[0001] Die Erfindung betrifft einen Matratzenheber zum Anheben und/oder Umklappen des Lattenrostes
und der darauf befindlichen Matratze eines handelsüblichen Bettes.
[0002] Ein solcher Matratzenheber ist in vielerlei Ausgestaltung aus der Praxis bekannt.
Üblicherweise handelt es sich hierbei um Konstruktionen, die entweder Lattenrost und
Matratze waagerecht anheben (beispielsweise Hebevorrichtungen wie sie in Krankenhausbetten
verwendet werden) oder um Konstruktionen durch die die Matratze am Fußende bzw. separat
an Kopf- und Fußende aufgeklappt werden kann (wie es bei sog. Polsterliegen realisiert
ist).
[0003] Wird die Matratze waagerecht angehoben, so entsteht der Nachteil, dass man sich um
an alle vier Ecken der Matratze zu gelangen, weit über die Matratze vorbeugen muss,
oder um das Bett herumgehen muss; hier besteht jedoch grundsätzlich die Problematik,
dass die meisten Betten seitlich an einer Wand stehen, oder dass zwei Matratzen ein
Doppelbett bilden, sodass auch hier die Matratze nur von einer Seite zugänglich ist.
Bei Lösungen sog. Polsterbetten wird die Matratze entweder komplett am Fußende angehoben
und um das Kopfende als Drehpunkt aufgeklappt, oder es werden über einen auf Brusthöhe
der Liegefläche befindlichen Drehpunkt separat Kopf- und Fußende aufgeklappt.
Der Nachteil liegt bei diesen beiden Teillösungen wiederum darin, dass man sich weit
über das Bett vorbeugen muss, bzw. um das Bett herumgehen muss, falls wie oben dargestellt
überhaupt möglich. Weiterhin ist ein separates Anheben bzw. Aufklappen von Kopf- und
Fußende insofern nachteilig, da dies zwei Arbeitsschritte erfordert.
Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Matratzenheber der eingangs
beschriebenen Gestaltung so weiterzuentwickeln, dass Arbeiten an der Matratze, wie
das Bespannen, Reinigen o. ä. von einer Person mit geringerem Kraft-, Arbeits- und
Zeitaufwand durchgeführt werden können. In diesem Zusammenhang wird gezielt eine Lösung
angestrebt, durch die die Matratze durch einmaliges Anheben und/oder Umklappen in
eine Position gebracht wird, aus der die Matratze ganzflächig zugänglich ist; weiterhin
sollen die Arbeiten von einer Seite aus durchgeführt werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass Lattenrost und Matratze
entweder nur um eine Längsseite des Bettes um- bzw. aufgeklappt werden, oder dass
Matratze und Lattenrost sowohl angehoben als auch um- bzw. aufgeklappt werden.
[0006] Zum Um- bzw. Aufklappen von Matratze (3) und Lattenrost (2) wird ein Drehgelenk (4)
jeweils kopf- und fußseitig an einer der beiden Längsseiten zwischen Lattenrost (2)
und Bettgestell (1 ) montiert.
Fig. 1:
Eine Gasfeder (6) ist jeweils am Bett kopf- und fußendig einerseits am Lattenrost
(2) über eine daran befestigte Hubschiene (5), andererseits am Bettgestell (1), drehbar
befestigt. Durch leichtes Anheben des Lattenrostes (2) beginnen sich die Gasfedern
(6) zu entspannen; Lattenrost (2) und Matratze (3) werden um die jeweils kopf- und
fußendig befindlichen Drehgelenke (4) aufgeklappt.
Fig. 2:
Darüber hinaus kann die zuvor beschriebene Lösung kopf- und fußendig jeweils um einen
Druckstab (7) erweitert werden. Dieser ist einerseits über eine Hubschiene (5) am
Lattenrost (2), andererseits an der Kolbenstange der Gasfeder (6) drehbar befestigt.
Die Kolbenstange der Gasfeder (6) wird horizontal, mittels einer Linearführung (8)
geführt; beim Entspannen der Gasfeder (6) wird die Druckkraft über den Druckstab (7)
auf den Lattenrost (2) übertragen. Lattenrost (2) und Matratze (3) werden um die kopf-
und fußendig montierten Drehgelenke (4) aufgeklappt.
Fig. 3:
Nach einem Vorschlag mit selbständiger Bedeutung kann mittels eines Hubpedals (9)
die Kraft über ein Zugseil (10), oder einen Zugstab (10), auf den Kniehebel (11) übertragen
werden. Dieser ist einerseits über eine Tragschiene (12) am Bettgestell (1), andererseits
über eine Hubschiene (5) am Lattenrost (2) befestigt. Durch die aufgewandte Kraft
wird der Kniehebel (11) aus seiner Decklage in seine Strecklage gebracht; hierbei
werden Lattenrost (2) und Matratze (3) um die Drehgelenke (4) um- bzw. aufgeklappt.
Fig. 4:
Nach einem weiteren Vorschlag mit selbständiger Bedeutung kann die zum Aufklappen
des Lattenrostes (2) und der Matratze (3) erforderliche Kraft durch einen Elektromotor
(13) erzeugt werden. Der Elektromotor (13) treibt ein Zahnrad (14) an, welches in
ein verzahntes Abtriebsglied (15) eingreift. Das Abtriebsglied (15) ist seinerseits
rückseitig durch eine Rolle (16) geführt. Führungsrolle (16) und Elektromotor (13)
sind am Bettgestell (1) montiert, das Abtriebsglied (15) ist am Lattenrost (2) befestigt.
Durch Drehrichtungsumkehr des Elektromotors (13) können Lattenrost (2) und Matratze
(3) um die jeweils kopf- und fußendig montierten Drehgelenke (4) auf- und zugeklappt
werden.
Fig. 5:
Weiterhin kann das Um- bzw. Aufklappen von Lattenrost (2) und Matratze (3) durch jeweils
ein kopf- und fußendig montiertes, viergliedriges Getriebe mit Zugfeder (17) realisiert
werden. Hierzu ist das Glied 1 (18) am Bettgestell (1) und das Glied 2 (19) am Lattenrost
(2) befestigt. Die beiden anderen Glieder (20) und (21) bilden einen Kniehebel, der
sich bei abgesenkter Matratze in Decklage befindet. Durch leichtes Anheben des Lattenrostes
(2) beginnt die Zugfeder (17) den Kniehebel zu strecken und klappt somit Lattenrost
(2) und Matratze (3) um die Drehgelenke (4) auf.
Fig. 6:
Das kombinierte Anheben und Um- bzw. Aufklappen von Lattenrost (2) und Matratze
(3) kann durch ein viergliedriges Getriebe mit einer Gasfeder (22), jeweils kopf-
und fußseitig montiert, realisiert werden. Hierbei ist vorgesehen, dass das Glied
1 (23) am Bettgestell (1), und dass Glied 4 (24) am Lattenrost (2) befestigt wird.
Die Glieder 2 (25) und 3 (26) sind drehbar mit den Gliedern 1 (23) und 4 (24) verbunden,
sodass durch die Federkraft der Gasfeder (22) das Glied 2 (25) um das Gelenk 1 (27),
und das Glied 3 (26) um das Gelenk 2 (28) dreht. Dadurch werden Lattenrost (2) und
Matratze (3) sowohl angehoben, als auch um- bzw. aufgeklappt.
Fig. 7:
Nach einem Vorschlag mit selbständiger Bedeutung kann das kombinierte Anheben und
Um- bzw. Aufklappen durch zwei Kniehebelpaare (29) und (30), jeweils kopfund fußseitig
montiert, realisiert werden. Jeweils die oberen Glieder der Kniehebel (29) und (30)
sind drehbar über eine Hubschiene (36) am Lattenrost (2) befestigt, die unteren drehbar
am Boden (31 ) oder am Bettgestell (1). An den Verbindungspunkten (32) und (33) der
beiden Glieder ist an jedem Kniehebel (29) und (30) eine Gasfeder (34) und (35) drehbar
befestigt; hierbei handelt es sich bei dem kurzen Kniehebel (29) um eine kurze Gasfeder
(34) und bei dem langen Kniehebel (30) um eine lange Gasfeder (35). Durch die unterschiedlich
langen Glieder und Gasfedern werden durch die beiden Kniehebel (29) und (30) beim
Entspannen der Gasfedern (34) und (35) unterschiedliche Wege zurückgelegt, sodass
Lattenrost (2) und Matratze (3) sowohl angehoben als auch um- bzw. aufgeklappt werden.
Fig. 8:
Das kombinierte Anheben und Um- bzw. Aufklappen von Lattenrost (2) und Matratze (3)
kann auch durch ein von einem Verstellelement (37) angetriebenen, dreigliedrigen Getriebe
realisiert werden. Hierbei ist vorgesehen, dass der Lattenrost (2) durch seine azentrische
Lagerung im Lager (38) beim Anheben durch das Getriebe in die gewünschte Richtung
kippt.
1. Matratzenheber zum Anheben und/oder Umklappen der Matratze (3) ggf. mit Hilfe des
darunter befindlichen Lattenrostes (2) eines handelsüblichen Bettes, dadurch gekennzeichnet, dass Matratze (3) und/oder Matratze (3) und Lattenrost (2) durch einmaliges Anheben und/oder
Umklappen in eine Position gebracht werden, aus der die Matratze (3) ganzflächig,
von einer Seite aus, zugänglich ist.
2. Matratzenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Lattenrost (2) und Matratze (3) durch jeweils eine kopf- und fußendig zwischen Lattenrost
(2) und Bettgestell (1 ) über eine Hubschiene (5) drehbar befestigte Gasfeder (6),
um jeweils ein kopf- und fußendig montiertes Drehgelenk (4) um eine Längsseite des
Bettes aufgeklappt werden.
3. Matratzenheber nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Gasfeder (6) und Lattenrost (2) ein Druckstab (7) montiert ist, der die
Druckkraft der horizontal, linear geführten Kolbenstange (8) der Gasfeder (6) auf
die am Lattenrost (2) befestigte Hubschiene (5) überträgt, wodurch Lattenrost (2)
und Matratze (3) um die jeweils kopf- und fußendig montierten Drehgelenke (4) aufgeklappt
werden.
4. Matratzenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Hubpedals (9) die aufgewandte Kraft über ein Zugseil (10) oder einen
Zugstab (10) einerseits auf einen zwischen Lattenrost (2) und daran befestigter Hubschiene
(5), sowie andererseits dem am Bettgestell (1) über eine Tragschiene (12) befestigten
Kniehebel (11 ) übertragen wird, wobei hierbei der Kniehebel (11 ) gestreckt wird,
und Lattenrost (2) und Matratze (3) um die jeweils kopf- und fußendig montierten Drehgelenke
(4) aufgeklappt werden.
5. Matratzenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein am Bettgestell (1) montierter Elektromotor (13) ein Zahnrad (14) antreibt, welches
in ein rückseitig durch eine Rolle (16) geführtes, verzahntes und am Lattenrost (2)
befestigtes Abtriebsglied (15) eingreift, welches Lattenrost (2) und Matratze (3)
um die jeweils kopf- und fußendig montierten Drehgelenke (4) aufklappt.
6. Matratzenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Lattenrost (2) und Matratze (3) durch jeweils ein kopf- und fußendig montiertes,
viergliedriges Getriebe augeklappt werden, wobei Glied 1 (18) am Bettgestell (1) befestigt
ist, Glied 2 (19) am Lattenrost (2) befestigt ist, und die Glieder 3 (20) und 4 (21)
einen Kniehebel bilden, der aus seiner Decklage mittels einer Zugfeder (17) gestreckt
wird.
7. Matratzenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein kombiniertes Anheben und Umklappen von Lattenrost (2) und Matratze (3) durch
jeweils ein kopf- und fußendig montiertes viergliedriges Getriebe mit Gasfeder (22)
realisiert wird, wobei Glied 1 (23) am Bettgestell (1) und Glied 4 (24) am Lattenrost
(2) befestigt ist, sodass durch die Druckkraft der Gasfeder (22) das Glied 2 (25)
um das Drehgelenk 1 (27) und das Glied 3 (26) um das Drehgelenk 2 (28) dreht.
8. Matratzenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein kombiniertes Anheben und Umklappen von Lattenrost (2) und Matratze (3) durch
jeweils einen kurzen Kniehebel (29) und einen langen Kniehebel (30), kopf- und fußendig
montiert, realisiert wird, wobei jeweils ein Glied eines Kniehebels über eine Hubschiene
(36) am Lattenrost (2) und ein Glied am Boden (31) oder am Bettgestell (1) befestigt
ist, und an den Verbindungspunkten (32 und (33) beider Glieder an jedem Kniehebel
(29) und (30) eine Gasfeder (34) und (35) angreift; eine kurze Gasfeder (34) am kurzen
Kniehebel (29) und eine lange Gasfeder (35) am langen Kniehebel (30).
9. Matratzenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der azentrisch gelagerte Lattenrost (2) mit der Matratze (3) beim Anheben durch
ein von einem Verstellelement (37) angetriebenen Getriebe um das Lager (38) des Lattenrosts
(2) in die gewünschte Position umklappt.