[0001] Die Erfindung betrifft eine pneumatische Anordnung mit mehreren Wartungsmodulen zur
Druckluftaufbereitung, die an einem gemeinsamen Bussystem nebeneinander angeordnet
sind, und mit einem an das Bussystem angeschlossenen Steuermodul zur Ausführung von
Steuer- und/oder Überwachungsfunktionen und/oder Kommunikationsfunktionen für die
Wartungsmodule.
[0002] Eine derartige Anordnung zur Druckluftaufbereitung ist beispielsweise aus der EP
0909898 A1 bekannt. Bei jedem pneumatischen System ist eine derartige Druckluftaufbereitungsanordnung
erforderlich, um den Druck und den Ölgehalt einzustellen und die von der Druckluftquelle
kommende Druckluft zu filtern. Nahezu alle pneumatischen Aktoren, wie Zylinder, Greifer,
Antriebe und Stellglieder, benötigen für den Betrieb Ventile zur Steuerung der Zu-
und Abfuhr von Druckluft oder Vakuum. Derartige Ventile sind in bekannter Weise zu
Ventilanordnungen zusammengefasst, wobei jeder aus mehreren Ventilen bestehenden Ventilanordnung
eine elektronische Steuervorrichtung zugeordnet ist, die meistens ihrerseits über
eine Feldbusleitung an eine Steuerzentrale angeschlossen ist.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
kostengünstigere pneumatische Anordnungen bei Verringerung der Zahl der Steuergeräte
bzw. Steuermodule zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an das gemeinsame Bussystem
auch eine Ventilanordnung angeschlossen ist, wobei das Steuermodul auch zur Ausführung
von Steuer- und/oder Überwachungsfunktionen für die Ventile der Ventilanordnung ausgebildet
ist und die Ventilanordnung zusammen mit den Wartungsmodulen eine Baueinheit bildet.
[0005] Vorteilhafterweise wird dadurch nur ein einziges Steuermodul für die Druckluftaufbereitung
und die Ventilsteuerung benötigt, wobei insgesamt eine kompakte Baueinheit ohne freiliegende
Verbindungsleitungen geschaffen wird. Dabei bleibt die Variabilität erhalten, da an
das gemeinsame Bussystem beliebige weitere Wartungsmodule oder Ventile angeschlossen
werden können, die jeweils insgesamt die kompakte Baueinheit bilden.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen pneumatischen Anordnung möglich.
[0007] Die Ventile und die Wartungsmodule sind zweckmäßigerweise nebeneinander am gemeinsamen
Bussystem angeordnet und bilden auf diese Weise die Baueinheit. Diese Anordnung erleichtert
das Anbringen zusätzlicher oder das Entfernen vorhandener Ventile und Wartungsmodule.
[0008] Weiterhin wird eine besonders große Variabilität dadurch erreicht, dass das Bussystem
als Busleitungsleiste ausgebildet ist, die vorzugsweise aus einzelnen aneinandersteckbaren
Leistenelementen besteht, wobei die Module und die Ventilanordnung an dieser Busleitungsleiste
aneinanderreihbar sind. Auch bei einer Änderung der mechanischen Reihenfolge der Module
und Ventilanordnung oder bei einer Erweiterung durch weitere Module kann die Busleitung
durch einfaches Umstecken angepasst werden, ohne dass irgendwelche Fehlverbindungen
möglich wären. Insbesondere bei einzelnen aneinandersteckbaren Leistenelementen ist
eine einfache Längenanpassung an die Modul- und Ventilanordnungsreihe möglich. Die
Busleitungsleiste kann sogar die mechanische Verbindung der Module und Ventilanordnung
gewährleisten oder zumindest zu dieser beitragen.
[0009] Das Steuermodul kann in einem der Wartungsmodule integriert oder als separates Modul
am Bussystem oder an der Ventilanordung angeordnet sein. Es wird zweckmäßigerweise
zwischen der Ventilanordnung und den Wartungsmodulen angeordnet.
[0010] Zur pneumatischen Verbindung zwischen den Wartungsmodulen und der Ventilanordnung
ist zweckmäßigerweise ein pneumatisches Adaptermodul dazwischen am Bussystem angeordnet.
Dieses kann auch noch zur elektrischen Adaption dienen, falls erforderlich.
[0011] Das Steuermodul besitzt in vorteilhafter Weise eine Feldbusschnittstelle für ein
externes Bussystem, damit das Steuermodul mit einer externen Steuerzentrale verbunden
werden kann. Diese externe Steuerzentrale kann Funktionen des Steuermoduls beeinflussen
bzw. verändern oder auch direkt auf die Wartungsmodule bzw. die Ventilanordnung zugreifen.
Andererseits kann das Steuermodul auch eine eigene Intelligenz besitzen, sodass im
Normalbetrieb eine Verbindung mit der Steuerzentrale nicht erforderlich sein wird.
[0012] Zur Veränderung von Einstellungen vor Ort ist zweckmäßigerweise eine Anzeige- und/oder
Bedieneinheit im Steuermodul integriert oder als separate Einheit an das Steuermodul
angeschlossen ist, insbesondere über Ethernet, oder mit diesem drahtlos in Wirkverbindung
steht.
[0013] Die Wartungsmodule und/oder die Ventile der Ventilanordnung sind wenigstens teilweise
mit Sensoren und/oder Diagnosemitteln versehen, insbesondere Drucksensoren, deren
Sensorsignale über das Bussystem an das Steuermodul übertragbar sind. Dies ermöglicht
zum einen eine Überwachung durch das Steuermodul und zum anderen die parameterabhängige
Steuerung und Einstellung der Wartungsmodule und der Ventilanordnung durch das Steuermodul.
[0014] Das Steuermodul kann auch vorzugsweise mit einer Überwachungs- und/oder Diagnoseeinrichtung
für die Ventilanordnung und die Wartungsmodule versehen sein, um Fehlfunktionen oder
sonstige Fehler sofort erkennen zu können. Über die Feldbusschnittstelle ist auch
ein Diagnosezugriff seitens der externen Steuerzentrale möglich.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer aus Wartungsmodulen und einer Ventilanordnung
bestehenden Baueinheit als Ausführungsbeispiel der Erfindung und
- Figur 2
- dieselbe Anordnung in der Draufsicht.
[0016] Bei dem in Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind fünf Wartungsmodule
zur Druckluftaufbereitung in einer Reihenanordnung miteinander verbunden. Es handelt
sich dabei von links nach rechts um ein Schaltventilmodul 10, ein Filtermodul 11,
ein Druckreglermodul 12, ein Verteilermodul 13 und ein Adaptermodul 14. Das Schaltventilmodul
10 besitzt ein nicht näher dargestelltes Schaltventil, um die eingangsseitig zugeführte
Druckluft einer Druckluftquelle, beispielsweise eines Kompressors, in nicht näher
dargestellter Weise durchlassen oder absperren zu können. Das Filtermodul 11 enthält
beispielsweise ein Feinfilter, um die Druckluft zu filtern. Das Druckreglermodul 12
stellt den gewünschten vorzugebenden Druck ein, der über einen Drehsteller 15 vorgegeben
werden kann. Das Verteilermodul 13 dient zur Druckverteilung an anzuschließende Pneumatikleitungen
und zur Weiterführung des Drucks an das daneben angeordnete Adaptermodul 14.
[0017] Die fünf Module 10 - 14 können auch in anderer Reihenfolge miteinander verbunden
werden, wobei auch noch weitere in ihrer Funktion an sich bekannte Module angesetzt
werden können, wie ein Softstartmodul zum Steuern und Druckaufbau, ein Ölermodul zur
definierten Ölzugabe oder ein Durchflussmessermodul zur Messung des Luftdurchsatzes.
Beispielsweise ist es auch möglich, mehrere Modulfunktionen in einem Modul unterzubringen,
beispielsweise ein kombiniertes Druckregler-/ Filtermodul.
[0018] Die Module 10 - 14 sind an ein Bussystem 16 angesteckt oder auf sonstige Weise befestigt,
das als aus aneinandersteckbaren Leistenelementen 17 bestehende Busleitungsleiste
ausgebildet ist. In der Busleitungsleiste des Bussystems 16 sind neben den eigentlichen
Busleitungen noch Stromversorgungsleitungen untergebracht. Jedes Modul 10 - 14 enthält
an seinem dem Bussystem 16 zugewandten Bereich eine Busteilnehmerstation zur Kommunikation
mit dem Bussystem. Dies ist im eingangs genannten Stand der Technik näher beschrieben.
[0019] Am einen Ende ist die Busleitungsleiste des Bussystems 16 mit einem Abschlusselement
18 versehen, und am gegenüberliegenden Ende ist ein elektronisches Steuermodul 19
angeschlossen. An diesem ist wiederum eine aus einzelnen Ventilen 20 bestehende Ventilanordnung
21 über ein Verbindungsmodul 22 angereiht. Über dieses ist sowohl das Bussystems als
auch die Druckluft der Ventilanordnung 21 zugeführt. Hierzu verbindet ein Druckleitungselement
23 das Adaptermodul 14 mit dem Verbindungsmodul 22. Das Verbindungsmodul 22 kann eine
oder mehrere Busteilnehmerstationen für die Ventile 20 der Ventilanordnung 21 enthalten
oder jedes Ventil 20 besitzt eine eigene Busteilnehmerstation.
[0020] In Abwandlung der dargestellten Anordnung können das Steuermodul 19 und die Ventilanordnung
21 auch in direkter Reihe mit den Modulen 10 - 14 an der verlängerten Busleitungsleiste
des Bussystems 16 angeschlossen sein.
[0021] Zur Befestigung der gesamten Anordnung dienen mit den Modulen 10 - 14 verbundene
Halterungen 24 und eine Endhalterung 25 an der Ventilanordnung 21.
[0022] Das Steuermodul 19 dient zur Steuerung und/oder Überwachung der Module 10 - 14 sowie
der Ventile 20 der Ventilanordnung 21. Im Falle der Überwachung sind die Module 10
- 14 bzw. die Ventile 20 mit Sensoren, wie Drucksensoren, Temperatursensoren oder
dergleichen, versehen, die ihre Sensorsignale über das Bussystem 16 dem Steuermodul
19 mitteilen. Hierzu kann das Steuermodul 19 ein Diagnoseprogramm enthalten. Das Steuermodul
19 kann jedoch auch Steuer- und Einstellfunktionen für die Module 10 - 14 und die
Ventile 20 übernehmen. Hierzu ist im Steuermodul 19 ein Controller für Steuerfunktionen,
Einstellfunktionen, Überwachungsfunktionen und/oder Diagnosefunktionen enthalten.
[0023] Das Steuermodul 19 besitzt weiterhin eine Feldbusschnittstelle, über die eine Kommunikation
mit einem externen Steuerrechner möglich ist. Hierzu dienen Anschlusssteckvorrichtungen
26. Die Überwachung und Diagnose kann prinzipiell auch von diesem externen Rechner
über den Feldbus erfolgen, wobei auch Eingriffe in das Programm des Steuermoduls 19
möglich sind. Auch die direkte Durchführung von Steuerfunktionen, Überwachungsfunktionen,
Einstellfunktionen und Diagnosefunktionen kann durch den externen Rechner erfolgen.
Je nach Wunsch enthält der Controller des Steuermoduls 19 mehr oder weniger Eigenintelligenz
zur Durchführung derartiger Funktionen. Im einfachsten Falle ist das Steuermodul 19
lediglich als Feldbusschnittstelle zur Übertragung von Signalen zwischen den Teilnehmern
und dem externen Rechner ausgebildet.
[0024] In Abwandlung des dargestellten Ausführungsbeispiels können die Funktionen des Steuermoduls
19, beispielsweise die Feldbusschnittstelle, auch in einem der Module 10 - 14 oder
in dem Verbindungsmodul 22 integriert sein.
[0025] Zur direkten Programmierung und Durchführungen von Einstellungen vor Ort kann das
Steuermodul 19 mit einer Anzeige- und Bedieneinheit versehen sein, die als integrierte
Anzeige- und Bedieneinheit oder als separate Anzeige- und Bedieneinheit ausgebildet
sein kann. Im Falle einer separaten Anzeige- und Bedieneinheit kann diese über eine
Anschlusssteckvorrichtung bei Bedarf mit dem Steuermodul 19 verbunden werden.
[0026] In nicht dargestellter Weise können an die Busleitungsleiste des Bussystems 16 unter
Verlängerung durch zusätzliche Leistenelemente 17 weitere Elektronikkomponenten, zum
Beispiel digitale und analoge E/A-Module, SPS-Module und dergleichen, angeschlossen
werden. Auch weitere pneumatische Komponenten, wie pneumatische Aktoren, können der
Einheit zugefügt werden.
[0027] Bei den Ventilen 20 kann es sich um Schalt- und/oder Proportionalventile, Sicherheitsventile
oder um Vakuumkomponenten handeln, zum Beispiel Vakuum-Schaltventile.
[0028] Die einzelnen Module, insbesondere das Steuermodul, können so programmiert sein,
dass sich das System bei Hinzufügung von Modulen oder Abnahme von Modulen jeweils
automatisch konfiguriert. Dies bedeutet, dass sich jedes hinzugefügte Modul automatisch
selbst identifiziert.
[0029] Das Steuermodul 19, die separate Anzeige- und Bedieneinheit-sofern vorhanden - oder
eine sonstige Komponente der pneumatischen Anordnung kann mit einem optischen und/oder
aktustischen Melder versehen sein, um Diagnosemeldungen, insbesondere Störungen und
über- und unterschreiten von Grenzwerten optisch und/oder akustisch anzuzeigen.
[0030] Je nach Ausführung der Busleitungsleiste bzw. der Leistenelemente 17 kann im Einzelfall
auch eine Direktverbindung von Leitungen zwischen den Modulen bzw. Ventilen oder eine
Unterbrechung der Stromversorgungsleitungen zur Realisierung einer separaten Einspeisung
vorhanden sein. Die Realisierung von separaten Einspeisungen erlaubt die Bildung von
einander unabhängigen Stromversorgungszonen bzw. Spannungszonen, beispielsweise für
Aktoren.
1. Pneumatische Anordnung mit mehreren Wartungsmodulen zur Druckluftaufbereitung, die
an einem gemeinsamen Bussystem nebeneinander angeordnet sind, und mit einem an das
Bussystem angeschlossenen Steuermodul zur Ausführung von Steuerund/oder Überwachungsfunktionen
und/oder Kommunikationsfunktionen für die Wartungsmodule, dadurch gekennzeichnet, dass an das gemeinsame Bussystem (16) auch eine Ventilanordnung (21) angeschlossen ist,
wobei das Steuermodul (19) auch zur Ausführung von Steuer- und/oder Überwachungsfunktionen
für die Ventile (20) der Ventilanordnung (21) ausgebildet ist und die Ventilanordnung
(21) zusammen mit den Wartungsmodulen (10 - 14) eine Baueinheit bildet.
2. Pneumatische Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (20) und die Wartungsmodule (10-14) in einer Reihe am gemeinsamen Bussystem
(16) angeordnet sind.
3. Pneumatische Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bussystem (16) als Busleitungsleiste ausgebildet ist, die vorzugsweise aus einzelnen
aneinandersteckbaren oder aneinander befestigbaren Leistenelementen (17) besteht,
und dass die Module (10 - 14, 19) und die Ventilanordnung (21) an dieser Busleitungsleiste
aneinanderreihbar sind.
4. Pneumatische Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (19) in einem der Wartungsmodule integriert oder als separates Modul
am Bussystem (16) oder an der Ventilanordnung (21) angeordnet ist.
5. Pneumatische Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (19) zwischen der Ventilanordnung (21) und den Wartungsmodulen (10
- 14) angeordnet ist.
6. Pneumatische Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrisches und/oder pneumatisches Adaptermodul (14) zwischen der Ventilanordnung
(21) und den Wartungsmodulen (10 - 13) am Bussystem (16) angeordnet ist.
7. Pneumatische Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (19) eine Feldbusschnittstelle (26) für ein externes Bussystem besitzt.
8. Pneumatische Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzeige- und/oder Bedieneinheit im Steuermodul (19) integriert oder als separate
Einheit an das Steuermodul angeschlossen oder anschließbar ist, insbesondere über
Ethernet, oder drahtlos mit dem Steuermodul in Wirkverbindung steht.
9. Pneumatische Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wartungsmodule (10 - 14) und/oder die Ventile (20) der Ventilanordnung (21) wenigstens
teilweise mit Sensoren und/oder eigenspezifischen Diagnosemitteln versehen sind, insbesondere
Drucksensoren, deren Sensorsignale über das Bussystem (16) an das Steuermodul übertragbar
sind.
10. Pneumatische Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (19) mit einer insbesondere systemübergreifenden Überwachungs- und/oder
Diagnoseeinrichtung für die Ventilanordnung (21) und die Wartungsmodule (10 - 14 versehen
ist.
11. Pneumatische Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass optische und/oder akkustische Melder, insbesondere für Diagnosemeldungen, vorgesehen
sind.