(19)
(11) EP 1 400 694 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.03.2004  Patentblatt  2004/13

(21) Anmeldenummer: 03020374.9

(22) Anmeldetag:  10.09.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F04C 2/107, F01C 21/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 20.09.2002 DE 10243674

(71) Anmelder: Netzsch-Mohnopumpen GmbH
95100 Selb (DE)

(72) Erfinder:
  • Bauer, Helmut
    84405 Dorfen (DE)
  • Boehnisch, Christoph
    81669 München (DE)
  • Groth, Michael
    84524 Neuötting (DE)
  • Gutmann, Guido
    82229 Hechendorf (DE)
  • Hantschk, Günther
    84574 Taufkirchen (DE)
  • Jarzina, Siegfried
    84478 Waldkraiburg (DE)
  • Kneidl, Franz
    84478 Waldkraiburg (DE)
  • Kreidl, Johann
    84478 Waldkraiburg (DE)
  • Kurz, Robert
    85609 Aschheim (DE)
  • Lachenwitzer, Franz
    84478 Waldkraiburg (DE)
  • Ribbe, Thomas
    84453 Mühldorf (DE)
  • Denk, Reinhard
    84453 Mühldorf (DE)
  • Robby, Michael
    84453 Mühldorf (DE)
  • Rosner, Karl-Heinz
    72250 Freudenstadt (DE)
  • Streubel, Thomas, Jiu Shi Western Suburban Garden
    Shanghai 201702 (CN)
  • Thumser, Alfred
    84544 Aschau (DE)
  • Gradl, Matthias
    96145 Sesslach (DE)
  • Neumann, Uwe
    65189 Wiesbaden (DE)
  • Linde, Hansjürgen, Prof.
    99867 Gotha (DE)
  • Schaefer, Matthias
    96450 Coburg (DE)

   


(54) Exzenterschneckenpumpe mit Reservestator


(57) Die Erfindung bezieht sich auf die Anordnung eines Stators und eines Reservestators. Zur Vermeidung ständiger Korrektur bei der Länge der Antriebswelle (16) wird der Reservestator mit dem gerade betriebenen Stator (38) verbunden bzw. einstückig ausgeführt. Bei entsprechendem Verschleiß wird diese Statorkombination lediglich um 180° zur Längsachse umgekehrt bzw. ein Zwischenrohr (40) eingesetzt, so daß der Reservestator in den Rotorbereich (42,44) zum Eingriff gelangt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Exzenterschneckenpumpe zur Förderung flüssiger bis pastöser Produkte, die einen Antrieb aufweist, der über eine Antriebswelle mit einem Rotor in Verbindung steht, wobei ein erster Stator und mindestens ein weiterer Reservestator vorgesehen sind.

[0002] Eine entsprechende Anordnung von Rotor und Stator bzw. Ersatzstator geht aus der DE 33 45 233 C2 hervor. Hier wird eine Exzenterschneckenpumpe zum Fördern von Flüssigkeiten aus Bohrlöchern eingesetzt. Die Exzenterschneckenpumpen befinden sich in großen Tiefen von bis zu einigen Hundert Metern. Da es beim Verschleiß eines Stators sehr aufwendig wäre, die Pumpe aus dieser Tiefe zu holen, hat man hier einen oder mehrere Ersatzstatoren vorgesehen, die in Abständen voneinander angeordnet sind. Den Abstand zwischen den Statoren füllt die Steigleitung aus. Kommt es nun zu einem Einsatz, des/der Reservestators/-statoren so wird bei diesem Anwendungsfall das Gestänge verlängert bzw. verkürzt.

[0003] Aus der DE 19 85 861 U ist ein Stator für eine Exzenterschneckenpumpe bekannt, der sich aus zwei Teilen zusammensetzt. Die Stoßstellen der beiden Teile sind durch einen Dichtring abgedichtet. Der Rotor erstreckt sich über beide Statorteile.

[0004] Eine entsprechende Einrichtung wäre bei den herkömmlichen über Tage betriebenen Exzenterschneckenpumpen zu aufwendig und würde die Bauweise der Pumpen vergrößern.

[0005] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, die Baulänge und den mechanischen Aufwand der Pumpe beim Einsatz von Reservestatoren zu verringern.

[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.

[0007] Erfinderische Weiterentwicklungen sind den Merkmalen der Unteransprüche zu entnehmen.

[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Stator mit dem Reservestator ohne Zwischenraum aneinandergefügt. Vorteilhafterweise sind die beiden Statorelemente in ein Statorgehäuse eingebracht und als ein Stück gefertigt.

[0009] Der Wechsel zur Inanspruchnahme des Reservestators erfolgt vorteilhafterweise dadurch, daß die beiden in direkter Verbindung miteinander stehenden Statoren um 180 ° zu ihrer Längsachse gewendet werden, wodurch der Reservestator in den Wirkungsbereich des Rotors gelangt.

[0010] Die biegeelastische Welle benötigt für den Ausgleich der vom Rotor erzeugten Exzentrizität aufgrund ihres Elastizitätsmoduls eine bestimmte Baulänge. Dadurch, daß sich die biegeelastische Welle über das Pumpengehäuse hinaus auch über den dem Antrieb nächstgelegenen Statorteil erstreckt, wird die Baulänge der Pumpe um die Länge des Stators bzw. Reservestators reduziert.

[0011] Entsprechend einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung kann der Stator um ein Zwischenrohr ergänzt werden. Dieses Zwischenrohr kann sowohl am direkten saugseitigen Anschluß des Stators nach dem Pumpengehäuse angeordnet sein als auch am druckseitigen Ende des Stators vor dem Auslaßstutzen. Durch den Einsatz dieses Zwischenrohrs am saugseitigen Ende des Stators wird die für die biegeelastische Welle benötigte Länge beibehalten, unabhängig davon, welcher Stätorteil im Einsatz ist.

[0012] Für den schnellen Wechsel des Stators und für den Wechsel des Zwischenrohres ist es vorteilhaft, wenn die Pumpenflansche, der Stator, das Zwischenrohr und das Pumpengehäuse durch Schnellspannvorrichtungen miteinander verbunden sind.

[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.

[0014] Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt einer Exzenterschneckenpumpe

Fig. 2 einen Ausschnitt einer Rotor-Statoranordnung und Exzenterschneckenpumpe

Fig. 3 einen Ausschnitt einer Rotor-Statoranordnung und Exzenterschneckenpumpe



[0015] Fig. 1 zeigt eine Exzenterschneckenpumpe 10 vom Moineau-Typ mit einem Antrieb 12 und einem Getriebe 14, das über eine Hohlwelle mit einer Antriebswelle 16 verbunden ist. Die Antriebswelle 16 ist mit einer Dichtung 18 versehen, die das Eindringen von Produkt in den Bereich der Lagerung 20 verhindert. Die biegeelastische Welle 22 und die Antriebswelle 16 sind durch eine Schraub-, Schrumpf- oder Klebeverbindung drehfest miteinander fixiert. Das Pumpengehäuse 26 verfügt über einen Einlaufstutzen 28 über den das Produkt in die Exzenterschneckenpumpe 10 gesaugt wird. Durch das Lösen der Schraube 30 und Öffnen der Schnellspannvorrichtung 32 läßt sich der gesamte Stator 38 gleichzeitig mit dem Endstutzen 34, mit dem Rotor 36, der biegeelastischen Welle 22, der Antriebswelle 16 und der Dichtung 18 als eine Einheit vom Pumpengehäuse 26 und Antrieb 12 abziehen und gegen eine neue Austausch-Einheit ersetzen. Der Stator selbst besteht aus einer verformbaren Innenschicht mit einer mindestens zweigängigen Wendel zur Aufnahme des Rotors und einem starren Statormantel. Der Stator 38 setzt sich aus einem Arbeitsbereich 42, in welchem sich der Rotor 36 befindet, und einem Reservebereich 44 zusammen. Durch Umkehren des Stators 38 um 180° zur Längsachse der Exzenterschneckcenpumpe 10 gelangt der Reservebereich 44 in Verbindung mit dem Rotor.

[0016] Aus Fig. 2 und Fig. 3 sind die Anordnungen eines Zwischenrohres 40 zu entnehmen.

[0017] In Fig. 2 befindet sich das Zwischenrohr 40 solange zwischen dem druckseitigen Ende des Stators 38 und dem Endstutzen 34 bis der Teilbereich des Stators 38 der momentan am Pumpbetrieb beteiligt ist, einem bestimmten Verschleiß unterliegt. Wird dieser Verschleiß durch nachlassenden Pumpendruck o.ä. Verschleißmerkmale festgestellt, so stellt man den Pumpenbetrieb ein, löst die Schnellspannvorrichtungen 32, setzt das Zwischenrohr 40 direkt an das Pumpengehäuse 26 und schließt die Schnellspannvorrichtung 32. Durch das Umsetzen des Zwischengehäuses verschiebt sich die Lage des Rotors 36 nicht, jedoch die Lage des Stators 38 und somit verschiebt sich der Bereich, in dem der Rotor mit dem Stator 38 als Pumpe zusammenarbeitet um die Hälfte der gesamten Statorlänge.

Bezugsziffernliste



[0018] 
10
Exzenterschneckenpumpe
12
Antrieb
14
Getriebe
16
Antriebswelle
18
Dichtung
20
Lagerung
22
Welle
26
Pumpengehäuse
28
Einlaufstutzen
30
Schraube
32
Schnell spannvorrichtung
34
Endstutzen
36
Rotor
38
Stator
40
Zwischenrohr
42
Arbeitsbereich
44
Reservebereich



Ansprüche

1. Exzenterschneckenpumpe (10) zur Förderung flüssiger bis pastöser Produkte, die einen Antrieb (12) aufweist, der über eine Antriebswelle (16) mit einem Rotor (36) in Verbindung steht, wobei ein erster Statoren (38) und mindestens ein weiterer Reservestator vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stator (38) und der mindestens eine weitere Reservestator ohne Zwischenraum aneinandergefügt sind, so daß der Stator einen Arbeitsbereich (42) und einen Reservebereich (44) aufweist, wobei der Stator zur Umschaltung der Bereiche umgekehrt oder verschoben wird.
 
2. Exzenterschneckenpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stator und mindestens ein weiterer Reservestator zu einem Stator (38) in einem Statormantel zusammengesetzt sind.
 
3. Exzenterschneckenpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß .der Wechsel des Eingriffs des Rotors vom benutzten Teil des Stators zum in Reserve gehaltenen Teil des Stators durch Umkehren des gesamten Stators (38) um 180 ° zu einer Längsachse geschieht.
 
4. Exzenterschneckenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor über eine biegeelastische Welle (22) mit dem Antrieb (12) in Verbindung steht, die sich stets auch über die dem Antrieb nächstgelegene freie Statorhälfte erstreckt.
 
5. Exzenterschneckenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stator (38) ein Zwischenrohr (40) aufweist, das sowohl am saug- als auch am druckseitigen Ende des Stators (38) angeordnet sein kann.
 
6. Exzenterschneckenpumpe nach Anspruch 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die biegeelastische Welle (22) durch das Zwischenrohr (20) hindurch bis zum Stator (38) erstreckt.
 
7. Exzenterschneckenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stator (38) über die Schnellspannvorrichtung (32) mit dem Pumpengehäuse (26) und dem Endstutzen (34) verbunden ist.
 




Zeichnung