[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Geschossfangblock entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine aus diesen Blöcken zusammengesetzte
Geschossfangwand.
[0002] Geschossfangwände sind zur Verwendung im Rahmen des Schießsports, jedoch auch der
Schießausbildung der Polizei und des Militärs in unterschiedlicher Form bekannt. Ihr
Zweck besteht darin, hinter einer Zieldarstellung eine Einrichtung zur Verfügung zu
stellen, die auftreffende Geschosse sicher, das heißt ohne Rückprallerscheinungen
auffängt und die ferner auch bei intensivstem Beschuss, beispielsweise mit automatischen
Waffen gegenüber Durchschüssen als sicher anzusehen ist.
[0003] Geschossfangwände sind beispielsweise in der Form von Fangvorhängen bestehend aus
Stahlseilen bekannt, welche deckenseitig frei schwingfähig abgehängt sind und wobei
mehrere derartiger Vorhänge in Beschussrichtung mit Abstand hintereinander angeordnet
sind. Eine durchschusssichere Stahlwandung bildet in jedem Fall den rückseitigen Abschluss
der Anlage. Kostenmäßig nachteilig wirkt sich hierbei die Notwendigkeit einer deckenseitigen
Haltekonstruktion aus, die außerdem in Beschussrichtung verdeckt angeordnet sein muss.
Hinzutritt, dass bedingt durch die erforderliche Haltekonstruktion, eine in dieser
Weise hergestellte Geschossfangeinrichtung stets an bestimmte räumliche Verhältnisse
gebunden ist und somit kaum oder nur unter erschwerten Bedingungen variierbar ist.
Die Stahlseile, insbesondere deren Drahtelemente werden bei dieser Ausgestaltung quer
zu ihrer Längsrichtung von den auftreffenden Geschossen getroffen. Dies bedingt einen
hohen Verschleiß und somit eine dementsprechende Häufigkeit eines Austausches von
als verschlissen anzusehenden Stahlseilen.
[0004] Geschossfangblöcke als Modulteile von Geschossfangwänden sind beispielsweise in der
Form von in einem Gehäuse untergebrachten Drahtgeflechtkörpern bekannt. Diese bedingen
neben einer speziellen Art der Herstellung eine Bindung an ein Gehäuse. Die Beschussrichtung
ist auch bei diesen im Wesentlichen quer zur Längserstreckung der einzelnen Drähte
orientiert. Zwar ist aufgrund der Geflechteigenschaft ein hohes Aufnahmevermögen für
anfallende Geschossfragmente gegeben - hinsichtlich eines anfallenden Verschleißes
gilt jedoch Ähnliches wie bei den erwähnten, aus Fangvorhängen gebildeten Geschossfangwänden.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Geschossfangblock der eingangs bezeichneten
Art zu konzipieren, der bei geringstmöglichem Verschleiß, flexiblen Nutzungsmöglichkeiten
und hohem Sicherheitsstandard preiswert herstellbar ist. Gelöst ist diese Aufgabe
bei einem solchem Geschossfangblock durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0006] Erfindungswesentlich ist hiernach die Anordnung eines Stahlseilpaketes bestehend
aus Stahlseilelementen, die sich sämtlich parallel zueinander erstrecken, und zwar
parallel zu der Beschussrichtung. Dieses Stahlseilpaket bildet die Abbrems- und Auffangzone
für auftreffende Geschosse. In Abkehr von dem eingangs dargelegten Stand der Technik
unterliegen die Drahtseilelemente somit einem im Wesentlichen stirnseitigen Beschuss,
der lediglich zu einer seitlichen Auslenkung führt. Das Geschoss kann in jedem Fall
in dieses Paket eindringen und es sind Rückprallerscheinungen zuverlässig unterbunden.
Die Abbremsung des Geschosses bis zum Stillstand findet unter Wärmeentwicklung statt,
wobei es zu einer teilweisen Zerlegung kommen kann. In Abhängigkeit von der Dichte
der Stahlseilelemente bzw. dem zwischen diesen verbleibenden Lückenvolumen, jedoch
auch von der absoluten Größe der anfallenden Geschossfragmente können diese bodenseitig
aus dem Paket fallen. Die Stahlseilelemente sind in einem Halteblock bestehend aus
einer durch Gießen zu verarbeitenden Masse fixiert, wobei über die Länge deren beschussseitig
im Rahmen des Paketes herausragender Abschnitte, jedoch auch deren Durchmessermaße
das Abbremsvermögen des Paketes mit beeinflusst wird.
[0007] Gemäß den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 4 kann die Masse aus Beton, einem Kunstharz
oder auch einem Metall bestehen, wobei der Verwendung von Beton unter anderem aus
Kostengründen der Vorzug gegeben wird. Als Metall kommt ein im Vergleich zu dem Werkstoff
der Stahlseilelemente bei einer niedrigeren Temperatur schmelzfähiges Metall, z. B.
Zinn, Aluminium usw. in Betracht. Die metallische Fixierung der Stahlseilelemente
kann als besonders zuverlässig angesehen werden.
[0008] Die Stahlseilelemente sind mit Hinblick auf die Erfüllung einer Geschossfangfunktion
möglichst dicht anzuordnen und tangieren einander gemäß den Merkmalen des Anspruchs
5. Innerhalb des Halteblocks ist im Wesentlichen lediglich das zwischen den Stahlseilelementen
verbleibende Lückenvolumen mit der genannten Masse ausgefüllt.
[0009] Die Merkmale der Ansprüche 6 bis 8 sind auf die weitere Ausgestaltung des Halteblocks
gerichtet. Dieser sollte in geometrischer Hinsicht derart gestaltet sein, dass eine
problemlose Stapelbildung ermöglicht wird, insbesondere die Bildung einer geschlossenen
Geschossfangwand bestehend aus aufeinander bzw. seitlich aneinander zu setzenden Halteblöcken.
Die Halteblöcke erfüllen darüber hinaus eine Sicherheitsfunktion insoweit, als sie
in jedem Fall von ihren Abmessungen her und werkstofflich durchschusssicher ausgelegt
sind. Die bei herkömmlichen Geschossfangeinrichtungen erforderliche, den rückseitigen
Abschluss bildende Stahlwandung, durch welche erst die Durchschusssicherheit gegeben
ist, erübrigt sich bei den vorliegenden Geschossfangblöcken.
[0010] Ein Parameter zur Beeinflussung des Abbremsvermögens des Stahlseilpaketes ist entsprechend
den Merkmalen des Anspruchs 9 die Länge der beschussseitig aus dem Halteblock herausragenden
Stahlseilelemente. Hinzutreten deren räumliche Dichte und deren Durchmesser.
[0011] Eine rückseitige Bohrung des Halteblocks entsprechend den Merkmalen des Anspruchs
10 dient Transportzwecken. Sie bringt gleichzeitig eine Einsparung an Masse mit sich,
so dass durch diese Maßnahme die Handhabbarkeit der Geschossfangblöcke verbessert
wird.
[0012] Eine alternative Ausgestaltung des Halteblocks entsprechend den Merkmalen des Anspruchs
11 ist herstellungstechnisch von Vorteil, da die Stahlblechummantelung aus einem Tiefziehblech
kostengünstig herstellbar ist und nach dem Erstarren der durch Gießen zu verarbeitenden
Masse mit dieser in fester Verbindung bleibt. Es entfällt somit der ansonsten erforderliche
Arbeitsvorgang des Entschalens des Halteblocks aus einer Gießform.
[0013] Die Stahlblechummantelung kann entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 12 mit einem
Gewindebolzen in fester Verbindung stehen, der an ihrer Rückseite angebracht ist und
dessen Funktion im Wesentlichen derjenigen des vorstehend bereits beschriebenen Systems
bestehend aus einer rückseitigen Bohrung eines Halteblocks und dem an dem Halteelement
befestigten, mit einem Innengewinde versehenen Rohrelement entspricht. Der Gewindebolzen
ist somit einerseits zu Transportzwecken nutzbar, nämlich in Verbindung mit einem,
mit dem Gewindebolzen in Eingriff bringbaren Tragelement und erfüllt andererseits
in Verbindung mit einer, an dem Halteelement axial abgestützten Mutter die Funktion
eines mittels zur Ausübung einer, den jeweiligen Geschossfangblock aus einer Geschossfangwand
entgegen der Beschussrichtung ausstoßenden Kraft.
[0014] Insbesondere bei Verwendung einer Stahlblechummantelung kann die eingangs genannte
Masse auch aus Teer, Bitumen oder vergleichbaren Stoffen bestehen.
[0015] Es ist ferner die Aufgabe der Erfindung, eine Geschossfangwand entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 13 zu konzipieren, die zumindest im Wesentlichen unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Geschossfangblöcke hergestellt worden ist. Gelöst ist diese Aufgabe
durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 13.
[0016] Im einfachsten Fall werden die Geschossfangblöcke, die die Eigenschaft der Stapelbarkeit
aufweisen, lediglich aneinander bzw. aufeinander gesetzt, um eine anwenderseitig von
ihren Abmessungen her gewünschte Geschossfangwand aufzubauen. Dies ist somit äußerst
flexibel und ohne die Notwendigkeit eines Spezialwerkzeugs möglich. Die Beschussflächen
sämtlicher Geschossfangblöcke befinden sich in einer, die Beschussfläche bildenden
Ebene.
[0017] Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 14 können die Geschossfangblöcke jedoch auch in
einem Gehäuse angeordnet sein, welches eine periphere Stützfunktion ausübt und welches
zur ortsfesten Aufstellung oder auch für einen mobilen Einsatz konzipiert sein kann.
Aus Gründen der Masseeinsparung kann eine Verwendung erfindungsgemäßer Geschossfangblöcke
auf einen mittleren Bereich beschränkt werden, der als Projektionsfläche für Zieldarstellungen
benutzt wird und demzufolge einem besonders intensiven Beschuss ausgesetzt ist. Die
übrigen Bereiche können demgegenüber aus Holzblöcken, insbesondere aus Kernholz bestehen.
[0018] Vorzugsweise innerhalb eines Gehäuses können die Geschossfangblöcke gemäß den Merkmalen
der Ansprüche 15 bis 18 auch mittels besonderer streifenartiger oder flächenhafter
Halteelemente fixiert, insbesondere in Beschussrichtung aufgesteckt sein. Diesem Zweck
dienen besondere Rohrelemente, die mit diesen Halteelementen in fester Verbindung
stehen und die in die rückwärtigen Bohrungen der Geschossfangblöcke einsteckbar sind.
Diese ortsfest, beispielsweise an den Wandungen des Gehäuses befestigten Halteelemente
sichern die Position des einzelnen Geschossfangblocks innerhalb der Ebene einer Geschossfangwand.
Die Rohrelemente sind mit einem Innengewinde versehen und fluchtend zu einer Durchgangsbohrung
des Halteelements angeordnet. Die Halteelemente sind in Verbindung mit einem Gewindedorn,
der von der Rückseite, das heißt von der, der Beschussseite abgekehrten Seite her
in diese, insbesondere die Rohrelemente einschraubbar ist, gleichzeitig ein Hilfsmittel
zur Demontage einzelner Geschossfangblöcke aus dem Verbund der mehreren Geschossfangblöcke
einer Geschossfangwand.
[0019] Eine Geschossfangwand entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 19 und 20 eröffnet
im Wesentlichen ähnliche Handhabungsmöglichkeiten für die Geschossfangblöcke einer
Geschossfangwand. Die mit der Rückseite der Geschossfangblöcke in fester Verbindung
stehenden Gewindebolzen dienen in Verbindung mit einer axial an dem jeweiligen streifen-
oder auch flächenhaften Halteelement abgestützten Mutter als Mittel zum Verschieben
der Geschossfangblöcke entgegen der Beschussrichtung aus der Geschossfangwand heraus,
beispielsweise mit dem Ziel eines Austauschs verschlissener Blöcke. Die Halteelemente
sind wiederum ortsfest abgestützt, beispielsweise an den Seitenwandungen eines Gehäuses,
in welchem alle Geschossfangblöcke der Geschossfangwand aufgenommen sind.
[0020] Eine Auffangwanne entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 21 dient lediglich der
geordneten Entsorgung der aus dem Stahlseilpaket bodenseitig ausfallenden Geschossfragmente.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen schematisch
wiedergegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Geschossfangblockes im Schnitt;
Fig. 2 eine Darstellung einer Vorderansicht einer aus Geschossfangblöcken gemäß Fig.
1 zusammengestellten Geschossfangwand;
Fig. 3 eine Darstellung einer Vorderansicht einer aus anders gestalteten Geschossfangblöcken
zusammengestellten Geschossfangwand;
Fig. 4 eine Darstellung eines zur Aufnahme und Fixierung der Geschoßfangblöcke bestimmten
Gehäuses in einer Vorderansicht;
Fig. 5 eine vereinfachte Darstellung der Fixierung erfindungsgemäßer Geschossfangblöcke
in einer Geschossfangwand;
Fig. 6 eine Darstellung einer aus erfindungsgemäßen Geschossfangblöcken zusammen gestellten
Geschossfangwand in einem Vertikalschnitt in einer Ebene parallel zu einer Beschussrichtung;
Fig. 7 eine Darstellung eines zum vereinfachten manuellen Transport von Geschossfangblöcken
bestimmten Traghakens;
Fig. 8 eine Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Geschossfangblockes im
Schnitt;
Fig. 9 eine vergrößerte Teilansicht einer Modifikation eines Geschossfangblockes gemäß
Fig. 8 im Schnitt.
[0022] Ein in Fig. 1 gezeigter erfindungsgemäßer Geschossfangblock 1 besteht aus einem quaderförmigen,
aus Beton bestehenden Halteblock 1", der in Beschussrichtung 2 gleichförmig von Stahlseilelementen
3 durchzogen ist. Die Stahlseilelemente 3 sind jeweils auf gleiche Längen zugeschnitten
und tangieren einander im Umfangsbereich. Sie sind im Übrigen durch die Betonsubstanz
räumlich fixiert und bilden vorderseitig, das heißt auf der, der Beschussrichtung
2 zugekehrten Seite eine, durch die Gesamtheit der Stirnflächen der Stahlseilelemente
3 begrenzte Geschossfangfläche 4.
[0023] Der Halteblock 1" weist eine Dicke 5 in Beschussrichtung 2 auf, die dahingehend angelegt
ist, dass auch bei unmittelbarem, das heißt ohne Berücksichtigung der Abbremswirkung
der Stahlseilelemente 3 gegebenem Beschuss mit stärksten, auf Schießständen benutzten
Kalibern einschließlich automatischen Waffen ein Durchschuss ausgeschlossen ist.
[0024] Die Verwendung des erfindungsgemäßen Geschossfangblocks bedarf somit keiner weiteren
Sicherungsvorkehrungen, welche die Durchschusssicherheit betreffen.
[0025] Als Stahlseilelemente 3 werden handelsübliche Stahlseile eingesetzt, und zwar mit
der Maßgabe, dass diese den Geschossfangblock 1 im Wesentlichen in seiner gesamten
Länge - in Beschussrichtung 2 gesehen - durchziehen. Sie sind im Übrigen derart bemessen,
dass ihre aus dem Geschossfangblock vorderseitig herausragende Länge 6 etwa 15 cm
bis 45 cm beträgt. Nicht erforderlich ist hingegen, dass die Stahlseilelemente 3 -
wie in Fig. 1 gezeigt - auch aus der Rückseite 7 des Geschossfangblockes 1 herausragen.
[0026] Die Geschossfangblöcke 1 weisen im Übrigen vorzugsweise eine solche absolute Größe
auf, welche ein manuelles Handhaben ohne den Einsatz eines mechanischen Hebezeuges
ermöglicht. Diese vorzugsweise Ausgestaltung erleichtert die Verwendung an Orten,
an denen der Einsatz eines Hebezeuges beispielsweise aufgrund räumlich beengter Verhältnisse
kaum oder überhaupt nicht möglich ist.
[0027] Im einfachsten Fall kann aus derartigen Geschossfangblöcken 1 - wie in Fig. 2 gezeigt
- eine Geschossfangwand 8 dadurch bereitgestellt werden, dass die Geschossfangblöcke
1 übereinander mit der Maßgabe gestapelt werden, dass deren sämtliche Geschossfangflächen
4 in einer gemeinsamen Ebene liegen, welche die Beschussseite bildet. Sämtliche Geschossfangblöcke
1 einer solchen Geschossfangwand 8 sind untereinander gleich bemessen und werden bei
einer ebenen Unterlage in ihren jeweiligen Lagen innerhalb der Wand hinreichend fixiert.
[0028] Lediglich zur weiteren Verbesserung der räumlichen Fixierung der Geschossfangblöcke
im Rahmen einer Geschossfangwand 8' werden in dieser solche Geschossfangblöcke 1'
eingesetzt, die in Umfangsrichtung - wie in Fig. 3 gezeigt - profiliert, hier sechseckig
ausgestaltet sind. Zahlreiche andere Umfangsprofile sind jedoch möglich, soweit diesen
die Eignung zukommt, einen formschlüssig wirksamen Verbund der Geschossfangblöcke
1' im Rahmen der Geschossfangwand 8' zu bewirken.
[0029] Eine weitere Möglichkeit zur räumlichen Fixierung der Geschossfangblöcke kann gemäß
Fig. 4 in einem Gehäuse 9 bestehen, welches aus einem, in der Vorderansicht rechteckigen
Rahmen besteht, der zumindest in Beschussrichtung offen ausgebildet und zur rand-
und bodenseitigen Stützung von Geschossfangblöcken 1, 1' eingerichtet ist. Die Rückseite,
das heißt die der Beschusseite abgekehrte Seite ist zu Inspektionszwecken vorzugsweise
ebenfalls offen ausgebildet.
[0030] Ein solches Gehäuse 9 kann zur ortsfesten Aufstellung konzipiert sein - in Betracht
kommt jedoch ein mobil einsetzbares Gehäuse, welches auf einem zeichnerisch nicht
dargestellten Fahrgestell aufgelagert ist.
[0031] Der in Fig 5 gezeigte Geschossfangblock 10 ist durch eine, in dessen Rückseite 11
eingeformte Bohrung 12 gekennzeichnet und entspricht im Übrigen den vorstehend bereits
beschriebenen Geschossfangblöcken 1, 1'. Aus dessen Vorderseite 13 ragen somit wiederum
Stahlseilelemente 3 heraus, die innerhalb der Betonsubstanz fixiert sind.
[0032] Die Bohrung 12 dient zum einen der erleichterten manuellen Handhabbarkeit in Verbindung
mit einem in Fig. 7 gezeigten Traghaken. Sie dient jedoch gleichermaßen der Fixierung
des Geschossfangblockes im Rahmen einer Geschossfangwand, und zwar unabhängig davon,
ob ein Gehäuse beispielsweise von der in Fig. 3 gezeigten Art verwendet wird oder
nicht.
[0033] Zu diesem Zweck ist ein sich über die gesamte Breite der Geschossfangwand, somit
senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 5 erstreckender vorzugsweise metallischer Träger
14 vorgesehen. Dieses Halteelement bzw. dieser Träger 14 ist mit einer Reihe von Bohrungen
15 versehen, die nach Maßgabe von solchen Abständen zueinander vorgesehen sind, welche
den Mittenabständen der Bohrungen 12 der im Rahmen einer Geschossfangwand aneinander
liegenden Geschossfangblöcken 10 entsprechen.
[0034] Der Träger 14 trägt auf seiner den Geschossfangblöcken zugekehrten Seite, und zwar
fluchtend zu einer jeden der Bohrungen 12 ein Rohrelement 16, welches mit einem zeichnerisch
nicht dargestellten Innengewinde versehen ist.
[0035] Das Rohrelement 16 ist im Übrigen derart bemessen, dass es in die Bohrung 12 eines
Geschossfangblockes einführbar ist.
[0036] Mit 17 ist ein Gewindedorn bezeichnet, der zumindest von der Rückseite 18 des Trägers
14 her in die Bohrungen 15 einführbar ist. Er ist mit einem Außengewinde versehen,
welches mit dem Innengewinde des Rohrelements 16 in Eingriff bringbar ist. Zum erleichterten
Betätigen des Gewindedorns 17 kann dieser an seinem rückwärtigen Ende 19 mit einem
Profil wie z. B. einem Vier- oder einem Sechskantprofil versehen sein.
[0037] Im zusammengebauten Zustand einer Geschossfangwand liegen die Rückseiten 11 aller
Geschossfangblöcke 10 an der zugekehrten Seite eines Trägers 14 an, wobei sich die
Träger horizontal erstrecken und einer jeden Reihe von Geschossfangblöcken jeweils
ein Träger zugeordnet ist. Jeder Träger 14 ist an seinen beiden seitlichen Enden in
geeigneter Weise fixiert, beispielsweise an dem Rahmen eines vorstehend bereits beschriebenen
Gehäuses 9. Über den Träger 14 bzw. die Gesamtheit der Träger einer solchen Geschossfangwand
wird insoweit eine Ausrichtfunktion beim Positionieren der Geschossfangblöcke ausgeübt.
[0038] Dieser zusammengebaute Zustand der Geschossfangwand ist ferner dadurch gekennzeichnet,
dass sämtliche der Rohrelemente 16 mit der ihnen jeweils zugeordneten Bohrung 12 eines
Geschossfangblockes 10 im Eingriff stehen und insoweit eine vertikale Stützfunktion
ausüben. Diese Stützkräfte müssen über die seitlichen Halterungen der Träger 14 abgeleitet
werden.
[0039] Stellt sich nunmehr das Problem, aus der mehrreihigen Anordnung von Geschossfangblöcken
aus Verschleißgründen beispielsweise einen mittig angeordneten entfernen und durch
einen neuwertigen ersetzen zu müssen, kann in folgender Weise verfahren werden:
[0040] Mittels einer Drehung des Gewindedorns 17 wird zunächst dessen Stirnseite 20 in Anlage
an dem Bohrungsgrund 21 der Bohrung 12 gebracht. Über eine weitere Drehung wird nunmehr
über den Gewindedorn 17 eine Axialkraft auf den Geschossfangblock 10 ausgeübt und
dieser schließlich zur Vorderseite hin aus der Geschossfangwand ausgestoßen.
[0041] Fig. 6 schließlich zeigt ein Ausführungsbeispiel einer in einem Gehäuse 22 gehaltenen
Geschossfangwand, bestehend aus übereinander gesetzten Geschossfangblöcken 23. Die
Geschossfangblöcke 23 sind vertikal ausgerichtet, so dass sich deren vorderseitige,
das heißt der Beschussrichtung 2 zugekehrte Beschussflächen 4 sämtlich in einer gemeinsamen
Ebene 24 erstrecken. Das Gehäuse ist auf Stützfüßen 25 aufgelagert, so dass sich zwischen
einem Erdboden bzw. einer Aufstandfläche und der untersten Lage der Stahlseilelemente
3 ein Zwischenraum ergibt, in welchem sich eine Auffangwanne 26 befindet, deren Zweck
darin besteht, Geschossfragmente, die aus der Zone der Stahlseilelemente 3 nach unten
hin ausfallen, aufzunehmen und einer geordneten Entsorgung zuzuführen.
[0042] Fig. 7 zeigt einen Traghaken 27, der an seinem oberen Ende einen Griffabschnitt 28
aufweist und an seinem unteren Ende global U-förmig umgebogen ist. Der untere Abschnitt
ist durch einen sich aufwärts erstreckenden Dorn 29 gekennzeichnet, dessen Durchmesser
30 und axiale Erstreckung 31 mit der Maßgabe angelegt sind, dass dieser in die Bohrung
12 eines Geschossfangblocks 10 eingeführt werden kann. Der Geschossfangblock 10 liegt
somit mit seiner Unterseite auf dem sich horizontal erstreckenden Abschnitt 32 auf,
der sich an den Dorn 29 anschließt und kann in dieser Position transportiert werden.
[0043] Fig. 8 zeigt einen Geschossfangblock 32, dessen Halteblock 32' aus einer kastenartigen
Stahlblechummantelung 33 besteht, die in Beschussrichtung 2 offen ist und wobei sich
aus dieser offenen Seite das Stahlseilpaket nach Maßgabe einer Länge 6 heraus erstreckt.
Diese Stahlblechummantelung 33 bildet gleichzeitig eine Gießform für die Masse, in
welche die Stahlseilelemente 3 eingebunden und in der sie fixiert sind.
[0044] Grundsätzlich kann auch der Halteblock 32' analog zu dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 5 rückseitig mit einer Bohrung versehen sein.
[0045] Die Stahlblechummantelung 33 kann jedoch gemäß Fig. 9 auch dazu benutzt werden, um
rückseitig in einem zentralen Bereich mit einem Gewindebolzen 34 verschweißt zu werden.
In Verbindung mit einem Träger analog der Darstellung gemäß Fig. 5, der anstelle der
Rohrelemente 16 lediglich mit Durchgangsbohrungen versehen ist, in welche der Gewindebolzen
einsteckbar ist, kann über eine auf den Gewindebolzen 34 aufgeschraubte, zeichnerisch
nicht dargestellte Mutter, die axial auf der, dem Geschossfangblock 32 zugekehrten
Seite des Trägers abgestützt ist, auf den Geschossfangblock eine Kraft ausgeübt werden,
die diesen aus einer Geschossfangwand entgegen der Beschussrichtung 2 ausstößt.
[0046] Eine aus erfindungsgemäßen Geschossfangblöcken 1, 1', 10, 23 zusammengesetzte Geschossfangwand
ist durch eine hohe Verschleißfestigkeit auch bei stärkstem Beschuss gekennzeichnet.
Auftreffende Geschosse gelangen zunächst mit den Stirnseiten der Stahlseilelemente
3 in Kontakt, welch letztere zur Seite ausgelenkt werden, wobei diese Auslenkbewegung
jedoch nur geringfügig und unter beträchtlicher Reibung an benachbarten Drahtseilelementen
erfolgt. Die Geschosse werden innerhalb der Zone der Drahtseilelemente 3, somit vor
dem Betonblock bis zum Stillstand abgebremst. Hierbei kann es bereits zu einem teilweisen
Zerlegen der Geschosse kommen. ln jedem Fall dringen die Geschosse in diese Zone ein,
so dass Rückprallerscheinungen jedenfalls unterbunden sind.
[0047] Der Aufbau einer Geschossfangwand bestehend aus derartigen Geschossfangblöcken erfolgt
ohne mechanisch kompliziert gestaltete Haltekonstruktionen und kann im einfachsten
Fall durch bloßes Aufeinanderstapeln dieser Blöcke geschehen. Kostenmäßig ebenfalls
von besonderem Vorteil ist, dass im Rahmen der Geschossfangblöcke außerordentlich
preiswerte Rohstoffe eingesetzt sind. Insbesondere kann weltweit in großem Umfang
verfügbarer Stahlseilschrott eingesetzt werden, der lediglich auf die benötigten Längen
zugeschnitten werden muss.
[0048] Die erfindungsgemäßen Geschossfangblöcke sind als Modulteile anzusehen, die aufgrund
ihrer einfachen Zusammenstellbarkeit den Aufbau von Geschossfangwänden ermöglichen,
die unterschiedlichen örtlichen Verhältnissen äußerst flexibel angepasst werden können.
[0049] Die in der Stahlseilzone aufgefangenen Geschosse und Geschossfragmente werden im
Zuge einer weiteren Nutzung der Geschossfangwand durch hinzutretende Geschosse weiter
zerkleinert und fallen schließlich bodenseitig aus der Zone heraus. Auf diesem Wege
ist ein Selbstreinigungseffekt gegeben.
[0050] Insbesondere bei Verwendung einer Stahlblechummantelung ergeben sichbedingt durch
die Wandungsdicken der im Rahmen einer Geschossfangwand aneinanderliegenden Ummantelungen
- Spalte, über welche Geschossfragmente entfernt werden können, insbesondere unter
Schwerkrafteinfluß zu Boden fallen können.
[0051] Dadurch, dass eine Betonwand den in Beschussrichtung hinteren Abschluss der Geschossfangwand
bildet, ist eine hinreichende Durchschusssicherheit bereits aufgrund der Beschaffenheit
der Geschossfangblöcke gegeben.
1. Geschossfangblock (1, 1', 10, 23, 32) zum Abbremsen von Geschossen bis zum Stillstand
und zum Auffangen derselben zwecks Entsorgung gekennzeichnet durch einen aus einer durch Gießen zu verarbeitenden Masse bestehenden Halteblock (1 ", 32'), innerhalb welchem
sich in Beschussrichtung (2) erstreckend Stahlseilelemente (3) angeordnet sind, die
wenigstens auf der Beschussseite um eine definierte Länge (6) aus dem Halteblock herausragen
und deren Stirnseiten sämtlich in einer gemeinsamen Ebene, eine Beschussfläche (4)
bildend, liegen.
2. Geschossfangblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aushärtbare Masse aus Beton besteht.
3. Geschossfangblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aushärtbare Masse aus einem Kunstharz besteht.
4. Geschossfangblock nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Masse aus einem im Vergleich zu dem Werkstoff der Stahlseilelemente (3) bei einer
niedrigeren Temperatur schmelzbaren und durch Gießen verarbeitbaren Metall besteht.
5. Geschossfangblock nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteblock gleichförmig von den Stahlseilelementen (3) durchzogen ist und dass
sich die Stahlseilelemente (3) im Umfangsbereich zumindest teilweise tangieren.
6. Geschossfangblock nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteblock eine quaderförmige Grundgestalt aufweist.
7. Geschossfangblock nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteblock eine stapelbare, zur Bildung einer geschlossenen, aus mehreren, aneinander
grenzenden Fangblöcken bestehende Wandung geeignete Umfangsgestalt aufweist.
8. Geschossfangblock nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteblock eine Dicke (5) in Beschussrichtung (2) aufweist, die in Abhängigkeit
von dem eingesetzten Werkstoff im Rahmen der üblichen Nutzung auf Schiessständen als
durchschusssicher anzusehen ist.
9. Geschossfangblock nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (6) der aus dem Halteblock herausragenden Stahlseilelemente (3) mit der
Maßgabe bemessen ist, dass auftreffende Geschosse innerhalb dieser Länge (6), jedenfalls
vor Erreichen des Halteblockes bis zum Stillstand abgebremst werden.
10. Geschossfangblock nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteblock auf seiner Rückseite (18) mit einer zentralen Bohrung (12) versehen
ist.
11. Geschossfangblock nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteblock eine gleichzeitig eine Gießform für die genannte Masse bildende Stahlblechummantelung
(33) aufweist, die beschussseitig offen ist.
12. Geschossfangblock nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlblechummantelung (33) mit einem Gewindebolzen (34) in fester Verbindung
steht.
13. Geschossfangwand bestehend aus Geschossfangblöcken (1, 1', 10, 23) nach einem der
vorangegangenen Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteblöcke der Geschossfangblöcke mit der Maßgabe aufeinander sowie aneinander
gesetzt sind, dass sämtliche der durch die freien Stirnseiten der Stahlseilelemente
(3) gebildeten Beschussflächen (4) der Geschossfangblöcke in einer gemeinsamen, die
Beschussseite darstellenden Ebene (24) angeordnet sind.
14. Geschossfangwand nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtheit aller Geschossfangblöcke in einem Gehäuse (9, 22) aufgenommen ist,
welches deren äußere Peripherie bildet.
15. Geschossfangwand nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch streifenartige, ortsfest angeordnete Halteelemente, auf welche die einzelnen Geschossfangblöcke
unter Mitwirkung der genannten Bohrungen (12) in Beschussrichtung (2) aufgesteckt
sind.
16. Geschossfangwand nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch wenigstens ein flächenhaftes, ortsfest angeordnetes Halteelement, auf welches die
einzelnen Geschossfangblöcke unter Mitwirkung der genannten Bohrungen (12) in Beschussrichtung
(2) aufgesteckt sind.
17. Geschossfangwand nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement mit Rohrelementen (16) ausgerüstet ist die dahingehend bemessen
sowie linien- und/oder flächenhaft verteilt angeordnet sind, dass sie mit den Bohrungen
(12) der eine Geschossfangwand bildenden Geschossfangblöcke in Eingriff bringbar sind.
18. Geschossfangwand nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrelemente (16) mit einem Innengewinde ausgerüstet sind, welches mit dem Außengewinde
eines Gewindedorns (17) im Eingriff steht, der in Gegenrichtung zu der Beschussrichtung
(2) in das Rohrelement (16) einschraubbar ist und insbesondere in Wechselwirkung mit
dem Bohrungsgrund (21) der Bohrung (12) bringbar ist.
19. Geschossfangwand nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch streifenartige, ortsfest angeordnete Halteelemente, an denen ein an der Rückseite
jeweils eines Geschossfangblockes fest angebrachter Gewindebolzen (34) abgestützt
ist und mittels welcher unter Mitwirkung einer, mit dem Gewindebolzen im Eingriff
stehenden Mutter eine den Geschossfangblock entgegen der Beschussrichtung (2) aus
der Geschossfangwand ausstoßende Kraft aufbringbar ist.
20. Geschossfangwand nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch wenigstens ein flächenhaftes, ortsfest angeordnetes Halteelement, an welchem ein
an der Rückseite jeweils eines Geschossfangblockes fest angebrachter Gewindebolzen
(34) abgestützt ist und mittels welchem unter Mitwirkung einer, mit dem Gewindebolzen
im Eingriff stehenden Mutter eine den Geschossfangblock entgegen der Beschussrichtung
(2) aus der Geschossfangwand ausstoßende Kraft aufbringbar ist.
21. Geschossfangwand nach einem der Ansprüche 13 bis 20 gekennzeichnet durch eine sich unterhalb der aus den Halteblöcken herausragenden Stahlseilelemente (3)
befindliche Auffangwanne (26).