[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabelbearbeitungsmaschine mit einer Schwenkeinrichtung
zum Bedienen von Bearbeitungsstationen mit Kabelenden.
[0002] Aus der Anmeldeschrift EP02405130.2 ist eine eine Crimpeinrichtung bedienende Schwenkeinrichtung
mit zwei Schwenkarmen bekannt geworden, wobei bei der Crimpeinrichtung mit einer ersten
Crimpstation und einer zweiten Crimpstation je Crimpstation ein Werkzeugtisch mit
Werkzeugstationen und eine Crimppresse vorgesehen ist. Ein Kabel wird mittels eines
Bandantriebes vorgeschoben, wobei das voreilende Kabelende von einem an einem ersten
Schwenkarm angeordneten ersten Greifer übernommen wird, der das abisolierte Kabelende
der ersten Crimpstation zuführt. Nachdem das voreilende Kabelende mit einem Crimpkontakt
versehen worden ist, bewegt sich der erste Schwenkarm in die Achse des Bandantriebes
zurück. Danach schiebt der Bandantrieb das Kabel weiter vor, bis die gewünschte Länge
des Kabelabschnittes erreicht ist. Eine Trenn- und Abisolierstation trennt den Kabelabschnitt
vom Kabel und entfernt an den Kabelenden die Isolation. Das nacheilende Kabelende
des Kabelabschnittes wird von einem an einem zweiten Schwenkarm angeordneten zweiten
Greifer übernommen, der das nacheilende Kabelende der zweiten Crimpstation zur Bestückung
mit einem Crimpkontakt zuführt. Mit den auf einer Drehscheibe angeordneten Werkzeugstationen
ist ein Wechsel von einer Kontaktart auf eine andere Kontaktart mit minimaler Stillstandszeit
der Crimppresse möglich.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Einrichtung liegt darin, dass ein Schwenkarm je Kabelende
notwendig ist, obwohl beide Kabelende derselben Bearbeitung unterzogen werden. Solche
Schwenkeinrichtungen sind mechanisch aufwendig und brauchen eine komplexe Steuerung.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine
Schwenkeinrichtung zu schaffen, mittels der kompakter bauende Kabelbearbeitungsmaschinen
realisierbar sind.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Schwenkeinrichtung die Bearbeitungsstationen mit lediglich einem Schwenkarm
bedient, wobei der Schwenkarm die Bearbeitungsstationen mit voreilenden Kabelenden
und nacheilenden Kabelenden bedient. Teure Bearbeitungseinrichtungen wie beispielsweise
Einrichtungen zum Schweissen oder zur Laserbehandlung von Kabelenden sind bei einer
Kabelbearbeitungsmaschine mit der erfindungsgemässen Schwenkeinrichtung lediglich
einmal auszurüsten. Aufgrund des einfachen Aufbaus kann die Schwenkeinrichtung schnell
und einfach umgerüstet werden. Die kostengünstig und kompakt gebaute Schwenkeinrichtung
ermöglicht einen guten Zugang zu Bearbeitungsmaschinen und zur Kabelablage. Ein voreilendes
oder nacheilendes Kabelende kann beispielsweise nach der ersten Bearbeitung einfach
an einen Greifer einer weiteren Kabelbearbeitungsmaschine übergeben werden.
[0007] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine Kabelbearbeitungsmaschine mit einer erfindungsgemässen, unterhalb einer
Kabellinie angeordneten Schwenkeinrichtung,
Fig. 2 bis Fig. 6 die einzelnen Schritte einer Kabelendbearbeitung,
Fig. 7 Einzelheiten der unterhalb der Kabellinie angeordneten Schwenkeinrichtung,
Fig. 8 die Kabelbearbeitungsmaschine mit der erfindungsgemässen, oberhalb der Kabellinie
angeordneten Schwenkeinrichtung,
Fig. 9 Einzelheiten der oberhalb der Kabellinie angeordneten Schwenkeinrichtung.
[0009] Fig. 1 zeigt eine Kabelbearbeitungsmaschine 1 mit einer erfindungsgemässen Schwenkeinrichtung
2 zur Bedienung von Bearbeitungsstationen 3, beispielsweise Crimppressen 3.1,3.2,
mit Kabelenden. Ein Bandantrieb 4 dient dem Vorschub eines ab Rolle oder Fass zugeführten
Kabels 5. Mittels einer Trenn- und Abisolierstation 6 wird das voreilende Kabelende
5.1 bzw. das nacheilende Kabelende 5.2 vom Kabel 5 getrennt und abisoliert, wobei
ein Trennmesser 6.1 einen Kabelabschnitt 5.3 vom Kabel 5 trennt und Abisoliermesser
6.2 die Kabelenden 5.1,5.2 abisolieren. Nach der Bearbeitung des voreilenden Kabelendes
5.1 wird der Kabelabschnitt 5.3 auf ein kontinuierlich angetriebenes Kabeltransportband
7 gelegt und das nacheilende Kabelende 5.2 bearbeitet. Nach der Konfektionierung wird
der Kabelabschnitt 5.3 in eine Kabelablage 8 gelegt.
[0010] In der Kabelbearbeitungsmaschine 1 der Fig. 1 ist die Schwenkeinrichtung 2 unterhalb
der mit einer unterbrochenen Linie dargestellten Kabellinie 5.4 angeordnet. Die Schwenkeinrichtung
2 weist zur Handhabung des voreilenden Kabelendes 5.1 bzw. des nacheilenden Kabelendes
5.2 einen an einem Schwenkarm 2.1 angeordneten Greifer 2.2 auf. Die Schwenkeinrichtung
2 kann auch in Kabeltransportrichtung gesehen rechts der Kabellinie 5.4 angeordnete
Bearbeitungsstationen bedienen.
[0011] Fig. 2 bis Fig. 6 zeigen die einzelnen Schritte einer Kabelendbearbeitung. In den
Fig. 2 bis 6 ist der besseren Darstellung der Funktionsweise der Schwenkeinrichtung
2 wegen die Trenn- und Abisolierstation 6 nicht dargestellt. Als Bearbeitungsstationen
3 sind eine erste Crimppresse 3.1 und eine zweite Crimppresse 3.2 vorgesehen. Andere
Bearbeitungsstationen wie beispielsweise Stationen zum Schweissen, zur Laserbearbeitung
oder zum Abisolieren sind auch möglich. In Fig. 2 hält der Greifer 2.2 des Schwenkarmes
2.1 das abisolierte, voreilende Kabelende 5.1 fest.
[0012] In Fig. 3 ist mit einem Pfeil P1 die Schwenkbewegung des Schwenkarmes 2.1 symbolisiert
dargestellt. Während der Schwenkbewegung des Schwenkarmes 2.1 führt der Greifer 2.2
eine mit einem Pfeil P2 symbolisierte Drehbewegung aus.
[0013] Gleichzeitig mit der Schwenkbewegung P1 des Schwenkarmes 2.1 schiebt der Bandantrieb
4 das Kabel 5 vor, wobei die Kabelachse des Kabelendes 5.1 parallel zur Längsachse
des Schwenkarmes 2.1 verläuft. In Fig. 3 ist das voreilende Kabelende 5.1 positioniert
und zur Vercrimpung mit einem Crimpkontakt 9 bereit.
[0014] Nach dem Crimpvorgang setzt der Schwenkarm 2.1 wie in Fig. 4 dargestellt die Schwenkbewegung
P1 bis vor das Kabeltransportband 7 fort, wobei der Bandantrieb 4 das Kabel 5 vorschiebt.
Dann wird der Greifer 2.2 geöffnet, wobei das Kabelende 5.1 mittels des laufenden
Transportbandes 7 gestreckt wird und vom Bandantrieb 4 auf die gewünschte Kabelabschnittlänge
weiter vorgeschoben wird. Falls kurze Kabelabschnittlängen (Kabelabschnittlängen kürzer
als doppelte Schwenkarmlänge) gewünscht sind, zieht der Bandantrieb 4 das Kabel 5
auf die gewünschte Kabelabschnittlänge zurück. Nach dem Öffnen des Greifers 2.2 schwenkt
der Schwenkarm 2.1 in die Ausgangslage zurück und hält das Kabel 5 fest. Danach wird
das Kabel 5 mittels der Trenn- und Abisolierstation 6 getrennt und abisoliert. Wie
in Fig. 5 dargestellt, wird das nacheilende Kabelende 5.2 mittels des Schwenkarmes
2.1 zur ersten Crimppresse 3.1 transportiert und dort mit einem Crimpkontakt 9 versehen.
[0015] Nach der Konfektionierung des Kabelabschnittes 5.3 schwenkt wie in Fig. 6 dargestellt
der Schwenkarm 2.1 entgegen der Schwenkbewegung P1 zur Kabelablage 8. Nach dem Öffnen
des Greifers 2.2 fällt der Kabelabschnitt 5.3 in die Kabelablage 8. Danach kehrt der
Schwenkarm 2.1 in die Ausgangslage zurück.
[0016] Fig. 7 zeigt Einzelheiten der unterhalb der Kabellinie 5.4 angeordneten Schwenkeihrichtung
2. Ein an einer Konsole 2.3 angeordneter erster Antrieb 2.4 treibt beispielsweise
mittels Ritzel 2.5 einen Zahnriemen 2.6 an, der seinerseits einen an der Konsole 2.3
drehbar gelagerten Drehtisch 2.7 antreibt. Die Bewegung des Drehtisches 2.7 ist mit
dem Pfeil P1 symbolisiert. Am Drehtisch 2.7 ist ein zweiter Antrieb 2.8 angeordnet,
der den mittels Längsführung 2.9 geführte Schwenkarm 2.1 mittels eines in eine Zahnstange
eingreifenden Ritzels bewegt. Die lineare Bewegung des Schwenkarmes 2.1 ist mit einem
Pfeil P3 symbolisiert. Am Schwenkarm 2.1 ist ein dritter Antrieb 2.10 angeordnet,
der beispielsweise mittels einer Welle 2.11 und einem Schneckengetriebe 2.12 den Greifer
2.2 in eine Drehbewegung versetzt. Die Bewegung des Greifers ist mit dem Pfeil P2
symbolisiert. Die Bewegungen P1 und P2 sind in den Fig. 2 bis 6 erläutert. Die Bewegung
P3 wird zur Greiferpositionierung in Achsrichtung des Kabelendes 5.1,5.2 in den Bearbeitungsstationen
3 oder in der Trennund Abisolierstaiton 6 verwendet.
[0017] Fig. 8 zeigt die Kabelbearbeitungsmaschine 1 mit einer erfindungsgemässen, oberhalb
der Kabellinie 5.4 angeordneten Schwenkeinrichtung 2. Fig. 9 zeigt Einzelheiten der
oberhalb der Kabellinie 5.4 angeordneten Schwenkeinrichtung 2. Der Aufbau der Kabelbearbeitungsmaschine
1 und der Schwenkeinrichtung 2 ist vergleichbar mit den Einrichtungen gemäss Fig.
1 bis 7.
[0018] Die Einrichtungen gemäss Fig. 1 bis 7 ermöglichen einen guten Zugang zu den Bearbeitungsmaschinen.
Die Einrichtungen gemäss Fig. 8 und 9 vereinfachen die Ablage des Kabelabschnittes
in die Kabelablage.
1. Kabelbearbeitungsmaschine (1) mit einer Schwenkeinrichtung (2) zum Bedienen von Bearbeitungsstationen
(3,6) mit Kabelenden (5.1,5.2),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkeinrichtung (2) einen Schwenkarm (2.1) mit einem Greifer (2.2) aufweist,
der die Bearbeitungsstationen (3,6) mit dem voreilenden Kabelende (5.1) und anschliessend
mit dem nacheilenden Kabelende (5.2) eines Kabelabschnittes (5.3) bedient.
2. Kabelbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Bedienen der Bearbeitungsstationen (3,6) mit Kabelenden (5.1,5.2) die Kabelachse
des Kabelendes (5.1,5.2) parallel zur Längsachse des Schwenkarmes (2.1) verläuft.
3. Kabelbearbeitungsmaschine nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkeinrichtung (2) einen Antrieb (2.4) für die Schwenkbewegung (P1) des Schwenkarmes
(2.1), einen Antrieb (2.8) zur Greiferpositionierung (P3) in Achsrichtung des Kabelendes
(5.1,5.2) in den Bearbeitungsstationen (3,6) und einen Antrieb (2.10), der den Greifer
(2.2) in eine Drehbewegung (P2) versetzt, aufweist.
4. Kabelbearbeitungsmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der an einer Konsole (2.3) angeordnete Antrieb (2.4) einen Drehtisch (2.7) antreibt,
an dem der Schwenkarm (2.1) mittels Antrieb (2.8) linear verschiebbar und am Schwenkarm
(2.1) der Antrieb (2.10) für die Drehbewegung (P2) des Greifers (2.2) angeordnet sind.
5. Kabelbearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkeinrichtung (2) oberhalb oder unterhalb einer Kabellinie (5.4) angeordnet
ist.