[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von (Zigaretten-)Packungen des
Typs Klappschachtel mit im Querschnitt runden oder abgeschrägten aufrechten Packungskanten
- Rundkanten bzw. Schrägkanten -, wobei ungefaltete, ebene Zuschnitte im Bereich der
herzustellenden Rundkanten bzw. Schrägkanten vorgeformt werden mit Hilfe von Rundungs-
bzw. Schrägformwerkzeugen und danach in einer Verpackungsmaschine in üblicher Weise
zum Herstellen der Klappschachtel verarbeitet werden. Weiterhin betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zur Durchführung Verfahrens.
[0002] Klappschachteln für Zigaretten in der Ausführung als Rundkanten-Packungen (US 4753383)
und Oktagonal-Packungen (US 4753384) finden zunehmend Verbreitung auf dem Markt. Um
bei der Fertigung dieses Packungstyps, insbesondere der Rundkanten-Packung, mit Hilfe
einer üblichen Verpackungsmaschine für Klappschachteln präzise ausgeformte Rundkanten
oder Schrägkanten zu erhalten, ist es bekannt, die ungefalteten Zuschnitte vor Einführung
in die Verpackungsmaschine einer Vorformung zu unterziehen, indem mit Hilfe von Rundungs-
oder Schrägkantenformwerkzeugen die betreffenden Packungskanten vorgeformt und sodann
der Zuschnitt in die Verpackungsmaschine eingeführt wird (US 5549537).
[0003] Bei dieser vorbekannten Einrichtung werden einzelne Zuschnitte im Bereich einer zur
Verpackungsmaschine führenden Packungsbahn während einer Stillstandsphase dieser Vorbearbeitung
unterzogen. Dadurch ist die Leistungsfähigkeit der Verpackungsmaschine beeinträchtigt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Leistungsfähigkeit einer Verpackungsmaschine
für die Herstellung von Klappschachteln mit Rundkanten oder Schrägkanten zu verbessern
bei außerdem erhöhter Qualität der geformten Packungskanten.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuschnitte während kontinuierlichen Transports unter Bildung von Rundkanten
oder Schrägkanten verformt und sodann im Wesentlichen in die ebene Ausgangsstellung
zurückgeformt werden.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt demnach die Vorverformung der Packungskanten
während des Transports der Zuschnitte, also während der Förderbewegung, wobei nach
dem Vorformungsprozess der Zuschnitt in die (annähernd) ebene Ausgangsposition zurückgeformt
wird, so dass im Wesentlichen ebene Zuschnitte aus dünnem Karton der Verpackungsmaschine
zur Verfügung gestellt werden, deren Struktur im Bereich der Rundkanten verändert
ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist mit einem vorzugsweise kontinuierlich umlaufenden
Zuschnittförderer, insbesondere mit einem Revolver ausgestattet, der eine Mehrzahl
von Aufnahmen bzw. Halterungen für je einen Zuschnitt aufweist, wobei jeder Aufnahme
bzw. jeder Halterung Werkzeuge oder Organe zugeordnet sind, die während der Förder-
bzw. Drehbewegung des Revolvers die Vorverformung des Zuschnitts, insbesondere einen
kompletten Rundungsprozess durchführen.
[0008] Eine weitere Besonderheit der Erfindung besteht darin, dass die Zuschnitte nach Beendigung
des Vorformungsprozesses einem Stapler übergeben werden zur Bildung eines Zuschnittstapels.
Dieser wird in der Gesamtheit einer Verformung im Bereich der Packungskanten unterzogen,
und zwar insbesondere einer der Vorformung der Rundkanten oder Schrägkanten entgegengesetzten
Rückverformung, so dass Zuschnittstapel aus vorbehandelten, ebenen Zuschnitten gebildet
sind.
[0009] Weitere Besonderheiten des Verfahrens und der Vorrichtung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Verpackungsmaschine in schematischem Grundriss,
- Fig. 2
- eine Einzelheit der Verpackungsmaschine gem. Fig. 1 in Seitenansicht gem. Pfeil II
in Fig. 1, bei vergrößertem Maßstab,
- Fig. 3 bis Fig. 6
- Ausschnitte des Rundungsrevolvers mit Rundungswerkzeugen in verschiedenen Bearbeitungsphasen
eines Zuschnitts, bei nochmals vergrößertem Maßstab,
- Fig. 7
- eine Stapelstation für Zuschnitte in Seitenansicht bzw. in Vertikalschnitt der Schnittebene
VII-VII der Fig. 1, bei vergrößertem Maßstab,
- Fig. 8
- die Stapelstation gem. Fig. 7 bei veränderter Stellung von Organen,
- Fig. 9
- die schematische Darstellung einer Einzelheit eines (Rundungs-)Revolvers mit Getriebe
zur Betätigung von Rundungsorganen in Seitenansicht.
[0010] Die Zeichnungen beziehen sich auf die Bearbeitung von Zuschnitten 10 für die Herstellung
von Rundkantenpackungen (US 4753383). In Fig. 1 ist im Grundriss eine Verpackungsmaschine
11 gezeigt, die zur Fertigung von (Zigaretten-) Packungen des Typs Klappschachtel
dient. Die Verpackungsmaschine 11 weist als Faltaggregat einen tellerförmig ausgebildeten,
um eine aufrechte Achse drehbaren Faltrevolver 12 auf. Diesem sind die Zuschnitte
10 zum Herstellen der Klappschachteln zuzuführen.
[0011] Für die Fertigung von Klappschachteln des Typs Rundkanten (oder Schrägkanten) werden
die Zuschnitte 10 im Bereich eines Formaggregats 13 vorbehandelt. Es geht darum, Rundkanten
14, 15 der Zuschnitte 10 durch entsprechende Biegung vorzuformen (Fig. 5). Das Formaggregat
13 ist als selbständige Einheit ausgebildet mit räumlichem Abstand von der Verpackungsmaschine
11. Die behandelten Zuschnitte 10 bzw. Zuschnittstapel werden durch einen Zuschnittförderer,
nämlich durch einen Stapelförderer 17 von dem Formaggregat 13 zur Verpackungsmaschine
11 bzw. zum Faltrevolver 12 transportiert. Die eigenständige Anordnung des Formaggregats
13 ermöglicht so alternativ den Betrieb der Verpackungsmaschine 11 für die Fertigung
von konventionellen Klappschachteln. In diesem Falle kann das Formaggregat 13 abgebaut
oder gegebenenfalls verfahren werden.
[0012] Das Formaggregat 13 ist in besonderer Weise ausgebildet. Wichtigste Einzelheit ist
ein Endlosförderer, nämlich ein Rundungsrevolver 18. Dieser ist vorzugsweise kontinuierlich
drehend angetrieben, und zwar um eine horizontale Achse. Die Zuschnitte 10 werden
einzeln, nacheinander dem Rundungsrevolver 18 zugeführt und längs eines Teilumfangs
gefördert. Während dieser Transportstrecke werden die Zuschnitte 10 bearbeitet, nämlich
die Rundkanten 14, 15 geformt. Zu diesem Zweck ist der Rundungsrevolver 18 längs des
Umfangs mit einer Mehrzahl von in gleichen Abständen angeordneten Halterungen versehen
für einen (oder mehrere) Zuschnitte 10. Es handelt sich dabei um radial gerichtete
Saughalter 19, die den Zuschnitt 10 in einem mittleren Bereiche erfassen und durch
Saugluft fixieren. Die Saughalter 19 sind so ausgebildet, dass seitlich Bereich des
Zuschnitts 10 freiliegen, insbesondere der Bereich der Rundkanten 14, 15.
[0013] Zu der Halterung bzw. zu jedem Saughalter 19 gehören Formorgane, nämlich Formstege
20, 21, die zu beiden Seiten des Saughalters 19 positioniert sind und die sich (zeitweilig)
exakt im Bereich der Rundkanten 14, 15 erstrecken, und zwar in achsparalleler Richtung
entsprechend der Orientierung der langgestreckten Zuschnitte 10. Jeder Formsteg 20,
21 ist mit einer seitwärts gerichteten Rundung 16 versehen, um die ein seitlich überstehender
freier Randstreifen des Zuschnitts 10 herumgeformt wird unter Bildung der Rundkante
14, 15 (Fig. 5). Die freien Randstreifen der Zuschnitte 10 werden dabei soweit verformt,
dass sie unter einem spitzen Winkel zur Ebene des Zuschnitts 10 gerichtet sind.
[0014] Zur Verformung der Zuschnitte 10 sind am Rundungsrevolver 18 Formwerkzeuge angebracht,
nämlich jedem Saughalter 19 zugeordnet. Es handelt sich dabei um Rundungsrollen 22,
23 jeweils zu beiden Seiten des Saughalters 19. Die Rundungsrollen 22, 23 sind achsparallel
gerichtet und in Radialrichtung zum Rundungsrevolver 18 sowie quer bewegbar. Eine
Ausgangsstellung ist in Fig. 3 gezeigt. Die Rundungsrollen 22; 23 haben dabei einen
Abstand voneinander, der größer ist als die Querabmessung bzw. Breite des Zuschnitts
10, so dass dieser ohne Beeinträchtigung durch die Rundungsrollen 22, 23 an den Saughalter
19 angelegt werden kann. Die Rundungsrollen 22, 23 befinden sich dabei in einer Position
mit größerem Abstand vom Rundungsrevolver 18 bzw. auf der radial außenliegenden Seite
des Zuschnitts 10. Die Rundungsrollen 22, 23 werden sodann in eine Position mit geringerem
Abstand voneinander und unter Anlage an der radial außen liegenden Seite des Zuschnitts
10 bewegt (Fig. 4). Danach folgt eine Bewegung der Rundungsrollen 22, 23 unter Verformung
eines freien Randstreifens des Zuschnitts 10 um die Formstege 20, 21 herum. Bei der
Rundungsverformung des Zuschnitts 10 führen demnach die Rundungsrollen 22, 23 im Wesentlichen
eine Radialbewegung von außen nach innen durch, so dass aufgrund der gebildeten Rundkanten
14, 15 entstehende randseitige Schenkel des Zuschnitts 10 radial nach innen weisen
(Fig. 5). Die Rundungsrollen führen während dieses Rundungsvorgangs eine Drehbewegung
aus, erzeugen somit einen Abwälzvorgang auf der Außenseite des Zuschnitts 10. In der
Endstellung erstrecken sich die Rundungsrollen 22, 23 in einem Bereich zwischen den
Formstegen 20, 21 und dem Rundungsrevolver 18 (Fig. 5) unter nochmaliger Verringerung
des Abstands voneinander, so dass die freien seitlichen Streifen des Zuschnitts 10
"überbogen" werden.
[0015] Die Rundungsrollen 22, 23 werden danach in entgegengesetzter Richtung bewegt jedenfalls
mit größerem Abstand voneinander, derart, dass seitliche Randkanten 24, 25 des Zuschnitts
auf dem Umfang der Rundungsrollen 22, 23 abgestützt sind (Fig. 6). Die Formstege 20,
21 wirken in dieser Phase bei der Rückformung des Zuschnitts 10 in die (ebene) Ausgangsstellung
mit. Die Formstege 20, 21 sind zu diesem Zweck in gegenläufiger Richtung nämlich auseinander
bewegbar, wodurch der Zuschnitt 10 in die Strecklage gebracht wird. Diese Rückformbewegung
der Formstege 20, 21 ist auf die Bewegung der Rundungsrollen 22, 23 abgestimmt. Der
vorgeformte Zuschnitt 10 kann nun vom Rundungsrevolver 18 abgenommen werden.
[0016] Die Rundungsrollen 22, 23 sind an geeigneten Haltern angebracht, die die beschriebenen
Bewegungsabläufe durchführen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Rundungsrollen
22, 23 an abgewinkelten Tragarmen 26 angebracht, nämlich an einem zum Saughalter 19
gerichteten Schenkel 27 des Tragarms 26. Die Tragarme 26 sind durch geeignete Getriebe
innerhalb des Rundungsrevolvers 18 über Kurven mit Hilfe von Kurvenrollen in der beschriebenen
Weise bewegbar während der Drehung des Rundungsrevolvers 18. Die Verformung des Zuschnitts
10 findet in einem Drehbereich des Rundungsrevolvers 18 statt, der etwa dreiviertel
einer Umdrehung entspricht.
[0017] Fig. 9 zeigt als Ausführungsbeispiel ein im Wesentlichen innerhalb des Rundungsrevolvers
18 untergebrachtes Getriebe zur Betätigung der Rundungsrollen 22, 23. Der Tragarm
26 ist (innerhalb des Rundungsrevolvers 18) abgewinkelt unter Bildung eines in der
Bewegungsrichtung weisenden Schenkels 52. Dessen freies Ende ist über ein Gelenk mit
einem Antriebshebel 53 verbunden. Dieser ist zur Betätigung des Tragarms 26 im Wesentlichen
in Radialrichtung des Rundungsrevolvers 18 hin- und herbewegbar (Stellungen gemäß
strichpunktierten Linien). Die Bewegung des Antriebshebels 53 kann über eine (nicht
gezeigte) Führungsrolle erfolgen, die in einer Nut des Rundungsrevolvers 18 umläuft.
Der Schenkel 52 des Tragarms 26 ist mit einem Gelenkhebel 54 verbunden, der ein festes
Drehlager 55 aufweist. Fig. 9 zeigt auch die Bewegungskurve 56 des Rundungsorgans
während der Verformung des Zuschnitts 10, und zwar anhand einer Drehachse 57 der Rundungsrolle
22, 23 am Tragarm 26.
[0018] Im Bereich einer Beschickungsstation 28 werden einzelne Zuschnitte 10 durch einen
Übergabeförderer 29 an den Rundungsrevolver 18 bzw. an jeweils einen Saughalter 19
übertragen. Der Übergabeförderer 29 besteht aus (kontinuierlich) umlaufenden Haltearmen
30 für je einen Zuschnitt. Am radial außen liegenden Ende des Haltearms 30 ist jeweils
ein Saugorgan 31 angebracht zum Halten des Zuschnitts 10 an einer (bedruckten) Außenseite
desselben. Die Haltearme 30 sind an einer umlaufenden Haltescheibe 32 angebracht,
derart, dass die Haltearme 30 bei Übernahme eines Zuschnitts 10 und bei der Übergabe
an den Rundungsrevolver 18 eine Schwenkbewegung (und eine Radialbewegung) als Ausgleich
ausführen. Der Übergabeförderer 29 ist bei diesem Beispiel mit vier Haltearmen 30
bestückt, von denen jeweils ein Haltearm 30 nach Übergabe eines Zuschnitts 10 an den
Rundungsrevolver 18 frei ist (Fig. 2).
[0019] Die Zuschnitte 10 werden von dem Übergabeförderer 29 nacheinander einem Zuförderer
33 entnommen. Auf diesem sind die Zuschnitte 10 in Dichtlage positioniert, und zwar
in aufrechter Ebene mit der Längserstreckung quer zur Bewegungsrichtung. Die Zuschnitte
10 sind so angeordnet, dass jeweils die bedruckte Außenseite durch den Übergabeförderer
29 bzw. das Saugorgan 31 erfasst werden. Die Zuschnitte 10 werden längs eines Dreiviertelkreises
transportiert und an den Rundungsrevolver 18 übergeben.
Im Bereich einer Abnahmestation 34 werden die vorgeformten Zuschnitte 10 durch einen
Abnahmeförderer 38 von dem Rundungsrevolver 18 abgenommen und einem Stapelaggregat
36 zugeführt. Der Abnahmeförderer 35 ist in analoger Weise zum Übergabeförderer 29
ausgebildet, also mit Halterarmen 30 und Saugorganen 31. Im Moment der Übernahme eines
Zuschnitts wird dieser von den Saughaltern 19 des Rundungsrevolvers 18, den Formstegen
20, 21 und den Rundungsrollen 22, 23 so positioniert, dass eine zum Rundungsvorgang
gegenläufige Bewegung stattfindet, so dass die Zuschnitte 10 mehr oder weniger in
die ursprüngliche Strecklage zurückgeformt werden (Fig. 6).
[0020] Eine Besonderheit ist hinsichtlich Aufbau und Arbeitsweise das Stapelaggregat 36.
Es dient zum einen der Schaffung von Zuschnittstapeln 37 als Einheit für die Weiterverarbeitung
der Zuschnitte 10. Zum anderen dient das Stapelaggregat 36 der (zusätzlichen) Verformung
der Zuschnitte 10, und zwar durch Verformung eines kompletten Zuschnittstapels 37
(Fig. 7). Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der Zuschnittstapel 37 einer
Verformung unterzogen, die der Vorverformung der einzelnen Zuschnitte 10 im Bereich
des Rundungsrevolvers 18 entgegenwirkt, also einen zusätzlichen Beitrag liefert zur
Rückverformung der Zuschnitte 10 in eine im Wesentlichen ebene Ausgangsstellung.
[0021] Das Stapelaggregat 36 besteht aus einem aufrechten Stapelturm 38 mit aufrechten Führungswänden
39, 40, die an den in Längsrichtung der Zuschnitte verlaufenden Randkanten 24, 25
der Zuschnitte 10 anliegen. Zwischen den Führungswänden 39, 40 wird der Zuschnittstapel
37 aufgebaut, und zwar durch Zuführen einzelner Zuschnitte 10 an der Oberseite. Untere
Begrenzung des Stapelturms 38 ist eine Stützzunge bzw. Tragwand 41. Diese ist quer
zum Stapelturm 38 bewegbar, kann durch Querverschieben aus dem Bereich des Stapelturms
38 bzw. aus der Tragstellung zwischen den Führungswänden 39, 40 herausgezogen werden,
derart, dass der oberhalb der Tragwand 41 gebildete Zuschnittstapel 37 nach unten
abgefördert werden kann. Eine Besonderheit besteht darin, dass Zuschnittstapel 37
aufeinanderfolgend in dem Stapelturm 38 gebildet werden. Sobald eine Füllhöhe entsprechend
einem Zuschnittstapel 38 im Stapelturm 38 erreicht ist, wird oberhalb des Zuschnittstapels
37 eine zweite Tragwand 42 durch Verschieben quer in den Stapelturm 38 eingefahren,
so dass nachfolgend zugeführte Zuschnitte 10 zur Bildung eines nachfolgenden Zuschnittstapels
37 auf der zweiten Tragwand 42 dienen.
[0022] Der fertige Zuschnittstapel 37 wird durch Abwärtsbewegung an einen Förderer übergeben,
nämlich an einen Förderschacht 43. Dieser besteht aus aufrechten Schachtwänden 44,
45, die in einer Aufnahmestellung an die Führungswände 39, 40 des Stapelturms 38 anschließen.
Unten ruhen die Zuschnitte 10 bzw. der Zuschnittstapel 37 auf Stützorganen, nämlich
auf Tragschenkeln 46 der Schachtwände 44, 45.
[0023] Die Übergabe des Zuschnittstapels 37 vom Stapelturm 38 an den Förderschacht 43 wird
durch Abwärtsbewegen der jeweils unteren Tragwand 41, 42 bewirkt. Die Tragwände 41,
42 und die Führungswände 39, 40 sind in der Gestaltung, zum Beispiel durch kammartige
Ausbildung, so aufeinander abgestimmt, dass die Tragwände 41, 42 innerhalb des Stapelturms
38 abwärts bewegt, in einer unteren Endstellung (Fig. 7) seitlich aus dem Stapelturm
38 bzw. aus dem Förderschacht 43 herausgezogen und außerhalb dieser Organe in eine
obere Ausgangsstellung zurückbewegt werden können (Fig. 2). Die Führungswände 39,
40 des Stapelturms 38 sind oszillierend querbewegbar, um die Stapelbildung und die
Abwärtsbewegung des Zuschnittstapels 37 zur Übergabe an den Förderschacht 43 zu erleichtern.
[0024] Der Förderschacht 43 ist Teil eines Stapelförderers. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Förderschacht 43 querbewegbar und zu diesem Zweck an einem Schlitten 47 angebracht.
Dieser ist auf einer Führung mit Führungsstangen 48 in horizontaler Richtung hin-
und herbewegbar, nämlich aus einer Ausgangsstellung des Förderschachts 43 unterhalb
des Stapelturms 38 in eine versetzte Position (Fig. 7). Von hier wird der Zuschnittstapel
37 weitertransportiert und zu diesem Zweck aus dem Förderschacht 43 durch ein Huborgan
49 herausgehoben. Dieses ist mit Tragstücken 50, 51 an Oberseite und Unterseite des
Zuschnittstapels 37 ausgerüstet. Die Tragstücke sind relativ zueinander und relativ
zum Förderschacht 43 bewegbar. Zum Erfassen eines Zuschnittstapel 37 in dem Förderschacht
43 werden die Tragstücke 50, 51 von oben und unten an den Zuschnittstapel 37 heranbewegt.
[0025] Eine Besonderheit besteht darin, dass die Tragstücke 50, 51 eine Doppelfunktion ausüben,
nämlich auch als Formwerkzeuge für die Zuschnitte 10 bzw. für den Zuschnittstapel
37 insgesamt dienen. Wie aus Fig. 7 ersichtlich, wird dabei zunächst nur das obere
Tragstück 50 auf den Zuschnittstapel 37 abgesenkt. Da dieser an der gegenüberliegenden,
unteren Seite nur an den Rändern abgestützt ist, nämlich durch die Tragschenkel 46,
ergibt sich bei Druckübertragung durch das Tragstück 50 im mittleren Bereich des Zuschnitts
10 eine nach unten gerichtete Verformung des gesamten Zuschnittstapels 37 und damit
eine Rückverformung der Zuschnitte 10 in die ebene Ausgangsform.
[0026] Der fertig bearbeitete Zuschnittstapel 37 wird nunmehr der Verpackungsmaschine 11
bzw. dem Faltrevolver 12 zugeführt, und zwar insbesondere über den Stapelförderer
17.
Bezugszeichenliste:
[0027]
- 10
- Zuschnitt
- 11
- Verpackungsmaschine
- 12
- Faltrevolver
- 13
- Formaggregat
- 14
- Rundkante
- 15
- Rundkante
- 16
- Rundung
- 17
- Stapelförderer
- 18
- Rundungsrevolver
- 19
- Saughalter
- 20
- Formsteg
- 21
- Formsteg
- 22
- Rundungsrolle
- 23
- Rundungsrolle
- 24
- Randkante
- 25
- Randkante
- 26
- Tragarm
- 27
- Schenkel
- 28
- Beschickungsstation
- 29
- Übergabeförderer
- 30
- Haltearm
- 31
- Saugorgan
- 32
- Haltescheibe
- 33
- Zuförderer
- 34
- Abnahmestation
- 35
- Abnahmeförderer
- 36
- Stapelaggregat
- 37
- Zuschnittstapel
- 38
- Stapelturm
- 39
- Führungswand
- 40
- Führungswand
- 41
- Tragwand
- 42
- Tragwand
- 43
- Förderschacht
- 44
- Schachtwand
- 45
- Schachtwand
- 46
- Tragschenkel
- 47
- Schlitten
- 48
- Führungsstange
- 49
- Huborgan
- 50
- Tragstück
- 51
- Tragstück
- 52
- Schenkel
- 53
- Antriebshebel
- 54
- Gelenkhebel
- 55
- Drehlager
- 56
- Bewegungskurve
- 57
- Drehlager
1. Verfahren zum Herstellen von (Zigaretten-)Packungen des Typs Klappschachtel mit im
Querschnitt runden oder abgeschrägten aufrechten Packungskanten - Rundkanten (14,
15) bzw. Schrägkanten -, wobei ungefaltete, ebene Zuschnitte (10) im Bereich der Rundkanten
(14, 15) bzw. Schrägkanten vorgeformt werden mit Hilfe von Rundungs- bzw. Schrägformwerkzeugen
und danach in einer Verpackungsmaschine (11) in üblicher Weise zum Herstellen der
Klappschachtel verarbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschnitte (10) während kontinuierlichen Transports unter Bildung von Rundkanten
(14, 15) oder Schrägkanten verformt und im Wesentlichen in die ebene Ausgangsstellung
zurückgeformt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgeformten, in Wesentlichen (wieder) ebenen Zuschnitte (10) zu einem Zuschnittstapel
(37) gesammelt und der Zuschnittstapel (37) als Einheit einer Gegenverformung unterzogen
wird hinsichtlich der vorgeformten Rundkanten (14, 15) oder Schrägkanten.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschnitte (10) nach dem (Vor-)Formen der Rundkanten (14, 15) oder Schrägkanten
über die ebene Ausgangsstellung hinaus in entgegengesetztem Sinne zurückverformt werden.
4. Vorrichtung zum Herstellen von (Zigaretten-)Packungen des Typs Klappschachtel mit
im Querschnitt runden oder abgeschrägten aufrechten Packungskanten - Rundkanten (14,
15) bzw. Schrägkanten -, wobei ebene Zuschnitte (10) im Bereich der Rundkanten (14,
15) bzw. Schrägkanten mit Hilfe von Rundungs- bzw. Schrägformwerkzeugen vorformbar
und danach einer Verpackungsmaschine (11) mit Faltorgan zum Herstellen der Klappschachtel
zuführbar sind, gekennzeichnet durch ein Formaggregat (13) mit einem Endlosförderer für den Transport der Zuschnitte (10)
während der Vorformung, insbesondere mit einem Rundungsrevolver (18), der längs des
Umfangs Aufnahmen für je einen Zuschnitt (10) und jeder Aufnahme zugeordnete Formwerkzeuge
aufweist, wobei Zuschnitte (10) während der vorzugsweise kontinuierlichen Drehbewegung
des Rundungsrevolvers (18) unter Bildung der Rundkanten (14, 15) formbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Halterung für einen Zuschnitt (10), insbesondere jeweils einem Saughalter (19),
zu beiden Seiten angeordnete Formwerkzeuge zugeordnet sind, insbesondere bewegbare
und drehbare Rundungsrollen (22, 23), die während der Drehbewegung des Rundungsrevolvers
(18) zusammen mit weiteren Formwerkzeugen Rundkanten (14, 15) formen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Halterung bzw. jedem Saughalter (19) zu beiden Seiten desselben angeordnete
Formstege (20, 21) zugeordnet sind, die jeweils eine seitwärtsgerichtete Rundung (16)
aufweisen entsprechend der Form der zu bildenden Rundkante (14, 15), wobei die Rundungsrollen
(22, 23) den Zuschnitt (10) im Bereich der Rundkanten (14, 15) um die Rundung (16)
der Formstege (20, 21) herumformen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formstege (20, 21) in einer Ebene parallel zum Zuschnitt (10) bzw. annähernd
tangential zum Rundungsrevolver (18) querbewegbar sind, insbesondere auseinanderbewegbar
sind zur Rückverformung des Zuschnitts (10) in eine im Wesentlichen ebene Ausgangsstellung.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rundungsrollen (22, 23) an Haltern gelagert sind, insbesondere an mit dem Rundungsrevolver
(18) verbundenen Tragarmen (26), die zur Durchführung von Rundungsbewegungen in Radialrichtung
sowie quer hierzu bewegbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschnitte (10) durch einen Übergabeförderer (29) im Bereich einer Beschickungsstation
(28) dem Rundungsrevolver (18) zuführbar und im Bereich einer Abnahmestation (34)
von einem Abnahmeförderer (35) abförderbar sind, jeweils in einer im Wesentlichen
ebenen Form.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschnitte (10) im Bereich der Abnahmestation (34) durch entsprechende Relativstellung
der Rundungsrollen (22, 23) und/oder der Formstege (20, 21) in die im Wesentlichen
ebene Ausgangsform zurückformbar sind, insbesondere im Zusammenwirken mit dem Abnahmeförderer
(35).
11. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschnitte (10) im Bereich eines Stapelaggregats (36) zur Bildung von Zuschnittstapeln
(37) stapelbar sind, wobei das Stapelaggregat (36) einen aufrechten Stapelturm (38)
aufweist, dem Zuschnitte über eine obere, offene Seite zuführbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stapelturm (38) aus seitlichen, aufrechten Führungswänden (39, 40) besteht und
mindestens einer (unteren) Tragwand (41, 42) als Auflage für den gebildeten Zuschnittstapel
(37), wobei die Tragwand (41, 42) zum Abfördern des Zuschnittstapels (37) seitlich
aus dem Stapelturm (38) herausziehbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Stapelturm (38) mindestens zwei Tragwände (41, 42) zugeordnet sind, die abwechselnd
als untere Begrenzung bzw. Auflage für einen Zuschnittstapel (37) dienen, wobei die
jeweils untere Tragwand (41, 42) mit dem Zuschnittstapel (37) abwärtsbewegbar ist
zur Übergabe des Zuschnittstapels (37) an einen Abförderer, insbesondere an einen
Förderschacht (43).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderschacht (43) zum Abtransport des Zuschnittstapels (37) verfahrbar ist,
insbesondere in (horizontaler) Querrichtung unter Mitnahme des Zuschnittstapels (37),
wobei der Förderschacht (43) aus seitlichen Schachtwänden (44, 45) besteht mit unteren
Tragorganen, nämlich Tragschenkeln (46) für den Zuschnittstapel.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschnittstapel (37) insgesamt verformbar ist, insbesondere im Sinne einer Rückverformung
der Zuschnitte (10), wobei im Bereich des Förderschachts (43) mindestens ein Druckorgan,
insbesondere ein Tragstück (50), an der freien Oberseite des Zuschnittstapels etwa
mittig wirksam ist zur Übertragung von Druck auf den Zuschnittstapel (37) bei randseitiger
Abstützung desselben an der Unterseite.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschnittstapel (37) aus dem Förderschacht (43) durch ein Huborgan (49) mit den
Zuschnittstapel (37) oben und unten erfassenden Tragstücken (50, 51) abtransportierbar
ist.