[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bördelvorrichtung für Bleche, insbesondere für
Karosseriebleche im Fahrzeugbau gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Eine derartige
Vorrichtung ist aus der FR-A-2296519 bekannt.
[0002] Aus der DE 19801561 ist eine Bördelvorrichtung bekannt, bei der ein elektromechanischer
Antrieb des Bördelbettes sowohl für den Versatzhub zwischen den Bördelbacken als auch
den Arbeitshub vorgeschlagen wird. Die Bördelbacken sind schwenkbar am Maschinengestell
gelagert und werden mittels Pneumatikzylindern bewegt. Für einen Werkzeugwechsel müssen
Bördelbacken, Bördelbett und Niederhalter einzeln ein- und ausgebaut und justiert
werden, was insgesamt sehr zeitaufwendig ist und lange Stillstandszeiten der Bördelvorrichtung
bewirkt. Bei notwendigen Wartungsarbeiten gilt das gleiche; auch hier steht die Bördelvorrichtung
für die Dauer der Wartungsarbeiten still.
[0003] Hydraulische Antriebe von Bördelvorrichtungen sind laut und fordern einen erhöhten
Wartungsaufwand. Es wird deshalb versucht, andere Antriebe einzusetzen wie z. B. auf
die oben beschriebene elektromechanische Art. Aus der DE 19747291 ist ein Vorrichtung
zum Falzen von Blechen bekannt, die mittels pneumatischer Luftkissen den Arbeitshub
ausführt, indem die Luftkissen direkt auf den Stößel für den Falzvorgang wirken. Nachteilig
ist hier, daß das Falzwerkzeug Bestandteil des Antriebes ist und damit beim Werkzeugwechsel
auch der Antrieb berührt ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bördelvorrichtung zu entwickeln,
die einen geringen Zeitbedarf für Wartung und Wechsel des Bördelwerkzeuges benötigt
bei möglichst einfachen, wartungsarmen Antrieben.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0006] Das Bördelwerkzeug ist eine selbständige, beliebig transportierbare Einheit, die
ihre werkstückspezifischen Einstellungen und Justierungen unabhängig davon, ob es
sich in der Bördelvorrichtung oder nicht befindet, beibehält. Sowohl für die Werkzeugwartung
als auch für den Werkzeugwechsel kann das Bördelwerkzeug schnell und einfach aus der
Bördelvorrichtung entfernt und durch ein anderes Bördelwerkzeug ersetzt werden. Notwendige
Arbeiten am Bördelwerkzeug werden außerhalb der Bördelvorrichtung durchgeführt, während
auf der Bördelvorrichtung mit dem anderen Bördelwerkzeug ein anderes Werkstück bearbeitet
werden kann. Nach einer erneuten Einbringung und Befestigung des Bördelwerkzeuges
im Grundgestell ist die Bördelvorrichtung umgehend wieder einsatzbereit.
[0007] Demgegenüber beinhaltet das Grundgestell alle nicht werkstückspezifischen Komponenten,
dies sind vor allem die Antriebe für Bördelbett und Bördelbacken, und es nimmt alle
bei der Bördelung auftretenden Kräfte auf. Die Schnittstellen für die Übertragung
der Antriebskräfte sind modular aufgebaut, so daß dieselben Antriebe ohne Änderung
für verschiedene Bördelwerkzeug benutzt werden können.
[0008] Im Grundgestell ist ein Bördelheber angeordnet, der die Antriebskraft auf das Bördelbett
überträgt, wobei der Antrieb des Bördelhebers sowohl hydraulisch, pneumatisch oder
elektromechanisch erfolgen kann. Das Bördelbett ist dabei mit dem Bördelheber fest
verbunden, wobei die Verbindung manuell durch z. B. eine Verschraubung oder durch
eine automatische Verriegelungen sichergestellt ist. Im letzteren Fall zentriert sich
das Bördelbett selbst mittels geeigneter Aufnahmen beim ersten Hub des Bördelhebers
nach Einbau des Bördelwerkzeuges.
[0009] Eine Ausführung der Erfindung sieht vor, daß der Bördelantrieb ein wechselbare Einheit
ist, die im wesentlichen eine auf dem Grundgestell befestigte Antriebsgrundplatte,
den beweglichen, im Grundgestell geführten Bördelheber, der das Bördelbettt trägt,
und einen Antrieb zwischen Antriebsgrundplatte und Bördelheber umfaßt.
[0010] Eine weitere erfindungsgemäße Ausführung sieht vor, den erforderlichen großen Versatzhub
zwischen den Bördelbacken mittels einer elektrisch angetriebenen Spindelhubvorrichtung
und den kleinen Arbeitshub für den Bördelvorgang mittels eines oder mehrerer Druckluftkissen
auszuführen, wobei die Spindelhubvorrichtung während des Arbeitshubes durch einen
Verriegelungsmechanismus vor einer Beschädigung der Spindel geschützt ist. Eine vorteilhafte
Ausgestaltung dieser Ausführung sieht vor, daß der Bördelheber, auf dem das Bördelbett
aufliegt, Teil der Spindelhubvorrichtung ist. Die gesamte Spindelhubvorrichtung ist
einschließlich ihres Verriegelungsmechanismus auf den Druckluftkissen angeordnet,
wird also bei jedem Arbeitshub mitbewegt. Da die Drucklufkissen am Boden des Grundgestelles
angeordnet sind, kann der Bördelheber mit einer großen Bauhöhe ausgeführt werden.
Die daraus resultierenden langen Führungsbahnen zwischen Bördelheber und Grundgestell
sichern die Führung des Bördelhebers auch bei wechselnden Kraftangriffenspunkten aufgrund
der Werkstücktoleranzen oder unterschiedlicher Bördelwerkzeuge.
[0011] Das Grundgestell weist eine in horizontaler Richtung gesehen durchgehende Werkzeugaufnahme
von mindestens der Größe des Bördelwerkzeuges auf. Damit kann das Bördelwerkzeug von
einer beliebigen Seite in das Grundgestell hinein- und aus dem Grundgestell herausgeschoben
werden. Das Spannen des Bördelwerkzeuges im Grundgestell kann in Abhängigkeit von
der erforderlichen Werkzeugwechselzeit als manuelle Schraubverbindung oder vollautomatisch
mittels elektromechanischer Spannelemente erfolgen.
[0012] Zur Aufnahme der Bördelwerkzeuge beim Wechseln sind am Grundgestell Wechseltische
ein- oder beidseitig der Werkzeugaufnahme angebracht. Dort können die Bördelwerkzeuge
direkt gewartet oder für den Weitertransport vorbereitet werden. In den Wechseltischen
sind auch die Vorrichtungen zum Herausziehen bzw. Einschieben der Bördelwerkzeuge
angeordnet.
[0013] Eine besondere Ausführung der erfindungsgemäßen Bördelvorrichtung sieht die Antriebe
für die Bördelbacken im Grundgestell seitlich an der Werkzeugaufnahme vor. An der
entsprechenden Stelle im Bördelwerkzeug sitzen Bördelschieber mit Bördelbacken, wodurch
die Bördelbacken in den Arbeitsbereich des Bördelbettes verschiebbar sind. Dabei kann
der Antrieb je nach Lage des Schiebers im Bördelwerkzeug direkt oder über eine schiefe
Ebene erfolgen. Für die Rückstellung der Bördelschieber sind im Bördelwerkzeug entsprechende
Rückstellvorrichtungen wie schiefe Ebenen, Druckfedern oder ähnliches vorgesehen.
Durch diese Form der Kraftübertragung wird keine weitere Ankopplung der Bördelschieber
mit den Bördelantrieben bei der Montage des Bördelwerkzeuges benötigt; es genügt die
Positionierung des Bördelwerkzeuges in der vorgesehenen Einbaulage im Grundgestell.
[0014] Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung des Bördelwerkzeuges sieht eine Grundplatte
und eine Deckplatte vor, die beide mit Abstandshaltern an den Ecken den Werkzeugrahmen
bilden. Zwischen Grund- und Deckplatte befinden sich die beweglichen Bördelschieber.
In der Mitte weist die Grundplatte einen Durchbruch von mindestens der Größe des Bördelbettes
auf. In diesem Durchbruch wird das Bördelbett während des Werkzeugwechsels und des
Transportes fixiert, wobei das Bördelbett dann so gestaltet ist, daß es nicht nach
unten über die Kontur der Grundplatte hinausragt.
[0015] Sowohl die Deckplatte des Bördelwerkzeuges als auch die Oberseite des Grundgestelles
weisen einen Durchbruch von mindestens der Größe des Werkstückes auf, durch die das
Bördelwerkzeug von oben mit dem Werkstück beladen werden kann. Das Werkstück selbst
wird im Bördelbett durch Niederhalter während des Bördelvorgangs festgehalten. Dabei
können die Niederhalter im Bördelwerkzeug integriert oder auf der Oberseite des Grundgestelles
angeordnet sein, oder die Funktion der Niederhalter kann komplett vom Roboterarm,
der auch die Bördelvorrichtung mit dem Werkstück belädt, übernommen werden.
[0016] Für die Wartung der Bördelbacken ist für das Bördelbett eine abgesenkte Position
im Grundgestell vorgesehen. Dadurch kann das Bördelwerkzeug ohne das Bördelbett aus
dem Grundgestell entfernt werden. Diese Stellung ist vorgesehen für kurzzeitige Wartungsarbeiten
an den Bördelbacken und ermöglicht einen leichteren Zugang zu diesen.
[0017] Weitere die Erfindung vorteilhaft ausgestaltende Merkmale sind in den folgenden Figuren
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Bördelvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Ansicht eines Bördelantriebes mit Druckluftkissen;
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Bördelvorrichtung mit Wechseltischen;
- Fig. 4a
- ein Bördelwerkzeug während des Bördelvorganges an den oberen Bördelbacken;
- Fig. 4b
- ein Bördelwerkzeug während des Versatzhubes;
- Fig.4c
- ein Bördelwerkzeug während des Bördelvorganges an den unteren Bördelbacken;
- Fig. 5
- einen Antrieb der Bördelbacken und
- Fig. 6
- ein Bördelwerkzeug in Wartungsposition.
[0018] In
Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Bördelvorrichtung dargestellt, die sich aus den beiden
wesentlichen Komponenten Grundgestell 1 und Bördelwerkzeug 2 zusammensetzt. Das Grundgestell
1 enthält nur karosserieteilunabhängige Standardelemente: Der Grundrahmen 3 als zentrales
Element nimmt den mit Gleitplatten 4 geführten Bördelheber 5 für die Bördelbewegung
auf. Eine Wartungsabsteckung 6 für den Bördelheber 5 ermöglicht die Festsetzung des
Bördelhebers 5 bei Wartungsarbeiten. Die Bodenplatte 7 ist für die Befestigung der
Bördelvorrichtung am Boden vorgesehen. Oben schließt das Grundgestell mit der Rahmendeckplatte
8 ab, in der auch die für das Bördelwerkzeug 2 notwendigen Spann- und Zentriereinheiten
9 angeordnet sind. Die Werkstücköffnung 10 in der Rahmendeckplatte 8 dient zum Beladen
des Bördelwerkzeuges 2 mit dem Werkstück 11. Zwischen Grundrahmen 3 und Rahmendeckplatte
8 befindet sich die durchgehende Werkzeugaufnahme 12 für die Aufnahme des Bördelwerkzeuges
2 im Grundgestell 1.
[0019] Der Werkzeugrahmen des Bördelwerkzeuges 2 besteht aus einer Grundplatte 13, einer
Deckplatte 14 und den Abstandshaltern 15, die an den vier Ecken des Werkzeugrahmens
angeordnet sind. Die Ausrichtung und die Befestigung des Bördelwerkzeuges 2 im Grundgestell
1 erfolgt durch die Spann- und Zentriereinheiten 9. Zwischen Grundplatte 13 und Deckplatte
14 befinden sich die beweglichen Bördelschieber 16 mit den 45° Bördelbacken 17 zum
Vorbördeln und den 90° Bördelbacken 18 zum Fertigbördeln. In der Mitte weist die Grundplatte
13 einen Durchbruch 19 von mindestens der Größe des Bördelbettes 20 auf. Das Bördelbett
20, das der Aufnahme des Werkstückes 11 dient, ist lose im Bördelwerkzeug 2 angeordnet
und fest mit dem Bördelheber 5 verbunden. Beim Bördelvorgang wird es vom Bördelheber
5 geführt und auch kräftemäßig bewegt. Der Bördelantrieb 21, der auf den Bördelheber
5 wirkt, ist auf der Bodenplatte 7 des Grundgestelles 1 angeordnet.
[0020] Für den Bördelantrieb ist eine elektro-pneumatische Antriebsvariante mit Spindelhubvorrichtung
in
Fig. 2 detailliert dargestellt. Der gesamte Aufbau des Bördelantriebes ist so modular, das
er innerhalb des Grundgestelles 1 mit wenigen Handgriffen gewechselt werden kann.
Dazu weist der Bördelantrieb eine Bördelantriebsgrundplatte 22 auf, die mit der Grundplatte
7 des Grundgestelles 1 verschraubt ist. Zwischen Bördelantriebsgrundplatte 22 und
Arbeitshubgrundplatte 23 sind die Druckluftkissen 24 angeordnet, die den Arbeitshub
für den Bördelvorgang ausführen durch Anheben der Arbeitsgrundplatte 23. Für die genaue
Ausrichtung von Bördelantriebsgrundplatte 22 und Arbeitshubgrundplatte 23 ist eine
zweifache Säulenführung 25 vorgesehen. Ein gleichmäßiger Abstand der beiden Platten
im Ruhezustand wird durch die Abstandshalter 26 gewährleistet.
[0021] Der Versatzhub zwischen den Bördelbacken wird ausgeführt durch die Spindelhubvorrichtung,
die auf Arbeitshubgrundplatte 23 angeordnet ist. Der Elektromotor 27, das Getriebe
28 und die angetriebene Spindel 29 heben oder senken den Bördelheber 5' entsprechend
dem gewünschten Versatzhub. Für die Dauer des Arbeitshubes, bei dem hohe Kräfte auftreten,
wird die Spindel 29 durch einen Verriegelungsmechnismus entlastet. Dieser besteht
aus zwei oder mehr auf der der Arbeitshubgrundplatte 23 verschiebbar angeordneten
Abstandsklötzen 30, die durch die Positioniereinrichtungen 31 so unter dem Bördelheber
5' verschoben werden, das entweder der obere Absatz 32 oder der untere Absatz 33 den
Bördelheber 5' lagern und dadurch die wesentlichen Kräfte des Arbeitshubes übertragen.
[0022] Eine Ansicht der Bördelvorrichtung mit Wechseltischen 34 zeigt
Fig. 3. Die Wechseltische 34 ermöglichen es, die Bördelwerkzeuge 2 nach rechts oder links
aus dem Grundgestell 1 zu schieben. Während sich ein Bördelwerkzeug 2 noch im Grundgestell
1 befindet und die Bördelvorrichtung in Betrieb ist, wird das auf dem Wechseltisch
34 befindliche Bördelwerkzeug 2' gewartet, justiert oder für den Einsatz vorbereitet.
[0023] Verschiedene Arbeitsstufen im Bördelwerkzeug 2 sind in den
Fig. 4a - 4c dargestellt. Fig. 4a zeigt die Vorbördelung des Werkstückes 11. Das Bördelbett 20
befindet sich auf der Höhe der 45° Bördelbacken 17, die auf den Bördelschiebern 16
angeordnet sind. Durch die Auslösung des kleinen Bördelhubes wird die Vorbördelung
des Werkstückes 11 bewirkt.
[0024] Fig. 4b zeigt das Bördelwerkzeug 2 während des Versatzhubes. Die Bördelschieber 16
sind nach außen gefahren und damit sind alle Bördelbacken 17, 18 aus dem Arbeitsbereich
des Bördelbettes 20 entfernt. Mittels der Spindelhubvorrichtung wird das Bördelbett
20 auf die Fertigbördelposition angehoben, wie in Fig. 4c gezeigt. Mittels der Bördelschieber
16 fahren die Bördelbacken wieder in den Arbeitsbereich des Bördelbettes 20. Beim
Durchführen des Arbeitshubes wird das Werkstück 11 an den 90° Bördelbacken 18 fertiggebördelt.
[0025] Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf die Bördelschieber und deren Anordnung in einem erfindungsgemäßen
Bördelwerkzeug 35. Die der Kontur des Werkstückes 11 folgenden Bördelbacken 36 sind
in den Arbeitsbereich des Bördelbettes bewegbar, indem sie auf den Bördelschiebern
37, 38 befestigt sind. Die Antriebe 39 der Bördelbacken sind seitlich an der Werkzeugöffnung
12 des Grundgestelles 2 angeordnet und übertragen direkt eine Druckkraft auf das Bördelwerkzeug
35. Für die seitlich - bezogen auf die Werkzeugöffnung 12 - angeordneten Bördelschieber
37 kann diese Antriebskraft in eine direkte, geradlinige Bewegung in den Arbeitsbereich
des Bördelbettes 20 umgesetzt werden. Um die Bördelbacken 36 wieder zurückzubewegen,
ist ein Rückholmechanismus 40 vorgesehen, der mittels Druckfedern, Druckluftzylindern
o. ä. die Rückführkraft aufbringt.
[0026] Die stirnseitig angeordneten Bördelschieber 38 weisen eine senkrecht zu den Antrieben
39 liegende Bewegungsrichtung auf. Deshalb wirken die Antriebe 39 zuerst auf Hilfsschieber
41, die über eine schiefe Ebene 42 die erforderliche Bewegung der Bördelschieber 38
in die Arbeitsbereich des Bördelbettes 20 erzeugen. Auch hier ist ein Rückholmechanismus
40 vorgesehen, um die Bördelschieber wieder zurückfahren zu können.
[0027] Fig. 6 zeigt, wie für kurzfristige Wartungsarbeiten am Bördelwerkzeug 2 das Bördelbett 20
in eine Wartungsposition 43 innerhalb des Grundgestelles 1 abgesenkt und dann das
Bördelwerkzeug 2 ohne Bördelbett 20 auf den Wechseltisch 34 geschoben wird. Dadurch
ist insbesondere der Zugang zu den Bördelbacken 17, 18 und Bördelschiebern 16 erleichtert
und eine schnelle Wartung ist möglich. Wird das Bördelwerkzeug 2 wieder in das Grundgestell
1 verbracht, ist die Bördelvorrichtung umgehend einsatzbereit.
1. Bördelvorrichtung für Bleche, insbesondere für Karosseriebleche im Fahrzeugbau, mit
einem Grundgestell (1), mit einem heb- und senkbaren Bördelbett (5) und mit in den
Arbeitsbereich des Bördelbettes beweglichen Bördelbacken (17, 18), wobei ein Bördelwerkzeug
(2) die wesentlichen werkstückspezifischen Komponenten, vor allem das Bördelbett (20)
und die Bördelbacken (17, 18), aufweist und als wechselbare Einheit im Grundgestell
(1) angeordnet ist, und wobei das Grundgestell (1) eine in horizontaler Richtung gesehen
durchgehende Werkzeugaufnahme (12) von mindestens der Größe des Bördelwerkzeuges (2)
aufweist, so daß das Bördelwerkzeug (2) von einer beliebigen Seite in das Grundgestell
(1) hinein und wieder herausgeschoben werden kann,.
dadurch gekennzeichnet, daß
am Grundgestell (1) Wechseltische (34) zur Aufnahme von Bördelwerkzeugen (2) ein -
oder beidseitig der Werkzeugaufnahme (12) angebracht sind.
2. Bördelvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bördelantrieb (21) für das Bördelbett im Grundgestell angeordnet ist.
3. Bördelvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bördelantrieb (21) für das Bördelbett ein wechselbare Einheit ist, die im wesentlichen
eine auf dem Grundgestell befestigte Antriebsgrundplatte (22), einen beweglichen,
im Grundgestell geführten Bördelheber (5'), der das Bördelbett (20) trägt, und einen
Antrieb zwischen Antriebsgrundplatte (22) und Bördelheber (5') umfaßt.
4. Bördelvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb für den Versatzhub des Bördelbettes (20) zwischen den Bördelbacken (17,
18) mittels einer elektrisch angetriebenen Spindelhubvorrichtung und der Arbeitshub
für den Bördelvorgang mittels eines oder mehrerer Druckluftkissen (24) erfolgt.
5. Bördelvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bördelheber (5') und Spindelhubvorrichtung auf den Druckluftkissen (24) angeordnet
sind.
6. Bördelvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das der Bördelheber (5') für die Dauer des Arbeitshubes auf Abstandsklötzen (30) gelagert
ist, die Abstandsklötze (30) dem Versatzhub entsprechende Absätze (32, 33) für die
Lagerung des Bördelhebers (5') aufweisen und die Abstandklötze (30) auf einer Arbeitshubgrundplatte
(25) verschieblich gelagert sind.
7. Bördelvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebe für die Bördelbacken im Grundgestell (1) angeordnet sind.
8. Bördelvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebe (39) für die Bördelbacken im Grundgestell (1) seitlich an der Werkzeugaufnahme
(12) angeordnet sind und ihre Kraft direkt auf die Bördelschieber (37) mit gleicher
Bewegungsrichtung und indirekt über Hilfsschieber 41) auf die Bördelschieber (38)
mit ungleicher Bewegungsrichtung, jeweils bezogen auf die Antriebsrichtung, übertragen.
9. Bördelvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bördelwerkzeug (2) eine Grundplatte (13) und eine Deckplatte (14) aufweist, die
beide zusammen mit Abstandshaltern (15) an den Ecken den Werkzeugrahmen bilden und
die in ihren Zwischenräumen die beweglichen Bördelschieber (16) mit den Bördelbacken
(17, 18) aufnehmen.
10. Bördelvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundplatte (13) einen Durchbruch von mindestens der Größe des Bördelbettes (20)
und die Deckplatte (14) eine Werkstücköffnung (10) von mindestens der Größe eines
Werkstückes (11) aufweist.
11. Bördelvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bördelbett (20) für den Werkzeugwechsel in einer Lage innerhalb des Bördelwerkzeuges
(2) fixiert wird.
12. Bördelvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
für das Bördelbett (20) im Grundgestell (1) eine abgesenkte Lage (43) vorgesehen ist,
wodurch das Bördelwerkzeug (2) ohne Bördelbett (20) zu Wartungszwecken aus der Werkzeugaufnahme
(12) entfernt werden kann.