(19)
(11) EP 1 394 072 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.03.2004  Patentblatt  2004/10

(21) Anmeldenummer: 03400049.7

(22) Anmeldetag:  23.08.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 81/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 26.08.2002 DE 10239260

(71) Anmelder: Zeh, Karl
88260 Argenbühl (DE)

(72) Erfinder:
  • Zeh, Karl
    88260 Argenbühl (DE)

(74) Vertreter: Raue, Reimund, Dipl.-Ing. 
Patentawalt Gutenbergstrasse 3
88046 Friedrichshafen
88046 Friedrichshafen (DE)

   


(54) Tray


(57) Die Erfindung geht von einem Tray (1) aus, das einen Hohlraum (3) zur Aufnahme einer Ware besitzt, dessen Öffnung durch eine Siegelscheibe (7) verschließbar und das so gestaltet ist, dass es im entleerten Zustand als Spielzeug dienen kann. Es wird vorgeschlagen, dass es die Form eines ganzen, selbstständigen Spielzeugs aufweist.
Bezugszeichen
1
Tray
2
Unterteil
3
Hohlraum
4
Rand
5
Stülpdeckel
6
Vertiefung
7
Siegelscheibe
8
Ausbuchtung
9
Aufziehlasche








Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Tray nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Verkaufsstände mit Selbstbedienung erfordern eine gute, ansprechende Verpackung der dargebotenen Ware. Es ist üblich, die Ware in einen Behälter, ein so genanntes Tray, einzufüllen und die Öffnung durch einen Deckel luftdicht zu verschließen. Die Trays werden in der Regel in einem Tiefziehverfahren aus einer Kunststofffolie oder in einem Spritzgussverfahren hergestellt und weisen an einer offenen Seite sich rechtwinklig zur Öffnung nach außen erstreckende Randteile auf. Diese Randteile werden mit einer Folie, die als Deckel dient, durch Schweißen oder Kleben luftdicht verbunden. Es sind auch Stülpdeckel bekannt, die mit etwa parallel zu den Außenwänden verlaufenden Randteilen die Randteile des Trays nach Art einer Klippverbindung übergreifen. Außer Kunststoff werden weitere Packstoffe wie Karton, Aluminiumfolie oder Glas für die Herstellung von Trays angewendet.

[0003] Zum Füllen des Trays wird die Öffnung nach oben ausgerichtet und die Ware von oben zugeführt. Die Form des Trays ist bei einem vorgeformten, weit gehend formstabilen Stückgut diesem angepasst. Dadurch wird Verpackungsmaterial eingespart, der Raum- und Flächenbedarf verringert und die Gefahr vermindert, dass sich das Stückgut beim Transport oder sonst wie innerhalb des Trays verlagert oder auseinander fällt. Sofern das Stückgut eine vorgeformte Form besitzt, wird die Form des Trays der Form und Größe des Stückguts angepasst, um die Stapelbarkeit und den Transport zu vereinfachen. Derartige Trays und ein Verfahren zum Verpacken eines vorgeformten Stückguts sind aus der DE 198 60 577 A1 bekannt.

[0004] Ferner sind aus der Zeitschrift "Verpackungs-Rundschau" 10/1996, Seite 53, Playcups-Behältnisse mit Zweitnutzen bekannt. Die Playcups sind Becher mit einem Inhalt von 125 ml und wiegen 12,75 g. Sie werden in den Farben gelb, rot, blau und grün angeboten und besitzen eine Grundfläche von 65 x 65 mm bei einer Höhe von 50 mm. Die Wandstärke beträgt 0,6 mm. Ferner besitzen sie einen Rand von 5 mm. Die leeren, umweltfreundlichen Verpackungen können wieder verwendet werden, und zwar als Konstruktionsspielzeug, indem die Becher leicht aneinander befestigt werden. Zu diesem Zweck wurde ein einfaches Schienensystem vorgesehen, mit Anschlußmöglichkeiten in fünf verschiedenen Richtungen. Somit kann man aus mehreren Playcups verschiedene Dinge zusammenbauen, außerdem steht Hilfszubehör, wie Stäbchen und ein Löffel, Räder, ein Propeller, ein Drehkern sowie ein Verbindungsstück zur Verfügung, um das Spielzeugensemble und das Bausystem noch weiter auszubauen. Nachteilig ist, dass die Verpackung als solche kein ansprechendes Äußeres besitzt und daher keinen ins Auge springenden Kaufanreiz darstellt. Außerdem sind mehrere Verpackungen erforderlich, um die Spielfunktion zu nutzen, die somit dem flüchtigen Betrachter nicht auffällt.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, den Kaufanreiz für ein Produkt durch die Gestaltung eines Trays zu vergrößern und sich durch die Verpackung stärker vom Wettbewerber zu differenzieren. Sie wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0006] Nach der Erfindung besitzt das Tray die Form eines ganzen, selbstständigen Spielzeugs. Ein einzelnes Tray kann bereits als Spielzeug verwendet werden. Somit ist der Spielzweck auch vom eiligen Kunden mit einem flüchtigen Blick zu erkennen, so dass sich das Tray von üblichen Verpackungen deutlich abhebt und für das Produkt einen besonderen Kaufanreiz bietet. Als Trays eignen sich besonders einfache Spielzeugformen, die einen ausreichend großen Hohlraum zur Aufnahme der Ware besitzen. Z. B. Sandformen zum Spielen im Sandkasten, Wasserfahrzeuge, insbesondere Boote und ähnliche Spielzeuge.

[0007] Zur größeren Differenzierung der Trays ist es zweckmäßig, die Öffnung durch einen Stülpdeckel abzudecken, der ein Oberteil des Spielzeugs bildet, z. B. ein Boots- oder Schiffsdeck. Stülpdeckel sind Deckel, die mit einer Klippverbindung über einen nach außen stehenden Rand eines Unterteils des Trays geschoben und gehalten werden. Sie eignen sich besonders für Waren, die nicht dicht verpackt zu werden brauchen. Für Waren, die flüssig oder pastös sind oder in einer Flüssigkeit liegen, ist es vorteilhaft, dass die Öffnung des Trays durch eine Siegelscheibe verschlossen wird. Diese kann zusätzlich zum Stülpdeckel zwischen diesem und dem Unterteil des Trays angeordnet werden und in einem Randbereich mit dem Unterteil dicht verbunden sein. Dadurch wird verhindert, dass die Flüssigkeit bzw. die pastöse Masse aus dem Tray ausläuft und Luft in das Tray eindringt, durch die die verpackte Ware verderben könnte.

[0008] Zwischen der Siegelscheibe und der Ware entsteht in der Regel ein Zwischenraum. Um zu verhindern, dass sich die Ware im Tray zu stark bewegt oder die eingeschlossene Luftmenge zu groß ist und die verderbliche Ware belastet, ist gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Siegelscheibe eine in den Hohlraum ragende Ausbuchtung aufweist. Dadurch kann der Luftraum und der Abstand zwischen Ware und Siegelscheibe mit einfachen Mitteln auf ein optimales Maß reduziert werden. Durch die Ausbuchtung der Siegelscheibe entsteht nach außen hin ein Freiraum, der zur Gestaltung des Stülpdeckels genutzt werden kann, z. B. indem eine Vertiefung des Stülpdeckels in die Ausbuchtung hineinragt und diese verstärkt und abstützt.

[0009] Wird die verpackte Ware benutzt, öffnet man zunächst das Tray, indem man den Stülpdeckel abhebt und gegebenenfalls die Siegelscheibe mittels einer Abziehlasche entfernt. Nachdem man die Ware entnommen hat, kann das Tray gereinigt werden und das Unterteil, gegebenenfalls mit dem Stülpdeckel als Spielzeug verwendet werden. Enthält das Tray z. B. ein Waschmittel, kann dieses in seiner Menge auf den Bedarf einer Maschinenfüllung abgestimmt werden. Das geöffnete Tray kann dann mit dem Waschmittel in die Maschine gegeben werden, so dass es bei dem Waschvorgang gleichzeitig gereinigt wird.

[0010] Das erfindungsgemäße Tray ist so gestaltet, dass es alle für den Spielzweck erforderlichen Funktionen beinhaltet. Um die Spielzeuge interessanter zu gestalten, kann es Vorrichtungen zum Befestigen von Zubehörteilen aufweisen. Solche erweiterten Bastelkits können bei Wasserfahrzeugen z.B. aus einer Beflaggung, Segeln, Masten, Kanonen usw. sowie auch aus Klebeschildern zum Bekleben des Unterteils oder auch aus Aufbauten bestehen. Die Vorrichtungen sind entsprechende Flächen oder Steckverbindungen am Unterteil bzw. Stülpdeckel des Trays.

[0011] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.

[0012] Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Draufsicht auf ein Tray,
Fig. 2
eine schematische Seitenansicht eines Trays und
Fig. 3
einen schematischen Schnitt entsprechend der Linie III-III in Fig. 1 und
Fig. 4
eine Siegelscheibe in einer schematischen Draufsicht.


[0013] In den Figuren ist ein Tray in Form eines Bootes 1 dargestellt. Es besteht aus einem Unterteil 2 mit einem Hohlraum 3 dessen Öffnung durch einen Stülpdeckel 5 verschlossen ist. Der Stülpdeckel 5 übergreift in einem Randbereich 4 den Rand des Unterteils 2 in Form einer Schnappverbindung. Er besitzt die Kontur des Decks eines Motorboots mit einer Vertiefung 6, die in den Hohlraum 3 des Unterteils 2 hineinragt.

[0014] In den Hohlraum 3 des Unterteils 2 wird die Ware hineingelegt und danach die Öffnung durch den Stülpdeckel 5 verschlossen. Muss der Hohlraum 3 auf Grund der Beschaffenheit der Ware absolut dicht verschlossen sein, wird zwischen dem Stülpdeckel 5 und dem Unterteil 2 eine Siegelscheibe 7 gelegt, die im Randbereich 4 mit dem Unterteil 2 dicht verbunden ist, z. B. durch Schweißen, Kleben oder dgl.

[0015] Um den Luftraum im Hohlraum 3 zu begrenzen oder die Ware im Hohlraum 3 zu fixieren, besitzt die Siegelscheibe 7 eine in den Hohlraum 3 hineinragende Ausbuchtung 8. Die Siegelscheibe (Fig. 4) besitzt an einem Ende eine Abziehlasche 9, mittels der sie vom Unterteil im Bedarfsfall abgezogen werden kann.

[0016] Das Tray 1 kann auch ohne Stülpdeckel 5 nur mit einer Siegelscheibe 7 benutzt werden, in dem es als offenes Boot oder als Sandform dient. Die Ausbuchtung der Siegelscheibe in Richtung auf den Hohlraum 3 bietet für die Vertiefung des Stülpdeckels 5 zusätzlichen Bauraum, so dass der Stülpdeckel 5 mit mehr Details ausgestaltet werden kann. Er kann zudem Flächen und Vorrichtungen zum Anbringen von Aufklebern und Zusatzteilen enthalten.


Ansprüche

1. Tray (1), das einen Hohlraum (3) zur Aufnahme einer Ware besitzt, dessen Öffnung durch eine Siegelscheibe (7) verschließbar und das so gestaltet ist, dass es im entleerten Zustand als Spielzeug dienen kann, dadurch gekennzeichnet, dass es die Form eines ganzen, selbstständigen Spielzeugs aufweist.
 
2. Tray (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung durch einen Stülpdeckel (5) abgedeckt ist, der ein Oberteil des Spielzeugs bildet.
 
3. Tray (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Stülpdeckel (5) und einem Unterteil (2) des Trays (1) die Siegelscheibe (7) angeordnet und in einem Randbereich (4) mit dem Unterteil (2) dicht verbunden ist, wobei die Siegelscheibe (7) eine in den Hohlraum (3) ragende Ausbuchtung (8) aufweist.
 
4. Tray (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Stülpdeckel (5) eine zum Hohlraum (3) weisende Vertiefung (6) besitzt.
 
5. Tray (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (6) in die Ausbuchtung (8) der Siegelscheibe (7) hineinragt.
 
6. Tray nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es die Form einer Sandform besitzt.
 
7. Tray nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es die Form eines Wasserfahrzeugs besitzt.
 
8. Tray nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es Vorrichtungen zum Befestigen von Zubehörteilen aufweist.
 




Zeichnung