[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Drehschleusen nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Um Gegenstände zwischen einem im wesentlichen frei zugänglichen Bereich und einem
Raum mit einem hohen Sicherheitsbedarf, insbesondere einer Bank, verschieben zu können,
werden Schleusen verwendet, die eine Beschränkung auf erwünschte Verschiebungen ermöglichen.
[0003] Aus der US 4 299 175 ist eine Drehschleuse bekannt, bei der ein Drehkörper in einem
Gehäuse um eine vertikale Drehachse drehbar angeordnet ist. Der Drehkörper umfasst
zwischen einem Boden und einem oberen Abschlussring eine in der Schnittdarstellung
teilringförmige Wand, wobei der Innenraum des Drehkörpers durch die vom Bereich ohne
Wand gebildete Öffnung zugänglich ist. Ein Teilbereich der Wand wird von einem schusssicheren
Glas gebildet. Diese Drehschleuse wird beispielsweise in einem Postbüro eingesetzt
und erlaubt es der Bedienungsperson auf der sicheren Seite der Schleuse, zu sehen,
was von der öffentlich zugänglichen Seite her in die Drehschleuse gelegt wird. Wenn
der Gegenstand in der Schleuse unverdächtig ist, dreht die Bedienungsperson die Schleuse
mit einem auf der sicheren Seite angeordneten Betätigungselement soweit, dass die
Öffnung von der sicheren Seite her zugänglich ist. Diese Drehschleuse kann nur in
Anwesenheit einer Bedienungsperson benützt werden.
[0004] Aus der DE 39 42 884 ist eine Drehschleuse mit horizontaler Achse bekannt, bei der
im Drehkörper eine feststehende Mulde angeordnet ist. Die Betätigung der Schleuse
erfolgt über einen Hebel auf der sicheren Seite. Damit die Person auf der sicheren
mit der Person auf der öffentlich zugänglichen Seite sprechen kann, ist eine Gegensprechanlage
vorgesehen. Auch diese Drehschleuse kann nur in Anwesenheit einer Bedienungsperson
benützt werden.
[0005] Für Geldtransportfirmen ist es eine unerwünschte Einschränkung, wenn sie Geldlieferungen
und Geldübernahmen nur während der Öffnungszeiten von Banken oder anderen Kunden durchführen
können. Sie möchten zu beliebigen Zeiten Transportbehälter bzw. Geldkoffer zustellen
und abholen können. Die aus dem Stande der Technik bekannten Schleusen sind nur im
bedienten Zustand einsetzbar. Lösungen im Sinne eines Nachttresors sind nicht geeignet
zum Einwerfen von Geldkoffern. Zudem wäre es nicht möglich etwas von der Bank abzuholen
bzw. aus dem Nachttresor zu entnehmen.
[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Schleuse zu finden, die zwischen
einem im wesentlichen frei zugänglichen Bereich und einem Raum mit einem hohen Sicherheitsbedarf
in beide Richtungen Gegenstände bewegbar macht, auch wenn nur im frei zugänglichen
Bereich eine Benützungsperson anwesend ist. Die Schleuse soll einfach aufgebaut sein.
und eine Beschränkung auf erwünschte Verschiebungen gewährleisten. Zudem soll unter
Benützung der Schleuse ein einfaches und sicheres Verfahren zum Verschieben von Gegenständen
gefunden werden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 bzw. 10 gelöst. Die abhängigen
Ansprüche beschreiben alternative bzw. bevorzugte Ausführungsformen.
[0008] Eine erfindungsgemässe Schleuse umfasst ein Gehäuse und einen im Gehäuse drehbar
gelagerten Drehkörper. Am Gehäuse ist auf einer ersten Seite eine erste und auf einer
zweiten Seite eine zweite Gehäuseöffnung ausgebildet. Der Drehkörper umfasst eine
untere und eine obere Abschlussfläche und eine die Abschlussflächen verbindende Wand,
wobei in einem Umfangsbereich des Drehkörpers eine Schleusenöffnung zu einem Innenraum
des Drehkörpers ausgebildet ist. In einer ersten Drehposition des Drehkörpers fluchtet
die Schleusenöffnung zumindest teilweise mit der ersten Gehäuseöffnung und in einer
zweiten Drehposition mit der zweiten Gehäuseöffnung.
[0009] In einem ersten erfinderischen Schritt wurde erkannt, dass eine Schleuse, die von
beiden Seiten unabhängig von der Anwesenheit einer berechtigten Person auf der anderen
Seite für eine Übergabe eines Gegenstandes eingesetzt werden soll, nebst der ersten
und der zweiten Drehposition zumindest eine verschlossene Drehposition des Drehkörpers
umfassen muss. In der verschlossenen Drehposition ist die Schleusenöffnung vollständig
von einem Wandbereich des Gehäuses abgedeckt. Ein Gegenstand kann nun durch eine erste
Person von einer ersten Seite her in den Drehkörper gelegt und der Drehkörper in die
verschlossene Drehposition gedreht werden. Der Drehkörper wird in der verschlossenen
Drehposition von einer Verriegelungsvorrichtung verriegelt, so dass der Gegenstand
nicht entnommen werden kann.
[0010] In einem zweiten erfinderischen Schritt wurde erkannt, das der Übergabevorgang ohne
Kontrollverlust von der zweiten Person auf einer zweiten Seite der Schleuse später
abgeschlossen werden kann, wenn eine Drehrichtungs-Kontrollvorrichtung das Weiterdrehen
aus der verschlossenen Drehposition auf eine, gegebenenfalls einstellbare, Drehrichtung
einschränkt. Nach dem Entriegeln des Drehkörpers in der verschlossenen Lage wird von
der Drehrichtungs-Kontrollvorrichtung gewährleistet, dass die Schleusenöffnung nur
gegen die zweite Seite hin gedreht werden kann. Eine Drehung zurück zur ersten Seite
kann verhindert werden. Dadurch kann gewährleistet werden, dass jeder begonnene Übergabevorgang
abgeschlossen werden muss, bevor ein neuer Übergabevorgang mit der verschlossenen
Drehposition als sicherer Warteposition durchgeführt wird.
[0011] Bei Lösungen mit lediglich einer verschlossenen Drehposition muss die Drehrichtungs-Kontrollvorrichtung
die zugelassene Drehrichtung für das Weiterdrehen aus der verschlossenen Drehposition
wechseln können. Wenn der Drehkörper von der ersten Seite her in die verschlossene
Drehposition gelangt ist, so muss das Weiterdrehen auf die zweite Seite hin eingeschränkt
sein. Wenn er von der zweiten Seite her in die verschlossene Position gelangt ist,
so darf er aus der verschlossenen Position nur gegen die erste Seite gedreht werden
können. Dies ist beispielsweise mit einer Rätschenvorrichtung möglich, welche die
freie Drehrichtung jeweils beim Erreichen der ersten bzw. zweiten Drehposition ändert.
Dazu wird etwa zumindest ein Rätschenelement und mindestens eine Einrasteinrichtung
vorgesehen, wovon ein Teil am Drehkörper und ein Teil am Gehäuse ausgebildet ist.
Falls beim Drehen von der verschlossenen Drehposition zur ersten bzw. zweiten Drehposition
nicht nur das Rückdrehen über die verschlossene Drehposition hinaus verhindert werden
soll, so können im gesamten Drehbereich Einrastmöglichkeiten vorgesehen werden. Für
das Umschalten der Drehrichtung wird im Bereich der ersten und zweiten Drehposition
eine Rätschenumschaltungs-Einrichtung angeordnet. Es wäre auch möglich mindestens
zwei Rätschenelemente vorzusehen, die in unterschiedliche Richtungen einrasten. Die
Drehrichtungsumschaltung würde durch das Auslenken jeweils eines Rätschenelementes
oder gegebenenfalls einer Einrastmöglichkeit erzielt. Beim Einrasten beider Rätschenelemente
würde eine Verriegelung erzielt, so dass diese Anordnung gleichzeitig als Verriegelungsvorrichtung
einsetzbar ist.
[0012] Wenn zwei verschlossene Drehpositionen so angeordnet sind, dass beim Drehen des Drehkörpers
in eine Richtung die erste, eine verschlossene, die zweite, eine verschlossene und
wieder die erste Drehposition erreicht wird, so kann auf eine Drehrichtungsumschaltung
verzichtet werden. Die Drehrichtungs-Kontrollvorrichtung kann auf eine Vorrichtung
beschränkt werden, welche die Drehrichtung bei allen Drehpositionen permanent auf
die gleiche Drehrichtung einschränkt. Dazu werden bei Rätschenvorrichtungen beispielsweise
zumindest ein Rätschenelement und mindestens vier Einrasteinrichtungen vorgesehen.
Es versteht sich von selbst, dass verschiedene Freilaufeinrichtungen, wie sie etwa
von Fahrradantriebsnaben bekannt sind, oder auch Klemmrollen-Freiläufe einsetzbar
sind. Solche Freilaufeinrichtungen verhindern ein Rückdrehen in jeder beliebigen Drehposition.
[0013] Die Verriegelungsvorrichtung macht den Drehkörper zumindest in den verschlossenen
Drehpositionen, gegebenenfalls aber in allen vier Drehpositionen verriegelbar. Zum
Freigeben einer Drehbewegung wird die Verriegelungsvorrichtung beispielsweise einen
Verriegelungsbolzen aus einer Ausnehmung herausziehen.
[0014] Eine Entriegelung soll nur von berechtigten Personen und nur im Rahmen eines zulässigen
Vorganges erzielt werden können. Bei Lösungen mit zwei verschlossenen Drehpositionen
ist eine dieser verschlossenen Drehpositionen die Vorbereitungslage für die erste
Drehposition und die andere die Vorbereitungslage für die zweite Drehposition. Wenn
nun die erste Drehposition von der im wesentlichen frei zugänglichen ersten Gehäuseöffnung,
bzw. von aussen, her zugänglich ist, so darf von aussen nur die ihr zugeordnete verschlossene
Drehposition entriegelt werden können. Wenn der Drehkörper nicht vorbereitet ist für
eine Benützung von aussen, bzw. wenn er nicht auf der richtigen verschlossenen Drehposition
ist, so kann von aussen mit dem Drehkörper nichts gemacht werden. Wenn der Drehkörper
auf der richtigen Drehposition ist, so kann eine berechtigte Person mit einem Schlüssel,
einem Code oder einer anderen Berechtigungskontrolle eine Entriegelung des Drehkörpers
erzielen. Der entriegelte Drehkörper kann anschliessend in die erste Drehposition
gebracht werden, in welcher der Innenraum des Drehkörpers durch die erste Gehäuseöffnung,
bzw. von aussen, zugänglich ist. Gegebenenfalls wird der Drehkörper auch in der ersten
Drehposition verriegelt, wobei dann für das Weiterdrehen eine einfache Entriegelung
möglich sein muss. Nach einer Entnahme eines Gegenstandes oder nach dem Einlegen eines
Gegenstandes wird der Drehkörper in die nächste verschlossene Drehposition gebracht
und verriegelt, welche die Vorbereitungslage für einen Zugang zum Innenraum des Drehkörpers
durch die zweite Gehäuseöffnung, bzw. von innen, bildet. Auch bei der zweiten Gehäuseöffnung
bzw. innen kann eine Berechtigungskontrolle verlangt werden, um eine Entriegelung
des Drehkörpers und das Drehen des Drehkörpers zu ermöglichen. Es versteht sich von
selbst, dass die Bedienung von innen mehr Möglichkeiten zulässt als von aussen. Wenn
beispielsweise die Benützung von aussen nicht erfolgt ist, so kann etwa von innen
auch die Vorbereitungslage für die Benützung von aussen entriegelt werden, um den
Drehkörper über die erste Drehposition und die nächste verschlossene Drehposition
wieder in die zweite Drehposition zu bewegen.
[0015] Der Drehkörper wird beispielsweise manuel gedreht. Dazu muss er von beiden Seiten
her also im Bereich der ersten und zweiten Gehäuseöffnung so zugänglich sein, dass
er von Hand gedreht werden kann. Um das Drehen zu erleichtern werden am Drehkörper
etwa Griffmöglichkeiten vorgesehen. Es versteht sich von selbst, dass auch Ausführungsformen
möglich sind, bei denen die Drehung durch einen Antrieb erzielt wird.
[0016] Die Drehschleuse kann in einer einfach aufgebauten Ausführungsform, in der beispielsweise
nur die beiden verschlossenen Drehpositionen verriegelt sind, ohne Steuerung betrieben
werden. Die Entriegelung der beiden verschlossenen Drehpositionen erfolgt dann etwa
mit Schlüsseln, wobei der Verriegelungsbolzen vorzugsweise gegen die Verriegelungslage
vorgespannt ist, so dass er beim Erreichen einer verschlossenen Drehposition ohne
aktive Betätigung in die Verriegelungslage gelangt. Von aussen wird lediglich eine
Entriegelung der zugeordneten Vorbereitungslage ermöglicht. Die Schleuse ist einfach
aufgebaut und gewährleistet eine Beschränkung auf erwünschte Verschiebungen.
[0017] Bei erhöhtem Kontrollbedarf wird eine Steuerung verwendet, welche die Verriegelungsvorrichtung
steuert, mit mindestens einer Berechtigungs-Kontrollvorrichtung verbunden ist und
gegebenenfalls ein Protokoll über die durchgeführten Bewegungen und insbesondere Benützer
führt. Die Drehpositionen werden beispielsweise über Positionsgeber von der Steuerung
erfassbar gemacht. Um erfassen zu können, dass der Drehkörper ausgehend von einer
Drehposition in Bewegung gesetzt wurde, können die Signale der Positionsgeber verwendet
werden. Gegebenenfalls wird zur Drehbewegungs-Erfassung aber mit einem Rätschensensor
eine Auslenkung des Rätschenelementes detektiert. Nach einer erfassten Anfangsbewegung
kann beispielsweise ein Verriegelungsbolzen so in Position bzw. Vorspannung gebracht
werden, dass er beim Erreichen einer nächsten Drehposition in einer entsprechenden
Ausnehmung einrastet und jegliche weitere Drehbewegung verhindert. Die Steuerung umfasst
vorzugsweise auch mindestens eine Zeitschaltung. Beispielsweise wird für den Befüll-
oder Entleer-Vorgang von der frei zugänglichen Seite her, ein Zeitfenster vorgesehen,
innerhalb dessen der Vorgang abgeschlossen sein sollte. Wenn der Drehkörper nicht
innerhalb der vorgegebenen Zeit wieder in einer verschlossenen Drehposition ist, so
wird ein Warnsignal abgegeben. Ein äusserst kurzes Zeitintervall ist etwa vorgesehen
zwischen dem Erfassen des Drehbeginns und dem Vorspannen des Verriegelungsbolzens.
Bei der Verwendung eines Drehantriebes ist die Steuerung auch mit dem Drehantrieb
verbunden.
[0018] Die Steuerung kann auch mit einer Warn- bzw. Alarmanlage verbunden sein. Um den Betrieb
der Alarmanlage unabhängig von der Steuerung zu gewährleisten, ist diese aber vorzugsweise
von der Steuerung getrennt und umfasst zumindest einen, insbesondere aber zwei, eigene
Positionsgeber. Die Positionsgeber der Alarmanlage sind so angeordnet und in die Schaltung
der Alarmanlage einbezogen, dass die Alarmanlage eingeschaltet ist, wenn der Drehkörper
in den verschlossenen Drehlagen ist. In allen anderen Positionen, also während des
Befüllens oder Entleerens ist die Alarmanlage ausgeschaltet, um Fehlalarme zu verhindern.
Zum Auslösen eines Alarmes wird beispielsweise das Signal eines Erschütterungssensors
verwendet.
[0019] Die Wandbereiche des Drehkörpers und des Gehäuses sind massiv ausgebildet - beispielsweise
mit zwei Metallblechen und dazwischen einer Betonfüllung - so dass eine Panzerung
erzielt wird, wie sie bei Panzerschränken üblich ist. Die Panzerung und die Tatsache,
dass der Drehkörper nicht aus dem Gehäuse gestossen werden kann, gewährleisten eine
hohe Sicherheit.
[0020] Die Zeichnungen erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles. Dabei
zeigt
- Fig. 1 bis 4
- je einen Querschnitt durch das Gehäuse und den Drehkörper in verschiedenen Drehpositionen,
- Fig. 5
- einen vertikalen Schnitt durch die Schleuse,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung der Schleuse von der sicheren Seite her,
- Fig. 7
- einen vertikalen Schnitt durch eine Drehrichtungs-Kontrollvorrichtung,
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf eine Halterung mit einem Rätschenelement,
- Fig. 9
- einen Schnitt durch eine Positionserfassungsvorrichtung,
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf eine Schleuse, die an eine Wandöffnung angebaut ist,
- Fig. 11
- eine Aussenansicht der Schleuse gemäss Fig. 10,
- Fig. 12
- eine Innenansicht der Schleuse gemäss Fig. 10 und
- Fig. 13
- einen Schnitt durch die Wand mit einer Schleuse gemäss Fig. 10.
[0021] Fig. 1 zeigt eine Drehschleuse 1 mit einem Gehäuse 2, das zwei Wandbereiche 3 sowie
eine erste und eine zweite Gehäuseöffnung 2a, 2b umfasst. Im Gehäuse 2 ist ein Drehkörper
4 drehbar angeordneten, der zwischen einer unteren und einer oberen Abschlussfläche
5a, 5b (vgl. Fig. 5) eine aus drei Teilbereichen bestehende Wand 6 aufweist. Die Wand
6 bildet einen ersten Umfangsbereich des Drehkörpers 4. In einem zweiten Umfangsbereich
macht eine Schleusenöffnung 7 einen Innenraum 8 des Drehkörpers 4 zugänglich. Der
Drehkörper 4 ist über zwei Drehlager 9 am Gehäuse 2 gelagert, wobei eine Drehachse
9 zentral durch den Drehkörper führt. Die Wand 6 erstreckt über einen Winkelbereich
von zumindest 120°, insbesondere aber von zumindest 270°. Im verbleibenden Winkelbereich
ist die Schleusenöffnung 7 ausgebildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird
der Innenraum 8 von einer im Schnitt rechteckigen Innenberandung 6a der Wand 6 beschränkt,
wobei seine Grösse so gewählt ist, dass zumindest ein gängiger Geldtranportkoffer
aufgenommen werden kann. Eine Aussenberandung 6b der Wand 6 ist an einen Kreiszylinder
angenähert, aus mehreren ebenen Teilflächen aufgebaut. Die Innenund Aussenberandung
6a, 6b wird beispielsweise je von einem Metallblech gebildet. Zwischen der Innen-
und Aussenberandung ist ein ausgehärteter Füllstoff 6c, beispielsweise Zement oder
Beton eingefüllt. Um den Drehkörper 4 manuell in Drehung versetzen zu können, sind
Greiffeinrichtungen 6d, insbesondere in der Form von Ausnehmungen, bzw. nach innen
führenden u-Profilen, vorgesehen.
[0022] Das vollständig zusammengestellte Gehäuse 2 umschliesst den Drehkörper 4 soweit,
dass er nicht aus dem Gehäuse 2 entnommen werden kann. Dazu weisen die beiden Wandbereiche
3 bei der ersten Gehäuseöffnung 2a gegeneinander vorstehende erste Eckbereiche 3a
auf. Zum Einsetzen des Drehkörpers 4 sind gegeneinander vorstehende zweite Eckbereiche
3b bei der zweiten Gehäuseöffnung 2b mittels Schraubverbindungen 3c an den entsprechenden
Wandbereichen 3 befestigt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der ersten Gehäuseöffnung
2a ein Schlosszylinder 11 zur Aufnahme eines Schlüssels und der zweiten Gehäuseöffnung
2b ein Tastenfeld 12 zur Eingabe eines Codes zugeordnet. Der Schlosszylinder 11 und
das Tastenfeld 12 sind über Verbindungskanäle 11a bzw. 12a (Fig. 5) mit einem Aufnahmebereich
13 für eine Steuerung 16 verbunden. Es versteht sich von selbst, dass anstelle des
Schlosszylinders 11 und des Tastenfeldes 12 auch andere Berechtigungsüberwachungen,
beispielsweise induktive oder biometrische Systeme, vorgesehen werden können.
[0023] Um den Drehkörper 4 in mindestens einer, vorzugsweise aber in mindestens zwei, Drehposition
am Gehäuse 2 verriegeln zu können, ist eine Verriegelungsvorrichtung 14 vorgesehen
(Fig. 6). Um auch im stromlosen Zustand eine Verriegelung gewährleisten zu können,
ist beispielsweise eine Vorspannfeder 14a, oder ein Permanentmagnet vorgesehen, die
bzw. der einen Verriegelungsbolzen 14b in eine Verriegelungsbohrung 14c presst. Der
Verriegelungsbolzen 14b ist am Gehäuse 2 in einem Zwischenboden 15 geführt und die
Vorspannfeder 14 ist unter dem Verriegelungsbolzen 14b über eine Halterung 14d am
Zwischenboden 15 befestig. Um die Verriegelung lösen zu können, ist ein Elektromagnet
14e so angeordnet und dimensioniert, dass die Überlagerung der Vorspannkraft mit der
Kraft des elektrischen Magnetfeldes zu einer resultierenden Kraft führt, die den Verriegelungsbolzen
14b aus der Verriegelungsbohrung 14c zurückzieht. Die Speisung des Elektromagneten
14e erfolgt über eine Steuerung 16. In der dargestellten Ausführungsform sind gemäss
Fig. 1 vier Verriegelungsbohrungen 14c gleichmässig auf einer Kreislinie angeordnet,
so dass der Drehkörper 4 in vier Drehpositionen vom Verriegelungsbolzen 14b am Gehäuse
2 verriegelt werden kann.
[0024] Um die jeweils aktuelle Drehposition erfassen zu können, ist eine Positionserfassungsvorrichtung
vorgesehen, welche beispielsweise am Gehäuse 2 vier Kontaktsensoren 17a, insbesondere
Magnetsensoren, und am Drehkörper 4 ein Positionselement 17b, insbesondere einen Permanentmagneten,
umfasst (vgl. Fig. 9). Die Kontaktsensoren sind in Winkelabständen von 90° angeordnet
und können jeweils die Anwesenheit des Positionselementes erfassen. Gegebenenfalls
ist eine weitere nicht dargestellte Positionserfassungsvorrichtung mit zwei Kontaktsensoren
vorgesehen, welche eine Alarmanlage in den verschlossenen Drehpositionen einschaltet.
[0025] In einer zweiten Drehposition des Drehkörpers 4 gemäss Fig. 1 befindet sich die Schleusenöffnung
7 im Bereich der zweiten Gehäuseöffnung 2b, welche beispielsweise dem Innern einer
Bank zugewandt ist. Ein Bankbeamter kann nun einen Gegenstand in den Innenraum 8 stellen.
Wenn der Drehkörper 4 verriegelt ist, wird gegebenenfalls am Tastenfeld 12 ein Entriegelungssignal
abgesetzt, das den Verriegelungsbolzen 14b zurückzieht und vorzugsweise kurz, beispielsweise
1 Sekunde, nach dem Drehbeginn wieder vorspannt. Der Drehkörper 4 wird um 90° im Gegenuhrzeigersinn
gedreht. Nach dieser Drehung erreicht der Drehkörper 4 die in Fig. 2 dargestellte
verschlossene Drehposition, in welcher der Drehkörper 4 am Gehäuse 2 verriegelt wird.
Nun ist der Drehkörper 4 in der Vorbereitungs- bzw. Parkposition für einen Vorgang
von der frei zugänglichen Seite her, wobei der Vorgang beispielsweise durch das Drehen
eines Schlüssels im Schlosszylinder 11 ausgelöst wird. Durch das Drehen des Schlüssels
wird der Verriegelungsbolzen 14b zumindest während eines vorgegebenen Zeitintervalls,
insbesondere aber bis der Drehkörper 4 manuell in Drehung versetzt wird, zurückgezogen.
Beim Erreichen der in Fig. 3 dargestellten ersten Drehposition gelangt der Verriegelungsbolzen
14b in eine Verriegelungsbohrung 14c. Der Gegenstand im Innenraum 8 kann durch die
Schleusenöffnung 7 und die erste Gehäuseöffnung 2a entnommen oder ausgetauscht werden.
Bei einem anderen Vorgang wird lediglich ein Gegenstand in den leeren Innenraum 8
gelegt. Um zu verhindern, dass der Vorgang von der zugänglichen Seite her nicht abgeschlossen
wird, kann ein Warnsignal abgegeben werden, wenn der Drehkörper 4 mehr als eine vorgegebene
Maximalzeit in der ersten Drehlage verbleibt. Nach der Betätigung eines nicht dargestellten
Schalters oder des Schlosszylinders 11 erfolgt eine Entriegelung damit der Drehkörper
4 weiter gedreht werden kann bis er in der nächsten verschlossenen Drehposition gemäss
Fig. 4 wieder verriegelt wird. Eine Bedienungsperson auf der sicheren Seite kann nun
beispielsweise nach der Eingabe eines Codes am Tastenfeld 12 die Verriegelung lösen
und den Drehkörper 4 in die zweite Drehposition gemäss Fig. 1 weiterdrehen und einen
Gegenstand entnehmen oder einlegen bzw. austauschen.
[0026] Die Steuerung 16 im Aufnahmebereich 13 ist über eine Wartungstür 18 mit Sicherheitsschloss
19 lediglich für Servicearbeiten zugänglich. Das Sicherheitsschloss 19 verhindert
den Zugang von Unberechtigten zur Steuerung 16.
[0027] Fig. 7 und 8 zeigen eine einfache Drehrichtungs-Kontrollvorrichtung, welche die Drehmöglichkeit
bei allen vier erwähnten Drehpositionen permanent auf eine Drehrichtung einschränkt.
Dazu sind beispielsweise zumindest ein Rätschenelement 20 und mindestens vier, am
Zwischenboden 15 ausgebildete, Einrasteinrichtungen 21 vorgesehen. Das Rätschenelement
20 ist schwenkbar an der unteren Abschlussfläche 5a des Drehkörpers 4 befestigt und
liegt mit seinem freien Ende auf der Oberfläche des Zwischenbodens 15 auf. Vorzugsweise
sind vier Einrasteinrichtungen 21 so auf einer Kreislinie verteilt, dass in den vier
erwähnten Drehpositionen eine Einrastung erfolgt.
[0028] Gemäss Fig. 10-13 kann die Drehschleuse 1 einfach bei einer Wandöffnung 22 an- bzw.
eingebaut werden. Um ein Wegstossen der Drehschleuse 1 zu verhindern, wird sie fest
mit dem Mauerwerk 22a verbunden und/oder ein Gestell 23, das die Drehschleuse 1 trägt,
wird fest am Boden verankert. Wenn auf der frei zugänglichen Seite eine verriegelbare
Abdecktür 24 angeordnet wird, so ist die Drehschleuse 1 nicht als Drehschleuse 1 erkennbar
und wird daher auch keine besondere Aufmerksamkeit erwecken. Die Wandbereiche des
Drehkörpers 4 und des Gehäuses 2 sind massiv ausgebildet - beispielsweise mit zwei
Metallblechen und dazwischen einer Betonfüllung - so dass eine Panzerung erzielt wird,
wie sie bei Panzerschränken üblich ist. Die Panzerung und die Tatsache, dass der Drehkörper
4 nicht aus dem Gehäuse 2 gestossen werden kann, gewährleisten eine hohe Sicherheit.
1. Drehschleuse (1) zum Verschieben von Gegenständen zwischen einem im wesentlichen frei
zugänglichen Bereich und einem Raum mit einem hohen Sicherheitsbedarf, insbesondere
einer Bank, mit einem Gehäuse (2), das zwei Wandbereiche (3) sowie eine erste und
eine zweite Gehäuseöffnung (2a, 2b) umfasst, und einem im Gehäuse (2) drehbar angeordneten
Drehkörper (4), der zwischen einer unteren und einer oberen Abschlussfläche (5a, 5b)
in einem ersten Umfangsbereich eine Wand (6) und in einem zweiten Umfangsbereich eine
Schleusenöffnung (7) zum Innenraum (8) des Drehkörpers (4) umfasst, wobei der Drehkörper
(4) um eine Drehachse (10) im Gehäuse (2) drehbar gelagert ist und die Schleusenöffnung
(7) in einer ersten Drehposition des Drehkörpers (4) zumindest teilweise mit der ersten
Gehäuseöffnung (2a) und in einer zweiten Drehposition zumindest teilweise mit der
zweiten Gehäuseöffnung (2b) fluchtet, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine verschlossene Drehposition ausgebildet ist, in der die Schleusenöffnung
(7) vollständig von einem Wandbereich des Gehäuses (2) abgedeckt ist und somit der
Innenraum (8) des Drehkörpers (4) vollständig verschlossen ist, wobei eine Verriegelungsvorrichtung
(14) den Drehkörper (4) in der mindestens einen verschlossenen Drehposition am Gehäuse
(2) verriegelbar macht und eine Drehrichtungs-Kontrollvorrichtung (20, 21) das Weiterdrehen
aus der mindestens einen verschlossenen Drehposition auf eine, gegebenenfalls einstellbare,
Drehrichtung einschränkt.
2. Drehschleuse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei verschlossene Drehpositionen ausgebildet sind, wobei beim Drehen des Drehkörpers
(4) in eine Richtung die erste, eine verschlossene, die zweite, eine verschlossene
und wieder die erste Drehposition erreicht wird und vorzugsweise die Verriegelungsvorrichtung
(14) den Drehkörper (4) zumindest in beiden verschlossenen Drehpositionen, gegebenenfalls
aber in allen vier Drehpositionen verriegelbar macht.
3. Drehschleuse (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehrichtungs-Kontrollvorrichtung (20, 21) die Drehrichtung bei allen Drehpositionen
permanent auf eine Drehrichtung einschränkt und vorzugsweise zumindest ein Rätschenelement
(20) und mindestens vier Einrasteinrichtungen (21) umfasst.
4. Drehschleuse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (16) vorgesehen ist, die mit mindestens einem Betätigungselement (14e)
für die Verriegelungsvorrichtung (14) und gegebenenfalls mit einem Drehantrieb zum
Drehen des Drehkörpers (4) verbunden ist.
5. Drehschleuse (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Positionserfassungsvorrichtung (17a, 17b) vorgesehen ist, welche zumindest drei
vorzugsweise aber vier Drehpositionen erfassbar macht und mit der Steuerung (16) verbunden
ist, wobei die Positionserfassungsvorrichtung (17a, 17b) vorzugsweise am Gehäuse (4)
drei bzw. vier Kontaktsensoren (17a), insbesondere Magnetsensoren, und am Drehkörper
(4) ein Positionselement (17b), insbesondere einen Permanentmagneten, umfasst.
6. Drehschleuse (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (16) zumindest den Beginn einer Drehbewegung vorzugsweise aus dem Signal
der Positionserfassungsvorrichtung (17a, 17b) erfassbar macht und nach dem Beginn
einer Drehbewegung die Verriegelungsvorrichtung (14) in eine Vorspannung bringt, so
dass der Drehkörper (4) beim Erreichen der nächsten Drehposition verriegelt wird.
7. Drehschleuse (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der ersten und gegebenenfalls bei der zweiten Gehäuseöffnung (2a, 2b) eine mit
der Steuerung (16) verbundene Zugangs-Kontrollvorrichtung zum Erkennen einer Benützungsberechtigung
angeordnet ist, wobei die Steuerung nach einer erfolgreichen Zugangskontrolle die
Verriegelungsvorrichtung (14) entriegelt und die Drehrichtungs-Kontrollvorrichtung
(20, 21) die Drehung in lediglich einer Richtung zulässt.
8. Drehschleuse (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Alarmsystem mit einem Erschütterungssensor und vorzugsweise einer zweiten Positionserfassung
vorgesehen ist, so dass in den verschlossenen Drehpositionen bei einem Erschütterungssignal
ein Alarm absetzbar ist.
9. Drehschleuse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehschleuse Greiffeinrichtungen (6d) für das manuelle Drehen des Drehkörpers
(4) und/oder am Gehäuse (2) eine äussere Tür (24) umfasst, wobei die Tür (24) zumindest
eine Gehäuseöffnung (22) abdeckt und insbesondere verschliessbar ist.
10. Verfahren zum Verschieben von Gegenständen zwischen einem im wesentlichen frei zugänglichen
Bereich und einem Raum mit einem hohen Sicherheitsbedarf, insbesondere einer Bank,
unter Verwendung einer Drehschleuse (1) mit einem Gehäuse, das zwei Wandbereiche (3)
sowie eine erste und eine zweite Gehäuseöffnung (2a, 2b) umfasst, und einem im Gehäuse
(2) drehbar angeordneten Drehkörper (4), der zwischen einer unteren und einer oberen
Abschlussfläche (5a, 5b) in einem ersten Umfangsbereich eine Wand (6) und in einem
zweiten Umfangsbereich eine Schleusenöffnung (7) zum Innenraum (8) des Drehkörpers
(4) umfasst, wobei der Drehkörper (4) um eine Drehachse (10) im Gehäuse (2) drehbar
gelagert ist und die Schleusenöffnung (7) in einer ersten Drehposition des Drehkörpers
(4) zumindest teilweise mit der ersten Gehäuseöffnung (2a) und in einer zweiten Drehposition
zumindest teilweise mit der zweiten Gehäuseöffnung (2b) fluchtet, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (4) nach dem Einlegen eines Gegenstandes in dessen Innenraum (8) in
eine verschlossene Drehposition gebracht wird, in der die Schleusenöffnung (7) vollständig
von einem Wandbereich des Gehäuses (2) abgedeckt ist und somit der Innenraum des Drehkörpers
(4) vollständig verschlossen ist, eine Verriegelungsvorrichtung (14) den Drehkörper
(4) in der mindestens einen verschlossenen Drehposition am Gehäuse (2) verriegelt
und das Weiterdrehen aus der mindestens einen verschlossenen Drehposition von einer
Drehrichtungs-Kontrollvorrichtung (20, 21) auf eine, gegebenenfalls einstellbare,
Drehrichtung eingeschränkt wird.