[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine,
welche ein Katalysatorsystem mit einem NOx-Speicherkatalysator aufweist, in verschiedenen
Betriebsarten, wobei sich in wenigstens einer ersten Betriebsart NOx in den NOx-Speicherkatalysator
einlagert und in wenigstens einer zweiten Betriebsart NOx aus dem NOx-Speicherkatalysator
abgegeben wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 2.
[0002] Bei direkteinspritzenden, schichtladefähigen Ottomotoren mit Katalysatorsystem sind
mehrere Betriebsarten möglich, wobei jedem Punkt in einem Last-Drehzahl-Kennfeld der
Brennkraftmaschine eine bestimmte Betriebsartenzulassung zugeordnet ist: Ein stöchiometrischer
Homogenbetrieb mit Lambda gleich 1,0 im gesamten Kennfeldbereich; ein Schichtbetrieb
bei kleinen Lasten und Drehzahlen sowie ein Homogen-Magerbetrieb mit Lambda bis maximal
1,6 bis in den Bereich mittlerer Lasten und Drehzahlen. Grundsätzlich wird angestrebt,
die betriebspunktabhängig verbrauchsgünstigste Betriebsart zu wählen. Aus verschiedenen
Gründen ist dies jedoch nicht immer möglich: Bei kaltem Motor und Katalysatorsystem
wird zunächst nur der stöchiometrische Homogenbetrieb zugelassen, bis das Katalysatorsystem
eine gewisse Mindesttemperatur erreicht bzw. überschritten hat. Zusätzlich muß beispielsweise
der Schichtbetrieb und der Homogen-Magerbetrieb periodisch zur NOx-Regeneration oder
Entschwefelung verlassen werden.
[0003] Aus der EP 0 894 962 A2 ist eine Katalysatoranordnung bekannt, bei der eine Gemischanfettung
nur dann zugelassen wird, wenn die Brennkraftmaschine nach einer gewissen Zeitdauer
nach Umschaltung der Betriebsart einen stabilen Zustand erreicht hat.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der obengenannten Art bzgl.
der Betriebsartenumschaltung so zu modifizieren, daß unter Beibehaltung eines insgesamt
emissionsgünstigen Betriebes eine Verbrauchsminderung erzielt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der o.g. Art mit den in Anspruch
1 bzw. 2 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß wenigstens einem Punkt in einem Last-Drehzahl-Kennfeld
der Brennkraftmaschine eine vorbestimmte, maximale Zeitspanne für jede erste Betriebsart
zugeordnet ist, nach der in eine, diesem Punkt zugeordnete zweite Betriebsart umgeschaltet
wird.
[0007] Alternativ ist in einem Last-Drehzahl-Kennfeld der Brennkraftmaschine zwischen einem
ersten Kennfeldbereich, in dem die erste Betriebsart zugelassen ist, und einem zweiten
Kennfeldbereich, in dem die zweite Betriebsart zugelassen ist, ein dritter Kennfeldbereich
vorgesehen, in dem die Brennkraftmaschine lediglich für eine vorbestimmte Zeitdauer
in der ersten Betriebsart betrieben wird und nach Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer
in die zweite Betriebsart des zweiten Kennfeldbereichs umgeschaltet wird.
[0008] Dies hat den Vorteil, daß bei einem nur kurzfristigen Wechsel des Zustandes der Brennkraftmaschine
von einem ersten Betriebszustand, in dem die Brennkraftmaschine in der ersten Betriebsart
betrieben wird, in einen zweiten Betriebszustand, in dem die Brennkraftmaschine in
der zweiten Betriebsart betrieben werden soll, nicht sofort in die zweite Betriebsart
und ggf. in eine NOx-Regeneration umgeschaltet wird, welche eine Ausführung einer
verbrauchsgünstigen ersten Betriebsart für eine gewisse nachfolgende Zeit blockieren
würde, so daß sich insgesamt eine Verbrauchsminderung bei keiner wesentlichen Verschlechterung
der Emissionseigenschaften einstellt.
[0009] Beispielsweise umfaßt die erste Betriebsart einen Magerbetrieb, insbesondere einen
Schichtbetrieb und/oder einen Homogen-Magerbetrieb, mit einem Wert Lambda für ein
Luft-Kraftstoff-Verhältnis größer 1,1 und die zweite Betriebsart einen stöchiometrisch
homogenen Betrieb mit einem Wert Lambda für ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis gleich
1.
[0010] Zweckmäßigerweise ist eine dritte Betriebsart mit einer NOx-Regeneration des NOx-Speicherkatalysators
und einem Wert Lambda für ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis kleiner 1 vorgesehen, wobei
in Abhängigkeit von einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine und einem Beladungszustand
des NOx-Speicherkatalysators zu dieser dritten Betriebsart umgeschaltet wird.
[0011] Beispielsweise ist die vorbestimmte, maximale Zeitspanne kleiner oder gleich 80%
derjenigen Zeitspanne, welche zwischen zwei NOx-Regeneration bei einem ununterbrochenen
Betrieb in der diesem Punkt zugeordneten ersten Betriebsart vergeht.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die vorbestimmte, maximale Zeitspanne
einen Wert zwischen 0 und 20 Sekunden, insbesondere einen Wert zwischen 0 und 5 Sekunden
auf.
[0013] Weitere Merkmale, Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen, sowie aus der nachstehenden Beschreibung der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnungen. Diese zeigen in
- Fig. 1
- eine grafische Darstellung eines Last-Drehzahl-Kennfeldes gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- eine grafische Darstellung von Fahrgeschwindigkeit und angefordertem Moment, welche
über eine Zeit aufgetragen sind, gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 3
- eine grafische Darstellung eines Last-Drehzahl-Kennfeldes gemäß einer ersten bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 4
- eine grafische Darstellung von Fahrgeschwindigkeit und angefordertem Moment, welche
über eine Zeit aufgetragen sind, gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung von Fig. 3,
- Fig. 5
- eine grafische Darstellung eines Last-Drehzahl-Kennfeldes gemäß einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung.
[0014] Fig. 3 veranschaulicht grafisch eine erste bevorzugte Ausführungsform eines Last-Drehzahl-Kennfelds
einer Brennkraftmaschine für ein erfindungsgemäßes Verfahren, wobei auf der horizontalen
Achse 10 eine Drehzahl und auf der vertikalen Achse 12 ein Motormoment (Nm) aufgetragen
sind. Das Last-Drehzahl-Kennfeld ist in Bereiche 14, 15, 16 und 18 aufgeteilt. Im
Bereich 14 ist ein stöchiometrisch homogener Betrieb, im Bereich 16 ist ein homogen-mager
Betrieb und im Bereich 18 ist ein Schichtbetrieb zugelassen. Die Betriebsarten stöchiometrisch
homogen und homogen-mager sind auch in den jeweils darunter liegenden Bereichen 15,
16 und 18 zugelassen. Fig. 4 veranschaulicht grafisch einen zugehörigen Verlauf von
Fahrgeschwindigkeit 20 und angefordertem Moment 22, welche auf der vertikalen Achse
24 aufgetragen sind, über die Zeit (sec), welche auf der horizontalen Achse 26 aufgetragen
ist. Es sind in Fig. 3 und 4 besondere Betriebspunkte 28, 30, 32, 34 und 36 gekennzeichnet.
[0015] Die vorgenannten Betriebsarten stöchiometrisch homogen, homogen-mager und Schichtladebetrieb
unterliegen einer gewissen hierarchischen Ordnung. Dabei stellt der Schichtbetrieb
die niedrigste Hierarchie dar, gefolgt vom homogen-mager Betrieb. Die höchste Hierarchiestufe
hat der stöchiometrisch homogene Betrieb. Dies bedeutet, daß die Betriebsart mit der
niedrigsten Hierarchie, der Schichtbetrieb, nur in dem entsprechend zugewiesenen Betriebsfenster
(Bereich 18) zugelassen wird, während die höher eingeordneten Betriebsarten auch in
den Betriebsfenstern (Bereiche 15, 16 und 18) der niedriger eingeordneten Betriebsarten
vorkommen können. So kann bei kleinen Lasten und Drehzahlen (Bereich 18) sowohl der
Schichtbetrieb als auch beispielsweise der homogen-mager Betrieb zugelassen werden,
während bei hohen Lasten und Drehzahlen (Bereiche 14, 15 und 16) keinesfalls der Schichtbetrieb
zulässig ist.
[0016] Größe und Form der Betriebsfenster (Bereiche 14, 15, 16 und 18) richten sich nach
verschiedenen Anforderungen. Ein wichtiges Kriterium liegt darin, die Betriebsart
mit dem günstigsten Verbrauch zu bevorzugen. Als weitere Kriterien werden Abgaszusammensetzung,
Laufruhe, Abgastemperatur, Klopfneigung usw. herangezogen. Wird im dynamischen Betrieb
ein Betriebsartenbereich 16 oder 18 in Richtung höhere Drehzahlen und/oder Lasten
verlassen, so wird auf eine höher priorisierte Betriebsart umgeschaltet, d.h. beispielsweise
vom Schichtbetrieb (Bereich 18) in den homogen-mager Betrieb (Bereich 16) oder den
stöchiometrisch homogenen Betrieb (Bereich 14) und vom homogen-mager Betrieb (Bereich
16) in den stöchiometrisch homogenen Betrieb (Bereich 14).
[0017] Die Betriebsartengrenze des homogen-mager Betriebs ist in hohem Maße durch die Abgaszusammensetzung
definiert. Der bei magerlauffähigen Ottomotoren üblicherweise eingesetzte NOx-Speicherkatalysator
benötigt zum Erreichen optimaler NOx-Einlagerungswirkungsgrade eine Beaufschlagung
mit einem möglichst niedrigen NOx-Massenstrom bei möglichst niedrigem Abgasmassenstrom
und zugleich die Einhaltung eines Arbeitstemperaturfensters von ca. 250°C bis maximal
ca. 500°C. Bei höheren Lasten (> ca. 5 bar effektiver Mitteldruck) nimmt der NOx-Massenstrom
deutlich zu und kann Werte von 50 g/h überschreiten. Bei einem länger andauernden
Betrieb wird der NOx-Speicherkatalysator bei diesen NOx-Massenströmen sehr schnell
gesättigt, so daß entweder eine sehr häufige NOx-Regeneration erforderlich ist, was
Verbrauchsnachteile und auch Emissionsnachteile mit sich bringt, da bei jeder NOx-Regeneration
ein kleiner Schadstoffdurchbruch erfolgt, oder bei Inkaufnahme höherer NOx-Durchbrüche
die erforderliche Schadstoffkonvertierung nicht erreichbar ist.
[0018] Erfindungsgemäß ist im Last-Drehzahl-Kennfeld gemäß Fig. 3 zusätzlich der Bereich
15 vorgesehen, in dem nur ein temporärer Aufenthalt in einer Betriebsart vorgesehen
ist, bei der sich NOx im NOx-Speicherkatalysator einlagert. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist um den Bereich 16, in dem der homogen-mager Betrieb zugelassen ist, ein Lastgürtel
15 von 1 bis 4 bar Breite und/oder ein Drehzahlgürtel von max. 1000/min in das Betriebsfenster
14 für den stöchiometrisch homogenen Betrieb eingefügt. In diesem Bereich 15 ist für
eine vorbestimmte Zeitdauer von beispielsweise 0,5 s bis 20 s, insbesondere 2 s bis
5 s, der homogen-mager Betrieb zugelassen. Bei Überschreiten dieses Zeitfensters,
d.h. wenn sich der aktuelle Betriebszustand der Brennkraftmaschine länger als die
vorbestimmte Zeitdauer in dem Bereich 15 befindet, wird der homogen-mager Betrieb
zugunsten des stöchiometrisch homogenen Betriebs verlassen. Dieser Gürtel 15 ist im
wesentlichen wegen der hohen NOx-Rohemissionen für einen dauernden homogen-mager Betrieb
ungeeignet.
[0019] Um den besonderen Vorteil der Erfindung darzulegen, ist in den Fig. 3 und 4 beispielhaft
ein Betriebsverlauf über Betriebspunkte 28, 30, 32, 34 und 36 dargestellt, der mit
einem entsprechenden Betriebsverlauf bei herkömmlichem Last-Drehzahl-Kennfeld gemäß
Fig. 1 und 2 verglichen wird. In Fig. 1 und 2 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet, wie in den Fig. 3 und 4. Nach längerem Magerbetrieb (28 bis 32) wird
die Lastgrenze für homogen-mager Betrieb kurzzeitig überschritten (Betriebspunkt 34)
und anschließend befindet sich der Betriebszustand der Brennkraftmaschine wieder im
Betriebsfenster 18 für den Schichtbetrieb (Betriebspunkt 36).
[0020] Wie sich aus den Fig. 1 und 2 ergibt, wird bei einem derartigen Betriebsverlauf am
Betriebspunkt 34 sofort der stöchiometrisch homogen Betrieb angefordert. Da der NOx-Speicherkatalysator
zu diesem Zeitpunkt bereits eine gewisse NOx-Masse eingelagert hat, wird unmittelbar
eine NOx-Regeneration angefordert, da ohne diese NOx-Regeneration im Betrieb mit Lambda
= 1 die vorher eingelagerten Stickoxide (NOx) weitgehend unkonvertiert wieder ausgetrieben
würden. Die kurze Lastanforderung bei 34 bewirkt somit einen längeren Betrieb in einer
Betriebsart mit NOx-Regeneration, wie durch eine fette Linie angedeutet. Da jedoch
der Betriebszustand der Brennkraftmaschine unmittelbar nach der kurzen Lastanforderung
bei 34 wieder in das Betriebsfenster 18 für den Schichtbetrieb fällt und eine NOx-Regeneration
wegen eines noch nicht gesättigten NOx-Speicherkatalysators noch nicht notwendig gewesen
wäre, führt die erzwungene NOx-Regeneration zu einem emissions- und verbrauchsungünstigeren
Betrieb, da von den motorischen Parametern statt der NOx-Regeneration überwiegend
ein Betrieb im Mager- oder Schichtbetrieb möglich gewesen wäre.
[0021] Im Vergleich mit Fig. 3 und 4 zeigt sich, daß die Erfindung hier deutliche Vorteile
bietet. Die Leistungsanforderung bei 34 führt zu einem Wechsel des Betriebszustandes
der Brennkraftmaschine in den Übergangsbereich 15 zwischen Zulassung von homogen-mager
Betrieb (Bereich 16) und stöchiometrisch homogenen Betrieb (Bereich 14). Dadurch wird
zunächst weiter die Betriebsart homogen-mager fortgesetzt und nicht sofort der stöchiometrisch
homogenen Betrieb angefordert, wodurch es auch nicht zu einer NOx-Regeneration kommt.
Da die Lastanforderung bei 34 mit ca. 1,5 s zeitlich unter der für den Bereich 15
vorbestimmten Zeitdauer bleibt, wird nicht in den stöchiometrisch homogenen Betrieb
umgeschaltet. Vielmehr befindet sich der Betriebszustand der Brennkraftmaschine bei
36 wieder im Bereich 18 für den Schichtbetrieb und die Brennkraftmaschine wird dementsprechend
im Schichtbetrieb betrieben, da der NOx-Speicherkatalysator noch nicht vollständig
gesättigt ist. Insgesamt entfällt ein Mehrverbrauch für einen stöchiometrisch homogenen
Betrieb und die vorgezogene NOx-Regeneration. Auch das Emissionsverhalten ist insgesamt
günstiger, da wegen der sehr kurzen Verweildauer im Bereich 15 die erhöhten NOx-Rohemissionen
noch nicht zu einer Übersättigung des NOx-Speicherkatalysators und damit zu NOx-Durchbrüchen
führen. Zusätzlich entfallen die bei der NOx-Regeneration anfallenden Emissionsspitzen.
[0022] Wie der unmittelbare Vergleich der Fig. 3 und 1 ergibt, ist erfindungsgemäß im Last-Drehzahl-Kennfeld
zusätzlich an einem Übergang von einem ersten Bereich (Bereich 16) mit einer ersten
Betriebsart mit NOx-Einlagerung in den NOx-Speicherkatalysator (homogen-mager Betrieb)
zu einem zweiten Bereich (Bereich 14) mit einer zweiten Betriebsart mit NOx-Abgabe
aus dem NOx-Speicherkatalysator (stöchiometrisch homogener Betrieb) ein dritter Bereich
(Gürtel 15) vorgesehen, in dem die erste Betriebsart (homogen-mager Betrieb) nur für
eine vorbestimmte Zeitdauer zugelassen ist. Erst bei Überschreiten dieser vorbestimmten
Zeitdauer, d.h., wenn sich der Betriebszustand der Brennkraftmaschine länger als die
vorbestimmte Zeitdauer in dem dritten Bereich (Gürtel 15) befindet, wird von der ersten
Betriebsart (homogen-mager Betrieb) in die zweite Betriebsart (stöchiometrisch homogener
Betrieb) umgeschaltet. Der dritte Bereich (Gürtel 15) liegt dabei in einem Bereich
des Last-Drehzahl-Kennfeldes, in dem eigentlich die erste Betriebsart (homogen-mager
Betrieb) nicht zugelassen wäre. Es wird somit die harte Grenze zwischen den Bereichen
14 und 16 zugunsten der ersten Betriebsart (homogen-mager Betrieb) aufgeweicht.
[0023] Eine alternative Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 5 dargestellt. Diese illustriert
wieder ein Last-Drehzahl-Kennfeld einer Brennkraftmaschine (Motorkennfeld), wobei
analog zu Fig. 3 auf der horizontalen Achse 10 die Drehzahl und auf der vertikalen
Achse 12 das Motormoment (Nm) aufgetragen ist. Für jeden Betriebspunkt dieses Motorkennfeldes
ist erfindungsgemäß eine maximale Verweildauer in der ersten Betriebsart mit NOx-Einlagerung
in den Speicherkatalysator (Schichtbetrieb und/oder homogen-mager Betrieb) festgelegt,
bevor die emissionssichere zweite Betriebsart (stöchiometrisch homogener Betrieb)
angefordert wird, wenn sich die Brennkraftmaschine länger als die Verweildauer an
bzw. nahe dem Betriebspunkt oder in einem entsprechenden Bereich des Motorkennfeldes
befindet. Hierdurch werden die nur mit gepunkteten Linien angedeuteten harten Grenzen
zwischen verschiedenen Bereichen des Motorkennfeldes mit unterschiedlicher Betriebsartenzulassung
aufgeweicht. So ist in dem dargestellten Beispiel an dem Betriebspunkt 38 für den
Schichtbetrieb und den homogen-mager Betrieb jeweils ein extrem hoher Wert eingetragen,
beispielsweise 100.000 Sekunden. Am Betriebspunkt 40 ist für den Schichtbetrieb der
Wert 0 Sekunden und für den homogen-mager Betrieb wiederum beispielsweise 100.000
Sekunden eingetragen. Der Wert "0 Sekunden" an einem Betriebspunkt für eine Betriebsart
bedeutet dabei im wesentlichen, daß diese Betriebsart an dem entsprechenden Betriebspunkt
nicht zugelassen ist. Ein hoher Wert für die Verweildauer bedeutet, daß an diesem
Betriebspunkt die entsprechende Betriebsart uneingeschränkt zugelassen ist. Am Betriebspunkt
42 ist für den Schichtbetrieb wieder der Wert 0 Sekunden und für den homogen-mager
Betrieb beispielsweise der Wert 3 Sekunden eingetragen. Eine entsprechende Anzahl
derartiger Betriebspunkte im Motorkennfeld erzeugt einen Bereich, in dem die erste
Betriebsart nur temporär, d.h. maximal für die vorbestimmte Zeitdauer oder Verweildauer
zugelassen wird. Zweckmäßigerweise definieren die gestrichelten Linien Grenzen, an
denen sich die vorbestimmten Zeitdauern für die ersten Betriebsarten (Magerbetrieb
bzw. homogen-mager Betrieb) ändern. Jedoch sind auch innerhalb dieser Grenzlinien
Änderungen der vorbestimmten Zeitdauern möglich. So ist am Betriebspunkt 44 neben
dem Wert 0 Sekunden für der Schichtbetrieb ein vom Betriebspunkt 42 abweichender Wert
für den homogen-mager Betrieb von beispielsweise 7 Sekunden eingetragen. Am Betriebspunkt
46 ist für den Schichtbetrieb und den homogen-mager Betrieb jeweils der Wert 0 Sekunden
eingetragen.
[0024] In beiden zuvor erläuterten Alternativen ist die vorbestimmte Zeitdauer bzw. Verweildauer
beispielsweise kleiner oder gleich 80% desjenigen Zeitintervalls, welches zwischen
zwei aufeinander folgenden NOx-Regenerationen bei Betrieb mit erster Betriebsart (Magerbetrieb:
Schichtbetrieb und/oder homogen-mager Betrieb) liegt. In konkreten Zahlen bedeutet
dies einen Wert für die vorbestimmte Zeitdauer bzw. Verweildauer von beispielsweise
im Bereich zwischen 0,5 s bis 20 s oder im Bereich zwischen 2 s bis 5 s.
1. Verfahren zum Betreiben einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine, welche ein
Katalysatorsystem mit einem NOx-Speicherkatalysator aufweist, in verschiedenen Betriebsarten,
wobei sich in wenigstens einer ersten Betriebsart NOx in den NOx-Speicherkatalysator
einlagert und in wenigstens einer zweiten Betriebsart NOx aus dem NOx-Speicherkatalysator
abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einem Punkt in einem Last-Drehzahl-Kennfeld der Brennkraftmaschine eine
vorbestimmte, maximale Zeitspanne für jede erste Betriebsart zugeordnet ist, nach
der in eine, diesem Punkt zugeordnete zweite Betriebsart umgeschaltet wird.
2. Verfahren zum Betreiben einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine, welche ein
Katalysatorsystem mit einem NOx-Speicherkatalysator aufweist, in verschiedenen Betriebsarten,
wobei sich in wenigstens einer ersten Betriebsart NOx in den NOx-Speicherkatalysator
einlagert und in wenigstens einer zweiten Betriebsart NOx aus dem NOx-Speicherkatalysator
abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Last-Drehzahl-Kennfeld der Brennkraftmaschine zwischen einem ersten Kennfeldbereich,
in dem die erste Betriebsart zugelassen ist, und einem zweiten Kennfeldbereich, in
dem die zweite Betriebsart zugelassen ist, ein dritter Kennfeldbereich vorgesehen
ist, in dem die Brennkraftmaschine lediglich für eine vorbestimmte Zeitdauer in der
ersten Betriebsart betrieben wird und nach Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer in die
zweite Betriebsart des zweiten Kennfeldbereich umgeschaltet wird.
3. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Betriebsart einen Magerbetrieb, insbesondere einen Schichtbetrieb und/oder
einen Homogen-Magerbetrieb, umfaßt.
4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Betriebsart ein Wert Lambda für ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis größer
1,1 ist.
5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Betriebsart einen stöchiometrisch homogenen Betrieb mit einem Wert Lambda
für ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis gleich 1 umfaßt.
6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine dritte Betriebsart mit einer NOx-Regeneration des NOx-Speicherkatalysators und
einem Wert Lambda für ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis kleiner 1 vorgesehen ist, wobei
in Abhängigkeit von einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine und einem Beladungszustand
des NOx-Speicherkatalysators zu dieser dritten Betriebsart umgeschaltet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte, maximale Zeitspanne kleiner oder gleich 80% derjenigen Zeitspanne
ist, welche zwischen zwei NOx-Regeneration bei einem ununterbrochenen Betrieb in der
diesem Punkt zugeordneten ersten Betriebsart vergeht.
8. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte, maximale Zeitspanne einen Wert zwischen 0 und 20 Sekunden, insbesondere
einen Wert zwischen 0 und 5 Sekunden aufweist.