(19)
(11) EP 1 398 418 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.03.2004  Patentblatt  2004/12

(21) Anmeldenummer: 02026112.9

(22) Anmeldetag:  23.11.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02B 3/10, E02B 3/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.08.2002 DE 10238676
19.08.2002 AT 
19.08.2002 CH 

(71) Anmelder: Weise, Marko
07381 Nimritz (DE)

(72) Erfinder:
  • Weise, Marko
    07381 Nimritz (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Schutz gegen Hochwasser, Lawinen, Sturm und Hurrikans sowie Brand- und Katastrophenschutz


(57) Die Erfindung betrifft eine Hochwassersicherung von Deichen und Strassen sowie Gebäuden und Anlagen. Der Trapezschlauch dient der Sicherungen gegen Fluten und Hochwasser in allen Gebieten, wie zur Erhöhung von Fluss- oder Seedämmen und Deichen, der Sicherung von Straßen, Gebäuden und Anlagen vor Überflutung, als Schutz gegen Lawinen (Wasser gefriert, Eisblock dient als Barriere), zur Sicherung gegen Auftrieb von Brücken, Bahnschienen etc., als Sicherung von Gebäuden und Anlagen gegen Sturm- und Hurrikanschäden. Je nach Bedarf ist die Herstellung in den unterschiedlichsten Größen möglich. Als Füllstoff dient Wasser.
Er besteht aus Gewebearmierter Folie, welche an den Nahtstellen vernäht oder verschweißt wird.
Am Kopfbereich sind Befüll- und Entlüftungsöffnungen angebracht. Im seitlichen Fußbereich sind Entleerungsöffnungen montiert. Um die Formstabilität des Trapezschlauches zu gewährleisten werden innere und äußere Stabilisatoren eingearbeitet. Zur Lagesicherung sind seitliche Lappen mit Befestigungsösen angeordnet, welche die Lagesicherung garantieren.
Durch das im Schlauch befindliche Wasser (Eigengewicht Wasser 1 L = 1 Kg) sowie die Ausführung mittels gewebearmierter Folie entseht:

a. eine optimale Abdichtung zum Untergrund

b. ein schnell auf- und wieder abbaubares Schutzsystem das einen sehr hohen Wirkungsgrad erreicht.




Beschreibung


[0001] Das Prinzip des Thüringer "Damm" beruht auf der Konstruktion eines Trapezschlauches, der je nach Bedarf und Anforderung unterschiedliche Größe und Länge besitzt.
Der Trapezschlauch besteht aus gewebeverstärktem Gummi oder PE-Folienteilen, welche bei der Füllung mit Wasser die Trapezform garantiert. Durch zusätzliche äußere Versteifung ist die Form auch bei großen Dämmen gewährleistet. Auf Grund des flexiblen Grundstoffes, kann sich der Damm allen Unebenheiten des Geländes anpassen und garantiert einen sehr hohen Abdichtungswert zum Untergrund. Das Prinzip eines Trapezes ist auf Grund der großen Sohlbreite und des relativ großen Volumens ( Schwergewicht des Wasserinhaltes) gewählt worden und rechtfertigt somit eine hohe Standsicherheit. Zur zusätzlichen Verankerung des Trapezschlauches im Gelände werden an der Trapezsohle und den Trapezseiten Verankerungsmöglichkeiten vorgesehen.
Die Grundabmessungen des Trapezschlauches werden je nach Erfordernissen, ob für private Haushalte oder Industrie und öffentlichen Hochwasserschutz verschieden sein.

Einsatzgebiete des Thüringer Damm


A - Hochwasserschutz



[0002] 

1. Flussdämme kurzfristig und schnell zu erhöhen und durch Auflast zu verfestigen.

2- Fabrikgelände, Krankenhäuser, Kraftwerke, Straßen- und Stadtteile sowie von Hochwasser gefährdetes Gelände und öffentlichen Anlagen gegen steigendes Wasser abzudichten.

3. Sicherung gegen Grundwasserauftrieb von Geländen, Brücken, Gleisanlagen und verschiedenen mehr.

4. Rückhaltung und Ableitung von Hoch- oder Schmelzwasser bei Gebäuden und Anlagen in Berg- und Hangbereichen.


B - Lawinenschutz



[0003] Auf Grund der hohen Elastizität des Grundstoffes aus welchem der Damm bestent, kann das Wasser im Damm gefrieren und bildet somit einen massiven Eisblock welcher in der Lage ist, Schneelawinen umzuleiten und teilweise abzufangen. Zusätzliche Verankerungen sind erforderlich. Im Frühjahr wird das Wasser aus dem Damm abgelassen und der Damm abgeräumt.

C - Sturm und Hurrikan



[0004] Um Einfamilienhäuser oder Wochenendhäuser vor der Zerstörung durch Winddruck und Windsog zu schützen ist es möglich zwei Dämme je rechts und links des Daches aufzubauen und mit Wasser aus Pool oder der vorhandenen Wasserleitung zu füllen ( Schergewicht herstellen). Über die Dachfläche mehrer Spanngurte legen und an den Dämmen befestigen einschließlich verspannen.
Das große Eigengewicht der Dämme garantiert eine wesentliche Erhöhung der Standsicherheit von Einfamilienhäusern bei großen Wind- und Sturmkräften.

D - Brandschutz



[0005] Bei großen Weld- und Buschbränden können Dämme zur Wasserreserve für Feuerwehr und Katastrophenschutz ausgelegt werden.
Ebenfalls ist eine Absicherung von Brandgefährdeten Grundstücken durch Aufbau eines oder mehrer Schutzdämme möglich.

E - Katastrophenschutz



[0006] Bei erforderlichen Absperrungen gegen chemisch verseuchtes Oberflächenwasser, defekten Öl- oder Cherniebehälter und gegen das Einfließen von flüssigen Gefährdungsstoffen in öffentlichen Gewässer.

[0007] Das für den "Thüringer Damm" wichtigste Medium, das Wasser, ist vor Ort meistens vorhanden und kann Beendigung der Schutzmaßnahmen problemlos abgelassen werden.
Der Damm wird eingerollt und steht nach seinem Einsatz sofort wieder zur Verfügung.


Ansprüche

1. Beschreibung der Patentansprüche zum Antrag auf Erteilung eines Patentes Nr. 02026112.9 Hochwassersicherung von Deichen und Straßen sowie Gebäuden und Anlagen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

1. trapezförmiger Schlauch unterschiedlicher Größe, welcher

1.1 aus gewebearmierter Folie gefertigt ist und

1.1.1 die Nahtstellen mit Heißluft verschweißt oder Vernäht sind

1.1.2 durch inner Stabilisatoren (Zugbänder) ausgesteift ist

1.1.3 durch äußere Stabilisatoren ( in Haltelaschen geführte Aluminium oder Glasfieberstäbe) ausgesteift wird

1.2 am oberen Bereich schlauchförmige Befülföffnungen und Entlüftungsöffnungen besitzt

1.3 am seitlichen unteren Bereich schlauchförmige Ablassöffnungen besitzt

1.4 an beiden Seiten Verbindungslaschen besitzt, welche

1.4.1 ein endloses Aneinanderreihen der einzelnen Schläuche ermöglicht

1.5 am unteren Bereich lappenförmige Verbreiterungen zur Lagesicherung aufweist

1.6 mit Wasser als Füllstoff gefüllt wird

1.7 durch seine flexible Ausführung ( gewebearmierte Folie ) eine sehr gute Abdichtung im Sohlbereich zum Untergrund garantiert

1.8 als Hochwasserbarriere in allen Bereichen eingesetzt werden kann

1.9 als Auftriebssicherung von Brücken oder Gleisen verwendet werden kann

1.10 im gefrorenen Zustand ( Wasserfüllung ) als Lawinenschutz eingesetzt werden kann

1.11 aufgrund des Eigengewichts des Füllstoffs zur Verankerung von Gebäuden und Anlagen im Falle von Stürmen oder Hurrikans verwendet werden kann


 




Zeichnung