[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Aufzugsanlage und auf ein Verfahren
zur Anordnung einer Antriebsmaschine einer Aufzugsanlage gemäss der Definition der
Patentansprüche.
[0002] Eine Aufzugsanlage, bei der eine Antriebsmaschine eine Kabine und ein Gegengewicht
über ein Antriebsseil verfährt und welche Aufzugsanlage keinen separaten Maschinenraum
benötigt, ist aus dem Gebrauchsmuster JP-50297/1992 bekannt. Als Führung für Kabine
und Gegengewicht dienen zwei vertikale Säulen in Form von selbsttragenden U-Profilen.
Die Säulen sind an ihrem oberen Ende mit einer horizontalen Traverse abgeschlossen,
auf der die Antriebsmaschine montiert ist. Durch das Wegfallen des Maschinenraums
weist diese Aufzugsanlage den Vorteil geringerer Gestehungskosten auf.
[0003] Das Patent EP-1045811 zeigt eine Aufzugsanlage, bei der eine die Antriebsmaschine
tragende Traverse an insgesamt vier Führungen für Kabine und Gegengewicht befestigt
ist. Auf diese Weise wird die gesamte vertikale Gewichtskraft von Antriebsmaschine,
Kabine und Gegengewicht ausschliesslich über diese Führungen auf den Schachtboden
geleitet und dort abgestützt. Dabei finden preiswerte, konventionelle Führungen Verwendung.
Hinzu kommt der weitere Vorteil, dass die Antriebsmaschine keine Biegemomente auf
die tragenden Führungen ausübt, da durch diese Anordnung und Befestigung nur vertikale
Kräfte auf die Führungen wirken. Nachteilig an dieser Aufzugsanlage ist die Einschränkung
der Anordnung der Antriebsmaschine auf den seitlichen Schachtbereich, in dem die Führungen
verlaufen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Aufzugsanlage mit flexibler Anordnung
der Antriebsmaschine bereit zustellen. Die Antriebsmaschine soll weitgehend im gesamten
Schachtbereich oberhalb von Kabine und Gegengewicht frei wählbar anzuordnen sein.
Die Antriebsmaschine soll platzsparend angeordnet und von kleinen Abmessungen sein.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss der Definition der Patentansprüche
gelöst.
[0006] Die Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage mit Kabine und Gegengewicht und einem Schacht.
Sie weist eine auf einer Traverse montierte Antriebsmaschine auf. Die Traverse ist
über zwei Endbereiche an je einer Gegengewichtsführung befestigt und sie ist mit einem
mittleren Bereich an mindestens einer Kabinenführung befestigt.
[0007] Die zwei Gegengewichtsführungen und eine Kabinenführung spannen im Schacht ein weitgehend
horizontales Dreieck auf. Die Antriebsmaschine ist von länglicher und kompakter Form.
Vorteilhafterweise weist die Antriebsmaschine zwei Treibscheiben auf, welche symmetrisch,
links und rechts von einer horizontalen Verbindenden der Kabinenführungen angeordnet
sind.
[0008] Durch diese im Dreieck symmetrische Anordnung der Führungen werden Gewichtskräfte
der Antriebsmaschine sowie beim Betrieb der Antriebsmaschine auftretende Biegemomente
effektiv aufgenommen und über die Traverse und die Führungen in den Schachtboden geleitet.
Die Antriebsmaschine lässt sich auf der Fläche dieses Dreiecks frei wählbar entweder
weitgehend oberhalb des Gegengewichts und/oder weitgehend oberhalb der Kabine anordnen.
Diese Flexibilität hinsichtlich der Anordnung der Antriebsmaschine wird durch Grösse
und Form der Traverse und/oder die Anzahl der verwendeten Umlenkrollen und/oder die
Art des verwendeten Treibmittels ermöglicht.
[0009] Im Folgenden wird die Erfindung anhand beispielhafter Ausführungsformen gemäss der
Fig. 1 bis 10 im Detail erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Dreiecks-Anordnung von Führungen einer Aufzugsanlage,
- Fig.2
- eine perspektivische Ansicht eines Teils eines ersten Ausführungsbeispiels der Anordnung
einer getriebelosen Antriebsmaschine in 2:1-Aufhängung und in der vertikalen Projektion
oberhalb des Gegengewichts,
- Fig.3
- eine schematische Draufsicht eines Teils des ersten Ausführungsbeispiels der Anordnung
der Antriebsmaschine gemäss Fig. 2,
- Fig.4
- eine schematische Ansicht eines Teils des ersten Ausführungsbeispiels der Anordnung
der Antriebsmaschine in 2:1-Aufhängung gemäss Fig. 2 und 3,
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht eines Teils eines zweiten Ausführungsbeispiels der Anordnung
einer getriebelosen Antriebsmaschine in 2:1-Aufhängung und in der vertikalen Projektion
oberhalb von Gegengewicht und/oder Kabine,
- Fig.6
- eine schematische Ansicht eines Teils des zweiten Ausführungsbeispiels der Anordnung
der Antriebsmaschine in 2:1-Aufhängung gemäss Fig. 5,
- Fig. 7
- eine schematische Draufsicht eines Teils eines dritten Ausführungsbeispiels der Anordnung
einer getriebelosen Antriebsmaschine in 2:1-Aufhängung und in der vertikalen Projektion
oberhalb der Kabine,
- Fig. 8
- eine schematische Ansicht eines Teils eines dritten Ausführungsbeispiels der Anordnung
der Antriebsmaschine in 1: 1 -Aufhängung gemäss Fig. 7,
- Fig. 9
- eine schematische Draufsicht eines Teils eines vierten Ausführungsbeispiels der Anordnung
einer Antriebsmaschine mit Getriebe in 2:1-Aufhängung und in der vertikalen Projektion
oberhalb der Kabine, und
- Fig. 10
- eine schematische Draufsicht eines Teils eines vierten Ausführungsbeispiels der Anordnung
einer Antriebsmaschine mit Getriebe in 2:1-Aufhängung gemäss Fig. 9.
[0010] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der Dreiecks-Anordnung von Führungen 5, 5', 9,
9' einer Aufzugsanlage. Die Aufzugsanlage ist bspw. in einem weitgehend vertikalen
Schacht 10 angeordnet. Der Schacht 10 weist bspw. einen rechteckigen Querschnitt mit
vier Wänden auf. Im Schacht sind weitgehend vertikal angeordnete Kabinenführungen
5, 5' und Gegengewichtsführungen 9, 9' befestigt. Zwei Kabinenführungen führen eine
Kabine 11 und zwei Gegengewichtsführungen führen ein Gegengewicht 12. Die Führungen
sind an nächstliegenden Wänden befestigt. Die zwei Gegengewichtsführungen 9, 9' und
eine erste Kabinenführung 5 sind an einer ersten Wand befestigt. Die zweite Kabinenführung
5' ist an einer zweiten Wand befestigt. Die zweite Wand liegt der ersten Wand gegenüber.
Die erste Kabinenführung 5 ist weitgehend mittig zwischen den zwei Gegengewichtsführungen
9, 9' angeordnet. Die Führungen sind aus bewährten Materialien wie Stahl. Die Befestigung
der Führungen an den Wänden erfolgt bspw. über Schraubverbindungen. Bei Kenntnis der
vorliegenden Erfindung lassen sich auch andere Schachtgeometrien mit quadratischem-,
ovalem- bzw. rundem Querschnitt realisieren.
[0011] Die zwei Gegengewichtsführungen 9, 9' und jeweils eine der beiden Kabinenführungen
5, 5' spannen im Schacht 10 ein weitgehend horizontales Dreieck T auf. Die horizontale
Verbindende zwischen den beiden Gegengewichtsführungen bildet eine erste Seite des
Dreiecks T. Die horizontalen Verbindenden zwischen einer Gegengewichtsführung und
einer Kabinenführung bilden zweite- und dritte Seiten des Dreiecks T. Vorteilhafterweise
ist die horizontale Verbindende der Gegengewichtsführungen länger als eine horizontale
Verbindende der Kabinenführungen, so dass ein Dreieck T bestehend aus Führungen 9,
9', 5 der ersten Wand einen der horizontalen Verbindenden der Gegengewichtsführungen
9, 9' gegenüberliegenden stumpfen Winkel auf weist bzw. dass ein Dreieck T bestehend
aus den Gegengewichtsführungen 9, 9' der ersten Wand und einer Kabinenführung 5' der
zweiten Wand einen der horizontalen Verbindenden der Gegengewichtsführungen 9, 9'
gegenüberliegenden spitzen Winkel aufweist. Vorteilhafterweise schneidet die horizontale
Verbindende der Kabinenführungen die horizontale Verbindende der Gegengewichtsführungen
weitgehend mittig, so dass das Dreieck T weitgehend gleichschenklig ist.
[0012] Die
Fig. 2 bis 10 zeigen eine Antriebsmaschine 1, 2, 3, 3`, 4, 40 mit zwei Treibscheiben 3, 3' ' auf.
Vorteilhafterweise sind die Treibscheiben 3, 3 ' über eine Welle 4 mit einem Motor
1 und einer Bremse 2 wirkverbunden. Vorteilhafterweise sind Motor und Bremse an zwei
Endbereichen der Welle angeordnet und die Treibscheiben sind zwischen Motor und Bremse
in einem mittleren Bereich der Welle angeordnet. Eine Steuerung und/oder ein Umformer
der Aufzugsanlage ist in einem Schaltkasten 6 vorteilhafterweise an einer Wand im
Schacht 10 angeordnet. In den Auführungsformen gemäss
Fig. 2 bis 8 ist die Antriebsmaschine getriebelos und von länglicher Form, d.h in einer Ebene
senkrecht zur Achse der Welle 4 gesehen, ist der Durchmesser der Antriebsmaschine
geringer als die Länge der Antriebsmaschine. In der Auführungsform gemäss
Fig. 9 und 10 ist die Antriebsmaschine mit einem Getriebe 40 versehen. Auch in dieser Auführungsformen
ist die Antriebsmaschine von länglicher Form, d.h in einer Ebene senkrecht zur Achse
des Getriebes 40 gesehen, ist der Durchmesser der Antriebsmaschine geringer als die
Länge der Antriebsmaschine.
[0013] Vorteilhafterweise sind zwei Treibscheiben 3, 3' symmetrisch, links und rechts von
einer horizontalen Verbindenden der Kabinenführungen 5, 5' angeordnet. Vorteilhafterweise
sind die Treibscheiben 3, 3' im Durchmesser kleiner als das Motorgehäuse und/oder
das Bremsgehäuse.
[0014] Die weitgehend horizontal im Schacht angeordnete Antriebsmaschine verfährt die über
mindestens ein Treibmittel 19, 19' miteinander verbundene Kabine und Gegengewicht
im Schacht. Das Treibmittel weisen zwei Enden 18, 18' auf. Das Treibmittel ist ein
Seil und/oder ein Riemen von beliebiger Natur. Die lasttragenden Bereiche des Treibmittels
bestehen aus Metall wie Stahl und/oder Kunststoff wie Aramid. Das Seil kann ein Einzeloder
Mehrfachseil sein, auch kann das Seil eine aussenseitige Schutzhülle aus Kunststoff
aufweisen. Der Riemen kann flach und aussenseitig unstrukturiert glatt oder bspw.
in Keilrippen bzw. Zahnriemen strukturiert sein. Vorteilhafterweise werden zwei Treibmittel
verwendet.
[0015] Ein jedes der Enden des Treibmittels ist entweder an einer Schachtwand/Schachtdecke
und/oder an einer Kabinenführung und/oder an einer Gegengewichtsführung und/oder an
einer Traverse 8 und/oder an der Kabine und/oder am Gegengewicht fixiert. Vorteilhafterweise
werden die Enden des Treibmittels über elastische Zwischenelemente zum Dämpfen von
Körperschall fixiert. Die Zwischenelemente sind bspw. Federelemente, die die Übertragung
von als unangenehm wahrgenommenen Schwingungen vom Treibmittel in die Schachtwand/Schachtdecke
und/oder Kabinenführung und/oder Gegengewichtsführung und/oder Traverse und/oder Kabine
und/oder Gegengewicht verhindern. Mehrere beispielhafte Ausführungsformen von Fixierungen
der Enden des Treibmittels werden unterschieden:
- In der Ausführungsform gemäss Fig. 3 und 4 ist ein erstes Ende 18 des Treibmittels an der Schachtwand/Schachtdecke und/oder
an der Kabinenführung 5' befestigt und ein zweites Ende 18' des Treibmittels ist an
der Schachtwand/Schachtdecke und/oder an der Traverse 8 und/oder an der Kabinenführung
5 befestigt.
- In den Ausführungsformen gemäss Fig. 5 und 6 sowie 9 und 10 sind ein oder beide Enden 18, 18' des Treibmittels an der Schachtwand/Schachtdecke
und/oder an der Kabinenführung und/oder an der Traverse befestigt.
- In der Ausführungsform gemäss Fig. 7 und 8 ist ein erstes Ende 18 des Treibmittels an der Kabine 11 befestigt und ein zweites
Ende 18 des Treibmittels ist am Gegengewicht 12 befestigt.
[0016] Gemäss den Ausführungsbeispielen bewegen zwei Treibscheiben zwei Treibmittel über
Haftreibung. Bei Kenntnis der vorliegenden Erfindung kann der Fachmann auch andere
Antriebsmaschinen sowie andere Antriebsverfahren als in den Beispielen dargestellt
verwenden. So kann der Fachmann eine Antriebsmaschine mit nur einer - oder mit mehr
als zwei Treibscheibe/n verwenden. Auch kann der Fachmann ein Treibritzel verwenden,
welches Treibritzel im formschlüssigen Eingriff mit einem Zahnriemen als Treibmittel
ist.
[0017] Mehrere beispielhafte Ausführungsformen von Umhängungen werden unterschieden:
- Im ersten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 bis 4, im zweiten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 5 und 6 und im vierten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 9 und 10 sind die Kabine und Gegengewicht 2:1 umgehängt. Bei der 2:1 Umhängung der Kabine
11 sind an der Kabine 11 mehrere Umlenkrollen 13, 13', 14, 14' angebracht. Bei der
2:1 Umhängung des Gegengewichts 12 ist am Gegengewicht 12 mindestens eine Umlenkrolle
17, 17' angebracht. Vorteilhafterweise ist die Antriebsmaschine in einem Bereich weitgehend
oberhalb der Wegstrecke des Gegengewichts, d.h. in der vertikalen Projektion oberhalb
des Gegengewichts angeordnet. Vorteilhafterweise ist die Antriebsmaschine in einem
Bereich weitgehend vollständig oberhalb der Wegstrecke der Kabine angeordnet. Vorteilhafterweise
ist die Antriebsmaschine in einem Bereich weitgehend oberhalb der Wegstrecke des Gegengewichts
und der Kabine, d.h. in der vertikalen Projektion oberhalb des Gegengewichts und der
Kabine angeordnet.
- Im dritten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 7 und 8 sind Kabine und Gegengewicht 1:1 umgehängt. Vorteilhafterweise ist die Antriebsmaschine
im dritten Ausführungsbeispiel in einem Bereich weitgehend oberhalb der Wegstrecke
der Kabine, d.h. in der vertikalen Projektion oberhalb der Kabine angeordnet. Vorteilhafterweise
ist die Antriebsmaschine im dritten Ausführungsbeispiel vollständig oberhalb der Wegstrecke
der Kabine angeordnet.
[0018] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils eines ersten Ausführungsbeispiels
der Anordnung einer getriebelosen Antriebsmaschine 1, 2, 3, 3', 4. Die Antriebsmaschine
ist auf der weitgehend horizontal im Schacht 10 angeordneten Traverse 8 montiert.
Die Traverse ist bspw. ein länglicher Vierkant aus bewährten Materialien wie Stahl.
In diesem ersten Ausführungsbeispiel ist die Traverse an den Gegengewichtsführungen
9, 9' und an der Kabinenführung 5 der ersten Wand befestigt. Vorteilhafterweise ist
die Traverse über zwei Endbereiche an den Gegengewichtsführungen und über einen mittleren
Bereich an einer Kabinenführung befestigt. Die Befestigung der Traverse an diesen
drei Führungen erfolgt in den drei Befestigungsbereichen bspw. über Schraubverbindungen.
[0019] Vorteilhafterweise ist die Antriebsmaschine indirekt über eine Konsole 7 auf der
Traverse 8 montiert. Vorteilhafterweise ist die Konsole am mittleren Bereich der Traverse
montiert. Bspw. ist die Konsole über Füsse 7.5, 7.6 auf der Traverse 8 montiert. Die
Konsole besteht bspw. aus Flachkant bzw. Vierkant aus bewährten Materialien wie Stahl
und ist bspw. über Schraubverbindungen auf der Traverse montiert. Vorteilhafterweise
ist die Antriebsmaschine über ein Motorgehäuse und ein Bremsgehäuse an der Konsole
befestigt. Vorteilhafterweise ist das Motorgehäuse an einer ersten Konsolenhalterung
7.1 und das Bremsgehäuse an einer zweiten Konsolenhalterung 7.2 befestigt. Die beiden
Konsolenhalterungen 7.1, 7.2 sind bspw. über Streben 7.3, 7.4 biegesteif bezüglich
der Achse der Welle 4 miteinander verbunden. Vorteilhafterweise umfassen die Konsolenhalterungen
7.1, 7.2 zumindestens bereichsweise Begrenzungen des Motorgehäuses bzw. des Bremsgehäuses.
Bspw. umfassen die Konsolenhalterungen 7.1, 7.2 Stirnflächen des Motorgehäuses bzw.
des Bremsgehäuses. Vorteilhafterweise sind Motor 1 und Bremse 2 in einem Bereich weitgehend
ausserhalb einer Umhüllenden der Konsole 7 angeordnet, während die Treibscheiben 3,
3' in einem Bereich weitgehend innerhalb der Umhüllenden der Konsole 7 angeordnet
sind.
[0020] Die Traverse 8 ist zumindestens an den Eckpunkten des Dreiecks T befestigt. Vorteilhafterweise
liegt die Traverse 8 mit zwei Endbereichen auf den Gegengewichtsführungen 9, 9' auf
und mit dem mittleren Bereich liegt sie seitlich an mindestens einer Kabinenführung
5, 5' an.
[0021] Mehrere beispielhafte Ausführungsformen von Traversenbefestigungen werden unterschieden:
- Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 bis 4 - wo die Antriebsmaschine in einem Bereich weitgehend oberhalb der Wegstrecke des
Gegengewichts angeordnet ist - ist die Traverse 8 an den Gegengewichtsführungen 9,
9' und an der Kabinenführung 5 der ersten Wand befestigt, welche den Gegengewichtsführungen
9, 9' sowie der Kabinenführung 5 am nächsten liegt. Die Traverse hat die Form eines
Rechtecks.
- Im Ausführungsbeispiel Fig. 5 bis 10 - wo die Antriebsmaschine in einem Bereich weitgehend oberhalb der Wegstrecke von
Gegengewicht und/oder Kabine angeordnet ist - ist die Traverse 8 an den Gegengewichtsführungen
9, 9' an der Kabinenführung 5 der ersten Wand und/oder an der Kabinenführung 5' der
zweiten Wand befestigt. Die Traverse hat in den Ausführungsbeispielen gemäss Fig. 5 bis 8 eine Dreiecksform mit geraden oder gebogenen Seiten und im Ausführungsbeispiel gemäss
Fig. 9 und 10 eine T-Form.
[0022] Die Konsole 7 und die Treibscheiben 3, 3' sind vorteilhafterweise in einem zentralen
Bereich des Dreiecks T angeordnet. Vorteilhafterweise ist die Konsole am mittleren
Bereich der Traverse montiert. Bspw. sind im ersten Ausführungsbeispiel gemäss
Fig. 2 die Füsse 7.5, 7.6 der Konsole 7 beidseitig der Kabinenführung 5, 5' und weitgehend
gleich beabstandet von der Kabinenführung 5, 5' an der Traverse 8 montiert. Bspw.
sind die Treibscheiben 3, 3' beidseitig der Kabinenführung 5, 5' und weitgehend gleich
beabstandet von der Kabinenführung 5, 5' auf der Welle 4 angeordnet.
[0023] Die Antriebsmaschine lässt sich somit auf der Fläche des Dreiecks T frei wählbar
entweder weitgehend oberhalb des Gegengewichts und/oder weitgehend oberhalb der Kabine
anordnen. Durch diese im Dreieck T symmetrische Anordnung der Führungen werden Gewichtskräfte
der Antriebsmaschine sowie beim Betrieb der Antriebsmaschine auftretende Biegemomente
bspw. von der Konsole effektiv aufgenommen und über die Traverse und die Führungen
in den Schachtboden geleitet. Die Führungen sind bspw. über Fussplatten auf dem Schachtboden
abgestützt.
[0024] Bspw. nimmt im Ausführungsbeispiel gemäss
Fig. 2 die erste Konsolenhalterung 7.1 vom Motor 1 herrührende Antriebskräfte auf und die
zweite Konsolenhalterung 7.2 nimmt von der Bremse 2 herrührende Bremskräfte auf. Auch
nehmen die beiden Konsolenhalterungen 7.1, 7.2 die von den Treibscheiben 3, 3' herrührende
Kräfte auf. Vorteilhafterweise sind die zwei Treibscheiben 3, 3' symmetrisch, links
und rechts von der horizontalen Verbindenden der Kabinenführungen 5, 5' angeordnet.
[0025] Auch lassen sich in den Ausführungsbeispielen gemäss
Fig. 5 bis 8 - wo im Bereich oberhalb des Gegengewichts und/oder weitgehend oberhalb der Kabine
mindestens eine Umlenkrolle 15, 15', 16, 16' vorgesehen ist - von dieser Umlenkrolle
herrührende Kräfte von der Traverse 8 aufnehmen. Vorteilhafterweise ist diese Umlenkrolle
an der Traverse 8 bzw. an der Konsole 7 befestigt. Vorteilhafterweise sind Paare von
Umlenkrollen 15, 15', 16, 16' symmetrisch, links und rechts von der horizontalen Verbindenden
der Kabinenführungen 5, 5' angeordnet. Durch die Anzahl und Position der Umlenkrollen
wird eine Flexibilität bei der Anordnung der Antriebsmaschine auf der Fläche des Dreiecks
ermöglicht. Insbesondere lässt sich eine hohe Ausnutzung des Schachtvolumens realisieren,
wobei Totvolumen weitgehend vermieden wird. Auch lässt sich die Anordnung der Antriebsmaschine
gerade bei Modemiserungen an vorgegebene Schachtverhältnisse flexibel anpassen, welche
Flexibilität somit die Verwendung von Standardteilen ermöglicht und kostenträchtige
Sonderlösungen vermeidet.
1. Aufzugsanlage
mit Kabine (11) und Gegengewicht (12) in einem Schacht (10),
mit einer auf einer Traverse (8) montierten Antriebsmaschine (1, 2, 3, 3', 4, 40),
welche Traverse (8) an je einer Gegengewichtsführung (9, 9') und an einer Kabinenführung
(5, 5') befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsmaschine zwei Treibscheiben (3, 3') aufweist
und/oder
dass die Antriebsmaschine getriebelos ist.
2. Aufzugsanlage gemäss Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Treibscheiben über eine Welle (4) mit einem Motor (1) und einer Bremse (2) wirkverbunden
sind
und/oder
dass die Treibscheiben links und rechts von einer horizontalen Verbindenden der Kabinenführungen
angeordnet sind.
3. Aufzugsanlage gemäss Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Treibscheiben zwischen Motor und Bremse auf der Welle angeordnet sind und/oder
dass die Antriebsmaschine über ein Motorgehäuse und ein Bremsgehäuse an der Konsole befestigt
ist
und/oder
dass die Treibscheiben weitgehend in einem Bereich innerhalb einer Umhüllenden der Konsole
angeordnet sind.
4. Aufzugsanlage gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegengewichtsführungen und die Kabinenführung ein weitgehend horizontales Dreieck
(T) aufspannen und die Traverse an Eckpunkten des Dreiecks befestigt ist
und/oder
dass die Traverse über zwei Endbereiche an je einer Gegengewichtsführung und mit einem
mittleren Bereich an der Kabinenführung befestigt ist.
5. Aufzugsanlage gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kabinenführungen und Gegengewichtsführungen weitgehend vertikal im Schacht angeordnet
sind
und/oder
dass die Traverse weitgehend horizontal im Schacht angeordnet ist
und/oder
dass die Antriebsmaschine weitgehend horizontal im Schacht angeordnet ist.
6. Aufzugsanlage gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsmaschine über eine Konsole (7) an der Traverse montiert ist und dass
die Konsole am mittleren Bereich der Traverse montiert ist.
7. Aufzugsanlage gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Treibmittel die Kabine und das Gegengewicht bewegen,
dass jedes Treibmittel zwei Enden aufweist, und
dass ein jedes der Enden der Treibmittel
entweder
an einer Schachtwand/Schachtdecke
oder
an der Gegengewichtsführung
oder
an der Kabinenführung
oder
an der Traverse
oder
am Gegengewicht
oder
an der Kabine
fixiert ist.
8. Aufzugsanlage gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Treibmittel die Kabine und das Gegengewicht bewegen, und dass die
Treibmittel Riemen sind.
9. Aufzugsanlage gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kabine 2:1 aufgehängt ist und dass die Antriebsmaschine in einem Bereich oberhalb
der Wegstrecke des Gegengewichts angeordnet ist
oder
dass die Kabine 2:1 aufgehängt ist und dass die Antriebsmaschine in einem Bereich weitgehend
oberhalb der Wegstrecke der Kabine angeordnet
oder
dass die Kabine 2:1 aufgehängt ist und dass die Antriebsmaschine in einem Bereich oberhalb
der Wegstrecke des Gegengewichts und der Kabine angeordnet ist
oder
dass die Kabine 1: 1 aufgehängt ist und dass die Antriebsmaschine in einem Bereich weitgehend
oberhalb der Wegstrecke der Kabine angeordnet.
10. Verfahren zur Anordnung einer Antriebsmaschine (1, 2, 3, 3', 4, 40) einer Aufzugsanlage,
mit einer Kabine ( 11 ) und einem Gegengewicht (12) in einem Schacht (10),
welche Antriebsmaschine auf einer Traverse (8) an zwei Gegengewichtsführungen (9,
9') und an mindestens einer Kabinenführung (5, 5') befestigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Antriebsmaschine mit zwei Treibscheiben (3, 3') links und rechts von einer horizontalen
Verbindenden der Kabinenführungen angeordnet wird.
11. Verfahren gemäss Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Gegengewichtsführungen und die Kabinenführung ein weitgehend horizontales
Dreieck (T) aufgespannt und die Traverse an Eckpunkten des Dreiecks befestigt wird
und/oder
dass die Traverse über zwei Endbereiche an je einer Gegengewichtsführung und mit einem
mittleren Bereich an der Kabinenführung befestigt wird.
12. Verfahren gemäss Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsmaschine auf der Fläche dieses Dreiecks (T) frei wählbar entweder
weitgehend oberhalb des Gegengewichts
und/oder
weitgehend oberhalb der Kabine angeordnet wird.