[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit zum Verschwenken der Fahrzeugtür oder
Fahrzeugklappe (Heckklappe, Motorhaube etc.) eines Kraftfahrzeuges.
[0002] Kraftfahrzeuge mit automatisch betätigbarer Heckklappe sind bereits seit längerem
bekannt. Dabei wird in der Regel mittels eines in der Nähe eines der Scharniere angeordneten
Antriebseinheit entweder die als Antriebswelle ausgebildete Scharnierachse der Heckklappe
verschwenkt oder es erfolgt ein Verschwenken eines an der Heckklappe angreifenden
Scharnierbügels, welcher dann die Heckklappe um die in diesem Fall parallel zur Antriebswelle
angeordnete Scharnierachse verschwenkt.
[0003] Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei größeren Fahrzeugen, die eine entsprechend
schwere Heckklappe besitzen, an beiden Scharnieren entsprechende Antriebseinheiten
anzuordnen. Allerdings hat es sich als Nachteil erwiesen, daß bei Verwendung gleicher
Antriebseinheiten für beide Scharnierseiten ein relativ hoher Platzbedarf erforderlich
ist, weil der Getriebemotor üblicherweise außenseitig an dem Getriebegehäuse angeflanscht
ist und die Antriebseinheiten aus Platzgründen derart angeordnet werden, daß deren
Abtriebswellen einander zu- oder abgewandt sind. Befinden sich daher die Getriebemotoren
seitlich an dem Getriebegehäuse, so würde bei Verwendung gleicher Antriebseinheiten
der Getriebemotor der einen Antriebseinheit in den Fahrzeuginnenraum ragen und der
Getriebemotor der anderen Antriebseinheit der Heckklappe zugewandt sein.
[0004] Lediglich in dem Sonderfall, daß der jeweilige Getriebemotor nach unten ragend an
dem Getriebegehäuse befestigt ist, würde kein zusätzlicher Platz bei Verwendung der
gleichen Antriebseinheit an beiden Scharnierseiten benötigt. Allerdings kann -je nach
Fahrzeugtypder Getriebemotor dann in den Sichtbereich des durch den Rückspiegel blickenden
Fahrers gelangen bzw. der Zugang des hinteren Fahrzeugbereiches durch die geöffnete
Heckklappe wäre gestört.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompakt aufgebaute preiswerte Antriebseinheit
anzugeben, die an den Scharnieren der Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe eines Kraftfahrzeuges
platzsparend anordbar ist, und zwar auch dann, wenn bei Verwendung von zwei gleichen
Antriebseinheiten deren Abtriebswellen einander zu- oder abgewandt sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0007] Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, an dem Getriebegehäuse zwei
Befestigungseinrichtungen zum alternativen Verbinden des Getriebemotors mit dem Getriebegehäuse
und damit auch der Abtriebswelle des Getriebemotors mit dem Antriebsglied des Getriebes
vorzusehen. Dabei sind die Befestigungseinrichtungen derart angeordnet, daß sie nach
Drehung des Getriebegehäuses um 180° -um eine zur Abtriebswelle senkrechte Getriebegehäuseachse-
jeweils in die gleiche Richtung zeigen.
[0008] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn es sich bei dem Antriebsglied des Getriebes
um ein Schneckenrad handelt, in welches eine mit dem Ende der Abtriebswelle des Getriebemotors
verbindbare Schnecke eingreift.
[0009] Bei dem Getriebe kann es sich beispielsweise um ein Zahnradgetriebe handeln.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit;
Fig.2 die Anordnung zweier symmetrisch zur Mittelebene eines Fahrzeuges angeordneter,
schematisch dargestellter erfindungsgemäßer Antriebseinheiten;
Fig.3 die Anordnung zweier Antriebseinheiten mit jeweils nur einer nach unten gerichteter
Befestigungseinrichtung mit Getriebemotor und
Fig.4 die Anordnung zweier gleicher Antriebseinheiten mit jeweils nur einer seitlichen
Befestigungseinrichtung mit Getriebemotor.
[0011] In Fig.1 ist mit 1 eine erfindungsgemäße Antriebseinheit zum Verschwenken einer nicht
dargestellten Heckklappe eines Kraftfahrzeuges bezeichnet. Die Antriebseinheit 1 umfaßt
ein Getriebegehäuse 2, in dem sich ein Zahnradgetriebe befindet, sowie einen Getriebemotor
3, welcher über eine erste Befestigungseinrichtung 4 mit dem Getriebegehäuse 2 verbunden
ist.
[0012] Die Form des Getriebegehäuses 2 wird im wesentlichen durch den Aufbau des Getriebes
bestimmt und weist ein oberes Gehäuseteil 5 auf, in dem ein mit einer Abtriebswelle
6 verbundenes und um eine erste Achse 7 schwenkbares Zahnradsegment (nicht dargestellt)
angeordnet ist.
[0013] In die Zähne des Zahnradsegmentes greift ein um eine zweite Achse 8 drehbares Ritzel
(nicht dargestellt) ein, welches in einem unteren Gehäuseteil 9 gelagert ist. Das
Ritzel ist drehfest mit einem ebenfalls um die zweite Achse 8 drehbares Schneckenrad
verbunden, in dessen Verzahnung eine mit der Abtriebswelle des Getriebemotors 3 verbundene
Schnecke eingreift.
[0014] Wird daher der Getriebemotor 3, bei dem es sich z.B. um einen Elektromotor mit nachgeschaltetem
Zwischengetriebe handeln kann, aktiviert, so wird die Abtriebswelle 6 des Getriebemotors
über den Schneckenradantrieb und das Ritzel gedreht. Die Abtriebswelle 6 wirkt dann
ihrerseits z.B. über ein nicht dargestelltes Hebelgetriebe auf einen Scharnierbügel
des Scharnieres der entsprechenden Heckklappe.
[0015] Erfindungsgemäß ist eine zweite Befestigungseinrichtung 10 zum alternativen Verbinden
des Getriebemotors 3 mit dem Getriebegehäuse 2 und damit auch zur alternativen Verbindung
der Abtriebswelle des Getriebemotors 3 mit dem Antriebsglied (Schnecke) des Getriebes
vorgesehen.
[0016] Die zweite Befestigungseinrichtung 10 ist derart angeordnet, daß sie nach Drehung
um 180° des Getriebegehäuses 2 -um eine zur Abtriebswelle 6 senkrechte Getriebegehäuseachse
11- jeweils in die gleiche Richtung zeigt wie die erste Befestigungseinrichtung 4
vor der Drehung. Dadurch wird erreicht, daß bei Verwendung von zwei gleich aufgebauten
Antriebseinheiten 1, deren Abtriebswellen 6 einander zugewandt sind, die Getriebemotoren
beider Antriebseinheiten 1 nach der Montage der Antriebseinheiten 1 in dem entsprechenden
Fahrzeug in die gleiche Richtung weisen (Fig.2).
[0017] Dabei sind die Abtriebswellen 6 jeder der beiden Antriebseinheiten 1 über nicht dargestellte
Verbindungsmittel z.B. mit jeweils einem der beiden Scharnierbügel einer ebenfalls
nicht dargestellten Heckklappe verbunden.
[0018] Fig.3 zeigt zwei entsprechend angeordnete Antriebseinheiten 1', bei denen aber die
Getriebemotoren 3 nach unten (d.h. in den Fahrzeugraum hinein) ragen.
[0019] Hingegen gibt Fig.4 zwei gleich aufgebaute Antriebseinheiten 1" wieder, bei denen
das Getriebegehäuse 2" jeweils nur eine seitlich angeordnete Befestigungseinrichtung
4" für den Getriebemotor 3 besitzt, so daß die Getriebemotoren 3 nach der Montage
der Antriebseinheiten 1" in entgegengesetzte Richtungen zeigen.
[0020] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. So können anstatt des beschriebenen Getriebes auch andere Getriebe verwendet
werden. Allerdings muß jeweils gewährleistet sein, daß mindestens zwei Befestigungseinrichtungen
an dem Getriebegehäuse vorgesehen sind, so daß die Antriebseinheit je nach Bestückung
sowohl für eine linksseitige als auch für eine rechtsseitige Montage im Heckklappenbereich
verwendbar ist.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1,1';1''
- Antriebseinheiten
- 2,2"
- Getriebegehäuse
- 3
- Getriebemotor
- 4,4"
- (erste) Befestigungseinrichtung
- 5
- oberes Gehäuseteil
- 6
- Abtriebswelle
- 7
- erste Achse
- 8
- zweite Achse
- 9
- unteres Gehäuseteil
- 10
- (zweite) Befestigungseinrichtung
- 11
- Getriebegehäuseachse
1. Antriebseinheit zum Verschwenken der Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe eines Kraftfahrzeuges
mit den Merkmalen:
a) die Antriebseinheit (1) umfaßt ein in einem Getriebegehäuse (2) angeordnetes Getriebe
und einen Getriebemotor (3), dessen Abtriebswelle (6) mit einem Antriebsglied des
Getriebes verbindbar ist;
b) an dem Getriebegehäuse (2) sind mindestens zwei Befestigungseinrichtungen (4, 10)
zum alternativen Verbinden des Getriebemotors (3) mit dem Getriebegehäuse (2) und
damit zur Verbindung der Abtriebswelle des Getriebemotors (3) mit dem Antriebsglied
des Getriebes vorgesehen;
c) die beiden Befestigungseinrichtungen (4, 10) sind derart angeordnet, daß die eine
Befestigungseinrichtung (4, 10) nach Drehung des Getriebegehäuses (2) um 180° -um
eine zur Abtriebswelle (6) senkrechte Getriebegehäuseachse (11)- in die gleiche Richtung
zeigt wie die andere Befestigungseinrichtung (10, 4) vor Durchführung der Drehung.
2. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Getriebe um ein Zahnradgetriebe handelt.
3. Antriebseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Antriebsglied des Getriebes um ein Schneckenrad handelt, in welches
eine mit dem Ende der Abtriebswelle des Getriebemotors verbindbare Schnecke engreift.