[0001] Die Erfindung betrifft eine Spielzeugradnabe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
[0002] In der DE 197 03 038 A1 ist ein Spielbaustein offenbart, der aus Stärke oder einem
stärkehaltigem Material durch Spritzgießen, Extrudieren oder Strangpressen geformt
und aufgeschäumt ist. Der Spielbaustein weist eine näherungsweise zylindrische Form
auf, er ist durch Befeuchten selbstklebend und dadurch mit weiteren Spielbausteinen
oder anderen Materialien verbindbar. Auch ist ein Verbinden von Gegenständen aus anderen
Materialien durch Verkleben mit dem bekannten Spielbaustein möglich, der bekannte
Spielbaustein lässt sich als Klebstoff verwenden. Ein Verfahren zur Herstellung des
bekannten Spielbausteins ist in der DE 40 16 597 offenbart.
[0003] Mit Spielbausteinen der vorstehend angegebenen Art lassen sich Spielzeugmodelle herstellen
und zwar beispielsweise auch Spielzeugmodelle mit beweglichen Teilen wie Autos mit
drehenden Rädern, Schaukeln oder Windräder. Jedoch Drehen und Schwenken Verbindungen
mit den bekannten Spielbausteinen aufgrund vergleichsweise großer Reibung und niedriger
Schwungmasse schlecht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spielzeugradnabe vorzuschlagen, die
eine gut drehende Verbindung ermöglicht und die sich zur gemeinsamen Verwendung mit
Spielbausteinen der eingangs erläuterten Art zur Herstellung von Spielzeugmodellen
eignet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
erfindungsgemäße Spielzeugradnabe weist eine umlaufende Nut auf, die elastisch aufweitbar
ist. Die erfindungsgemäße Spielzeugradnabe ist ohne Weiteres als Rad für ein Spielzeugautomodell
verwendbar, das beispielsweise aus Spielbausteinen der eingangs erläuterten Art hergestellt
ist. Vorzugsweise wird zur Verwendung der Spielzeugradnabe als Rad die Nut mit Spielbausteinen
der eingangs genannten Art bzw. mit dem Schaum, aus dem die Spielbausteine bestehen,
bündig mit einer Umfangsfläche der Spielzeugradnabe erfüllt um eine nicht durch die
umlaufende Nut unterbrochene Umfangsfläche zu erhalten. Zum Verfüllen der Nut werden
die Spielbausteine vorzugsweise angefeuchtet, wodurch sie sich leichter verformen
lassen und in der Nut festkleben. Überstehendes Material kann beispielsweise mit einem
Messer abgetrennt werden. Zum Verfüllen der Nut der Spielzeugradnabe können auch Teile
von den Spielbausteinen abgetrennt werden. Auch können die Spielbausteine so verformt
werden, dass sie die Umfangsfläche der Spielzeugradnabe bedecken und eine Lauffläche
bilden. Ein Abrollverhalten der Spielzeugradnabe ist dadurch auf vielen Untergründen
verbessert da die Reibung zwischen Spielzeugradnabe und Untergrund auf vielen Untergründen
erhöht ist. Außerdem dämpfen die umgeformten, den Umfang der Spielzeugradnabe bedeckenden
Spielbaustein die Abrollbewegung, die Spielzeugradnabe rollt leiser.
[0006] Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Spielzeugradnabe als beispielsweise Windrad
lassen sich beispielsweise Holzstäbe, z. B. Holzspieße, radial in die umlaufende Nut
stecken. Die Breite der Nut ist so auf die Holzstäbe abzustimmen, dass die Holzstäbe
die Nut elastisch aufweiten und dadurch klemmend in der Nut gehalten sind. Mittels
der eingangs erläuterten Spielbausteine lassen sich die Holzstäbe in der Nut festkleben.
Durch die Klemmung in der Nut sind die Holzstäbe bis zum Aushärten des Klebstoffs
fixiert. Außerdem ist eine Festigkeit der Verbindung der Holzstäbe mit der Spielzeugradnabe
durch die Klemmung verbessert.
[0007] Eine weitere Verwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen Spielzeugradnabe ist diejenige
als Lagerbock. Dazu wird die Spielzeugradnabe beispielsweise mit Spielbausteinen der
eingangs erläuterten Art befestigt und bildet ein Dreh- oder Schwenklager.
[0008] Zur elastisch aufweitbaren Ausbildung der umlaufenden Nut sieht eine Ausgestaltung
der Erfindung eine elastisch quer zur Nut bewegliche Nutwangenfläche vor. Die Elastizität
wird vorzugsweise durch eine Elastizität des Materials und/oder eine geringe Materialdicke
der Spielzeugradnabe im Bereich der Nutwangenflächen erreicht.
[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht mindestens zwei umlaufende, elastisch aufweitbare
Nuten nebeneinander vor. Zwei oder mehr Nuten vergrößern die Vielseitigkeit der erfindungsgemäßen
Spielzeugradnabe. Die Möglichkeiten beispielsweise Holzstäbe in den Nuten der Spielzeugradnabe
anzubringen ist vergrößert, es können beispielsweise Holzstäbe in einer Nut radial
und in einer anderen Nut in einer Sekantenrichtung angebracht werden. Auch lässt sich
in einer nicht belegten Nut eine Schnur aufwickeln und die Spielzeugradnabe dadurch
als Seilrolle beispielsweise auch zum Antrieb einer Welle verwenden. Zur elastisch
aufweitbaren Ausbildung der Nuten der Spielzeugradnabe genügt es, wenn die Spielzeugradnabe
jeweils zwischen zwei Nuten elastisch verformbar ist.
[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Axialloch der Spielzeugradnabe vor, dessen
Durchmesser größer als eine Breite der umlaufenden Nut ist. Der Durchmesser des Axiallochs
ist vorzugsweise so gewählt, dass die Spielzeugradnabe auf beispielsweise einem Holzstab
Spiel aufweist und dadurch drehbar ist. Die Breite der Nut ist so gewählt, dass derselbe
Holzstab oder ein anderer Stab mit gleichem Durchmesser klemmend in der Nut gehalten
ist. Insbesondere sind der Durchmesser des Axiallochs und die Breite der Nut der erfindungsgemäßen
Spielzeugradnabe so bemessen, dass bei zur Verwendung mit der Spielzeugradnabe vorgesehenen
Holz- oder sonstigen Stäben, die eine Durchmessertoleranz aufweisen, die Spielzeugradnabe
auf einem Stab mit größtem Durchmesser drehbar ist und ein Stab mit kleinstem Durchmesser
in der Nut der Spielzeugradnabe klemmt.
[0011] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Winkelschablone mit radialen Linien an
einer Stirnseite der Spielzeugradnabe vor. Die radialen Linien erleichtern eine radiale
Ausrichtung in die Nut der Spielzeugradnabe gesteckter Stäbe. Vorzugsweise weisen
die radialen Linien eine gleiche Winkelteilung auf, es sind beispielsweise acht Linien
um jeweils 45° versetzt angebracht. Die Winkelschablone kann beispielsweise aufgedruckt,
ein- oder angeformt oder aufgeklebt sein.
[0012] Die Spielzeugradnabe ist vorzugsweise einstückig, sie weist in diesem Fall keine
gegeneinander beweglichen Teile und kein separates Federelement zur elastisch aufweitbaren
Ausbildung der Nut auf. Die elastisch aufweitbare Ausbildung der Nut wird durch die
Elastizität der Spielzeugradnabe im Bereich der Nutwangenfläche erzielt. Durch eine
einstückige Ausbildung ist die Spielzeugradnabe preisgünstig herstellbar.
[0013] Ein bevorzugtes Material für die Spielzeugradnabe ist Holz, da es sich um einen natürlichen
Werkstoff handelt, der zum Konzept der eingangs erläuterten Spielbausteine passt.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Spielzeugradnabe in Verwendung als Rad in perspektivischer Darstellung;
und
- Figur 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Spielzeugradnabe zur Verwendung
als Windrad in perspektivischer Darstellung.
[0015] Die in Figur 1 dargestellte, erfindungsgemäße Spielzeugradnabe 10 ist im dargestellten
und beschriebenen Ausführungsbeispiel einstückig aus Holz hergestellt. Die Spielzeugradnabe
10 ist zylindrisch, sie weist ein durchgehendes Axialloch 12 sowie eine umlaufende
Nut 14 auf. Eine verbleibende Wanddicke auf einer Seite der Nut 14 ist so dünn, dass
eine Nutwangenfläche 16 quer zur Nut elastisch beweglich und die Nut 14 dadurch elastisch
aufweitbar ist. Die Spielzeugradnabe 10 lässt sich ohne Weiteres als Spielzeugrad
verwenden. Vorzugsweise wird zur Verwendung als Spielzeugrad die Nut 14 ausgefüllt.
Zum Verfüllen der Nut 14 ist ein aus Stärke oder einem stärkehaltigen Material aufgeschäumter
Spielbaustein (nicht dargestellt) vorgesehen wie er in der DE 197 03 038 offenbart
ist. Ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Spielbausteins ist in der DE 40
16 597 offenbart. Der Spielbaustein lässt sich Schneiden um ihn in die Nut 14 einbringen
zu können. Durch Anfeuchten wird der Spielbaustein klebend und lässt sich dadurch
in der Nut 14 der Spielzeugradnabe 10 festkleben. Wie im unteren Teil von Figur 1
dargestellt kann der feste Schaum 18 bündig mit einem Umfang der Spielzeugradnabe
10 geformt oder abgeschnitten werden. Eine andere Möglichkeit ist im oberen Teil von
Figur 1 dargestellt. Hier überlappt der mit 20 bezeichnete feste Schaum den Umfang
der Spielzeugradnabe 10, er bildet eine Lauffläche, die die Spielzeugradnabe 10 umschließt.
Bezugszahlen 18 und 20 in Figur 1 bezeichnen den gleichen festen Schaum, der wie gesagt
beispielsweise von Spielbausteinen der in der DE 197 03 038 offenbarten Art stammt.
[0016] Zur Beschreibung von Figur 2 werden für mit Figur 1 übereinstimmende Bauteile die
gleichen Bezugszahlen verwendet. Figur 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Spielzeugradnabe 10. Diese Spielzeugradnabe 10 weist zwei umlaufende
Nuten 14 auf, die so dicht nebeneinander angeordnet sind, dass eine zwischen ihnen
bestehende Radscheibe 15 quer zu den Nuten 14 elastisch beweglich und die Nuten 14
dadurch elastisch aufweitbar sind. Die Radscheibe 15 ist einstückig mit der Spielzeugradnabe
10. Zur Herstellung eines Spielzeugwindrades oder dgl. lassen sich beispielsweise
Holzstäbe 22 in die Nuten 14 stecken. Ein Durchmesser der Holzstäbe 22 ist größer
als eine Breite der Nuten 14, so dass die Holzstäbe 22 die Radscheibe 15 zwischen
den Nuten 14 elastisch verformen und klemmend in den Nuten 14 gehalten sind. Es ist
vorgesehen, die Holzstäbe 22 unter Verwendung des vorstehend genannten festen Schaums
in den Nuten 14 festgeklebt werden. Der genannte feste Schaum ist durch Befeuchten
selbstklebend als Klebstoff verwendbar. Zum radialen Ausrichten der Holzstäbe 22 ist
auf eine Stirnseite der Spielzeugradnabe 10 eine Winkelschablone 24 mit radialen Strichen
aufgedruckt. Die Striche der Winkelschablone 24 sind jeweils um denselben Winkel zueinander
versetzt. Auf der in der Zeichnung nicht sichtbaren Stirnseite kann eine weitere Winkelschablone
mit anderer Winkelteilung aufgedruckt sein.
[0017] Ein Durchmesser des Axiallochs 12 ist größer als eine Breite der Nuten 14. Dadurch
ist die Spielzeugradnabe 10 auf einem nicht dargestellten Holzstab, der durch ihr
Axialloch 12 durchgesteckt ist, drehbar und derselbe Holzstab oder ein anderer Stab
mit gleichem Durchmesser hält klemmend in den Nuten 14, wenn er in dieser gesteckt
wird. Der Durchmesser des Axiallochs 12 ist so groß gewählt, dass die Spielzeugradnabe
10 bei toleranzbehafteten Holzstäben auf einem Holzstab mit größtem Durchmesser drehbar
ist. Die Breite der Nuten 14 ist so bemessen, dass ein solcher Holzstab mit kleinstem
Durchmesser klemmend in den Nuten 14 gehalten ist.
1. Spielzeugradnabe, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) eine umlaufende Nut (14) aufweist, und dass die Nut (14)
elastisch aufweitbar ist.
2. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nutwangenfläche (16) quer zur Nut (14) elastisch beweglich ist.
3. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) mindestens zwei umlaufende, elastisch aufweitbare Nuten
(14) aufweist.
4. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) ein Axialloch (12) aufweist, dessen Durchmesser um so viel
größer als eine Breite der umlaufenden Nut (14) ist, dass die Spielzeugradnabe (10)
auf einem in ihrem Axialloch (12) befindlichen Stab drehbar ist und ein Stab mit gleichem
Durchmesser in der Nut (14) klemmt.
5. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) eine Winkelschablone (24) mit radialen Linien an einer
Stirnseite aufweist.
6. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) einstückig ist.
7. Spielzeugradnabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spielzeugradnabe (10) aus Holz besteht.