[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausrichtung eines Bogens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Vorrichtungen werden beispielsweise, jedoch keineswegs ausschließlich, in der Funktion
von Vordermarken bzw. Seitenmarken zur Ausrichtung von Bogen aus Druckmaterial, insbesondere
Papierbogen, vor dem Bedrucken in einer Bogendruckmaschinen verwendet. Eine Ausrichtung
der einzelnen Bogen ist erforderlich, da die Bogen von einem Stapel, beispielsweise
unter Verwendung einer Schuppvorrichtung, abgenommen und zugefördert werden. Die Ausrichtung
der einzelnen Bogen nach dem Abnehmen vom Stapel reicht in der Regel nicht aus, um
eine genügende Druckqualität zu erzeugen.
[0003] In bekannten Bogendruckmaschinen sind deshalb Vordermarken bzw. Seitenmarken vorhanden,
die ein Anschlagelement aufweisen. An diesem Anschlagelement wird der Bogen zur Ausrichtung
zu Anlage gebracht, wobei der Bogen solange gegen das Anschlagelement gefördert wird,
bis der Bogen formschlüssig am Anschlagelement anliegt. Für jede auszurichtende Kante
des Bogens ist zumindest ein Anschlagelement vorzusehen. Um den beim Ausrichten des
Bogens am Anschlagelement erforderlichen Bogenvorschub erzeugen zu können, ist in
den bekannten Vorrichtungen jeweils zumindest ein Antriebselement vorhanden, dass
den Bogen gegen das Anschlagelement ziehen oder drücken kann.
[0004] Die Abweichung der einzelnen auszurichtenden Bogen von der erforderlichen Sollausrichtung
variiert nach dem Abnehmen von einem Stapel innerhalb bestimmter Grenzen. Um sowohl
kleinere als auch größere Abweichungen zuverlässig durch Zusammenwirken des Anschlagelements
mit dem Antriebselement ausrichten zu können, ist es bei den bekannten Vorrichtungen
erforderlich, dass das Antriebselement den Bogen über eine bestimmte Strecke gegen
das Anschlagelement fördert. Dieser maximale Vorschub bestimmt dabei den maximal korrigierbaren
Lagefehler. Um in den Fällen, in denen der Lagefehler kleiner als der maximale Lagefehler
ist, ein unerwünschtes Aufwölben des Papiers während der Vorschubbewegung des Antriebselements
nach dem Anlegen des Bogens am Anschlagelement zu verhindern, muss bei den bekannten
Vorrichtungen gewährleistet sein, dass zwischen Antriebselement und Bogen ein Schlupf
möglich ist. Dazu kann der Andruck, mit dem das Antriebselement am Bogen zum Eingriff
kommt, genetzt werden. Der Andruck ist dabei zumindest so groß zu wählen, dass die
Haftreibung zwischen dem Antriebselement und dem Bogen während des Vorschubs ausreicht,
um die Stellbewegung des Antriebselements auf den Bogen zuverlässig zu übertragen.
Andererseits wird der Andruck nur höchstens so hoch gewählt, dass der Reibungszustand
zwischen Antriebselement und Bogen nach dem Anschlag der Seitenkante des Bogens an
dem Anschlagelement von Haftreibung in Gleitreibung übergeht. Mit anderen Worten bedeutet
dies, dass der Andruck zwischen zwei Grenzen gewählt werden muss, durch die gewährleistet
ist, dass der Bogen bis zum Anschlag am Anschlagelement zusammen mit den Antriebselement
vorgeschoben wird, und nach dem Anschlag des Bogens am Anschlagelement das Antriebselement
über die Bogenoberfläche gleitet. Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen und den
bekannten Verfahren zur Ausrichtung von Bogen ist es, dass die Wahl des notwendigen
Andruckes zwischen Bogen und Antriebselement vom jeweils verwendeten Materialtyp der
Bogen abhängt. Insbesondere bei der Verwendung von Papiermaterialien muss deshalb
bei einem Materialwechsel die Einstellung des Andrucks in Abhängigkeit des zu verarbeitenden
Papiertyps neu gefunden werden.
[0005] Die DE 196 12 542 A1 und die DE 196 12 545 A1 beschreiben Vorrichtungen zum Ausrichten
von Bogen mittels intermittierender Impulse.
[0006] Die DE 41 16 409 C2 offenbar eine Seitenmarkenkontrolle mit einem Sensor der einen
Querförderer ansteuert. Dieser Sensor stellt nicht die Anlage des Bogens an einer
Seiten marke fest.
[0007] Die nachveröffentlichte DE 101 02 227 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Ausrichten von
Bogen mittels Piezoaktoren und Sensoren, aber ohne Seitenmarken.
[0008] Die DE 198 22 307 A1 offenbart, eine Lage einer Seitenkante eines Bogens relativ
zu einem Anschlag mittels einer Lichtschranke festzustellen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur sicheren, beschädigungsarmen
Ausrichtung eines Bogens zu schaffen.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0011] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der
Bogen nicht in einer einzigen ununterbrochenen Vorschubbewegung gegen das Anschlagelement
gefördert wird, sondern mehrere, insbesondere eine Vielzahl von Antriebsphasen zyklisch
durchlaufen werden, in denen der Bogen jeweils in kleineren Vorschubbewegungen in
Richtung des Anschlagelements gefördert wird. In den Ruhephasen zwischen den einzelnen
Antriebsphasen wird keine Antriebskraft vom Antriebselement auf den Bogen übertragen,
sodass die Vorschubbewegung des Bogens in den Ruhephasen abgebremst beziehungsweise
zum Stillstand gebracht wird. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass der Bogen durch
mehrfaches zyklisches Durchlaufen der Antriebs- bzw. Ruhephasen iterativ an das Anschlagelement
angenähert wird. Da die Vorschubbewegung während jeweils einer Antriebsphase dabei
relativ klein gewählt werden kann, folgt daraus, dass die maximale Aufwölbung des
Bogens, die durch den Vorschub des Bogens während einer Antriebsphase hervorgerufen
wird, relativ gering und damit unkritisch ist. Die maximale durch eine Antriebsphase
hervorgerufene Aufwölbung kann dabei durch Verringerung des Vorschubbetrages während
jeder einzelnen Antriebsphase grundsätzlich beliebig verkleinert werden. Wird das
Antriebselement während des Ausrichtens des Bogens nicht, beispielsweise durch Abheben
vom Bogen, außer Eingriff gebracht und somit im Ergebnis schrittweise an das Anschlagelement
angenähert, würde sich der Bogen nach dem Anschlagen am Anschlagelement mit zunehmender
Anzahl von weiteren Antriebsphasen immer weiter aufwölben, wenn der Andruck des Antriebselements
gegen den Bogen so stark gewählt ist, dass der Reibungszustand nicht von Haftreibung
in Gleitreibung übergehen kann. Insbesondere für diese Fälle ist es deshalb vorteilhaft,
wenn ein Sensor vorgesehen ist, mit dem die Anlage der auszurichtenden Seitenkante
des Bogens am Anschlagelement detektiert werden kann. Sobald der Sensor ein entsprechendes
Signal abgibt, kann dann das Antriebselement abgeschaltet werden, sodass die Bogen
nicht weiter in Richtung des Anschlagselements gefördert werden. Bei Verwendung von
Bauelementen mit geringer Trägheit kann dadurch erreicht werden, dass der Bogen nach
Anlage am Anschlagelement nur noch wenige Male bzw. überhaupt nicht mehr in Richtung
des Anschlagelementes weiter gefördert wird. Im Idealfall wird sich also der Bogen
nur soweit aufwölben, wie es durch den Vorschub während der letzten Antriebsphasen,
in denen das Anschlagelement noch am Bogen zur Anlage kommt, bedingt ist. Da der Vorschub
in jeder einzelnen Antriebsphase relativ klein ist, kann damit die Aufwölbung insgesamt
unterhalb zulässiger Toleranzen begrenzt werden.
[0012] Alternativ zur Verwendung eines Sensors zur Detektion des Anschlags des Bogens am
Anschlagelements und anschließender Abschaltung des Antriebselements ist es auch möglich,
dass das Antriebselement in den Ruhephasen außer Eingriff gebracht wird. Der Vorschubbetrag
währen einer Antriebsphase kann dann gerade so groß oder kleiner gewählt werden, dass
die nach Anlage des Bogens am Anschlagelement während der einzelnen Antriebsphasen
entstehende Aufwölbung des Bogens während der Dauer einer daran anschließenden Ruhephase
wieder vollständig verschwindet. Beispielsweise kann das Antriebselement während der
Ruhephasen vom Bogen abgehoben werden, sodass der Bogen nicht mehr zwischen Anschlagelement
und Antriebselement eingespannt ist.
[0013] Auf Grund der Eigenspannung des Bogens und der auf den Bogen wirkenden Schwerkraft
entspannt sich dann der Bogen, sodass die während der Antriebsphasen entstandene Aufwölbung
in den jeweils darin anschließenden Ruhephasen immer wieder vollständig zurück gebildet
werden kann.
[0014] Wird das Antriebselement in den Ruhephasen vom Bogen abgehoben, ist es besonders
vorteilhaft, wenn es entsprechend dem Vorschubbetrag während der Antriebsphasen in
den Ruhephasen in Gegenrichtung verfahren wird. Im Ergebnis durchläuft das Antriebselement
dadurch während jedes Zyklus, der aus jeweils einer Antriebsphase und einer Ruhephase
besteht, eine bestimmte geschlossene Bewegungsbahn. Durch zyklisches Durchfahren dieser
Bewegungsbahn kann der Bogen grundsätzlich beliebig weit gegen das Anschlagelement
gefördert werden, ohne dass das Antriebselement sich selbst weiter als seiner Bewegungsbahn
entsprechend an das Anschlagelement annähert.
[0015] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können mehrere getrennte Antriebselemente
während der Ausrichtung eines Bogens mit dem Bogen in Eingriff kommen. Je nach Anordnung
der Antriebselemente kann dann der Bogen mit mehreren Antriebselementen in eine Richtung
oder in unterschiedliche Richtungen gefördert und ausgerichtet werden. Um die Ausrichtbewegung
während des Antriebs eines Antriebselementes nicht durch überlagernde Ausrichtbewegungen
anderer Antriebselemente zu stören, ist es besonders vorteilhaft, wenn sich die Antriebsphasen
der verschiedenen Antriebselemente im wesentlichen nicht überschneiden. Dadurch kann
erreicht werden, dass der Bogen immer nur durch eines der Antriebselemente in eine
bestimmte Richtung gefördert wird und diese Ausrichtbewegung nicht durch andere, ebenfalls
mit dem Bogen in Eingriff stehende Antriebselemente, behindert wird.
[0016] Bei der Ausrichtung der Bogen werden zur iterativen Annäherung des Bogens an das
Anschlagelement mehrere Zyklen, bestehend aus jeweils einer Antriebsphase und einer
Ruhephase, durchlaufen. Die Ausrichtqualität kann dabei insbesondere dadurch gesteigert
werden, dass die Vorschubbewegung während der einzelnen Zyklen möglichst klein ist
und dafür während der zur Verfügung stehenden Ausrichtzeit eine möglichst hohe Anzahl
von Zyklen durchfahren werden. Eine möglichst hohe Wiederholfrequenz der einzelnen
Zyklen ist deshalb wünschenswert, wobei jedoch mit Steigerung der Frequenz auch ein
erhöhter Konstruktionsaufwand erforderlich ist, da die Massenträgheitskräfte mit Erhöhung
der Bewegungsfrequenz überproportional zunehmen. Als besonders vorteilhaft hat sich
der Frequenzbereich von 500 Hz bis 15.000 Hz erwiesen. Insbesondere eine Wiederholfrequenz
von ungefähr 5.000 Hz stellt einen guten Kompromiss zwischen Ausrichtqualität und
erforderlichen Bauaufwand dar.
[0017] Auch der Vorschubbetrag um den der Bogen durch das Antriebselement während einer
einzelnen Antriebsphase in Richtung des Anschlagelements gefördert wird, hat entscheidenden
Einfluss auf das Ausrichtergebnis. Dabei kann durch Verringerung des Vorschubbetrages
während jedes einzelnen Zyklus die iterative Ausrichtbewegung immer weiter verfeinert
werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Vorschubbetrag während einer Antriebsphase
im Bereich von 0,1 µm bis 10 µm gewählt wird. Insbesondere ein Wert von ungefähr 1
µm während eines Zyklus hat sich als geeigneter Vorschubbetrag erwiesen.
[0018] Bei einer Produktionsgeschwindigkeit von 20.000 Bogen/h steht für die Ausrichtung
jedes einzelnen Bogens eine maximale Ausrichtzeit von 0,18 Sekunden zur Verfügung.
Wird als Wiederholfrequenz eine Frequenz von 5.000 Hz gewählt und beträgt der Vorschubbetrag
während einer Antriebsphase und damit der maximale Anlegefehler während einer Antriebsphase
1 µm, ergibt sich daraus ein maximaler Vorschubbetrag, über den der Bogen während
der zur Verfügung stehenden Ausrichtzeit gefördert werden kann, von 0,9 mm. Dabei
würde der Bogen also innerhalb der 0,18 sec. in 5.000 Einzelschritten über jeweils
1 µm an das Anschlagelement angenähert werden.
[0019] Zur Durchführung des Verfahrens werden zwei geeignete Vorrichtungen mit unterschiedlicher
Wirkungsweise vorgeschlagen. Bei der ersten Vorrichtung kann das Antriebselement mit
sich zyklisch verändernden Vorschubgeschwindigkeiten iterativ an das Anschlagelement
angenähert werden, wobei die Anlage des Bogens am Anschlagelement mit einem Sensor
erfassbar ist, sodass das Antriebselement nach Anschlag am Anschlagelement abgeschaltet
werden kann. Da das Antriebselement nach Anlage des Bogens am Anschlagelement durch
Auswertung des Sensorsignals abschaltbar ist, kann auf das außer Eingriff bringen
des Antriebselements während der Ruhephasen verzichtet werden. Ein übermäßiges Aufwölben
des Bogens nach der Anlage am Anschlagelement ist durch die Überwachung mittels des
Sensors ausgeschlossen.
[0020] Alternativ dazu kann das Antriebselement derart ausgebildet sein, dass es, beispielsweise
durch Abheben vom Bogen, außer Eingriff bringbar ist. Eine Überwachung des Anschlags
des Bogens am Anschlagelement mittels eines Sensors kann für diesen Fall zwar vorgesehen
werden, ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Denn durch die Möglichkeit, das Antriebselement
außer Eingriff zu bringen, kann sich der Bogen in den Ruhephasen auf Grund der Schwerkraft
und seiner Eigenspannung entgegen der Aufwölbung zurück verformen. Das heißt die von
jeweils einer Antriebsphase bewirkte Aufwölbung verschwindet wiederum in der darauf
folgenden Ruhephase, in der das Antriebselement nicht mit dem Bogen in Eingriff steht.
Dabei ist es selbstverständlich, dass auch bei derartigen Ausführungsformen von Vorrichtungen
zusätzlich ein Sensor zur Überwachung des Anschlags des Bogens am Anschlagelement
vorgesehen werden kann.
[0021] Nach einer bevorzugten Ausführungsform, kann das Antriebselement in den Ruhephasen
entsprechend dem Vorschubbetrag in den Antriebsphasen in Gegenrichtung zum Vorschub
des Bogens verfahren werden, sodass es während jedes einzelnen Zyklus, bestehend aus
Antriebsphase und Ruhephase, eine geschlossene Bewegungsbahn durchläuft.
[0022] Die Form der Bewegungsbahn kann grundsätzlich beliebig gewählt werden. Beispielsweise
sind Bewegungsbahnen denkbar, die rechteckförmig sind. Besonders kurze Zykluszeiten
lassen sich erreichen, wenn die Bewegungsbahn des Antriebselements einer im wesentlichen
ellipsoiden Bahn in einer Vertikalebene entspricht.
[0023] Für alle Vorrichtungen kann ein Sensor vorgesehen sein, mit dem der Anschlag einer
Seitenkante des Bogens am Anschlagelement detektierbar ist. Grundsätzlich sind eine
Vielzahl von Bauformen für derartige Sensoren denkbar. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn der Sensor in der Art einer elektrischen oder einer elektronischen Auswerteeinrichtung
ausgebildet ist, mit der der elektrische Strom zum Antrieb des Antriebselements beim
Vorschub des Bogens in Richtung des Anschlagelements auswertbar ist. Denn mit dem
Anschlag der Seitenkante des Bogens am Anschlagelement steigt die Stromstärke während
des Vorschubs des Antriebselements signifikant an, sodass dieses Merkmal zur Detektion
des Bogenanschlags ausgewertet werden kann. Dazu wird die Ist-Stromstärke mit einer
Referenzstromstärke, die der Stromstärke beim Anschlagen der Seitenkante des Bogen
am Anschlagelement entspricht, in der Auswerteeinrichtung verglichen. Sobald die Ist-Stromstärke
die Referenzstromstärke zumindest geringfügig bzw. unter Berücksichtigung der Messungsgenauigkeiten
signifikant übersteigt, kann von der Auswerteeinrichtung ein Signal abgegeben werden,
dass der Bogen am Anschlagelement anliegt.
[0024] Weiterhin ist es denkbar, dass ein Mikrofon als Sensor zur Detektion des Bogenanschlages
verwendet wird. Mit dem Anschlag des Bogens am Anschlagelement ist ein bestimmtes
akustisches Signal verbunden, dass mittels eines geeigneten Mikrofons aufgenommen
und ausgewertet werden kann.
[0025] Zum Antrieb des Antriebselements muss selbstverständlich eine geeignete Antriebsanordnung
mit einem Aktuator vorgesehen werden. Besonders geeignet dafür sind Piezo-Aktuatoren,
da diese Stellbewegungen mit sehr hohen Frequenzen ermöglichen.
[0026] Zur Erreichung einer ausreichenden Haftreibung zwischen Antriebselement und Bogen
ist es erforderlich, dass das Antriebselement mit einem Gegenhalter zusammen wirkt,
sodass der Bogen zwischen Antriebselement und Gegenhalter beklemmt werden kann. Als
Gegenhalter kann beispielsweise die Oberfläche einer Unterlage dienen, auf der der
Bogen flächig aufliegt. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Gegenhalter in
der Art einer gleitfähigen Unterlage, in der Art einer Druckrolle oder in der Art
eines korrespondierend zum ersten Antriebselement antreibbaren zweiten Antriebselement
ausgebildet ist.
[0027] In vielen Bogendruckmaschinen ist eine Doppelbogen-Kontrolle erforderlich, da der
Druckvorgang durch ungewollten Einzug zweier übereinander haftender Bogen gestört
werden kann. Um den ungewollten Einzug von übereinander haftenden Bogen zu verhindern,
kann in der Vorrichtung ein Sensor zur Doppelbogen-Kontrolle angeordnet werden.
[0028] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn als Sensor zur Doppelbogen-Kontrolle eine
elektrische oder elektronische Auswerteeinrichtung dient, mit der der elektrische
Strom zum Antrieb des Antriebselements beim Andrücken gegen den Gegenhalter messbar
ist. Je nach Dicke der Schicht zwischen dem Gegenhalter und dem Andruckelement gelangt
das Antriebselement zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt auf der zu beklemmenden
Schicht, nämlich einem oder mehreren Bogen zur Anlage. Da durch die Anlage des Antriebselement
auf den Bogen und das anschließende Andrücken die erforderliche Stromstärke signifikant
ansteigt, kann durch Auswerten des Stromstärkesignals über der Zeit auf die Schichtdicke
und damit die Anzahl der Bogen zwischen dem Gegenhalter und dem Antriebselement rückgeschlossen
werden.
[0029] Damit bei Verwendung einer neuen Materialsorte, insbesondere einer neuen Papiersorte,
der für die Auswertung des Stromsignals erforderliche Referenzzeitdifferenz nicht
immer neu gefunden werden muss, kann eine automatische Kalibrierung der Referenzzeitdifferenz
vorgesehen werden. Dazu wird in einer Kalibrierphase unter kontrollierten Bedingungen
ein einzelner Bogen eingezogen und die dabei gemessene Zeitdifferenz als Referenzzeitdifferenz
gespeichert.
[0030] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben.
[0031] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung in schematisch dargestellter seitlicher
Ansicht;
- Fig. 2
- ein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in einer zweiten Verfahrensphase;
- Fig. 3
- ein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in einer dritten Verfahrensphase;
- Fig. 4
- ein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in einer vierten Verfahrensphase;
- Fig. 5
- ein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in einer fünften Verfahrensphase;
- Fig. 6
- ein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in einer sechsten Verfahrensphase;
- Fig. 7
- ein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in einer siebten Verfahrensphase;
- Fig. 8
- ein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in einer achten Verfahrensphase;
- Fig. 9
- ein Verfahrensablaufdiagramm für die Horizontalgeschwindigkeit des Antriebselements
des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1;
- Fig. 10
- ein Verfahrensablaufdiagramm für die Vertikalgeschwindigkeit des Antriebselements
eines Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1;
- Fig. 11
- ein Stromstärkendiagramm eines elektrischen Antriebs beim Andrücken des Antriebselements
des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1:
- Fig. 12
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung in schematischer Ansicht von oben;
- Fig. 13
- einen Ausschnitt des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 12 im seitlichen Querschnitt;
- Fig. 14
- ein Verfahrensablaufdiagramm für die Horizontalgeschwindigkeiten der Antriebselemente
des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 12.
[0032] In den Fig. 1 bis 8 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 01 dargestellt.
Mittels nicht dargestellter Fördermittel wird ein Bogen 02, insbesondere Papierbogen,
auf einer Unterlage 03 flächig aufliegend zu der Vorrichtung 01 gefördert. Die Vorrichtung
01 besteht im wesentlichen aus einem Anschlagelement 04, an dem die vordere Seitenkante
06 des Bogens 02 dadurch ausgerichtet werden kann, dass sie an einer Anlagefläche
07 formschlüssig zur Anlage kommt. In diesem Anschlagelement 04 kann ein Sensor 41
eingebaut sein (siehe Fig. 13). Weiter weist die Vorrichtung 01 ein Antriebselement
08 auf, dass horizontal in x-Richtung und vertikal in y-Richtung verfahrbar ist und
mittels einer schematisch dargestellten Antriebseinrichtung 09 mit einem Piezo-Aktuator
angetrieben werden kann.
[0033] In der in Fig. 1 dargestellten ersten Verfahrensphase liegt der Bogen 02 noch nicht
am Anschlagelement 04 an und das Antriebselement 08 ist mit einem bestimmten Abstand
oberhalb des Bogens 02 angeordnet. Durch Ansteuerung der Antriebseinrichtung 09 kann
nunmehr das Antriebselement 08 gemäß der Bewegungspfeile 11 nach unten verfahren werden,
sodass der Bogen 02 zwischen dem Antriebselement 08 und der Unterlage 03 mit einem
bestimmten Andruck beklemmt wird.
[0034] In der anschließenden durch Fig. 2 dargestellten zweiten Verfahrensphase wird das
Antriebselement 08 entsprechend dem Bewegungspfeil 12 nach links verfahren. Auf Grund
der zwischen dem Bogen 02 und der Unterseite des Antriebselement 08 wirkenden Haftreibung,
wird die Stellbewegung des Antriebselement 08 auf den Bogen 02 übertragen, sodass
dieser im Ergebnis synchron zum Antriebselement 08 gemäß dem Bewegungspfeil 13 für
einen bestimmten Vorschubbetrag in positive x-Richtung gefördert wird. In der durch
Fig. 2 schematisch angedeuteten Antriebsphase wird also der Bogen 02 entsprechend
dem Vorschub des Antriebselement 08 um eine bestimmte Wegstrecke an das Anschlagelement
04 angenähert. Das Maß dieser Annäherung wird durch den Vorschubbetrag 14 (siehe Fig.
3) des Antriebselements 08 während einer Antriebsphase T
A bestimmt. Der Vorschubbetrag 14 beträgt während einer Antriebsphase T
A 0,1 µm bis 10µm, insbesondere ungefähr 1µm.
[0035] Am Ende der Antriebsphase wird das Antriebselement 08, wie in Fig. 3 dargestellt
gemäß den Bewegungspfeilen 16 nach oben gefahren, sodass es außer Eingriff kommt.
Der Bogen 02 bleibt in der damit beginnenden Ruhephase ohne Vorschub auf der Unterlage
03 liegen.
[0036] Sobald ein gewisser Abstand zwischen der Oberseite des Bogens 02 und der Unterseite
des Antriebselements 08 vorhanden ist, wird das Antriebselement 08, wie in Fig. 4
dargestellt, gemäß dem Bewegungspfeil 17 entgegen der Vorschubrichtung des Bogens
02 zurück in die Ausgangsstellung gefahren (siehe Fig. 1). Sobald das Antriebselement
08 die Ausgangsstellung wiederum erreicht hat, wird es erneut, wie in Fig. 1 dargestellt,
nach unten verfahren. Die Fig. 1 bis 4 stellen einen vollständigen Zyklus zum Vorschub
des Bogens 2 in Richtung des Anschlagelements 04 dar, wobei nacheinander eine Antriebsphase
(siehe Fig. 2), in der der Bogen 02 gefördert wird, und eine daran anschließende Ruhephase
(siehe Fig. 3, 4 und 1), in der der Bogen 02 nicht gefördert wird, durchlaufen wird.
Durch zyklische Wiederholung des in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Bewegungszyklus
wird der Bogen 02 iterativ an das Anschlagelement 04 angenähert, bis er an diesem
formschlüssig anliegt und dadurch ausgerichtet wird.
[0037] In den Fig. 5 bis 8 ist der Bewegungszyklus des Antriebselements 08 nach der Anlage
des Bogens 02 am Anschlagelement 04 dargestellt. Wiederum wird der Bogen 02 zunächst
zwischen der Unterlage 03 und dem Antriebselement 08 beklemmt (siehe Fig. 5) und anschließend
das Antriebselement 08 horizontal nach links (positive x-Richtung) verfahren (siehe
Fig. 6). Da die vordere Seitenkante 06 des Bogens 02 bereits an der Anlagefläche 07
des Anschlagelements 04 anliegt, wird durch die Vorschubbewegung des Antriebselements
08 kein weiterer Vorschub mehr bewirkt, sondern der Bogen 02 im Bereich 18 zwischen
dem Anschlagelement 04 und dem Antriebselement 08 leicht aufgewölbt (Fig. 7). Die
Aufwölbung ist dabei um so kleiner, je kleiner der Vorschubbetrag 14 (Fig. 3) gewählt
ist.
[0038] Hat das Antriebselement 08 seinen Umkehrpunkt erreicht, wird es wieder entsprechend
der vorgegebenen Bewegungsbahn nach oben hin abgehoben, sodass der Bogen 02 nicht
mehr im Bereich 18 eingespannt ist. Wie in Fig. 8 dargestellt, wird der Bogen 02 auf
Grund der auf ihn wirkenden Schwerkraft bzw. auf Grund seiner Eigenspannung nach Wegfall
der Einspannung zurück verformt und legt sich bis zu Beginn der nächsten Antriebsphase
wieder flächig auf die Unterlage 03 an. Im Ergebnis kann also der Bewegungszyklus
des Antriebselements 08 ohne Rücksicht darauf, ob der Bogen 02 bereits am Anschlagelement
04 anliegt oder nicht, ununterbrochen fortgesetzt werden, ohne dass sich dabei eine
unzulässige Aufwölbung des Bogens 02 kumulieren würde.
[0039] In den Fig. 9 und 10 sind die Vorschubgeschwindigkeiten V
X des Antriebselements 08 in x-Richtung und y-Richtung während eines vollständigen
Bewegungszyklus bestehend aus einer Antriebsphase T
A und einer daran anschließenden Ruhephase T
R dargestellt. Die Dauer der Antriebsphase T
A entspricht dem Zeitabschnitt T
A. In diesem Zeitabschnitt T
A wird das Antriebselement 08 mit maximaler Vorschubgeschwindigkeit V
X MAX horizontalverfahren. Daran schließt sich eine kurze Stillstandsphase in x-Richtung
an T
2 - T
3 in der das Antriebselement 08 vertikal nach oben angehoben wird. In der daran anschließenden
Phase T
3 - T
4 wird das Antriebselement 08 dann entsprechend der Vorschubgeschwindigkeit V
X MAX in der Antriebsphase T
A in Gegenrichtung verfahren. In der daran anschließenden Stillstandsphase T
0 - T
1 wird das Antriebselement 08 wiederum vertikal nach unten gefahren, um den Bogen 02
zu beklemmen. Die Zeitabschnitte T
2 bis T
4 und T
0 bis T
1 ergeben zusammen die Ruhephase T
R, in der der Bogen 02 nicht in Vorschubrichtung bewegt wird und die die Antriebsphasen
T
A unterbrechen.
[0040] In Fig. 10 ist der Verfahrensablauf der Verfahrgeschwindigkeit des Antriebselements
08 in y-Richtung dargestellt.
[0041] Fig. 11 stellt in einem Diagramm die Stromstärke I zum Antrieb des Antriebselements
08 beim Andrücken gegen die als Gegenhalter 03 verwendete Unterlage 03 unter Beklemmung
des Bogen 02 über der Zeit dar. Der durchgezogene Funktionsgraph 20 entspricht dabei
dem Verlauf, wie er beim Beklemmen lediglich eines Bogens 02 zwischen dem Antriebselement
08 und der als Gegenhalter 03 wirkenden Unterlage 03 entspricht. Im Unterschied dazu
stellt der strichlinierte Funktionsgraph 21 den Verlauf bei der Beklemmung zweier
übereinander liegender Bogen 02 dar. Wie man aus Fig. 11 erkennt, steigt der Strom
bei der Beklemmung zweier Bogen 02 (Funktionsgraph 21) auf Grund des daraus resultierenden
geringeren Abstands zwischen Unterseite des Antriebselements 08 und Oberseite der
Bogen 02 bereits zu einem früheren Zeitpunkt t an. Dieser Effekt kann zur Detektion
eines ungewollten Doppelbogeneinzugs ausgenützt werden. In einer Kalibrierphase wird
ausgehend von einem Bezugszeitpunkt T
0 die Referenzzeitdifferenz T
Soll ermittelt, die es dauert, bis eine Bezugsstromstärke I
B während des Andrückens erreicht ist. Wird nun fehlerhaft ein Doppelbogen eingezogen,
wird die Bezugsstromstärke I
B bereits zu einem früheren Zeitpunkt T
Fehler erreicht, sodass in einer Auswerteelektronik durch Auswertung des Zeitunterschieds
zwischen dem gespeicherten T
Soll und der gemessenen Zeit bis zur Erreichung der Bezugsstromstärke I
B feststellbar ist, ob lediglich ein oder mehrere Bogen 02 zwischen der Unterlage 03
und dem Antriebselement 08 beklemmt sind.
[0042] Fig. 12 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 25 zur Ausrichtung
eines Bogens 26, der auf einer Unterlage 27, z. B. eines Gegenhalters 27 flächig aufliegt.
An den Kanten der Unterlage 27 sind drei Anschlagelemente 28; 29; 31 angeordnet die
jeweils mit einem Antriebselement 32; 33; 34 zusammen wirken. Die Anschlagelemente
28; 29 dienen dabei als Vordermarken und das Anschlagelement 31 als Seitenmarke. Durch
iterative Annäherung der Seitenkanten 36 bzw. 37 des Bogens 26 an die Anschlagelemente
28; 29; 31 kann der Bogen 26 in zwei Richtungen (x und z) ausgerichtet werden.
[0043] In Fig. 13 ist die Funktionsweise der Anschlagelemente 28; 29; 31 in Zusammenwirkung
mit den Antriebselementen 32; 33; 34 beispielhaft anhand des Anschlagelements 28 in
Zusammenwirken mit dem Antriebselement 32 dargestellt. Das Antriebselement 32 durchläuft
zyklisch eine gepunktet angedeutete Bewegungsbahn 38 in Richtung des Bewegungspfeils
39. Im unteren Teil der ellipsoiden Bewegungsbahn 38 steht das Antriebselement 32
mit dem darunter liegenden Bogen 26 in Kontakt und fördert diesen in Richtung des
Anschlagelements 28. Im Anschlagelement 28 ist ein als Sensor 41 dienendes Mikrofon
41 eingebaut, dass das mit dem Anschlag der Seitenkante 36 am Anschlagelement 28 verbundene
akustische Signal detektieren kann und an eine nicht dargestellte Steuerungseinrichtung
weiterleitet. Sobald vom Sensor 41 ein Signal eingeht, wird das Antriebselement 32
in eine Grundstellung verfahren und anschließend nicht mehr weiter angetrieben.
[0044] An der zum Bogen 26 gerichteten Seite des Anschlagelements 28 ist eine vorstehende
Nase 42 vorgesehen, durch die eine Nut zwischen der Unterseite der Nase 42 und der
Oberseite der Unterlage 27 gebildet wird. In diese Nut kann die Seitenkante 36 des
Bogens 26 eingeführt werden, sodass die Nase 42 von oben auf den Bogen 26 abschnittsweise
zur Anlage kommen kann und dadurch die Aufwölbung des Bogen 26 in diesem Bereich begrenzt.
[0045] Um zu verhindern, dass sich die Ausrichtbewegung der Antriebselemente 32; 33; 34
gegenseitig behindern, kann ein Verfahrensablauf gewählt werden, bei dem jeweils immer
nur ein Antriebselement 32; 33; 34 einen Vorschub auf den Bogen 26 bewirkt. Ein geeigneter
Verfahrensablauf ist in Fig. 14 dargestellt. Man erkennt, dass die zur Verfügung stehende
Zykluszeit T
ZYK, die mit einer Frequenz von ungefähr 500 Hz bis 15.000 Hz, insbesondere mit einer
Frequenz von ungefähr 5.000 Hz 0,0002 Sekunden beträgt, auf die drei Antriebselemente
32; 33; 34 aufgeteilt wird. Jeweils innerhalb eines Drittels der zur Verfügung stehenden
Zykluszeit T
ZYK wird jeweils eines des Antriebselemente 32; 33 bzw. 34 mit einem bestimmten Geschwindigkeitsbetrag
V
B in x bzw. z-Richtung angetrieben. Das über die Antriebselemente 32; 33 bzw. 34 auf
den Bogen 26 ausgeübte Drehmoment kann durch die jeweils anderen Antriebselemente
32; 33 bzw. 34 kompensiert werden, wodurch eine Drehung bzw. Verkantung des Bogens
26 vermieden wird. Falls die Anlage an die Anschlagelemente 28 und 29 über eine Schuppenstromvorrichtung
erfolgt, wird das kompensierende Drehmoment von dem Schuppenstrom-Transportmechanismus
zur Verfügung gestellt.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 01
- Vorrichtung zur Bogenausrichtung
- 02
- Bogen
- 03
- Unterlagen, Gegenhalter
- 04
- Anschlagelement
- 05
- -
- 06
- Seitenkante, vordere (02)
- 07
- Anlagefläche
- 08
- Antriebselement
- 09
- Antriebseinrichtung (08)
- 10
- -
- 11
- Bewegungspfeil
- 12
- Bewegungspfeil (08)
- 13
- Bewegungspfeil (02)
- 14
- Vorschubbetrag (02; 08)
- 15
- -
- 16
- Bewegungspfeil (08)
- 17
- Bewegungspfeil (08)
- 18
- Bereich, gewölbt
- 19 20
- Funktionsgraph (I)
- 21
- Funktionsgraph (I)
- 22
- -
- 23
- -
- 24
- -
- 25
- Vorrichtung zur Ausrichtung eines Bogens
- 26
- Bogen
- 27
- Unterlage, Gegenhalter
- 28
- Anschlagelement
- 29
- Anschlagelement
- 30
- -
- 31
- Anschlagelement
- 32
- Antriebselement
- 33
- Antriebselement
- 34
- Antriebselement
- 35
- -
- 36
- Seitenkante (26)
- 37
- Seitenkante (26)
- 38
- Bewegungsbahn (32)
- 39
- Bewegungspfeil (32)
- 40
- -
- 41
- Sensor, Mikrofon
- 42
- Nase
- t
- Zeitpunkt
- x
- Richtung, horizontal
- y
- Richtung, vertikal
- z
- Richtung
- I
- Stromstärke
- IB
- Bezugsstromstärke
- TA
- Antriebsphase, Zeitabschnitt
- TR
- Ruhephase, Zeitabschnitt
- TFehler
- Zeitpunkt
- TSoll
- Referenzzeitdifferenz
- TZYK
- Zyklus
- T0
- Stillstandsphase, Zeitabschnitt
- T1
- Stillstandsphase, Zeitabschnitt
- T2
- Stillstandsphase, Zeitabschnitt
- T3
- Phase, Zeitabschnitt
- T4
- Phase, Zeitabschnitt
- VB
- Geschwindigkeitsbetrag
- VX MAX
- Vorschubgeschwindigkeit, maximal
- VX MIN
- Vorschubgeschwindigkeit, minimal
- VY MAX
- Vorschubgeschwindigkeit, maximal
- VY MIN
- Vorschubgeschwindigkeit, minimal
1. Vorrichtung zur Ausrichtung eines Bogens (26), mit zumindest einem Anschlagelement
(28; 29; 31), an dem eine Seitenkante (36; 37) des Bogens (26) durch Formschluss ausrichtbar
ist, und zumindest einem Antriebselement (32; 33; 34), mit dem durch Eingriff am Bogen
(26) eine Antriebskraft auf den Bogen (26) übertragbar ist, wobei der Bogen (26) durch
Antrieb des Antriebselements (32; 33; 34) in Richtung des Anschlagelements (28; 29;
31) förderbar ist, wobei das Antriebselement (32; 33; 34) mit sich zyklisch zwischen
Antriebsphasen (TA) und Ruhephasen (TR) ändernden Vorschubgeschwindigkeiten (VX MAX; VX MIN; VY MAX; VY MIN) antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage der Seitenkante (36; 37) des Bogens (20) am Anschlagelement (28; 29; 31)
mittels eines Sensors (41) erfassbar und das Antriebselement (32; 33; 34) in Abhängigkeit
des Sensors (41) ansteuerbar ist, dass das Antriebselement (08; 32; 33; 34) mit einem
Gegenhalter (03; 27) zusammenwirkt, wobei das Antriebselement (08; 32; 33; 34) zur
Beklemmung des Bogens (02; 26) gegen den Gegenhalter (03; 27) gefahren werden kann
und durch Abheben des Antriebselements (08; 32; 33; 34) der Bogen (02; 26) freigebbar
ist und dass als Sensor (41) eine elektrische oder elektronische Auswerteeinrichtung
dient, mit der elektrische Strom zum Antrieb des Antriebselements (08; 32; 33; 34)
beim Andrücken gegen den Gegenhalter (03; 27) messbar ist, wobei die Zeitdifferenz
zwischen einem Zeitpunkt (t) während des Anstiegs des gemessenen Stroms beim Beklemmen
und einem Bezugszeitpunkt als Maß für den Abstand zwischen Antriebselement (08; 32;
33; 34) und Gegenhalter (03; 27) auswertbar und mit einer Referenzzeitdifferenz (TSoll) vergleichbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (08; 32; 33; 34) in den Ruhephasen (TR) entsprechend dem Vorschubbetrag (14) in den Antriebsphasen (TA) in Gegenrichtung antreibbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor (41) eine elektrische oder elektronische Auswerteeinrichtung dient, mit
der elektrische Strom zum Antrieb des Antriebselements (32; 33; 34) beim Vorschub
des Bogens (26) in Richtung des Anschlagelements (28; 29; 31) messbar ist, wobei der
gemessene Strom in der Auswerteeinrichtung mit einer bestimmten Referenzstromstärke
(IB), die im Falle des Anliegens der Seitenkante (36; 37) des Bogens (26) am Anschlagelement
(28; 29; 31) überschritten wird, als Messkriterium verglichen wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (08; 32; 33; 34) mittels eines Piezo-Aktuators antreibbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vorrichtung (01; 25) ein Sensor zur Doppelbogen-Kontrolle vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor (41) eine elektrische oder elektronische Auswerteeinrichtung dient, mit
der elektrische Strom zum Antrieb des Antriebselements (08; 32; 33; 34) beim Andrücken
gegen den Gegenhalter (03; 27) messbar ist, wobei die Zeitdifferenz zwischen einem
Zeitpunkt (t) während des Anstiegs des gemessenen Stroms beim Beklemmen und einem
Bezugszeitpunkt als Maß für den Abstand zwischen Antriebselement (08; 32; 33; 34)
und Gegenhalter (03; 27) auswertbar und mit einer Referenzzeitdifferenz (TSoll) vergleichbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdifferenz, die beim Beklemmen der gewünschten Anzahl von Bogen (26) auftritt,
automatisch durch kontrollierten Einzug eines ersten Bogens (26) aus einem Bogenstrom
in einer Kalibrierphase feststellbar und in der Auswerteeinheit als Referenzzeitdifferenz
(TSoll) speicherbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vorrichtung (25) zumindest zwei getrennt antreibbare Antriebselemente (32;
33; 34) mit jeweils einem zugeordneten Anschlagelement (28; 29; 31) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebselemente (32; 33; 34) unterschiedliche Vorschubrichtungen (x; z) aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (28) zumindest mit einem Teilbereich abschnittsweise auf der
Oberseite des Bogens (26) zur Anlage kommen kann.