[0001] Die Erfindung betrifft einen Spender zur Applikation von fließfähigen, streichfähigen
Produkten, bestehend aus einem Speicherbehälter mit einer Applikationsöffnung zur
Ausgabe der zu spendenden Produkte und einer axial im Speicherbehälter angeordneten
Drehspindel mit axial verschiebbarem Transportkolben und einem Drehfuß, der mit einer
manuell zu betätigenden Taste gedreht werden kann.
[0002] Bei bekannten Spendern erfolgt die Betätigung zum Austrag des Produkts durch die
Applikationsöffnung über eine gegenüber dem Speicherbehälter von außen herbeigeführten
Drehung des Drehfußes. Durch die Drehung des Drehfußes wird gleichzeitig auch die
mit diesem verbundene Drehspindel gedreht und auf dem Außengewinde der Drehspindel
der mit einem Innengewinde versehene Transportkolben axial innerhalb des Speicherbehälters
verschoben. Der Transportkolben verschiebt dabei das Produkt zur Applikationsöffnung
hin und drückt es durch diese hindurch.
[0003] Bei der Applikation von hochviskosen Produkten ist vom Transportkolben ein hoher
aufzubringender Druck erforderlich, um das Produkt innerhalb des Speicherbehälters
zu transportieren und um es durch die üblicherweise enge Querschnittsfläche der Applikationsöffnung
zu drücken. Der im Produkt auf diese Weise erzeugte hohe Innendruck hat den Nachteil,
dass nach Beendigung der Applikation noch eine Teilmenge des Produktes aus der Applikationsöffnung
unerwünscht heraustritt.
[0004] Weiterhin besteht bei bestimmten Produkten die Gefahr, dass bei einem über einen
längeren Zeitraum erhöhten Innendruck es zu einer Separierung einzelner Produktbestandteile
kommen kann.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, Spender der geschilderten Art ohne größeren Konstruktionsaufwand
so weiter auszubilden, dass nach erfolgter Applikation selbsttätig ein Druckabbau
innerhalb des im Speicherbehälter noch befindlichen Produktes erfolgt.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, dass der Drehfuß mit zwei übereinander angeordneten Zahnkränzen ausgebildet
ist, die mit jeweils einem Haken der Taste in Wirkverbindung stehen.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Haken an der Taste
so angeordnet, dass sie bei der Betätigung der Taste wechselweise in die ihnen zugeordneten
Zahnkränze eingreifen und dabei den Drehfuß in Applikations-Drehrichtung und in Gegenrichtung
um einen bestimmten Betrag drehen.
[0008] Beim manuellen Einschieben der Taste in Richtung zur Behälterachse bewirkt dabei
einer dieser Haken, der stets im Eingriff seines Zahnkranzes verbleibt, die Drehung
des Drehfußes und damit der Drehspindel in Applikations-Drehrichtung. Während der
Drehung der Drehspindel in Applikations-Drehrichtung wird der Transportkolben in Richtung
zur Applikationsöffnung hin verschoben und unter Aufbau eines Innendrucks das Produkt
ausgetragen. Gleichzeitig wird durch diese Verschiebung der Taste der die Rückdrehung
der Drehspindel bewirkende andere Haken durch seine entsprechende Anordnung an der
Taste von seinem Zahnkranz entfernt.
[0009] Wenn nun zum gewünschten Zeitpunkt der Beendigung der Applikation die Taste losgelassen
wird, wodurch auch die Drehung der Drehspindel beendet wird, bewirkt ein mit der Taste
in Wirkverbindung stehendes Federelement die selbsttätige Rückstellung der Taste in
ihre Ausgangsstellung. Bei dieser Rückstellung der Taste wird der die Rückdrehung
der Drehspindel bewirkende Haken zunächst wieder zu seinem Zahnkranz zurück geführt
und mit diesem in Eingriff gebracht. Während der Rückführung des Hakens mit einem
Leerhub von mindestens einem Zahn verbleibt die Drehspindel zunächst in ihrer letzten
Stellung, da der andere, die Applikations-Drehrichtung bewirkende Haken so elastisch
ausgebildet ist, dass er bei der Rückstellung der Taste die Zähne seines Zahnkranzes
überspringt.
[0010] Nach Herstellung des Eingriffs des Hakens wird bei weiterer Rückstellung der Taste
die Drehspindel in Gegenrichtung zur Applikations-Drehrichtung gedreht, wodurch sich
der Transportkolben von der Applikationsöffnung wieder etwas zurückzieht und der vorher
bestehende hohe Innendruck nun abgebaut wird.
[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der Erfindung werden nachfolgend an
einem in schematischen Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Spender in einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- den Spender der Fig. 1 in einem perspektivischen Vertikalschnitt,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Teilausschnitt der Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Taste der Figuren 1 bis 3 in einem perspektivischen Vertikalschnitt.
[0013] In Figur 1 sind in einer Explosionsdarstellung die einzelnen Bauteile eines erfindungsgemäßen
Spenders 1 abgebildet, die in Figur 2 zu einem gebrauchsfähigen Spender 1 zusammengefügt
sind. Gemäß den Fig. 1 und 2 besteht der Spender 1 in handelsüblicher Bauweise aus
einem hülsenförmigen Speicherbehälter 2, der oben mit einem Applikator 4 mit Applikationsöffnungen
5 und unten mit einem Bodeneinsatz 8 verschlossen ist. Auf dem Applikator 4 befindet
sich eine abziehbare Siegelfolie 6 (vor dem Erstgebrauch) und eine Schutzkappe 7.
[0014] Im Speicherbehälter 2 ist koaxial eine Drehspindel 10 angeordnet, auf deren Außengewinde
15 ein Transportkolben 3 mit Innengewinde 16 durch Drehung der Drehspindel 10 axial
verschoben wird. Das untere Ende der Drehspindel 10 ist mit einem von außen über eine
Taste 20 zugänglichen Drehfuß 11 verbunden, durch dessen Drehung damit auch die Drehung
der Drehspindel 10 erzwungen wird.
[0015] Der den Speicherbehälter 2 unten abschließenden Bodeneinsatz 8 besitzt eine seitliche
Öffnung 27 zur Aufnahme der Taste 20 sowie koaxial angeordnete Klammern 9 (siehe hierzu
Fig. 3), die den Drehfuß 11 umgreifen und ihn dadurch in axialer Richtung fixieren.
Durch diese Fixierung wird erreicht, das sich bei Drehung der Drehspindel 10 der Transportkolben
3 nach oben verschiebt und nicht die Drehspindel 10. Am rückwärtigen Ende der Taste
20 ist ein Federelement 21 als Teil der Taste 20 angeordnet, die sich gegen die Rückwand
des Bodeneinsatzes 8 abstützt.
[0016] In Figur 3 ist in einer Ausschnittvergrößerung der Fig. 2 der untere Teil des Spenders
1 in einem perspektivischen Vertikalschnitt dargestellt, um die erfindungsgemäßen
Merkmale besser herauszustellen. Gezeigt ist hier der Bodeneinsatz 8 mit der Taste
20 und mit der Drehspindel 10. Der Drehfuß 11 der Drehspindel 10 ist durch aufgeschobene
Klammern 9 des Bodeneinsatzes 8 axial fixiert. Der Drehfuß 11 besitzt zwei übereinander
angeordnete Zahnkränze 12, 13, wobei der obere Zahnkranz 12, der die Drehung der Drehspindel
in Applikations-Drehrichtung 14 bewirkt, einen größeren Durchmesser aufweist.
[0017] In der dargestellten Ausgangstellung befindet sich das mit einer Fingermulde 24 ausgebildete
Vorderteil der Taste 20 außerhalb des Bodeneinsatzes 8 und die Haken 22, 23 der Taste
20 (siehe hierzu auch die Fig. 4) im Eingriff mit ihrem jeweils zugeordneten Zahnkranz
12, 13. Das Federelement 21 stützt sich leicht an der Innenwand des Bodeneinsatzes
8 ab.
[0018] Die Funktionsweise des Spenders 1 beim Spendevorgang ist wie folgt:
[0019] Beim Einschub der Taste 20 in Pfeilrichtung 26 durch einen entsprechenden manuellen
Druck auf das Vorderteil der Taste 20 drückt der Haken 22 der Taste 20 in gleicher
Richtung gegen den Zahnkranz 12, wodurch dieser und damit auch der Drehfuß 11 und
die Drehspindel 10 in Applikations-Drehrichtung 14 gedreht und der Transportkolben
3 nach oben zum Applikator verschoben wird (der Transportkolben und der Applikator
sind hier nicht dargestellt). Gleichzeitig wird der zweite Haken 23 der Taste 20 von
seinem zugeordneten Zahnkranz 13 gelöst und nach hinten verschoben.
[0020] Der Einschubvorgang der Taste 20 wird begrenzt durch die im Federelement 21 erzeugte
Spannung und/oder durch in der Taste 20 angeordnete Verstärkungsleisten 25, die gegen
den Drehfuß11 geschoben werden. Bei Wegfall des manuellen Drucks auf die Taste 20
wird diese durch die Spannung des Federelementes 21 selbsttätig wieder zur Ausgangsstellung
hin zurückgeschoben, wodurch der Haken 23 wieder in Eingriff mit seinem Zahnkranz
13 gelangt und diesen nun in Gegenrichtung zur Applikations-Drehrichtung 14 dreht.
Der Transportkolben 3 wird hierdurch um einen bestimmten Betrag nach unten verschoben,
wodurch der innerhalb des Speicherbehälters 2 im Produkt anstehende Druck wieder abgebaut
wird. Damit der Vorwärtshub in jedem Fall größer als der Rückwärtshub ausfällt, ist
der Haken 23 an der Taste 20 so angeordnet, dass erst nach einem entsprechend großen
Leerhub der Haken 23 wieder in den Zahnkranz 12 eingreifen kann. Auch die Abstimmung
und Wahl der Durchmesser der einzelnen Zahnkränze dient hierbei als Mittel, den Vorwärts-
und den Rückwärtshub untereinander abzustimmen. Der Haken 22 der Taste 20, der auch
während des Rückwärtshubs in seinem Zahnkranz 12 im Eingriff verbleibt, ist so elastisch
ausgebildet, dass er bei der Rückwärtsdrehung des Drehfußes 11 über die einzelnen
Zähne des Zahnkranzes 12 hinwegspringt, wobei auch die Zähne dies auf Grund ihrer
Ausbildung ermöglichen.
[0021] In Figur 4 ist zur weiteren Verdeutlichung der Wirkungsweise der Taste 20 diese als
einzelnes Bauteil dargestellt, wodurch die von ihr zu erfüllenden Aufgaben:
- Drehung der Drehspindel 10 in zwei unterschiedliche Richtungen mittels zwei an der
Innenwand angeordneter Haken 22, 23 und
- selbsttätige Rückführung der Taste 20 durch ein zugehörendes Federelement 21
nochmals deutlich werden.
[0022] Die Erfindung ist nicht auf den dargestellten Spender bezüglich Ausbildung seiner
Bauteile wie Drehspindel, Speicherbehälter, Applikator, Taste etc. beschränkt, sondern
bei allen gebräuchlichen Spendern anwendbar, bei denen das zu spendende Produkt mit
Hilfe einer Drehspindel mit Transportkolben appliziert wird.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Spender
- 2
- Speicherbehälter
- 3
- Transportkolben
- 4
- Applikator
- 5
- Applikationsöffnungen
- 6
- Siegelfolie
- 7
- Schutzkappe
- 8
- Bodeneinsatz
- 9
- Klammer
- 10
- Drehspindel
- 11
- Drehfuß
- 12
- oberer Zahnkranz
- 13
- unterer Zahnkranz
- 14
- Applikationsdrehrichtung
- 15
- Außengewinde von 10
- 16
- Innengewinde von 3
- 20
- Taste
- 21
- Federelement
- 22
- rechter Haken
- 23
- linker Haken
- 24
- Fingermulde
- 25
- Verstärkungsleiste
- 26
- Einschubrichtung
- 27
- seitliche Öffnung in 8
1. Spender (1) zur Applikation von fließfähigen, streichfähigen Produkten, bestehend
aus einem Speicherbehälter (2) mit einer Applikationsöffnung (5) zur Ausgabe der zu
spendenden Produkte und einer axial im Speicherbehälter (2) angeordneten Drehspindel
(10) mit axial verschiebbarem Transportkolben (3) und einem Drehfuß (11), der mit
einer manuell zu betätigenden Taste (20) gedreht werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehfuß (11) mit zwei übereinander angeordneten Zahnkränzen (12, 13) ausgebildet
ist, die mit jeweils einem Haken (22, 23) der Taste (20) in Wirkverbindung stehen.
2. Spender (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haken (22, 23) an der Taste (20) so angeordnet sind, dass sie bei der Betätigung
der Taste (20) wechselweise in die ihnen zugeordneten Zahnkränze (12, 13) eingreifen,
wobei beim Einschieben der Taste (20) die Drehspindel (10) durch den Zahnkranz (12)
in Applikations-Drehrichtung gedreht und bei der Rückstellung der Taste (20) die Drehspindel
(10) durch den Zahnkranz (13) wieder zurückgedreht wird.
3. Spender (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der die Applikations-Drehrichtung (14) bewirkende Haken (22) stets im Eingriff des
Zahnkranzes (12) verbleibt und so elastisch ausgebildet ist, dass er bei der Rückstellung
der Taste (20) die Zähne seines Zahnkranzes (12) überspringt.
4. Spender (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der die Rückdrehung der Drehspindel (10) bewirkende Haken (23) so an der Taste (20)
angeordnet ist, dass er beim Einschieben der Taste (20) vom Zahnkranz (13) entfernt
und erst bei der Rückstellung der Taste (20) nach einem Leerhub von mindestens einem
Zahn wieder in den Zahnkranz (13) eingreift.
5. Spender (1) nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zu ihrer Rückstellung die Taste (20) mit einem Federelement (21) in Wirkverbindung
steht.
6. Spender (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (21) Teil der Taste (20) ist.