[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fixieren von Stapeln blattförmiger Bedruckstoffe
während einer rotativen Bewegung, wobei die Rotation um eine Rotationsachse erfolgt,
die parallel zu den Außenkanten ist, gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Typischerweise werden Vorrichtungen der genannten Art eingesetzt, um Stapel blattförmiger
Bedruckstoffe, die gebunden werden sollen oder bereits gebunden sind, in einer Druckweiterverarbeitungsvorrichtung
von einer Bearbeitungsstation zur nächsten zu bewegen oder auf einer Ablage abzustapeln.
Wichtig ist dabei, dass die in dem Stapel befindlichen blattförmigen Bedruckstoffe
nicht ihre Ausrichtung zueinander verlieren, da sonst beispielsweise bei der Außenkantenbearbeitung
des Stapels blattförmiger Bedruckstoffe Fehler auftreten. Ein anderer Fehler, der
sonst auftreten könnte, ist der, dass Durchlöcher, beispielsweise für eine Drahtkammbindung,
Plastikkammbindung oder eine Spiralbindung, verrutschen können, was im Anschluss beim
Einfädeln eines entsprechenden Bindeelements zu Problemen führt. Andererseits sollen
bereits gebundene Stapel blattförmiger Bedruckstoffe zu einer Auslage transportiert
werden, ohne das sich die Außenkanten der blattförmigen Bedruckstoffe im Stapel zueinander
verschieben, um ein Stapeln in der Auslage zu erleichtern oder die Belastung der Bindung
zu minimieren um Beschädigungen an der gebundenen Broschüre oder dem gebundenen Buch
zu vermeiden.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind eine Anzahl von Vorrichtungen zum Transport und zur
Rotation von Buchblöcken bekannt. So ist z.B. in der europäischen Patentanmeldung
EP 1 122 198 A2 eine Wendeeinrichtung für Buchblöcke gezeigt. Dabei wird ein Buchblock
zwischen zwei endlosen Transportgurten transportiert, die auf einer Wendeeinheit angebracht
sind. Sobald sich der Buchblock ganz zwischen den zwei endlosen Transportgurten befindet,
wird der Buchblock in dieser Position fixiert, die ganze Wendeeinrichtung um 180°
rotiert, der Buchblock wieder freigegeben und weitertransportiert. Allerdings eignet
sich die dort gezeigte Vorrichtung nur schlecht für ungebundene Stapel blattförmiger
Bedruckstoffe, da der Buchblock zunächst eine Schräge zwischen zwei Transportbändern
erklimmen muss. Die Rotationsachse ist hier parallel zu einer der Außenkanten der
Seiten des Buchblocks.
[0004] In Weiterverarbeitungsvorrichtungen mit möglichst kompakter Bauweise spielt der Raumbedarf
und Energiebedarf der einzelnen Komponenten eine entscheidende Rolle. Eine Transporteinrichtung
für Stapel von blattförmigen Bedruckstoffen oder Buchblöcken verzehrt viel Raum in
einer Vorrichtung. Der Raum kann nicht von anderen Einheiten innerhalb der Vorrichtung
genutzt werden, um nicht mit einem vorbeibewegten Stapel blattförmiger Bedruckstoffe
und der diesen haltenden Transportvorrichtung in Konflikt zu kommen, es sei denn,
es findet eine aufwendige Synchronisation der Einheiten, die zeitweise den gleichen
Raum innerhalb der Vorrichtung benötigen, statt.
[0005] Das Rotieren eines Stapels blattförmiger Bedruckstoffe ist dabei meist besonders
aufwendig, da der Stapel blattförmiger Bedruckstoffe Drehmomenten ausgesetzt ist,
die eine ausreichende Sicherung der einzelnen blattförmigen Bedruckstoffe gegen Verrutschen
erfordern. Außerdem erfordert eine Drehung und der Transport von Stapeln blattförmiger
Bedruckstoffe in der Regel einen relativ großen Raumbedarf, bei einer kombinierten
Bewegung steigert sich der Raumbedarf noch. In Buchbindestraßen stellt dies möglicherweise
kein Problem dar, in Anwendungen aus dem Digitaldruck, bei dem häufig die Auflagenzahl
niedrig ist, und dementsprechend kleiner Maschinen zum Binden eingesetzt werden, dagegen
schon.
[0006] Eine weitere Vorrichtung zum Transportieren und Rotieren von Stapeln blattförmiger
Bedruckstoffe ist in der europäischen Patentschrift EP 790139 B1 gezeigt. Hier ist
an einem drehbar gelagerten Arm eine Zange mit ausgedehnten Klemmplatten offenbart,
die einen gesammelten Stapel blattförmiger Bedruckstoffe von der Sammelstelle aus
einer horizontalen Lage in eine vertikale Lage in den Bereich einer sich anschließenden
Vorrichtung einschwenkt. Zwar wird der Stapel blattförmiger Bedruckstoffe um 90° gedreht,
allerdings findet an stelle einer reinen Rotation eine Schwenkbewegung statt. Der
Raumbedarf bei dieser Bewegung ist erheblich.
[0007] Eine Vorrichtung zum Überführen von Buchblocks in das Transportmittel einer Buchbindemaschine
ist in der deutschen Offenlegungsschrift DE 34 13 222 offenbart. Hierbei wird horizontal
ein Stapel blattförmiger Bedruckstoffe zu einem Buchblock gesammelt und dann mit einer
Klammer kraftschlüssig in das Transportmittel einer Buchbindemaschine eingeführt.
Dabei führt die Klammer bei der Vorwärtsbewegung eine Schwenkung des Buchblocks aus
der Waagerechten in die vertikale durch.
[0008] In anderen Anwendungen ist es erforderlich, gebundene Druckprodukte auf Stapeln abzulegen.
Bei Bindungen, die im Verhältnis zu der Dicke der Stapel eine erheblich größere Ausdehnung
haben, wie zum Beispiel mittels Drahtkammbindung oder Spiralbindung gebundene Broschüren,
ist es erforderlich, den Buchrücken solcher Broschüren abwechselnd auf unterschiedlichen
Seiten und zueinander versetzt innerhalb eines Stapels solcher Broschüren abzulegen,
da nur so gewährleistet werden kann, dass der Stapel gerade steht.
[0009] Wünschenswert wäre eine Vorrichtung zum Fixieren von Stapeln blattförmiger Bedruckstoffe
während einer rotativen Bewegung, wobei die Rotation um eine Rotationsachse erfolgt,
die parallel zu den Außenkanten ist, die mit nur geringem Raumbedarf auskommt, einen
relativ einfachen Aufbau aufweist und die Stapel blattförmiger Bedruckstoffe aus einer
ersten Lage wahlweise in eine um +90° oder -90° rotierte Lage zu bringen.
[0010] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zum Fixieren
von Stapeln blattförmiger Bedruckstoffe während einer rotativen Bewegung bereitzustellen,
wobei die Rotation um eine Rotationsachse erfolgt, die parallel zu den Außenkanten
ist. Diese Aufgabe wird mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Fixieren von
Stapeln blattförmiger Bedruckstoffe während einer rotativen Bewegung mit den im Anspruch
1 genannten Merkmalen gelöst. Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung führen die
Klemmbacken beim Schließen und Öffnen eine zum Stapel blattförmiger Bedruckstoffe
symmetrische Bewegung aus, um den Stapel blattförmiger Bedruckstoffe zu fixieren.
Eine derartige Bewegung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Mitte der Stapeldicke
des Stapels blattförmiger Bedruckstoffe mit der Mitte des Abstands der beiden Klemmbacken
in ihrer Ausgangsposition übereinander fällt. Vorteilhafterweise werden die beiden
Klemmbacken beide angetrieben, so dass sie sich beide von dem Stapel blattförmiger
Bedruckstoffe weg oder auf diesen zu bewegen können. Besonders vorteilhaft weisen
die beiden Klemmbacken einen gemeinsamen Antrieb auf. Durch diese Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt sich auf zuverlässige und einfache Weise eine
Ausrichtung des Stapels blattförmiger Bedruckstoffe zu seiner Mitte erreiche und/oder
aufrechterhalten.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung befindet
sich der Stapel blattförmiger Bedruckstoffe bei der Übernahme durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung vertikal zwischen den Klemmbacken. Dies stellt eine besondere Anforderung
an die Haltekraft der Klemmbacken dar, da diese den Stapel blattförmiger Bedruckstoffe
so festhalten müssen, dass die vertikale Ausrichtung des Stapels nicht zu einer Verschiebung
der blattförmigen Bedruckstoffe innerhalb des Stapels führt.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
der Antrieb der Klemmbacken nicht mitbewegt. Auf diese Weise kann die Masse, die rotiert
werden muss, verringert werden. Ebenfalls wird bei elektrischen Antrieben, wie beispielsweise
Steppermotoren, die Kabelführung erleichtert.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
die Vorrichtung beidseitig geschlossen. Auf diese Weise wird ein stabilerer Aufbau
der erfindungsgemäßen Vorrichtung erleichtert. Zwar wird dadurch das seitliche Einfahren
in einen Stapel blattförmiger Bedruckstoffe unmöglich, in einer vorteilhaften Ausführungsform,
bei der die erfindungsgemäße Vorrichtung einen vertikal hängenden Stapel blattförmiger
Bedruckstoffe aufnimmt und senkrecht nach unten transportiert und dabei wahlweise
um plus 90° oder minus 90° dreht, ist dies kein Nachteil. Der um 90° gedrehte Stapel
kann in diesem Fall auf einfache Weise mit einem Förderband aus dem Bereich der erfindungsgemäßen
Vorrichtung waagerecht ausgefördert werden.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung treibt
der Antrieb zwei Schneckenräder an, wobei die Schneckenräder die Drehbewegung des
Antriebs in eine lineare Bewegung umsetzen. Die Schneckenräder stellen für die Umsetzung
der Drehbewegung des Antriebs in eine Klemmbewegung der Klemmbacken eine besonders
günstige Ausführungsform dar, insbesondere, wenn die Klemmbewegung ihren Endpunkt
im Bereich der Todpunkte der Schneckenräder hat. Im Bereich der Todpunkte führen die
Schnecken, die die Schneckenräder drehen, eine relativ große Anzahl von Drehungen
aus, die aber nur zu einer geringen lateralen Bewegung von exzentrischen Koppeln,
die an den Schneckenrädern angebracht sind, führen. Auf diese Weise kann ein Antrieb
im Bereich der Todpunkte eine relativ große Kraft aufbringen, insbesondere die große
erforderliche Haltekraft, um die blattförmigen Bedruckstoffe sicher zu fixieren. Zudem
kommt es durch die hohe Untersetzung am Schneckenradgetriebe zu einer erheblichen
Selbsthemmung des Schneckenrades im stromlosen Zustand. Dadurch kann vorteilhafterweise
erreicht werden, dass die Klemmbacken den Stapel blattförmiger Bedruckstoffe auch
bei einem Stromausfall sicher klemmen.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
die Schließbewegung unabhängig von der Dicke der Stapel. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Klemmbacken durch den Antrieb über Druckfedern an den Stapel blattförmiger
Bedruckstoffe gepresst. Auf diese Weise wird bei gleichem Stellweg der Klemmbacken
automatisch der Stapel blattförmiger Bedruckstoffe mit zunehmender Stapeldicke stärker
gepresst. Das ist schon deswegen sinnvoll, da mit zunehmender Stapeldicke die Gefahr,
dass die blattförmigen Bedruckstoffe im Stapel zueinander verschoben werden, steigt.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
die Klemmbacken schwimmend gelagert, um Dickenvariationen innerhalb des Stapels blattförmiger
Bedruckstoffe auszugleichen. Derartige Dickenvariationen können auftreten, wenn die
blattförmigen Bedruckstoffe im Stapel unterschiedlich bedruckt sind, also der Tonerauftrag
beispielsweise stark entlang der Klemmbacken variiert. Durch Druckfedern, die an den
äußeren Enden der Klemmbacken angebracht sind, kann erreicht werden, dass sich die
Haltekraft der Klemmbacken gleichmäßig entlang der Klemmbacken verteilt. Weiterhin
weisen die Klemmbacken vorteilhafterweise Längsführungen auf, die eine im Wesentlichen
geradlinige Bewegung der Klemmbacken sichern. Vorteilhafterweise erstrecken sich die
Klemmbacken über die gesamte Länge der blattförmigen Bedruckstoffe, um eine möglichst
großflächige Haltefläche und damit eine möglichst gleichmäßige Haltekraft entlang
des Stapels blattförmiger Bedruckstoffe zu erzielen. Mit der Länge der blattförmigen
Bedruckstoffe ist die Länge der größten mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu handhabenden
blattförmigen Bedruckstoffe gemeint.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt
die Rotationsachse im Wesentlichen in der Stapelmitte. Dabei versteht sich unter Stapelmitte
die Ebene halber Stapeldicke. Insbesondere liegt die Rotationsachse innerhalb des
Stapels. Auf diese Weise kann das aufzubringende Drehmoment für die Rotation des Stapels
blattförmiger Bedruckstoffe möglichst gering gehalten werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist diese ebenfalls ein im Wesentlichen
zur Stapelmitte symmetrischen Aufbau auf, so dass der Schwerpunkt der Vorrichtung
ebenfalls nahe der Rotationsachse liegt. Auch dadurch reduziert sich das erforderliche
Drehmoment zur Rotation der Vorrichtung. Ein weiterer Vorteil, der sich dadurch ergibt,
dass die Rotationsachse in der Stapelmitte liegt und innerhalb des Stapels ist der,
dass Variationen in der Stapeldicke und damit Variationen in der zu rotierenden Masse
nur geringer Änderungen des aufzubringenden Drehmoments verursachen. Besonders vorteilhaft
liegt der Schwerpunkt von dem Stapel und / oder der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in der Rotationsachse oder zumindest dicht bei der Rotationsachse.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
die Bewegung der Klemmbacken mittels eines Handrades auch manuell bedienbar. Daraus
ergeben sich Vorteile bei der Wartung oder Staubeseitigung.
[0020] Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden im Folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen näher beschrieben. Es zeigen in schematischer
Darstellung:
- Fig. 1
- eine schematische dreidimensionale Aufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0021] Die Fig. 1 zeigt den Gesamtaufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100. Weitere,
allgemein bekannte und zum Betrieb der Vorrichtung erforderliche Antriebs und/oder
Führungsmittel und Kurvenscheiben sind nur schematisch dargestellt bzw. werden nur
in allgemeiner Form beschrieben.
[0022] Wie in den Figuren 1 und 2 zu sehen ist umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
100 ein Gehäuse 70, innerhalb dessen die Klemmbacken 10 und 11 angeordnet sind. Der
Antrieb der Klemmbewegung leitet sich von einem nicht gezeigten, dem Fachmann bekannten
Schrittmotor ab. Dieser treibt das auf der ersten Welle 21 gelagerte erste Zahnrad
20 an. Bei einer Rotation der Vorrichtung 100 um die mit dem Bezugszeichen M gekennzeichnete
strichpunktierte Mittellinie eines Stapels blattförmiger Bedruckstoffe in einer der
mit dem Doppelpfeil R gekennzeichneten Rotationsrichtung bleibt ein nicht gezeigtes
Antriebszahnrad mit dem ersten Zahnrad 20 ständig in Eingriff. Die Mittellinie M des
Stapels blattförmiger Bedruckstoffe markiert ebenfalls die halbe Distanz zwischen
den maximal geöffneten Klemmbacken 10, 11.
[0023] Über einen ersten Riemenzug 23, eine dritte Welle 25 und einen zweiten Riemenzug
24 wird eine zweite Welle 22 angetrieben. Alternativ kann es sich auch um Zahnräder
und Zahnriemen handeln, die untereinander im Eingriff stehen, oder andere dem Fachmann
bekannte Übertragungsmittel für eine rotative Antriebsbewegung.
[0024] Die erste Welle 21 und die zweite Welle 22 weisen die gleiche Achse auf. Die erste
Welle 21 und zweite Welle 22 weisen beide Schnecken 30, 31 auf, die jeweils mit einem
Schneckenrad 38, 40 in Eingriff stehen. An den Schneckenrädern 38, 40 sind exzentrisch
und punktsymmetrisch jeweils zwei Koppeln 42, 43, 44, 45 beweglich befestigt. Wie
in Figur 1 zu sehen ist, handelt es sich bei den Koppeln 42, 43, 44, 45 um Doppelkoppeln,
die jeweils ein Koppelelement oberhalb und ein Koppelelement unterhalb des Schneckenrads
38, 40 aufweisen.
[0025] Die Schneckenräder 38, 40 haben eine Drehachse, die die Mittellinie M des Stapels
blattförmiger Bedruckstoffe kreuzt. Dadurch wird die symmetrische Bewegung der Klemmbacken
10, 11 relativ zur Mittellinie M realisiert. Im geöffneten Zustand befinden sich die
Koppeln 42, 43, 44, 45 jeweils in dem Todpunkten der Schneckenräder 38, 40. Anschlagselemente
39, 41, die jeweils an den Schneckenrädern 38, 40 angebracht sind, verhindern, dass
beim Öffnen der Klemmbacken 10, 11 die Koppeln 42, 43, 44, 45 über die Todpunkte der
Schneckenräder 38, 40 hinausgedreht werden. Die Koppeln 42, 43, 44, 45 sind paarweise
an den Enden von Druckleisten 50, 51 beweglich angebracht. Die Druckleisten 50, 51
sind in Längsführungen 60, 61 gelagert. Außerdem weisen die Druckleisten 50, 51 Nasen
52, 53 auf, die mit einem Verbindungselement 54, 55 jeweils mit einer Gelenkstange
65, 66 mit den Klemmbacken 10, 11 verbunden sind.
[0026] Eine Bewegung der Druckleisten 50, 51 entlang der Längsführungen 60, 61 wird über
jeweils zwei Druckfedern 56, 57, 58, 59 auf die Klemmbacken 10, 11 übertragen.
[0027] Befindet sich nun ein Stapel blattförmiger Bedruckstoffe mittig zwischen den geöffneten
Klemmbacken 10, 11, treibt der nicht gezeigte Antrieb, beispielsweise ein Steppermotor,
synchron beide Schneckenräder 38, 40 in einer mit dem Bezugszeichen S versehenen Drehrichtung
an, so dass die Schneckenräder 38, 40 gleichzeitig eine Bewegung um 180° durchführen.
Damit eine Drehung um 180° möglich ist, weisen die Koppeln 42, 43, 44, 45 eine sichelartige
Form auf. Sobald durch die Bewegung der Koppeln 42, 43, 44, 45 und der damit verbundenen
Bewegung der Druckleisten 50, 51 entlang der Längsführungen 60, 61 die Klemmbacken
10, 11 in Kontakt mit dem Stapel blattförmiger Bedruckstoffe geraten, werden durch
die weitere Rotation der Schneckenräder 38, 40 die Druckfedern 56, 57, 58, 59 zusammengepresst
und durch die dadurch entstehende Spannung in den Druckfedern 56, 57, 58, 59 die Haltekraft
aufgebracht, die erforderlich ist, um die blattförmigen Bedruckstoffe innerhalb des
Stapels sicher zu halten.
[0028] Die zweite Welle 22 weist außerhalb des Gehäuses 70 ein Handrad 28 auf, mit der manuell
die Welle 22 und über die Kopplung 24, 25, 23 auch die erste Welle 21 gedreht werden
kann. Auf diese Weise können die Schneckenräder 38, 40 und entsprechend die Klemmbacken
10, 11 auch im Handbetrieb geöffnet und geschlossen werden. Durch die hohe Untersetzung
am Schneckenradgetriebe wird die nötige Selbsthemmung zum Schutz gegen des Verlieren
eines Papierstapels per Stromausfall erreicht.
[0029] Die erste Druckleiste 50 weist an ihrem einen Ende eine Fahne 72 auf, die aus dem
Gehäuse 70 herausragt. Die Fahne 70 wird von einem nicht gezeigten extern liegenden
Sensor erkannt, wodurch eine übergeordnete Steuerung Informationen über die Position
der Druckleisten 50, 51 und damit über den Öffnungszustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung
100 informiert wird.
Liste der Bezugszeichen
[0030]
- 10
- erste Klemmbacke
- 11
- zweite Klemmbacke
- 20
- Zahnrad
- 21
- 1. Welle
- 22
- 2. Welle
- 23
- 1. Riemenzug
- 24
- 2. Riemenzug
- 25
- 3. Welle
- 28
- Handrad
- 30
- 1. Schnecke
- 31
- 2. Schnecke
- 38
- 1. Schneckenrad
- 39
- Nocken
- 40
- 2.Schneckenrad
- 41
- Nocken
- 42, 43, 44, 45
- Koppel
- 50, 51
- Druckleiste
- 52, 53
- Nase
- 54, 55
- Verbindungselement
- 56, 57, 58, 59
- Feder
- 60, 61
- Längsführung
- 65, 66
- Kniehebel
- 70
- Gehäuse
- 72
- Fahne
- 100
- erfindungsgemäße Vorrichtung
- M
- Mittellinie des Stapels
- R
- Rotationsrichtung
- S
- Rotationsrichtung zum Klemmen
1. Vorrichtung zum Fixieren von Stapeln blattförmiger Bedruckstoffe während einer rotativen
Bewegung, wobei die Rotation um eine Rotationsachse (M) erfolgt, die parallel zu den
Außenkanten der blattförmigen Bedruckstoffe ist, mit einer ersten und einer zweiten
beweglichen Klemmbacke, die einen Antrieb aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (100) derart gelagert ist, dass die Rotation um die Rotationsachse
(M) in einem Winkelbereich von im Wesentlichen plus 90° bis minus 90° ausführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmbacken (10, 11) beim Schließen und Öffnen eine zum Stapel blattförmiger
Bedruckstoffe symmetrische Bewegung ausführen, um den Stapel blattförmiger Bedruckstoffe
zu fixieren.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Stapel blattförmiger Bedruckstoffe bei der Übernahme durch die Vorrichtung
(100) vertikal zwischen den Klemmbacken (10, 11) befindet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb der Klemmbewegung nicht bei der Rotation der Vorrichtung (100) mitbewegt
wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (100) beidseitig geschlossen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb zwei Schneckenräder (38, 40) antreibt, wobei die Schneckenräder (38,
40) die Drehbewegung des Antriebs in eine lineare Bewegung umsetzen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schließbewegung der erfindungsgemäßen Vorrichtung (100) unabhängig von der Dicke
der Stapel durchgeführt wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmbacken (10, 11) schwimmend gelagert sind, um Dickenvariationen innerhalb
des Stapels blattförmiger Bedruckstoffe auszugleichen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rotationsachse (M) in der Stapelmitte liegt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmbacken (10, 11) mittels eines Handrads (28) manuell bewegbar sind.