[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrats- und Applikatoreinheit nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Im kosmetischen Bereich, auf welchen nachfolgend beispielhaft vor allem Bezug genommen
wird, sind solche Einheiten für die Applikation von Mascara auf die Augenbrauen oder
von Nagellack auf die Fingernägel bekannt. Nagellack-Einheiten umfassen in der Regel
eine aus Glas hergestellte Flasche, auf welche eine Schraubkappe mit einem Pinsel
oder einem sonstigen Faserbündel als Applikator aufschraubbar ist. Mascara-Einheiten
weisen ebenfalls einen Vorratsbehälter für die Mascara-Flüssigkeit auf, wobei eine
aufschraubbare Verschlusskappe einen Stiel mit einem Bürstchen trägt, welches durch
eine Mehrzahl von Borsten gebildet wird, die zwischen verdrillten Drahtabschnitten
gehalten sind. Daneben sind zahlreiche weitere Ausführungsformen von Behältern und
Applikatoren bekannt, letztere zum Beispiel in Form von Schaumstoff-Formkörpern.
[0003] Hinsichtlich der Gleichmäßigkeit des Auftragsverhaltens derartiger Vorrats- und Applikatoreinheiten
über die zur Verfügung stehende Auftragfläche des Applikators besteht noch Verbesserungsbedarf,
insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Markt einen steigenden Bedarf an kleineren
Verpackungen und/oder Testverpackungen aufweist.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrats- und Applikatoreinheit
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass ein möglichst gleichmäßiger
Auftrag eines Kosmetikums ermöglicht ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrats- und Applikatoreinheit
mit den Merkmalen nach Anspruch 1.
[0006] Der mindestens eine dezentrale Verbindungskanal, der zusätzlich zu einem zentralen
Verbindungskanal vorgesehen sein kann, ermöglicht eine Beladung auch dezentraler Bereiche
des Applikators mit dem Kosmetikum, so dass insgesamt eine größere Auftragfläche des
Applikators für einen gleichmäßigen Auftrag des Kosmetikums zur Verfügung steht. Die
Anzahl, Gruppierung und Querschnittsgestaltung der Verbindungskanäle kann dabei entsprechend
der Form des Applikators gestaltet sein.
[0007] Bevorzugt ist eine Mehrzahl von Verbindungskanälen in einer Reihe nebeneinander vorgesehen.
Dies begünstigt eine relativ großflächige Beschickung des Applikators mit dem Kosmetikum,
was wiederum die Gleichmäßigkeit des Auftrags verbessert.
[0008] Der Applikator kann weiterhin durch ein vergleichsweise weiches Material, wie Gummi,
ein thermoplastisches Elastomer, jeweils mit einer Shore-Härte A von 5 bis 100, durch
einen PU-/PE-Schaumstoff mit einer Porenzahl von circa 40 bis 100 ppi gebildet sein,
oder aus Gummi, TPE oder PVC mit einer Beflockung aus Kunstseide, Rayon oder Polyamid
bestehen. Derartige Materialien haben sich als für einen gleichmäßigen Auftrag gut
geeignet herausgestellt.
[0009] Der mindestens eine Verbindungskanal kann als Zuführleitung ausgebildet sein, welche
seitlich des Applikators mündet, über den Applikator-Aufsatz übersteht und insbesondere
im Bereich eines vorderen Endes des Applikators endet. Mit einem derartigen Verbindungskanal
lässt sich ein der zu applizierenden Fläche zugewandter Bereich des Applikators mit
dem Kosmetikum beladen. Hierdurch lässt sich im Zuge des Auftragens vom Applikator
abgeführtes Kosmetikum verzögerungsfrei wieder ersetzen, so dass es zu keiner Auftragsunterbrechung
kommt.
[0010] Das Ende des mindestens einen Verbindungskanals kann dabei eine zum Applikator hin
schräg zulaufende Auslassöffnung aufweisen. Hierdurch wird der mindestens eine Verbindungskanal
so dicht wie möglich an den Applikator herangeführt, so dass dieser optimal mit Kosmetikum
beladen werden kann.
[0011] Der mindestens eine Verbindungskanal kann weiterhin in das rohrförmige Innere eines
Applikator-Aufsatzes mit einer insbesondere schräg verlaufend ausgebildeten Spitze
münden, wobei ein vom Applikator-Aufsatz ausgehender, zunächst zentraler Verbindungskanal
sich im späteren Verlauf in eine Mehrzahl von zumindest zum Teil dezentral angeordneter
Verbindungskanäle teilen kann und in einer Mehrzahl dezentraler Auslassöffnungen münden
kann. Die schräg verlaufende Spitze des Applikators begünstigt insbesondere Auftragstechniken,
bei denen der Applikator entsprechend schräg auf die zu applizierende Fläche aufgesetzt
wird. Die Mehrzahl dezentral angeordneter Verbindungskanäle begünstigt hierbei die
Gleichmäßigkeit der Beladung des Applikators mit Kosmetikum.
[0012] Die Auslassöffnungen können dabei durch dünne Kunststoffhäutchen aus Kunststoff oder
aus einem Dichtmaterial, wie z. B. Heißschmelzkleber, abgedeckt sein, die zur Ingebrauchnahme
entfernbar, insbesondere abziehbar, abschneidbar oder dergleichen sind. Bei dieser
Ausführungsform kann der Applikator-Aufsatz vor der erstmaligen Benutzung als verschlossene
Einheit ausgeführt sein.
[0013] Bevorzugt umfasst der Applikator weiterhin eine Mehrzahl von Hohlfasern, die als
Verbindungskanäle dienen und eine Mehrzahl von dezentralen Auslassöffnungen aufweisen.
Auch eine derartige Ausgestaltung des Applikators begünstigt eine gleichmäßige Beladung
von diesem mit Kosmetikum.
[0014] Weiterhin kann ein zentraler Verbindungskanal in einen Verteilerkanal mit einer Mehrzahl
von Auslassöffnungen für einen bürstenförmigen Applikator münden. Der Verteilerkanal,
der bei dieser Ausführungsform den dezentral angeordneten Verbindungskanal darstellt,
ermöglicht eine gleichmäßige Beladung des bürstenförmigen Applikators mit Kosmetikum.
[0015] Die Auslassöffnungen können dabei weiterhin U-förmig vom Kern einer Applikator-Bürste
umgeben werden. Eine derartige Ausgestaltung eignet sich insbesondere beim Einsatz
der Vorrats- und Applikatoreinheit als Mascara-Einheit.
[0016] Der Applikator kann weiterhin eine Mehrzahl von Einzelfasern umfassen, bei denen
zumindest die freien Enden vorzugsweise mit einer Antihaftschicht, wie z. B. Teflon
(PTFE), behandelt oder beschichtet sind. Dies verhindert ein Verkleben des Applikators.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf die Applikator-Seite eines Applikator-Aufsatzes einer kosmetischen
oder medizinischen Vorrats- und Applikatoreinheit;
- Fig. 2
- einen Schnitt gemäß Linie II-II in Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 1;
- Fig. 4
- eine zu Fig. 1 ähnliche Ansicht einer weiteren Vorrats- und Applikatoreinheit;
- Fig. 5
- einen Schnitt gemäß Linie V-V in Fig. 4;
- Fig. 6
- einen Schnitt gemäß Linie VI-VI in Fig. 4;
- Fig. 7
- eine zu Fig. 1 ähnliche Ansicht einer weiteren Vorrats- und Applikatoreinheit;
- Fig. 8
- einen Schnitt gemäß Linie VIII-VIII in Fig. 9;
- Fig. 9
- einen Schnitt gemäß Linie IX-IX in Fig. 7;
- Fig. 10
- eine zu Fig. 1 ähnliche Ansicht einer weiteren Vorrats- und Applikatoreinheit;
- Fig. 11
- einen Schnitt gemäß Linie XI-XI in Fig. 12;
- Fig. 12
- einen Schnitt gemäß Linie XII-XII in Fig. 10;
- Fig. 13
- eine zu Fig. 1 ähnliche Ansicht einer weiteren Vorrats- und Applikatoreinheit;
- Fig. 14
- einen Schnitt gemäß Linie XIV-XIV in Fig. 13;
- Fig. 15
- einen Schnitt gemäß Linie XV-XV in Fig. 13;
- Fig. 16
- eine zu Fig. 1 ähnliche Ansicht einer weiteren weiteren Vorratsund Applikatoreinheit;
- Fig. 17
- eine Ausschnittsvergrößerung aus Fig. 16;
- Fig. 18
- einen Schnitt gemäß Linie XVIII-XVIII in Fig. 16; und
- Fig. 19
- einen Schnitt gemäß Linie XIX-XIX in Fig. 16.
[0018] Figuren 1 bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform eines Applikator-Aufsatzes 1 mit
einem Applikator 2 zum Auftragen einer kosmetischen oder medizinischen Substanz, zum
Beispiel von Mascara oder Haarfarben auf die Augenbrauen oder von Nagellack auf die
Fingernägel. Zum Gebrauch wird der Applikator-Aufsatz 1 auf einen in der Zeichnung
nicht dargestellten Vorratsbehälter aufgesetzt.
[0019] Der Applikator 2 umfasst zwei in bekannter Weise mit dem Applikator-Aufsatz 1 verbundene,
als Faserbündel ausgeführte Applikatorspitzen 3 mit jeweils stadionförmigem Querschnitt.
Hierzu sind die Applikatorspitzen 3 in Sacklöcher 3a eingeklebt oder eingestanzt,
welche in einer über einen Grundkörper 3b des Applikator-Aufsatzes 1 überstehenden
und im Querschnitt ovalen Applikator-Nase 3c des Applikator-Aufsatzes 1 ausgebildet
sind. Die Applikatorspitzen 3 bestehen aus einer Vielzahl von Einzelfasem 4. Die Oberflächen
der Applikatorspitzen 3 können mit einer Antihaftschicht, wie z. B. Teflon (PTFE),
behandelt oder beschichtet sein.
[0020] Die Einzelfasern 4 stehen von der Applikator-Nase 3c längs einer Haupterstreckungsrichtung
4a ab, die in Figur 2 strichpunktiert wiedergegeben ist. In Bezug auf eine mit der
Haupterstreckungsrichtung 4a zusammenfallende bzw. parallele Symmetrie- bzw. Mittelachse
ist der Applikator 2 aufgrund seiner beiden Applikatorspitzen zweizählig symmetrisch.
[0021] Die Figuren 1 und 3 zeigen, dass die Applikatorspitzen 3 dort, wo die Einzelfasern
4 aus der Applikator-Nase 3c austreten, voneinander beabstandet sind. In diesem Zwischenraum
zwischen den beiden Applikatorspitzen 3 sind drei parallele Verbindungskanäle 5, 6,
7 in der Applikator-Nase 3c ausgebildet. In Bezug auf die Symmetrieachse 4a des Applikators
2 sind die äußeren Verbindungskanäle 5, 7 dezentral angeordnet. Die Verbindungskanäle
5, 6, 7 sind nebeneinander aufgereiht, wobei eine diese Reihung verbindende Linie
parallel zur Längsachse der Querschnitts-Stadien der Applikatorspitzen 3 verläuft.
[0022] Die Verbindungskanäle 5, 6, 7 haben jeweils einen runden Querschnitt und erstrecken
sich parallel zur Haupterstreckungsrichtung 4a. Sie verbinden bei auf den Vorratsbehälter
aufgestecktem Applikator-Aufsatz 1 das Innere des Vorratsbehälters mit dem Raum zwischen
den Applikatorspitzen 3. Dort, wo die Verbindungskanäle 5, 6, 7 in Richtung des Vorratsbehälters
ausmünden, sind im Applikator-Aufsatz 1 zwei einstückig mit dem Grundkörper 3b verbundene,
keilförmige Schneidkanten 8 ausgebildet.
[0023] Der Applikator-Aufsatz 1 mit dem Applikator 2 der Figuren 1 bis 3 wird folgendermaßen
eingesetzt:
Zunächst wird der Applikator-Aufsatz 1 mit seinem Grundkörper 3b auf den zu diesem
Zeitpunkt noch verschlossenen Vorratsbehälter aufgesteckt.
[0024] Hierbei durchstoßen die Schneidkanten 8 eine entsprechend perforierbar ausgebildete
obere Wand des Vorratsbehälters, so dass eine Verbindung zwischen dessen Innenraum
und den Verbindungskanälen 5 bis 7 geschaffen ist. Anschließend kann ein kosmetisches
Medium, zum Beispiel Nagellack, über den Applikator 2 aufgetragen werden. Hierbei
wird der Applikator-Aufsatz 1 so gehalten, dass das Kosmetikum durch die Verbindungskanäle
5, 6, 7 in den Zwischenraum zwischen den Applikatorspitzen 3 gelangt. Das Medium verteilt
sich anschließend gleichmäßig über die gesamte Breite der Applikatorspitzen 3.
[0025] Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die Figuren 4 bis 19 weitere Ausführungsbeispiele
von Applikator-Aufsätzen mit Applikatoren beschrieben. Komponenten, die denjenigen
entsprechen, die schon unter Bezugnahme auf schon diskutierte Ausführungen beschrieben
wurden, erhalten die gleichen Bezugszeichen und werden nicht nochmals im einzelnen
erläutert.
[0026] Figuren 4 bis 6 zeigen eine zweite Ausführungsform einer Vorrats- und Applikatoreinheit.
Diese unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform durch die Form und das Material
der Applikatorspitzen 3. Figur 6 zeigt, dass die Applikatorspitzen 3 zudem an ihren
freien Enden derart keilförmig abgeschrägt sind, dass sie benachbart zu den Verbindungskanälen
5, 6, 7 ihre größte Längserstreckung haben.
[0027] Beim zweiten Ausführungsbeispiel bestehen die Applikatorspitzen 3 aus Gummi mit einer
Shore-Härte A von 5 und mit einer Beflockung aus Kunstseide. Alternativ kann auch
eine Beflockung aus Rayon oder Polyamid vorgesehen sein. Statt einer Shore-Härte von
5 kann auch eine andere Shore-Härte A im Bereich zwischen 5 und 100 vorgesehen sein.
Statt aus Gummi können die Applikatorspitzen 3 auch aus einem thermoplastischen Elastomer
TPE im gleichen Shore-Härtenbereich oder aus einem PU-/PE-Schaumstoff mit einer Porenzahl
von ca. 40 bis 100 ppi oder aus Weich-PVC bestehen. Auf die Beflockung kann auch verzichtet
werden.
[0028] Figuren 7 bis 9 zeigen eine dritte Ausführungsform einer Vorrats- und Applikatoreinheit.
Dort ist nur eine als Faserbündel ausgeführte Applikatorspitze 3 vorgesehen, die ansonsten
einer einzelnen Applikatorspitze 3 des ersten Ausführungsbeispiels entspricht. Anstelle
von drei Verbindungskanälen ist beim dritten Ausführungsbeispiel ein Verbindungskanal
9 vorgesehen. Dieser mündet applikatorseitig in einem keilförmig abgeschrägten Kanalabschnitt
10 neben der Applikatorspitze 3 aus. Der Kanalabschnitt 10 ist derart abgeschrägt,
dass er in dem Bereich, welcher der Applikatorspitze 3 direkt benachbart ist, die
größte Längserstreckung hat. Er steht über die Applikator-Nase 3c derart über, dass
der Verbindungskanal 9 ungefähr bei der halben Längserstreckung der Einzelfasern 4
der Applikatorspitze 3 endet. Während des Verlaufs in der Applikator-Nase 3c und im
Grundkörper 3b ist der Verbindungskanal 9 S-förmig geschwungen und mündet zentral
im Grundkörper 3b zwischen den beiden Schneidkanten 8 aus. Der Verbindungskanal 9
hat im Kanalabschnitt 10 einen D-förmigen Querschnitt, wie in Figur 7 gezeigt.
[0029] Bei der Benutzung dieser dritten Ausführungsform wird das Medium über den Verbindungskanal
9 zunächst an den freien Endbereich der Einzelfasern 4 abgegeben. Hierdurch wird eine
gleichmäßige Verteilung des Mediums an die Spitzen der Einzelfasern 4 möglich.
[0030] Statt aus Einzelfasern kann die Applikatorspitze 3 auch aus den Materialien bestehen,
die oben unter Bezugnahme auf das zweite Ausführungsbeispiel beschrieben wurden.
[0031] Figuren 10 bis 12 zeigen eine vierte Ausführungsform einer Vorrats- und Applikatoreinheit.
Dort weist ein zentral im Grundkörper 3b und in der Applikator-Nase 3c angeordneter
Haupt-Verbindungskanal 11 ähnlich wie der Verbindungskanal 9 des dritten Ausführungsbeispiels
einen über die Applikator-Nase 3c überstehenden Kanalabschnitt 12 auf, dessen freies
Ende keilförmig abgeschrägt ist. Der Applikator 2 ist beim vierten Ausführungsbeispiel
auf den Kanalabschnitt 12 aufgesteckt. Die Oberfläche des Applikators 2 kann mit einer
Antihaftschicht, wie z. B. Teflon (PTFE), behandelt oder beschichtet sein.
[0032] Der Applikator 2 ist als Hülse mit einer komplementär zum abgeschrägten Ende des
Haupt-Verbindungskanals 10 abgeschrägten Endwand 13 ausgeführt. In dieser ist eine
Mehrzahl von Einzel-Verbindungskanälen 14 ausgeführt, welche den Haupt-Verbindungskanal
11 durch die Endwand 13 nach außen fortsetzen. Abgesehen von einem zentralen Einzel-Verbindungskanal
14a sind die Einzel-Verbindungskanäle 14 dezentral zur mit der Längsachse der zylindrischen
Mantelwand des Applikators 2 zusammenfallenden Mittelachse 4a des Applikators 2 angeordnet.
[0033] Der Applikator 2 ist beim vierten Ausführungsbeispiel mit einem aufsatzseitigen Umfangsbund
15 in eine entsprechende Umfangsnut in der Applikator-Nase 3c eingepasst. Er besteht
aus einem der Materialien, die vorstehend unter Bezugnahme auf das zweite Ausführungsbeispiel
beschrieben wurden. Die Anzahl der Einzel-Verbindungskanäle kann zwischen zwei und
zwanzig variieren. Sie können bei einer Abwandlung des vierten Ausführungsbeispiels
durch dünne Kunststoffhäutchen abgedeckt sein, die vom Benutzer vor der Anwendung
der Vorrats- und Applikatoreinheit entfernt werden können.
[0034] Figuren 13 bis 15 zeigen eine fünfte Ausführungsform einer Vorrats- und Applikatoreinheit.
Dort verzweigt sich der Haupt-Verbindungskanal 11 in eine Vielzahl horizontal verlaufender
und als Stichleitungen ausgeführter Einzel-Verbindungskanäle 14. Letztere sind in
einem Kanal-Aufsatz 16 ausgeführt, der zum Applikator-Aufsatz 1 hin mit einem Umfangsbund
17 in eine entsprechende Umfangsnut der Applikator-Nase 3c eingelegt ist.
[0035] Der Kanal-Aufsatz 16 ist von einem U-förmig gebogenen Applikator 2 mit einer entsprechend
U-förmig gebogenen Drahtseele 18, die in entsprechende Sackaufnahmen 19 der Applikator-Nase
3c eingesteckt ist, und hiervon radial abstehendenden Einzelfasern derart umgeben,
dass die Einzel-Verbindungskanäle 14 in Richtung auf die Einzelfasern 4 zu ausmünden.
Hierdurch kann das Medium gleichmäßig auf die Einzelfasern 4 übertragen werden, wodurch
ein gleichmäßiger Auftrag gewährleistet ist.
[0036] Figuren 16 bis 19 zeigen ein sechstes Ausführungsbeispiel einer Vorratsund Applikatoreinheit.
Anstelle von vollen Einzelfasern 4 ist die Applikatorspitze 3 bei diesem Ausführungsbeispiel
aus einer Vielzahl von Hohlfasein 20 gebildet, die daher Einzel-Verbindungskanäle
bilden, welche den Haupt-Verbindungskanal 11 fortsetzen. Die Oberflächen der Hohlfaser-Spitzen
können mit einer Antihaftschicht, wie z. B. Teflon (PTFE), behandelt oder beschichtet
sein. Figur 17 zeigt den runden Querschnitt der einzelnen Hohlfasern 20. Alternativ
sind auch andere Querschnittsformen der einzelnen Hohlfasern 20, z. B. mit drei längs
ihrer Längsachse verlaufenden Hohlfaser-Kanälen, möglich, die durch entsprechende,
insbesondere mehrzählig rotationssymmetrisch angeordnete Zwischenwände voneinander
getrennt sind. Auch eine andere Anzahl von Kanälen pro Hohlfaser ist möglich. Die
Hohlfasern 20 können auch einen elliptischen Querschnitt aufweisen. Anstelle einer
Hohlfaser mit geschlossener Außenwand kann auch eine Einzelfaser vorgesehen sein,
die aus einem sich im Querschnitt S-förmig krümmenden Flachmaterial gebildet ist,
wobei sich aufgrund dieser Krümmung zwei parallele und bis auf einen schmalen Durchlass
geschlossene Kanäle für das zu applizierende Medium ergeben. Die Applikatorspitze
3 ist beim sechsten Ausführungsbeispiel rund, kann aber auch flach, rechteckig oder
stadionförmig gestaltet sein. Alternativ oder zusätzlich kann sie auch keilförmig
abgeschrägt sein, wie im Zusammenhang zum Beispiel mit dem vierten Ausführungsbeispiel
beschrieben.
1. Vorrats- und Applikatoreinheit, insbesondere Test-Einheit, umfassend einen Vorratsbehälter
für das Kosmetikum, einen auf den Vorratsbehälter aufgesetzten Applikator-Aufsatz
(1) mit einem diesen gegenüber längs einer Haupterstreckungsrichtung (4a) abstehenden
Applikator (2), welcher zumindest abschnittsweise in Bezug auf eine zur Haupterstreckungsrichtung
(4a) parallele Symmetrie- bzw. Mittelachse (4a) rotationssymmetrisch oder mehrzählig
symmetrisch ist, und mindestens einen Verbindungskanal (5, 6, 7; 9; 11, 14; 11, 20)
von dem Vorratsbehälter zum Applikator (2), dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Verbindungskanal (5, 6, 7; 9; 11, 14; 11, 20) zumindest abschnittsweise
(14, 20) dezentral zu der Symmetrie- bzw. Mittelachse (4a) des Applikators (2) angeordnet
ist.
2. Vorrats- und Applikatoreinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Verbindungskanälen (5, 6, 7) in einer Reihe nebeneinander vorgesehen
ist.
3. Vorrats- und Applikatoreinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (2) durch ein vergleichsweise weiches Material, wie Gummi, ein thermoplastisches
Elastomer, jeweils mit einer Shore-Härte A von 5 bis 100, durch einen PU-/PE-Schaumstoff
mit einer Porenzahl von circa 40 bis 100 ppi gebildet ist, oder aus Gummi, TPE oder
PVC mit einer Beflockung aus Kunstseide, Rayon oder Polyamid besteht.
4. Vorrats- und Applikatoreinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Verbindungskanal (9) als Zuführleitung ausgebildet ist, welche seitlich
des Applikators (2) mündet, über den Applikator-Aufsatz (1) übersteht und insbesondere
im Bereich eines vorderen Endes des Applikators (1) endet.
5. Vorrats- und Applikatoreinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ende des mindestens einen Verbindungskanals (9) eine zum Applikator (2) hin schräg
zulaufende Auslassöffnung (10) aufweist.
6. Vorrats- und Applikatoreinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Verbindungskanal (14) in das rohrförmige Innere (11) eines Applikator-Aufsatzes
(1) mit einer insbesondere schräg verlaufend ausgebildeten Spitze (12) mündet, wobei
ein vom Applikator-Aufsatz (1) ausgehender, zunächst zentraler Verbindungskanal sich
im späteren Verlauf in eine Mehrzahl von zumindest zum Teil dezentral angeordneter
Verbindungskanäle (14) teilt und in einer Mehrzahl dezentraler Auslassöffnungen mündet.
7. Vorrats- und Applikatoreinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöffnungen durch dünne Häutchen (14a) aus Kunststoff oder aus einem Dichtmaterial,
wie z. B. Heißschmelzkleber, abgedeckt sind, die zur Ingebrauchnahme entfernbar, insbesondere
abziehbar, abschneidbar oder dergleichen sind.
8. Vorrats- und Applikatoreinheit nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (2) eine Mehrzahl von Hohlfasern (20) umfasst, die als Verbindungskanäle
dienen und eine Mehrzahl von dezentralen Auslassöffnungen aufweisen.
9. Vorrats- und Applikatoreinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zentraler Verbindungskanal (11) in einen Verteilerkanal (14) mit einer Mehrzahl
von Auslassöffnungen für einen bürstenförmigen Applikator (2) mündet.
10. Vorrats- und Applikatoreinheit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnungen (14) U-förmig vom Kern (18) einer Applikator-Bürste umgeben
werden.
11. Vorrats- und Applikatoreinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (2) eine Mehrzahl von Einzelfasern (4) umfasst, wobei zumindest die
freien Enden der Einzelfasern (4) vorzugsweise mit einer Antihaftschicht, wie z. B.
Teflon (PTFE), behandelt oder beschichtet sind.