[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Dekorationssystem, welches einen an Innenraumoberflächen
vorzugsweise mittels Klebstoff anbringbaren Leichtbaurahmen oder ein Leichtbaugestell
und eine daran anbringbare Dekorations- und/oder Funktionsfläche umfasst.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Bilderrahmen oder umrahmte Spiegel bekannt, die mittels
sogenannter Klebstoff-Pads oder doppelseitig klebendem Klebeband an Wandflächen von
Wohnräumen befestigt werden.
[0003] Nachteilig bei diesem gattungsgemäßen Stand der Technik ist es, dass der Rahmen mit
der Bild- oder Dekorationsfläche unmittelbar auf der Wandfläche aufliegt. Unebenheiten
in der Wandfläche zwischen den einzelnen Anhaftungsbereichen führen dazu, dass die
Anhaftungsbereiche entweder teilweise gar nicht oder mit unterschiedlicher Flächenpressung
auf der Wandfläche aufliegen. Daher bewirken ein wellenförmiger Verlauf der Wandoberfläche
oder Vorsprünge, die von dem Rahmenteil überbrückt werden sollen, oder auch ungleichmäßig
strukturierte Oberflächen wie Rauhfasertapeten, dass derartige Systeme an solchen
Wandoberflächen nicht oder nur unzulänglich befestigt angebracht werden können.
[0004] Des weiteren führt die aus dem Stand der Technik bekannte Befestigung von Dekorationselementen
an unebenen Flächen dazu, dass aufgrund der starren Verbindung zwischen Rahmen und
daran angebrachter Klebstofffläche bei unebener Wandfläche die dem Betrachter zugewandte
Dekorations- und/oder Funktionsfläche des Dekorationssystems nicht parallel zur Innenwandoberfläche,
sondern geneigt dazu angeordnet ist. Bei Bildern führt dies dazu, dass die Bildfläche
geneigt zum Betrachter angeordnet ist und insbesondere bei hinter Glas angeordneter
Bildfläche Spiegeleffekte hervorruft.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, für ein gattungsgemäßes Dekorationssystem
eine Lösung zu schaffen, die eine Ausrichtung der Lage der Dekorations- und/oder Funktionsfläche
unabhängig von der Klebstoffbefestigungsfläche des Dekorationssystems ermöglicht.
[0006] Bei einem Dekorationssystem der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Leichtbaurahmen oder das Leichtbaugestell mindestens ein
Verbindungselement aufweist, das den Rahmen oder das Gestell kraftschlüssig und unabhängig
von der Lage einer Verbindungsfläche, insbesondere einer Klebstofffläche, lageveränderlich
gelagert mit der im Anwendungszustand mittelbar oder unmittelbar auf der Innenraumoberfläche
aufliegenden Verbindungsfläche, insbesondere anhaftenden Klebstofffläche verbindet.
[0007] Hierdurch wird erreicht, dass die Funktionsfläche in ihrer Neigung relativ zur Wand
- bzw. Innenraumoberfläche unabhängig von der Lage der den Leichtbaurahmen oder das
Gestell an der Oberfläche befestigenden Klebstofffläche bzw. Klebstoffschicht ausgerichtet
werden kann. Sind mehrere Klebstoffflächen an dem Rahmen angeordnet, lassen sich auf
diese Weise Unebenheiten in der Innenraumoberfläche ausgleichen. Dies ermöglicht auch
ganz ungewöhnliche räumliche Anordnungen des erfindungsgemäßen Dekorationssystems.
So kann das Dekorationssystem in schwierig zugänglichen Orten, über Eck, über Kanten,
an Decken und auf sonstige Weise unebenen Untergründen angebracht werden. Hierbei
ist weiterhin aufgrund der einfachen Klebeverbindung eine einfache Montage gewährleistet,
die den Einsatz von Werkzeugen wie Hammer, Nägel, Schrauben überflüssig macht.
[0008] Da der Begriff "Innenraumoberfläche" auch Türflächen, Möbelflächen etc. umfasst,
sieht die Erfindung in Ausgestaltung vor, dass die Innenraumoberfläche eine Innenraumwandoberfläche
und/oder Deckenfläche oder eine darauf aufgebrachte Beschichtung ist. Bei einer solchen
Oberfläche kommt die die Unebenheiten überwindende Qualität des Erfindergegenstandes
besonders zum Zuge.
[0009] In zweckmäßiger Ausgestaltung zeichnet sich die Erfindung weiterhin dadurch aus,
dass das Verbindungselement einen eine Kontaktfläche zur Klebstofffläche ausbildenden
Formkörper aufweist.
[0010] Die Verbindung zwischen dem Verbindungselement und dem Leichtbaurahmen lässt sich
besonders günstig dadurch herstellen, dass das Verbindungselement einen Anschlusskörper
und der Rahmen oder das Gestell ein mit dem Anschlusskörper unter Ausbildung einer
Verbindungseinrichtung zusammenwirkendes Gegenstück aufweist. Eine konstruktiv einfach
herzustellende Möglichkeit bietet sich hierbei dadurch, dass der Anschlusskörper als
Kugelkopf und das Gegenstück als zur Ausbildung eines Kugelgelenks mit dem Kugelkopf
zusammenwirkende Kugelgelenkhülse ausgebildet ist.
[0011] Weiterhin ist die Erfindung in vorteilhafter Weiterbildung gekennzeichnet durch einen
den Formkörper und den Anschlusskörper, insbesondere den Kugelkopf, verbindenden,
vorzugsweise stabförmigen Verbindungssteg.
[0012] Die unabhängig von der Lage der Klebstofffläche lagerveränderbare Lagerung des Verbindungselementes
lässt sich insbesondere dadurch realisieren, dass das Verbindungselement derart mittels
der Verbindungseinrichtung am Rahmen und/oder einer weiteren Verbindungseinrichtung
am Formkörper angelenkt ist, dass der Rahmen oder das Gestell in beliebigen Neigungsstellungen
zur Innenraumoberfläche an diese anbringbar ist, was die Erfindung ebenfalls vorsieht.
[0013] Die Verbindung zwischen dem Gegenstück und dem Rahmen lässt sich konstruktiv in einfacher
Weise günstig dadurch herstellen, dass das Gegenstück, insbesondere die Kugelgelenkhülse,
mindestens eine Steckhülse aufweist, die mit einem Rahmenelement verbindbar ist.
[0014] Der Rahmen lässt sich individuell in Form und Größe gestalten, wenn der Rahmen oder
das Gestell aus einzelnen, vorzugsweise flexiblen, als Steckelementen ausgebildeten
Rahmenelementen zusammensetzbar ist. Hierdurch können Dreiecke, stern-, herz- oder
kreisförmige Formen gebildet werden.
[0015] Um den Abstand zwischen der Oberfläche, welcher an die Klebstofffläche anliegt und
dem Leichtbaurahmen bzw. Leichtbaugestell variieren zu können, sieht die Erfindung
in vorteilhafter Ausgestaltung weiterhin vor, dass das Verbindungselement verlängerbar,
insbesondere teleskopartig ausziehbar, ausgebildet ist.
[0016] Die Steckelemente lassen sich einfach miteinander verbinden, wenn die Steckelemente
miteinander verrastbar ineinander steckbar oder ineinander schraubbar ausgebildet
sind. Insbesondere können dann Leichtbaurahmen aus einer Vielzahl von Steckelementen
gebildet werden.
[0017] Ein besonders geeigneter Werkstoff für den Leichtbaurahmen ist Kunststoff, so dass
die Erfindung weiterhin dadurch gekennzeichnet ist, dass der Leichtbaurahmen und/oder
die Dekorations- und/oder Funktionsfläche aus Kunststoff bestehen. Eine aus Kunststoff
ausgebildete Dekorations- und/oder Funktionsfläche kann als Folie gestaltet und damit
ebenfalls besonders leicht ausgebildet sein.
[0018] Für die Ausbildung der Klebstoffoberfläche ist es von Vorteil, wenn diese von einem
Haftklebstoff oder einem Hotmelt oder einem Reaktionsklebstoff, insbesondere einem
sogenannten Sekundenkleber, gebildet ist, was die Erfindung ebenfalls vorsieht.
[0019] In vorteilhafter Ausgestaltung zeichnet sich die Erfindung weiterhin dadurch aus,
dass die Klebstofffläche als auf der Kontaktfläche des Formkörpers aufgebrachte Klebstoffschicht
ausgebildet ist. Hierbei kann die Klebstoffschicht entweder bereits fabrikseitig aufgebracht
sein, so dass der Benutzer sie - beispielsweise durch Abziehen einer Schutzfolie -
am Anwendungsort lediglich zu aktivieren braucht. Es kann aber ebenso vorgesehen sein,
dass der Benutzer die Klebstoffschicht - beispielsweise durch Aufbringung von Sekundenkleber
auf die Kontaktfläche des Formkörpers - erst am Anwendungsort selbst von Hand aufbringt.
[0020] Mit der Erfindung ist ein vielseitiger Einsatz des Dekorationssystems, insbesondere
die zerstörungsfreie Anbringung des Leichtbaurahmens oder Gestells auf allen möglichen
Untergründen, wie Fliesen, Tapeten, Glas, Holz, Zement, Furnier möglich. Auch ist
die Wiederentfernbarkeit gewährleistet. Diese Vorteile werden gemäß Ausgestaltung
der Erfindung dadurch erreicht, dass die Klebstoffschicht mit einer auf der Innenraumoberfläche,
insbesondere der Innenraumwandoberfläche oder der Deckenfläche, aufgebrachten Primer-Schicht
zusammenwirkt, wobei es insbesondere vorgesehen ist, dass die Klebstoffschicht von
der Innenraumoberfläche und/oder der darauf aufgebrachten Primer-Schicht durch Abziehen
von Hand ohne Beschädigung der Innenraümoberfläche wieder ablösbar ist.
[0021] Die Wiederablösbarkeit des Formkörpers wird dadurch unterstützt, dass erfindungsgemäß
der Formkörper ein von Hand ergreifbares Angreifelement aufweist.
[0022] Bei dem erfindungsgemäßen Dekorationssystem können unterschiedlich und individuell
gestaltete Folien oder dünne Flächengebilde verwendet werden, die form- und flächenmäßig
an den jeweiligen Leichtbaurahmen oder das Leichtbaugestell angepasst sind oder werden.
Insbesondere sind diese Folien oder dünnen Flächengebilde dadurch austauschbar, dass
sie wieder ablösbar mit dem Rahmen verbunden sind. Hierdurch ermöglicht die Erfindung
eine individuelle Gestaltung der Dekorations- und/oder Funktionsfläche. Zur Erreichung
dieser Vorteile sieht die Erfindung in Ausgestaltung vor, dass die Dekorations- und/oder
Funktionsfläche von einer Kunststofffolie oder einem dünnen textilen- oder textilähnlichen
Flächengebilde ausgebildet und dauerhaft fixiert, insbesondere aber wieder ablösbar,
auf dem Rahmen oder Gestell angebracht ist.
[0023] In besonders einfacher und dem Fachmann geläufiger Weise lässt sich die Folie dann
fixiert, aber wieder ablösbar an dem Gestell anbringen, wenn die Dekorations- und/oder
Funktionsfläche aus einer Schrumpffolie besteht, was die Erfindung ebenfalls vorsieht.
[0024] Die Dekorations- und/oder Funktionsfläche kann vielfältig gestaltet sein, insbesondere
zeichnet sich die Erfindung aber in Weiterbildung aber dadurch aus, dass die Dekorations-
und/oder Funktionsfläche eine verspiegelte, ionisierte und/oder mit einem Klebstofffilm
versehene Oberflächenbeschichtung aufweist.
[0025] Neben der Verbindung zwischen Rahmen und Kunststofffolie durch eine Verschrumpfung
unter Wärmeeinfluss lässt sich eine andere Verbindung in vorteilhafter Weise mittels
Klebstoff realisieren. Die Erfindung sieht hierzu in Ausgestaltung vor, dass die Dekorations-
und/oder Funktionsfläche und/oder der Rahmen oder das Gestell eine Klebstoffbeschichtung
aufweisen, mittels welcher die Dekorations- und/oder Funktionsfläche und der Rahmen
oder das Gestell dauerhaft fixiert, insbesondere aber wieder lösbar, miteinander verbindbar
sind. Erreichen lässt sich die Wiederablösbarkeit dadurch, dass ein sogenannter Non-Permanent-Klebstoff,
also ein wieder ablösbarer Klebstoff, verwendet wird.
[0026] Die Verbindung zwischen Rahmen und Innenraumwandoberfläche muss nicht mittels einer
durchgehenden, die Innenraumoberfläche mit der Kontaktfläche des Formkörpers verbindende
Klebstoffschicht erfolgen. Günstig kann diese Verbindung gemäß Weiterbildung der Erfindung
auch dadurch erfolgen, dass die den Formkörper und die Innenraumoberfläche verbindende
Klebstoffschicht zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein Teil auf dem Formkörper und
der andere Teil auf der Innenraumoberfläche aufgebracht ist und zwischen beiden Teilen
formschlüssig ineinandergreifende Verbindungselemente, insbesondere Haken und Schlaufen
oder pilzförmige Stifte und Schlaufen einer Klettverbindung, an den sich gegenüberliegenden
Klebstoffschichtflächen angeordnet sind. Hierdurch lassen sich Klettverschluss-Verbindungen
herstellen, die ein Abnehmen bzw. Ablösen der Formkörper des Leichtbaurahmens von
den an der Innenraumoberfläche befestigten Gegenstücken des Klettverschlusses ermöglicht.
[0027] Ein besonderer Effekt lässt sich mit dem Dekorationssystem weiterhin dann erzielen,
wenn der Leichtbaurahmen oder das Leichtbaugestell zumindest abschnittsweise Leuchtmittel,
insbesondere eine Leuchtkette, aufweist.
[0028] Schließlich sieht die Erfindung in Ausgestaltung vor, dass der Formkörper aus Kunststoff
besteht und insbesondere als, vorzugsweise dünnes, Spritzgussteil oder elastischer
Streifen und/oder Schaumkörper ausgebildet ist.
[0029] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Diese zeigt in
- Figur 1
- einen erfindungsgemäß ausgebildeten Leichtbaurahmen,
- Figur 2
- schematisch das Zusammenwirken des erfindungsgemäßen Leichtbaurahmens mit einer Innenraumoberfläche,
- Figur 3 a) - c)
- Anordnungsvarianten des erfindungsgemäßen Dekorationssystems an Innenraumwandflächen
und in
- Figur 4 a) - c)
- ein Ausführungsbeispiel für die Herstellung einer Klebeverbindung zwischen dem erfindungsgemäßen
Dekorationssystem und einer Innenraumoberfläche.
[0030] Das in den Figuren 3 a) - c) insgesamt mit 1 bezeichnete Dekorationssystem besteht
aus einem Leichtbaurahmen 2 und einer daran anbringbaren bzw. in den Darstellungen
nach Figur 3 a) - c) einer daran angebrachten Dekorationsund/oder Funktionsfläche
3. Der Leichtbaurahmen 2 ist aus vier, als Steckelemente ausgebildeten Rahmenelementen
4 gebildet, die an ihren Endbereichen jeweils mittels an Verbindungseinrichtungen
5 ausgebildeten Steckhülsen 6 rahmenförmig miteinander verbunden sind. Die Verbindungseinrichtungen
5 bilden jeweils eine Kugelgelenkhülse 7 aus, in welcher ein als Kugelkopf 8 ausgebildeter
Anschlusskörper eines Verbindungselementes 9 lageveränderbar gelagert ist. Auf der
gegenüberliegenden Seite weist das Verbindungselement 9 einen Formkörper 10 auf. Der
Formkörper 10 bildet eine Kontaktfläche für eine und zu einer Klebstofffläche 11 aus,
mit welcher der Formkörper 10 an der Innenraumoberfläche 12 befestigt ist. Der Formkörper
10 besteht aus Kunststoff und ist je nach Anwendungszweck und/oder vorgesehener Klebestoffbeschichtung
als, vorzugsweise dünnes, Spritzgussteil, elastischer Streifen und/oder Schaumkörper
ausgebildet. Die Elastizität ist für die Wiederablösbarkeit insbesondere von Haftklebern
wichtig und notwendig. Ein als Schaumkörper ausgebildeter Formkörper 10 ermöglicht
eine ausgezeichnete Anpassung an die Innenrandoberfläche 12 und einen daraus resultierenden
besonders guten Kontakt. Insgesamt ist der Leichtbaurahmen 2 mittels des Verbindungselementes
9 kraftschlüssig und unabhängig von der Lage der Klebstofffläche 11 lageveränderbar
gelagert auf der Innenraumoberfläche 12 befestigt. Die kraftschlüssige Verbindung
wird einerseits durch den als Kugelkopf 8 ausgebildeten Anschlusskörper des Verbindungselementes
9, der in das als Kugelgelenkhülse 7 ausgebildete Gegenstück des Rahmens unter Ausbildung
eines Kugelgelenks eingreift, und andererseits durch die an dem Formkörper 10 ausgebildete
Klebstofffläche 11 erreicht, wobei das Verbindungselement 9 mit dem Formkörper 10
verbunden, vorzugsweise in der Mitte des Formkörpers 10 angelenkt ist. Wie aus den
Figuren 3 a) - c) ersichtlich, lässt sich das Dekorationssystem variabel einsetzen.
In der Figur 3 a) ist das Dekorationssystem 1 an einer Deckenfläche 13 angebracht,
bei der Darstellung nach der Figur 3 b) ist das Dekorationssystem 1 an einer Innenraumwandfläche
14 und bei der Darstellung 3 c) den Eck- bzw. Stoßkantenbereich zwischen einer Innenraumwandfläche
14 und einer Deckenfläche 13 überbrückend einerseits an der Deckenfläche 13 und andererseits
an der Innenraumwandfläche 14 befestigt. Hierbei ist bei den Darstellungen nach den
Figuren 3 b) und 3 c) jeweils ein Verbindungselement 9 a teleskopartig verlängerbar
ausgebildet und teilweise ausgezogen, so dass es länger als die Verbindungselemente
9 ausgebildet ist. Die Klebstoffflächen 11 sind in den Figuren 3 a) - c) als dunkle,
direkt an der jeweiligen Befestigungsfläche anliegende kleine Rechtecke dargestellt.
Die Verbindung zu den Verbindungselementen 9 bzw. 9 a bildet der Formkörper 10, der
jeweils als helles kleines Rechteck dargestellt ist. Mit Hilfe der längenveränderlichen
Verbindungselemente 9 a lassen sich zusätzlich zu der bereits durch das Kugelgelenk
möglichen Neigungsvariabilität der Dekorationsund/oder Funktionsfläche 3 weitere Verstellmöglichkeiten
erzielen. So ist in der Figur 3 b) eine geneigt zur Innenraumwandfläche 14 angestellte
Oberflächenseite der Dekorations- und/oder Funktionsfläche 3 allein durch eine unterschiedliche
Länge der Verbindungselemente 9 und 9 a erzielbar. Insgesamt sind die Verbindungselemente
9 und 9 a als stabförmige Verbindungsstege ausgebildet. Je nach Ausbildung des verwendeten
Klebstoffes ist der Formkörper 10 von der Innenraumoberfläche 12 wieder ablösbar.
Um die hierfür benötigte Kraft von Hand gut anbringen zu können, weist der Formkörper
10 ein Angreifelement 15 auf.
[0031] Die Rahmenelemente 4 bestehen aus Kunststoff. Sie sind als einzelne, flexible Steckelemente
ausgebildet und in die Steckhülsen 6 einsteckbar. In nicht dargestellter Weise ist
es auch möglich, die Rahmenelemente 4 bzw. Steckelemente miteinander durch verrastende
Steckverbindung oder Schraubverbindung zu verbinden. Einzelne Rahmenelemente 4 oder
Abschnitte einzelner oder aller Rahmenelemente 4 können als Leuchtmittel, insbesondere
Leuchtkette, ausgebildet sein.
[0032] In den Figuren 4 a) - c) ist die Anbringung des Dekorationssystems 1 bzw. eines Leichtbaurahmens
2 an einer Innenraumoberfläche 12 mittels einer Primer-Sekundenkleber-Verbindung dargestellt.
Bei einer solchen Verbindung ist die Klebstofffläche zerstörungs- und rückstandsfrei
von der Primer-Schicht wieder abzulösen. In diesem Fall haftet die Klebstoffschicht
mittelbar an der Innenraumoberfläche 12 an. Zur Herstellung dieser Befestigungsverbindung
wird zunächst von Hand eine Primer-Schicht 16 auf die Innenraumoberfläche aufgetragen.
Anschließend wird aus einem Behältnis 17 eine Sekundenkleberschicht 18 auf die Kontaktfläche
des Formkörpers 10 aufgebracht. Danach wird die mit Sekundenkleber 18 versehene Kontaktfläche
des Formkörpers 10 auf die Primer-Schicht 16 aufgesetzt und dadurch die Klebeverbindung
zur Innenraumoberfläche 12 geschaffen. Diese Verbindung ist wieder lösbar, so dass
gewünschtenfalls - wie in Figur 4 c) dargestellt - der Formkörper 10 an seinem Angreifelement
15 erfasst und durch Abziehen die Klebstoffbeschichtung von der Primer-Schicht gelöst
und damit insgesamt der Formkörper 10 - und damit der Leichtbaurahmen 2 - von der
Innenraumoberfläche 12 wieder entfernt werden kann.
[0033] Während ein Primer üblicherweise eine Adhäsionsverbesserung bewirkt, wird bei dem
erfindungsgemäßen Dekorationssystem für die Ausbildung der Primerschicht 16 ein Primer
verwendet, der sich dadurch auszeichnet, dass er den Untergrund verfestigt und die
Haftung des jeweiligen Klebstoffes so stark verringert, dass auf dem spezifischen
Untergrund ein zerstörungsfreies Entfernen ermöglicht wird. Die Auswahl des Primers
trifft der Klebstoffexperte unter Berücksichtigung der Festigkeit des Untergrundes,
der Elastizität und des Abschälverhaltens des Befestigungselementes 10 und des ausgewählten
Klebstoffes.
[0034] Vor der Anbringung des Leichtbaurahmens 2 auf einer Innenraumoberfläche 12 wird auf
dem Leichtbaurahmen 2 ein vorzugsweise aus Kunststoff bestehendes Dekorationselement
befestigt, dass die Dekorations- und/oder Funktionsfläche 3 aufweist, ggf. sogar vollständig
aus dieser besteht.
[0035] Vorzugsweise besteht die Dekorations- und/oder Funktionsfläche 3 aus einer Kunststoffschrumpffolie,
die in etwa die Größe der von den Rahmenelementen 4 aufgespannten Rahmenfläche aufweist.
Diese Folie wird von Hand über die Rahmenelemente 4 gezogen und anschließend durch
Erwärmungbeispielsweise mittels eines Föns - und dadurch bewirkte Schrumpfung dauerhaft
auf dem Leichtbaurahmen 2 fixiert. Anschließend wird der mit der Folie bespannte Rahmen
2 an der Innenraumoberfläche 12, beispielsweise wie in den Figuren 4 a) - c) dargestellt,
befestigt. Die Folie bzw. die Dekorations- und/oder Funktionsfläche 3 weist eine verspiegelte,
ionisierte und/oder mit einem Klebstofffilm versehene Oberflächenbeschichtung auf.
Hierdurch ist es möglich, die Dekorations- und/oder Funktionsfläche 3 für vielfältige
Anwendungsbereiche auszubilden. So kann sie als Spiegelfläche, aber auch als Druckfläche
oder als Dekorationsfläche für die Aufbringung weiterer Dekorationselemente ausgestaltet
werden. Auch die Aufbringung eines Duftfilmes ist möglich. Des weiteren kann das Dekorationselement
bzw. die Dekorations- und/oder Funktionsfläche 3 auch als dünnes, textiles oder textilähnliches
Flächengebilde ausgebildet sein.
[0036] Neben der Fixierung der Dekorations- und/oder Funktionsfläche 3 an dem Leichtbaurahmen
2 mittels Schrumpftechnologie ist es auch möglich, diese Befestigung mittels einer
Klebstoffbeschichtung zu realisieren. In diesem Fall ist dann entweder der Leichtbaurahmen
2 oberseitig oder das Dekorationselement bzw. die Dekorations- und/oder Funktionsfläche
3 unterseitig mit Klebstoff beschichtet. Insbesondere handelt es sich dabei dann um
eine wieder ablösbare Klebstoffverbindung, mit welcher die Dekorations- und/oder Funktionsfläche
3 aber dennoch dauerhaft an dem Leichtbaurahmen 2 fixiert ist. Alternativ kann die
Fixierung auch mittels eines Klettverschlusses erfolgen.
[0037] Die Verbindung zwischen dem die Dekorations- und/oder Funktionsfläche 3 tragenden
Leichtbaurahmen 2 und der jeweiligen Innenraumoberfläche 12 erfolgt dadurch, dass
die Klebstofffläche 11 unmittelbar auf der Innenraumoberfläche 12 oder mittelbar -
aufgrund einer als Primer-Schicht ausgebildeten Zwischenlageauf der Innenraumoberfläche
12 aufliegt. Hierbei ist die Klebstofffläche 11 in der Regel als Klebstoffschicht
ausgebildet. Die Klebstoffschicht kann aber auch zweigeteilt ausgebildet sein, wobei
dann ein Teil auf der Kontaktfläche des Formkörpers 10 aufliegt und der andere Teil
auf der Innenraumoberfläche. 12 aufliegt. Auf den im Verbindungsfall einander zugewandten
Oberflächen dieser beiden Klebstoffschichten sind dann formschlüssig ineinander greifende
Verbindungselemente, insbesondere Haken und Schlaufen oder pilzförmige Stifte und
Schlaufen einer Klettverbindung, angebracht, die dann die wieder ablösbare Verbindung
zwischen dem Leichtbaurahmen 2 und der Innenraumoberfläche 12 herstellen.
[0038] Die Klebstofffläche 11 kann von einem Haftklebstoff, insbesondere sogenannten Haftpads,
oder einem Hotmelt oder einem Reaktivklebstoff, insbesondere einem sogenannten Sekundenkleber,
gebildet sein. Auch kann die Klebstofffläche 11 von einem Montagekleber gebildet sein.
[0039] lnsbesondere bei Verwendung eines Haftklebstoffes kann dieser auf einem elastischen
Träger angeordnet sein, der von Hand erfassbar ist und durch Ziehen ein Ablösen der
Klebstofffläche 11 von der Innenraumoberfläche 12 bewirkt. In diesem Fall besteht
der Formkörper 10 aus elastischem Material und stellt den elastischen Träger dar.
Ebenso besteht die Klebestofffläche aus einem sehr elastischen, vorzugsweise streifenförmigen,
Haftklebstoff. Der Bereich eines Endes dieses Klebestreifens ist auf beiden Seiten
mit jeweils einer Abdeckfolie abgedeckt. Zumindest die zur Anhaftung an der Innenraumoberfläche
12 vorgesehene Fläche des Klebestreifens ist in an sich bekannter Weise mit einem
Schutzpapier abgedeckt, wenn der Klebestreifen bereits auf der Kontaktfläche des Formkörpers
10 angeordnet ist. Für den Fall, dass der Klebestreifen separat bereitgestellt wird
und vom Anwender noch auf die Kontaktfläche des Formkörpers 10 aufgebracht werden
muss, ist auch die zweite Seite bzw. Fläche des Klebestreifens in bekannter Weise
mit einem Schutzpapier abgedeckt.
[0040] Zur Verwendung dieser Streifen wird ein Streifen - gegebenenfalls nach Entfernung
des Schutzpapiers - auf die Kontaktfläche des Formkörpers 10 aufgebracht. Dabei sind
die Abdeckfolien an beiden Seiten des einen Endes des Streifens nicht zu entfernen.
Nach dem Ablösen des Schutzpapieres von der anderen Seite des Streifens wird der Formkörper
10 mit dieser Klebstofffläche auf die Innenraumoberfläche 12 geklebt und angedrückt.
[0041] Zum Ablösen des Formkörpers 10 von der Innenraumoberfläche 12 erfassen die Finger
des Benutzers das nicht mit Klebstoff versehene oder weiterhin von einer Abdeckfolie
abgedeckte Angreifelement 15 des Formkörpers 10 und ziehen in Richtung der Längsachse
des Streifens. Aufgrund der hohen Elastizität des Klebestreifens vergrößert sich dessen
Länge und verkürzt sich dessen Breite, wodurch sich der Haftklebstoff von der Innenraumoberfläche
12 ablöst. Auf diese Weise lässt sich der Formkörper 10 rückstands- und zerstörungsfrei
von der Innenraumoberfläche 12 ablösen.
[0042] Haftklebstoffe, die auch "pressure sensitive adhesives" genannt und mit "PSA" abgekürzt
werden, sind Klebstoffe, die in lösungsmittelfreier Form bei 20 °C permanent klebrig
sind und klebfähig bleiben und bei geringer Substratspezifität bei leichtem Anpressdruck
sofort auf fast allen Substraten haften. Mit Haftklebstoffen hergestellte Klebverbunde
können meistens ohne Zerstörung der verklebten Substrate gelöst werden.
[0043] Haftklebstoffe werden fast ausschließlich zur Beschichtung von Trägern, z. ,B. Papier-
oder Folienbändern, Haftetiketten oder selbstklebenden Dekorfolien, verwendet. Dazu
werden die eigentlichen Klebstoffe in Form von Lösungen, Dispersionen oder auch Schmelzen
auf die Träger aufgetragen. Nach dem Abbinden des Klebstoffs liegt die Haftklebstoffschicht
als dünner Film auf dem Träger vor. Auch niedrigviskose, lösungsmittelfreie, reaktive
Systeme (Polyurethan-Systeme) werden hierfür verwendet. Nach dem Abbinden des Klebstoffs
liegt die Haftklebstoffschicht als dünner Film auf dem Träger vor und wird bis zur
Anwendung mit geeigneten antiadhäsiv ausgerüsteten Materialien, z. B. Siliconpapier
oder siliconisierter Polyäthylenfolie, abgedeckt. Manchmal trägt man den Haftklebstoff
auch auf das Abdeckmaterial auf und überträgt den gebildeten Haftklebstofffilm im
Umkehrverfahren auf den eigentlichen Träger. Das trockene Auftragsgewicht schwankt
je nach Anwendungsgebiet und Rauhigkeit des Trägers zwischen 4 und 40 g/m
2.
[0044] Als Rohstoffe für Haftklebstoffe dienen natürliche und synthetische Kautschukarten
in Verbindung mit modifizierten Naturharzen, Phenolformaldehydharzen oder Kohlenwasserstoffharzen.
Neben Kautschuk werden häufig auch Polyacrylsäureester, Polymethacrylsäureester, Polyvinyläther
und Polyisobutentypen, ebenfalls meist in Kombinationen mit Harzen, verwendet. Für
spezielle Anwendungen sind auch Siliconharz-Haftklebstoffe bekannt.
[0045] Als Rohstoffe für Haftklebstoffe dienen grundsätzlich wasserlösliche und wasserunlösliche
Basis-Polymere, Weichmacher, Wachse, Harze, Füllstoffe und Hilfsstoffe wie Konservierungsmittel,
Antioxidantien und Farbstoffe.
[0046] Die Basis-Polymeren bestimmen im wesentlichen die kohäsiven Eigenschaften, die Festigkeit
und das Temperaturverhalten des Haftklebstoffes.
[0047] Die wasserunlöslichen Basis- Polymeren sind beispielsweise in einer Konzentration
von 0 bis 50 Gew. %, bevorzugt 0 bis 30 Gew. % im Haftklebstoff enthalten.
[0048] Zu den wasserunlöslichen Basis-Polymeren gehören beispielsweise Naturkautschuk, Butylkautschuk,
Styrol-Butadien-Copolymere (SBR-Kautschuk), Acrylnitril-Copolymere, Polychloropren,
Polyisobutylen, Polyvinylether, SBS- und SIS-Blockpolymere, Acrylate, Polyester, Polyurethane,
und/oder Silikone.
[0049] Häufig werden Haftklebstoffe bevorzugt, die mindestens ein wasserlösliches Polymer
aus der Gruppe der Polysaccharide, Polypeptide, Celluloseether, Stärkeether, Homo-
und/oder Copolymere der (Meth)acrylsäure, Malein-, Vinylsulfon-, Vinylphosphonsäure,
Polyvinylacetate, Vinylacetat-Copolymeren, insbesondere Vinylacetat-Alkylen-Copolymeren,
Polyvinylmethylether, Polyvinylpyrrolidone, Polyvinylalkohole, Polyurethane, enthalten.
[0050] Die wasserlöslichen Basis-Polymere sind beispielsweise in einer Konzentration von
1 bis 80 Gew.%, bevorzugt 1 bis 60 Gew.%, im Haftklebstoff enthalten.
[0051] Auch kann ein Haftklebstoff verwendet werden, der als wasserlösliches Polymer Polyvinylacetat
und/oder Vinylacetat-Alkylen-Copolymere enthält.
[0052] Der Weichmacher ist in dem Haftklebstoff im allgemeinen in einer Konzentration von
0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise in einer Konzentration von 5 bis 30 Gew.-% enthalten.
[0053] Brauchbare Weichmacher sind ein- oder mehrwertige Alkohole, vorzugsweise Glykolmonophenylether,
Hexamethylenglykol, Glycerin und insbesondere Polyalkylenglykole mit einer Molmasse
von 200 bis 6 000. Bevorzugt sind Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht bis
etwa 1 000, vorzugsweise bis etwa 600. Auch Polypropylenglykol und Polybutylenglykol
sowie Polymethylenglykol sind brauchbar. Zweckmäßigerweise werden Ester als Weichmacher
eingesetzt, z.B. flüssige Polyester und Glycerinester. Ebenfalls als Weichmacher geeignet
sind Benzoatweichmacher, beispielsweise Sucrosebenzoat, Diethylenglykoldibenzoat und/oder
Diethylenglykolbenzoat, bei dem etwa 50 bis etwa 95% aller Hydroxylgruppen verestert
worden sind, Phosphat-Weichmacher, beispielsweise t-Butylphenyldiphenylphosphat, Polyethylenglykole
und deren Derivate, beispielsweise Diphenylether von Poly(ethylenglykol), flüssige
Harzderivate, beispielsweise der Methylester von hydriertem Harz, pflanzliche und
tierische Öle, beispielsweise Glycerinester von Fettsäuren und deren Polymerisationsprodukte.
[0054] Bevorzugt werden Weichmacher auf Basis aromatischer Dicarbonsäureester eingesetzt,
also der entsprechende Ester der Phthalsäure, Isophthalsäure oder Terephthalsäure.
Insbesondere werden als Weichmacher Dialkylphthalate eingesetzt, die durch Veresterung
von Phthalsäure mit 4 bis 14 Kohlenstoffatomen aufweisenden Alkanolen erhalten werden.
[0055] Vor allem eignen sich medizinisches Weißöl und naphthenisches Mineralöl als Weichmacher.
[0056] Gegebenenfalls enthält der Haftklebstoff wenigstens ein natürliches, chemisch modifiziertes
oder synthetisches Wachs. lnsbesondere werden Wachse eingesetzt, die mit den wasserlöslichen
Substanzen kompatibel sind.
[0057] Als natürliche Wachse können pflanzliche Wachse, tierische Wachse, Mineralwachse
oder petrochemische Wachse eingesetzt werden. Als chemisch modifizierte Wachse können
Hartwachse wie Montanesterwachse, Sasolwachse usw. eingesetzt werden. Als synthetische
Wachse finden Polyalkylenwachse sowie Polyethylenglykolwachse Verwendung. Aus wirtschaftlichen
Gründen werden vorzugsweise petrochemische Wachse wie Petrolatum, Paraffinwachse,
Mikrowachse sowie synthetische Wachse, insbesondere Polyethylenwachse mit Schmelzpunkten
zwischen 85 und 140 °C und Molekulargewichten im Bereich von 500 bis 3 500, Paraffinwachse
mit Schmelzpunkten im Bereich von 45 bis 70 °C und Molekulargewichten zwischen 225
und 500, mikrokristalline Wachse mit Schmelzpunkten im Bereich von 60 bis 95 °C sowie
synthetische Fischer-Tropsch-Wachse mit Schmelzpunkten im Bereich von 100 bis 115
°C eingesetzt.
[0058] Die Menge der Wachse im Haftklebstoff beträgt im allgemeinen 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 10 Gew.-%.
[0059] Das Harz soll die Klebrigkeit des Haftklebstoffes bewirken und die Verträglichkeit
der Haftklebstoff Komponenten verbessern. Es wird im allgemeinen in einer Menge von
0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise in einer Menge von 5 bis 30 Gew.-% eingesetzt. Es handelt
sich dabei um
a) Hydroabietylalkohol und seine Ester, insbesondere seine Ester mit aromatischen
Carbonsäuren wie Terephthalsäure und Phthalsäure,
b) vorzugsweise modifizierte Naturharze wie Harzsäuren aus Balsamharz, Tallharz oder
Wurzelharz, z.B. vollverseiftes Balsamharz oder Alkylester von gegebenenfalls teilhydriertem
Kolophonium mit niedrigen Erweichungspunkten wie z.B. Methyl-, Diethylenglykol-, Glycerin-
und Pentaerythrit-Ester,
c) Acrylsäure-Copolymerisate, vorzugsweise Styrol-Acrylsäure-Copolymere,
d) Formaldeydharze, vorzugsweise Alkyurethan-Formaldeyhd-Harze,
e) Harz auf Basis funktioneller Kohlenwasserstoffharze.
[0060] Möglich ist es auch, als klebrigmachendes Harz einen Alkylester von teilhydriertem
Kolophonium einzusetzen, wobei die Alkylgruppe vorzugsweise 1 bis 6 C-Atome enthält.
Besonders geeignet sind Kohlenwasserstoff-Harze mit 5 bis 9 C-Atomen. Diese beinhalten
teil- bzw. vollhydrogenierte, aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffharze,
Naturharze sowie weitgehend oder vollständig hydrierte Polycyclopentadien-Harze.
[0061] Bevorzugt ist es, partiell polymerisiertes Tallharz, hydriertes Kohlenwasserstoffharz
und Kolophoniumglycerinester einzusetzen.
[0062] Auch kann ein Haftklebstoff verwendet werden, der als Harz Alkylurethan-Formaldehyd-Harz
und/oder modifiziertes Kolophonium-Harz enthält.
[0063] Die Füllstoffe können zwar eingesetzt werden, um den Haftklebstoff zu verbilligen,
vorzugsweise sollen sie jedoch die anwendungstechnischen, die klebetechnischen und
Aufarbeitungs-Eigenschaften verbessern. Es handelt sich um feste, nicht flüchtige
inerte Stoffe.
[0064] Darüber hinaus können dem Haftklebstoff übliche Hilfs- und Zusatzstoffe beigefügt
werden. Hier sind insbesondere die Antioxidantien zu nennen. Sie werden üblicherweise
in Mengen bis zu 2 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von etwa 0,1 bis 1,0 Gew.-% dem
Haftklebstoff beigefügt. Weitere Hilfs- und Zusatzstoffe sind Katalysatoren, optische
Aufheller, Antistatika, flammhemmende Mittel, Photostabilisatoren, Duftstoffe, Konservierungsmittel,
Farbpigmente, oder Gemische daraus.
[0065] Die Dispersionshaftklebstoffe sind vornehmlich auf Polyacrylsäureester-Dispersionen,
z. T. auch auf speziellen Vinylacetat-Copolymerisaten aufgebaut, wobei auch hier meistens
Harze zugesetzt werden. Für Schmelzhaftklebstoffe verwendet man neben geeigneten Harzen
vorwiegend zwei Polymerbasen, Äthylen-Vinylacetat-Copolymere und Styrol-Butadien-
bzw. Styrol-Isopren-Blockcopolymere, die auch als thermoplastische Kautschukarten
bezeichnet werden.
[0066] In der Regel ist ein Haftklebstoff aus einem hochpolymeren Basisharz, das die Kohäsionseigenschaft
und die spezifische Haftung bestimmt, und klebrigmachenden Harzen (sog. tackifier)
aufgebaut, wobei das klebrigmachende Harz in manchen Systemen auch durch niedermolekulare
Anteile des Basispolymeren ersetzt sein kann. Zur Erhöhung der Kohäsion wird das Basisharz
in manchen Systemen nach dem Auftrag vernetzt bzw. im Fall von Kautschukhaftklebstoffen
vulkanisiert.
[0067] Ein solcher Haftklebstoff kann unmittelbar auf die Kontaktfläche des Formkörpers
10 aufgebracht werden.
[0068] Unter "Hotmelt" werden Schmelzklebstoffe verstanden. Schmelzklebstoffe sind lösungsmittelfreie
Klebstoffe, die in der Wärme und in flüssigem Zustand Werkstoffoberflächen gut benetzen
können und an ihnen nach dem Erkalten und Erstarren fest anhaften. Sie bestehen in
der Regel aus einem Gemisch von Stoffen, die die adhäsive, die kohäsive und die additive
Komponente bilden. Bei der Herstellung werden die Komponenten zusammengeschmolzen
und anschließend konfektioniert.
[0069] Schmelzklebstoffe sind beispielsweise aus folgenden Komponenten hergestellt:
1) Elastische Polymere wie Block-Copolymere, z. B. Styrol-Butadien, Styrol-Butadien-Styrol,
Styrol-Isopren-Styrol, Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol, Styrol-Ethylen-Propylen-Styrol;
2) Ethylen-Vinyl-Acetat-Polymere, andere Ethylen-Ester und Copolymere, z. B. Ethylen-Methacrylat,
Ethylen-n-Butyl-Acrylat und Ethylen-Acrylsäure;
3) Polyolefine wie Polyethylen und Polypropylen;
4) Polyvinylacetat und Copolymere damit;
5) Polyacrylate;
6) Polyamide;
7) Polyester;
8) Polyvinylalkohole und Copolymere damit;
9) Polyurethane;
10) Polystyrole;
11) Polyepoxide;
12) Copolymere von Vinyl-Monomeren und Polyalkylenoxid-Polymeren;
13) Aldehyde, die Harze enthalten wie Phenol-Aldehyd, Urea-Aldehyd, Melamin-Aldehyd
und dergleichen.
[0070] Weiter können Komponenten zur Verstärkung der Adhäsion, Verdünnungsmittel, Stabilisatoren,
Antioxidantien, Farb- und Füllstoffe enthalten sein.
[0071] Als Komponenten zur Verbesserung der Adhäsion seien beispielhaft genannt:
1) Natürliche und modifizierte Harze,
2) Polyterpen-Harze,
3) phenolisch modifizierte Kohlenwasserstoff--Harze,
4) aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoff--Harze,
5) Phthalat-Ester und
6) hydrierte Kohlenwasserstoffe, hydrierte Harze und hydrierte Harz-Ester.
[0072] Als Verdünnungsmittel seien beispielhaft flüssiges Polybuten oder Polypropylen, Petroleumwachse
wie Paraffin und mikrokristalline Wachse, halbflüssiges Polyethylen; hydrierte tierische,
Fisch- und pflanzliche Fette, Mineralöl und synthetische Wachse sowie Kohlenwasserstoff-Öle
genannt.
[0073] Beispiele für die anderen Additive finden sich in der Literatur.
[0074] Unter Reaktionsklebstoffen werden Klebstoffe verstanden, die über chemische Reaktionen
(Polyreaktionen, Vernetzung) die durch Wärme, zugesetzte Härter oder andere Komponenten
bzw. Strahlung ausgelöst werden können, aushärten und abbinden (Römpp Lexikon Chemie
- Version 2.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1999).
[0075] Als Komponenten für den Reaktionsklebstoff eignen sich prinzipiell die bekannten
Reaktionsklebstoff-Komponenten, wie beispielsweise bei G. Habenicht, "Kleben: Grundlagen,
Technologie, Anwendungen", 3. Auflage, 1997 im Kapitel 2 beschrieben.
[0076] So werden beispielsweise als Harze Polymere aus Epoxiden, Polyisocyanaten, Cyanacrylaten,
Methacrylaten, ungesättigten Polyestern, Polyvinylformialen, Phenol-Formaldehyd-Harzen,
Harnstoff-Formaldeyd-Harzen, Melamin-Formaldeyd-Harzen, Resorcin-Formaldeydharzen
Polybenzimidazolen, Silikonen, silanmodifizierten Poylmeren; oder ein Gemisch aus
zwei oder mehr davon, verwendet.
[0077] Ebenso finden Härter aus der Gruppe katalytisch wirkender Verbindungen wie Peroxide,
Chlorwasserstoff und/oder nach dem Polyadditionsmechanismus reagierende Verbindungen
mit Amino-, Hydroxy-, Epoxy-, IsocyanatFunktionalitäten, Carbonsäureanhydride; oder
ein Gemisch aus zwei oder mehr, Verwendung.
[0078] Mindestens ein Additiv aus der Gruppe der Katalysatoren, Antioxidantien, Stabilisatoren,
Farbstoffpigmente, Duftstoffe, Konservierungsmittel; oder ein Gemisch aus zwei oder
mehr dieser Additive kann Bestandteil des erfindungsgemäßen Reaktionsklebstoffes sein.
[0079] Sekundenkleber sind Cyanacrylat-Klebstoffe. Die Cyanacrylat-Klebstoffe basieren im
wesentlichen auf üblichen Cyanacrylaten, d.h. auf Monoacrylsäureestern und/oder Biscyanoacrylaten.
[0080] Unter "üblichen Monocyanoacrylsäureestern" sind folgende Stoffe der allgemeinen Formeln
zu verstehen:
H
2C = C(CN)-CO-O-R (I)
[0081] In ihr ist R eine Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkoxyalkyl-, Aralkyl- oder
Haloalkylgruppe, bis zu 2 konjugierten C-C-Doppelbindungen, mit einem cycloaliphatischen
6-Ring, mit einem aromatischen Kern, der sich vom Benzol ableitet sowie vorzugsweise
mit Br oder Cl als Halogen, mit 1 bis 18, vorzugsweise 2, 3 oder 4 C-Atomen, insbesondere
eine Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- iso-Propyl-, n-Butyl-, iso-Butyl-, Pentyl-, Hexyl-,
Cyclohexyl-, Heptyl-, 2-Ethylhexyl-, n-Octyl-, n-Nonyl, Oxononyl-, n-Decyl-, n-Dodecyl-,
2,2,2-Trifluorethyl-, Hexafluorisopropyl-, Allyl-, Methallyl-, Crotyl-, Propargyl-,
Benzyl-, Phenyl-, Cresyl-, 2-Chlorethyl-, 3-Chlorpropyl-, 2-Chlorbutyl-, Tetrahydrofurfuryl-,
2-Methoxyethyl-, Butoxy-ethoxyethyl-, 3-Methoxybutyl- und 2-Ethoxyethylgruppe. Die
vorgenannten Cyanoacrylate sind dem Klebstoffachmann bekannt, vgl. Ullmanns's Encyclopaedia
of Industrial Chemystry, Bd. A1, S. 240, Verlag Chemie Weinheim (1985) sowie US 3
254 111. Bevorzugte Monomere sind die Allyl-, Methoxyethyl-, Ethoxyethyl-, Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl- oder Butyl-Ester der 2-Cyanoacrylsäure.
[0082] Unter "Biscyanoacrylaten" sind Stoffe mit folgender allgemeiner Formel zu verstehen:
[H
2C = C(CN)-CO-O]
2R
1 (II)
Darin ist R
1 ein verzweigter oder unverzweigter zweiwertiger Alkan-Rest mit 2 bis 18, insbesondere
6 bis 12 C-Atomen, der auch noch Heteroatome wie Halogene und Sauerstoff oder aliphatische
oder aromatische Ringe enthalten kann. Vorzugsweise ist R
1 jedoch ein reiner Kohlenwasserstoff.
[0083] Bekanntlich sind Cyanoacrylsäureester sowohl einer anionischen als auch einer Radikalketten-Polymerisation
zugänglich, und es ist daher ratsam, die Estermassen gegen beide Arten der Polymerisation
zu schützen, damit keine vorzeitige Härtung des Esters erfolgt, wodurch Schwierigkeiten
bei der Lagerung vermieden werden. Um eine anionische Polymerisation zu verhindern,
kann den Klebstoffen gemäß der Erfindung ein anionischer Polymerisationsinhibitor
zugesetzt werden. Geeignet hierfür sind alle anionischen Polymerisationsinhibitoren,
die bisher auf dem Gebiet der Cyanoacrylsäureester-Klebstoffe verwendet worden sind.
Beispielsweise kann der anionische Polymerisationsinhibitor ein saures Gas, eine protonische
Säure oder ein Anhydrid davon sein. Der bevorzugte anionische Polymerisationsinhibitor
für die Klebstoffe gemäß der Erfindung ist Schwefeldioxid, vorzugsweise in einer Menge
von 0,001 bis 0,5 %, bezogen auf den Klebstoff. Weitere verwendbare anionische Polymerisationsinhibitoren
sind Distickstoffmonoxid, Fluorwasserstoff, Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure,
Phosphorsäure, organische Sulfon- und Carbonsäuren und Anhydride davon, Phosphorpentoxid
und Säurechloride. Zweckmäßigerweise wird den Klebstoffen gemäß der Erfindung auch
ein Radikalkettenpolymerisationsinhibitor in einer Menge von 0,01 bis 0,05 % zugesetzt.
Dieser Radikalkettenpolymerisationsinhibitor kann irgendeiner der für Cyanoacrylsäureestermassen
bekannten Radikalkettenpolymerisationsinhibitoren sein. Gewöhnlich werden Phenolverbindungen,
beispielsweise Hydrochinon, t-Butylcatechinon, Pyrocatechin und p-Methoxyphenol verwendet
werden. Die obengenannten, im Handel erhältlichen 2-Cyanoacrylsäureethylesterzubereitungen
sind bereits stabilisiert. Falls es sich als notwendig erweisen sollte, bei Verwendung
dieser im Handel erhältlichen Zubereitungen die Konzentration am Stabilisator einzustellen,
so bietet dies dem Fachmann keine Schwierigkeiten.
[0084] Zweckmäßigerweise werden den erfindungsgemäßen Cyanacrylat-Massen noch Polymere zugesetzt,
z.B. um deren Viskosität zu erhöhen (Verdicker) bzw. um die Klebeeigenschaften zu
variieren. Die Polymere können in einer Menge von 1 bis 60, insbesondere 10 bis 50,
vorzugsweise 10 bis 30 Gew.% bezogen auf die Gesamtformulierung eingesetzt werden.
Geeignet sind vor allem Polymere auf Basis von Vinylethern, Vinylestern, Estern der
Acrylsäure und Methacrylsäure mit 1 bis 22 C-Atomen in der Alkohol-Komponente, Styrol
bzw. daraus abgeleitete Co- und Terpolymere mit Ethen, Butadien. Bevorzugt sind Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymere
mit einem Vinylchlorid-Anteil von 50 bis 95 Gew.-%. Die Polymere können in flüssiger,
harzartiger oder auch in fester Form vorliegen. Besonders wichtig ist, daß die Polymere
keine Verunreinigungen aus dem Polymerisationsprozeß enthalten, die die Aushärtung
des Cyanacrylats inhibieren. Wenn die Polymere einen zu hohen Wassergehalt aufweisen,
muß gegebenenfalls getrocknet werden. Das Molekulargewicht kann in einem breiten Rahmen
gestreut sein, sollte mindestens bei Mw = 1500, höchstens jedoch bei 1.000.000 liegen,
weil sonst die Endviskosität der Klebstoffformulierung zu hoch ist. Es können auch
Gemische der obengenannten Polymere eingesetzt werden.
[0085] Insbesondere die Kombination von niedrig- und hochmolekularen Produkten hat besondere
Vorteile in Bezug auf die Endviskosität der Klebstoff-Formulierung. Als Beispiele
für geeignete Polymere auf Basis Vinylacetat seien genannt: die Mowilith-Typen 20,
30, und 60, die Vinnapas-Typen B1,5, B100, B17, B5, B500/20VL, B60, UW 10, UW1, UW30,
UW4 und UW50. Als Beispiele für geeignete Polymere auf Basis Acrylat seien genannt:
Acronal 4F und die Laromer-Typen 8912, PE55F und PO33F. Als Beispiele für geeignete
Polymere auf Basis Methacrylat seien genannt: Elvacite 2042, die Neocryl-Typen B 724,
B999 731, B 735, B 811, B 813, B 817 und B722, die Plexidon MW 134, die Plexigum-Typen
M 825, M 527, N 742, N 80, P 24, P 28 und PQ 610. Als Beispiel für geeignete Polymere
auf Basis Vinylether sei genannt: Lutonal A25. Zur Verdickung können auch Cellulosederivate
und Kieselgel verwendet werden. Besonders hervorzuheben ist der Zusatz von Polycyanoacrylaten.
[0086] Darüber hinaus kann der erfindungsgemäßen Cyanoacrylat-Masse noch weitere Hilfsstoffe
enthalten, um bestimmte Effekte entsprechend dem Einsatzzweck zu erzielen. Dazu zählen
in erster Linie die Polymerisationsbeschleuniger, wie sie in der DE 43 17 886 beschrieben
werden, nämlich Polyalkylenoxide und deren Derivate, insbesondere deren Ester und
Ether.
[0087] Weiterhin können als Weichmacher Fettderivate eingesetzt werden, wie sie in der DE
197 52 893 oder in der DE 43 17 886 beschrieben sind. Dabei handelt es sich um Fette
und Fettderivate, insbesondere um aliphatische Alkohole, aliphatische Carbonsäureester
oder um Carbonsäureester einer carbocyclischen Verbindung. Nähere Angaben sind den
genannten Patentschriften direkt zu entnehmen. Natürlich kommen auch die üblichen
Weichmacher in Frage, z.B. Phthalate, Citronensäureester, Chlorparaffin und Trimellithsäureester.
[0088] Es können auch Lösungsmittel zugesetzt werden, insbesondere um die Löslichkeit des
Aldehyd- bzw. Keton-Kondensationsproduktes zu erhöhen bzw. um dieses Produkt in Form
einer Lösung leichter einzuarbeiten. Geeignete organische Lösungsmittel sind z.B.
Alkohole, Ether, Ketone und Alkylester mit niedrigem Molekulargewicht. Brauchbar sind
insbesondere Isopropanol, Methoxypropanol, Ethoxypropanol, Ethoxyethanol, Propoxyethanol,
Butoxyethanol, Methyl-Ethyl-Keton und N-Methyl-2-pyrrolidon. Der Gehalt an Lösungsmittel
in der Cyanacrylat-Masse sollte jedoch möglichst niedrig sein, um die Formbeständigkeit
nicht zu gefährden, vorzugsweise weniger als 20 Gew.-%.
[0089] Weitere Hilfsstoffe sind Aktivatoren, Farbstoffe, Farbpigmente, Geruchsstoffe, Konservierungungsmittel,
Antiseptika und Füllstoffe.
[0090] Aufgrund der Verwendung von flexiblen, dünnen und leichten Steck- bzw. Rahmenelementen
4 lassen sich für das Dekorationssystem 1 alle denkbaren Formen, wie Kreise, Herze,
Sterne, Dreiecke etc. realisieren. Zweckmäßig sind die Rahmenelemente 4 zur Erzielung
einer solchen Variabilität biegsam ausgebildet. Die Dekorations- und/oder Funktionsfläche
3 kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen, wie Kunststoff, Textil, Nonwowens,
etc.. Sie kann bedruckt oder bemalbar sein, Duft aufnehmen, spiegeln, Licht reflektieren,
etc.. Sie kann selbstdekorativ sein oder zur Aufnahme des eigentlichen Dekorations-
und/oder Funktionselementes dienen, dass seinerseits wiederum auf die Fläche 3 geklebt,
geklettet, gesteckt etc. werden kann. Die Fläche 3 kann auf den Rahmen 2 geklebt,
gesteckt, gebunden, geschrumpft etc. werden.
[0091] Die Rahmenelemente 4 können natürlich auch aus anderen Materialien, wie Holz oder
Metall bestehen.
[0092] Der verwendete Klebstoff wird insbesondere derart auf die Innenraumoberfläche 12
abgestimmt, dass die Klebstofffläche 11 ohne Beschädigung der Innenraumoberfläche
12 wieder ablösbar ist. Neben der in den Figuren 4 a) - c) dargestellten Aufbringung
des Klebstoffes von Hand auf die Kontaktfläche des Formkörpers 10 ist es natürlich
auch möglich, diese Beschichtung gleich werkseitig auf dem Kunststoffkörper 10 vorzunehmen.
[0093] Schließlich ist es auch möglich, die Verbindungselemente 9 und 9 a mit einer auf
der Innenraumoberfläche 12 aufliegenden Verbindungsfläche auszugestalten, die mechanisch,
beispielsweise mittels Nägeln oder Schrauben an der Innenraumoberfläche 12 befestigt
ist.
1. Dekorationssystem (1), welches einen an Innenraumoberflächen (12) vorzugsweise mittels
Klebstoff anbringbaren Leichtbaurahmen (2) oder ein Leichtbaugestell und eine daran
anbringbare Dekorations- und/oder Funktionsfläche (3) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass der Leichtbaurahmen (2) oder das Leichtbaugestell mindestens ein Verbindungselement
(9) aufweist, das den Rahmen (2) oder das Gestell kraftschlüssig und unabhängig von
der Lage einer Verbindungsfläche, insbesondere einer Klebstofffläche (11), lageveränderbar
gelagert mit der im Anwendungszustand mittelbar oder unmittelbar auf der Innenraumoberfläche
(12) aufliegenden Verbindungsfläche, insbesondere anhaftenden Klebstofffläche (11),
verbindet.
2. Dekorationssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Innenraumoberfläche (12) eine Innenraumwandfläche (14) und/oder eine Deckenfläche
(13) oder eine darauf aufgebrachte Beschichtung ist.
3. Dekorationssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (9) einen eine Kontaktfläche zur Klebstofffläche (11) ausbildenden
Formkörper (10) aufweist.
4. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (9) einen Anschlusskörper und der Rahmen (2) oder das Gestell
ein mit dem Anschlusskörper unter Ausbildung einer Verbindungseinrichtung (5) zusammenwirkendes
Gegenstück aufweist.
5. Dekorationssystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlusskörper als Kugelkopf (8) und das Gegenstück als zur Ausbildung eines
Kugelgelenks mit dem Kugelkopf (8) zusammenwirkende Kugelgelenkhülse (7) ausgebildet
ist.
6. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen den Formkörper (10) und den Anschlusskörper, insbesondere den Kugelkopf (8),
verbindenden, vorzugsweise stabförmigen, Verbindungssteg.
7. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (9) derart mittels der Verbindungseinrichtung (5) am Rahmen
(2) und/oder einer weiteren Verbindungseinrichtung am Formkörper (10) angelenkt ist,
dass der Rahmen (2) oder das Gestell in beliebigen Neigungsstellungen zur Innenraumoberfläche
(12) an dieser anbringbar ist.
8. Dekorationssystem nach einem der Ansprüche 4 - 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenstück, insbesondere die Kugelgelenkhülse (7), mindestens eine Steckhülse
(6) aufweist, die mit einem Rahmenelement (4) verbindbar ist.
9. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) oder das Gestell aus einzelnen, vorzugsweise flexiblen, als Steckelemente
ausgebildeten Rahmenelementen (4) zusammensetzbar ist.
10. Dekorationselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (9 a) verlängerbar, insbesondere teleskopartig ausziehbar,
ausgebildet ist.
11. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steckelemente miteinander verrastbar ineinandersteckbar oder ineinanderschraubbar
ausgebildet sind.
12. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Leichtbaurahmen (2) und/oder die Dekorations- und/oder Funktionsfläche (3) aus
Kunststoff bestehen.
13. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstofffläche (11) von einem Haftklebstoff oder einem Hotmelt oder einem Reaktivklebstoff,
insbesondere einem sogenannten Sekundenkleber, gebildet ist.
14. Dekorationssystem nach einem Ansprüche 3 - 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstofffläche (11) als auf der Kontaktfläche des Formkörpers (10) aufgebrachte
Klebstoffschicht aufgebracht ist.
15. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht mit einer auf der Innenraumoberfläche (12), insbesondere der
Innenraumwandfläche (14) und/oder der Deckenfläche (13) aufgebrachten Primer-Schicht
(16) zusammenwirkt.
16. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht von der Innenraumoberfläche (12) und/oder der darauf aufgebrachten
Primer-Schicht (16) durch Abziehen von Hand ohne Beschädigung der Innenraumoberfläche
(12) wieder ablösbar ist.
17. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (10) ein von Hand ergreifbares Angreifelement (15) aufweist.
18. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorations- und/oder Funktionsfläche (3) von einer Kunststofffolie oder einem
dünnen textilen oder einem textilähnlichen Flächengebilde ausgebildet und dauerhaft
fixiert, insbesondere aber wieder ablösbar, auf dem Rahmen (2) oder Gestell angebracht
ist.
19. Dekorationssystem nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorations- und/oder Funktionsfläche (3) aus einer Schrumpffolie besteht.
20. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorations- und/oder Funktionsfläche (3) eine verspiegelte, ionisierte und/oder
mit einem Klebstofffilm versehene Oberflächenbeschichtung aufweist.
21. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorations- und/oder Funktionsfläche (3) und/oder der Rahmen (2) oder das Gestell
eine Klebstoffbeschichtung aufweisen, mittels welcher die Dekorations- und/oder Funktionsfläche
(3) und der Rahmen (2) oder das Gestell. dauerhaft fixiert, insbesondere aber wieder
lösbar, miteinander verbindbar sind.
22. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die den Formkörper (10) und die Innenraumoberfläche (12) verbindende Klebstoffschicht
zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein Teil auf dem Formkörper (10) und der andere
Teil auf der Innenraumoberfläche (12) angebracht ist und zwischen beiden Teilen formschlüssig
ineinandergreifende Verbindungselemente, insbesondere Haken und Schlaufen oder pilzförmige
Stifte und Schlaufen einer Klettverbindung, an den sich gegenüberliegenden Klebstoffschichtflächen
angeordnet sind.
23. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Leichtbaurahmen (2) oder das Leichtbaugestell zumindest abschnittsweise Leuchtmittel,
insbesondere eine Leuchtkette, aufweist.
24. Dekorationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (10) aus Kunststoff besteht und insbesondere als, vorzugsweise dünnes,
Spritzgussteil oder elastischer Streifen und/oder Schaumkörper ausgebildet ist.