[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Kennzeichnen einer aus zumindest zwei Teilen
gebildeten Baugruppe, wobei sich die Baugruppenkennzeichnung aus einer an jedem Teil
angebrachten Kennzeichnung zusammensetzt, umfassend ein erstes Teil und ein Komplementärteil
sowie einen jedem Teil zugeordnete Kennzeichnung, wobei das erste Teil eine benachbart
zu seiner Kennzeichnung angeordnete Ausnehmung aufweist und die Kennzeichnung des
Komplementärteils an einer Position dieses Teils angebracht ist, die sich nach Zusammenstellen
der Baugruppe aus in beiden Teilen hinter der Ausnehmung des ersten Teils befindet.
[0002] Aus der DE 39 28 270 C2 ist ein Verfahren zur Kennzeichnung von in größeren Stückzahlen
gefertigten technischen Geräten, beispielsweise Baugruppen bekannt, die jeweils aus
zumindest zwei einzelnen Teilen gebildet sind. Die Kennzeichnung der aus den zumindest
zwei einzelnen Teilen gebildeten Baugruppe setzt sich zusammen aus einem Kennzeichnungsanteil,
der an einem ersten Teil angeordnet ist. Zur Komplettierung der Baugruppenkennzeichnung
dient einer weiterer, dem Komplementärteil zugeordneter Kennzeichnungsanteil. Beide
Teile werden zur Montage der Baugruppe ineinander gesteckt. Am Ende der Kennzeichnung
des ersten, als Gehäuse für das Komplementärteil ausgebildeten Teils ist ein Fenster
vorgesehen. Der Kennzeichnungsteil des Komplementärteils befindet sich in einer Position
desselben, die sich nach Zusammensetzen der beiden Teile hinter dem Fenster des ersten
Teils befindet. Von außen ist sodann eine Kennzeichnung der aus den beiden Teilen
gebildeten Baugruppe erkennbar, die sich aus dem Kennzeichnungsanteils des ersten
Teils und dem Kennzeichnungsanteil des zweiten Teils zusammensetzt.
[0003] Anhand dieses vorbekannten Kennzeichnungssystems können mit einem beispielsweise
als Gehäuse ausgebildeten ersten Teil durch Kombinieren dieses Teils mit unterschiedlichen
Komplementärteilen unterschiedlich konfektionierte Baugruppen gebildet werden, die
sich ohne zusätzliche Kennzeichnungsmaßnahmen der Baugruppe anhand der sich einstellenden
Baugruppenkennzeichnung durch den Kennzeichnungsteil des ersten Elementes und durch
den Kennzeichnungsteil des Komplementärelementes voneinander unterscheiden lassen.
Ferner offenbart dieses Dokument, dass ein Komplementärteil für seinen Einsatz in
spiegelbildlich ausgebildete, als erste Teile dienende Gehäuseteile eingesetzt werden
kann und zu diesem Zweck entsprechend aneinander gegenüberliegenden Positionen eine
Kennzeichnung bzw. einen Kennzeichnungsanteil tragen. Dieses Dokument offenbart jedoch
nicht, wie Varianten einer Baugruppe, bestehend aus einem ersten Teil und einem Komplementärteil,
auszubilden wären und insbesondere nicht, wie unterschiedliche Varianten mit dem vorbekannten
Verfahren ohne zusätzliche Kennzeichnungsmaßnahmen gekennzeichnet werden können.
[0004] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte, gattungsgemäße Anordnung dergestalt weiterzubilden,
dass nicht nur eine Variantenbildung möglich ist, sondern dass die unterschiedlichen
Varianten ohne weiteres Zutun eine unterschiedliche Kennzeichnung aufweisen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Komplementärteil, in
zumindest zwei unterschiedlichen Raumlagen befindlich, zur Ausbildung jeweils unterschiedlich
gekennzeichneter Baugruppen mit dem ersten Teil zusammengesetzt werden kann und dass
das Komplementärteil an jeder Position dieses Teils, die sich nach Zusammenstellen
der Baugruppe hinter der Aussparung des ersten Teils befinden kann, eine unterschiedliche
Kennzeichnung trägt.
[0006] Bei dem Gegenstand dieser Anordnung werden unterschiedliche Varianten einer Baugruppe
dadurch ausgebildet, dass beide Teile so aufeinander abgestimmt sind, dass das Komplementärteil,
in unterschiedlichen Raumlagen befindlich, mit dem ersten Teil zum Ausbilden der Varianten
zusammengesetzt werden kann. Zur Ausbildung von beispielsweise zwei Varianten ist
es daher erforderlich, dass das Komplementärteil in zwei unterschiedlichen Raumlagen
mit dem ersten Teil zusammengesetzt werden kann. Diese beiden Raumlagen lassen sich
etwa dadurch realisieren, dass das Komplementärteil in zwei, sich um 180° unterscheidende
Raumlagen zueinander zusammengestellt werden können. Das erste Teil bleibt bei dieser
Anordnung in Bezug auf seine Raumlage unverändert. Durch diese Anordnung ist es also
möglich, unterschiedliche Baugruppen, beispielsweise als Varianten auszubilden und
zu diesem Zweck identische Teile einzusetzen. Dies reduziert nicht nur die Lagerhaltung,
sondern insbesondere auch die zum Erstellen der ansonsten üblichen großen Zahl an
Einzelkomponenten einzusetzenden Werkzeuge und Werkzeugkosten.
[0007] Zur Kennzeichnung der unterschiedlichen Baugruppen bzw. Varianten trägt das Komplementärteil
an mehreren Positionen bzw. in mehreren Bereichen, und zwar an solchen Positionen,
die sich hinter der Aussparung des ersten Teils in den unterschiedlichen Zusammenstellungsmöglichkeiten
befinden, eine jeweils unterschiedliche Kennzeichnung. Diese unterschiedliche Kennzeichnung
ist eine Teilkennzeichnung, die in der Aussparung des ersten Teils in Erscheinung
tritt und sodann zusammen mit der Kennzeichnung des ersten Teils die Kennzeichnung
der Baugruppe bzw. der Variante und somit die Baugruppenkennzeichnung darstellt.
[0008] Die beschriebene Anordnung eignet sich vor allem zum Ausbilden und Kennzeichnen einer
Baugruppe zum Ausbilden eines elektrischen Steckverbindungsteils, bestehend aus einem
Kontaktelementgehäuse und einem für die Sekundärverriegelung der in das Kontaktelementgehäuse
eingesetzten Kontaktelemente dienendes Verriegelungsteil mit einem Riegel. Diese Elemente
werden in großen Stückzahlen hergestellt und je nach Anwendungsfall unterschiedlich
bestückt. Diese Baugruppen werden vielfach in zwei Varianten benötigt, und zwar abhängig
von der Codierung.
[0009] Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht eines Kontaktelementgehäuses als Komplementärteil für
eine Anordnung zum Kennzeichnen einer Baugruppe bestehend aus dem Kontaktelementgehäuse
und einem Verriegelungsteil,
- Fig. 2:
- das Kontaktelementgehäuse der Figur 1 mit dem von der einen Seite her aufgeschobenen
Verriegelungsteil in einer Zwischenmontagestellung,
- Fig. 3:
- die aus dem Kontaktelementgehäuse und dem Verriegelungsteil zusammengestellte Baugruppe
und
- Fig. 4:
- eine Variante der Baugruppe der Figuren 1 bis 3, bei der das Kontaktelementgehäuse
um 180° gedreht zu dem Verriegelungsteil angeordnet ist.
[0010] Ein Kontaktelementgehäuse 1 zur Ausbildung eines elektrischen Steckverbindungsteils
trägt eine Kennzeichnung 2. Die Kennzeichnung 2 dient bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
nicht zur Kennzeichnung des Kontaktelementgehäuses 1 sondern ist Teil einer Kennzeichnung
zusammen mit einer einem weiteren, mit dem Kontaktelementgehäuse 1 zusammenzusetzenden
Teil tragenden Kennzeichnung. Das Kontaktelementgehäuse 1 trägt auf der in Figur 1
nicht erkennbaren Rückseite an entsprechender Position eine weitere Kennzeichnung
3. Die Kennzeichnung 2 des Kontaktelementgehäuses 1 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine numerische Kennung und lautet "01".
[0011] Ein Verriegelungsteil 4 stellt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel das weitere
Teil dar, welches zusammen mit dem Kontaktelementgehäuse 1 eine Baugruppe ausbildet.
Das Verriegelungsteil 4 dient unter anderem zum Herbeiführen einer Sekundärverriegelung
von in die Kammern K des Kontaktelementgehäuses 1 eingesetzten Kontaktelementen. Diese
können als Stecker oder auch als Buchsen ausgebildet sein. Die Ansicht der Figuren
1 und 2 zeigen das Kontaktelementgehäuse 2 mit seinem rückwärtigen Kabelausgang, von
welcher Seite das Kontaktelementgehäuse 1 mit den Kontaktelementen bestückt wird.
Das Verriegelungsteil 4 ist U-förmig ausgebildet. In die Aufnahme des Verriegelungsteils
4 kann das Kontaktelementgehäuse 1 eingeschoben werden, wie dies in Figur 2 dargestellt
ist. Das Verriegelungsteil 4 trägt an einer Seite eine Kennzeichnung 5, die bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls eine numerische Kennzeichnung ist und
"094457" lautet. Hinter der Kennzeichnung 5 ist in das Verriegelungsteil 4 ein Fenster
6 eingebracht, durch welches hindurch die Oberseite des Kontaktelementgehäuses 1 sichtbar
ist. Bei weiterem Einschieben des Kontaktelementgehäuses 1 in das Verriegelungsteil
4 gelangt die Kennzeichnung 2 des Kontaktelementgehäuses 1 hinter das Fenster 6, so
dass in der zusammengesetzten Stellung der beiden Elemente - Kontaktelementgehäuse
1 und Verriegelungsteil 4 - eine aus den beiden Kennzeichnungen 2 und 5 gebildete
Gesamtkennzeichnung der Baugruppe erkennbar ist. Somit stellen die Kennzeichnungen
2 und 5 für sich genommen jeweils ein Kennzeichnungsanteil dar. Die Kennzeichnung
der auf diese Weise gebildeten Baugruppe lautete somit "09445701".
[0012] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Kennzeichnung 5 die Grundkennzeichnung,
während die dem Kontaktelementgehäuse 1 zugeordnete Kennzeichnung 2 bzw. 3 eine Variantenkennzeichnung
darstellt. In Abhängigkeit davon, ob das Kontaktelementgehäuse 1 in das Verriegelungsteil
4, wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt, eingeschoben wird oder ob das Kontaktelementgehäuse
1 um 180° und somit mit seiner anderen Schmalseite zuerst in das Verriegelungsteil
4 eingeschoben wird, ist die Kennzeichnung 2 oder die andere Kennzeichnung 3 sichtbar.
[0013] Figur 4 zeigt eine Variante der aus dem Kontaktelementgehäuse 1 und dem Verriegelungsteil
4 gebildeten Baugruppe, wobei das Kontaktelementgehäuse 1 mit seiner anderen Schmalseite
in den Verriegelungsteil 4 hineingeschoben worden ist. Somit ist eine Zusammenstellung
der beiden Elemente 1, 4 erfolgt, indem das Kontaktelementgehäuse 1 gegenüber der
in den Figuren 2 und 3 gezeigten Anordnung um seine Längsachse um 180° gedreht worden
ist. Nunmehr ist in dem Fenster 6 des Verriegelungsteils 4 die Kennzeichnung 3 des
Kontaktelementgehäuses 1 sichtbar. Diese lautet "05". Diese unterscheidet sich von
der Kennzeichnung 2, so dass eine andere Gesamtkennzeichnung, gebildet aus der Kennzeichnung
5 und der Kennzeichnung 3
― jeweils als Kennzeichnungsanteile
― besteht, nämlich "09445705" diese Baugruppe kennzeichnet..
[0014] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind durch unterschiedliche Montagen des
Kontaktelementgehäuses 1 bezüglich des Verriegelungsteils 4 unterschiedliche Varianten
ausbildbar. Die unterschiedlichen Varianten sind an der 180°-Codierung 7 des Kontaktelementgehäuses
1 unterscheidbar, wobei sich diese 180°-Codierung 7 in einer Montage entsprechend
der Figuren 2 und 3 an der linken Seite der Baugruppe befindet, während sich die 180°-Codierung
7 bei der Variante entsprechend Figur 4 an der rechten Seite der Baugruppe befindet.
[0015] Die Beschreibung der Erfindung macht deutlich, dass mit einfachen Mitteln aus identischen
Elementen unterschiedliche Varianten ausgebildet und gleichzeitig unterschiedlich
gekennzeichnet werden können.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Kontaktelementgehäuse
- 2
- Kennzeichnung
- 3
- Kennzeichnung
- 4
- Verriegelungsteil
- 5
- Kennzeichnung
- 6
- Fenster
- 7
- 180°-Codierung
- K
- Kammer
1. Anordnung zum Kennzeichnen einer aus zumindest zwei Teilen (1, 4) gebildeten Baugruppe,
wobei sich die Kennzeichnung der Baugruppenkennzeichnung aus einer an jedem Teil (1,
4) angebrachten Kennzeichnung (2, 3, 5) zusammensetzt, umfassend ein erstes Teil (4)
und ein Komplementärteil (1 ) sowie einen jedem Teil (1, 4) zugeordnete Kennzeichnung
(2, 3, 5), wobei das erste Teil (4) eine benachbart zu seiner Kennzeichnung (5) angeordnete
Ausnehmung (6) aufweist und die Kennzeichnung (2, 3) des Komplementärteils (1 ) an
einer Position dieses Teils angebracht ist, die sich nach Zusammenstellen der Baugruppe
aus in beiden Teilen (1, 4) hinter der Ausnehmung (6) des ersten Teils befindet, dadurch gekennzeichnet, dass das Komplementärteil (1 ) in zumindest zwei unterschiedlichen Raumlagen befindlich,
zur Ausbildung jeweils unterschiedlich gekennzeichneter Baugruppen mit dem ersten
Teil (4) zusammengesetzt werden kann und dass das Komplementärteil (1 ) an jeder Position
dieses Teils (1 ), die sich nach Zusammenstellen der Baugruppe hinter der Aussparung
(6) des ersten Teils (4) befinden kann, eine unterschiedliche Kennzeichnung (2 oder
3) trägt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung im ersten Teil (4) ein Fenster (6) ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Komplementärteil (1 ) zur Ausbildung von zwei Varianten einer Baugruppe in zwei
unterschiedlichen Raumlagen befindlich mit dem ersten Teil (4) zusammengesetzt werden
kann.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die beiden Raumlagen des Komplementärteils (1 ) zu dem ersten Teil durch eine
Drehung des Komplementärteils (1 ) um 180° unterscheiden.
5. Anordnungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den beiden miteinander zur Ausbildung einer Baugruppe zusammenstellenden
Teilen (1, 4) um Teile zur Ausbildung eines elektrischen Steckverbinders handelt.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Teil ein eine Steckcodierung tragendes Verriegelungsteil (4) und das Komplementärteil
ein Kontaktelementgehäuse (1) zum Aufnehmen von elektrischen Steckkontakten ist.