[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzgaseinrichtung für Druckgussmaschinen, insbesondere
zur Verarbeitung von Magnesium-Schmelzen, mit einem Schmelzofen mit Öffnungen zur
Zufuhr der Schutzgase, mit verschiedenen Gasquellen und mit einem diesen nachgeschalteten
Behälter zur Aufnahme einer Mischung der einzelnen Schutzgasbestandteile, der über
mindestens eine Dosiereinrichtung mit den Öffnungen des Schmelzofens in Verbindung
steht.
[0002] Zur Unterbindung der Reaktion von Magnesium mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff
müssen die im Schmelzofen von Druckgussmaschinen enthaltenen Magnesium-Schmelzen mit
einem Inertgasgemisch abgedeckt werden. Zu diesem Zweck werden Gemische von Trägergasen,
und Schwefelhexafluorid (SF
6) oder Schwefeldioxid (SO
2) eingesetzt, wie z.B. N
2 und SF
6, trockene Luft und SF
6 oder trockene Luft mit SO
2. Dabei wird angestrebt, die Konzentration der Inertgasanteile im Gemisch so gering
wie möglich zu halten.
[0003] Bei den bekannten Einrichtungen zur Erzeugung des Schutzgasgemisches werden die einzelnen
Bestandteile bei relativ niedrigem Druck (0,8 bis 1,5 bar) durch mengenmäßig abgestimmte
Zufuhr in einen Behälter eingefüllt, aus dem das Gasgemisch entnommen und der Schmelzenoberfläche
zugeführt wird.
[0004] Bei den heute bekannten Geräten führt die Art des Mischvorgangs in der Regel zu Schichtung
bzw. es kann nicht sichergestellt werden, dass es dazu nicht kommt. Schichtenbildung
kann auch auftreten, wenn das Gas sich nicht richtig vermischt hat und dann sich durch
Schwerkrafteinfluss absetzt. Ein homogenes Gemisch wird nicht gebildet. Bei der Gasentnahme
haben dabei die so entstehenden Konzentrationsschwankungen Einfluss auf die Inert-Wirkung.
Zu niedrige Inertgas-Konzentration führt zum Brennen; zu hohe Konzentration zu Korrosionsverhalten
am Schmelzen-Ofen und an der Gießeinheit sowie zu unnötig hoher schadhafter Emission.
[0005] Die Zufuhr des Gasgemisches in den Ofen erfolgt über eine oder mehrere Einlassöffnungen
mit möglichst niedrigem Strömungswiderstand, wobei die zu dosierende Menge über den
Volumenstrom eingestellt wird. Sind mehrere Einlassöffnungen an einer Dosiervorrichtung
angeschlossen, so ergeben sich starke Unterschiede in der Dosierung und zwar abhängig
vom Abstandsmaß der Öffnungen.
[0006] Werden die Einlassöffnungen als Gruppe zusammengefasst und an verschiedenen Dosiergeräten
angeschlossen, z.B. für einen oder für mehrere Öfen, so haben Veränderungen der Dosierung
einer Einlassöffnung Einfluss auf die Dosierung an den anderen Einlassöffnungen. Die
Einstellung wird in der Regel sehr schwierig. Dazu kommt, dass auf diese Weise auch
lokale Über- bzw. Unterdosierungen im Ofen auftreten können. Es können im Ofenraum
über der Schmelze Bereiche einer SF
6-Anreicherung und Stellen der SF
6-Verarmung auftreten, was als Konzentrationsschatten bezeichnet wird. Wird bei den
bekannten Bauarten eine Änderung der Dosierung gewünscht, beispielsweise bei unterschiedlichen
Betriebsarten, (Normalbetrieb, Reinigen, Notbetrieb), dann muss die Einstellung jeweils
ermittelt und eingeregelt werden. In aufwendiger Weise muss dabei die Menge der Mischgase
jeweils dem Betriebszustand angepasst werden.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schutzgaseinrichtung
der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass eine einfache und rückwirkungsfreie
Schutzgasbeaufschlagung der Schmelzen erreicht wird und die vorher erwähnten Probleme
vermieden sind.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Schutzgaseinrichtung der eingangs genannten
Art vorgesehen, dass der Behälter ein Druckspeicher ist, dass die Öffnungen des Schmelzen-Ofens
mit Einlassdüsen versehen sind und dass diese Einlassdüsen von einer Dosiereinrichtung
beaufschlagt sind, deren Betriebsdruck gleich oder kleiner als der Druck im Druckspeicher
aber jedenfalls hoch genug ist, um eine Strahlaufweitung des Schutzgasgemisches hinter
den Einlassdüsen zu bewirken.
[0009] In Ausgestaltung der Erfindung kann der Dosiervorgang kontinuierlich oder diskontinuierlich,
also pulsierend erfolgen. Im letzteren Fall, also bei intermittierender Beaufschlag
der Einlassdüse, können auch kleine Mengen gesteuert dosiert werden, ohne die Gefahr
einzugehen dass dann wegen zu geringen Druckes keine Strahlaufweitung, d.h. keine
"Verdüsung" mehr stattfindet. Bekanntlich benötigen sie eine Anordnung, mit der "verdüst"
werden soll, zwei Vorraussetzungen :
[0010] Zum einen einen gewissen Druck, zum anderen auch ein gewisses Volumen, durch das
sich ein Staudruck von der Düse einstellt. Wird das Volumen derart gering, dass dieser
Staudruck nicht gehalten werden kann, wäre auch der Verdüsungseffekt weg. Aus diesem
Grund kann die erfindungsgemäße Dosiereinrichtung intermittierend, also pulsierend,
das Gas stellen und so im Mittel die Begasungsmenge weiter reduzieren, obwohl das
System in der Begasungsart noch funktioniert. Eine mechanische Anpassung der Düsen
selbst an diese Geringstmengen-Dosierung ist damit nicht notwendig.
[0011] Durch diese Ausgestaltung wird eine schnelle und gleichmäßige Verteilung über der
Schmelze erreicht, so dass keine Konzentrationsschatten oder Anreicherungen von Schutzgas
auftreten. In Weiterbildung der Erfindung werden dabei die Einlassdüsen am Schmelzofen
so verteilt angeordnet, dass eine Gasströmung zu den ohnehin vorhandenen Leckstellen
des Ofens entsteht, so dass auf diese Weise eine gleichmäßige Konzentrationsverteilung
gewährleistet ist. Unter "Leckstellen" sollen hier sämtliche gewollten und ungewollten
Öffnungen des Ofens, wie z.B. Chargieröffnungen, Reinigungsöffnungen und tatsächlich
undichte Stellen verstanden werden. Die Einlassdüsen werden auch so angeordnet, dass
sie vor einer Verschmutzung oder Verstopfung geschützt sind.
[0012] Der Betriebsdruck der Dosiereinrichtung, der konstant gehalten wird, ist auf die
Art der Einlassdüsen abgestimmt und damit auch auf das gewünschte Verteilungsprinzip
des Gasgemisches im Ofen. Zu diesem Zweck ist es natürlich vorteilhaft, wenn der Eingangsdruck
an der Dosiereinheit, d.h. also der Druck im Druckspeicher ebenfalls überwacht wird,
so dass der Betriebsdruck für die Dosiereinrichtung eingehalten werden kann. Fällt
der Druck aus irgend einem Grund ab, so kann über entsprechende Signale, die auch
optische Anzeigen auslösen, die Dosiereinheit auf Notbegasung geschaltet werden und
den Gasauslass öffnen.
[0013] Durch die Regelung des Betriebsdruckes ist die Dosierung, also die gewünschte Gasmenge,
völlig unabhängig von anderen Verbrauchern an der gleichen Gasmischeinheit. Rückwirkungsfrei
können so über mehrere Dosiereinheiten verschiedene Gruppen von Einlassdüsen betrieben
werden. Ein Verstellen der Menge an einer Gruppe von Einlassdüsen wirkt sich nicht
auf die Menge der anderen Gruppe aus und hat auch keinen Einfluss auf die Gemischbildung,
d.h. auf die Konzentration des Schutzgases.
[0014] Auf diese Weise können in Ausgestaltung der Erfindung mehrere Dosiereinrichtungen
auch für verschiedene Ofen parallel zueinander geschaltet und vom Druckspeicher versorgt
werden. Jede Dosiereinheit kann dabei mit einer Einrichtung zur Einstellung der Dosiermenge
versehen sein, wobei in einfacher Weise jeder Dosiereinheit ein Betriebsartentaster
zugeordnet wird, über den die Bedienungsperson die Dosiermenge bestimmen kann. Jede
Dosiereinheit kann außerdem in Weiterbildung der Erfindung mit einer Steuerlogik versehen
werden, die Signale über den Ofenstatus erhält. Auf diese Weise kann auch eine automatische
Regelung der Schutzgaskonzentration erreicht werden.
[0015] In Ausgestaltung der Erfindung ist dem Druckspeicher eine Mischeinrichtung mit einer
Mischkammer vorgeschaltet, in der die die Schutzgasmischung bildenden Gase unter Druck
zusammengeführt werden. Der Systemdruck dieser Mischeinrichtung kann dabei auf den
Betriebsdruck der Dosiereinrichtungen abgestimmt werden. Der Systemdruck der Mischeinrichtung
muss ausreichend höher als der Betriebsdruck der Dosiereinrichtungen gewählt werden.
[0016] In Ausgestaltung der Erfindung können auch an der Mischkammer Druckdüsen für die
Zufuhr der Mischgase angeordnet sein, wobei den Zuführleitungen zur Mischkammer jeweils
Druckregelungseinrichtungen zugeordnet werden und auch Druckregler zur Aufrechterhaltung
gleichen Druckes zur Erzielung einer Gleichdruckregelung zwischen Trägergas und Schutzgas
vorgesehen sein können.
[0017] Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass die Mischgase, d.h. die Bestandteile
des Schutzgases unter turbulenter Strömung im eingestellten Mischungsverhältnis in
der Mischkammer gebildet werden und dann dem Druckbehälter zugeführt werden. Das Mischen
der Gase funktioniert ohne jeden elektrischen Energieaufwand. Auch bei Stromausfall
kann daher so lange exakt das Gemisch erzeugt werden, wie ausreichend Mischgase vorhanden
sind. Die Konzentration wird dabei nicht verändert. Auch das System Mischeinrichtung
und Dosiereinrichtung, ist somit in der Lage, auch bei Stromausfall die Konzentration
exakt zu halten. Nur die Dosiermenge geht auf fest eingestellte kontinuierlich dosierte
Notbegasungsmengen zurück. Der Notbetrieb kann in stromlosen Zustand gefahren werden,
was durch Signaleinrichtungen natürlich angezeigt wird.
[0018] Eine Mischeinrichtung mit einem Druckspeicher kann, wie bereits erwähnt, mehrere
Dosiereinheiten versorgen, die entweder verschiedene Einlassdüsengruppen an einem
Ofen beaufschlagen oder auch mehrere Schmelzöfen, deren Dosiermengen unabhängig sind.
Die Veränderung des Betriebszustandes an einem Schmelzofen und damit notwendige Änderungen
seiner Dosierung, haben dabei keinen Einfluss auf die anderen Schmelzöfen.
[0019] Wie vorher schon erwähnt, wird der Druck im Druckspeicher überwacht und zu diesem
Zweck kann beispielsweise in der Verbindungsleitung zwischen Mischkammer und Druckspeicher
eine Drucküberwachungseinrichtung vorgesehen sein.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung schließlich kann der Mischkammer ein Gasanalysegerät
zugeordnet werden, mit dem die Konzentration des Gasgemisches kontrollierbar ist.
Dieses Gasanalysegerät kann in einfacher Weise das Gasgemisch der Mischkammer mit
einem Referenzgasgemisch vergleichen und bei Abweichungen ein Signal an die Mischeinrichtung
abgeben, über das die Zufuhr der Mischgase gesteuert werden kann.
[0021] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Blockbilddarstellung einer erfindungsgemäßen Schutzgaseinrichtung,
- Fig. 2
- die schaltbildartige Darstellung der in der Schutzgaseinrichtung der Fig. 1 verwendeten
Mischeinrichtung,
- Fig. 3
- die schaltbildartige Darstellung einer Dosiereinrichtung aus Fig. 1,
- Fig. 4
- einen schematischen Längsschnitt durch den Schmelzofen der Fig. 1,
- Fig. 5
- die Draufsicht auf den Schmelzofen der Fig. 4 und
- Fig.6
- schließlich eine vergrößerte Darstellung einer der für die Schutzgasbeaufschlagung
vorgesehenen Einlassdüsen aus den Fig. 4 bzw. 5.
[0022] Die Fig. 1 lässt strichpunktförmig umrahmt einen Schmelzofen 1 erkennen, dessen Schmelzbad
mit Schutzgas abgedeckt werden soll. Dieser Schmelzofen 1 ist im einzelnen aus den
Fig. 4 und 5 ersichtlich und wird dort näher erläutert. Die zur Beaufschlagung des
Schmelzofens 1 mit Schutzgas vorgesehene Gasmisch- und Dosiereinheit besteht zunächst
aus einer Gasmischeinheit 2, deren Aufbau anhand von Fig. 2 dargestellt ist. Dieser
Gasmischeinheit wird zum einen das verwendete Schutzgas, d.h. also SF
6 oder SO
2 im Sinn des Pfeiles 3 zugeführt, sowie ein Trägergas, beispielsweise Stickstoff N
2 im Sinn des Pfeiles 4. Die Vermischung dieser beiden Bestandteile erfolgt unter Druck,
wie noch im einzelnen anhand von Fig. 2 erläutert werden wird. Das so gebildete Schutzgasgemisch
wird dann innerhalb der Gasmischeinheit in einem Druckspeicher gehalten, von dem aus
Schutzgas über die Verbindungsleitung 5 und 6 zu Dosiereinrichtungen 7 und 7a weitergeführt
wird. Der Aufbau dieser Dosiereinrichtungen ist aus Fig. 3 erkennbar. Weitere Dosiereinrichtungen
können an die weiterführende Leitung 6' angeschlossen werden. Aus den Dosiereinrichtungen
7 bzw. 7a wird das Schutzgas über die Anschlussleitungen 8 und 8a zu Einlassdüsen
9 bzw. 9a geführt und tritt dort in den Raum des Schmelzofens 1 oberhalb der Schmelze
ein. Dies wird im einzelnen anhand der Fig. 4 und 5 beschrieben.
[0023] Fig. 2 zeigt, dass das Schutzgas, also beispielsweise SF
6 durch den Anschluss 3 und Trägergas z.B. N
2 durch den Anschluss 4 in die Mischeinrichtung 2 gegeben wird, wobei beide Mischgase
jeweils über einen Filter 10 in die Leitungen 11 und 12 gelangen. Von einer zentralen
Überwachungslogik 13 aus wird dabei eine Eingangsdrucküberwachung 14 vorgenommen und
der Druck in diesen Eingangsleitungen 11 und 12 jeweils durch entsprechende Manometeranordnungen
15 angezeigt. Mit einer pneumatischen Gleichdruckregelung 16 wird dafür gesorgt, dass
der Druck in den beiden Zuführleitungen 11 und 12 der zugeführten Mischgase jeweils
gleich hoch ist. Die Gase werden dabei unter einem Druck von mindestens 5 bar gehalten.
[0024] Die Konzentrationseinstellung des durch die Leitung 11 geführten Schutzgases erfolgt
an der Stelle 17. In der parallelen Zuleitung 12 des Trägergases befindet sich eine
entsprechende Drosselstelle 18 und beide Druckleitungen 11 und 12 werden zu einer
Mischkammer 19 geführt, in der die beiden Gase jeweils aus Düsen 20 unter Druck austreten
und sich in der dadurch entstehenden turbulenten Strömung zu einem homogenen Gemisch
führen lassen. Dieses homogene Gasgemisch wird dann einem Druckspeicher 21 über die
Leitung 22 geführt, deren Druck über eine Ausgangsdrucküberwachung 23 der Überwachungslogik
13 kontrolliert und wiederum über ein Manometer 15 angezeigt wird. Im Druckspeicher
21 wird somit ein homogenes Mischgas abhängig vom Eingangsdruck (hier 4 - 5 bar) gespeichert,
das dann über die weiterführende Leitung 5 zu einer oder mehreren Dosiereinrichtungen
7 geleitet werden kann.
[0025] Die Fig. 3 zeigt als Ausführungsbeispiel die Dosiereinrichtung 7 der Fig.1, der das
Mischgas unter Druck durch die Leitung 5 zugeführt wird. Auch hier wird ein Filter
10 einer weiterführenden Leitung 24 vorgeschaltet, deren Druck über die Einrichtung
25 und eine zentrale Dosierlogik und Überwachungseinrichtung 26 überwacht und ebenfalls
zentral über die Einrichtungen 27 und 28 und die zentrale Steuerung 29 auf einen bestimmten
Betriebsdruck eingeregelt wird, der etwa in der Größenordnung von 1,8 bis 3,0 bar
liegt. Dieser Druck kann über ein Manometer 10 sichtbar gemacht werden. Von der Leitung
24 aus zweigen beim Ausführungsbeispiel 3 Leitungen 30, 31 und 32 ab, die wahlweise
zur Weiterführung des Gasgemisches zur Austrittsleitung 8 geschaltet werden können
und jeweils eine unterschiedliche Menge des Gases ausströmen lassen. In der zentralen
Dosierlogik 26 ist eine Einrichtung 33 zur Bestimmung der jeweiligen Betriebsart,
d.h. zur Bestimmung der Dosierung vorgesehen, wobei bei einer praktischen Ausführungsform
verschiedene Taster vorgesehen sein können, die von der Bedienungsperson betätigbar
sind. Diese Tasten sind durch die Pfeile 34 symbolisiert.
[0026] Die zentrale Dosierlogik ist außerdem noch mit Signaleingängen 35 von der Druckgussmaschine
und vom Schmelzofen 1 her versehen und entsprechende Signalausgänge zum Ofen und zu
der Druckgussmaschine sind mit den Pfeilen 36 angedeutet. Die zentrale Dosierlogik
weist schließlich auch eine Einrichtung 37 zur Signalisierung des Betriebszustandes
und zur Anzeige eventueller Störungen auf. Die Austrittsleitung 8 ist beim Ausführungsbeispiel
mit einer optischen Anzeigevorrichtung 38 zur Anzeige des Durchflusses versehen.
[0027] Die Fig. 4 und 5 lassen nun zunächst deutlich werden, dass der im Ausführungsbeispiel
gezeigte Schmelzofen 1 eine Entnahmekammer 39 und eine Speicherkammer 40 besitzt,
die durch eine Wand 41 voneinander getrennt sind. In beiden Kammern befindet sich
Schmelze bis zum Niveau 42 und der Raum 43 und 43a oberhalb des Schmelzenspiegels
wird mit dem Schutzgasgemisch beaufschlagt. In der Entnahmekammer 39 befindet sich
in bekannter Weise - es handelt sich um Warmkammerdruckgießmaschine - die Schmelzenentnahmeeinrichtung
44. Die Druckleitungen 8 und 8a, die das Schutzgasgemisch jeweils zu Einlassdüsen
9 bzw. 9a führen, sind hier (Druckleitung 8) der Entnahmekammer 39 und (Druckleitung
8a) der Schmelzenkammer 40 zugeordnet. Die Einlassdüsen 9 für die Entnahme, sind,
wie Fig. 5 zeigt, vor der Schmelzenentnahmeeinrichtung 44 so angeordnet, dass das
unter Druck austretende und sich erweiternde Gasgemisch in einer Strömung um die Schmelzenentnahmeeinrichtung
44 herum zu der über der Entnahmekammer 39 angeordneten Reinigungsöffnung 45 strömt,
die insofern eine unvermeidlich Leckstelle im Raum 43 bildet. Durch die Anordnung
der Druckdüsen und der geometrischen Verteilung dieser Düsen 9, die der Geometrie
der Entnahmekammer angepasst ist, wird eine gleichmäßige Strömung im Raum 43 erreicht,
durch die Konzentrationsschatten oder örtliche Überkonzentrationen des Schutzgases
vermieden werden können.
[0028] Gleiches gilt für die Speicherkammer 40, deren über dem Schmelzenniveau 42 liegender
Raum 43a durch die Druckdüsen 9a beaufschlagt wird, die hier in größerem Abstand zueinander
seitlich im Raum 43a auf der Seite angeordnet sind, die der Reinigungs- und Chargierröffnung
46 gegenüberliegt. Auch auf diese Weise wird, wie durch die Pfeile 47 jeweils angedeutet
ist, eine gleichmäßige Strömung im Raum 43a erreicht, welche zusammen mit der gewählten
Druckbeaufschlagung durch die Einlassdüsen 9, 9a zu einer gleichmäßigen Schutzgaskonzentration
oberhalb des Schmelzenspiegels sorgt.
[0029] Die Fig. 6 zeigt beispielhaft eine dieser Druckeinlassdüsen 9, die mit einem Schraubgewinde
48 zum Ansetzen an entsprechende Druckleitungen und mit einer Drossel 49 bzw. mit
einer Blende versehen ist, hinter der das unter Druck ausströmende Gas eine Strahlaufweitung
erfährt, die zu einer turbulenten und für eine gleichmäßige Verteilung sorgende Verwischung
in den Räumen 43 und 43a sorgt.
[0030] Natürlich ist eine Schutzgasbeaufschlagung nach der Erfindung auch bei Öfen anderer
Art möglich, beispielsweise bei Einkammeröfen oder bei Öfen, die nicht für Warmkammer-Druckgiessmaschinen
verwendet werden.
1. Schutzgaseinrichtung für Druckgussmaschinen, insbesondere zur Verarbeitung von Magnesium-Schmelzen,
mit einem Schmelzofen (1) und mit Öffnungen zur Zufuhr der Schutzgase, mit verschiedenen
Gasquellen und mit einem diesen nachgeschalteten Behälter (21) zur Aufnahme einer
Mischung der einzelnen Schutzgasbestandteile, der über mindestens eine Dosiereinrichtung
(7) mit den Öffnungen des Schmelzofens in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Behälter ein Druckspeicher (21) ist,
- dass die Öffnungen des Schmelzofens (1) mit Einlassdüsen (9, 9a) versehen sind und
- dass diese Einlassdüsen von einer Dosiereinrichtung (7) beaufschlagt sind, deren Betriebsdruck
gleich oder kleiner als der Druck im Druckspeicher (21), aber hoch genug ist, um eine
Strahlaufweitung hinter den Einlassdüsen (9, 9a) zu bewirken.
2. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosiervorgang kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgt.
3. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassdüsen (9, 9a) am Schmelzofen (1) so verteilt angeordnet sind, dass eine
schnelle und gleichmäßige Verteilung des Schutzgasgemisches eintritt.
4. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassdüsen (9, 9a) am Ofen (1) so gesetzt sind, dass eine Gasströmung zu den
unvermeidlich vorhandenen Leckstellen (45, 46) des Ofens (1) entsteht.
5. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassdüsen (9, 9a) so angeordnet sind, dass sie gegen ein Benetzen durch Schmelze,
also gegen Verschmutzung oder Verstopfung geschützt sind.
6. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebsdruck der Dosiereinrichtung (7, 7a) auf die Art der Einlassdüsen (9,
9a) abgestimmt ist,
7. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebsdruck geregelt und überwacht ist und dass bei Abweichungen vom gewünschten
Betriebsdruck eine Signaleinrichtung (37) wirksam ist.
8. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass. mehrere Dosiereinrichtungen für verschiedene Ofenabschnitte (39, 40) oder für verschiedene
Ofen parallel zueinander geschaltet und vom Druckspeicher (21) versorgt sind.
9. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jede Dosiereinheit (7, 7a) mit einer Einrichtung (33, 34) zur Einstellung der Dosiermenge
versehen ist.
10. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Dosiereinheit ein Betriebsartentaster (34) für die Bestimmung der Dosiermenge
zugeordnet ist.
11. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Dosiereinheit (7, 7a) mit einer Steuerlogik (26) versehen ist, die Signale (35)
über den Ofenstatus erhält.
12. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Druckspeicher (21) eine Mischeinrichtung (2) mit einer Mischkammer (19) zugeordnet
ist, in der die das Schutzgasgemisch bildenden Gase unter Druck zusammengeführt werden.
13. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass an der Mischkammer (19) Druckdüsen (20) für die Zufuhr der Mischgase angeordnet sind.
14. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass den Zuführleitungen (11, 12) zur Mischkammer (19) Druckregelungseinrichtungen (14,
16) zugeordnet sind.
15. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass den Zuführleitungen (11, 12) zur Mischkammer (19) eine Druckregeleinrichtung (16)
zur Aufrechterhaltung gleichen Druckes zugeordnet ist.
16. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verbindungsleitung (22) zwischen Mischkammer (19) und Druckspeicher (21) eine
Einrichtung (23) zur Überwachung des Druckes vorgesehen ist.
17. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass Mischkammer (19) ein Gasanalysegerät zugeordnet ist, mit dem die Konzentration des
Gasgemisches kontrollierbar ist.
18. Schutzgaseinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Gasanalysegerät das Gasgemisch der Mischkammer (19) mit einem Referenzgemisch
vergleicht und bei Abweichungen ein Signal an die Mischeinrichtung (2) abgibt.