[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem sowie ein Verfahren
zum Betrieb eines Hörhilfegerätes oder Hörgerätesystems mit wenigstens einem Eingangswandler
zur Aufnahme eines Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Signal, einem
A/D-Wandler zur Wandlung des elektrischen Eingangssignals in ein digitales Signal,
einer digitalen Signalverarbeitungseinheit zur Verarbeitung des digitalen Signals,
einem Taktgenerator zum Erzeugen eines Taktsignals zur Steuerung der digitalen Signalverarbeitungseinheit,
einem Ausgangswandler und einer Sende- und/oder Empfangseinheit zur drahtlosen Signalübertragung
zwischen dem Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem und einem weiteren Gerät.
[0002] Ein modernes Hörhilfegerät bietet die Möglichkeit zur drahtlosen Signalübertragung
zwischen dem Hörhilfegerät und einem weiteren Gerät, z.B. einem weiteren Hörhilfegerät,
einem Programmiergerät oder einem externen Sende- und Empfangsgerät. Zum Senden und/oder
Empfangen umfasst das Hörhilfegerät eine Sende- und/oder Empfangseinheit. Es sind
aber auch Hörgerätesysteme mit einem Hörhilfegerät und einer Sende- und/oder Empfangseinheit
bekannt, bei denen die Sende- und/oder Empfangseinheit als eigenständige, bezüglich
des Hörhilfegerätes externe Baueinheit ausgebildet ist, die zum Senden- und/oder Empfangen
lösbar mit dem Hörhilfegerät verbunden ist. Vorzugsweise ist die Sende- und oder Empfangseinheit
dann auf das Hörhilfegerät aufgesteckt und über Kontakt- und Leitungsmittel elektrisch
mit diesem verbunden. Es ist aber auch möglich, dass die Sende- und/oder Empfangseinheit
nicht direkt am Hörhilfegerät befestigt ist, sondern als separates Gerät am Körper
oder der Kleidung eines Hörgeräteträgers getragen wird. Die Verbindung zum Hörhilfegerät
besteht dann lediglich über elektrische Kontakt- und Leitungsmittel.
[0003] Die Sende- und/oder Empfangseinheiten der betreffenden Geräte sind häufig als sogenannte
"FM-Systeme" ausgebildet, so dass das übertragene Signal frequenzmoduliert ist. Eine
Modulation des übertragenen Signals ist jedoch nicht notwendigerweise erforderlich
und auch nicht auf eine Frequenzmodulation beschränkt.
[0004] Aus der US 5,721,783 ist ein Hörgerät mit einem entfernt von dem Hörgerät befindlichen
Prozessor bekannt, welches eine drahtlose Verbindung zwischen dem Hörgerät und dem
Prozessor aufweist.
[0005] Aus der DE 693 27 951 T2 ist ein Hörgerät bekannt, bei dem zum Ausgleich akustischer
Rückkopplungen u.a. ein digitales Rauschsignal zum Mikrofonsignal hinzugefügt wird.
[0006] Bei modernen Hörhilfegeräten erfolgt die Signalverarbeitung digital. Zur Steuerung
der dazu notwendigen digitalen Schaltungen ist ein Taktsignal erforderlich. Das Taktsignal
eines digitalen Hörhilfegerätes ist meistens nicht sehr stabil. Schwingquarze zur
Stabilisierung des Taktgenerators können wegen ihrer Größe nicht verwendet werden.
Folglich ist die Taktfrequenz geringfügig temperatur- und versorgungsspannungsabhängig.
Sie ist daher nur quasistabil. Dennoch kann das Taktsignal auch bei einem Hörhilfegerät
für einen Betrachtungszeitraum von einigen Minuten als gleichmäßiges, stabiles Signal
mit konstanter Periodendauer und Impulsbreite betrachtet werden.
[0007] Durch den getakteten Betrieb des Hörhilfegerätes geht von dem Hörhilfegerät und insbesondere
einer getakteten Endstufe ein elektromagnetisches Störsignal mit eben dieser Taktfrequenz
aus. Weiterhin treten auch Störsignale bei Vielfachen dieser Taktfrequenz, auch Oberwellen
oder Harmonische genannt, auf. So kann es vorkommen, dass die Empfangseinheit des
Hörhilfegerätes oder Hörgerätesystems ein durch Oberwellen hervorgerufenes Signal
detektiert, obwohl gar kein reales Empfangssignal für die Empfangseinheit vorhanden
ist. Das Frequenzband, in dem das Empfangssignal liegt, ist normalerweise so gewählt,
dass in dieses keine Harmonischen der Taktfrequenz hineinfallen. Eine langsam driftende
Taktfrequenz des Taktgenerators kann nun dazu führen, dass Harmonische der Taktfrequenz
innerhalb des Frequenzbandes des Empfangssignals liegen. Dadurch wird der Empfang
durch die Empfangseinheit gestört.
[0008] Bisher wurde über aufwändige Filterstufen weitgehend unzureichend versucht, die im
Hörhilfegerät bereits bestehenden, schmalbandigen Störkomponenten, die sich insbesondere
über die harmonischen Komponenten der Endstufengrundfrequenz bis hinein in den Frequenzbereich
einiger 100 MHz erstrecken, zu eliminieren bzw. im Hörhilfegerät zu lokalisieren.
Dennoch lässt sich eine hochfrequente Abstrahlung nicht vollständig vermeiden, was
teilweise zu Störungen beim Betrieb einer Empfangseinheit führt. Weiterhin bringen
geeignete Abschirmmaßnahmen am Hörhilfegerät Abhilfe gegenüber dieser hochfrequenten
Abstrahlung. Alle genannten Maßnahmen sind jedoch sehr aufwändig und teuer.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, elektromagnetische Störsignale bei
Vielfachen der Taktfrequenz eines Hörhilfegerätes auf einfache und kostengünstige
Weise zu vermeiden.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätes oder
Hörgerätesystems mit wenigstens einem Eingangswandler zur Aufnahme eines Eingangssignals
und Wandlung in ein elektrisches Signal, einem A/D-Wandler zur Wandlung des elektrischen
Eingangssignals in ein digitales Signal, einer digitalen Signalverarbeitungseinheit
zur Verarbeitung des digitalen Signals, einem Taktgenerator zum Erzeugen eines Taktsignals
zur Steuerung der digitalen Signalverarbeitungseinheit, einem Ausgangswandler und
einer Sende- und/oder Empfangseinheit zur drahtlosen Signalübertragung zwischen dem
Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem und einem weiteren Gerät, wobei bei dem Taktsignal,
das von dem Taktgenerator ausgeht, Frequenzschwankungen erzeugt werden.
[0011] Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem mit wenigstens
einem Eingangswandler zur Aufnahme eines Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches
Signal, einem A/D-Wandler zur Wandlung des elektrischen Eingangssignals in ein digitales
Signal, einer digitalen Signalverarbeitungseinheit, einem Taktgenerator zum Erzeugen
eines Taktsignals zur Steuerung der digitalen Signalverarbeitungseinheit zur Verarbeitung
des digitalen Signals, einem Ausgangswandler und einer Sende- und/oder Empfangseinheit
zur drahtlosen Signalübertragung zwischen dem Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem und
einem weiteren Gerät, wobei dem Taktgenerator eine Jitter-Einheit zugeordnet ist zum
Erzeugen von Frequenzschwankungen bei dem Taktsignal.
[0012] Bei dem Hörhilfegerät gemäß der Erfindung handelt es sich beispielsweise um ein hinter
dem Ohr tragbares Hörhilfegerät, ein in dem Ohr tragbares Hörhilfegerät, ein implantierbares
Hörhilfegerät oder ein Taschenhörhilfegerät. Weiterhin kann das Hörhilfegerät gemäß
der Erfindung auch Teil eines mehrere Geräte zur Versorgung eines Schwerhörigen umfassenden
Hörgerätesystems sein, z.B. Teil eines Hörgerätesystems mit zwei am Kopf getragenen
Hörhilfegeräten zur binauralen Versorgung, Teil eines Hörgerätesystems mit einem am
Kopf tragbaren Hörhilfegerät und einer am Körper tragbaren externen Prozessoreinheit,
Teil eines ganz oder teilweise implantierbaren Hörgerätesystems mit mehreren Komponenten,
Teil eines Hörgerätesystems mit externen Zusatzkomponenten wie Fernsteuereinheit oder
externer Mikrofoneinheit, usw.
[0013] Ein Hörhilfegerät umfasst in der Regel einen oder mehrere Eingangswandler zur Aufnahme
eines Eingangssignals. Der Eingangswandler ist beispielsweise als Mikrofon ausgebildet,
das ein akustisches Signal aufnimmt und in ein elektrisches Signal wandelt. Als Eingangswandler
kommen jedoch auch Einheiten in Betracht, die eine Spule oder eine Antenne aufweisen
und die ein elektromagnetisches Signal aufnehmen und in ein elektrisches Signal wandeln.
Ferner umfasst ein Hörhilfegerät üblicherweise eine Signalverarbeitungseinheit zur
Verarbeitung und frequenzabhängigen Verstärkung des elektrischen Signals. Zur Signalverarbeitung
im Hörhilfegerät dient ein vorzugsweise digitaler Signalprozessor (DSP), dessen Arbeitsweise
mittels auf das Hörhilfegerät übertragbarer Programme oder Parameter beeinflussbar
ist. Dadurch lässt sich die Arbeitsweise der Signalverarbeitungseinheit sowohl an
den individuellen Hörverlust eines Hörgeräteträgers als auch an die aktuelle Hörsituation
anpassen, in der das Hörhilfegerät gerade betrieben wird. Das so veränderte elektrische
Signal ist schließlich einem Ausgangswandler zugeführt. Dieser ist in der Regel als
Hörer ausgebildet, der das elektrische Ausgangssignal in ein akustisches Signal wandelt.
Jedoch sind auch hier andere Ausführungsformen möglich, z.B. ein implantierbarer Ausgangswandler,
der direkt mit einem Gehörknöchelchen verbunden ist und dieses zu Schwingungen anregt.
[0014] Zur drahtlosen Signalübertragung zwischen dem Hörhilfegerät und einem weiteren Gerät
kann das Hörhilfegerät gemäß der Erfindung eine Sende- und/oder Empfangseinheit umfassen.
Es kann aber auch Teil eines Hörgerätesystems mit wenigstens einem Hörhilfegerät und
einer Sende- und/oder Empfangseinheit sein, die als eigenständige Baueinheit außerhalb
des Gehäuses des Hörhilfegerätes angeordnet ist.
[0015] Zum Betrieb eines digitalen Hörhilfegerätes mit einer digitalen Signalverarbeitungseinheit
und einer digitalen Endstufe ist ein Taktgenerator erforderlich, der ein Taktsignal
mit vordefinierten Eigenschaften abgibt. Die Erfindung sieht vor, dass das Taktsignal
in begrenztem Umfang destabilisiert wird, d.h., auch über einen kurzen Betrachtungszeitraum
von wenigen Sekunden treten Veränderungen in dem Taktsignal auf. Es kann damit nicht
länger als periodische Folge aufeinanderfolgender, gleicher Taktimpulse betrachtet
werden.
[0016] Zur Veränderung des Taktsignals stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Auswahl.
So kann z.B. die Periodendauer schwanken oder die Impulsbreite variieren. Weiterhin
kann auch die Flankensteilheit der Taktimpulse kurzzeitigen Schwankungen unterworfen
sein.
[0017] Die Destabilisierung des Taktsignals führt dazu, dass sowohl die Energieanteile der
in dem Hörhilfegerät erzeugten Störsignale mit der Taktfrequenz als auch deren Harmonische
auf ein größeres Frequenzband verteilt werden und damit die frequenzspezifische Energie
geringer wird. Dies wiederum bedeutet, dass bei entsprechend bemessenen Schwankungen
des Taktsignals die Amplitude eines durch die Harmonischen hervorgerufenen Störsignals
unterhalb der Empfangsschwelle der Empfangseinheit liegt. Harmonische der Taktfrequenz
führen daher nicht mehr zu Störungen beim drahtlosen Empfang eines Signals von einem
externen Gerät. Allgemein bietet die Erfindung dadurch den Vorteil, dass ein Hörhilfegerät
in Verbindung mit einem Signalübertragungssystem zur drahtlosen Signalübertragung
eine störungsfreie Kommunikation ermöglicht.
[0018] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht eine Jitter-Einheit vor, durch das geringfügige
Frequenzschwankungen (Frequenz-Jitter) auf das Taktsignal aufgebracht werden. Zum
Erzeugen der Frequenzschwankungen bei dem Taktsignal wird ein stabiles internes Taktsignal
des Taktgenerators vorzugsweise mit einem weiteren Signal moduliert, d.h., einem weiteren
Signal überlagert. Die Modulation erfolgt vorzugsweise mit einem Sinus- oder Rauschsignal,
wobei deren Frequenzkomponenten vorteilhaft deutlich oberhalb des Audiofrequenzbereiches
liegen und damit in diesem keine zusätzlichen Verzerrungen oder ein verstärktes Rauschen
hervorrufen. Das mit dem internen Taktsignal modulierte Signal wird vorzugsweise so
gewählt, dass die Frequenz des entstehenden Taktsignals um eine Mittenfrequenz schwankt.
Diese Mittenfrequenz kann damit weiterhin als die Taktfrequenz des Systems betrachtet
werden, wobei die reale Taktfrequenz dann in gleitendem Übergang abwechselnd für einige
Perioden oberhalb der Mittenfrequenz und für einige Perioden unterhalb der Mittenfrequenz
liegt. Vorteilhaft liegt die Frequenz der Taktschwankungen oberhalb des hörbaren Audiofrequenzbereiches,
so dass die Taktschwankungen nicht zu hörbaren Verzerrungen bei dem Ausgangssignal
des Hörhilfegerätes führen.
[0019] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
Figur 1 das Blockschaltbild eines digitalen Hörhilfegerätes mit einer Jitter-Einheit,
Figur 2 ein ungestörtes Empfangssignal,
Figur 3 ein Empfangssignal mit überlagertem Störspektrum,
Figur 4 das Störspektrum und
Figur 5 das Störspektrum unter dem Einfluss der Jitter-Einheit.
[0020] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Hörhilfegerät gemäß der Erfindung im
Blockschaltbild. Zur Schallaufnahme dient ein Mikrofon 1, das ein akustisches Eingangssignal
aufnimmt und in ein elektrisches Eingangssignal wandelt. Das elektrische Eingangssignal
ist zunächst einer Vorverstärker- und A/D-Wandler-Einheit 2 zugeführt. Diese wandelt
das analoge Eingangssignal in ein digitales Eingangssignal. Zur Weiterverarbeitung
und frequenzabhängigen Verstärkung des digitalen Eingangssignals dient die digitale
Signalverarbeitungseinheit 3. Diese umfasst zur Endverstärkung einen Class-D-Verstärker.
Schließlich wird das verarbeitete und verstärkte Signal mittels eines Hörers 4 in
ein analoges akustisches Ausgangssignal gewandelt und abgegeben. Zur Spannungsversorgung
der Hörgeräte-Komponenten ist eine Batterie 5 vorhanden. Weiterhin ist die digitale
Signalverarbeitungseinheit des Hörhilfegerätes mit einem Taktgenerator 6 verbunden.
Bei dem Hörhilfegerät im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist neben dem Mikrofon
1 als weiterer Signaleingang eine Telefonspule 7 vorgesehen, durch die ein elektromagnetisches
Eingangssignal aufgenommen werden kann. Das Hörhilfegerät umfasst weiterhin einen
von einem Hörgeräteträger bedienbaren MTO-Schalter 8 zur Wahl des Betriebes über das
Mikrofon (Schaltstellung M), über die Telefonspule (Schaltstellung T) oder zum Ausschalten
des Hörhilfegerätes (Schaltstellung O). Darüber hinaus umfasst das Hörhilfegerät eine
Programmierbuchse 9 zur drahtgebundenen Verbindung mit einem Programmiergerät sowie
eine Situationstaste 10 zum Umschalten zwischen verschiedenen Hörprogrammen durch
den Hörgeräteträger. Als weiteres Bedienelement ist ein VC-Steller 11 vorhanden, durch
den sich die Lautstärke manuell am Hörhilfegerät einstellen lässt.
[0021] Das Hörhilfegerät gemäß der Erfindung ist zur drahtlosen Signalübertragung zwischen
dem Hörhilfegerät und einem weiteren Gerät, z.B. einem weiteren Hörhilfegerät, mit
einer Sende- und/oder Empfangseinheit 12 verbunden, die eine Antenne 13 umfasst. Dabei
kann die Sende- und/oder Empfangseinheit 12 direkt in das Gehäuse des Hörhilfegerätes
integriert und somit Teil des Hörhilfegerätes sein. Die Sende- und/oder Empfangseinheit
12 kann aber auch ein eigenes Gehäuse aufweisen und als eigenständige externe Baueinheit
zusammen mit dem Hörhilfegerät ein Hörgerätesystem bilden. Dabei kann zum Betrieb
eines derartigen Hörgerätesystems eine Befestigung der externen Sende- und/oder Empfangseinheit
an dem Gehäuse des Hörhilfegerätes vorgesehen sein, die externe Sende- und/oder Empfangseinheit
kann aber auch separat am Körper, z.B. als Brust- oder Taschengerät, getragen werden
und lediglich über elektrische Verbindungsmittel mit dem Hörhilfegerät verbunden sein.
[0022] Schließlich weist das Hörhilfegerät gemäß der Erfindung eine mit dem Taktgenerator
6 verbundene Jitter-Einheit 14 auf. Die Jitter-Einheit 14 bewirkt einen Frequenz-Jitter
des von dem Taktgenerator 6 ausgehenden Taktsignals. Der Frequenz-Jitter kann z.B.
durch die Überlagerung eines stabilen internen Taktsignals des Taktgenerators mit
einem Sinussignal oder mit einem Rauschsignal hervorgerufen werden. Vorteilhaft liegt
dabei die Frequenz des überlagerten Signals oberhalb des Audiofrequenzbereiches, so
dass durch die Überlagerungen keine wahrnehmbaren Störungen im Ausgangssignal des
Hörhilfegerätes entstehen. Durch die so hervorgerufenen Frequenzschwankungen bei dem
Taktsignal wird erreicht, dass sowohl die Energieanteile von Störsignalen mit der
Taktfrequenz als auch deren Harmonische auf ein größeres Frequenzband verteilt werden
und damit die frequenzspezifische Energie geringer wird. Durch die getaktete Arbeitsweise
des Hörhilfegerätes hervorgerufene Störsignale bei der verwendeten Taktfrequenz und
deren Harmonische können dadurch zwar weiterhin von der Antenne 13 oder der Telefonspule
7 erfasst werden, sie liegen nun jedoch unter der Eingangsschwelle der Sende- und/oder
Empfangseinheit 12 bzw. des Vorverstärkers mit A/D-Wandler 2 und führen somit nicht
mehr zu Störungen eines von der Sende- und/oder Empfangseinheit bzw. der Telefonspule
7 empfangenen oder abgegebenen Nutzsignals.
[0023] Figur 2 zeigt das Frequenzspektrum eines von der Sende- und/oder Empfangseinheit
12 aufgenommenen elektromagnetischen Signals mit einer Trägerfrequenz von 1 MHz. Das
empfangene Signal gemäß Figur 2 ist nicht durch ein Taktsignal gestört. Anders hingegen
das Signal gemäß Figur 3. Bei diesem Signal ist deutlich sichtbar ein Störsignal überlagert,
das sich aus den Harmonischen der Taktfrequenz des Hörhilfegerätes zusammensetzt.
Zur Verdeutlichung zeigt Figur 4 das Störspektrum ohne das Empfangssignal. Wird nun
bei der zuletzt genannten Ausgangssituation gemäß der Erfindung ein Frequenz-Jitter
bei dem Taktsignal erzeugt, so wird, wie in Figur 5 veranschaulicht, das Störspektrum
wieder geglättet. Die Störsignale liegen nun wieder unterhalb einer Empfangsschwelle
der Sende- und/oder Empfangseinheit 12, wodurch eine störungsfreie Signalübertragung
zwischen dem Hörhilfegerät und einem weiteren Gerät ermöglicht wird.
1. Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätes oder Hörgerätesystems mit wenigstens einem
Eingangswandler zur Aufnahme eines Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches
Signal, einem A/D-Wandler zur Wandlung des elektrischen Eingangssignals in ein digitales
Signal, einer digitalen Signalverarbeitungseinheit (3) zur Verarbeitung des digitalen
Signals, einem Taktgenerator (6) zum Erzeugen eines Taktsignals zur Steuerung der
digitalen Signalverarbeitungseinheit (3), einem Ausgangswandler und einer Sende- und/oder
Empfangseinheit (12) zur drahtlosen Signalübertragung zwischen dem Hörhilfegerät oder
Hörgerätesystem und einem weiteren Gerät, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Taktsignal, das von dem Taktgenerator (6) ausgeht, Frequenzschwankungen erzeugt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erzeugen der Frequenzschwankungen ein von dem Taktgenerator (6) erzeugtes internes
Taktsignal mit einem weiteren Signal moduliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das interne Taktsignal mit einem Sinussignal moduliert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das interne Taktsignal mit einem Rauschsignal moduliert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz des weiteren Signals oberhalb des hörbaren Frequenzbereiches liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz des Taktsignals um eine Mittenfrequenz schwankt.
7. Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem mit wenigstens einem Eingangswandler zur Aufnahme
eines Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Signal, einem A/D-Wandler zur
Wandlung des elektrischen Eingangssignals in ein digitales Signal, einer digitalen
Signalverarbeitungseinheit (3) zur Verarbeitung des digitalen Signals, einem Taktgenerator
(6) zum Erzeugen eines Taktsignals zur Steuerung der digitalen Signalverarbeitungseinheit
(3), einem Ausgangswandler und einer Sende- und/oder Empfangseinheit (12) zur drahtlosen
Signalübertragung zwischen dem Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem und einem weiteren
Gerät, dadurch gekennzeichnet, dass dem Taktgenerator (6) eine Jitter-Einheit (14) zugeordnet ist zum Erzeugen von Frequenzschwankungen
bei dem Taktsignal.
8. Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erzeugen der Frequenzschwankungen das Taktsignals ein internes Taktsignal des
Taktgenerators (6) mit einem weiteren Signal modulierbar ist.
9. Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das interne Taktsignal mit einem Sinussignal modulierbar ist.
10. Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das interne Taktsignal mit einem Rauschsignal modulierbar ist.
11. Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz des weiteren Signals oberhalb des hörbaren Frequenzbereiches liegt.
12. Hörhilfegerät oder Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz des Taktsignals um eine Mittenfrequenz schwankt.
13. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende- und/oder Empfangseinheit (12) in das Hörhilfegerät integriert ist.
14. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 7 bis 12, gekennzeichnet durch ein Hörhilfegerät und eine externe, mit dem Hörhilfegerät verbundene Sende- und/oder
Empfangseinheit (12).