[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Geobarriern
für Absperrungen und Abstützungen im Hoch- und Tiefbau sowie Einrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Aus der deutschen Patentschrift DE 37 32 894 C2 ist ein Verfahren zur Herstellung
einer Ausbaustütze für den Berg- und Tunnelbau mittels eines Gewebeschlauches und
einer die dem Gewebeschlauch umgebenden starren wiederabbaubaren perforierten Mantelschalung
bekannt. In den Gewebeschlauch wird unter Druck ein erhärtendes Baustoff-Wassergemisch
durch einen Füllstutzen mit einer Pumpe eingebracht. Der aus hochfesten Fäden bestehende
Gewebeschlauch wird durch den Druck des eingepumpten Baustoffes gegen das Gebirge
vorgespannt. Durch den erhöhten Einbringedruck des Baustoffes werden die tangentialen
Fäden des Schlauchgewebes unter hohe Schnürspannung gesetzt und die axialen Fäden
durch Dehnung vorgespannt. Außerdem wird durch den erhöhten Einbringedruck das Baustoff-Wassergemisch
schnell entwässert, wobei das Gewebe des Gewebeschlauches als Filtermedium dient,
das die Flüssigkeit nach außen abgibt und die Feststoffe zurückhält. Das Überschußwasser
entweicht dabei über die gesamte Gewebeschlauchfläche und über die in der Mantelschalung
befindlichen Perforationen.
[0003] Nachteilig bei diesem Verfahren ist jedoch insbesondere die notwendige Anwendung
der abbaubaren perforierten starren Mantelschalung, die in der Normalausführung auf
einen Durchmesser von 1 m begrenzt ist, wodurch nur die Herstellung von Abstützungen
mit begrenztem Durchmesser möglich ist. Außerdem ist es erforderlich, daß für jeden
Manteldurchmesser ein im Durchmesser entsprechend dimensionierter Gewebeschlauch eingesetzt
werden muß. Ferner hat sich aus wirtschaftlicher Sicht die zwingende Notwendigkeit
als nachteilig erwiesen, daß bei der Verwendung derartiger Gewebeschläuche eine Schnellentwässerung
nur bei der Anwendung erhöhter Drucke möglich ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, nicht nur das vorstehend geschilderte
Verfahren so abzuändem, daß die vorstehend geschilderten Nachteile nicht mehr auftreten,
sondern das Verfahren auch so zu gestalten, dass es je nach Anwendungszweck entsprechend
variierbar ist..
[0005] Gelöst wurde diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß anstelle der in der Praxis
dimensionsmäßig begrenzten perforierten starren Mantelschalung ein beliebig auf der
Baustelle hinsichtlich Durchmesser und Höhe dimensionierbares aus Kunststoffstäben
hergestelltes Geogitter als Mantelschalung und anstelle des oben geschilderten Gewebes
ein Geovliesstoff eingesetzt wird. Überraschenderweise wurde gemäß der vorliegenden
Erfindung gefunden, dass eine solche Geokunststoff-Mantelschalung allein standfest
ist und ohne zusätzliche Vorrichtungen befüllt werden kann und daß für die vorliegenden
Zwecke die Wasserdurchlässigkeit des Geovliesstoffes sehr gut ist, wodurch auf eine
erhöhte Druckanwendung zur Schnellentwässerung des zu erhärtenden Baustoff-Wasser-Gemisches
verzichtet werden kann. Damit ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise
bei der Erstellung von Baukörpern mit extrem großen Durchmesser und Höhen einen drucklosen,
diskontinuierlichen Beton-Schichtenaufbau, was sich auch dahingehend positiv auswirkt,
daß die bei der Erhärtung des Betons auftretende Wärme die Eigenschaften des fertigen
Baukörpers nicht nachteilig beeinflußt.
[0006] Nur für die Funktion des Geobarriers als Abstützung, z.B. in Form von Pfeilern bzw.
Stempeln, mit definierten vertikalen Kräften am Kopf kann mit einem "geschlossenen
Geovliesstoffsack" mit Fülldruck zur Entwässerung des Baustoffs gearbeitet werden.
Andererseits ist es aber auch bei derartigen Anwendungen möglich, den Geobarrier ohne
Anwendung eines Fülldrucks mit einer oben offenen Geokunststoff-Mantelschalung zu
erstellen, wie später noch dargelegt wird.
[0007] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von
Geobarriern für Absperrungen und Abstützungen im Hoch- und Tiefbau sowie eine Einrichtung
zur Durchführung des Verfahrens, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein Geogitter
in die Form eines eckigen oder runden oder sich von einem derartigen Querschnitt ableitenden
Zylindermantels bringt, die die Höhe des Zylinders bestimmenden Längskanten bzw. der
Überlappungsbereiche zugfest miteinander verbindet und an dem so erhaltenen Geozylinder
innenseitig ganzflächig ein Geotextil zum Anliegen bringt, wobei man die Längskantenbereiche
des Geotextils vorzugsweise überlappend am Geozylinder zum Anliegen bringt, oder aber
daß man das Geotextil in Form eines unten und oben offenen Schlauches oder in Form
eines unten geschlossenen Schlauches oder in Form eines oben und unten geschlossenen
Schlauches, der später mit einem Einlaß für das Füllgut versehen wird, in den Geozylinder
einbringt oder dass man zur Herstellung des Geozylinders einen Verbundstoff aus Geogitter
und Geovliesstoff verwendet, bei dem der Geovliesstoff werkseitig mit dem Geogitter
verbunden ist, vorzugsweise durch Verschweißen oder Verkleben, und in den Innenraum
der so erhabenen Geokunststoff-Mantelschalung das dem jeweiligen Herstellungszweck
dienende Füllgut, z.B. ein erhärtendes Füllgut, einbringt, wobei man je nach Bedarf
eine Vielzahl von derartigen Geobarriern, d.h. von gefüllten Geokunststoff-Mantelschalungen,
nebeneinander und/oder hintereinander und/oder übereinander, stehend und/oder liegend
in Kontakt miteinander oder in Abstand zueinander anordnen kann.
[0008] Die erfindungsgemäß als Grundelement hergestellte und eingesetzte Geokunststoff-Mantelschalung
kann die Form eines im Querschnitt eckigen oder kreisförmigen oder sich im Querschnitt
davon ableitenden zylindrischen Hohlkörpers aufweisen. Sie besteht aus einem Geogitter
und einem innen am Geogitter anliegenden Geovliesstoff. Sie ist im Durchmesser und
in der Höhe (bzw. Länge) variabel und kann damit den jeweiligen Anforderungen angepaßt
werden. Bei der Herstellung der Geokunststoff-Mantelschalung formt bzw. biegt man
das Geogitter bzw. den Verbindstoff aus Geogitter und Geovliesstoff auf der Baustelle
zu einem Zylindermantel, wobei man vorzugsweise die die Höhe bzw. Länge des Zylinders
bestimmenden Längskantenbereiche überlappend miteinander mechanisch, z.B. durch eingelegte
Verschlußleisten, durch Verdrahten bzw. Rödeln, thermisch, z.B. durch Verschweißen,
und chemisch, z.B. durch Verkleben, miteinander verbindet.
[0009] Geogitter, die in Form der erfindungsgemäßen Geokunststoff-Mantelschalung allein
standfest sind und ohne zusätzliche Haltevorrichtungen gefüllt werden können, sind
in verschiedenen Ausführungen und Formen im Handel erhältlich. Ihre Auswahl bei der
erfindungsgemäßen Anwendung richtet sich nach dem jeweiligen Konstruktionszweck und
damit nach den erforderlichen Festigkeitsanforderungen. Vorzugsweise werden gemäß
der vorliegenden Erfindung Geogitter eingesetzt, die im Erdbau des Straßen- und Wasserbaus
Anwendung finden, insbesondere solche Geogitter, die von der Firma Naue Fasertechnik
GmbH & Co. KG unter der eingetragenen Marke SECUGRID® vertrieben werden und die in
dem europäischen Patent 1 038 654 beschrieben sind. Die verschiedenen für die erfindungsgemäßen
Zwecke geeigneten SECUGRID® -Typen sind aus der auf der folgenden Seite 6 angegebenen
Tabelle 1 ersichtlich. Derartige Geogitter bestehen aus hochzugfesten Längs- und Querstäben
aus Kunststoff, die in ihren Kreuzungsbereichen zusammengeschweißt sind und die in
Form der erfindungsgemäßen Geokunststoff-Mantelschalung bei deren Befüllung praktisch
keine radiale Dehnung zeigen.

[0010] In der vorstehenden Tabelle 1 sind auch Geogitter angegeben, die bereits mit dem
Vliesstoff werkseitig verbunden sind und unter der eingetragenen Marke COMBIGRID®
30/30 01/151 GRK 3 bzw. 60/60 01/251 GRK 4 erhältlich sind. Die "COMBIGRID-Geogitter"
eignen sich aufgrund ihrer einfachen Handhabung besonders zur Herstellung von Geokunststoff-Mantelschalungen,
die unten und oben offen sind und z.B. als Grundelemente zur Erstellung von Hochwasserschutz-Absperrungen
eingesetzt und mit Sand oder anderem Schüttgut gefüllt werden.
[0011] Bei Verwendung der Geogitter ohne Geovliesstoffverbund schneidet man zur Herstellung
der oben und unten offenen Geokunststoff-Mantelschalungen die Geovliesstoffe vorzugsweise
so zu, daß sich beim Anlegen des Vliesstoffes an die Innenseite des Geozylinders die
Kantenbereiche überlappen. Sie werden dann mit dieser Überlappung am Geogitter fixiert,
z.B. angenäht, angetackert oder angeklebt.
[0012] Der in den Geozylinder einzubringende Geovliesstoff kann aber auch schon werkseitig
als Schlauch vorkonfektioniert sein oder bauseits auf Maß hergestellt werden. In diesem
Fall schneidet man das Geogitter entsprechend dem Schlauchdurchmesser zu, so daß der
Geovliesstoffschlauch im Geozylinder zum Anliegen kommen kann. Dabei braucht man jedoch
nicht sehr genau zu arbeiten, da der Geovliesstoff aufgrund seiner Dehnungseigenschaften
Toleranzen ausgleichen kann. Ist der Geozylinder z.B. im Durchmesser etwas zu groß
geraten, so macht dies nichts, da der Geovliesstoffschlauch aufgrund seiner Dehnbarkeit
sich beim Befüllen an den Geozylinder anschmiegt. Ist der Geozylinder im Durchmesser
etwas zu klein geraten, so macht dies ebenfalls nichts aus, da dann der Geovliesstoffschlauch
beim Befüllen lediglich unter Faltenbildung am Geozylinder zum Anliegen kommt. Im
Falle von oben und unten offenen Geokunststoff-Mantelschalungen ist die Verwendung
derartiger vorkonfektionierter Geovliesstoffschläuche ebenfalls auf der Baustelle
aufgrund seiner einfachen Handhabung sehr praktisch, da der Vliesstoffschlauch dann
nur der Zylinderhöhe entsprechend abgeschnitten zu werden braucht.
[0013] Bei Geokunststoff-Mantelschalungen, die nur unten oder aber auch zusätzlich oben
geschlossen sein sollen, schneidet man den Geovliesstoffschlauch länger zu, und zwar
um soviel länger, daß man die zu verschließenden Enden zusammenlegen und dann entweder
direkt oder nach Umklappen vernäht, verklebt oder zusammentackert oder aber mit einem
Klettband versiegelt. Außerdem ist es möglich, die Enden wie beim Zusammenschnüren
eines Sackes zusammenzubinden.
[0014] Für die erfindungsgemäßen Zwecke können im Prinzip alle Geovliesstoffe eingesetzt
werden, vorzugsweise jedoch solche, die im Erdbau bei Straßen- und Wasserbau Verwendung
finden, vorausgesetzt sie erfüllen für den jeweiligen Anwendungszweck der Geokunststoff-Mantelschaltung
die gewünschten Anforderungen, z.B. hinsichtlich guter Wasserdurchlässigkeit bei gutem
Partikelrückhaltevermögen. Insbesondere bevorzugt werden Geovliesstoffe der Firma
Naue Fasertechnik GmbH & Co. KG, die unter der geschützten Marke SECUTEX® vertrieben
werden und die aus der auf der folgenden Seite 9 angegebenen Tabelle 2 ersichtlich
sind.

[0015] Wie bereits erwähnt, kann man zur Herstellung der Geokunststoff-Mantelschalung vorteilhafterweise
auch Verbundstoffe aus Geogittern (hergestellt aus Kunststoffstäben) und den Geovliesstoffen
einsetzen, wobei die Geovliesstoffe mit dem Geogitter werkseitig, beispielsweise durch
Verschweißen oder Verkleben miteinander verbunden sind. Bei der Herstellung der Geokunststoff-Mantelschalung
aus derartigen Verbundstoffen verbindet man die vertikalen Längskanten des gebildeten
Zylinders vorzugsweise ebenfalls überlappend miteinander. In einer speziellen Ausführungsform
erstreckt sich der Verbund-Geovliesstoff soweit über die Oberund/oder Unterkante des
Geogitters hinaus, dass man nach Erstellung des Zylinders den Geovliesstoff oben und/oder
unten durch sackartiges Zusammenbinden oder Vernähen oder Zusammentackern oder mittels
Klettband verschließen kann.
[0016] Ausgehend von einer derartigen Geokunststoff-Mantelschalung ist eine spezielle Ausführungsform
der Geobarrier für Abstützungen dadurch gekennzeichnet, dass
(a) die Geokunststoff-Mantelschalung aus einem Verbundstoff aus einem Geokunststoffgitter
und einem Geovliesstoff besteht, wobei die Geokunststoffgitter aus biegesteifen Längs-
und Querstäben bestehen, die an ihren Kreuzungspunkten miteinander verschweißt sind,
und wobei der Verbund z.B. dadurch erreicht wird, dass das Geokunststoffgitter mit
dem Geovliesstoff verschweißt oder verklebt ist,
(b) die Geokunststoff-Mantelschalung oben offen ist,
(c) die Geokunststoff-Mantelschalung eine zylindrische Form aufweist, wobei die vertikalen
Seiten überlappend miteinander verbunden sind,
(d) die Geokunststoff-Mantelschalung in einem Abstand zum First endet,
(e) die Füllung mit dem erhärtenden Baustoff-Wassergemisch drucklos erfolgt,
(f) die Abdichtung zum First mittels einer unter Druck stehenden ringförmigen Schlauchvorrichtung
erfolgt und schließlich
(g) der zwischen Geobarrier, ringförmiger Schlauchvorrichtung und First befindliche
Hohlraum unter Druck mit erhärtendem Baustoff-Wassergemisch ausgefüllt wird.
[0017] In entsprechender Weise kann man natürlich auch mit Vorteil derartige Geobarrier
für Abstützungen unter Verwendung einer der eingangs beschriebenen Geokunststoff-Mantelschalungen
mit lose eingelegtem Geovliesstoff herstellen, wobei der Geovliesstoff unten geschlossen
und oben offen ist und zunächst drucklos bis zum oberen Rand der Geokunststoff-Mantelschalung
mit dem erhärtenden Baustoff-Wassergemisch gefüllt wird. Zur Erzielung der Stützwirkung
wird dann nach der offenen Befüllung des Geobariers in den Spaltraum zwischen Geobarrieroberfläche
und abzustützender Fläche, wie vorstehend angegeben, eine ringförmige Schlauchvorrichtung
mit Anschluss und Druckmesseinrichtung gemäß Fig. 8 zur Abdichtung eingelegt. Nach
dem Aufpumpen dieser ringförmigen Schlauchvorrichtung, z.B. mit Wasser oder Luft,
wird über einen Injektions- und einen Entlüftungsschlauch der durch die ringförmige
Schlauchvorrichtung entstandene Hohlraum zwischen der Oberfläche des Geobarriers und
dem First mit erhärtendem Baustoff-Wassergemisch gemäß Vorgabe verfüllt.
[0018] Die Befüllung der Geokunststoff-Mantelschalung kann mit den verschiedensten Füllgütern
je nach Anwendungszweck erfolgen, beispielsweise mit erhärtenden Baustoff-Wassergemischen,
z.B. mit pumpfähigen Betonmischungen, mit handelsüblichen Dammbaustoffen, zugelassenen
Asche-Wasser-Suspensionen, mit Schlämmen, wobei diese gleichzeitig entwässert werden,
oder mit Schüttgütern, wie Sand oder Schotter. Für den Fall, daß man die Geokunststoff-Mantetschatung
zusätzlich innen mit einer Gummierung versehen hat oder mit einem Foliensack oder
einer flächigen zu einem Sack geformten Folie ausgelegt hat, kann man derartige Geokunststoff-Mantelschalungen
auch mit Flüssigkeiten füllen, d.h. gemäß der vorliegenden Erfindung können derartig
ausgekleidete Geokunststoff-Mantelschalungen auch als Aufbewahrungsbehälter für Flüssigkeit
dienen. Dieser Verwendungszweck ist ebenfalls mit Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
[0019] Für die Funktion als statisch wirkende Stützwand kann in den Geobarrier eine Ringbewehrung
eingezogen werden. Diese kann in der Höhe gleich oder kleiner der Höhe des Geobarriers
sein oder darüber hinaus zur Einbindung in einen Kopfbalken einer Geobarrier-Wand
geführt werden.
[0020] Einzelne Elemente oder die gesamte Wand aus Geobarriern können mit Ankern oder Nägeln
rückverankert werden; dabei können die Ankerköpfe vor dem Befüllen des Geobarriers
an der Ringbewehrung befestigt werden oder nach dem Stellen des Geobarriers wird der
Anker bzw. Nagel durch diesen hindurchgeführt und der Kopf außen angebracht.
[0021] Die vorliegende Erfindung wird weiterhin anhand der Fig. 1 bis 8 erläutert, ohne
sie je doch darauf zu beschränken. Alle aus den Figuren ersichtlichen Details gehören
mit zur erfindungsgemäßen Offenbarung. In allen Figuren haben die Bezugszeichen die
gleiche Bedeutung.
Liste der Bezugszeichen
[0022]
- 1
- Geobarrier
- 2
- Geogitter
- 3
- Geovliesstoff bzw. Geovliesstoffeinlage bzw. Geovliesstoffschlauch
- 4
- Ringbewehrung
- 5
- Böschung
- 6
- Verkehrsfläche
- 7
- Aufstandsfläche
- 8
- Anker oder Erdnagel
- 9
- Verblendung
- 10
- Kopfbalken
- 11
- Abschottungsbereich
- 12
- Wasserlinie
- 13
- Füllschlauch
- 14
- Nachverpreßschlauch
- 15
- Druckmeßeinrichtung
- 16
- Decke
- 17
- Stollen
- 18
- Verfüllung
- 19
- ringförmige Schlauchvorrichtung zum Abdichten
- 20
- Anschluß für das Druckmedium
- 21
- Druckmeßeinrichtung
- Fig. 1
- zeigt in photographischer Darstellung einen zylindrischen Geobarrier 1 bestehend aus
einem Geogitter 2 und einer darin innen anliegenden Geovliesstoffeinlage 3, die beide
zusammen die Geokunststoff-Mantelschalung bilden. Durchmesser und Höhe des Geobarriers
sind variabel und können damit den jeweiligen Anforderungen angepaßt werden.
- Fig. 2
- zeigt einen Verbau zur Abstützung des unteren Teils einer Böschung 5 gegenüber einer
Verkehrsfläche 6, der aus mit Ringbewehrungen 4 versehenen Geobarriern 1 hergestellt
wurde. Die Geobarrier 1 sind dabei zum Teil im Erdreich eingelassen (eingespannt)
und ruhen auf der Aufstandsfläche 7, wobei die Geobarrier 1 in der Böschung 5 mittels
Anker oder Erdnägeln 8 rückverankert sind. Diese in Reihe angeordneten Geobarrier
sind so aufgebaut, daß jeweils zwischen zwei zunächst auf Abstand hergestellten "Rundpfeilern"
eine zylindrische Geokunststoff-Mantelschalung aus Geogitter 2 und Geovliesstoffeinlage
3 vor der Befüllung eingeklemmt wird, wodurch sich eine die Stabilität des gesamten
Bauwerks erhöhende Verzahnung der Geobarrier in der Art einer "überschnittenen Pfahlwand"
ergibt. Die Frontseite, d.h. die der Verkehrsfläche 6, z.B. der Straße, zugewandten
Seite ist in üblicher Weise mit einer Verblendung 9 versehen.
Generell wird zu derartigen Verbaumaßnahmen bemerkt, daß Höhe und Durchmesser der
Geobarrier 1 sowie deren Einlassungstiefe im Erdreich sich nach den jeweiligen Gegebenheiten
richten und wobei mit und ohne innere Bewehrungen gearbeitet werden kann. Die für
derartige Zwecke eingesetzten Geokunststoff-Mantelschalungen weisen in der Regel eine
unten geschlossene Geovliesstoffeinlage 3 auf (Geokunststoff-Mantelschalung mit "Fuß").
Als Geogitter 2 verwendet man vorzugsweise SECUGRID® 40/40 und als Geovliesstoffeinlage
SECUTEX® 401 GRK 5. Gefüllt wird die Geokunststoff-Mantelschalung üblicherweise mit
einem Baustoff-Wasser-Gemisch, das üblicherweise über den offenen "Kopf" der unten
geschlossenen Geovliesstoffeinlage 3 mittels eines Füllschlauches eingebracht wird
(z.B. Füllung DM 1.2 = 25 N/mm2).
- Fig. 3
- zeigt im Prinzip den gleichen Aufbau eines Böschungs-Verbaus wie in Fig. 2 dargestellt,
jedoch mit einer zusätzlichen Verstärkung des Bauwerks durch Einspannung eines Kopfbalkens
10.
- Fig. 4
- zeigt in perspektivischer Darstellung - ähnlich wie in Fig. 2 dargestellt - die Aneinanderreihung
von Geobarriern 1 als temporärer oder permanenter Hochwasserschutz für den abzuschottenden
Bereich 11. Der zu erwartende Wasserstand ist durch die Wasserlinie 12 gekennzeichnet.
Auch bei derartigen Aufbauten sind die Geobarrier 1 je nach Anforderung in Hinsicht
auf Durchmesser und Höhe variabel. Ihre Aufstellung ist ebenfalls den Anforderungen
entsprechend in verschiedenen Varianten möglich. Bevorzugt wird auch hier die in Fig.
2 dargestellte angegebene verzahnte Aufstellung.
Als Füllgut für derartige Befestigungs- bzw. Absperrbauwerke dienen hinsichtlich Hochwasserschutz
insbesondere Sand, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Schüttgütern. Auch kann
zusätzlich zum Dichten z.B. Ton und/oder Bentonit, gegebenenfalls im Gemisch mit Sand
und/oder anderen Schüttgütern, wie Schotter, eingesetzt werden.
- Fig. 5
- zeigt in perspektivischer Darstellung einen als Stützelement dienenden Geobarrier.
Zur Herstellung eines solchen "Stütz-Geobarriers" wird vorzugsweise eine Geokunststoff-Mantelschalung
verwendet, die einen oben und unten geschlossenen Geovliesstoffschlauch aufweist,
der mit einem Füllschlauch 13 zur Befüllung, einem Nachverpreßschlauch 14 für eine
Nachpreßfüllung und einer Druckmesseinrichtung 15 versehen ist. Die Nachpreßfüllung
erfolgt, um eine definierte Stützkraft gegen die abzustützende Decke 16 herzustellen.
- Fig. 6
- zeigt in perspektivischer Darstellung Geobarrier 1 zum Verschluß bzw. zur Verriegelung
von Querschnitten in einem Stollen 17, bei dem die Bereiche zwischen den Geobarriern
1 verfüllt sind.
In gleicher Weise können Schächte, Hohlräume, Rohre, Kanäle, etc. verschlossen bzw.
verriegelt werden.
- Fig. 7
- zeigt in schematischer Darstellung die Frontansicht eines Stollenverbaus, bei dem
übereinander liegende Geobarrier pyramidenförmig mit entsprechenden (nicht erkennbaren)
Zwischenschüttungen angeordnet sind.
- Fig. 8
- zeigt in schematischer Darstellung eine ringförmige Schlauchvorrichtung zur Abdichtung
(19) mit Anschluß (20) und Druckmesseinrichtung (21), wie sie bei der Erstellung von
Abstützungen nach der offenen Befüllung der Geokunststoff-Mantelschalung zwischen
Geobarrieroberfläche und abzustützender Fläche eingebracht und aufgepumpt wird, um
den dadurch zwischen Geobarrier und First gebildeten Hohlraum mittels eines Injektionsund
eines Entlüftungsschlauches (nicht dargestellt) mit einem erhärtenden Baustoff-Wassergemisch
aufzufüllen.
1. Verfahren zur Herstellung von Geobarriern 1 für Absperrungen und Abstützungen im Hoch-
und Tiefbau, bei dem man in eine Mantelschalung das Füllgut einbringt, dadurch gekennzeichnet, daß man ein aus Kunststoffstäben hergestelltes Geogitter 2 in die Form eines eckigen
oder runden oder sich von einem derartigen Querschnitt ableitenden Zylindermantels
bringt und die die Höhe des Zylinders bestimmenden Längskanten zugfest miteinander
verbindet, an dem so erhaltenen Geozylinder innenseitig ganzflächig einen Geovliesstoff
3 zum Anliegen bringt, vorzugsweise überlappend, oder aber daß man den Geovliesstoff
3 in Form eines unten und oben offenen Geovliesstoffschlauches oder in Form eines
unten geschlossenen Geovliesstoffschlauches oder in Form eines oben und unten geschlossenen
Geovliesstoffschlauches, der später mit einem Einlaß für das Füllgut versehen wird,
in den Geozylinder einbringt, oder dass man zur Herstellung des Geozylinders einen
Verbundstoff aus Geogitter 2 und Geovliesstoff 3 verwendet, bei dem der Geovliesstoff
3 werkseitig mit dem Geogitter 2 verbunden ist, vorzugsweise durch Verschweißen oder
Verkleben, und in den Innenraum der so erhaltenen Geokunststoff-Mantelschalung das
dem jeweiligen Herstellungszweck dienende Füllgut einbringt, wobei man je nach Bedarf
eine Vielzahl von derartigen gefüllten Geokunststoff-Mantelschalungen nebeneinander
und/oder hintereinander und/oder übereinander, stehend und/oder liegend in Kontakt
miteinander oder in Abstand zueinander anordnen kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Geogitter 2 solche einsetzt, die für die Anwendung im Erdbau des Straßen-
und Wasserbaus geeignet sind, insbesondere solche, die im Handel unter der eingetragenen
Marke SECUGRID® erhältlich sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Geovliesstoffe 3 solche einsetzt, die für die Anwendung im Erdbau des Straßenund
Wasserbaus geeignet sind, insbesondere solche, die im Handel unter der eingetragenen
Marke SECUTEX® GRK erhältlich sind.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erstellung von Abstützungen, wie Pfeiler bzw. Stempel, Absperrmauern und
dergleichen in die unten oder unten und oben geschlossene Geokunststoff-Mantelschalung
ein erhärtendes Baustoff-Wassergemisch einbringt und dass man gegebenenfalls bei der
Erstellung von Abstützungen, wie Pfeiler oder Stempel, unter Verwendung von oben offenen
Geokunststoff-Mantelschalungen jeweils auf der oberen Seite des gefüllten Geobarrier
in den Spaltraum zwischen Geobarrier und First eine ringförmige Schlauchvorrichtung
(19) mit Anschluß (20) und Druckmesseinrichtung (21) anordnet und nach dem Aufpumpen
dieser ringförmigen Schlauchvorrichtung (19) in den durch die ringförmige Schlauchvorrichtung
zwischen Geobarrier und First gebildeten Hohlraum unter Verwendung eines Injektions-
und eines Entlüftungsschlauches ein erhärtendes Baustoff-Wassergemisch einbringt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung von Absperrungen zum Hochwasserschutz eine Vielzahl von freistehenden,
nebeneinander verzahnt angeordneten, unten und oben offenen oder unten geschlossenen
Geokunststoff-Mantelschalungen mit Sand und/oder anderem Schüttgut befüllt.
6. Geokunststoff-Mantelschalung zur Herstellung von Absperrungen und/oder Abstützungen
in Form eines im Querschnitt eckigen oder kreisförmigen oder sich im Querschnitt davon
ableitenden zylindrischen Hohlkörpers, bestehend aus einem aus Kunststoffstäben hergestellten
Geogitter 2 und einem innen am Geogitter 2 anliegenden Geovliesstoff 3.
7. Geokunststoff-Mantelschalung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Geovliesstoff 3 werkseitig an dem Geogitter 2 angebracht, vorzugsweise angeschweißt
oder angeklebt ist.
8. Geokunststoff-Mantelschalung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Geovliesstoff 3 innen lose am Geogitter 2 anliegt, vorzugsweise überlappend anliegt.
9. Geokunststoff-Mantelschalung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Geovliesstoff 3 schlauchförmig und unten oder unten und oben geschlossen oder
unten und oben offen ist.
10. Geokunststoff-Mantelschalung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der unten und oben geschlossene Geovliesstoffschlauch 3 einen durch das Geogitter
2 gehenden Füllschlauch 13 für das Befüllen sowie einen Nachverpreßschlauch 14 für
die Nachverpressung und eine Druckmeßeinrichtung 15 aufweist.