[0001] Die Erfindung betrifft eine Ansteuereinrichtung für eine Magnetspule sowie ein Verfahren
zum Versorgen einer Magnetspule mit Strom.
[0002] Spulen, insbesondere Magnetspulen, magnetische Antriebe, wie beispielsweise die Magnetspulen
von Ventilantrieben, müssen häufig mit einem Betriebsstrom versorgt werden, der einerseits
die thermische Belastung der Spule in erträglichen Grenzen hält und andererseits ausreichend
ist, damit der von der Spule erregte Magnetkreis die geforderte Kraft erzeugt. Wird
eine Spule eines Magnetkreises an eine Wechselspannungsquelle angeschlossen, wird
der sich einstellende Spulenstrom von der Spuleninduktivität und deren Ohmschen Widerstand
begrenzt. Wird die Spule hingegen mit gleichgerichteter Wechselspannung, d.h. pulsierender
Gleichspannung, betrieben wird der Spulenstrom in erster Linie von dem Ohmschen Widerstand
der Spule begrenzt. In beiden Fällen ist der Spulenstrom stark von der anliegenden
Spannung, beispielsweise der anliegenden Netzspannung, abhängig. Sollen keine besonderen
Spannungsstabilisierungsmaßnahmen getroffen werden, die häufig unverhältnismäßig wären,
muss die Spule soweit überdimensioniert werden, dass sie auch die größten vorkommenden
Spulenströme erträgt. Dies wird häufig abgelehnt.
[0003] Wird die Spule jedoch über eine Strombegrenzungsschaltung betrieben, etwa derart,
dass der Spule eine Freilaufdiode parallel geschaltet ist und der Strom jeweils bei
Erreichen eines Spitzenwerts abgeschaltet wird, ergeben sich bei unterschiedlichen
Netzspannungen erhebliche Stromdifferenzen an der Spule. Eine solche an sich bekannte
Schaltung ist in Figur 7 veranschaulicht. Die Magnetspule L ist mit ihrer Freilaufdiode
D an eine Gleichrichterbrücke G angeschlossen, die aus einer Netzspannung U
N eine wellige Gleichspannung erzeugt. Zu der Spule L sind ein Transistor T und ein
Stromfühlerwiderstand R in Reihe geschaltet. Der Transistor T wird von einer Steuerschaltung
S derart gesteuert, dass der Strom durch die Spule L abgeschaltet wird wenn er seinen
Spitzenwert erreicht hat. Wieder eingeschaltet wird der Strom, wenn die Betriebsspannung
ihren Nulldurchgang durchlaufen hat. Das Endladen der Spule L erfolgt über die Diode
D während das Aufladen durch den Transistor T erfolgt. Der sich ergebende Spulenstrom
I
1 ist Figur 2 und 3 zu entnehmen. Figur 2 veranschaulicht die wellige Spannung U bei
niedriger Netzspannung. Der Schalter T wird von der Steuerschaltung S immer kurz nach
dem Netznulldurchgang zum Zeitpunkt t
0, t
1 eingeschaltet und zwar so lange bis der Strom seinen Maximalwert I
max erreicht hat. Gemäß der in Figur 2 dargestellten oberen Kurve I
1 steigt der Strom bis zu seinem Maximalwert an. Der Schalter T wird nun von der Steuerschaltung
S abgeschaltet, wonach er wieder abklingt, wie der gestrichelte Teil der Kurve I
1 zeigt. Der sich ergebende Effektivwert ist I
eff1. Figur 3 veranschaulicht den gleichen Prozess bei größerer Eingangsspannung U
2. Der sich ergebende Strom wird durch die Kurve I
2 symbolisiert. Das Ansteigen des Stroms ist aufgrund der höheren Netzspannung viel
steiler als in Figur 2 veranschaulicht. Der Maximalwert I
max wird entsprechend früher erreicht. Das Abschalten des Transistors T erfolgt somit
früher, wonach der Strom, wie der gestrichelte Teil der Kurve I
2 veranschaulicht, als Freilaufstrom durch die Diode D wieder abklingt. Die Abklingzeit
ist bei größerer Netzspannung gemäß U
2 in Figur 3 wesentlich größer als bei geringerer Netzspannung U
1 in Figur 2. Der sich ergebende Effektivwert I
eff2 des Stroms ist somit geringer. Dies bedeutet, dass die Schaltung gemäß Figur 7 bei
wechselnden Eingangsspannungen wechselnde Spulenströme liefert.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, hier abzuhelfen und eine Ansteuereinrichtung sowie
ein Verfahren zur Strombelieferung einer Spule vorzuschlagen, mit dem sich bei wechselnden
Eingangsspannungen wenigstens näherungsweise konstante Spulenströme erreichen lassen.
[0005] Diese Aufgabe wird mit der Ansteuereinrichtung nach Anspruch 1 sowie dem Verfahren
nach Anspruch 10 gelöst:
[0006] Die erfindungsgemäße Ansteuereinrichtung enthält einen gesteuerten Schalter über
den die Magnetspule periodisch mit einer Spannungsquelle verbunden wird. Eine Stromerfassungseinrichtung
dient dabei dazu, den von der Spannungsquelle in die Magnetspule gelieferten Strom,
d.h. den Spulenladestrom, zu erfassen. Sobald der Spulenstrom einen Schwellwert, der
geringer ist als der gewünschte Stromspitzenwert, erreicht, wird die Zeitschaltung
gestartet. Bei einer vereinfachten Bauform wird die Zeitschaltung schon mit dem Einschalten
des Stroms gestartet. Diese schaltet den Schalter, über den die Magnetspule mit Strom
versorgt wird, nun nach einer Zeitverzögerung ab, die ihrerseits von der Größe der
Eingangsspannung abhängt. Damit gelingt es bei größeren Eingangsspannungen kleinere
Spulenladezeiten und bei kleineren Eingangsspannungen größere Spulenladezeiten festzulegen.
Jedoch weicht der Zusammenhang zwischen Spulenladezeit und Eingangsspannung von dem
sich bei einer Schaltung nach Figur 7 ergebenden Zusammenhang signifikant ab. Es wird
nun die Möglichkeit geschaffen, die Zeitverzögerung nach dem Erreichen des Schwellwerts
gerade so einzustellen, dass auch bei unterschiedlichen Eingangsspannungen gleiche
Stromeffektivwerte an der Magnetspule entstehen.
[0007] Dies bedeutet, dass bei unterschiedlichen Eingangsspannungen unterschiedliche Stromspitzenwerte
erreicht werden. Ist die Spannung niedriger, liegen die erreichten Stromspitzenwerte
tendenziell niedriger als bei höherer Eingangsspannung. Eine äquivalente Alternative
zur Festlegung unterschiedlicher Ladezeiten ist die spannungsabhängige Festlegung
von Stromspitzenwerten, bei denen die Abschaltung erfolgt. In beiden Fällen wird eine
Erhöhung des Effektivwerts des Spulenstroms bei einer Erniedrigung der Eingangsspannung,
wie es bei einer Schaltung nach Figur 7 der Fall ist, vermieden. Dadurch können Magnetspulen
auch an Netzen mit unterschiedlich schwankenden Eingangsspannungen sicher betrieben
werden. Eine Überdimensionierung der Spulen ist nicht erforderlich. Die Eingangsspannungen
können z.B. im Bereich von 100 V bis 250 V schwanken. Dies ermöglicht sogar den Betrieb
ein- und derselben Ansteuereinrichtung sowie ein- und derselben Magnetspule an ganz
unterschiedlichen öffentlichen Netzen, z.B. 60 Hz/110 V und 50 Hz/230 V.
[0008] Prinzipiell ist es möglich, unterschiedliche Stromerfassungseinrichtungen vorzusehen.
Im einfachsten Fall wird jedoch ein Stromfühlerwiderstand (Shunt) bevorzugt.
[0009] Bei der vorliegenden Erfindung wird die Ladezeit der Spule so in Abhängigkeit von
der pulsierenden Gleichspannung (Betriebsspannung) gesteuert, dass die Lade- und Entladekurve
des Spulenstroms bei allen anliegenden Betriebsspannungswerten ein konstantes Zeitintegral
aufweist. Dies kann auch ohne Stromerfassung erreicht werden, wenn die Zeitschaltung
jeweils mit dem Einschalten des Spulenstroms gestartet wird. Als Alternative ist es
außerdem möglich, auf eine Zeitschaltung zu verzichten, wie beispielsweise Anspruch
12 festlegt. Bei dieser Variante erfolgt die Einschaltung des Ladestroms, wie bei
den vorigen Beispielen auch, synchron zu den jeweils ankommenden Spannungsminima.
Die Abschaltung erfolgt jedoch nicht nach festgelegter (betriebsspannungsabhängiger)
Ladezeit sondern bei Erreichen eines Maximalstroms. Jedoch wird der Wert des Maximalstroms,
der den Abschaltstrom kennzeichnet, wiederum spannungsabhängig festgelegt. Bei geeignetem
Zusammenhang zwischen dem als Abschaltgrenze dienende Strom I
maX und der Betriebsspannung ergibt sich wiederum ein konstantes Stromzeitintegral.
[0010] Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Figuren
1 bis 6 der Zeichnung, der zugehörigen Beschreibung sowie Unteransprüchen.
[0011] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- die erfindungsgemäße Ansteuereinrichtung als Übersichtsbild,
- Figur 2 und 3
- Strom- und Spannungsverläufe der erfindungsgemäßen Ansteuereinrichtung,
- Figur 4
- die Ansteuereinrichtung nach Figur 1 in einem detaillierteren Blockschaltbild,
- Figur 5
- einen Prinzipschaltplan der Ansteuereinrichtung nach Figur 1 und 4,
- Figur 6
- den Zusammenhang zwischen Netzspannung und Zeitverzögerung einer zu der Ansteuereinrichtung
gemäß Figur 1, 4 und 5 gehörigen Zeitschaltung und
- Figur 7
- eine Ansteuereinrichtung nach dem Stand der Technik.
[0012] In Figur 1 sind eine Magnetspule L und deren Ansteuereinrichtung 1 gemäß der Erfindung
veranschaulicht. Die Magnetspule L ist beispielsweise die Magnetspule eines Zugantriebs
zum Öffnen und Schließen eines Ventils oder eines anderweitigen Stellantriebs. Die
Ansteuereinrichtung 1 dient dazu, die Magnetspule L mit einem definierten Spulenstrom
zu beaufschlagen wenn eine Netzspannung U
N vorliegt. An die Netzspannung U
N ist eine Gleichrichterbrücke G angeschlossen, die aus der anliegenden Sinus-Wechselspannung
eine pulsierende Gleichspannung U
1 macht. Der Zeitverlauf derselben ist beispielsweise in Figur 2 veranschaulicht.
[0013] Die Gleichrichterbrücke G ist mit einem Ende der Magnetspule L verbunden, deren anderes
Ende über einen gesteuerten Schalter 3 in Form eines Transistors T und einen Stromfühlerwiderstand
R wiederum mit der Gleichrichterbrücke G verbunden ist. Der Transistor T ist von einer
Ansteuerschaltung 4 gesteuert, die einen Stromfühlereingang 5 und einen Spannungsfühlereingang
6 aufweist. Die Steuerschaltung 4 ist so beschaffen, dass sie den Transistor T jeweils
kurz nach Passieren eines Nulldurchgangs der Betriebsspannung U
N einschaltet und in besonderer Weise wieder ausschaltet. Dazu überwacht die Steuerschaltung
4 die an dem Stromfühlerwiderstand R abfallende Spannung, die den Spulenladestrom
kennzeichnet. Es wird dazu auf Figur 2 und insbesondere die Kurve für den Spulenstrom
I
2 verwiesen. Zu einem Zeitpunkt t
0 kurz nach dem Nulldurchgang der Spannung U
1 erfasst die Steuerschaltung 4 an dem Spannungsfühlereingang 6 eine Spannung, die
ein Einschalten des Transistors T auslöst. Ab diesem Zeitpunkt überwacht die Steuerschaltung
mit dem Stromfühlereingang 5 den zunehmenden Spulenstrom I
2. Sobald dieser einen Schwellwert I
s erreicht hat, der deutlich kleiner ist als der gewünschte Spitzenwert, startet die
Steuerschaltung 4 eine Zeitschaltung (Timer), die eine Zeitverzögerung Δt
1 festlegt. Nach Ablauf dieser Zeitverzögerung Δt
1 wird der Transistor T abgeschaltet. Der Strom I
2 erreicht in diesem Zeitpunkt seinen Spitzenwert.
[0014] Nach Abschalten des Transistors T kommutiert der Strom auf die Diode D, die der Magnetspule
L parallel geschaltet ist. Er klingt hier wieder ab wie durch den gestrichelten Ast
der Kurve I
2 in Figur 2 veranschaulicht ist. Sobald ein nächster Spannungsnulldurchgang erfolgt
ist und die Spannung wieder auf ihren ausreichenden Mindestwert angestiegen ist, schaltet
die Steuerschaltung 4 den Transistor T zu einem Zeitpunkt t
1 wieder ein. Das oben beschriebene Spiel wiederholt sich von Neuem.
[0015] Es wird somit ein Effektivwert I
eff2 für den Spulenstrom erhalten, der sich aus den anschwellenden, durch den Transistor
T fließenden Ästen und den abfallenden, durch die Diode D fließenden Ästen ergibt.
[0016] Figur 3 veranschaulicht die Verhältnisse bei einer wesentlich größeren Eingangsspannung.
Wiederum zu einem Zeitpunkt t
0, bei dem die Eingangsspannung U
N den gleichen Wert wie in Figur 2 erreicht hat, schaltet die Steuerschaltung 4 den
Transistor T ein. Der Stromanstieg, der hier durch die Kurve I
2 (Figur 3) veranschaulicht ist, ist wesentlich steiler als in Figur 2. Der Schwellwert
I
s wird somit schon nach relativ kurzer Zeit erreicht. Aufgrund der nun schneller ansteigenden
Spannung U
N legt die Steuerschaltung bzw. deren Zeitschaltung nun eine wesentliche kürzere Einschaltzeit
Δt
2 fest. Der Strom erreicht dabei seinen Spitzenwert I
max· Mit Ablauf der Zeitverzögerung Δt
2 wird der Transistor T abgeschaltet und der Strom kommutiert auf die Diode D. Es ergibt
sich der abfallende gestrichelte Ast der Kurve I
2 in Figur 3. Der Effektivwert I
eff2 stimmt mit dem Effektivwert I
eff1 überein, wenn die Zeitverzögerung Δt
2 ausreichend kurz gewählt worden ist.
[0017] Zum besseren Verständnis der Funktion der Zeitverzögerung Δt
1 bzw. Δt
2 wird nochmals auf Figur 7 verwiesen. Die dort veranschaulichte Steuerschaltung S
schaltet den Spulenstrom jeweils immer dann ab, wenn der Maximalwert I
max erreicht ist. Im Falle der hohen Eingangsspannung nach Figur 3 ergibt sich dabei
ein niedriger Stromeffektivwert I
effl der gleich dem Stromwert ist, den die Schaltung nach Figur 1 liefert. Sinkt jedoch
die Eingangsspannung, wie Figur 2 veranschaulicht, sind nach dem Erreichen des Stromwerts
I
max (Kurve I
1 in Figur 2) jeweils nur kurze Zeiten für das Abklingen des Stroms vorhanden, so dass
sich insgesamt ein erhöhter Effektivwert E
eff1 ergibt. Dies vermeidet die erfindungsgemäße Schaltung nach Figur 1.
[0018] Zur weiteren Erläuterung, insbesondere der Steuerschaltung 4, wird auf die Figuren
4 und 5 verwiesen. Figur 4 veranschaulicht die Steuerschaltung 4 als Blockschaltbild.
Es enthält einen Schaltungsblock 7 zur direkten Ansteuerung des Transistors T. der
Schaltungsblock 7 weist einen Eingang 8 zum Einschalten des Transistors T und einen
Eingang 9 zum Ausschalten des Transistors T auf. Sein Ausgang 11 ist mit dem Transistor
T verbunden. Dem Eingang 8 ist eine Komparator- oder Triggerschaltung 12 vorgeschaltet,
deren Eingang den Spannungsfühlereingang 6 der Steuerschaltung 4 bildet. Wenn die
hier erfasste Eingangsspannung einen Mindestwert übersteigt, erhält der Schaltungsblock
7 einen Einschaltimpuls.
[0019] An den Stromfühlereingang 5 ist ebenfalls eine Triggerschaltung 14 angeschlossen,
die an ihrem Ausgang einen Impuls liefert, wenn die von dem Stromfühlerwiderstand
R erzeugte Spannung größer als ein Schwellwert ist. An die Triggerschaltung 14 ist
eine Zeitschaltung 15 angeschlossen, die eine festgelegte Verzögerungszeit ablaufen
lässt bis sie das an dem Eingang erhaltene Signal an ihren Ausgang überträgt, der
mit dem Eingang 9 verbunden ist. Die Zeitschaltung 15 weist einen Steuereingang 16
auf, der mit dem Spannungsfühlereingang 6 verbunden ist. Die an dem Steuereingang
16 anliegende Spannung bestimmt die Verzögerungszeit der Zeitschaltung 15 in der in
Figur 6 veranschaulichten Weise. Je größer die anliegende Spannung ist desto kleiner
ist die von der Zeitschaltung 15 festgelegte Verzögerungszeit. Der Zusammenhang kann,
wie Figur 6 veranschaulicht, linear sein. Die Triggerschaltungen 12, 14 bilden gemeinsam
eine Einschalteinrichtung für den Transistor T und die Zeitschaltung 15. Die Triggerschaltung
14 ist die Einschalteinrichtung für die Zeitschaltung 15.
[0020] Figur 5 zeigt die schaltungstechnische Realisierung des Schaltungsblocks 7 der Triggerschaltungen
12, 14 und der Zeitschaltung 15. Im Einzelnen:
[0021] Der Schaltungsblock 7 wird durch ein RS-Flipflop gebildet, dessen Setzeingang E (Eingang
8) mit dem Ausgang eines Operationsverstärkers verbunden ist, der zu der Triggerschaltung
12 gehört. Der invertierende Eingang desselben greift über einen Spannungsteiler R1,
R2 eine Referenzspannung ab. Diese vergleicht er mit einer aus der Spannung U
N über einen Spannungsteiler R3, R4 abgeleiteten Spannung, die an seinem nicht invertierenden
Eingang anliegt. Sobald die Spannung an dem nicht invertierenden Eingang die Spannung
an dem invertierenden Eingang unterschreitet wird der Ausgang des Operationsverstärkers
Masse oder negativ und es wird ein Setzsignal an den Eingang 8 des Schaltungsblocks
7 geliefert. Auf diese Weise wird in der Nähe des Nulldurchgangs der Spannung U
N ein Signal erzeugt, das an dem Ausgang 11 positiv ansteht und den Transistor T aufsteuert.
[0022] Der Stromfühlereingang 5 wird durch den nicht invertierenden Eingang eines weiteren
Operationsverstärkers gebildet, der den Kern der Triggerschaltung 14 bildet. Sein
negativer Eingang liegt an dem Spannungsteilerpunkt des aus den Widerständen R1, R2
gebildeten Spannungsteilers. Sein positiver Eingang ist mit dem Widerstand R verbunden
und bildet den Stromfühlereingang. Sobald die Spannung an dem Widerstand R größer
ist als die an dem Spannungsteilerpunkt wird der Ausgang des Operationsverstärkers
positiv.
[0023] Die Zeitschaltung 15 wird durch einen Kondensator C gebildet, der über einen Widerstand
R
z mit der Spannung UN verbunden ist. Eine in Flussrichtung gepolte Diode D1 verbindet
den Verbindungspunkt zwischen dem Widerstand R
z und dem Kondensator C mit dem Ausgang des Operationsverstärkers der Triggerschaltung
14. Außerdem ist hier ein Triggerblock 17 angeschlossen, dessen Ausgang den Ausgang
der Zeitschaltung 15 bildet und mit dem Eingang 9 verbunden ist.
[0024] Ist der Strom durch den Widerstand R gering, so dass der Spannungsabfall kleiner
als das Potential an dem Spannungsteilerpunkt des Spannungsteilers R1/R2 ist, fließt
der über den Widerstand RZ kommende Strom über die Diode D1 in den Ausgang der Triggerschaltung
14. Sobald die Spannung an dem Stromfühlerwiderstand R jedoch größer wird als an dem
Spannungsteilerpunkt R1/R2 wird der Ausgang der Triggerschaltung 14 positiv und die
Diode D1 sperrt. Es wird nun der Kondensator geladen. Nach einer Ladezeit, die von
der Größe des durch den Widerstand RZ fließenden Ladestrom abhängt, wird eine Spannung
erreicht, die den nachfolgenden Triggerblock 17 kippen lässt und über den Schaltungsblock
7 den Transistor T abschaltet. Je größer die Spannung UN ist desto schneller wird
der Kondensator C aufgeladen, d.h. desto kürzer wird die von der Zeitschaltung 15
vorgegebene Zeit Δt
1 bzw. Δt
2.
[0025] Eine abgewandelte Bauform der Steuerschaltung 4 ist insoweit möglich, als diese ohne
Stromerfassungseinrichtung auskommen kann. Beispielsweise kann die Zeitschaltung von
dem Einschaltimpuls des RS-Flipflops gestartet werden, wodurch dann die Ladezeit der
Spule L vollständig und allein von der Zeitschaltung 15 festgelegt wird. Ebenso ist
in einer weiteren Abwandlung der Steuerschaltung gemäß Figur 1 die Möglichkeit vorgesehen,
ohne Zeitschaltung auszukommen. Dies wird erreicht, indem der Schwellwert den die
Triggerschaltung 14 erhält und der normalerweise den Strom festlegt, bei dem die Zeitschaltung
15 gestartet werden soll, betriebsspannungsabhängig variabel festgelegt wird. Dies
kann erfolgen, indem der invertierende Eingang der Triggerschaltung 14 an einen Spannungsteiler
angeschlossen wird, der an den Ausgang der Gleichrichterschaltung G angeschlossen
ist. Dadurch kann der Stromspitzenwert, bei dem die Abschaltung des Transistors T
erfolgt, proportional zur Spannung festgelegt werden, um somit ein Abfallen des Spulenstroms
bei höheren Spannungen bzw. eine zu große Zunahme des Spulenstroms bei niedrigeren
Spannungen zu vermeiden.
[0026] Eine Ansteuereinrichtung für eine Magnetspule weist eine Ansteuerschaltung auf, die
sowohl den Augenblickswert der Spannung, mit der die Spule beaufschlagt wird, als
auch den Augenblickswert des Spulenladestroms überwacht. Erreicht dieser einen Schwellwert
wird eine Zeitschaltung 15 gestartet, deren Zeitverzögerung von der anliegenden Spannung
U
N beeinflusst wird. Je größer die Spannung ist desto geringer ist die Zeitverzögerung
der Zeitschaltung 15. Die Steuerschaltung 4 schaltet den Spulenladestrom ab sobald
die von der Zeitschaltung vorgegebene Verzögerungszeit abgelaufen ist. Der Spulenstrom
kommutiert nun auf eine Freilaufdiode. Die Steuerschaltung 4 schaltet den Spulenladestrom
über den Transistor T erst in der Nähe des Nulldurchgangs der Versorgungsspannung
überein. Durch geeignete Abstimmung der Abhängigkeit der Zeitverzögerung von der Versorgungsspannung
lässt sich erreichen, dass die Magnetspule in äußerst weiten Grenzen der Versorgungsspannung
mit einem immer gleichen Strom, insbesondere mit einem konstanten Effektivwert beaufschlagt
wird.
1. Ansteuereinrichtung für eine Magnetspule (L),
mit einer Spannungsquelle, an die die Magnetspule (L) angeschlossen ist,
mit einem gesteuerten Schalter (3), der die Magnetspule (L) mit der Spannungsquelle
verbindet,
mit einer Einschalteinrichtung (12, 14), die ein Startsignal erzeugt und den gesteuerten
Schalter (3) einschaltet,
mit einer Zeitschaltung (15), die mit der Einschalteinrichtung (14) verbunden ist
und den Schalter (3) steuert und die eine Zeitverzögerung (Δt1) zwischen Empfang des Startsignals und der Signalweitergabe zu dem Schalter (3) festlegt,
wobei die Zeitverzögerung (Δt1) von der Größe der von der Spannungsquelle gelieferten Spannung abhängig ist.
2. Ansteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschalteinrichtung (12, 14) mit einer Stromerfassungseinrichtung (R) verbunden
ist, die mit der Magnetspule (L) verbunden ist und die ein Signal erzeugt, das den
von der Spannungsquelle in die Magnetspule (L) gelieferten Strom kennzeichnet.
3. Ansteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschalteinrichtung (12, 14) einen Schwellwertschalter (14) aufweist, der mit
der Stromerfassungseinrichtung (R) verbunden ist, um ein Startsignal zu liefern, wenn
der erfasste Strom einen Schwellwert (Is)übersteigt.
4. Ansteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsquelle eine pulsierende Gleichspannung liefert.
5. Ansteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnetspule (L) eine Freilaufdiode (D) parallel geschaltet ist.
6. Ansteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromerfassungseinrichtung (R) durch einen Stromfühlerwiderstand gebildet ist,
der zu der Magnetspule (L) in Reihe liegt.
7. Ansteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem gesteuerten Schalter (3) eine Ansteuerschaltung (7) zugeordnet ist, um diesen
zu definierten Zeitpunkten ein- und auszuschalten.
8. Ansteuereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerschaltung (4) eine Spannungsfühlerschaltung (12) enthält, um ein Einschaltsignal
an den gesteuerten Schalter (3) zu liefern, sobald die wellige Spannung der Spannungsquelle
einen Schwellwert übersteigt.
9. Ansteuereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitschaltung (15) mit der Ansteuerschaltung (7) verbunden ist, um ein Abschaltsignal
an diese zu liefern.
10. Ansteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsabhängigkeit der Zeitschaltung so festgelegt ist, dass die Zunahme Spannung
eine Abnahme der Zeitverzögerung derart bewirkt, dass der Effektivwert des Spulenstroms
konstant bleibt.
11. Ansteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunahme der Spannung der Abnahme der Zeitverzögerung proportional ist.
12. Ansteuereinrichtung für eine Magnetspule (L),
mit einer Spannungsquelle, an die die Magnetspule (L) angeschlossen ist und die
eine pulsierende Gleichspannung mit regelmäßigen Spannungsminima abgibt,
mit einem gesteuerten Schalter (3), der die Magnetspule (L) mit der Spannungsquelle
verbindet,
mit einer Stromerfassungseinrichtung (R) verbunden ist, die mit der Magnetspule
(L) verbunden ist und die ein Signal erzeugt, das den von der Spannungsquelle in die
Magnetspule (L) gelieferten Strom kennzeichnet,
mit einer Steuereinrichtung (4), die den gesteuerten Schalter (3) synchron zu den
Spannungsminima einschalt und die den gesteuerten Schalter (3) ausschaltet, wenn das
von der Stromerfassungseinrichtung (R) gelieferte Signal einen Maximalwert (Imax) überschreitet, wobei der Maximalwert (Imax) von der Größe der von der Spannungsquelle gelieferten Spannung abhängig ist.
13. Verfahren zum Versorgen einer Magnetspule mit Strom, bei dem die Magnetspule über
einen gesteuerten Schalter mit Spannung beaufschlagt wird und bei dem eine von der
Ladespannung abhängige Zeitverzögerung bestimmt wird, nach deren Ablauf der Spulenladestrom
abgeschaltet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenladestrom erfasst wird und dass die Magnetspule um die spannungsabhängige
Zeitverzögerung nachdem der Spulenladestrom einen Schwellwert erreicht hat, verzögert
abgeschaltet wird.