[0001] Die Erfindung betrifft Geräteträger zum Befestigen von Elektroinstallationsgeräten
mit bodenseitigen, radial überstehenden Haltelaschen in Sockelleistenkanälen gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Um Elektroinstallationsgeräte, z. B. Steckdosen, an einem Sockelleistenkanal anzubringen,
werden spezielle Geräteträger verwendet. Man vergleiche EP 0 159 554 A, EP 0 239 456
A, FR 27 70 047 A oder EP 0 702 442 B. In allen Fällen besitzt der Geräteträger eine
Bodenplatte, die neben dem Sockelleistenkanal an der Wand befestigt wird, wozu in
der Bodenplatte Öffnungen vorgesehen sind. Auf der Bodenplatte sind Vorrichtungen
vorgesehen, an denen das Elektroinstallationsgerät, welches mit korrespondierenden
Einrichtungen versehen ist, befestigt wird. Schließlich besitzt der Geräteträger noch
eine Abdeckhaube, die Bodenplatte und Elektroinstallationsgerät abdeckt.
[0003] Eine handelsübliche Art von Elektroinstallationsgeräten besitzt ein etwa quaderförmiges
Gehäuse mit rechteckigem oder quadratischem Grundriss, an dem bodenseitig sowie radial
abstehende Haltelaschen angeformt sind. Zur Befestigung eines solchen Installationsgerätes
besitzen die in der FR 27 70 047 A sowie in der EP 0 187 486 A beschriebenen Geräteträger
vier auf der Bodenplatte befestigte Rasthaken. Um das Einschnappen der Haltelaschen
zu ermöglichen, sind die Rasthaken federnd. Wird nun aus einer aufgerasteten Steckdose
ein fest sitzender Stecker herausgezogen, so wirken erhebliche Kräfte auf die Rasthaken
und ihre Halterungen. Da diese flexibel sind, können die Rasthaken zur Seite ausweichen,
worauf sich Installationsgerät und Abdeckhaube vom Geräteträger lösen. Damit sind
die spannungsführenden Leitungen und Kontakte direkt zugänglich, die elektrische Sicherheit
ist nicht mehr gegeben. Das ist unzulässig.
[0004] Um zu verhindern, dass sich das Elektroinstallationsgerät wie beschrieben in unerwünschter
Weise vom Geräteträger lösen kann, wird in der FR 27 70 047 A vorgeschlagen, die Haube
mit dem Basisteil zu verschrauben. Dazu ist die Haube mit Schrauböffnungen, das Basisteil
mit korrespondierenden Gewindepfosten ausgerüstet. Eine solche Schraubbefestigung
ist zwar stabil, jedoch zeit- und damit kostenaufwändig. Außerdem wird das Anbringen
der Sicherungsschrauben in der Praxis oft vergessen. Diese Lösung ist daher unbefriedigend.
[0005] Bei den in der EP 0 159 554 A oder EP 0 239 456 A beschriebenen Geräteträgern werden
die Elektroinstallationsgeräte an Haltepfosten auf der Grundplatte festgeschraubt.
Eine solche Schraubverbindung kann sich auch bei hohen Zugkräften nicht lösen. Allerdings
ist eine Schraubmontage zeitaufwändig und daher ebenfalls unbefriedigend.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Geräteträger für
Sockelleistenkanäle anzugeben, an dem die beschriebenen Elektroinstallationsgeräte
in einfachster Weise ohne Werkzeug so befestigt werden können, dass sich das Elektroinstallationsgerät
auch bei hohen Abzugskräften nicht unbeabsichtigt von der Grundplatte löst.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Geräteträger mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0008] Auch die vorliegende Erfindung verwendet federnd gelagerte Rasthaken, auf die die
Haltelaschen der Elektroinstallationsgeräte in einfachster Weise aufgerastet werden
können. Dank der erfindungsgemäßen Lagerung der Rasthaken an radialen Biegearmen und
dank der gewählten Abstimmung der Biegesteifigkeiten von Rasthaken und Biegearm wird
erreicht, dass die Rasthaken beim Versuch, das Elektroinstallationsgerät abzuziehen,
die Haltelaschen um so fester halten, je höher die Abzugskraft ist. Das gewollte Abnehmen
des Elektroinstallationsgeräts ist dagegen dank der federnden Biegearme problemlos
möglich.
[0009] Vorteilhafterweise sind die Rasthaken mittels Rippen versteift. Auf diese Weise lässt
sich auch bei relativ geringem Materialeinsatz die erforderliche Biegesteifigkeit
erzielen.
[0010] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung besteht der Biegearm aus zwei parallelen
Leisten. Diese Maßnahme eröffnet eine weitere Möglichkeit, die Biegeeigenschaften
zu beeinflussen. Außerdem ergeben sich dadurch zusätzliche Möglichkeiten zur Gestaltung
des Spritzgusswerkzeugs, wenn der Geräteträger wie üblich aus Kunststoff, insbesondere
thermoplastischem Kunststoff hergestellt ist.
[0011] Zur zusätzlichen Fixierung der Haltelaschen im montierten Zustand können am Biegearm
seitlich Halteleisten angebracht sein.
[0012] Die Biegeeigenschaften des Biegearms lassen sich auch über dessen Länge beeinflussen.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Biegearm wenigstens dreimal länger
als die Projektion des Rasthakens auf den Biegearm.
[0013] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Geräteträger für Sockelleistenkanäle als Schrägansicht und
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II durch den Geräteträger der Fig. 1.
[0014] Fig. 1 als Schrägansicht und Fig. 2 als Schnitt zeigen einen Geräteträger 10 zur
Befestigung eines Elektroinstallationsgerätes 1, welches bodenseitig radial abstehende
Haltelaschen 2 aufweist. Der Geräteträger 10 besitzt eine Bodenplatte 11 mit Öffnungen
12 zur Befestigung des Geräteträgers 10 an einer Unterlage, z. B. einer Wand. Des
weiteren erkennt man auf der Bodenplatte 11 radial gegenüberliegend zwei Rasthaken
13, die auf ihrer Oberseite eine Einführschräge 14 aufweisen. Die Rasthaken 13 sind
mit Hilfe von rückseitigen Rippen 16 zusätzlich versteift.
[0015] Wie insbesondere der Schnitt in Fig. 2 erkennen lässt, ist jeder Rasthaken 13 am
Ende eines Biegearms 15, der Biegearm 15 selbst an der Bodenplatte 11 angeformt. Der
Biegearm 15 ist biegeweicher als die Bodenplatte 11 und der Rasthaken 13. Außerdem
ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Biegearm 15 dreimal länger als die
Projektion des Rasthakens 13 auf den Biegearm 15.
[0016] An den Biegearmen 15 sind links und rechts neben den Haltelaschen 2 Halteleisten
17 angeformt, die das Elektroinstallationsgerät 1 zusätzlich zentrieren.
[0017] Die radiale Ausrichtung der Biegearme 15 und die Abstimmung der Biegesteifigkeiten
führt dazu, dass beim Ziehen am Elektroinstallationsgerät 1, wie es beispielsweise
beim Abziehen eines Steckers aus einer Steckdose auftritt, die Biegearme 15 sich nach
oben biegen, wodurch die Rasthaken 13 um so fester an die Haltelaschen 2 gepresst
werden, je größer die Zugkraft ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass - jedenfalls
innerhalb der Grenzen der Materialfestigkeit - sich das Elektrogerät 1 nicht ungewollt
vom Geräteträger 10 lösen kann. Die gewollte Demontage des Elektrogerätes 1 ist jedoch
problemlos möglich, ebenso die Montage.
1. Geräteträger (10) zur Befestigung von Elektrogeräten (1) mit bodenseitigen, radial
überstehenden Haltelaschen (2) in Sockelleistenkanälen, im wesentlichen umfassend
- eine Bodenplatte (11),
- Befestigungsöffnungen (12) in der Bodenplatte (11),
- Rasthaken (13) für die Schnappbefestigung des Elektroinstallationsgerätes (1) auf
der Bodenplatte (11)
- und eine Einführschräge (14) an den Rasthaken (13),
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- jeder Rasthaken (13) ist an einem Biegearm (15) angeformt,
- der Biegearm (15) ist
- an der Bodenplatte (11) angeformt,
- radial orientiert
- und biegeweicher als der Rasthaken (13) und die Bodenplatte (11).
2. Geräteträger nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- der Rasthaken (13) ist mittels Rippen (16) versteift.
3. Geräteträger nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- der Biegearm (15) besteht aus zwei parallelen Leisten.
4. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- Halteleisten (17) am Biegearm (15) fixieren die Haltelaschen (2) seitlich.
5. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- der Biegearm (15) ist wenigstens dreimal länger als die Projektion des Rasthakens
(13) auf den Biegearm 15.
6. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- er besteht aus thermoplastischem Kunststoff.