daß der
Antriebsmotor 7 bei betätigtem Schalter 10 mit der Versorgungsspannung in elektrischer
Wirkverbindung steht und bei unbetätigtem Schalter 10 mit dem ggf. vorhandenen Bremsstromkreis
14, und nicht mit der Versorgungsspannung in elektrischer Wirkverbindung steht. Mit
elektrischer Wirkverbindung ist hier gemeint, daß die Verbindung tatsächlich eine
elektrische Wirkung hervorruft, - vorbehaltlich dessen, daß eine Steuerschaltung die
Versorgungsspannung überhaupt zum Schalter 10 durchschaltet, wie oben bereits angesprochen.
Für den Kurzschlußstromkreis bedeutet dies, daß ein Kurzschlußstrom durch den Kurzschlußstromkreis
fließt und nicht etwa nur ein einziger Pol des Kurzschlußstromkreises an den Antriebsmotor
7 geschaltet ist. Fig. 4 zeigt die elektrische Beschaltung des Antriebsmotors 7 mit
dem Schalter 10 und einem Bremsstromkreis 14, der hier als Kurzschlußstromkreis ausgestaltet
ist. Es kann auch vorgesehen werden, daß der Bremsstromkreis 14 Widerstände und weitere
Bauelemente aufweist, um das Bremsverhalten des Antriebsmotors 7 zu optimieren.
[0027] Die Steuerschaltung, die die Versorgungsspannung des Antriebsmotors 7 an einem ein-
und ausschaltbaren Anschluß bereitstellt, der in Fig. 4 mit dem Zeichen + bezeichnet
ist, und die die Versorgungsspannung nach erfolgter Einschaltung mittels einer Zeitschaltung
und/oder mittels einer Überstrommessung abschaltet, benötigt bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion des Kraftfahrzeugschlosses keinen Anschluß für den elektrischen oder
elektronischen Schalter 10. Dieser ist autark im Kraftfahrzeugschloß angeordnet und
führt dort die Schaltfunktionen aus. Eine vorhandene, an sich auf die Funktion des
Blockbetriebs ausgelegte Steuerschaltung muß also bei Einsatz dieses Kraftfahrzeugschlosses
nicht geändert werden.
[0028] Die Betätigung des Schalters 10 kann auf verschiedene Weisen erfolgen. In bevorzugter
Ausgestaltung ist der Schalter 10 in eine erste und eine zweite Stellung bringbar,
wobei der Schalter 10 - beispielsweise durch die Sperrklinke 2 oder das Stellelement
9 - in die zweite Stellung bringbar ist und selbsttätig in die erste Stellung zurückfällt.
Je nach Beschaltung des Schalters 10 kann dann mit Betätigung nun die Verstellung
des Schalters 10 von der ersten in die zweite Stellung oder von der zweiten in die
erste Stellung gemeint sein. Bei diesen beiden "inversen" Alternativen sind auch die
Kontur der Steuerkante 12 der Sperrklinke 2 sowie der Steuernocken 11 des Stellelements
9 entsprechend "invers" ausgebildet. Es läßt sich zusammenfassen, daß eine Vielzahl
unterschiedlicher Schaltungen je nach Ausgestaltung von Schalter 10, Sperrklinke 2
und Stellelement 9 unter die vorgeschlagene Lehre fallen.
[0029] Vorliegend ist es so, daß der Schalter 10 durch eine Kraftwirkung auf einen Betätigungshebel
15 in die betätigte Stellung bringbar ist und bei Wegfall der Kraftwirkung in die
unbetätigte Stellung zurückfällt. Dabei ist die betätigte Stellung in Fig. 4 dargestellt,
die Versorgungsspannung steht dann in elektrischer Wirkverbindung mit dem Antriebsmotor
7.
[0030] Damit der Schalter 10 durch die Steuerkante 12 der Sperrklinke 2 in der Hauptraststellung
und in der Vorraststellung, und nicht in der ausgehobenen Stellung betätigt wird,
weist die Kontur der Steuerkante 12 eine entsprechende Stufe 16 auf.
[0031] Für den Steuernocken 11 ergibt sich durch eine besondere Ausgestaltung des Stellelements
9 eine besonders einfache Realisierung. Das Stellelement 9 ist nämlich als Schneckenrad
17 ausgestaltet, das ein Eingriffselement 18, vorzugsweise einen Mitnehmerzapfen,
aufweist. Das Eingriffselement 18 kommt während der Stellbewegung des Stellelements
9 mit einer Betätigungsfläche 19 der Sperrklinke 2 derart in Eingriff, daß die Sperrklinke
2 ausgehoben wird.
[0032] Der Steuernocken 11 des Stellelements 9 ist nun in bevorzugter Ausgestaltung als
auf der Stirnseite des Schneckenrads 17 des Stellelements 9 verlaufender, senkrecht
zur Stirnseite des Schneckenrads 17 abragender Steg ausgestaltet. Der Steuernocken
11, also der Steg, weist eine Anlaufschräge 20 auf, die bei in der Zeichnung nach
rechts drehendem Stellelement 9 unter den Betätigungshebel 15 des Schalters 10 greift
und nach Durchlaufen der Anlaufschräge 20 den Schalter 10 betätigt. Der Steuernocken
11 weist weiter ein Endteil 21 auf, nach dessen Passieren der Schalter 10 in die unbetätigte
Stellung zurückfällt. Dann wird der Antriebsmotor 7 mit dem Bremsstromkreis 14 in
elektrische Wirkverbindung gebracht und bremst das Stellelement 9 aus seiner Stellbewegung
heraus ab. Das Stellelement 9 kommt entsprechend in einer definierten Endstellung
zu stehen. Nach dieser Stellbewegung des Stellelements 9 befindet sich die Sperrklinke
2 in der ausgehobenen Stellung und wird von einem ggf. vorhandenen Schneelasthebel
in dieser Stellung gehalten (Fig. 3).
[0033] Wird nun das Kraftfahrzeugschloß durch einen Schließvorgang der Kraftfahrzeugtür,
der Heckklappe o. dgl. in die Hauptraststellung oder in die Vorraststellung überführt,
so kommt die Sperrklinke 2 in Eingriff mit dem Betätigungshebel 15 des Schalters 10,
wodurch der Schalter 10 betätigt wird. Nun ist es wieder möglich, eine Stellbewegung
des Stellelements 9 auszulösen.
[0034] Für eine maximale Betriebssicherheit ist es in weiterer bevorzugter Ausgestaltung
vorgesehen, an der Sperrklinke 2 zusätzlich eine Anschlagfläche 22 anzuordnen, gegen
die das Eingriffselement 18 des Stellelements 9 läuft, wenn die Sperrklinke 2 sich
in der ausgehobenen Stellung befindet und wenn durch eine elektrische Fehlfunktion
keine rechtzeitige Abschaltung bzw. Bremsung des Antriebsmotors 7 erfolgt. Durch diese
Maßnahme wird das Eingriffselement 18 und damit das Stellelement 9 mechanisch blockiert.
1. Kraftfahrzeugschloß mit einer Schloßfalle (1) und einer Sperrklinke (2), wobei die
Schloßfalle (1) und die Sperrklinke (2) jeweils in eine Hauptraststellung und in eine
ggf. vorhandene Vorraststellung bringbar sind, wobei die Schloßfalle (1) durch die
Sperrklinke (2) in der Hauptraststellung und in der ggf. vorhandenen Vorraststellung
arretierbar ist, wobei die Sperrklinke (2) in eine ausgehobene, die Schloßfalle (1)
freigebende Stellung bringbar ist, wobei ein durch einen elektrischen Antriebsmotor
(7) verstellbares Stellelement (9) vorgesehen ist, wobei das Stellelement (9) mechanisch
derart mit der Sperrklinke (2) gekoppelt ist, daß durch eine Stellbewegung des Stellelements
(9) die Sperrklinke (2) aushebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrischer oder elektronischer Schalter (10) vorgesehen ist, wobei der Antriebsmotor
(7) durch Betätigung des Schalters (10) einschaltbar ist und ansonsten ausgeschaltet,
insbesondere kurzgeschlossen ist, daß das Stellelement (9) einen Steuernocken (11)
aufweist und daß der Schalter (10) durch den Steuernocken (11) des Stellelements (9)
und zusätzlich, unabhängig vom Stellelement (9), durch die Sperrklinke (2) betätigbar
ist.
2. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (10) unmittelbar mit dem Antriebsmotor (7), der Versorgungsspannung
des Antriebsmotors (7) und einem ggf. vorhandenen Bremsstromkreis (14), insbesondere
mit einem Kurzschlußstromkreis, derart elektrisch gekoppelt ist, daß der Antriebsmotor
(7) bei betätigtem Schalter (10) mit der Versorgungsspannung in elektrischer Wirkverbindung
steht und bei unbetätigtem Schalter (10) mit dem ggf. vorhandenen Bremsstromkreis
(14) und nicht mit der Versorgungsspannung in elektrischer Wirkverbindung steht.
3. Kraftfahrzeugtürschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (2) eine Steuerkante (12) mit einer bestimmten Kontur aufweist, die
vom Schalter (10) abtastbar ist und, vorzugsweise, daß der Schalter (10) über im wesentlichen
den gesamten Verstellbereich der Sperrklinke (2) in Abhängigkeit von der Stellung
der Sperrklinke (2) durch die Steuerkante (12) betätigbar ist.
4. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkante (12) der Sperrklinke (2) derart ausgestaltet ist, daß durch die Steuerkante
(12) der Schalter (10) in der Hauptraststellung und in der ggf. vorhandenen Vorraststellung
betätigt wird.
5. Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuernocken (11) derart ausgestaltet ist, daß durch den Steuernocken (11) des
Stellelements (9) der Schalter (10) während der Stellbewegung bis kurz vor Ende der
Stellbewegung betätigt wird.
6. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 4 und ggf. nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der je nach Stellung der Sperrklinke (2) den Schalter (10) beeinflussende Teil der
Steuerkante (12) und der je nach Stellung des Stellelements (9) den Schalter (10)
beeinflussende Teil des Steuernockens (11) zumindest im Beeinflussungsbereich (13)
des Schalters (10) benachbart angeordnet sind und dort auf i.w. gleichgerichteten
Bewegungsbahnen verlaufen.
7. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (9) als Schneckenrad (17) mit einem Eingriffselement (18), vorzugsweise
mit einem Mitnehmerzapfen, ausgestaltet ist und daß das Eingriffselement (18) während
der Stellbewegung des Stellelements (9) mit einer Betätigungsfläche (19) der Sperrklinke
(2) in Eingriff kommt und dadurch die Sperrklinke (2) aushebt.
8. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuernocken (11) des Stellelements (9) als auf der Stirnseite des Schneckenrads
(17) des Stellelements (9) verlaufender, senkrecht zur Stirnseite des Schneckenrads
(17) abragender Steg ausgestaltet ist.
9. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (2) eine Anschlagfläche (22) aufweist und daß die Anschlagfläche
(22) derart angeordnet ist, daß bei ausgehobener Sperrklinke (2) das Eingriffselement
(18) - bei einer elektrischen Fehlfunktion - gegen die Anschlagfläche (22) läuft.
10. Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsspannung des Antriebsmotors (7) von einer Steuerschaltung an einem
ein- und ausschaltbarem Anschluß (+) bereitgestellt ist und die Steuerung die Versorgungsspannung
nach erfolgter Einschaltung mittels einer Zeitschaltung und/oder mittels einer Überstrommessung
abschaltet, wobei, vorzugsweise, an die Steuerschaltung kein die Stellung der Sperrklinke
und/oder die Stellung des Stellelementes abtastender elektrischer oder elektronischer
Schalter angeschlossen ist.