[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen Beschichtungsmaterials,
insbesondere einer Flüssigfolie, auf eine Oberfläche mit einer Materialquelle und
einer Düsenanordnung, die über eine Druckleitung mit der Materialquelle-verbunden
ist und relativ zu der Oberfläche bewegbar ist.
[0002] Die Erfindung wird im folgenden am Beispiel des Auftragens einer Flüssigfolie auf
eine Oberfläche beschrieben. Sie ist prinzipiell jedoch auch beim Auftragen von anderen
Beschichtungsmaterialien einsetzbar.
[0003] Kraftfahrzeuge werden für den Transport vom Hersteller zum Verbraucher in der Regel
mit einer Schutzschicht versehen. Diese Schutzschicht soll verhindern, daß der empfindliche
Lack durch Umwelt- und Transportbelastungen beeinträchtigt wird. In der Vergangenheit
hat man Wachs verwendet, um den Lack zu schützen. Die Entfernung der Wachsschicht
ist jedoch relativ aufwendig und in vielen Fällen auch mit einer nicht mehr zu vernachlässigenden
Belastung der Umwelt verbunden.
[0004] Man hat daher eine Lösung diskutiert, bei der eine Flüssigfolie auf bestimmte Oberflächen
des Fahrzeugs aufgetragen wird, insbesondere auf die im wesentlichen horizontal liegenden
Oberflächen, wie Dach, Motorhaube und Kofferraumhaube. Die Flüssigfolie wird in flüssiger
Form auf die Oberfläche aufgetragen. Nach dem Trocknen bildet sich auf der Oberfläche
eine Folie, die an der Oberfläche anhaftet. Diese Folie kann dann, wenn das Fahrzeug
ausgeliefert werden soll, einfach abgezogen und entsorgt werden.
[0005] Das Abziehen der Folie sollte möglichst in einem Stück erfolgen können: Dies funktioniert
aber nur dann, wenn der Auftrag der Flüssigfolie unter bestimmten Bedingungen erfolgt
ist. Insbesondere ist es störend, wenn sich Tropfen, Verdickungen oder andere größere
Inhomogenitäten gebildet haben. Diese führen dann beim Entfernen der Folie zu Störungen.
Die Folie reißt an derartigen Störstellen durch, so daß Reste auf der Oberfläche kleben
bleiben, die einzeln entfernt werden müssen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Oberfläche mit bestimmten Materialien,
insbesondere einer Flüssigfolie, beschichten zu können, ohne daß es zur Bildung von
größeren Inhomogenitäten kommt.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Düsenanordnung eine Vollstrahl-Austrittsöffnung aufweist, die gegen eine Prallplatte
gerichtet ist.
[0008] Die Vollstrahl-Austrittsöffnung erlaubt einem Flüssigkeitsstrahl, massiv auszutreten.
Dadurch wird eine relativ große Austrittsmenge ermöglicht, ohne daß eine größere Gefahr
besteht, daß sich der Strahl in Einzelstrahlen aufteilt oder Tröpfchen bildet. Dieser
Strahl wird aber nicht unmittelbar auf die Oberfläche gerichtet, sondern er trifft
zunächst auf eine Prallplatte. Die Prallplatte lenkt den Strahl einerseits ab und
breitet ihn andererseits aus, so daß ein breiter Strahl entsteht, der eine relativ
kleine.Dicke aufweist. Dieser Flachstrahl kann nun über die Oberfläche bewegt werden
und zwar entweder von Hand, wenn die Auftragseinrichtung als Hand-Werkzeug ausgebildet
ist, z.B. nach Art einer Spritzpistole, oder durch eine Transporteinrichtung, z.B.
einen Roboter. Der Flachstrahl transportiert das Material so auf die Oberfläche, daß
ein relativ gleichförmiger Auftrag erfolgt. Die Bildung von Tropfen oder Einzelstrahlen,
die später zu unzusammenhängenden Partien der Folie führen könnten, wird vermieden.
[0009] Vorzugsweise schließt die Prallplatte mit der Achse der Austrittsöffnung einen Winkel
im Bereich von 45° bis 85° ein. Der Flachstrahl wird also relativ stark abgelenkt
gegenüber der Richtung, die die Flüssigkeit in der Austrittsöffnung hat. Dies führt
zu der gewünschten Ausbreitung des Flachstrahls. Gleichzeitig wird damit erreicht,
daß der Flachstrahl auch entsprechend flach auf die Oberfläche gerichtet werden kann,
ohne daß man die Düsenanordnung übermäßig gegenüber der Oberfläche neigen muß. Wenn
der Flachstrahl beim Auftreffen auf die Oberfläche einen vorbestimmten Winkel nicht
überschreitet, kann man ein Reflektieren der Flüssigkeit an der Oberfläche und ein
damit verbundenes Spritzen weitgehend vermeiden.
[0010] Bevorzugterweise schließt die Prallplatte zumindest an ihrem abgabeseitigen Ende
mit der Oberfläche einen Winkel im Bereich von 30° bis 90°, vorzugsweise entgegen
der Arbeitsrichtung, ein. Dieser Winkel bestimmt im wesentlichen auch den Auftreffwinkel
des Flachstrahls auf die Oberfläche. Der Flachstrahl wird über die Oberfläche "gezogen",
d.h. die Düsenanordnung befindet sich beim Auftragen des Beschichtungsmaterials über
einem unbeschichteten Bereich der Oberfläche. Es hat sich herausgestellt, daß eine
derartige Ausrichtung des Flachstrahls die besten Ergebnisse zeigt. Der Winkel wird
voreingestellt, wenn die Düsenanordnung an einer Transporteinrichtung befestigt ist.
[0011] Vorzugsweise weist die Prallplatte einen Abstand zur Oberfläche im Bereich von 3
bis 10 cm auf. Auch dies läßt sich dann einrichten, wenn die Düsenanordnung an einer
Transporteinrichtung befestigt ist, beispielsweise einem Handhabungsautomaten: Der
Weg, den der Flachstrahl in der Luft zurücklegen muß, ist also vergleichsweise klein.
Der Flachstrahl hat andererseits genügend Raum, um sich in die Breite auszubreiten,
so daß man mit einem breiten Flachstrahl auch eine größere Oberfläche relativ schnell
beschichten kann.
[0012] Vorzugsweise erzeugt die Düsenanordnung einen flachen Strahl mit einer Breite von
mindestens 8 cm. Dies erlaubt ein rationelles Arbeiten.
[0013] Bevorzugterweise weist die Austrittsöffnung einen Durchmesser im Bereich von 1,5
bis 4 mm auf. Dies ist ein relativ großer Durchmesser. Er erlaubt einen entsprechend
großen Durchsatz des Materials. Die Gefahr, daß die Austrittsöffnung verstopft, ist
vergleichsweise klein.
[0014] Bevorzugterweise erzeugt die Materialquelle einen Druck im Bereich von 2 bis 8 bar
am Eingang der Düsenanordnung. Der Druck, den die Materialquelle an ihrem Ausgang
erzeugt, muß natürlich entsprechend größer sein, weil die Druckverluste in der Druckleitung
berücksichtigt werden müssen. Dennoch ist der Druck, den die Materialquelle erzeugen
muß, relativ klein. Dies hält den Energieverbrauch klein und erlaubt den Einsatz kostengünstiger
Förder- und Dosiersysteme. Darüber hinaus besteht keine Gefahr, daß der Flachstrahl
aufgrund eines zu großen Drucks zerstäubt.
[0015] Bevorzugterweise weist die Materialquelle eine volumetrische Dosiereinrichtung auf.
Die Dosiereinrichtung ist also in der Lage, ein bestimmtes Volumen pro Zeiteinheit
zu fördern. Dies erlaubte eine genauere Steuerung als eine Steuerung, die nur auf
Druck basiert.
[0016] Vorzugsweise ist die Dosiereinrichtung mit einer Transporteinrichtung gekoppelt und
stimmt den Volumenstrom des Materials auf die Geschwindigkeit der Düsenanordnung gegenüber
der Oberfläche ab. Wenn die Düsenanordnung gegenüber der Oberfläche eine geringere
Geschwindigkeit aufweist, dann wird der Volumenstrom entsprechend herabgesetzt. Umgekehrt
wird der Volumenstrom vergrößert, wenn die Düsenanordnung gegenüber der Oberfläche
eine höhere Geschwindigkeit aufweist. Die Dicke des Materialauftrags kann daher relativ
gleichförmig gehalten werden. Bei Verwendung eines Hand-Werkzeugs nach Art einer Spritzpistole
kann man ebenfalls Maßnahmen vorsehen, um den Volumenstrom zu beeinflussen, beispielsweise
eine durch einen Handhebel veränderbare Ventilöffnung.
[0017] Vorzugsweise weist die Dosiereinrichtung eine Pumpe auf, die Scherkräfte auf das
Material unterhalb einer vorbestimmten Grenze hält, insbesondere eine Kolbenpumpe,
eine Schlauchpumpe oder eine Membranpumpe. Die Dosiereinrichtung beeinträchtigt also
das Material nur gering.
[0018] Bevorzugterweise ermöglicht die Transporteinrichtung eine mehrachsige Bewegung der
Düsenanordnung. Man kann also die Düsenanordnung so über die Oberfläche bewegen, daß
der Flachstrahl mehrere "Streifen" des Materials nebeneinander auf der Oberfläche
ablegt. Damit läßt sich eine Oberfläche auch dann beschichten, wenn sie breiter ist
als die Breite des Flachstrahls. Man kann auch vorsehen, daß die Auftragsrichtung
der Düsenanordnung geändert werden kann. In diesem Fall kann der Materialauftrag sowohl
bei einer Hinbewegung als auch bei einer Rückbewegung über die Oberfläche erfolgen.
Dies steigert die Geschwindigkeit, mit der die Oberfläche beschichtet werden kann.
[0019] Bevorzugterweise weist die Transporteinrichtung einen Bewegungsautomaten auf. Ein
derartiger Bewegungsautomat, der auch als "Roboter" bezeichnet wird, erlaubt eine
vollautomatische Steuerung der Bewegung der Düsenanordnung und damit ein vollautomatisches
Auftragen des Materials auf die Oberfläche.
[0020] Vorzugsweise liefert die Materialquelle eine Flüssigkeit mit einer Viskosität im
Bereich von 250 bis 6000 mp. In diesem Viskositätsbereich zeigen sich beim Auftragen
insbesondere einer Flüssigfolie gute Ergebnisse.
[0021] Auch ist von Vorteil, wenn die Materialquelle eine wäßrige Dispersion liefert. Die
festen Bestandteile der Dispersion schlagen sich dann auf der Oberfläche nieder. Die
Flüssigkeit kann verdampfen oder auf andere Weise entfernt werden, wenn die Oberfläche
getrocknet wird.
[0022] Bevorzugterweise ist die Düsenanordnung einstellbar an der Transporteinrichtung befestigt.
Man ist dann in der Lage, die Düsenanordnung gegenüber der Transporteinrichtung zu
justieren. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn mehrere Düsenanordnungen an
einer gemeinsamen Transporteinrichtung oder auch an unterschiedlichen Transporteinrichtungen
vorgesehen sind.
[0023] Vorzugsweise ist die Düsenanordnung mit Hilfe einer Überwurfmutter an der Transporteinrichtung
befestigt. Dies erlaubt eine relativ einfache Justierung.
[0024] Auch ist bevorzugt, daß zwischen der Düsenanordnung und der Transporteinrichtung
eine Ausrichthilfe angeordnet ist. Diese Ausrichthilfe erlaubt zunächst einmal eine
grobe Voreinstellung der Düsenanordnung gegenüber der Transporteinrichtung. Sie erleichtert
die Montage. Sie läßt aber genügend Spiel, um die exakte Ausrichtung der Düsenanordnung
gegenüber der Transporteinrichtung noch verändern zu können.
[0025] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben: Hierin zeigen:
- Fig. 1.
- eine schematische Seitenansicht einer Auftragsvorrichtung, teilweise im Schnitt, und
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Düsenanordnung beim Auftragen eines Materials.
[0026] Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung 1 zum Auftragen eines Beschichtungsmaterials
2 (im folgenden kurz: Material genannt) auf eine Oberfläche 3. Das Material 2 ist
beim Auftrag flüssig. Es weist eine Viskosität im Bereich von 250 bis 6000 mp auf
und ist vorzugsweise als wäßrige Dispersion ausgebildet. Wenn es trocknet, bildet
es eine Folie, die von der Oberfläche 3 abgezogen werden kann.
[0027] Die Vorrichtung 1 weist eine Materialquelle 4 auf mit einem Tank oder Vorratsbehälter
5 für das Material und einer Dosiereinrichtung 6. Die Dosiereinrichtung 6 weist eine
schematisch dargestellte Pumpe 7 auf. Die Pumpe 7 ist vorzugsweise als Kolbenpumpe,
als Schlauchpumpe oder als Membranpumpe ausgebildet, so daß sie nur geringe Scherkräfte
auf das Material 2 ausübt, wenn sie es von dem Vorratsbehälter 5 über eine Druckleitung
8 zu einer Düsenanordnung 9 pumpt.
[0028] Die Düsenanordnung 9 ist an einem Träger 10 befestigt, der einen Teil einer Transporteinrichtung
11 bildet. Der Träger 10 kann aber auch als Hand-Werkzeug ausgebildet sein, das ähnlich
gehandhabt werden kann wie eine Spritzpistole. Die Transporteinrichtung 11 weist einen
schematisch dargestellten Antrieb 12 auf, mit dem der Träger 10 in Richtung eines
Pfeils 13 bewegt werden kann. Dieser Pfeil 13 stellt eine Arbeitsrichtung dar. Selbstverständlich
kann der Träger auch wieder in die umgekehrte Richtung transportiert werden, um beispielsweise
eine Ausgangsstellung zu erreichen.
[0029] Die Düsenanordnung 9, die in Fig. 1 im Schnitt dargestellt ist, weist einen Korpus
14 auf. In dem Korpus 14 ist eine Austrittsöffnung 15 angeordnet. Diese Austrittsöffnung
15 ist als Vollstrahl-Austrittsöffnung ausgebildet, d.h. Material, das über die Druckleitung
8 und einen Kanal 16 im Träger 10 zugeführt wird, kann aus der Austrittsöffnung 15
in vollem Strahl austreten. Der Strahl wird am Ende der Austrittsöffnung 15 nicht
zerstäubt, sondern er bleibt praktisch geschlossen. Hierzu weist die Austrittsöffnung
15 einen relativ großen Durchmesser im Bereich von 1,5 bis 4 mm auf.
[0030] In der Druckleitung 8 oder im Kanal 16 kann ein schematisch dargestelltes Ventil
22 vorgesehen sein, mit dem der Austritt der Flüssigkeit aus der Düsenanordnung gesteuert
werden kann. Zweckmäßigerweise ist das Ventil von außen, bei einem Hand-Werkzeug beispielsweise
über einen Betätigungshebel oder -knopf, oder sogar ferngesteuert betätigbar.
[0031] Die Austrittsöffnung 15 ist auf eine Prallplatte 17 gerichtet, die an der Düsenanordnung
9 ausgebildet ist. Die Prallplatte 17 schließt mit der Achse der Austrittsöffnung
15 einen Winkel α im Bereich von 45° bis 85° ein. Die Prallplatte 17 bewirkt, daß
die durch die Austrittsöffnung 15 austretende Flüssigkeit sich zu einem Flachstrahl
18, der gestrichelt gezeichnet ist, ausbreitet. Der Flachstrahl 18 hat beim Auftreffen
auf die Oberfläche eine Breite b von mindestens 12 cm.
[0032] Der Flachstrahl 18 ist so gerichtet, daß er mit der Oberfläche 3 einen Winkel β im
Bereich von 30° bis 90° einschließt und zwar vorzugsweise entgegen der Bewegungsrichtung
(Pfeil 13), mit der die Düsenanordnung 9 über die Oberfläche 3 bewegt wird. Damit
wird der Flachstrahl 18 vereinfacht ausgedrückt über die Oberfläche 3 gezogen.
[0033] Für den Auftrag des Materials 2 ist nur ein relativ kleiner Druck notwendig. Der
Druck am Eingang der Düsenanordnung 9 liegt in der Größenordnung von 2 bis 8 bar.
Die Pumpe 7 muß über diesen Druck hinaus nur die Druckverluste ausgleichen können,
die in der Druckleitung 8 und im Träger 10 entstehen.
[0034] Die Austrittsöffnung 15 erweitert sich zum Träger 10 hin trichterförmig. Dies führt
zu einer starken Beschleunigung der Flüssigkeit beim Durchströmen der Düsenanordnung
9. Der Flachstrahl 18 erreicht damit die gewünschte große Breite b. Er wird dafür
relativ dünn, so daß der Auftrag des Materials 2 auf der Oberfläche 3 mit einer relativ
kleinen, dafür aber gleichmäßigen Schichtdicke erfolgen kann.
[0035] Die Prallplatte 17 ist zumindest an ihrem abgabeseitigen Ende, wo der Flachstrahl
18 die Prallplatte 17 verläßt, mit dem Winkel β zur Oberfläche 3 ausgerichtet. Dies
ergibt den gewünschten Winkel, den der Flachstrahl 18 mit der Oberfläche 3 einschließt.
Die Prallplatte 17 weist an ihrem abgabeseitigen Ende einen Abstand im Bereich von
3 bis 10 cm zur Oberfläche 3 auf. Dieser Abstand erlaubt es einerseits, daß sich der
Flachstrahl 18 in der gewünschten Weise seitlich ausbreitet. Der Abstand ist andererseits
noch kurz genug, so daß sich der Flachstrahl 18 nicht in Einzelstrahlen oder - tropfen
aufteilt.
[0036] Die Transporteinrichtung 11 kann auch durch einen Handhabungsautomaten oder einen
"Roboter" gebildet sein, der nicht nur die Bewegung der Düsenanordnung 9 in die Arbeitsrichtung
(Pfeil 13) ermöglicht, sondern auch eine Bewegung senkrecht dazu (Pfeil 19 in Fig.
2). Man kann also die Düsenanordnung 9 seitlich versetzen, um in einem zweiten Arbeitsgang
einen zweiten Flachstrahl 18 auf die Oberfläche 3 zu richten, um einen weiteren Streifen
von Material 2 auf die Oberfläche 3 aufzutragen.
[0037] Die Düsenanordnung 9 ist 20 am Träger 10 befestigt, z.B. mit Hilfe einer Überwurfmutter.
Die Düsenanordnung 9 kann eine Ausnehmung 21 aufweisen, in die ein entsprechender
Vorsprung am Träger 10 eingreift (nicht näher dargestellt). Die Ausnehmung 21 bildet
also in diesem Fall eine'Ausrichthilfe, mit der die Düsenanordnung 9 grob am Träger
10 ausgerichtet werden kann, wenn die Überwurfmutter 20 festgezogen wird. Trotz dieser
Ausrichthilfe ist es aber möglich, die Ausrichtung der Düsenanordnung 9 am Träger
10 in gewissen Grenzen zu verändern, um die Lage des Flachstrahls 18 in Bezug auf
die Oberfläche 3 genauer einstellen zu können. Es ist aber auch möglich, die Düsenanordnung
von vornherein fest ausgerichtet am Träger 10 zu befestigen.
[0038] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist der Antrieb 12 der Transporteinrichtung 11 mit der
Dosiereinrichtung 6 gekoppelt. Die Dosiereinrichtung 6 arbeitet volumetrisch; d.h.
sie wird so gesteuert, daß der Volumenstrom des Materials eine vorbestimmte Größe
erhält. Dieser Volumenstrom kann allerdings in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
eingestellt werden, mit der die Düsenanordnung 9 gegenüber der Oberfläche 3 bewegt
wird. Damit ist es möglich, immer eine gleichmäßige Dicke des Materials 2 auf der
Oberfläche 3 zu erhalten.
[0039] Die Transporteinrichtung 11 kann auch dreidimensional arbeiten. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn die Oberfläche 3 nicht, wie dargestellt, eben ist, sondern
ebenfalls dreidimensional ausgebildet ist. Dies ist beispielsweise bei einem Kraftfahrzeug
der Fall.
[0040] Mit der Vorrichtung 1 läßt sich eine Flüssigfolie auf die Außenseite eines Kraftfahrzeugs
auftragen. Nach dem Abtrocknen der Flüssigkeit bildet sich eine Folie, die in einem
Stück oder jedenfalls mehreren größeren Stükken abgezogen werden kann, wenn das Fahrzeug
an den Endverbraucher übergeben werden soll.
1. Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen Beschichtungsmaterials, insbesondere einer
Flüssigfolie, auf eine Oberfläche mit einer Materialquelle, einer Düsenanordnung,
die über eine Druckleitung mit der Materialquelle verbunden ist und relativ zu der
Oberfläche bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenanordnung (9) eine Vollstrahl-Austrittsöffnung (15) aufweist, die gegen
eine Prallplatte (17) gerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte (17) mit der Achse der Austrittsöffnung (15) einen Winkel (α) im
Bereich von 45° bis 85° einschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte (17) zumindest an ihrem abgabeseitigen Ende mit der Oberfläche (3)
einen Winkel im Bereich von 30° bis 90°, vorzugsweise entgegen der Arbeitsrichtung
(13), einschließt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte (17) einen Abstand zur Oberfläche (3) im Bereich von 3 bis 10 cm
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenanordnung (9) einen flachen Strahl (18) mit einer Breite (b) von mindestens
8 cm erzeugt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung (15) einen Durchmesser im Bereich von 1,5 bis 4 mm aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialquelle (4) einen Druck im Bereich von 2 bis 8 bar am Eingang der Düsenanordnung
(9) erzeugt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialquelle (4) eine volumetrische Dosiereinrichtung (6) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiereinrichtung (6) mit einer Transporteinrichtung (11) gekoppelt ist und den
Volumenstrom des Materials auf die Geschwindigkeit der Düsenanordnung (9) gegenüber
der Oberfläche (3) abstimmt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiereinrichtung (6) eine Pumpe (7) aufweist, die Scherkräfte auf das Material
unterhalb einer vorbestimmten Grenze hält, insbesondere eine Kolbenpumpe, eine Schlauchpumpe
oder eine Membranpumpe.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung (11) eine mehrachsige Bewegung der Düsenanordnung (9) ermöglicht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung (11) einen Bewegungsautomaten aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialquelle (4) eine Flüssigkeit mit einer Viskosität im Bereich von 250 bis
6000 mp liefert.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialquelle (4) eine wäßrige Dispersion liefert.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenanordnung (9) einstellbar an der Transporteinrichtung (11) befestigt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenanordnung (9) mit Hilfe einer Überwurfmutter (20) an der Transporteinrichtung
(11) befestigt ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Düsenanordnung (9) und der Transporteinrichtung (11) eine Ausrichthilfe
(21) angeordnet ist.