(19)
(11) EP 1 398 425 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.03.2004  Patentblatt  2004/12

(21) Anmeldenummer: 03020315.2

(22) Anmeldetag:  09.09.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04C 2/38, E04C 2/296
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 10.09.2002 DE 10241735
31.10.2002 DE 10250665

(71) Anmelder: Weinmann Holzbausystemtechnik GmbH
72813 St. Johann (DE)

(72) Erfinder:
  • Weinmann, Karl
    72813 St. Johann (DE)
  • Groschup, Herbert
    74072 Heilbronn (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Daniela, Dr.-Ing. 
Kaiserstrasse 85
72764 Reutlingen
72764 Reutlingen (DE)

   


(54) Wandsystem


(57) Ein Wandsystem mit Wandelementen in Sandwich-Bauweise, die zwischen zwei Deckplatten angeordnete Stützelemente und ein Füllmaterial aufweisen, wobei die Stützelemente in Ausfräsungen des Füllmaterials eingelegt sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Wandsystem mit Wandelementen in Sandwich-Bauweise, die zwischen zwei Deckplatten angeordnete Stützelemente und ein Füllmaterial aufweisen.

[0002] Solche Sandwich-Wandelemente sind sowohl für die Erstellung von Gebäuden als auch als Außenhülle von Wohnwagen und Wohnmobilen bekannt. Das Stützskelett dieser Wandungselemente wird bisher in einem separaten Arbeitsschritt aus den einzelnen Stützelementen zusammengesetzt und dann die verbundenen Elemente an einer der Deckplatten befestigt. Danach erfolgt das Ausfachen der Zwischenräume zwischen den Stützelementen mit dem Füllmaterial, das ein Isolationsmaterial, beispielsweise Styropor, ist, bevor die zweite Deckplatte aufgepresst und befestigt wird. Sowohl die Erstellung des Stützskeletts als auch die Ausfachung der Skelettzwischenräume sind relativ zeit- und arbeitsaufwändige Vorgänge, weshalb die Fertigung dieser Sandwich-Bauelemente auch bei Verwendung eines sehr preisgünstigen Füllmaterials wie Styropor relativ teuer ist.

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur rationelleren Fertigung von Sandwich-Wandbauelementen zu schaffen.

[0004] Die Aufgabe wird mit einem Wandsystem der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Stützelemente in Ausfräsungen des Füllmaterials eingelegt sind. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung dieser Wandelemente ist dadurch gekennzeichnet, dass das Füllsmaterial an einer der Deckplatten beispielsweise durch Kleben befestigt wird, anschließend Ausfräsungen für die Stützelemente in das Füllmaterial eingebracht und die Stützelemente darin eingelegt und befestigt werden, bevor die zweite Deckplatte aufgelegt und befestigt wird. Dabei kann auch eine mit dem Füllmaterial bereits versehene Deckplatte als vorgefertigtes Bauelement mit den Ausfräsungen versehen werden.

[0005] Erfindungsgemäß entfallen also jetzt die Arbeitsschritte des separaten Zusammensetzens der Stützelemente zu einem Stützskelett und die anschließende Ausfachung der Zwischenräume zwischen den Stützelementen. Stattdessen werden in das Füllmaterial an den vorgeschriebenen Stellen Ausfräsungen eingebracht und dort dann die einzelnen Elemente eingelegt und beispielsweise eingeklebt. Die Ausfachung entsteht automatisch durch das zwischen den Ausfräsungen stehen bleibende Material. Die Fertigung der Sandwich-Wandelemente wird dadurch wesentlich schneller und kostengünstiger. Die Fräsungen können so eingebracht werden, dass zwischen der ersten Deckplatte und den eingelegten Stützelementen noch Material stehen bleibt. Es ist jedoch auch möglich, die Füllmaterialschicht vollständig durchzufräsen, sodass die Stützelemente auch an der Deckplatte befestigt werden können.

[0006] Das Positionieren der Stützelemente in Ausfräsungen des Füllmaterials hat auch den Vorteil, dass das Stützskelett wirklich den statischen Anforderungen entsprechend ausgelegt werden kann. Es sind keine Rücksichten zu nehmen auf bestimmte gegenseitige Abstände der Stützelemente, die aus fertigungstechnischen Gründen, beispielsweise wegen bestimmten Normbreiten von Deckplattenelementen oder Ausfachungsmaterialplatten, günstig wären.

[0007] In das Füllmaterial können neben den Ausfräsungen für die Stützelemente auch Ausfräsungen für Installationskanäle für Wasserleitungen und/oder elektrische Leitungen eingebracht werden. Es kann damit das Vorsehen einer separaten Installationsebene entfallen.

[0008] Neben Ausfräsungen für Stützelemente und Installationskanäle können auch Ausfräsungen für Fenster- und Türstürze, Befestigungselemente für Innenausbauteile und dergleichen in das Füllmaterial eingefräst werden. Die Deckplatten können aus Aluminium, Holz oder Kunststoff gefertigt und damit beispielsweise OSB-Platten sein. Als Füllmaterial kann vorzugsweise Styropor oder auch ein anderer geschäumter Werkstoff verwendet werden. Auch für die Stützelemente kommen verschiedene Materialien, beispielsweise Holz, Aluminium, Kunststoff oder Stahl, in Frage.

[0009] Das Füllmaterial kann jedoch auch eine Wabenkonstruktion aus Kartonmaterial sein. Damit lassen sich Wandelemente, die sich durch ein sehr geringes Gewicht auszeichnen, herstellen. Damit eignen sich diese Wandelemente insbesondere zur Fertigung von Möbeln. Die äußere Deckplatte kann furniert sein, sodass sich ein optisch sehr ansprechendes und dennoch leichteres Möbel als ein Möbel auf furnierten Pressspanplatten ergibt.

[0010] Bei Wandelementen für Möbel werden die Stützelemente vor allem entlang der Außenkanten des Wandelements angeordnet. An den Stützelementen können dann Möbelbeschläge, Scharniere, Befestigungsmittel und dergleichen befestigt werden.

[0011] Für die Herstellung der Wandelemente ist es von Vorteil, wenn die zweite Deckplatte unter Verpressen an dem Füllmaterial und/oder an den Stützelementen befestigt wird. Dabei können sowohl die Stützelemente als auch die zweite Deckplatte durch Verkleben am Füllmaterial befestigt werden.

[0012] Im Folgenden wird ein mögliches Ausführungsbeispiel eines Wandelements eines erfindungsgemäßen Wandsystems anhand der Zeichnung näher beschrieben.

[0013] Die einzige Figur zeigt einen Querschnitt durch ein Wandelement 10 mit einem Sandwich-Aufbau, bestehend aus zwei Deckplatten 11, 12 und einem dazwischen angeordneten Füllmaterial 13, beispielsweise Styropor. In das Füllmaterial 13 sind Ausfräsungen 14 für zwei Stützelemente 15 eingebracht. Außerdem ist eine weitere Ausfräsung 16 vorgesehen, die einen Installationskanal 17 bildet.

[0014] Es ist außerdem eine Ausfräsung 14' gezeigt, die bis zur unteren Deckplatte 12 durchgehend gestaltet ist. In ihr ist ein Stützelement 15', das im Querschnitt der veränderten Querschnittsform der Ausfräsung 14' angepasst ist, angeordnet und kann auch an der unteren Deckplatte 12 befestigt werden.


Ansprüche

1. Wandsystem mit Wandelementen in Sandwich-Bauweise, die zwischen zwei Deckplatten angeordnete Stützelemente und ein Füllmaterial aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente in Ausfräsungen des Füllmaterials eingelegt sind.
 
2. Wandsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente mit den Ausfräsungen verklebt sind.
 
3. Wandsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in das Füllmaterial Installationskanäle für Wasserleitungen und/oder elektrische Leitungen eingefräst sind.
 
4. Wandsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatten aus Aluminium, Holz oder Kunststoff gefertigt sind.
 
5. Wandsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial aus Styropor oder einem anderen geschäumten Werkstoff gebildet ist.
 
6. Wandsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial eine Wabenkonstrukton aus einem Kartonmaterial ist.
 
7. Wandsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente aus Holz, Kunststoff oder Stahl gefertigt sind.
 
8. Wandsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandelemente für die Herstellung des Korpus eines Möbels einsetzbar sind und an den Stützelementen Möbelbeschläge, Scharniere, Befestigungsmittel und dergleichen befestigbar sind.
 
9. Verfahren zur Herstellung von Wandelementen eines Wandsystems nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial an einer der Deckplatten beispielsweise durch Kleben befestigt wird, anschließend Ausfräsungen für die Stützelemente in das Füllmaterial eingebracht und die Stützelemente darin eingelegt und befestigt werden, bevor die zweite Deckplatte aufgelegt und befestigt wird.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Deckplatte unter Verpressen an dem Füllmaterial und/oder den Stützelementen befestigt wird.
 
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente und/oder die zweite Deckplatte durch Verkleben an dem Füllmaterial befestigt werden.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit dem Füllmaterial versehene Deckplatte als vorgefertigtes Bauelement mit den Ausfräsungen versehen wird.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in das Füllmaterial auch Ausfräsungen für Installationskanäle und/oder andere Einlegeelemente eingebracht werden.
 




Zeichnung







Recherchenbericht