[0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige Leuchten sind in einer Vielzahl von Varianten bekannt. Es handelt sich
hierbei um Gebäudeleuchten, die vorzugsweise eine Bodenfläche des Gebäudes ausleuchten
sollen und deswegen vornehmlich an einer Gebäudedecke angeordnet sind. Selbstverständlich
kommt jedoch auch eine Anordnung an einer Gebäudewand in Betracht. Bei Bedarf können
auch Außenflächen des Gebäudes beleuchtet werden.
[0003] In die Lichtaustrittsöffnung wird üblicherweise, um dem Benutzer einen Blick auf
das Leuchtmittel, also auf die Lichtquelle, zu verwehren, ein Abschlusselement, beispielsweise
ein Darklight-Reflektor, eingesetzt. Ein derartiger Darklight-Reflektor bietet dabei
einerseits die Möglichkeit, einen verhältnismäßig scharfkantig ausgebildeten Lichtkegel
zu erzielen, so dass ein abgeblendeter Bereich von einem nicht abgeblendeten Bereich
deutlich getrennt ist. Dies führt zu einer besonders guten Ausleuchtung der Bodenfläche,
also zu einer Ausleuchtung mit einer hohen Effizienz bzw. mit geringen Verlusten der
Lichtausbeute. Auch ist für eine besonders hohe Abblendung gesorgt, derart, dass ein
Betrachter, der sich im Abblendbereich befindet, die Leuchte praktisch nicht wahrnimmt
und die Lichtaustrittsfläche diesem Betrachter als homogene, dunkle Fläche erscheint.
[0004] Ein derartiger Darklight-Reflektor bietet jedoch andererseits auch die Möglichkeit,
dass einem Benutzer, der sich innerhalb des Lichtkegels befindet, das Leuchtmittel
nicht erkennen kann. Die bekannten, als Darklight-Reflektoren ausgebildeten Abschlusselemente
bedingen jedoch grundsätzlich eine gewisse Einbauhöhe. Die bekannten Darklight-Reflektoren
umfassen beispielsweise eine gitterartige Strebenstruktur, wobei die Streben miteinander
verbunden sind und auch gekrümmte Flächen zur Lichtleitung aufweisen.
[0005] Darüber hinaus sind als Leuchten-Abschlusselemente in die Lichtaustrittsöffnung eingesetzte
Streuscheiben bekannt, die beispielsweise als Diffusor wirken. Derartige Streuscheiben
können jedoch die erwünschten Effekte, die sich mit den bekannten Darklight-Reflektoren
erzielen lassen, nicht erzeugen.
[0006] Die oben beschriebenen Eigenschaften von Leuchten sind beispielsweise gewünscht,
um in einem Raum eines Gebäudes einander benachbarte Beleuchtungssituationen zu schaffen,
ohne dass sich diese gegenseitig stark beeinflussen.
[0007] Aus der DE-OS 1 497 293 ist eine Lichtverteilungsplatte bekannt, die mit prismatischen
Elementen ausgestattet ist. Hiermit wird bereits eine weitgehende Ausschaltung der
direkten und der reflektierten Blendung der Lampen erreicht.
[0008] Aus dem Katalog "Leuchtenprogramm" der Anmelderin, Ausgabe 2000/2001, Seite 340,
geht ein als prismatische Linse bezeichnetes Leuchtenabschlusselement für eine Leuchte
hervor. Diese Linsenplatte weist prismatische Elemente ähnlich der zuvor beschriebenen
DE-OS 1 497 293 auf, wobei die Prismenspitzen geringfügig abgerundet sind. Die Verwendung
dieser Linsenplatte erzeugt Brillanzeffekte, die zu einer dekorativen Leuchtwirkung
führen. Befindet sich ein Betrachter in einem abgeblendeten Bereich, erkennt er ein
Funkeln durch eine Vielzahl von Lichtpunkten in diesem Abschlusselement.
[0009] Ausgehend von der Leuchte gemäß der DE-OS 1 497 293 besteht die Aufgabe der Erfindung
darin, eine Leuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 derart weiterzubilden,
dass die Leuchte einerseits einem im abgeblendeten Bereich befindlichen Benutzer mit
einer für diesen im wesentlichen homogen, dunkel erscheinenden Lichtaustrittsfläche
entgegentritt und andererseits eine Strukturauflösung des Leuchtmittels für einen
im Lichtkegel der Leuchte befindlichen Betrachter weitgehend verhindert.
[0010] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, im wesentlichen
mit denen des Kennzeichenteils, und ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, dass zur
Erzielung eines scharfkantig ausgebildeten, insbesondere im wesentlichen homogenen
Lichtkegels im Bereich der Lichtaustrittsöffnung eine Linsenplatte mit einer Vielzahl
von Mikro-Linsen angeordnet ist.
[0011] Das Prinzip der Erfindung besteht somit im wesentlichen darin, an Stelle der im Stand
der Technik bekannten prismatischen Elemente nunmehr eine Vielzahl von Mikro-Linsen
an der Linsenplatte vorzusehen. Als Mikro-Linsen werden dabei solche lichtleitenden
Elemente bezeichnet, die nach Art einer Sammellinse wirken. Gleichermaßen können jedoch
auch als Zerstreuungslinsen wirkende lichtleitende Elemente als Mikrolinsen im Sinne
der vorliegenden Patentanmeldung bezeichnet werden.
[0012] Im Gegensatz zu der Anordnung vom prismatischen Elementen beim Stand der Technik,
die nach Art eines Strahl-Teilers dafür sorgten, dass jedes prismatische Element für
sich betrachtet nicht eine Kreisfläche homogen ausleuchtet, sondern vielmehr einen
Kreisring erzeugte, sorgen die Mikro-Linsen der erfindungsgemäßen Leuchte für eine
homogene, beispielsweise kreisförmige, Ausleuchtung der zu beleuchtenden Fläche unter
Ausbildung eines scharfkantigen, im wesentlichen homogenen Lichtkegels.
[0013] Zugleich wird durch die Anordnung einer Vielzahl von Mikro-Linsen erreicht, dass
die Leuchtmittel, also die Lichtquelle oder die Lichtquellen, für einen Betrachter
nicht mehr unmittelbar sichtbar sind und nicht mehr aufgelöst werden können. Dies
verbessert den ästhetischen Gesamteindruck der Leuchte.
[0014] Befindet sich ein Betrachter im abgeblendeten Bereich, so tritt ihm die Linsenplatte
als im wesentlichen homogenes, dunkles Element entgegen, so dass ihm die Leuchte praktisch
nicht mehr auffällt. Im Gegensatz zu der bekannten "prismatischen Linse" treten gerade
keine funkelnden oder brillanten Lichtpunkte auf, die beim Stand der Technik auch
zu einer Verringerung der Lichtausbeute führten.
[0015] Als Lichtkegel im Sinne der Erfindung wird nicht zwingend ein Kegel verstanden, der
bei einer beispielsweise im wesentlichen punktförmigen Lichtquelle durch Hindurchtreten
des Lichtes durch eine im wesentlichen kreisförmige Lichtaustrittsöffnung entsteht.
Der Begriff Lichtkegel soll erfindungsgemäß hingegen jegliche geometrische Form der
auszuleuchtenden Bodenfläche und gleichermaßen jegliche Form der Lichtaustrittsöffnung
umfassen. So kann beispielsweise die Lichtaustrittsöffnung auch als langgestreckte,
im wesentlichen rechteckige Lichtaustrittsöffnung einer Langfeldleuchte ausgebildet
sein. Der Begriff Lichtkegel im Sinne der Erfindung verdeutlicht jedoch, dass es einen
abgeblendeten und einen ausgeleuchteten Bereich gibt, die beide voneinander scharf
begrenzt sind.
[0016] Üblicherweise findet die Erfindung Verwendung bei Leuchten, die einen nahezu vollständig
homogenen Lichtkegel erzeugen. Die Erfindung umfasst jedoch auch solche Leuchten,
bei denen der Lichtkegel nicht durchgehend homogen ist, sondern beispielsweise eine
asymmetrische Lichtverteilung aufweist.
[0017] Die erfindungsgemäße Leuchte ermöglicht darüber hinaus eine besonders flache Bauform.
Z. B. besteht nunmehr die Möglichkeit, elektronische Vorschaltgeräte bei axial langgestreckt
ausgebildeten Leuchten nicht in Axialrichtung hinter dem Leuchtmittel anzuordnen,
sondern im wesentlichen innerhalb der axialen Länge des Leuchtmittels oberhalb des
Leuchtmittels, so dass sich das Leuchtmittel zwischen dem elektronischen Vorschaltgerät
und der Linsenplatte befindet und trotz dieser Anordnung eine flache Bauform der Leuchte
möglich ist.
[0018] Im Gegensatz zu der Anordnung von prismatischen Elementen, die per definitionem ebene
Außenflächen aufweisen, weist jede Mikro-Linse eine gekrümmte. Grenzfläche mit konstantem
Radius auf. Da eine Linse im Prinzip aus einer unendlichen Vielzahl nebeneinandergeordneter
Prismen besteht, ist der Lichtkegel sehr viel homogener als bei einer Prismenplatte.
[0019] Die Anordnung der Vielzahl von Mikro-Linsen einander unmittelbar benachbart ist besonders
vorteilhaft. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Lichtausbeute maximal ist und
ein Darklight-Effekt optimal erreicht werden kann.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Mikro-Linsen aufgrund
einer Strukturierung wenigstens einer Oberfläche der Linsenplatte gebildet. Dies ermöglicht
eine besonders einfache Herstellung der Linsenplatte mit den Mikro-Linsen.
[0021] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Linsenplatte
auf der dem Leuchtmittel abgewandten und/oder auf der dem Leuchtmittel zugewandten
Seite zur Bildung der Mikro-Linsen sphärische, nach außen gerichtete Wölbungen auf.
Die Anordnung von Wölbungen ist eine besonders einfache Maßnahme zur Ausbildung von
Sammellinsen. Eine Sammellinse wird bereits dadurch erreicht, dass die Linsenplatte
Wölbungen auf wenigstens einer ihrer beiden Seiten aufweist, also entweder auf der
zum Leuchtmittel hingewandten oder auf der von dem Leuchtmittel abgewandten Seite.
Es kann jedoch auch vorgesehen sein, auf beiden Seiten der Linsenplatte Wölbungen
vorzusehen.
[0022] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Linsenplatte
auf der dem Leuchtmittel zugewandten Seite zur Bildung der Mikro-Linsen sphärische
Ausnehmungen auf. Diese Ausbildungsform ermöglicht die Herstellung von konkav-konvex
ausgebildeten Mikro-Linsen, die eine besonders homogene und scharfkantige Ausbildung
des Lichtkegels ermöglichen.
[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Mittelpunkte
der Wölbungen und/oder die Mittelpunkte der Ausnehmungen einen Abstand von weniger
als 5 mm auf. Dies ermöglicht eine besonders homogene Ausbildung des Lichtkegels.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Mittelpunkte
der Wölbungen und/oder die Mittelpunkte der Ausnehmungen einen Abstand von weniger
als 3 mm voneinander auf. Hierdurch wird die Homogenität des Lichtkegels weiter verbessert.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Mittelpunkte
der Wölbungen und/oder die Mittelpunkte der Ausnehmungen einen Abstand von weniger
als 2 mm voneinander auf. Hierdurch wird die Homogenität des Lichtkegels weiter verbessert.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Wölbungen
und/oder die Mittelpunkte der Ausnehmungen einen Abstand von mehr als 1 mm voneinander
auf.
[0027] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den nicht zitierten
Unteransprüchen sowie anhand der nun folgenden Beschreibung von den in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispielen. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Leuchte mit einem ersten, innerhalb
eines Lichtkegels der Leuchte, und einem zweiten, außerhalb der Leuchte, angedeuteten
Betrachter,
- Fig. 2
- schematisch etwa gemäß Ansichtspfeil II in Fig. 1 in Unteransicht die Leuchte gemäß
Fig. 1 mit einer erfindungsgemäßen Linsenplatte,
- Fig. 3
- schematisch einen Teilausschnitt der Linsenplatte etwa gemäß Ausschnittskreis III
in Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 4
- ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Linsenplatte in einer teilgeschnittenen
Darstellung etwa gemäß Schnittlinie IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Linsenplatte in einer vergrößerten
Darstellung gemäß Fig. 4, und
- Fig. 6
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Linsenplatte in einer Darstellung
gemäß Fig. 3, ausschnittsweise und vergrößert, mit einer alternativen Anordnung von
Mikro-Linsen.
[0028] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Leuchte 10, die beispielsweise
in einer Deckenwand 11 eingebaut werden kann. Die Leuchte 10 umfasst ein lediglich
angedeutetes Leuchtengehäuse 12, welches einen Innenraum 13 umgibt. In dem Ausführungsbeispiel
ist darüber hinaus ein Reflektorelement 14 angedeutet, welches gegebenenfalls auch
Bestandteil des Gehäuses 12 sein kann.
[0029] In dem Innenraum 13 ist bei dem Ausführungsbeispiel eine als kompakte Leuchtstofflampe
ausgebildete Lichtquelle 15 angeordnet, die im Folgenden als Leuchtmittel bezeichnet
wird. Es handelt sich dabei um ein insbesondere räumlich ausgedehntes Leuchtmittel,
beispielsweise ein stabförmiges oder ein ringförmiges Leuchtmittel. Selbstverständlich
können je nach Art der Leuchte 10 auch eine Mehrzahl von Leuchtmitteln 15 in einem
oder mehreren Innenräumen 13 der Leuchte 10 angeordnet sein.
[0030] Die Leuchte 10 weist eine Lichtaustrittsöffnung 16 auf, durch die hindurch das von
dem Leuchtmittel 15 erzeugte Licht unter Ausbildung eines Lichtkegels 17 austritt.
Die Lichtaustrittsöffnung 16 wird bei der erfindungsgemäßen Leuchte gemäß Fig. 1 von
einer Linsenplatte 18 im wesentlichen vollständig verschlossen.
[0031] Der Lichtkegel 17 ist relativ scharfkantig ausgebildet, so dass zwischen einem abgeblendeten
Bereich 19 und einem beleuchteten Bereich 20 ein verhältnismäßig deutlicher Übergang
erkennbar ist.
[0032] Der Lichtkegel 17 leuchtet einen Abschnitt 21 einer Bodenfläche 22 aus. Es kann sich
dabei, in Abhängigkeit von der Form der Lichtaustrittsöffnung 16 beispielsweise um
einen kreisförmig ausgebildeten Abschnitt 21 oder auch um einen rechteckig oder polygonal
ausgebildeten Abschnitt 21 handeln, der selbstverständlich auch gekrümmte Randlinien
aufweisen kann.
[0033] Ein erster Betrachter 23 ist innerhalb des Lichtkegels 17 angeordnet und befindet
sich somit im nicht abgeblendeten Bereich 20. Ein zweiter Betrachter 24 ist im abgeblendeten
Bereich 19, also außerhalb des Lichtkegels 17 angeordnet.
[0034] Dem zweiten Betrachter 24 tritt die Linsenplatte 18, und somit die gesamte Leuchte
10, als im wesentlichen homogene, dunkle Fläche entgegen. Die Linsenplatte 18 ist
im wesentlichen frei von hellen, funkelnden Lichtpunkten und verursacht somit keinerlei
Blendwerkung für den in dem abgeblendeten Bereich 19 befindlichen zweiten Betrachter
24. Der Bereich des Raumes, in dem sich der zweite Betrachter 24 befindet, kann somit
von einer anderen, nicht dargestellten Leuchte oder einer entsprechenden Mehrzahl
von Leuchten beleuchtet werden, so dass eine Beleuchtungssituation für beispielsweise
einen Arbeitsplatz des zweiten Benutzers 24 erreicht werden kann, die von der Leuchte
10 nahezu nicht beeinflusst wird.
[0035] Dadurch, dass die Linsenplatte 18 dem zweiten Betrachter 24 als im wesentlichen dunkle
Fläche entgegentritt, wird deutlich, dass die zur Ausleuchtung des Abschnittes 21
der Bodenfläche 22 zur Verfügung stehende Lichtmenge nahezu verlustfrei zur Erzielung
des Lichtkegels 17 verwendet werden kann.
[0036] Ein im nicht abgeblendeten Bereich 20, also innerhalb des Lichtkegels 17 befindlicher
erster Betrachter 23, kann bei Betrachtung der Linsenplatte 18 die in Blickrichtung
hinter der Linsenplatte 18 angeordneten Leuchtmittel 15 in ihrer Struktur, also in
ihrer geometrischen Form, praktisch nicht mehr auflösen. Auch in diesem Falle erscheint
die Linsenplatte 18 als weitgehend homogenes, nunmehr helles Licht ausstrahlendes
Element.
[0037] Die erfindungsgemäße Leuchte kann somit vielseitig eingesetzt werden, und bestimmte
Abschnitte 21 von Bodenflächen 22 oder anderen Gebäudeflächen mit maximaler Lichtausbeute
erhellen, ohne für einen oder mehrere im abgeblendeten Bereich 19 befindliche Betrachter
in irgendeiner Weise störend zu wirken.
[0038] Der in Fig. 1 angedeutete Abblendwinkel α ist beliebig wählbar. Er wird einerseits
durch die Form des Reflektorelementes 14 der Leuchte 10 sowie andererseits durch die
besondere Anordnung der Mikro-Linsen erreicht, auf die später noch detailliert eingegangen
wird. Der Abblendwinkel α soll jedoch verdeutlichen, dass man zwischen einem abgeblendeten
Bereich 19 und einem beleuchteten, also nicht abgeblendeten Bereich 20 deutlich unterscheidet.
Der Abblendwinkel α beträgt beispielsweise 20°, gegebenenfalls aber auch 30° oder
40°.
[0039] Die Linsenplatte 18 wird nun anhand der Fig. 2 bis 5 detailliert erläutert:
[0040] Fig. 2 zeigt etwa gemäß einer Unteransicht gemäß Ansichtspfeil II in Fig. 1 die Unterseite
der Leuchte 10, von der praktisch nur die Linsenplatte 18 erkennbar ist. Der Übersichtlichkeit
halber ist der die Lichtaustrittsöffnung 16 umgebende Randbereich 25 des Gehäuses
12 der Leuchte 10 in Fig. 2 weggelassen.
[0041] Die Linsenplatte 18 ist mit ihrer äußeren Kontur K an die nicht dargestellte Innenkontur
der Lichtaustrittsöffnung 16 angepasst und verschließt diese somit im wesentlichen
vollständig.
[0042] Fig. 2 zeigt in Unteransicht die Linsenplatte 18 schematisch, wobei bereits erkennbar
ist, dass diese eine Wabenstruktur aufweist. Diese ist jedoch lediglich beispielhaft
zu verstehen und wird im folgenden anhand der Fig. 3 detailliert erläutert:
[0043] Eine Vielzahl von Waben 26 ist unmittelbar nebeneinanderliegend angeordnet, so dass
sich diese jeweils angrenzend berühren. Entlang der Schnittlinie IV-IV der Fig. 3
befinden sich beispielsweise die Waben 26a, 26b, 26c, 26d und 26e, die eine lineare
Reihe bilden. Jede Wabe 26, 26a, 26b, 26c, 26d, 26e bildet für sich genommen eine
einzelne Mikro-Linse 27 aus. Jede Mikro-Linse 27 ist somit unmittelbar benachbart
einer weiteren Mikro-Linse 27 angeordnet und grenzt an diese an. Beim Ausführungsbeispiel
ist darüber hinaus jede Mikro-Linse 27, bis auf die randseitig angeordneten Mikro-Linsen,
vollständig von weiteren Mikro-Linsen umgeben.
[0044] Die Mikrolinsen 27 werden, wie dies aus Fig. 4 beispielhaft hervorgeht, zunächst
durch eine entsprechende Strukturierung der der auszuleuchtenden Bodenfläche 21 zugewandten
Seite 28 der Linsenplatte 18 erreicht.
[0045] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist lediglich die Außenseite 28 der Linsenplatte
18 strukturiert, und die Innenseite 29, also die dem Leuchtmittel 15 zugewandte Seite
der Linsenplatte 18, im wesentlichen glatt ausgebildet.
[0046] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 wurden die Mikro-Linsen 27 durch sphärische
Wölbungen 30 erreicht. Die Unterseite 28 gemäß Fig. 4 erscheint bei Betrachtung eines
Querschnitts der Linsenplatte somit als lineare Aufeinanderfolge von Kreisbogenabschnitten
31, wobei jeder Kreisbogenabschnitt 31 jeweils zu einem Scheitelpunkt S einer entsprechenden
Wölbung 30 symmetrisch ist. Mit anderen Worten ergibt sich die in Fig. 4 schematisch
entlang der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3 dargestellte Querschnittansicht gleichermaßen
bei Betrachtung der Linsenplatte 18 gemäß Fig. 3 entlang der Schnittlinie IV'-IV'
sowie auch der entlang der Schnittlinie IV"-IV".
[0047] Jede Wölbung 30 kann beispielsweise eine Halbkugel darstellen. Es kann sich bei der
Wölbung 30 jedoch auch um eine abgeschnittene Kugelkappe handeln. Als Kugelkappe (man
spricht auch von Kugelabschnitt) wird derjenige geometrische Körper verstanden, der
entsteht, wenn man eine Kugel durch einen Schnitt entlang einer Schnittebene in zwei
Teile zertrennt, wobei eine Kugelkappe derjenige abgetrennte Teil der Kugel ist, der
kleiner oder gleich einer Halbkugel ist.
[0048] Entscheidend ist, dass jeder Kreisbogenabschnitt 31 eine Krümmung mit konstantem
Radius aufweist, so dass durch jede Wölbung 30 eine Mikro-Linse 27 gebildet wird.
[0049] Wie sich ohne weiteres beim Betrachten der Fig. 4 ergibt, handelt es sich bei der
Mikro-Linse 27 jeweils um eine Sammellinse.
[0050] Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist auch die Innenseite 29
der Linsenplatte 18 strukturiert und weist sphärische, von dem Leuchtmittel 15 weggerichtete
Ausnehmungen 32 auf.
[0051] Jeweils eine Ausnehmung 32 und eine Wölbung 30 sind fluchtend zueinander angeordnet
und bilden jeweils eine Mikro-Linse 27. Auch hier wird wiederum deutlich, dass jede
Mikro-Linse 27 eine Sammellinse ist.
[0052] Die Ausnehmungen 32 haben wiederum die geometrische Form einer Kugelkappe. Auch hier
ist wichtig, dass die Kreisbogenabschnitte 33 jeweils einer Krümmungslinie mit konstantem
Radius folgen. Vorzugsweise ist der Radius der Kreisbogenabschnitte 33 der Ausnehmungen
32 größer als der Radius der Kreisbogenabschnitte 31 der Wölbungen 30.
[0053] Durch fluchtende Anordnung von Ausnehmungen 32 und Wölbungen 30 entstehen jeweils
konvex-konkav ausgebildete Mikro-Linsen 27.
[0054] Bei Betrachtung der Fig. 4 und 5 wird deutlich, dass jeweils zwei unmittelbar einander
benachbarte Wölbungen 30 bzw., falls vorhanden, zwei benachbarte Ausnehmungen 32,
einen Abstand ΔS besitzen. Gemessen wird dabei beispielsweise der Abstand zwischen
jeweils zwei Scheitelpunkten S der Wölbungen 30. Sofern Ausnehmungen 32, wie beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5, vorhanden sind, wird im Sinne der Erfindung auch
der jeweils tiefste Punkt der sphärischen Ausnehmung 32 gleichermaßen als Scheitelpunkt
bezeichnet.
[0055] Die Linsenplatte 18 ist vorzugsweise aus Kunststoff ausgebildet, beispielsweise aus
PMMA (Polymethylmethacrylat) oder PC (Polycarbonat). Insbesondere ist ein klarer oder
matter, transluzenter Kunststoff vorteilhaft, um die Lichtausbeute nur wenig zu beeinflussen.
[0056] Zur Erzeugung der strukturierten Oberflächen 28 und 29 kann die Linsenplatte 18 beispielsweise
als Spritzgussteil ausgebildet sein, wobei die Werkzeugform für den Kunststoff entsprechend
ausgearbeitete Gegen-Wölbungen und Gegen-Ausnehmungen aufweisen muss.
[0057] Es ist jedoch auch vorstellbar, dass die Oberflächen 28 und 29 durch Bearbeitung
einer im wesentlichen ebenen Oberfläche erreicht werden können, beispielsweise durch
besondere Walz- oder Prägeverfahren. Auch eine abrasive Bearbeitung kommt mit geeigneten
Werkzeugen hierfür in Frage.
[0058] Das sich in Fig. 2 ergebende Wabenmuster ist lediglich beispielhaft dargestellt.
Selbstverständlich kommen auch andere Muster in Betracht.
[0059] Fig. 6 zeigt alternativ schematisch in Unteransicht ein drittes Ausführungsbeispiel,
bei dem die Wölbungen 30 ebenfalls unmittelbar einander benachbart angeordnet sind
und sich in einigen Bereichen 34 berühren und in anderen Bereichen 34'überlappen.
[0060] Aufgrund der etwas unterschiedlichen Anordnung der Wölbungen 30 und damit der Mikro-Linsen
27 auf der Linsenplatte 18 entstehen hier verhältnismäßig geringflächige Zwischenabschnitte
35, die an sich unerwünscht sind. Soweit diese Zwischenabschnitte 35, die nicht Bestandteil
der Wölbungen 30 sind, jedoch in ihrer Gesamtfläche gegenüber der von Wölbungen 30
erfassten Fläche der Linsenplatte 18 deutlich in den Hintergrund treten, wird deren
Vorhandensein hingenommen.
[0061] Der Radius der Kreisbogenabschnitte 31 der Wölbungen 30 sowie der Radius der Kreisbogenabschnitte
33 der Ausnehmungen 32 hängt unmittelbar mit der Brennweite der als Sammellinse ausgebildeten
Mikro-Linse 27 zusammen. Die Krümmungsradien werden daher in Anpassung an die Geometrie
der Leuchte gewählt. Insbesondere spielt der Abstand des Leuchtmittels 15 zu der Linsenplatte
18 in dem Zusammenhang eine besondere Rolle. Auch wird der Abblendwinkel α von diesen
Größen bestimmt.
1. Leuchte (10), mit einem Leuchtengehäuse (12), welches einen Innenraum (13) umgibt,
in dem wenigstens ein Leuchtmittel (15), z.B. eine Leuchtstofflampe, angeordnet ist,
und mit wenigstens einer Lichtaustrittsöffnung (16), durch die hindurch Licht auf
eine zu beleuchtende Fläche (21), insbesondere auf eine Bodenfläche (12) eines Gebäudes,
geworfen wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung eines scharfkantig ausgebildeten, insbesondere im wesentlichen homogenen
Lichtkegels (17) im Bereich der Lichtaustrittsöffnung (16) eine Linsenplatte (18)
mit einer Vielzahl von Mikro-Linsen (27) angeordnet ist.
2. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikro-Linsen (27) einander unmittelbar benachbart sind.
3. Leuchte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikro-Linsen (27) auf Grund einer Strukturierung wenigstens einer Oberfläche
(28, 29) der Linsenplatte gebildet sind.
4. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenplatte auf der dem Leuchtmittel abgewandten und/oder auf der dem Leuchtmittel
zugewandten Seite (28, 29) zur Bildung der Mikro-Linsen (27) sphärische, nach Außen
gerichtete Wölbungen (30) aufweist.
5. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenplatte (18) auf der dem Leuchtmittel zugewandten (29) Seite zur Bildung
der Mikro-Linsen (27) sphärische Ausnehmungen (32) aufweist.
6. Leuchte nach Anspruch 4 und/oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelpunkte (S) der Wölbungen (30) und/oder die Mittelpunkte (S) der Ausnehmungen
(32) einen Abstand (ΔS) von weniger als 5 mm voneinander haben.
7. Leuchte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelpunkte (S) der Wölbungen (30) und/oder die Mittelpunkte (S) der Ausnehmungen
(32) einen Abstand (ΔS) von weniger als 3 mm voneinander haben.
8. Leuchte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelpunkte (S) der Wölbungen (30) und/oder die Mittelpunkte (S) der Ausnehmungen
(32) einen Abstand (ΔS) von weniger als 2 mm voneinander haben.
9. Leuchte nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelpunkte (S) der Wölbungen (30) und/oder die Mittelpunkte (S) der Ausnehmungen
(32) einen Abstand (ΔS) von mehr als 1 mm voneinander haben.
10. Leuchte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenplatte (18) Wölbungen (30) und Ausnehmungen (32) aufweist, die miteinander
fluchten.
11. Leuchte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenplatte (18) aus Kunststoff, insbesondere aus PMMA, besteht.
12. Leuchte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenplatte (18) als Spritzgussteil ausgebildet ist.
13. Leuchte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenplatte (18) einstückig ausgebildet ist.
14. Leuchte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtaustrittsöffnung (16) im wesentlichen vollständig von den Mikro-Linsen (27)
verschlossen wird.