(19)
(11) EP 1 394 916 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.03.2004  Patentblatt  2004/10

(21) Anmeldenummer: 03016110.3

(22) Anmeldetag:  16.07.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H02G 3/10, H02G 3/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 24.08.2002 DE 20213032 U

(71) Anmelder: Tehalit GmbH & Co. KG
67716 Heltersberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schnurr, Richard
    66957 Vinningen (DE)
  • Arnold, Hans-Joachim
    67706 Krickenbach (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Möll und Bitterich 
Westring 17
76829 Landau
76829 Landau (DE)

   


(54) Geräteträger für Sockelleisten-Kanäle


(57) Ein Geräteträger (10) besitzt eine Bodenplatte (11) mit Befestigungsöffnungen (12) und Rasthaken (13) für die Schnappbefestigung eines Elektroinstallationsgerätes (1), welches mit bodenseitigen, radial überstehenden Haltelaschen (2) ausgerüstet ist. Jeder Rasthaken (13) ist an einem Biegearm (15) angeformt. Die Biegearme (15) sind an der Bodenplatte (11) angeformt und radial orientiert. Außerdem sind sie biegeweicher als der Rasthaken (13) und die Bodenplatte (11). Dadurch sitzt das Elektroinstallationsgerät (1) um so fester in den Rasthaken (13), je höher die Abzugskraft am Elektroinstallationsgerät (1) ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Geräteträger zum Befestigen von Elektroinstallationsgeräten mit bodenseitigen, radial überstehenden Haltelaschen in Sockelleistenkanälen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Um Elektroinstallationsgeräte, z. B. Steckdosen, an einem Sockelleistenkanal anzubringen, werden spezielle Geräteträger verwendet. Man vergleiche EP 0 159 554 A, EP 0 239 456 A, FR 27 70 047 A oder EP 0 702 442 B. In allen Fällen besitzt der Geräteträger eine Bodenplatte, die neben dem Sockelleistenkanal an der Wand befestigt wird, wozu in der Bodenplatte Öffnungen vorgesehen sind. Auf der Bodenplatte sind Vorrichtungen vorgesehen, an denen das Elektroinstallationsgerät, welches mit korrespondierenden Einrichtungen versehen ist, befestigt wird. Schließlich besitzt der Geräteträger noch eine Abdeckhaube, die Bodenplatte und Elektroinstallationsgerät abdeckt.

[0003] Eine handelsübliche Art von Elektroinstallationsgeräten besitzt ein etwa quaderförmiges Gehäuse mit rechteckigem oder quadratischem Grundriss, an dem bodenseitig sowie radial abstehende Haltelaschen angeformt sind. Zur Befestigung eines solchen Installationsgerätes besitzen die in der FR 27 70 047 A sowie in der EP 0 187 486 A beschriebenen Geräteträger vier auf der Bodenplatte befestigte Rasthaken. Um das Einschnappen der Haltelaschen zu ermöglichen, sind die Rasthaken federnd. Wird nun aus einer aufgerasteten Steckdose ein fest sitzender Stecker herausgezogen, so wirken erhebliche Kräfte auf die Rasthaken und ihre Halterungen. Da diese flexibel sind, können die Rasthaken zur Seite ausweichen, worauf sich Installationsgerät und Abdeckhaube vom Geräteträger lösen. Damit sind die spannungsführenden Leitungen und Kontakte direkt zugänglich, die elektrische Sicherheit ist nicht mehr gegeben. Das ist unzulässig.

[0004] Um zu verhindern, dass sich das Elektroinstallationsgerät wie beschrieben in unerwünschter Weise vom Geräteträger lösen kann, wird in der FR 27 70 047 A vorgeschlagen, die Haube mit dem Basisteil zu verschrauben. Dazu ist die Haube mit Schrauböffnungen, das Basisteil mit korrespondierenden Gewindepfosten ausgerüstet. Eine solche Schraubbefestigung ist zwar stabil, jedoch zeit- und damit kostenaufwändig. Außerdem wird das Anbringen der Sicherungsschrauben in der Praxis oft vergessen. Diese Lösung ist daher unbefriedigend.

[0005] Bei den in der EP 0 159 554 A oder EP 0 239 456 A beschriebenen Geräteträgern werden die Elektroinstallationsgeräte an Haltepfosten auf der Grundplatte festgeschraubt. Eine solche Schraubverbindung kann sich auch bei hohen Zugkräften nicht lösen. Allerdings ist eine Schraubmontage zeitaufwändig und daher ebenfalls unbefriedigend.

[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Geräteträger für Sockelleistenkanäle anzugeben, an dem die beschriebenen Elektroinstallationsgeräte in einfachster Weise ohne Werkzeug so befestigt werden können, dass sich das Elektroinstallationsgerät auch bei hohen Abzugskräften nicht unbeabsichtigt von der Grundplatte löst.

[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Geräteträger mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

[0008] Auch die vorliegende Erfindung verwendet federnd gelagerte Rasthaken, auf die die Haltelaschen der Elektroinstallationsgeräte in einfachster Weise aufgerastet werden können. Dank der erfindungsgemäßen Lagerung der Rasthaken an radialen Biegearmen und dank der gewählten Abstimmung der Biegesteifigkeiten von Rasthaken und Biegearm wird erreicht, dass die Rasthaken beim Versuch, das Elektroinstallationsgerät abzuziehen, die Haltelaschen um so fester halten, je höher die Abzugskraft ist. Das gewollte Abnehmen des Elektroinstallationsgeräts ist dagegen dank der federnden Biegearme problemlos möglich.

[0009] Vorteilhafterweise sind die Rasthaken mittels Rippen versteift. Auf diese Weise lässt sich auch bei relativ geringem Materialeinsatz die erforderliche Biegesteifigkeit erzielen.

[0010] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung besteht der Biegearm aus zwei parallelen Leisten. Diese Maßnahme eröffnet eine weitere Möglichkeit, die Biegeeigenschaften zu beeinflussen. Außerdem ergeben sich dadurch zusätzliche Möglichkeiten zur Gestaltung des Spritzgusswerkzeugs, wenn der Geräteträger wie üblich aus Kunststoff, insbesondere thermoplastischem Kunststoff hergestellt ist.

[0011] Zur zusätzlichen Fixierung der Haltelaschen im montierten Zustand können am Biegearm seitlich Halteleisten angebracht sein.

[0012] Die Biegeeigenschaften des Biegearms lassen sich auch über dessen Länge beeinflussen. Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Biegearm wenigstens dreimal länger als die Projektion des Rasthakens auf den Biegearm.

[0013] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1
einen Geräteträger für Sockelleistenkanäle als Schrägansicht und
Fig. 2
einen Schnitt entlang der Linie II-II durch den Geräteträger der Fig. 1.


[0014] Fig. 1 als Schrägansicht und Fig. 2 als Schnitt zeigen einen Geräteträger 10 zur Befestigung eines Elektroinstallationsgerätes 1, welches bodenseitig radial abstehende Haltelaschen 2 aufweist. Der Geräteträger 10 besitzt eine Bodenplatte 11 mit Öffnungen 12 zur Befestigung des Geräteträgers 10 an einer Unterlage, z. B. einer Wand. Des weiteren erkennt man auf der Bodenplatte 11 radial gegenüberliegend zwei Rasthaken 13, die auf ihrer Oberseite eine Einführschräge 14 aufweisen. Die Rasthaken 13 sind mit Hilfe von rückseitigen Rippen 16 zusätzlich versteift.

[0015] Wie insbesondere der Schnitt in Fig. 2 erkennen lässt, ist jeder Rasthaken 13 am Ende eines Biegearms 15, der Biegearm 15 selbst an der Bodenplatte 11 angeformt. Der Biegearm 15 ist biegeweicher als die Bodenplatte 11 und der Rasthaken 13. Außerdem ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Biegearm 15 dreimal länger als die Projektion des Rasthakens 13 auf den Biegearm 15.

[0016] An den Biegearmen 15 sind links und rechts neben den Haltelaschen 2 Halteleisten 17 angeformt, die das Elektroinstallationsgerät 1 zusätzlich zentrieren.

[0017] Die radiale Ausrichtung der Biegearme 15 und die Abstimmung der Biegesteifigkeiten führt dazu, dass beim Ziehen am Elektroinstallationsgerät 1, wie es beispielsweise beim Abziehen eines Steckers aus einer Steckdose auftritt, die Biegearme 15 sich nach oben biegen, wodurch die Rasthaken 13 um so fester an die Haltelaschen 2 gepresst werden, je größer die Zugkraft ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass - jedenfalls innerhalb der Grenzen der Materialfestigkeit - sich das Elektrogerät 1 nicht ungewollt vom Geräteträger 10 lösen kann. Die gewollte Demontage des Elektrogerätes 1 ist jedoch problemlos möglich, ebenso die Montage.


Ansprüche

1. Geräteträger (10) zur Befestigung von Elektrogeräten (1) mit bodenseitigen, radial überstehenden Haltelaschen (2) in Sockelleistenkanälen, im wesentlichen umfassend

- eine Bodenplatte (11),

- Befestigungsöffnungen (12) in der Bodenplatte (11),

- Rasthaken (13) für die Schnappbefestigung des Elektroinstallationsgerätes (1) auf der Bodenplatte (11)

- und eine Einführschräge (14) an den Rasthaken (13),

gekennzeichnet durch die Merkmale:

- jeder Rasthaken (13) ist an einem Biegearm (15) angeformt,

- der Biegearm (15) ist

- an der Bodenplatte (11) angeformt,

- radial orientiert

- und biegeweicher als der Rasthaken (13) und die Bodenplatte (11).


 
2. Geräteträger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- der Rasthaken (13) ist mittels Rippen (16) versteift.


 
3. Geräteträger nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- der Biegearm (15) besteht aus zwei parallelen Leisten.


 
4. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- Halteleisten (17) am Biegearm (15) fixieren die Haltelaschen (2) seitlich.


 
5. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- der Biegearm (15) ist wenigstens dreimal länger als die Projektion des Rasthakens (13) auf den Biegearm 15.


 
6. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- er besteht aus thermoplastischem Kunststoff.


 




Zeichnung







Recherchenbericht