(19)
(11) EP 1 393 791 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.03.2004  Patentblatt  2004/10

(21) Anmeldenummer: 03017499.9

(22) Anmeldetag:  02.08.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63H 17/26, A63H 33/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 26.08.2002 DE 20213249 U

(71) Anmelder: Artur Fischer TIP GmbH & Co. KG
72178 Waldachtal (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Artur Senator E.h.Prof.Dr.phil.h.c.
    72178 Waldachtal (DE)

   


(54) Spielzeugradnabe


(57) Die Erfindung betrifft eine Spielzeugradnabe (10), die zur gemeinsamen Verwendung mit aus Stärke oder einem stärkehaltigen Material durch Spritzgießen, Extrudieren oder Strangpressen geformten und aufgeschäumten Spielbausteinen vorgesehen ist. Um verschiedene Verwendungsmöglichkeiten, beispielsweise ein Windrad, Lagerbock oder Fahrzeugreifen zu ermöglichen wird vorgeschlagen, die Spielzeugradnabe (10) mit einer umlaufenden, elastisch aufweitbaren Nut (14) zu versehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Spielzeugradnabe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

[0002] In der DE 197 03 038 A1 ist ein Spielbaustein offenbart, der aus Stärke oder einem stärkehaltigem Material durch Spritzgießen, Extrudieren oder Strangpressen geformt und aufgeschäumt ist. Der Spielbaustein weist eine näherungsweise zylindrische Form auf, er ist durch Befeuchten selbstklebend und dadurch mit weiteren Spielbausteinen oder anderen Materialien verbindbar. Auch ist ein Verbinden von Gegenständen aus anderen Materialien durch Verkleben mit dem bekannten Spielbaustein möglich, der bekannte Spielbaustein lässt sich als Klebstoff verwenden. Ein Verfahren zur Herstellung des bekannten Spielbausteins ist in der DE 40 16 597 offenbart.

[0003] Mit Spielbausteinen der vorstehend angegebenen Art lassen sich Spielzeugmodelle herstellen und zwar beispielsweise auch Spielzeugmodelle mit beweglichen Teilen wie Autos mit drehenden Rädern, Schaukeln oder Windräder. Jedoch Drehen und Schwenken Verbindungen mit den bekannten Spielbausteinen aufgrund vergleichsweise großer Reibung und niedriger Schwungmasse schlecht.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spielzeugradnabe vorzuschlagen, die eine gut drehende Verbindung ermöglicht und die sich zur gemeinsamen Verwendung mit Spielbausteinen der eingangs erläuterten Art zur Herstellung von Spielzeugmodellen eignet.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Spielzeugradnabe weist eine umlaufende Nut auf, die elastisch aufweitbar ist. Die erfindungsgemäße Spielzeugradnabe ist ohne Weiteres als Rad für ein Spielzeugautomodell verwendbar, das beispielsweise aus Spielbausteinen der eingangs erläuterten Art hergestellt ist. Vorzugsweise wird zur Verwendung der Spielzeugradnabe als Rad die Nut mit Spielbausteinen der eingangs genannten Art bzw. mit dem Schaum, aus dem die Spielbausteine bestehen, bündig mit einer Umfangsfläche der Spielzeugradnabe erfüllt um eine nicht durch die umlaufende Nut unterbrochene Umfangsfläche zu erhalten. Zum Verfüllen der Nut werden die Spielbausteine vorzugsweise angefeuchtet, wodurch sie sich leichter verformen lassen und in der Nut festkleben. Überstehendes Material kann beispielsweise mit einem Messer abgetrennt werden. Zum Verfüllen der Nut der Spielzeugradnabe können auch Teile von den Spielbausteinen abgetrennt werden. Auch können die Spielbausteine so verformt werden, dass sie die Umfangsfläche der Spielzeugradnabe bedecken und eine Lauffläche bilden. Ein Abrollverhalten der Spielzeugradnabe ist dadurch auf vielen Untergründen verbessert da die Reibung zwischen Spielzeugradnabe und Untergrund auf vielen Untergründen erhöht ist. Außerdem dämpfen die umgeformten, den Umfang der Spielzeugradnabe bedeckenden Spielbaustein die Abrollbewegung, die Spielzeugradnabe rollt leiser.

[0006] Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Spielzeugradnabe als beispielsweise Windrad lassen sich beispielsweise Holzstäbe, z. B. Holzspieße, radial in die umlaufende Nut stecken. Die Breite der Nut ist so auf die Holzstäbe abzustimmen, dass die Holzstäbe die Nut elastisch aufweiten und dadurch klemmend in der Nut gehalten sind. Mittels der eingangs erläuterten Spielbausteine lassen sich die Holzstäbe in der Nut festkleben. Durch die Klemmung in der Nut sind die Holzstäbe bis zum Aushärten des Klebstoffs fixiert. Außerdem ist eine Festigkeit der Verbindung der Holzstäbe mit der Spielzeugradnabe durch die Klemmung verbessert.

[0007] Eine weitere Verwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen Spielzeugradnabe ist diejenige als Lagerbock. Dazu wird die Spielzeugradnabe beispielsweise mit Spielbausteinen der eingangs erläuterten Art befestigt und bildet ein Dreh- oder Schwenklager.

[0008] Zur elastisch aufweitbaren Ausbildung der umlaufenden Nut sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine elastisch quer zur Nut bewegliche Nutwangenfläche vor. Die Elastizität wird vorzugsweise durch eine Elastizität des Materials und/oder eine geringe Materialdicke der Spielzeugradnabe im Bereich der Nutwangenflächen erreicht.

[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht mindestens zwei umlaufende, elastisch aufweitbare Nuten nebeneinander vor. Zwei oder mehr Nuten vergrößern die Vielseitigkeit der erfindungsgemäßen Spielzeugradnabe. Die Möglichkeiten beispielsweise Holzstäbe in den Nuten der Spielzeugradnabe anzubringen ist vergrößert, es können beispielsweise Holzstäbe in einer Nut radial und in einer anderen Nut in einer Sekantenrichtung angebracht werden. Auch lässt sich in einer nicht belegten Nut eine Schnur aufwickeln und die Spielzeugradnabe dadurch als Seilrolle beispielsweise auch zum Antrieb einer Welle verwenden. Zur elastisch aufweitbaren Ausbildung der Nuten der Spielzeugradnabe genügt es, wenn die Spielzeugradnabe jeweils zwischen zwei Nuten elastisch verformbar ist.

[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Axialloch der Spielzeugradnabe vor, dessen Durchmesser größer als eine Breite der umlaufenden Nut ist. Der Durchmesser des Axiallochs ist vorzugsweise so gewählt, dass die Spielzeugradnabe auf beispielsweise einem Holzstab Spiel aufweist und dadurch drehbar ist. Die Breite der Nut ist so gewählt, dass derselbe Holzstab oder ein anderer Stab mit gleichem Durchmesser klemmend in der Nut gehalten ist. Insbesondere sind der Durchmesser des Axiallochs und die Breite der Nut der erfindungsgemäßen Spielzeugradnabe so bemessen, dass bei zur Verwendung mit der Spielzeugradnabe vorgesehenen Holz- oder sonstigen Stäben, die eine Durchmessertoleranz aufweisen, die Spielzeugradnabe auf einem Stab mit größtem Durchmesser drehbar ist und ein Stab mit kleinstem Durchmesser in der Nut der Spielzeugradnabe klemmt.

[0011] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Winkelschablone mit radialen Linien an einer Stirnseite der Spielzeugradnabe vor. Die radialen Linien erleichtern eine radiale Ausrichtung in die Nut der Spielzeugradnabe gesteckter Stäbe. Vorzugsweise weisen die radialen Linien eine gleiche Winkelteilung auf, es sind beispielsweise acht Linien um jeweils 45° versetzt angebracht. Die Winkelschablone kann beispielsweise aufgedruckt, ein- oder angeformt oder aufgeklebt sein.

[0012] Die Spielzeugradnabe ist vorzugsweise einstückig, sie weist in diesem Fall keine gegeneinander beweglichen Teile und kein separates Federelement zur elastisch aufweitbaren Ausbildung der Nut auf. Die elastisch aufweitbare Ausbildung der Nut wird durch die Elastizität der Spielzeugradnabe im Bereich der Nutwangenfläche erzielt. Durch eine einstückige Ausbildung ist die Spielzeugradnabe preisgünstig herstellbar.

[0013] Ein bevorzugtes Material für die Spielzeugradnabe ist Holz, da es sich um einen natürlichen Werkstoff handelt, der zum Konzept der eingangs erläuterten Spielbausteine passt.

[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine erfindungsgemäße Spielzeugradnabe in Verwendung als Rad in perspektivischer Darstellung; und
Figur 2
ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Spielzeugradnabe zur Verwendung als Windrad in perspektivischer Darstellung.


[0015] Die in Figur 1 dargestellte, erfindungsgemäße Spielzeugradnabe 10 ist im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel einstückig aus Holz hergestellt. Die Spielzeugradnabe 10 ist zylindrisch, sie weist ein durchgehendes Axialloch 12 sowie eine umlaufende Nut 14 auf. Eine verbleibende Wanddicke auf einer Seite der Nut 14 ist so dünn, dass eine Nutwangenfläche 16 quer zur Nut elastisch beweglich und die Nut 14 dadurch elastisch aufweitbar ist. Die Spielzeugradnabe 10 lässt sich ohne Weiteres als Spielzeugrad verwenden. Vorzugsweise wird zur Verwendung als Spielzeugrad die Nut 14 ausgefüllt. Zum Verfüllen der Nut 14 ist ein aus Stärke oder einem stärkehaltigen Material aufgeschäumter Spielbaustein (nicht dargestellt) vorgesehen wie er in der DE 197 03 038 offenbart ist. Ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Spielbausteins ist in der DE 40 16 597 offenbart. Der Spielbaustein lässt sich Schneiden um ihn in die Nut 14 einbringen zu können. Durch Anfeuchten wird der Spielbaustein klebend und lässt sich dadurch in der Nut 14 der Spielzeugradnabe 10 festkleben. Wie im unteren Teil von Figur 1 dargestellt kann der feste Schaum 18 bündig mit einem Umfang der Spielzeugradnabe 10 geformt oder abgeschnitten werden. Eine andere Möglichkeit ist im oberen Teil von Figur 1 dargestellt. Hier überlappt der mit 20 bezeichnete feste Schaum den Umfang der Spielzeugradnabe 10, er bildet eine Lauffläche, die die Spielzeugradnabe 10 umschließt. Bezugszahlen 18 und 20 in Figur 1 bezeichnen den gleichen festen Schaum, der wie gesagt beispielsweise von Spielbausteinen der in der DE 197 03 038 offenbarten Art stammt.

[0016] Zur Beschreibung von Figur 2 werden für mit Figur 1 übereinstimmende Bauteile die gleichen Bezugszahlen verwendet. Figur 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Spielzeugradnabe 10. Diese Spielzeugradnabe 10 weist zwei umlaufende Nuten 14 auf, die so dicht nebeneinander angeordnet sind, dass eine zwischen ihnen bestehende Radscheibe 15 quer zu den Nuten 14 elastisch beweglich und die Nuten 14 dadurch elastisch aufweitbar sind. Die Radscheibe 15 ist einstückig mit der Spielzeugradnabe 10. Zur Herstellung eines Spielzeugwindrades oder dgl. lassen sich beispielsweise Holzstäbe 22 in die Nuten 14 stecken. Ein Durchmesser der Holzstäbe 22 ist größer als eine Breite der Nuten 14, so dass die Holzstäbe 22 die Radscheibe 15 zwischen den Nuten 14 elastisch verformen und klemmend in den Nuten 14 gehalten sind. Es ist vorgesehen, die Holzstäbe 22 unter Verwendung des vorstehend genannten festen Schaums in den Nuten 14 festgeklebt werden. Der genannte feste Schaum ist durch Befeuchten selbstklebend als Klebstoff verwendbar. Zum radialen Ausrichten der Holzstäbe 22 ist auf eine Stirnseite der Spielzeugradnabe 10 eine Winkelschablone 24 mit radialen Strichen aufgedruckt. Die Striche der Winkelschablone 24 sind jeweils um denselben Winkel zueinander versetzt. Auf der in der Zeichnung nicht sichtbaren Stirnseite kann eine weitere Winkelschablone mit anderer Winkelteilung aufgedruckt sein.

[0017] Ein Durchmesser des Axiallochs 12 ist größer als eine Breite der Nuten 14. Dadurch ist die Spielzeugradnabe 10 auf einem nicht dargestellten Holzstab, der durch ihr Axialloch 12 durchgesteckt ist, drehbar und derselbe Holzstab oder ein anderer Stab mit gleichem Durchmesser hält klemmend in den Nuten 14, wenn er in dieser gesteckt wird. Der Durchmesser des Axiallochs 12 ist so groß gewählt, dass die Spielzeugradnabe 10 bei toleranzbehafteten Holzstäben auf einem Holzstab mit größtem Durchmesser drehbar ist. Die Breite der Nuten 14 ist so bemessen, dass ein solcher Holzstab mit kleinstem Durchmesser klemmend in den Nuten 14 gehalten ist.


Ansprüche

1. Spielzeugradnabe, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) eine umlaufende Nut (14) aufweist, und dass die Nut (14) elastisch aufweitbar ist.
 
2. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nutwangenfläche (16) quer zur Nut (14) elastisch beweglich ist.
 
3. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) mindestens zwei umlaufende, elastisch aufweitbare Nuten (14) aufweist.
 
4. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) ein Axialloch (12) aufweist, dessen Durchmesser um so viel größer als eine Breite der umlaufenden Nut (14) ist, dass die Spielzeugradnabe (10) auf einem in ihrem Axialloch (12) befindlichen Stab drehbar ist und ein Stab mit gleichem Durchmesser in der Nut (14) klemmt.
 
5. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) eine Winkelschablone (24) mit radialen Linien an einer Stirnseite aufweist.
 
6. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) einstückig ist.
 
7. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) aus Holz besteht.
 




Zeichnung







Recherchenbericht