[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltanlage, insbesondere einen Schaltschrank, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei aus dem Stand der Technik bekannten Schaltanlagen mit einem Hauptstromkreis zur
Versorgung der von der Schaltanlage geschalteten Verbraucher und einem Hilfsstromkreis
zur Versorgung der internen Komponenten der Schaltanlage erfolgt die Versorgung der
internen elektrischer Komponenten der Schaltanlage durch ein Stromverteilungssystem,
das aus einer Anzahl von durchgeschleiften Reihenklemmen besteht. Dabei ist von Nachteil,
dass die Stromversorgung einer grossen Anzahl von Komponenten schon dann gestört ist,
sobald ein Kontakt an nur einer der Reihenklemmen ausfällt. Das Ausfallrisiko durch
Unterbrechung der Stromversorgung ist dadurch sehr hoch.
[0003] Es sind weiterhin Schaltanlagen bekannt, bei dem die Verteilungsleitungen von Kupferschienen
gebildet sind. Auf diese Kupferschienen werden Aufreihklemmen aufgeschraubt, mit welchen
dann Potential abgenommen wird. Ein Nachteil dieses Aufbaus besteht darin, dass die
Kupferschienen durch aufwändige Abdeckungen gegen Berührung geschützt sein müssen.
Darüber hinaus können bei einmal verlegten Kupferschienen die vorhandenen Potentialabgriffe
nur unter großem Aufwand verändert oder ergänzt werden. Wegen des starren Aufbaus
der Schienen ist auch eine flexible Verlegung nicht durchführbar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders sichere Schaltanlage zu
schaffen, die schnell und einfach verdrahtet werden kann. Diese Aufgabe wird durch
eine Schaltanlage nach Anspruch 1 gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Schaltanlage weist einen Hauptstromkreis zur Versorgung der
von der Schaltanlage geschalteten Verbraucher und einen Hilfsstromkreis zur Versorgung
der internen Komponenten der Schaltanlage auf, wobei die Hauptleitung des Hilfsstromkreises
eine Anzahl von Verteilungsleitungen aufweist.
[0006] Der Kerngedanke der Erfindung liegt darin, die bisher für den Hilfsstromkreis verwendeten
Kupferschienen durch Verteilungsleitungen zu ersetzen. Durch die Verwendung eines
isolierten Leiters anstelle einer blanken Metallschiene wird ein permanenter Berührungsschutz
gewährleistet. Zusätzliche Abdeckungen sind daher nicht mehr erforderlich. Der gesamte
Hilfsstromkreis weist somit nach außen hin keine stromführenden Teile auf, so dass
hohe Sicherheitsanforderungen erfüllt sind. Gleichzeitig ist das Verlegen einer Verteilungsleitung
mit weniger Aufwand verbunden als die Montage von Stromschienen. Dies gilt sowohl
für das eigentliche Anbringen der Versorgungsleitung in der Schaltanlage, als auch
für das Dimensionieren der Versorgungsleitung vor Ort. So können Verteilungsleitungen
wesentlich leichter auf die gewünschte Länge zurecht geschnitten werden als dies bei
Stromschienen möglich ist. Die Verwendung einer Leitung anstelle einer Schiene ermöglicht
eine hohe Flexibilität bei der Verlegung des Stromverteilungssystems. Da die Stromverteilung
über eine durchgehende Leitung erfolgt, kann eine hohe Versorgungssicherheit erreicht
werden, ohne dass einzelne defekte Abgänge die Versorgung der übrigen Komponenten
der Schaltanlage beeinflussen. Darüber hinaus gewährleistet die Verwendung von Leitungen,
dass ein Abgriff an jeder beliebigen Stelle der Leitung angebracht werden kann. Dabei
muss kein festes Rastermaß eingehalten werden. Zusätzliche Abgriffe können problemlos
an beliebiger Stelle der Leitung angebracht werden. Ebenso einfach ist es, bisher
vorhandene Abgriffe wieder von der Leitung zu lösen und gegebenenfalls an anderer
Stelle neu anzubringen. Eine schnelle und dabei einfache Verbindung zwischen der Stromzuführung
und den anzuschließenden internen elektrischen Komponenten der Schaltanlage ist somit
gewährleistet. Neue Abgänge können auch ohne Unterbrechung des Leitungsstranges nachgerüstet
werden. Auch dadurch wird eine hohe Versorgungssicherheit gewährleistet.
[0007] Unter dem Begriff Schaltanlage wird dabei eine elektrische Anlage verstanden, die
durch den Zusammenbau von Schaltgeräten, Sammelschienen, zugehörigen Verbindungsleitungen
und sonstigem Zubehör, z.B. Wandlern oder Messgeräten, entsteht. Mit anderen Worten
wird damit eine Kombination von Schaltgeräten mit zugehörigen Steuer-, Mess-, Schutz-
und Regeleinrichtungen sowie Baugruppen aus derartigen Geräten und Einrichtungen mit
den dazugehörigen Verbindungen, Zubehörteilen, Kapselungen und tragenden Gerüsten
umfasst. In einer Schaltanlage wird also der erzeugte bzw. der aus verschiedenen Leitungen
kommende Strom gesammelt, gemessen, überwacht und verteilt.
[0008] Besonders sinnvoll ist der Einsatz der vorliegenden Erfindung in Schaltschränken,
da der bei dieser Form von Schaltanlagen zur Verfügung stehende begrenzte Einbauraum
durch die Verwendung von Versorgungsleitungen besonders effektiv genutzt werden kann.
[0009] Im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst ein Hauptstromkreis der Schaltanlage
alle leitfähigen Teile der Schaltanlage, die zu den Stromkreisen gehören, für deren
Aus- und Einschalten die Schaltgeräte der Schaltanlage vorgesehen sind. Insbesondere
kann der Hauptstromkreis eine Leitungsstromschiene aufweisen, die beispielsweise den
eingespeisten und gleichgerichteten Strom an den Motoren zugeordnete Wechselrichter
oder andere Verbraucher weiterleitet. Mit anderen Worten wird unter dem Hauptstromkreis
der Primärstromkreis zur Versorgung der geschalteten Verbraucher, also beispielsweise
Motoren, Fabrikblöcke oder Antriebsturbinen, verstanden. Diese Primärversorgung dient
also dem eigentlichen Zweck der Schaltanlage. Der Hauptstromkreis kann beispielsweise
für Leistungen von 800 bis 1000 Kilowatt und eine Stromstärke von beispielsweise 3000
Ampere ausgestaltet sein.
[0010] Unter einem Hilfsstromkreis einer Schaltanlage werden alle leitfähigen Teile einer
Schaltanlage verstanden, die für den Anschluss an die Steuer-, Mess-, Schutzund Regeleinrichtungen
etc. vorgesehen sind. Mit anderen Worten dient der Hilfsstromkreis der Versorgung
der internen elektrischen Komponenten der Schaltanlage mit elektrischem Strom. Dieser
Sekundärstromkreis umfasst daher insbesondere eine 24 Volt-Versorgung für die Steuerelektronik
zur Steuerung von in der Schaltanlage vorhandenen Umrichtern sowie eine 690 Volt-Spannungs-Versorgung
für Lüfter, die zur Kühlung der Schaltanlage vorhanden sind. Mit anderen Worten werden
im Hilfsstromkreis neben der Energie im Spannungsbereich von wenigen Volt bis ein
Kilovolt auch Steuersignale, beispielsweise für Aktoren und Sensoren der Wechselrichter,
übertragen. Dabei kann das Datensignal beispielsweise auch auf die 24 Volt-Hilfsenergie
aufmoduliert sein. Unter der Hauptleitung des Hilfsstromkreises wird dabei die Leitung
oder Leitungen verstanden, die elektrischen Strom von einem Einspeisepunkt zu den
einzelnen internen Komponenten der Schaltanlage führen. Die Hauptleitung des Hilfsstromkreises
weist dann Abgriffe auf, an denen Strom für die einzelnen Komponenten abgegriffen
werden kann.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gemäß Anspruch 2 weist die Hauptleitung
mehrere einadrige Versorgungsleitungen auf, die im Wesentlichen parallel zueinander
verlaufen. Unter einer einadrigen Leitung wird dabei eine Leitung mit einem isolierten
Leiter verstanden, wobei der Leiter aus einem oder mehreren Drähten bestehen kann.
Insbesondere sind damit sowohl Litzenleiter als auch starre Leiter umfasst.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gemäß Anspruch 3 werden für die Hauptleitung
mehr- oder vieladrige Versorgungsleitungen verwendet. Auch hier sind die Adern voneinander
beabstandet angeordnet, und verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander. Eine mehradrige
Leitung bezeichnet ein Leitung mit zwei bis fünf isolierten Leitern, einschließlich
Mittelleiter und Schutzleiter, wohingegen eine vieladrige Leitung eine Leitung mit
mehr als fünf Adern definiert. Mit anderen Worten können als Verteilungsleitungen
sowohl mehrere isolierte Einzelleiter also auch ein mehrere Einzelleiter umfassendes
Flachbandleitungen oder aber eine Stegleitung verwendet werden. Da die einzelnen Adern
vorzugsweise in einem definierten Abstand zueinander verlaufen, wird die Kontaktierung
der Leitung zur Bildung eines Potentialabgriffes stark vereinfacht, da Anschlussmodule
und andere Anschlussteile mit Standardmaßen verwendet werden können. Besonders vorteilhaft
ist die Verwendung einer Verteilungsleitung mit fünf Adern, bzw. die Verwendung von
fünf einadrigen Leitungen. Hierbei können zwei Adern beispielsweise +24 Volt und -24
Volt-Hilfsenergie übertragen. Die drei übrigen Adern dienen beispielsweise der Übertragung
von drei Phasen L1, L2 und L3 einer 690 Volt-Energieversorgung für die Lüftermotoren.
[0013] In der in Anspruch 4 beanspruchten Ausführungsform der Erfindung ist zur Kontaktierung
der Leitung eine Anzahl von Anschlussmodulen vorgesehen, die für sich selbst erfinderisch
sind. Diese Anschlussmodule stellen die Abgriffe an der Hauptleitung des Hilfsstromkreises
dar, wobei Strom zur Versorgung einzelner Komponenten der Schaltanlage, wie beispielsweise
Umrichter, abgegriffen wird. Vorzugsweise ist dabei jeder Ader der Leitung ein Anschlussmodul
zugeordnet. Die Anschlussmodule weisen dabei Schneid-Klemm-Kontakte (Anspruch 5) und/oder
Isolierungs-Durchdringungs-Kontakte (Anspruch 6) auf. Bei beiden Kontaktierungsarten
ist gewährleistet, dass die Isolierung der Leitung ausschließlich an den Stellen unterbrochen
wird, an dem eine Kontaktierung der Leitung vorgenommen werden soll. An allen nicht
kontaktierten Stellen ist hingegen eine Isolierung der Verteilungsleitung vorhanden,
so dass ein Berührungsschutz stets gewährleistet ist.
[0014] Die Anschlussmodule weisen nach der Lehre des Anspruchs 7 jeweils einen Kontaktblock
auf. Dieser Kontaktblock dient zur Aufnahme des anzuschließenden Leiters und verfügt
zu diesem Zweck über eine Nut, in die der anzuschließende Leiter zur Kontaktierung
eingelegt wird. Die Nut ist dabei U-förmig ausgebildet, so dass ein Ausweichen des
Leiters zur Seite hin bei der Aufbringung des Kontaktierungsdruckes auf den Leiter
verhindert wird.
[0015] Das Anschlussmodul weist vorteilhafterweise neben dem Kontakt zur Kontaktierung des
anzuschließenden Leiters zum Zweck eines Potentialabgriffes einen oder mehrere Abgreifkontakte
zum Anschluss von Abgreifleitungen auf. Diese Abgreifkontakte, vorzugsweise Schraubkontakte,
Klemmkontakte oder Federkontakte, wirken vorteilhafterweise mit dem Kontaktblock zusammen,
der zu diesem Zweck zumindest einen Kontaktbereich aufweist (Anspruch 8). Mit anderen
Worten ist dann beispielsweise der Schneid-Klemm-Kontakt oder der Isolierungs-Durchdringungs-Kontakt
über den Kontaktblock mit einem oder mehreren Abgreifkontakten verbunden.
[0016] Die Kontaktierung eines Leiters erfolgt vorzugsweise derart, dass ein Anschlussmodul
mit der nach unten hin offenen U-förmigen Nut des Kontaktblockes auf den anzuschließenden
Leiter aufgesetzt wird. Als Gegenlager dient dabei ein Tragelement, das zur Aufnahme
einer Anzahl von Anschlussmodulen ausgebildet ist (Anspruch 9). Das Tragelement dient
mit anderen Worten dazu, zusammen mit dem Anschlussmodul den zu kontaktierenden Leiter
zu fixieren und eine Kontaktierung zu ermöglichen. Besonders sicher werden die anzuschließenden
Adern fixiert, wenn das Tragelement ebenfalls U-förmige Ausnehmungen als Aufnahmen
für die Adern aufweist, die in Kontaktierungsstellung mit den U-förmigen Nuten der
Anschlussmodule paarweise zusammenwirken.
[0017] Als Tragelement kann dabei ein beliebiges Haltesystem, beispielsweise in Form einer
Schiene, einer Platte oder eines Profils dienen, solange gewährleistet ist, dass die
Anschlussmodule am Tragelement fixiert werden können (Anspruch 10). Die Befestigung
der Anschlussmodule am Tragelement erfolgt vorzugsweise lösbar. Besonders vorteilhaft
ist eine Ausgestaltungsform, wonach an der Unterseite der Anschlussmodule Verriegelungsnasen
vorgesehen sind, die in entsprechend ausgebildete Aussparungen am Tragelement eingreifen,
und durch Verschieben des Anschlussmoduls im Tragelement eine Verbindung nach Art
eines Festgesperres ausbilden. Selbstverständlich können auch andere Befestigungselemente
verwendet werden, beispielsweise zur Ausbildung einer Rast-, Schraub- oder Klemmverbindung.
[0018] Die nötige Fixierung des Tragelements in der Schaltanlage wird dadurch erreicht,
dass das Tragelement an einem Halteelement befestigt wird. Besonders vorteilhaft ist
eine weitere Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 11, wonach das Tragelement
auf einem Halteelement in Form einer Halteschiene befestigt ist. Derartige Schienen
sind in Schaltanlagen meist standardmäßig enthalten. Die Halte- oder Tragschiene,
beispielsweise in Form einer Hut-Schiene, verläuft vorzugsweise parallel zur Versorgungsleitung.
Das Tragelement ist dann gegenüber der Halteschiene derart angeordnet, dass die auf
dem Tragelement angeordneten Anschlussmodule jeweils genau über einem anzuschließenden
Leiter angeordnet sind. Zur Befestigung des Tragelements auf der Halteschiene weist
das Tragelement an seiner Unterseite Haltevorrichtungen auf. Dies können beispielsweise
Rast- oder Klemmhaken zum Verhaken mit entsprechenden Vorrichtungen der Halteschiene
sein.
[0019] Nach der Lehre des Anspruchs 12 weist das Tragelement und/oder das Anschlussmodul
eine Sicherungsvorrichtung auf. Vorzugsweise handelt es sich bei der Sicherungsvorrichtung
um eine Kurzschlusssicherung, beispielsweise eine Schmelzsicherung, zur Absicherung
von Leitungsstromkreisen von elektrischen Verbrauchern. Dadurch wird eine Kurzschlusssicherung
direkt am Potentialabgriff erreicht, was zu einer weiteren Erhöhung der Systemsicherheit
dient.
[0020] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das
anhand der Abbildungen näher erläutert wird. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Tragelements mit fünf Anschlussmodulen, das auf einer Halteschiene
fixiert ist,
- Fig. 2
- eine Frontalansicht auf die in Fig. 1 gezeigten Anschlussmodule,
- Fig. 3
- eine perspektivische Seitenansicht eines Anschlussmoduls,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Anschlussmoduls aus Fig. 3, mit teilweise ausgeschnittenem
Außengehäuse, und
- Fig. 5
- eine perspektivische Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Anschlussmodule.
[0022] In Fig.1 ist ein Teil einer Hauptleitung 1 zur Versorgung von elektrischen Komponenten
des Hilfsstromkreises einer erfindungsgemäßen Schaltanlage abgebildet. Die Stromversorgung
wird dabei durch fünf einadrige Verteilungsleitungen 2 gewährleistet, die äquidistant
zueinander angeordnet sind. Die Leitungen 2 werden zwischen jeweils einem Anschlussmodul
3 und einem Tragelement 4 fixiert. Das Tragelement 4, das nach Art einer Montageplatte
ausgebildet ist, verläuft senkrecht zur Leitungslängsrichtung 5 und bildet dabei eine
Montagegrundlage für die fünf daran befestigten Anschlussmodule 3. Das Tragelement
4 ist an einer Halteschiene 6 befestigt, die sich parallel zu den Verteilungsleitungen
2 in Leitungslängsrichtung 5 erstreckt.
[0023] Eine Frontalansicht dieser Anordnung ist in Fig. 2 abgebildet. Für den Potentialabgriff
weisen die Anschlussmodule 3 an ihren Stirnseiten 7 eine Abgreiföffnung 8 auf, durch
die ein Zugriff auf einen Kontaktbereich 9 ermöglicht wird, der sich im Anschlussmodulinnenraum
befindet. Die Abgreiföffnungen 8 sind dabei derart dimensioniert, dass sie zur Bildung
eines Stromabganges Abgangsleiter mit verschiedenen Querschnitten aufnehmen können.
Das Anschlussmodul 3 weist zur Aufnahme einer jeweils aus Leiter 10 und Isoliermantel
11 bestehenden Leitung 2 an seiner Unterseite 12 eine U-förmige Nut 13 nach Art einer
Hohlkehle auf. Eine derart U-förmige Ausnehmung 14 ist für jedes Anschlussmodul 3
auch am Tragelement 4 vorgesehen. Die als Leiterbetten dienenden Hohlkehlen 13, 14
wirken dabei paarweise zusammen, so dass jedes Hohlkehlenpaar einen Kontaktkanal bildet,
der den anzuschließenden Leiter 10 vollständig umschließt. Dadurch wird der Leiter
10 zwischen Anschlussmodul 3 und Tragelement 4 fixiert. Ein Abweichen des Leiters
10 von seiner Klemmlage wird verhindert, was zu einer zuverlässigen elektrischen Verbindung
beiträgt.
[0024] An der Unterseite 15 des Tragelements 4 sind Befestigungshaken 16 angebracht, die
der Fixierung an einer Halteschiene 6 dienen. Die an einer Montagegrundlage, beispielsweise
einer Bauteilwand befestigte Halteschiene 6 ist in Form einer Hutschiene ausgebildet.
Die Befestigungshaken 16 hintergreifen die an der Tragelement-Unterseite 15 anliegenden
Seitenstege 17 der Halteschiene 6. Zur weiteren Stabilisierung des Tragelements 4
sind an dessen Unterseite 15 zwei Stützstege 18 ausgebildet, die im montierten Zustand,
ebenso wie das Grundelement 19 der Halteschiene 6, an der Montagegrundlage anliegen.
[0025] Ein Anschlussmodul 3 gemäß der vorliegenden Erfindung ist in Fig. 3 abgebildet. Dabei
trägt die Stirnseite 7 des Anschlussmoduls 3 ebenso wie die identisch ausgebildete
Rückseite 20 eine Abgreiföffnung 8. An der Oberseite 22 des Anschlussmoduls 3 sind
drei kreisförmige Öffnungen 23 zur Betätigung von Kontakten vorgesehen, die im Anschlussmodul
3 angeordnet sind.
[0026] Im Anschlussmodul 3 liegt ein elektrisch leitender Kontaktblock 24 ein. Dieser Kontaktblock
24 weist eine in der senkrecht zur Leitungslängsrichtung 5 verlaufenden Kontaktierungsrichtung
25 offene U-förmige Aufnahmenut 26 auf. Diese durch das Gehäuse des Anschlussmoduls
3 nach unten hin verlängerte Nut 26 bildet die Hohlkehle 13 am Anschlussmodul 3.
[0027] Zur Befestigung am Tragelement 4 weist das Anschlussmodul 3 im unteren Bereich seiner
beiden Längsseiten 27 jeweils drei Verriegelungsnasen 28 auf.
[0028] Das in Fig. 3 gezeigte Anschlussmodul 3 ist in Fig. 4 mit einer teilweise durchbrochenen
Außenwand 29 dargestellt. Der von der Stirnseite 7 zur Rückseite 20 des Anschlussmoduls
3 durchgängige Kontaktblock 24 wurde dabei ebenfalls aufgeschnitten dargestellt, so
dass der Blick auf den Anschlusskontakt in Form eines Isolierungs-Durchdringungs-Kontakts
30 (Piercing-Kontakt) freigegeben wird. Dieser ist im Ausführungsbeispiel als Schraubkontakt
ausgebildet. Zur Kontaktierung des Leiterkerns des anzuschließenden Leiters 10 wird
der Piercing-Kontakt 30 in Kontaktierungsrichtung 25 auf den Leiter 10 zugeführt.
Das leitungszugewandte Ende des Piercing-Kontakts 30 weist dabei einen kegelförmigen
Schneidbereich 31 mit punktförmiger Spitze auf, der zur Kontaktierung der Leitung
2 den Isolierungsmantel 11 durchdringt und in den vorzugsweise aus einem Bündel von
einzelnen Litzendrähten bestehenden Leiterkern zur Kontaktierung eindringt. Sollen
statt dessen elektrische Leiter 10 mit einer Vollader angeschlossen werden, so kann
selbstverständlich anstelle des Piercing-Kontaktes 30 auch ein Schneid-Klemm-Kontakt
vorgesehen sein.
[0029] Der im Anschlussmodul 3 eingebettete Kontaktblock 24 weist zur Aufnahme des Piercing-Kontakts
30 in etwa mittig eine Durchführöffnung 23 auf. Diese trägt gleichzeitig das zur Führung
des Piercing-Kontaktes benötigte Schraubgewinde. Von der Durchführöffnung 23 in Richtung
auf Stirnseite 7 und die Rückseite 20 des Anschlussmoduls 3 hin beabstandet sind zwei
weitere Betätigungsöffnungen 32 angebracht. Diese dienen zur Aufnahme der als Abgreifkontakte
33 verwendeten Schraubkontakte. Mit diesen Schraubkontakten 33 werden durch die Abgreiföffnungen
8 Abgangs- oder Abzweigleitungen an der Kontaktfläche 9 des Kontaktblocks 24 fixiert.
[0030] Fig. 5 zeigt schließlich eine perspektivische Seitenansicht der bereits aus Fig.
1 gezeigten Anordnung. Hieraus wird insbesondere die Befestigung der einzelnen Anschlussmodule
3 am Tragelement 4 verdeutlicht. Das Tragelement 4 weist zur Aufnahme der Anschlussmodule
3 Befestigungsstege 34 auf, an denen zur Aufnahme der Verriegelungsnasen 28 der Anschlussmodule
3 Aussparungen 35 vorgesehen sind. Zur Fixierung der Anschlussmodule 3 werden diese
in das Tragelement 4 eingesetzt und dort an den Befestigungsstegen 34 entlang in Leitungslängsrichtung
5 verschoben, bis die Verriegelungsnasen 28 mit den korrespondierenden Vorsprüngen
36 der Befestigungsstege 34 einen Hintergriff bilden.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Stromversorgungssystem
- 2
- Versorgungsleitung
- 3
- Anschlussmodul
- 4
- Tragelement
- 5
- Leitungslängsrichtung
- 6
- Halteschiene
- 7
- Stirnseite
- 8
- Abgreiföffnung
- 9
- Kontaktbereich
- 10
- Leiter
- 11
- Isoliermantel
- 12
- Unterseite
- 13
- Nut
- 14
- Nut
- 15
- Unterseite
- 16
- Befestigungshaken
- 17
- Seitensteg
- 18
- Stützsteg
- 19
- Grundelement
- 20
- Rückseite
- 22
- Oberseite
- 23
- Betätigungsöffnung
- 24
- Kontaktblock
- 25
- Kontaktierungsrichtung
- 26
- Aufnahmenut
- 27
- Längsseite
- 28
- Verriegelungsnase
- 29
- Außenwand
- 30
- Piercing-Kontakt
- 31
- Schneidbereich
- 32
- Betätigungsöffnung
- 33
- Abgreifkontakt
- 34
- Befestigungssteg
- 35
- Aussparung
- 36
- Vorsprung
1. Schaltanlage, insbesondere Schaltschrank,
- mit einem Hauptstromkreis zur Versorgung der von der Schaltanlage geschalteten Verbraucher
und
- mit einem Hilfsstromkreis zur Versorgung der internen Komponenten der Schaltanlage,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hauptleitung (1) des Hilfsstromkreises eine Anzahl von Verteilungsleitungen (2)
aufweist.
2. Schaltanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hauptleitung (1) des Hilfsstromkreises mehrere im Wesentlichen parallel zueinander
verlaufende einadrige Verteilungsleitungen (2) aufweist.
3. Schaltanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hauptleitung (1) des Hilfsstromkreises eine mehr- oder vieladrige Verteilungsleitung
(2) aufweist, bei dem die Adern im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen und
voneinander beabstandet angeordnet sind.
4. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
eine Anzahl von Anschlussmodulen (3) zur Kontaktierung der Versorgungsleitung (2).
5. Schaltanlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlussmodule (3) Schneid-Klemm-Kontakte aufweisen.
6. Schaltanlage nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlussmodule (3) Isolierungs-Durchdringungs-Kontakte (30) aufweisen.
7. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlussmodule (3) jeweils einen Kontaktblock (24) aufweisen, an dessen einer
Seite zur Aufnahme der anzuschließenden Ader eine U-förmige Nut (26) ausgebildet ist.
8. Schaltanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontaktblock (24) zumindest einen Kontaktbereich (9) für einen Abgreifkontakt
(33) aufweist.
9. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
gekennzeichnet durch
wenigstens ein Tragelement (4) zur Aufnahme einer Anzahl von Anschlussmodulen (3).
10. Schaltanlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlussmodule (3) am Tragelement (4) fixiert sind.
11. Schaltanlage nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragelement (4) auf einer Halteschiene (6) befestigt ist.
12. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragelement (4) und/oder das Anschlussmodul (3) eine Sicherungsvorrichtung aufweist.