[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Beurteilen der Ausgabewürdigkeit
auszugebender Bilder oder Bilddaten in einem Laborsystem.
[0002] Bei den heute üblichen Laborsystemen bestehen unterschiedlichste Ausgabemöglichkeiten,
entsprechend den individuellen Kundenwünschen Bilder oder Bilddaten eines Auftrages
auszugeben. So können Bilder desselben Auftrages in unterschiedlichen Bildformaten
auf Fotopapier ausgegeben werden, wobei zusätzlich zwischen Mattpapier oder Hochglanzpapier
unterschieden werden kann. Des weiteren werden ergänzend hierzu sogenannte Indexprints
ausgegeben, auf denen sämtliche als ausgabewürdig bewerteten Bilder des Auftrages
unter Angabe der jeweils zugeordneten Bildnummer und gegebenenfalls auch Bilder, die
an sich als nicht ausgabewürdig bewertet wurden, unter Angabe von Informationen, warum
das Bild als nicht ausgabewürdig bewertet wurde, angegeben sind. Alternativ oder ergänzend
hierzu können dem Kunden digitale Bilddaten auf elektronischen Datenträgern, wie CD-ROMS,
DVDs und ähnliches, zur Verfügung gestellt werden. Die Bilddaten des jeweiligen Auftrages
können ferner auch über Datenschnittstellen per Internet vom Labor direkt an den Endkunden
übersandt oder in ein Webalbum eingestellt werden.
[0003] Bei den bisher üblichen Verfahren, die Ausgabewürdigkeit von Bildern und Bilddaten
zu beurteilen, wird nach einem fest vorgegebenen Ja-Nein-Schema vorgegangen, bei dem
lediglich ermittelt wird, ob ein Bild bestimmte Bildeigenschaften, wie eine korrekte
Belichtung, eine ausreichende Bildschärfe, einen ausreichenden Kontrast und ähnliches,
erfüllt oder nicht, ohne dabei Unterschiede mit Blick auf die verschiedenen Ausgabemöglichkeiten
zu machen. Aus Kostengründen werden dann nur die Bilder oder Bilddaten ausgegeben,
die als ausgabewürdig erachtet wurden. Lediglich auf den Indexprints werden, aus Informationsgründen
auch Bilder dargestellt, die als nicht ausgabewürdig bewertet wurden.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum automatischen Beurteilen der Ausgabewürdigkeit
von Bildern oder Bilddaten anzugeben, bei dem die Ausgabewürdigkeit eines Bildes oder
von Bilddaten von der gewählten Ausgabemöglichkeit unmittelbar abhängt.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch
1.
[0006] Ein wesentlicher Gedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens beruht darauf, anstatt
einer Ja-Nein-Entscheidung eine abgestufte Bewertung der verschiedenen Bildeigenschaften
durchzuführen. Für jede gegebene Ausgabemöglichkeit, wie unterschiedliche Fotopapierformate,
Indexprints oder elektronische Ausgabemedien werden individuelle, sich gegebenenfalls
voneinander unterscheidende SOLL-Werte vergeben. Auf der Grundlage der abgestuften
Bewertung der Bildeigenschaften und der SOLL-Werte erfolgt dann die automatische Beurteilung
der Ausgabewürdigkeit, getrennt für jede Ausgabemöglichkeit. Hierdurch können die
unterschiedlichen Darstellungsmöglichkeiten, die sich unter anderem durch die physikalischen
Gegebenheiten, wie beispielsweise die Körnung, bei den verschiedenen Ausgabemöglichkeiten
ergeben, gezielt berücksichtigt werden, so dass für die jeweilige Ausgabemöglichkeit
ein optimiertes Ausgabeergebnis gegeben ist. Soll das auszugebende Bild beispielsweise
als 31/2"-Papierabzug ausgegeben werden, reicht bereits eine verhältnismäßig grobe
Körnung, damit das Bild noch als ausgabewürdig bewertet wird, da bei derart kleinen
Bildformaten auch bei grober Körnung eine ausreichende Bildqualität erreicht werden
kann. Soll das Bild dagegen beispielsweise auf einem großformatigen Papierabzug ausgegeben
werden, muß das Bild eine wesentlich feinere Körnung aufweisen, damit noch eine ausreichende
Bildqualität erzielbar ist.
[0007] Des weiteren bietet das erfindungsgemäße Verfahre die Möglichkeit, auf individuelle
Kundenwünsche bei der Auftragsannahme einzugehen, indem die SOLL-Werte für die jeweiligen
Bildeigenschaften dem Kundenwunsch entsprechend eingestellt oder vom Kunden selbst
vorgegeben werden.
[0008] Bei einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen,
dass bei der Ermittlung der IST-Werte von Bilddaten entsprechend einem vorgegebenen-Bewertungsmaßstab
der jeweiligen Bildeigenschaft ein Bewertungsfaktor zugeordnet wird. Hierdurch ist
es möglich, eine individuelle Bewertung mit einer feinen Abstufung einzelner Bildeigenschaften
vorzunehmen, bei der auch kleinste Nuancen bei der Bewertung der Ausgabewürdigkeit
berücksichtigt werden können. Ferner ist ein fester Maßstab gegeben, so dass Vergleichswerte
zwischen unterschiedlichen Ausgabemöglichkeiten bestehen.
[0009] Bevorzugt werden zur Bewertung IST-Werte für die Schärfe und/oder den Kontrast und/oder
den Belichtungsgrad und/oder die Auflösung und/oder die Körnigkeit und/oder den prozentualen
Anschnitt ermittelt. Diese IST-Werte werden anschließend mit den den Bildeigenschaften
zugeordneten SOLL-Werten verglichen. So hat sich gezeigt, dass insbesondere bei einer
kombinierten Bewertung dieser Bildeigenschaften eine qualitativ hochwertige Beurteilung
der Ausgabewürdigkeit einzelner Bilder und Bilddaten möglich ist.
[0010] Bei einer Verfahrensvariante werden als Ausgabemöglichkeiten die Ausgabe einzelner
Papierbilder und die Ausgabe von Indexprints vorgesehen, wobei bei der Bewertung des
Indexprints SOLL-Werte zugeordnet werden, die gewährleisten, dass der Indexprint in
jedem Fall als ausgabewürdig beurteilt wird. Um den Kunden über den gesamten Inhalt
des Bilddatensatzes zu informieren, sind auf dem Indexprint sämtliche Bilder dargestellt,
auch die, die an sich als nichtausgabewürdig angesehen werden. Dabei ist es ferner
von Vorteil, wenn auf dem Indexprint zu den Bildern, die als nichtausgabewürdig bewertet
worden sind, zusätzliche Informationen aufbelichtet werden, die den Grund angeben,
warum das Bild als nichtausgabewürdig bewertet wurde, beispielsweise wegen eines nicht
ausreichenden Belichtungsgrades.
[0011] Um die Entstehung unnötiger Kosten für den Kunden durch die Ausgabe ungewollter Abzüge
zu vermeiden, werden bei bestimmten Ausgabemöglichkeiten die Bilder oder die Bilddaten
nur dann ausgegeben, wenn die IST-Werte die dieser Ausgabemöglichkeit zugeordneten
SOLL-Werte erfüllen.
[0012] In einigen Fällen kann es angebracht sein, bestimmte Bildeigenschaften gemeinsam
zu bewerten, so beispielsweise den Kontrast und die Bildschärfe oder den Kontrast
und den Belichtungsgrad, so dass Bilder oder Bilddaten dann ausgegeben werden, wenn
eine Kombination von IST-Werten eine einer Ausgabemöglichkeit zugeordneten Kombination
von SOLL-Werten erfüllt. Auf diese Weise wird es möglich, in Fällen, in denen der
IST-Wert einer oder mehrerer Bildeigenschaften nicht die Vorgaben erfüllt, das Bild
dennoch als ausgabewürdig zu bewerten, wenn andere Bildeigenschaften, die den oder
die schlechten Werte evtl. ausgleichen könnten, die Vorgaben besonders gut erfüllen.
Wird bei einem Bild nach der Bewertung beispielsweise ein zu geringer Kontrast festgestellt,
verfügt das Bild jedoch über eine besonders hohe Schärfe, wird in einem derartigen
Fall dennoch die Ausgabewürdigkeit angenommen. Des weiteren ist es hierbei denkbar,
Abhängigkeiten und eine unterschiedliche Gewichtung zwischen einzelnen Bildeigenschaften
vorzunehmen.
[0013] Um auch zu berücksichtigen, dass bestimmte Bildeigenschaften für die Ausgabe unterschiedlicher
Papierformate wesentlich sind, beispielsweise die zuvor angesprochene grobe Körnung
eines Bildes, die bei kleinformatigen Papierformaten akzeptabel, bei großformatigen
Papierabzügen jedoch problematisch ist, wird ferner vorgeschlagen, dass unterschiedliche
Ausgabeformate für Papierbilder als unterschiedliche Ausgabemöglichkeiten festgelegt
werden.
[0014] Eine weitere Untergliederung und Differenzierung der Ausgabemöglichkeiten bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren wird erreicht, indem unterschiedliche Ausgabeeinrichtungen
als unterschiedliche Ausgabemöglichkeiten festgelegt werden.
[0015] Damit individuelle Kundenwünsche mitberücksichtigt werden können, wird vorgeschlagen,
für unterschiedliche Aufträge jeweils andere SOLL-Werte für die gleiche Ausgabemöglichkeit
zuzuordnen. Auf diese Weise kann die Mindestqualität von Bildern z. B. auch an spezielle
Preisstrukturen angepasst werden (Edel-Bilder / Billig-Bilder)
[0016] Eine weitere Ausgabemöglichkeit stellt das Beschreiben eines Datenträgers mit den
Bilddaten eines vorgegebenen Auftrages in einer Schreibeinrichtung dar, wobei bei
dieser Ausgabemöglichkeit wiederum SOLL-Werte zugeordnet werden, die gewährleisten,
dass alle Bilddaten in jedem Fall als ausgabewürdig beurteilt werden. Damit ist ein
Speicher mit sämtlichen Bilddaten verfügbar, der Nachbestellungen zu einem späteren
Zeitpunkt ermöglicht. Auch lassen sich für nicht ausgabewürdig befundene Bilder so
außerhalb des Labors manuell bearbeiten, so dass die Qualität evtl. noch entscheidend
verbessert werden kann.
[0017] Des weiteren wird bei einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgeschlagen, dass die Bilddaten und ihre zugehörigen IST-Werte, vorzugsweise vor
der Übertragung an eine Ausgabeeinrichtung, in einer Speichereinrichtung abgespeichert
werden. Dies hat verschiedene Vorteile. So können gegebenenfalls an unterschiedliche
Ausgabeeinrichtungen parallel oder sequentiell die für eine Ausgabe erforderlichen
Bilddaten von der Speichereinrichtung übertragen werden, um die Abwicklung des betreffenden
Auftrages zu vereinfachen und zu beschleunigen. Ferner können die Bilddaten und ihre
zugehörigen IST-Werte über einen vorgegebenen Zeitraum in der Speichereinrichtung
abgespeichert bleiben, so dass ein Kunde innerhalb des vorgegebenen Zeitraums noch
Nachbestellungen aufgeben kann, ohne das beispielsweise ein erneutes Abtasten der
Bildvorlagen erforderlich ist.
[0018] Die Eingangsbilddaten können auf unterschiedliche Weise bereitgestellt werden. So
können die Bilddaten durch Abtasten eines Bildträgers, beispielsweise eines Negativfilmes,
erzeugt werden. Alternativ oder ergänzend hierzu können die Bilddaten auch durch Einlesen
von einem Datenträger und/oder durch Einlesen aus einer Datenschnittstelle bereitgestellt
werden. Letzteres umfaßt auch die Möglichkeit, über ein Datennetz, beispielsweise
über das Internet die Eingangsbilddaten zu verschicken.
[0019] Die IST-Werte werden bei einer Ausführungsvariante unmittelbar aus den Eingangsbilddaten
ermittelt.
- Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Eingangsbilddaten z. B. bereits manuell
aufbereitet wurden.
[0020] Besonders von Vorteil ist es aber auch, die Eingangsbilddaten vor der Ermittlung
der IST-Werte mindestens eine Bildkorrektur durchlaufen zu lassen. Dies ist dann sinnvoll,
wenn die Eingangsbilddaten von Filmen generiert wurden oder direkt aus digitalen Kameras
stammen.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform sowie mehrerer Anwendungsbeispiele, wobei Bezug
auf die beigefügten Zeichnungen genommen wird.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung ein Laborsystems, das über mehrere Ausgabeeinrichtungen
zur Ausgabe verschiedener Ausgabemöglichkeiten verfügt und nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren arbeitet,
- Fig. 2
- einen Bilddatensatz mit den dem jeweiligen Bild zugeordneten Bildeigenschaften und
IST-Werten,
- Fig. 3 bis 6
- verschiedene Ausgabemöglichkeiten mit den diesen jeweils zugeordneten SOLL-Werten
für die relevanten Bildeigenschaften.
[0023] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Laborsystem 10, das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren betrieben wird. Das Laborsystem 10 verfügt über einen Splicer 12, mit dem
mehrere Negativfilme zu einem Filmband zusammengeklebt werden, wobei jeder Negativfilm
als Auftrag gewertet wird. Die Negativfilme werden anschließend in einer Filmentwicklungseinrichtung
14 entwickelt und nach dem Entwickeln einer Abtasteinrichtung 16 zugeführt. In der
Abtasteinrichtung 16 werden die auf den Negativfilmen dargestellten Bildvorlagen abgetastet
und entsprechende Eingangsbilddaten 18 erzeugt, die für jeden Auftrag in einen Eingangsbilddatensatz
zusammengefaßt werden.
[0024] Parallel hierzu verfügt das Laborsystem 10 über eine Leseeinrichtung 20 zum Einlesen
von Eingangsbilddaten 18, die auf Datenträgern 22, wie CD-ROMs, abgespeichert sind,
sowie über eine Datenschnittstelle 24, die an ein Datennetzwerk angeschlossen ist,
über das Eingangsbilddaten 18 in das Laborsystem 10 eingespielt werden können.
[0025] Die einzelnen Eingangsbilddaten werden, insbesondere wenn sie von Kameras stammen,
verschiedenen Korrekturen, beispielsweise einer Bildschärfekorrektur, einer Kontrastkorrektur
und ähnlichem, unterzogen. Die so ermittelten und u. U. korrigierten Eingangsbilddaten
18 werden anschließend über einen Dateninput DI in das Netzwerk des Laborsystems 10
übertragen, in das ein Leitrechner 26 sowie ein Langzeitspeicher 28 eingebunden sind.
Im Leitrechner 26 werden die Eingangsbilddatensätze verwaltet, indem die einzelnen
Datensätzen unter anderem den gewünschten Ausgabemöglichkeiten zugeordnet werden.
[0026] Die Bilddaten werden anschließend einem Bewertungsalgorithmus unterzogen, wie später
noch detailliert erläutert wird und in dem Langzeitspeicher 28 abgespeichert und/oder
direkt an Ausgabeeinrichtungen übertragen.
[0027] Das Netzwerk verfügt ferner über einen Datenoutput DO an den die verschiedenen Ausgabeeinrichtungen
angeschlossen sind. So sind an den Datenoutput DO mehrere Printer 30 angeschlossen,
denen die verschiedenen Bilddatensätze zugeführt werden, die auf Grundlage der Bilddaten
die gewünschten Bilder auf Papier bringen. Das Fotopapier wird anschließend in eine
Papierentwicklungseinrichtung 32 behandelt und zum Schneiden und Verpacken an eine
Endverarbeitungseinrichtung 34 weitergeleitet. Bei dem dargestellten Laborsystem 10
werden verschiedene Ausgabemöglichkeiten genutzt. So erzeugt jeder der Printer 30
Indexprints 36 sowie sich vom Format oder vom Papier her unterscheidende Abzüge 38a,
38 b und 38c.
[0028] Des weiteren ist an den Datenoutput DO eine Schreibeinrichtung 40 zum Beschreiben
von Datenträgern 42, sowie eine Datenschnittstelle 44 zum Übertragen von Bilddaten
als weitere Ausgabemöglichkeit vorgesehen.
[0029] Von den Ausgabegeräten werden die Eingangsbilddaten 18 der verschiedenen Aufträge
auf ihre Ausgabewürdigkeit hin bewertet.
[0030] In Fig. 2 ist ein Bilddatensatz 50 gezeigt, der insgesamt n Bilder 52 enthält. Für
jedes Bild 52 sind die eigentlichen Bilddaten 54, sowie mehrere bewertete Bildeigenschaften
56 umfasst. Zu den Bildeigenschaften 56 zählen der Belichtungsgrad, der Kontrast,
der Schärfegrad, die Auflösung, die Körnung, der prozentuale Anschnitt der jeweiligen
Bildvorlage sowie die sogenannte Fill-in-Frame-Eigenschaft. Bei Fill-in-Frames handelt
es sich um die Leer-Aufnahmen, die nach dem Einlegen eines Filmes mit abgedeckter
Linse gemacht werden. Diese Leer-Transporte sollen sicherstellen, dass der beim Einfädeln
bereits belichtete Filmanfang für die erste Aufnahme auch tatsächlich aus dem Aufnahmefenster
transportiert ist. Solche Fill-in-Frames sind also meist unbelichtete Lücken am Filmanfang.
[0031] Den verschiedenen Bildeigenschaften 56 wird anhand eines Bewertungsmaßstabes bildbezogen
jeweils ein IST-Wert 58 zugeordnet. Dabei steht der Wert 100 für einen maximalen Erfüllungsgrad
der betreffenden Bildeigenschaft, während der Erfüllungsgrad mit abnehmenden Betrag
abnimmt. Lediglich bei der Fill-in-Frame-Eigenschaft wird "ja" bzw. "nein" als IST-Wert
58 angegeben.
[0032] Bei Bild Nr. 1 handelt es sich beispielsweise um eine unbelichtete Lücke am Filmanfang,
so dass die Bildeigenschaft Fill-in-Frame mit "ja" bewertet wurde. In diesem Fall
werden automatisch sämtliche anderen Eigenschaften auf "0" gesetzt. Bei Bild Nr. n
handelt es sich dagegen um ein korrekt belichtetes Bild, dass nur geringfügig überbelichtet
ist, so dass für diese Bildeigenschaft der IST-Wert "85" eingetragen ist. Die Bildeigenschaften
Auflösung und Körnung sind gleichfalls nur bedingt erfüllt und wurden jeweils mit
dem IST-Wert "80" bewertet. Die verbliebenen Bildeigenschaften wurden mit dem IST-Wert
"100" bewertet.
[0033] Die so aufbereiteten Bilddatensätze 50 werden anschließend entsprechend dem jeweiligen
Auftrag an die verschiedenen Ausgabeeinrichtungen 30, 40 und 44 übertragen. Für jede
Ausgabemöglichkeit sind verschiedene SOLL-Werte vorgegeben, die jeweils Grenzwerte
für die IST-Werte darstellen und festlegen, ob ein Abzug erstellt bzw. die Bilddaten
ausgegeben werden sollen oder nicht.
[0034] So zeigt Fig. 3 den Ausgabedatensatz 60 für das Ausgabeformat Indexprint 36, bei
dem die SOLL-Werte 62 alle auf "0" bzw. auf "ja" gesetzt sind, damit die Bilddaten
aller Bilder 52 des Bilddatensatzes 50 ausgegeben werden. Ferner können bei dem Indexprint
36 zusätzlich bildbezogen Informationen aufbelichtet werden, mit denen der Kunde darüber
informiert wird, warum ein Bild als nichtausgabewürdig bewertet worden ist. Diese
Informationen können aus den Bilddaten 54 entnommen werden.
[0035] In Fig. 4 ist ein Ausgabedatensatz 60 für das Ausgabeformat 31/2"-Papierabzug 38a
definiert, bei dem den Bildeigenschaften "Unterbelichtet", "Überbelichtet", "Kontrast",
"Schärfe", Auflösung", "Körnung", jeweils der SOLL-Wert "80" zugeordnet worden ist.
Dies bedeutet, dass Bilddaten 52, bei denen die entsprechenden IST-Werte 58 diese
SOLL-Werte 62 erreichen oder übersteigen, ausgedruckt werden. Unterschreitet dagegen
zumindest einer dieser IST-Werte 58 einen der vorgegebenen SOLL-Werte 62, wird kein
Papierabzug erstellt.
[0036] Wäre beispielsweise ein größeres Papierformat gewünscht, so würde der SOLL-Wert für
die Auflösung bei Bildern aus digitalen Kameras oder für die Körnung bei abgetasteten
Filmen höher festgesetzt werden.
[0037] In Fig. 5 ist ein Ausgabedatensatz 60 für das Ausgabeformat "CD-ROM" definiert. Bei
diesem Ausgabedatensatz 60 sind sämtliche SOLL-Werte auf "0" gesetzt. Auch der SOLL-Wert
62 für die Bildeigenschaft "Fill-in-Frame" ist auf "ja" gesetzt, so dass die Bilddaten
52 des kompletten Films auf der CD-ROM 42 abgespeichert werden.
[0038] Fig. 6 zeigt schließlich einen Ausgabedatensatz 60 für das Ausgabeformat "Datenschnittstelle",
bei dem sämtliche SOLL-Werte 62 auf "0" gesetzt sind, und lediglich Bilddaten 52 der
unbelichteten Lücken am Filmanfang ("Fill-in-Frame"-Eigenschaft ist auf "nein" gesetzt)
nicht mit übertragen werden.
[0039] Die zuvor beschriebenen Ausgabemöglichkeiten stellen nur eine geringe Auswahl an
möglichen Kombination der SOLL-Werte 62 für die Bildeigenschaften 56 dar. So ist beispielsweise
auch vorgesehen, dass Kombinationen verschiedener SOLL-Werte für die Bildeigenschaften
erfüllt sein müssen, damit das Bild ausgegeben wird. Hierzu werden bestimmte Bildeigenschaften
kombiniert miteinander betrachtet, so dass bei Nichterfüllung einer Bildeigenschaft,
zum Beispiel dem Kontrast, eine andere Bildeigenschaft, wie die Schärfe, den Ausschlag
geben kann, wenn diese Eigenschaft besonders gut erfüllt ist.
1. Verfahren zum automatischen Beurteilen der Ausgabewürdigkeit auszugebender Bilder
oder Bilddaten in einem Laborsystem mit unterschiedlichen Ausgabemöglichkeiten (36,
38, 42, 46), mit folgenden Merkmalen: es werden IST-Werte (58) für mindestens eine
Bildeigenschaft (56) ermittelt,
mehreren Ausgabemöglichkeiten (36, 38 42, 46) werden SOLL-Werte (62) für mindestens
eine Bildeigenschaft (56) zugeordnet, die IST-Werte (58) werden mit den SOLL-Werten
(62) verglichen, die der gewählten Ausgabemöglichkeit zugeordnet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ermittlung der IST-Werte (58) von Bilddaten (54) entsprechend einem vorgegebenen
Bewertungsmaßstab der jeweiligen Bildeigenschaft (56) ein Bewertungsfaktor (58) zugeordnet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass IST-Werte (58) für die Schärfe und/oder den Kontrast und/oder den Belichtungsgrad
und/oder die Auflösung und/oder die Körnigkeit und/oder den prozentualen Anschnitt
bewertet werden.
4. Verfahren nach einem der Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgabemöglichkeiten eine Ausgabe (30) einzelner Papierbilder (38) und eine Ausgabe
von Indexprints (36) vorgesehen sind und dass dem Indexprint (36) SOLL-Werte (62)
zugeordnet werden, die gewährleisten, dass der Indexprint (36) in jedem Fall als ausgabewürdig
beurteilt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Bilder (38) oder Bilddaten (42, 46) nur dann ausgegeben werden, wenn die IST-Werte
(58) die einer Ausgabemöglichkeit (38, 42, 46) zugeordneten SOLL-Werte (62) erfüllen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Bilder (38) oder Bilddaten (42, 46) nur dann ausgegeben werden, wenn eine Kombination
von IST-Werten (58) eine einer Ausgabemöglichkeit (38, 42, 46) zugeordnete Kombination
von SOLL-Werten (62) erfüllt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass unterschiedliche Ausgabeformate für Papierbilder (38a, 38b, 38c) als unterschiedliche
Ausgabemöglichkeiten festgelegt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass unterschiedliche Ausgabeeinrichtungen (30, 40, 44) als unterschiedliche Ausgabemöglichkeiten
festgelegt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass unterschiedlichen Aufträgen jeweils andere SOLL-Werte (62) für die gleiche Ausgabemöglichkeit
(36, 38, 42, 46) zugeordnet werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausgabemöglichkeit das Beschreiben eines Datenträgers (42) mit den Bilddaten
(54) eines vorgegebenen Auftrages (50) in einer Schreibeinrichtung (40) ist, wobei
dieser Ausgabemöglichkeit SOLL-Werte (62) zugeordnet werden, die gewährleisten, dass
alle Bilddaten (54) in jedem Fall als ausgabewürdig beurteilt werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Bilddaten (54) und zugehörige IST-Werte (58), vorzugsweise vor der Übertragung an
eine Ausgabeeinrichtung (30, 40, 44), in einer Speichereinrichtung (28) abgespeichert
werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Eingangsbilddaten (18) durch Abtasten eines Bildträgers und/oder durch Einlesen von
einem Datenträger (22) und/oder durch Einlesen aus einer Datenschnittstelle (24) bereitgestellt
werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die IST-Werte (58) aus den Eingangsbilddaten (18) ermittelt werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangsbilddaten (18) vor der Ermittlung der IST-Werte (58) mindestens eine
Bildkorrektur durchlaufen.