[0001] Die Erfindung betrifft einen Trockner für Gegenstände, insbesondere für Fahrzeugkarosserien,
mit
a) einem Gehäuse, in dem ein die Gegenstände aufnehmender Trockenraum ausgebildet
ist;
b) einem Anschluß für Zuluft;
c) einem Anschluß für Abluft;
d) mindestens einem Katalytstrahler, der seinerseits aufweist:
da) mindestens einen Anschluß für Verbrennungsgas;
db) eine katalytisch aktive Schicht, welcher das Verbrennungsgas zugeführt wird;
dc) mindestens einen Anschluß für Verbrennungsluft, der über eine Luftführung mit
der katalytisch aktiven Schicht verbunden ist;
sowie
ein Verfahren zum Betreiben eines Trockners für Gegenstände, insbesondere Fahrzeugkarosserien,
bei dem
a) die zu trocknenden Gegenstände in einen Trockenraum im Gehäuse des Trockners eingebracht
werden;
b) die zu trocknenden Gegenstände in dem Trockenraum einer Infrarotstrahlung ausgesetzt
werden, die von einem Katalytstrahler erzeugt wird, dessen katalytisch aktiver Schicht
Verbrennungsgas und Verbrennungsluft zugeführt werden;
c) dem Trockenraum ständig Zuluft zugeführt und Abluft entnommen wird.
[0002] Trockner, die mit Katalytstrahlern als Wärmequelle arbeiten, erfreuen sich zunehmender
Beliebtheit. Dies aus guten Grund: Zum einen ist die eingesetzte Primärenergie, nämlich
das Verbrennungsgas (Erdgas, Propan, Butan oder Flüssiggas), verglichen mit elektrischer
Energie sehr preiswert. Zum anderen läßt sich mit derartigen Katalytstrahlern eine
Infrarotstrahlung gerade in demjenigen langwelligen Bereich erzeugen, der zum Trocknen
bzw. Brennen von Beschichtungen, insbesondere Lackierungen besonders, effektiv ist.
Energieeinsparungen werden auch dadurch erzielt, daß im wesentlichen ausschließlich
die zu trocknende Beschichtung, nicht jedoch andere Gegenstände erwärmt werden.
[0003] Ferner hat die langwellige Strahlung eines Katalytstrahlers die Eigenschaft, durch
eine verglichen mit kurz- oder mittelwelligen Strahlen moderate Energiedichte den
Gegenstand schonend zu erwärmen und zu trocknen.
[0004] Es wurde bereits früher erkannt, daß in der katalytisch aktiven Schicht von Katalytstrahlern
organische Verunreinigungen katalytisch oxidiert werden, die in der dem Katalytstrahler
zugeführten Verbrennungsluft enthalten sind. Diese Tatsache wurde aber bisher nur
als erfreulicher Nebeneffekt der Verwendung von Katalytstrahlern betrachtet und nicht
gezielt eingesetzt. Dies war bei den bekannten Trocknern der eingangs genannten Art
auch nicht möglich, weil diese Katalytstrahler verwendeten, die einer Luftkühlung
bedurften bzw. die Luftführung im Inneren des Trockners nicht definiert war. Es wurde
dort also in den Trockenraum Zuluft eingebracht, die nicht zwangsläufig über die katalytisch
aktive Schicht strömte. Verunreinigungen, die in dieser Zuluft enthalten waren, blieben
somit unoxidiert, so daß die dem Trockner entnommene Abluft einer gesonderten Abluft-Reinigungsvorrichtung,
beispielsweise einer thermischen, einer regenerativen oder auch einer katalytischen
Nachverbrennungsvorrichtung zugeführt werden musste. Diese Vorrichtungen dienten dann
häufig als Sammelentsorgung für alle mit organischen Substanzen, insbesondere mit
Lösemittel beladenen Abluftvolumenströme, die in der gesamten Anlage, also nicht nur
im Trockner, anfielen. Bei Lackieranlagen kommen diese typischerweise insbesondere
aus der Spritzkabine, der Abdunstzone, dem Trockner, dem Farbmischraum oder aus anderen
Quellen.
[0005] Die bei den bekannten Trocknern der eingangs genannten Art somit erforderlichen zusätzlichen
Abgas-Reinigungsvorrichtunggen verursachen selbstverständlich verhältnismäßig hohe
Kosten.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Trockner der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß auf eine gesonderte Abgas-Reinigungsvorrichtung verzichtet
werden kann oder zumindest die anfallenden Abluftmengen reduziert werden, sodaß die
gesonderte Abgas-Reinigungsvorrichtung kleiner und damit kostengünstiger gehalten
werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
e) der Anschluß des Trockners für Zuluft ausschließlich mit dem Anschluß des Katalytstrahlers
für Verbrennungsluft verbunden ist, derart, daß abgesehen von unvermeidlichen Leckagen
des Gehäuses die gesamte Zuluft als Verbrennungsluft über den Katalytstrahler geführt
wird;
f) der Katalytstrahler in dem Sinne hitzebeständig ausgeführt ist, daß er keiner Luftkühlung
bedarf.
[0008] Der erfindungsgemäße Gedanke ist folgender: Wenn Katalytstrahler eingesetzt werden,
die ohne Luftkühlung auskommen, kann die gesamte in den Trockenraum des Trockners
eingebrachte Zuluft über den Anschluß des Katalytstrahlers für Verbrennungsluft zwangsweise
geleitet werden, so daß also alle Zuluft, die in den Trockenraum gelangt, mindestens
ein Mal an der katalytisch aktiven Schicht vorbei bzw. durch die katalytisch aktive
Schicht geflossen ist. Auf diese Weise wird es möglich, die katalytische oxidative
Umsetzung der organischen Verunreinigungen in der Zuluft als kontrollierte Reaktion
durchzuführen, wobei auch quantitative Vorhersagen des Reaktionsumsatzes möglich sind.
[0009] In günstigen Fällen genügt die einmalige Passage der Zuluft durch die katalytisch
aktive Schicht eines Katalytstrahlers, um eine ausreichende Reinigung zu bewirken.
[0010] Die dem Trockner zugeführte Zuluft kann dabei teilweise aus dem Trockner selbst,
jedoch auch aus anderen Anlagenteilen stammen, so daß der Trockner als "Sammelentsorgungs-Einrichtung"
für die gesamte Anlage die hierfür bisher vorgesehenen gesonderten Abluft-Reinigungsvorrichtungen
ganz oder teilweise ersetzen kann.
[0011] Der Katalytstrahler kann einen Anschluß besitzen, über den ihm ausschließlich Zuluft
zugeführt wird. Diese Zuluft wird innerhalb des Katalytstrahlers an eine Stelle geleitet,
von der aus sie eine Oberfläche der katalytisch aktiven Schicht definiert anströmen
kann. Hierdurch werden Verhältnisse geschaffen, unter denen eine kontrollierte Umsetzung
der in der Zuluft enthaltenen organischen Verunreinigung stattfindet.
[0012] Ein noch besserer Wirkungsgrad wird bei derjenigen Ausführungsform der Erfindung
erzielt, bei welcher der Katalytstrahler einen Anschluß besitzt, der mit einem Vormischer
verbunden ist, in dem Verbrennungsgas und Zuluft miteinander vermischt werden. Diese
bereits vor Eintritt in den Katalytstrahler stattfindende Vermischung aus Verbrennungsgas
und schadstoffhaltiger Zuluft fördert die katalytisch aktivierte Oxidation der organischen
Verunreinigungen, so daß ein höherer Umsetzungsgrad erreicht wird.
[0013] Zur konvektiven Erwärmung der zu trocknenden Gegenstände kann ein Gebläse vorgesehen
sein, mit dem die Luft im Trockenraum umwälzbar ist.
[0014] In denjenigen Fällen, in denen bei einer einmaligen Passage der Zuluft durch die
katalytisch aktive Schicht eines Katalytstrahlers noch keine ausreichende Reinigung
erzielt wird, kann eine Ausführungsform der Erfindung eingesetzt werden, bei welcher
der Trockner mehrstufig ausgebildet ist, wobei jede Stufe in der in einem der Ansprüche
1 bis 4 beschriebenen Weise ausgebildet ist und der Anschluß für Abluft der jeweils
stromauf gelegenen Stufe mit dem Anschluß für Zuluft der jeweils stromab gelegenen
Stufe verbunden ist. Auf diese Weise durchläuft die dem Trockner zugeführte Zuluft
beim Durchgang durch den Trockner mehrfach eine katalytisch aktive Schicht eines Katalytstrahlers
mit der Folge, daß die Umsetzung der organischen Verunreinigungen vollständiger gelingt.
Grundsätzlich können beliebig viele derartige Stufen vorgesehen werden, bis der gewünschte
Reinigungsgrad erreicht ist.
[0015] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ferner, ein Verfahren zum Betreiben eines
Trockners der eingangs genannten Art anzugeben, bei welchem die in dem Trockner enthaltenen
Katalytstrahler gezielt und kontrollierbar zur Reinigung der dem Trockner zugeführten
Zuluft eingesetzt werden können.
[0016] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
d) die gesamte dem Trockenraum zugeführte Zuluft abgesehen von unvermeidlichen Leckagen
des Gehäuses des Trockners als Verbrennungsluft über die katalytisch aktive Schicht
des Katalytstrahlers geführt wird;
e) ein Katalytstrahler verwendet wird, der in dem Sinne hitzebeständig ausgebildet
ist, daß er keiner Kühlung bedarf.
[0017] Die Vorteile dieses erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen sinngemäß den oben genannten
Vorteilen des erfindungsgemäßen Trockners.
[0018] Zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Ansprüchen
6 bis 10 angegeben. Auch die hiermit erzielbaren Vorteile finden ihre Entsprechung
in oben genannten Vorteilen bestimmter Ausführungsformen des Trockners.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert; es zeigen
- Figur 1:
- schematisch einen zweistufigen Trockner zur Verwendung in einer Lackieranlage für
Fahrzeugkarosserien;
- Figur 2:
- einen schematischen Schnitt einen Katalytstrahler, wie er in dem Trockner der Figur
1 Verwendung findet;
- Figur 3:
- den Katalytstrahler der Figur 2 in Kombination mit einem Vormischer, der wahlweise
bei dem in Figur 1 dargestellten Trockner eingesetzt werden kann.
[0020] Zunächst wird auf Figur 1 Bezug genommen. Der insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 versehene
Trockner umfasst ein Gehäuse 2 mit einer Außenwand 2a und einer Innenwand 2b. Die
Innenwand 2b des Gehäuses 2 umschließt einen Trockenraum 3, der durch eine Einrichtung
4, z. B. eine Trennwand, in zwei lufttechnisch voneinander getrennte Teilräume 3a
und 3b unterteilt ist. Frisch lackierte Fahrzeugkarosserien werden durch in der Zeichnung
nicht dargestellte Schleusen, von links kommend, in den Teilraum 3a mittels eines
ebenfalls nicht dargestellten Fördersystemes eingebracht, von diesem durch eine in
der Einrichtung 4 vorgesehene Schleuse in den Teilraum 3b überführt und verlassen
das Gehäuse 2 des Trockners 1 durch eine weitere in der Zeichnung nicht dargestellte
Schleuse.
[0021] In die Innenwand 2b des Gehäuses 2, und zwar bevorzugt sowohl in deren Seitenwänden
als auch in der Deckenwand, sind mehrere Katalytstrahler 5 eingesetzt, derart, daß
sie mit ihrer strahlenden Fläche den Teilräumen 3a und 3b des Trockenraumes 3 zugewandt
sind. Die Bauweise dieser Katalytstrahler 5 geht aus der schematischen Figur 2 hervor.
Wie diese zeigt, umfasst jeder Katalytstrahler 5 ein Außengehäuse 6 sowie ein Innengehäuse
7, zwischen denen ein als Luftführung dienender Durchströmungsspalt 8 verbleibt. Das
Außengehäuse 6 und das Innengehäuse 7 sind an der in Figur 2 unteren, im Betrieb dem
Trockenraum 3 zugewandten Seite offen.
[0022] Das Innengehäuse 7 des Katalytstrahlers 5 enthält von oben nach unten eine Gasverteileinrichtung
9, in welche eine Gaszuführleitung 10 einmündet, eine Isolationsschicht 11, eine elektrische
Vorheizung 12 sowie eine katalytisch aktive Schicht 13, die auf der in Figur 2 nach
unten weisenden Seite freiliegt.
[0023] In den Durchströmungsspalt 8 zwischen dem Außengehäuse 6 und dem Innengehäuse 7 mündet
ein Luftzuführstutzen 14.
[0024] Der gesamte Katalytstrahler 5 ist durch die Wahl der verwendeten Materialien hochtemperaturbeständig
gestaltet, benötigt also auch bei Betriebstemperaturen von beispielsweise 250 bis
300°C keine Kühlluft.
[0025] Wie Figur 1 zeigt, wird den im Teilraum 3a des Trockenraumes 3 angeordneten Katalytstrahlern
5 über eine Leitung 15 und Zweigleitungen 15a, 15b, die an die entsprechenden Luftzuführstutzen
14 der Katalytstrahler 5 angeschlossen sind, Zuluft zugeführt. Diese Zuluft kann z.
B. lösemittelbeladene Abluft aus einer dem Trockner 1 zugeordneten Abdunstzone oder
leicht geruchsbelastete Abluft aus einer kataphoretischen Tauchlackieranlage sein.
[0026] Die in dem Teilraum 3a des Trockenraums 3 enthaltene Luft läßt sich über eine Leitung
16, in der ein Gebläse 17 liegt, umwälzen. Von der Leitung 16 zweigt eine weitere
Leitung 18 ab, die zu den Luftzuführstutzen 14 der in dem zweiten Teilraum 3b des
Trockenraumes 3 angeordneten Katalytstrahler 5 führt. Auch dem Teilraum 3b ist eine
Umwälzleitung 19 zugeordnet, in der ein weiteres Gebläse 20 liegt. Von der Umwälzleitung
19 führt eine Abluftleitung 21 zur Außenatmosphäre.
[0027] Der oben beschriebene Trockner 1 funktioniert wie folgt:
[0028] Zu Betriebsbeginn werden die katalytisch aktiven Schichten 13 der verschiedenen Katalytstrahlen
5 mit Hilfe der elektrischen Vorheizungen 12 auf eine Temperatur von ca. 150 bis 200°
C vorgewärmt, die zur katalytischen Oxidation des Verbrennungsgases erforderlich ist.
Nun wird den Katalytstrahlern 5 in beiden Teilräumen 3a, 3b des Trockenraumes 3 über
die jeweiligen Gaszuführleitungen 10 Verbrennungsgas zugeführt. Dieses wird in dem
entsprechenden Katalytstrahler 5 durch die Gasverteileinrichtung 9 über den gesamten
Strömungsquerschnitt vergleichmäßigt, durchsetzt die Isolierschicht 11, die aufgrund
ihres Strömungswiderstandes ebenfalls einen Beitrag zur Vergleichmäßigung der Gasströmung
leistet, und gelangt sodann in die vorgewärmte katalytisch aktive Schicht 13.
[0029] An deren äußerer, in Figur 2 nach unten gerichteter Oberfläche trifft die Zuluft,
die über die jeweiligen Luftzuführstutzen 14 und den Durchströmungsspalt 8 geflossen
ist und die durch einwärts gebogene Randflansche 22 des Außengehäuses 6 eine Hauptströmungsrichtung
parallel zur Oberfläche der katalytisch aktiven Schicht 13 erhalten hat, auf das Verbrennungsgas.
Es findet nunmehr die katalytische Reaktion mit dem flächig ausströmenden Verbrennungsgas
statt, wobei die katalytisch aktive Schicht auf eine Betriebstemperatur von etwa 600°
C aufgeheizt wird. Die heiße Außenfläche der katalytisch aktiven Schicht 13 emittiert
nunmehr Infrarot-Strahlung im langwelligen Bereich. Nach Erreichen der Betriebstemperatur
wird die elektrische Vorheizung 12 abgeschaltet.
[0030] Im einzelnen sind die Luftwege in dem in Figur 1 dargestellten Trockner 1 wie folgt:
[0031] Die über die Leitung 15 zugeführte, beispielsweise aus der Abdunstzone stammende
und mit organischen Substanzen belastete Luft gerät in den Katalytstrahlern 5, die
dem in Figur 1 linken Teilraum 3a zugeordnet sind, in Kontakt mit den Verbrennungsgasen
und reagiert mit diesen katalytisch. Dabei wird auch ein Teil der mit dieser Luft
zugeführten organischen Verunreinigungen oxidiert. Die Luft im Teilraum 3a wird mit
Hilfe des Gebläses 17 umgewälzt und über die Leitung 18 ein Luftstrom abgezogen, der
- umgerechnet auf die gleiche Temperatur-derjenigen Luftmenge entspricht, die über
die Leitung 15 zugeführt wird.
[0032] Die durch das Gebläse umgewälzte Luft überströmt auch den zu trocknenedne Gegenstand
und erwärmt diesen konvektiv. Die Menge der umgewälzten Luft bestimmt neben deren
Temperatur die übertragene Energiemenge.
[0033] Die Katalytstrahler 5 übertragen auf den zu trocknenden Gegenstand Energie in Form
von Infrarotstrahlung. Diese Energiemenge wird u.a. durch die Verbrennungsgasmenge,
die durch die Leitungen 10 zugeführt wird, und durch den Abstand zwischen dem zu trocknenden
Gegenstand und den Katalytstrahlern 5 bestimmt.
[0034] Entsprechend dem zu trocknenden Gegenstand kann durch Variation der Umluftmenge sowie
durch Leistungseinstellung der Katalytstrahler 5 und durch den Abstand zwischen dem
zu trocknenden Gegenstand und den Katalytstrahlern 5 das Verhältnis vaiiert werden,
in dem die Wärmezufuhr durch Strahlung und durch Konvektion erfolgt. Dabei sind zwei
Grenzfälle denkbar: Bei einem sehr kleinen Abstand zwischen Gegenstand und Katalytstrahler
und sehr geringer Umwälzmenge von Luft mit niedriger Temperatur nähert sich der durch
Strahlung erfolgte Anteil der Wärmeübertragung 100%. Bei sehr großem Abstand zwischen
Gegenstand und Katalytstrahlern 5 und niedriger Leistung der Katalytstrahler 5 sowie
bei hoher Umluftmenge und hoher Umlufttemperatur nähert sich der Anteil der konvektiven
Wärmeübertragung 100%.
[0035] Die auf diese Weise in gewissem Umfang von organischen Substanzen befreite Luft wird
über die Leitung 18 den Katalytstrahlern 5 zugeführt, die dem in Figur 1 rechten Teilraum
3b des Trockenraumes 3 zugeordnet sind. Dort findet in ähnlicher Weise eine Reaktion
der mitgeführten organischen Verunreinigungen an den katalytischen Schichten 13 statt.
Resultat ist, daß die mittels des Gebläses 20 und über die Leitung 19 umgewälzte Luft
im Teilraum 3b des Trockenraumes weitgehend von organischen Substanzen befreit ist,
so daß die über die Leitung 21 abgeführte Luft in die Außenatmosphäre entlassen werden
kann.
[0036] Selbstverständlich ist es möglich, die Zahl der Reinigungsstufen, die jeweils voneinander
getrennte Lufträume und Umwälzeinrichtungen umfassen, bei Bedarf zu erhöhen, um einen
höheren Reinigungsgrad der Luft zu erzielen.
[0037] In Figur 3 ist eine zweite Art dargestellt, wie die Katalytstrahler 5 mit Zuluft
versorgt werden können. Der Katalytstrahler 5 der Figur 3 stimmt mit demjenigen der
Figur 2 identisch überein. Über die Gaszuführleitung 10 wird jedoch kein reines Verbrennungsgas,
sondern eine Mischung aus schadstoffbehafteter Zuluft und Verbrennungsgas ins Innere
des Katalytstrahlers 5 eingeleitet. Diese Mischung wird in einem Vormischer 23 hergestellt,
dem über eine erste Leitung 24 Verbrennungsgas und über eine zweite Leitung 25 schadstoffhaltige
Abluft zugeführt wird.
[0038] Eingebaut in den Trockner 1 der Figur 1, sind die Leitungen 25 der Vormischer 23
der Katalytstrahler 5, die dem linken Teilraum 3a des Trockenraumes 3 zugeordnet sind,
parallel zu den Zweigleitungen 15a, 15b an die Leitung 15 angeschlossen, über welche
die schadstoffbehaftete zuluft von der Abdunstzone kommt, während die Leitungen 25,
die dem in Figur 1 rechten Teilraum 3b des Trockenraumes 3 zugeordnet sind, parallel
zu den Leitungen 18a, 18b an die bereits vorgereinigte Luft führende Leitung 18 angeschlossen
sind.
[0039] Das Verhältnis, in welchem das Verbrennungsgas 24 in den Vormischern 23 mit Luft
vermischt wird, wird so eingestellt, daß entsprechend der Schadstoffbelastung der
Luft eine möglichst vollständige katalytische Oxidation der Schadstoffe stattfindet.
In entsprechender Weise kann auch experimentell bestimmt werden, welcher Anteil der
schadstoffbehafteten Luft über die Leitung 25 dem Vormischer und welcher Anteil über
den Luftzuführstutzen 14 dem Katalytstrahler 5 zugeführt wird.
1. Trockner für Gegenstände, insbesondere für Fahrzeugkarosserien, mit
a) einem Gehäuse, in dem ein die Gegenstände aufnehmender Trockenraum ausgebildet
ist;
b) einem Anschluß für Zuluft;
c) einem Anschluß für Abluft;
d) mindestens einem Katalytstrahler, der seinerseits aufweist:
da) mindestens einen Anschluß für Verbrennungsgas;
db) eine katalytisch aktive Schicht, welcher das Verbrennungsgas zugeführt wird;
dc) mindestens einen Anschluß für Verbrennungsluft, der über eine Luftführung mit
der katalytisch aktiven Schicht verbunden ist;
dadurch gekennzeichnet, daß
e) der Anschluß (15) des Trockners (1) für Zuluft ausschließlich mit dem Anschluß
(14) des Katalytstrahlers (5) für Verbrennungsluft verbunden ist, derart, daß abgesehen
von unvermeidlichen Leckagen des Gehäuses (2) die gesamte Zuluft als Verbrennungsluft
über den Katalytstrahler (5) geführt wird;
f) der Katalytstrahler (5) in dem Sinne hitzebeständig ausgeführt ist, daß er keiner
Luftkühlung bedarf.
2. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalytstrahler (5) einen Anschluß (14) besitzt, über den ihm ausschließlich
Zuluft zugeführt wird.
3. Trockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalytstrahler (5) einen Anschluß (10) besitzt, der mit einem Vormischer (22)
verbunden ist, in dem Verbrennungsgas und Zuluft miteinander vermischt werden.
4. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens ein Gebläse (17) aufweist, mit dem die Luft im Trockenraum (3) umwälzbar
ist.
5. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er mehrstufig ausgebildet ist, wobei jede Stufe in der in einem der Ansprüche 1 bis
4 beschriebenen Weise ausgebildet ist und der Anschluß für Abluft der jeweils stromauf
gelegenen Stufe mit dem Anschluß für Zuluft der jeweils stromab gelegenen Stufe verbunden
ist.
6. Verfahren zum Betreiben eines Trockners für Gegenstände, insbesondere Fahrzeugkarosserien,
bei dem
a) die zu trocknenden Gegenstände in einen Trockenraum im Gehäuse des Trockners eingebracht
werden;
b) die zu trocknenden Gegenstände in dem Trockenraum einer Infrarotstrahlung ausgesetzt
werden, die von einem Katalytstrahler erzeugt wird, dessen katalytisch aktiver Schicht
Verbrennungsgas und Verbrennungsluft zugeführt werden;
c) dem Trockenraum ständig Zuluft zugeführt und Luft entnommen wird;
dadurch gekennzeichnet, daß
d) die gesamte dem Trockenraum (3) zugeführte Zuluft abgesehen von unvermeidlichen
Leckagen des Gehäuses (2) des Trockners (1) als Verbrennungsluft über die katalytisch
aktive Schicht (13) des Katalytstrahlers (5) geführt wird;
e) ein Katalytstrahler (5) verwendet wird, der in dem Sinne hitzebeständig ausgebildet
ist, daß er keiner Kühlung bedarf.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Zuluft bereits vor Eintritt in den Katalytstrahler (5) mit
dem Verbrennungsgas vermischt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einer ersten Stufe des Trockners entnommene Abluft mindestens einer nachgeschalteten
Stufe des Trockners als Zuluft zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zu trocknenden Gegenstände zusätzlich konvektiv durch einen umgewälzten Luftstrom
erwärmt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der durch Strahlung und der durch konvektive Erwärmung in die zu trocknenden
Gegenstände eingebrachten Wärme variable ist.