[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Türschloss für ein Kraftfahrzeug, gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein gattungsbildendes Türschloss ist der DE 196 49 905 A1 zu entnehmen. Es besitzt
ein betätigbares Antriebselement in Form eines Schließzylinders, der über ein Drehmomentübertragungsmittel
mit einem Abtriebselement des Türschlosses verbunden ist. Das Abtriebselement ist
der Verschluss, welcher beispielsweise mit einem aufbauseitigen Schließbolzen zusammenwirkt.
Das Drehmomentübertragungsmittel umfasst einen biegsamen Wellenabschnitt und an dessen
beiden Enden vorgesehene Mitnehmer, von denen einer drehfest mit dem Antriebselement
und der andere Mitnehmer drehfest mit dem Abtriebselement verbunden ist. Hergestellt
ist das Drehmomentübertragungsmittel mehrteilig aus einem Stahlseil als Wellenabschnitt,
an dessen Enden die Mitnehmer aus Kunststoff angespritzt sind.
[0003] Aus der DE 298 22 913 U1 ist ferner ein zwischen einem Schließzylinder und einem
Verschluss angeordnetes Drehmomentübertragungsmittel ersichtlich, das aus einem Stahlseil
als biegsamen Wellenabschnitt und an dessen Enden befestigte Gelenkköpfe besteht,
die über Querzapfen mit dem Stahlseil verbunden sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Türschloss der gattungsgemäßen Art zu schaffen,
das geringere Herstellungskosten verursacht.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Türschloss mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen.
Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass
für die Herstellung des Drehmomentübertragungsmittels durch dessen Einstückigkeit
keine Zusammensetzen notwendig ist. Das vorzugsweise im Kunststoffspritzgießverfahren
hergestellte Drehmomentübertragungsmittel ist somit gegenüber gebauten Drehmomentübertragungsmittel
kostengünstiger und einfacher in einem Arbeitsschritt herstellbar. Kunststoff weist
bei entsprechender Materialstärke eine gewisse Elastizität auf, so dass dadurch der
biegsame Wellenabschnitt gebildet werden kann, dennoch weist Kunststoff eine genügend
große Steifigkeit auf, um die Mitnehmer ausbilden zu können, die insbesondere formschlüssig
mit dem Antriebs - bzw. Abtriebselement verbunden werden.
[0007] Um die Biegsamkeit des Wellenabschnitts zu verbessern oder bei entsprechender Materialdicke
zu erreichen ist gemäß Anspruch 4 der Wellenabschnitt mit wenigstens einer Querschnittsschwächung
- im Sinn einer Querschnittsreduzierung gegenüber der Materialdicke im nicht geschwächten
Bereich des Wellenabschnitts - ausgestattet, die beim Spritzgießen des Drehmomentübertragungsmittels
gleich mit hergestellt oder nachträglich durch Materialabtrag oder Materialverformung
in den Wellenabschnitt eingebracht werden kann.
[0008] Diese Querschnittsschwächung ist als Vertiefung (Anspruch 6) oder als Durchbruch
(Anspruch 10) im Sinne eines Materialabtrags oder - entsprechend Anspruch 9 - als
Einschnürung durch plastische Materialumformung realisiert. Die Querschnittsform und/oder
der Verlauf der Querschnittsschwächung entlang des Wellenabschnitts kann beliebig
gewählt sein, wobei auf geringe Kerb - bzw. Scherkräfte bei den Übergängen zwischen
den geschwächten zu den ungeschwächten Bereichen geachtet wird.
[0009] Als Ausführungsalternative für die Querschnittsschwächung könnte - wie Anspruch 11
vorschlägt - der Wellenabschnitt wenigstens abschnittsweise hohl ausgeführt sein.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ausschnittweise eine Kraftfahrzeugtür mit einem Türschloss mit einem Drehmomentübertragungsmittel
zwischen einem Verschluss und einem Schließzylinder,
- Fig. 2
- nach einem ersten Ausführungsbeispiel ein Drehmomentübertragungsmittel in unterschiedlichen
Ansichten und
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Drehmomentübertragungsmittels eines Türschlosses.
[0011] Von einem ansonsten nicht näher gezeigten Kraftfahrzeug sind in Fig. 1 im Teilschnitt
eine Tür 1 und vom Aufbau des Kraftfahrzeugs eine aufrechte Säule, beispielsweise
B - Säule 2 dargestellt. Die Tür 1 umfasst ein Türaußenblech 3, das mit einem hohlen
Türrahmen 4 verbunden ist, von dem hier ein aufrechter Rahmenschenkel 5 ersichtlich
ist. In die Tür 1 ist ein Türschloss 6 eingesetzt, das zumindest ein von außen betätigbares
Antriebselement 7, insbesondere in Form eines Schließzylinders 8, und ein über das
Antriebselement 7 ansteuerbares Abtriebselement 9 aufweist, das als Verschluss 10
realisiert ist, der beispielsweise mit einem an der B - Säule 2 befestigten Schließorgan,
vorzugsweise Schließbolzen 11, zusammenwirkt, um die Tür 1 in der in Fig. 1 eingenommenen
Schließstellung ST zu halten und ggf. dort zu verriegeln. Der Schließbolzen 11 greift
durch einen Ausschnitt 12 in dem Rahmenschenkel 5 in den Verschluss 10 ein, der mit
einem hier nicht gezeigten Riegel ausgestattet ist, der an dem Schließbolzen 11 angreift.
Dem Türschloss 6 kann außerdem noch eine Handhabe 13 zugeordnet sein, die ggf. auf
den Verschluss 10 wirkt, um dessen Riegel außer Eingriff mit dem Schließbolzen 11
zu bringen, so dass die Tür 1 geöffnet werden kann.
[0012] Neben dem Antriebselement 7 und dem davon angesteuerten Abtriebselement 9 umfasst
das Türschloss 6 überdies ein Drehmomentübertragungsmittel 14, das das Antriebselement
7 mit dem mit axialem Abstand dazu liegenden Abtriebselement 9 zwecks Drehmomentübertragung
(Pfeil PF) verbindet. Mithin ist das Drehmomentübertragungsmittel 14 drehfest sowohl
mit dem Antriebs - als auch mit dem Abtriebselement 7 und 9 verbunden. Dafür sind
zwei Mitnehmer 15 und 16 am Drehmomentübertragungsmittel 14 ausgebildet, die über
einen dazwischen liegenden biegsamen Wellenabschnitt 17 miteinander verbunden sind.
Der Mitnehmer 15 greift formschlüssig in ein drehbares Kupplungsglied 18 am Verschluss
10 ein, das der Betätigung des Verschlusses 10 dient; der Mitnehmer 16 hingegen greift
in den drehbaren Teil im Schließzylinder 8 formschlüssig ein. Dem Mitnehmer 16 kann
noch ein als umlaufender Ringkragen ausgebildeter Anschlag 19 zugeordnet sein, der
im Übergangsbereich zum Wellenabschnitt 14 ausgebildet ist. Nach einer anderen Ausgestaltung
des Kupplungsgliedes 18 und des Schließzylinders 8 könnte der scheibenförmige Mitnehmer
15 mit dem Schließzylinder 8 und der die Form eines Paddels 20 aufweisende Mitnehmer
16 mit dem Verschluss 10 zusammenwirken. Durch die Paddelform ist eine Verschiebbarkeit
in axialer Richtung des Mitnehmer gegeben und durch den biegsamen Wellenabschnitt
17 ist ein Ausgleich des Achsversatzes zwischen der Drehachse 21 des Kupplungsgliedes
18 und der Drehachse 22 des Schließzylinders 8 möglich, wobei der Versatz - wie dargestellt
- der beiden Achsen 21 und 22 parallel mit Abstand zueinander und/oder unter einem
Winkel vorliegen kann.
[0013] Das Drehmomentübertragungsmittel 14 mit seinen beiden Mitnehmern 15 und 16 sowie
dem biegsamen Wellenabschnitt 17 und ggf. dem Anschlag 19 ist einstückig als Kunststoffteil
hergestellt, beispielsweise im Spritzgießverfahren. Es kann ein ggf. mit Fasern verstärkter
Kunststoff Verwendung finden, der im Wesentlichen unelastisch ist, so dass die an
den Enden 15' und 16' des Wellenabschnitts 17 angeordneten Mitnehmer 15 und 16 genügend
formsteif sind, damit sie bei einer Drehmomentübertragung nicht oder nur geringfügig
verformt werden. Der Querschnitt des Wellenabschnitts kann dabei geringer als der
Querschnitt der Mitnehmer 15 und 16 sein.
[0014] Ein Drehmomentübertragungsmittel 14 nach einem ersten Ausführungsbeispiel ist in
den Fig. 2a und 2b gezeigt, wobei Fig. 2b eine perspektivische Ansicht des in Fig.
2a in Seitenansicht sichtbaren Drehmomentübertragungsmittels 14 bietet. Gleiche bzw.
gleichwirkende Teile wie in Fig. 1 sind mit denselben Bezugszeichen versehen. In dem
stabförmigen Abschnitt 17' des biegsamen, im Querschnitt kreisförmigen Wellenabschnitts
17 sind ein oder mehrere Querschnittsschwächungen 23 ausgebildet, die in bevorzugter
Ausführung als Vertiefungen 24 bzw. Einschnürungen realisiert sind, die am Wellenabschnitt
17 in Umfangsrichtung UR vollständig umlaufen können, so dass Ringnuten 25 oder ringförmige
Einschnürungen gebildet sein können. In axialer Richtung AR des Abschnitts 17 können
mehrere Querschnittsschwächungen 23 hintereinander liegen. In Fig. 1 ist noch für
ein weiteres Ausführungsbeispiel angedeutet, dass als Querschnittsschwächung 23 auch
zumindest ein Durchbruch 26 vorliegen kann, der den Wellenabschnitt 17 quer durchsetzt
oder aber in axialer Richtung verläuft, so dass der Wellenabschnitt 17 zumindest abschnittsweise
hohl wäre. Es könnte auch eine einer Schraubenlinie 27 folgende Vertiefung 24 bzw.
Einschnürung in dem Wellenabschnitt 17 vorliegen, wie dies außerdem in Fig. 1 als
weitere Ausführungsvariante angedeutet ist. Dabei kann die Vertiefung 24 bzw. Einschnürung
der Schraubenlinie 27 unterbrechungsfrei folgen oder abgesetzt sein.
[0015] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, kann die Querschnittsschwächung 23 bzw. Vertiefung 24
bei einem Drehmomentübertragungsmittel 14 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
auch in Umfangsrichtung UR unterbrochen, also begrenzt bzw. abgesetzt sein, so dass
mehrere Radialnuten 28 - in Umfangsrichtung UR gesehen - hintereinander liegen. Mehrere
Radialnuten 28 in einer Ebene E29 sind in Umfangsrichtung UR versetzt gegenüber mehreren
Radialnuten 28' in einer zweiten, parallel zur Ebene E29 verlaufenden Ebene E30. Mit
anderen Worten: Radialnuten 28 die - in axialer Richtung AR gesehen - mit Abstand
zu weiteren Radialnuten 28' liegen, sind zu diesen Radialnuten 28' zusätzlich in Umfangsrichtung
UR versetzt. Bei dem im Querschnitt eckigen, insbesondere viereckigen Wellenabschnitt
17 sind also in gegenüberliegenden Flanken 31 und 32 des stabförmigen Abschnitts 17'
die Radialnuten 28 eingebracht und in gegenüberliegenden Flanken 33 und 34 die Radialnuten
28' ausgebildet. Die Radialnuten 28 weisen demnach gegenüber den Radialnuten 28' in
axialer Richtung AR einen Abstand auf. Sowohl die Radialnuten 28 und 28' als auch
die Ringnuten 25 in Fig. 2, also die Vertiefungen 24, besitzen einen Querschnitt derart,
der insbesondere U-förmig sein kann, und der zumindest eine Durchbruch 26 ist so in
dem Wellenabschnitt 17 angeordnet, dass in den Übergängen von vertieften (geschwächten
bzw. querschnittsreduzierten) Bereichen 23 zu den ungeschwächten Bereichen ohne Querschnittsschwächung
23 keine oder nur sehr geringe Kerb - bzw. Scherkräfte im Wellenabschnitt 17 auftreten.
Im Übrigen sind in Fig. 3 gleiche bzw. gleichwirkende Teile wie in den anderen Fig.
1 und 2 mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0016] Selbstverständlich könnte das Drehmomentübertragungsmittel 14 gemäß Fig. 2 alternativ
einen eckigen Querschnitt des Wellenabschnitts 17 besitzen, der im Zusammenhang mit
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 beschrieben ist. Das Drehmomentübertragungsmittel
14 aus Fig. 3 könnte demnach auch den kreisförmigen Querschnitt des Wellenabschnitts
17 aufweisen, der mit Bezug auf Fig. 2 erläutert ist. Schließlich sind die verschieden
beschriebenen Querschnittsformen des Wellenabschnitts 17 mit sämtlichen aufgezeigten
Querschnittsschwächungen 23 kombinierbar.
1. Türschloss für ein Kraftfahrzeug, mit einem betätigbaren Antriebselement und einem
einen Verschluss des Türschlosses bildenden Abtriebselement sowie einem das Antriebselement
mit dem Abtriebselement verbindenden Drehmomentübertragungsmittel, das einen biegsamen
Wellenabschnitt und jeweils an den Enden des Wellenabschnitts angeordnete Mitnehmer
aufweist, von denen einer mit dem Antriebselement und der andere Mitnehmer mit dem
Abtriebselement drehfest verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehmomentübertragungsmittel (14) mit seinen Mitnehmern (15, 16) und dem biegsamen
Wellenabschnitt (17) einstückig aus einem Kunststoff hergestellt ist.
2. Türschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Wellenabschnitts (17) kreisförmig ist.
3. Türschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Wellenabschnitts (17) eckig, insbesondere viereckig ist.
4. Türschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenabschnitt (17) zumindest eine Querschnittsschwächung (23) aufweist.
5. Türschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff für das Drehmomentübertragungsmittel (14) im Wesentlichen unelastisch
ist.
6. Türschloss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsschwächung als in Umfangsrichtung (UR) verlaufende Vertiefung (24)
in dem Wellenabschnitt (17) ausgebildet ist.
7. Türschloss nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass - in axialer Richtung (AR) gesehen - mehrere Querschnittsschwächungen (23) hintereinander
liegen.
8. Türschloss nach Anspruch 4, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsschwächung (23) einer Schraubenlinie (27) unterbrechungsfrei oder
abgesetzt folgt.
9. Türschloss nach Anspruch 4, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsschwächung (23) als Nut, insbesondere Ringnut (25) bzw. Radialnut
(28, 28'), oder als Einschnürung ausgebildet ist.
10. Türschloss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsschwächung (23) als Durchbruch (26) in dem Wellenabschnitt (17) realisiert
ist.
11. Türschloss nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenabschnitt (17) zumindest abschnittsweise hohl ist.
12. Türschloss nach Anspruch 6 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (24) als eine wenigstens Radialnut (28, 28') ausgebildet ist, die
in Umfangsrichtung (UR) umlaufend, jedoch begrenzt ist, und dass eine weitere Radialnut
(28, 28') - in Umfangsrichtung (UR) gesehen - mit Abstand dazu liegt.
13. Türschloss nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere in Umfangsrichtung (UR) begrenzte Radialnuten (28, 28') - in axialer Richtung
(AR) gesehen - hintereinander mit Abstand liegen.
14. Türschloss nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere mit axialem Abstand zueinander liegende Radialnuten (28, 28') in Umfangsrichtung
(UR) versetzt zueinander sind.