(19)
(11) EP 1 398 085 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.03.2004  Patentblatt  2004/12

(21) Anmeldenummer: 03450201.3

(22) Anmeldetag:  09.09.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B07B 1/28, B07B 1/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 12.09.2002 AT 60602 U

(71) Anmelder: Binder & Co. Aktiengesellschaft
8200 Gleisdorf (AT)

(72) Erfinder:
  • Anibas, Franz
    8200 Gleisdorf (AT)

(74) Vertreter: KLIMENT & HENHAPEL 
Patentanwälte Singerstrasse 8
1010 Wien
1010 Wien (AT)

   


(54) Mehrdecksiebmaschine


(57) Siebmaschine mit einem mittels eines Antriebs in Schwingungen versetzbaren, Siebwangen aufweisenden Siebkasten (1), welcher elastisch, vorzugsweise über Federn (4) auf festem Untergrund (2) abgestützt ist und einem daran elastisch angekoppelten Schwingrahmen, welcher an die Siebwangen elastisch gekoppelte Schubstangen (5) sowie diese verbindende Schwingrahmenquerträger (7) umfasst und eine durch Siebmatten (11) gebildete Siebfläche (9,10) vorgesehen ist, wobei die Siebmatten (11) durch abwechselnde Befestigung am Siebkasten (1) und am Schwingrahmen zumindest abschnittsweise abwechselnd gestaucht und gedehnt werden. Um eine mehrdeckige Siebmaschine zu schaffen, die diese Nachteile vermeidet, klein baut und trotzdem die Vorteile der selektiveren Fraktionierung aufweist, ist vorgesehen, dass zusätzlich mindestens eine weitere, durch Siebmatten (11) gebildete Siebfläche (9,10) vorgesehen ist und sämtlich vorhandene Siebmatten (11) abwechselnd am Siebkasten (1) vorzugsweise an die Siebwangen verbindende Siebkastenquerträgern (12) und am Schwingrahmen, vorzugsweise an den Schwingrahmenquerträgern (7) befestigt sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Siebmaschine gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Siebmaschinen mit einer beweglichen, durch Siebmatten aufgebaute Siebfläche sind beispielsweise aus der AT 379.088 bekannt. Die Bewegung der Siebmatten erfolgt in der Regel durch ein amplitudenerregtes Schwingsystem, welches an einem bewegten Siebkasten gelagert ist. Die die Siebfläche bildenden Siebmatten werden dabei abwechselnd am Siebkasten und am Schwingsystem befestigt, sodass durch die Relativbewegung der beiden Systeme zueinander, eine Stauchung bzw. Dehnung der Siebmatten bewirkt wird.

[0003] Um z.B. mehrere Fraktionen zu erhalten ist es auch bekannt zwei, solche amplitudenerregten Schwingsysteme unabhängig voneinander an einem schwingenden Siebkasten anzuordnen.

[0004] Dies hat jedoch zum Nachteil, dass eine solche Zweidecksiebmaschine sehr hoch baut und daher nicht überall einsetzbar ist. Weiters ist der konstruktive Aufwand für zwei Schwingsysteme relativ hoch und eine Abstimmung muss für jedes Schwingsystem einzeln erfolgen. An den Bau mehrdeckiger (>2) Schwingsysteme ist aufgrund dieser Ausführungen nicht zu denken.

[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Siebmaschine zu schaffen, die diese Nachteile vermeidet, klein baut und trotzdem die Vorteile der selektiveren Fraktionierung einer Zweidecksiebmaschine aufweist.

[0006] Erfindungsgemäß wird dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 erreicht.

[0007] Dadurch ist es lediglich erforderlich ein einziges Schwingsystem am Siebkasten anzuordnen, in welchem die Siebmatten, neben der Fixierung am Siebkasten, fixiert sind.

[0008] Die gesamte Siebmaschine baut dadurch wesentlich niedriger obwohl mehrere, durch Siebmatten gebildete Siebflächen zur Verfügung stehen. Ein Einsatz als mobile Siebanlage ist somit ebenfalls möglich. Die Ausbildung von zwei oder mehreren Siebflächen kann problemlos verwirklicht werden.

[0009] Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 2 ermöglichen eine Weiterbeförderung des Siebgutes in Neigungsrichtung.

[0010] Die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 3 bis 5 beschreiben eine bevorzugte Ausführungsvariante der Befestigung der Schwingrahmenquerträger am Schwingsystem. Dadurch ist es möglich, mehrere Siebflächen an ein und demselben Schwingsystem vorzusehen.

[0011] Die unterschiedliche geometrische Anordnung der Fixierungspunkte der Siebrahmenquerträger an den Befestigungsbauteilen gemäß Ansprüchen 6 und 7 erfolgt anhand von Erfahrungswerten in Bezug auf das jeweilige Siebgut und bewirkt eine Erhöhung der Siebwirkung.

[0012] Das kennzeichnende Merkmale der Ansprüche 8 und 9 beschreiben eine bevorzugte Anordnungsgmöglichkeit der Siebflächen, welche in der Praxis die beste Siebwirkung erzielt.

[0013] Im Anschluss erfolgt nun eine detaillierte Beschreibung der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt
Fig.1
eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung
Fig.2
eine schematische Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung
Fig.3
eine Schnittansicht entlang Linie AA aus Fig.2
Fig.4
eine Schnittansicht entlang Linie BB aus Fig.2
Fig.5
eine schematische Seitenansicht einer Mehrdecksiebmaschine gemäß dem Stand der Technik
Fig.6
eine Schnittansicht entlang Linie CC aus Fig.5
Fig.7
eine Schnittansicht entlang Linie DD aus Fig.5


[0014] Wie aus Fig.1 ersichtlich besteht eine erfindungsgemäße Zweioder Mehrdecksiebmaschine aus einem Siebwangen aufweisenden Siebkasten 1 der auf Federn 4 gegenüber einem fixen Untergrund 2 abgestützt wird und einem den Siebkasten 1 in Schwingungen versetzenden Antrieb 3. Dieser ist im vorliegenden Fall als Doppelunwuchtantrieb mit gegenläufigen Unwuchtgewichten ausgebildet, wodurch eine lineare Erregerschwingung erzeugt wird. Prinzipiell sind jedoch alle Arten von Unwuchtantrieben einsetzbar. Fig.2 zeigt beispielsweise den Einsatz eines einfachen Unwuchtantriebs 3, welche den Siebkasten in kreisförmige Schwingungen versetzt.

[0015] Am Siebkasten 1 ist ein einen Schwingrahmen bildendes Schwingsystem angeordnet, welches aus an den Siebwangen des Siebkastens 1 über vorzugsweise elastische Gummiblöcke 8 gelagerten Schubstangen 5 sowie an diesen angeordneten Befestigungsbauteilen 6 besteht. Die Befestigungsbauteile 6 erstrecken sich im wesentlichen rechtwinkelig zur Längsachse der Schubstangen 5 sowie parallel zu den Siebwangen des Siebkastens 1. An den Befestigungsbauteilen 6 sind zwei Schwingrahmenquerträger 7 im wesentlichen untereinander fixiert. Die Schwingrahmenquerträger verbinden einander gegenüberliegende Befestigungsbauteile 6 miteinander.

[0016] Die Siebwangen des Siebkastens 1 sind über Siebkastenquerträger 12 miteinander verbunden.
Die Siebflächen 9,10 werden durch einzelne Siebmatten 11 aufgebaut. Jede Siebmatte 11 ist abwechselnd an einem Schwingrahmenquerträger 7 und einem Siebkastenquerträger 12 befestigt.

[0017] Die Befestigung der Schwingrahmenquerträger 7 und Siebkastenquerträger 12 einer Siebfläche 9,10 erfolgt im wesentlichen entlang einer geraden, so dass sich eine durchgehende im wesentlichen gerade Siebfläche 9,10 ergibt. Abweichungen von einer geraden Siebfläche 9,10 ergeben sich systembedingt aufgrund eines gewissen Durchhangs der einzelnen Siebmatten. Dies ist erforderlich um das Stauchen- und Dehnen der Siebmatten 11 zu ermöglichen.

[0018] Die Funktionsweise der Siebvorrichtung ist wie folgt: der Schwingrahmen wird durch den mittels Unwuchtantrieb 3 in Schwingungen versetzten Siebkasten 1 amplitudenerregt ebenfalls in Schwingungen versetzt. Durch die elastische Lagerung der Schubstangen 5 des Schwingrahmens am Siebkasten 1 entseht eine zur Grundschwingung des Siebkastens 1 versetzte Schwingung des Schwingrahmens. Durch die abwechselnde Befestigung der Siebmatten 11 am Siebkasten 1 bzw. am Schwingrahmen (Befestigungsbauteile 6) werden die Siebmatten 11 abwechselnd gestaucht und gedehnt. Dies wiederum bewirkt eine optimale Siebwirkung.

[0019] Die erfindungsgemäße Siebvorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie zwei- bzw. mehrdeckig ist und trotzdem lediglich ein Schwingsystem vorhanden ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die gesamte Vorrichtung sehr niedrig baut, wodurch auch mobile Einsätze möglich sind. Weiters ist die Abstimmung der Schwingsysteme wesentlich einfacher, da lediglich ein System abgestimmt werden muss. Bei einer mehrdeckigen Ausführungsvariante sind entsprechend mehrere Schwingrahmenquerträger 7 an den jeweiligen Befestigungsbauteilen 6 angeordnet.

[0020] Aus Übersichtlichkeitsgründen sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel lediglich zwei Siebdecks = Siebflächen 9, 10 verwirklicht. Es liegt jedoch nahe, beliebig viele Siebflächen übereinander angeordnet vorzusehen.

[0021] Zur weiteren Erhöhung der Siebleistung ist vorgesehen, die Fixierung der einzelnen an einem Befestigungsbauteil 6 angeordneten Schwingsystemquerträger 7 in mindestens zwei normal zur Längsachse der Schubstangen 5 verlaufenden Ebenen 14, 15 vorzunehmen. Dabei entsteht ein Versatz "a", der sich nach dem der Siebmaschine zugeführten Aufgabematerial und den Trennschnittgrößen richtet.

[0022] Es ist jedoch auch möglich, die Fixierung der einzelnen an einem Befestigungsbauteil 6 angeordneten Schwingsystemquerträger 7 in einer einzigen normal zur Längsachse der Schubstangen (5) verlaufenden Ebene (13) vorzunehmen.

[0023] Auch die Siebkastenquerträger 12 der einzelnen Siebflächen 9, 10 können entweder jeweils in einer Ebene normal zur Längsachse der Schubstangen 5 angeordnet werden, oder aber mit einem Versatz "a" (siehe Fig.2).

[0024] Das vorliegende Schwingsystem kann auch in Bananenausführung mit kontinuierlich abnehmender Siebdeckneigung ausgeführt werden.


Ansprüche

1. Siebmaschine mit einem mittels eines Antriebs in Schwingungen versetzbaren, Siebwangen aufweisenden Siebkasten (1), welcher elastisch, vorzugsweise über Federn (4) auf festem Untergrund (2) abgestützt ist und einem daran elastisch angekoppelten Schwingrahmen, welcher an die Siebwangen elastisch gekoppelte Schubstangen (5) sowie diese verbindende Schwingrahmenquerträger (7) umfasst und eine durch Siebmatten (11) gebildete Siebfläche (9, 10) vorgesehen ist, wobei die Siebmatten (11) durch abwechselnde Befestigung am Siebkasten (1) und am Schwingrahmen zumindest abschnittsweise abwechselnd gestaucht und gedehnt werden, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich mindestens eine weitere, durch Siebmatten (11) gebildete Siebfläche (9,10) vorgesehen ist und sämtlich vorhandene Siebmatten (11) abwechselnd am Siebkasten (1) vorzugsweise an die Siebwangen verbindende Siebkastenquerträgern (12) und am Schwingrahmen, vorzugsweise an den Schwingrahmenquerträgern (7) befestigt sind.
 
2. Siebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstangen (5) in einem Winkel oder in einem in Förderrichtung abnehmenden Winkel geneigt zum fixen Untergrund (2) verlaufen.
 
3. Siebmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Schwingrahmen vorzugsweise an den Schubstangen (5) Befestigungsbauteile (6) vorgesehen sind, welche zur Fixierung der Schwingrahmenquerträger (7) am Schwingrahmen dienen.
 
4. Siebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schwingrahmenquerträger (7) an einem Befestigungsbauteil (6) fixiert sind.
 
5. Siebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsbauteile (6) im wesentlichen rechtwinkelig, vorzugsweise zu beiden Seiten von den Schubstangen (5) und parallel zu den Siebwangen abstehen.
 
6. Siebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierungspunkte der Schwingrahmenquerträger (7) am . jeweiligen Befestigungsbauteil (6) in einer normal zur Längsachse der Schubstangen (5) verlaufenden Ebene (13) liegen.
 
7. Siebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierungspunkte der Schwingrahmenquerträger (7) am jeweiligen Befestigungsbauteil (6) in mindestens zwei normal zur Längsachse der Schubstangen (5) verlaufenden Ebenen (14,15) liegen.
 
8. Siebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Siebmatten (11) gebildeten Siebflächen (9,10) im wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
 
9. Siebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingrahmenquerträger (7) an jedem Befestigungsbauteil (6) zu beiden Seiten der jeweiligen Schubstangen (5) angeordnet sind
 




Zeichnung



















Recherchenbericht