[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schließhilfe für Türen oder Klappen eines
Kraftfahrzeugs.
[0002] Derartige Schließhilfen sind grundsätzlich bekannt. Sie dienen dazu, beim Schließen
einer Tür oder Klappe eines Kraftfahrzeuges die Tür oder Klappe aus einer Vorschließstellung
automatisch in eine Endschließstellung zu bewegen. Insbesondere können sie dazu dienen,
eine noch nicht vollständig geschlossene Tür, deren Schloss bereits in ein an der
Schließhilfe gehaltenes Verriegelungselement, beispielsweise einen Schließbügel, eingerastet
ist, unter Kompression einer Dichtung entlang eines Rahmens der Tür vollständig zu
schließen, ohne dass eine die Tür bedienende Person die zur Kompression notwendigen
Kräfte aufbringen muss. Die Vorschließstellung kann so gewählt sein, dass die Tür
mit nur geringen Kräften in diese bewegt werden kann und das Schloss und der Schließbügel
bereits miteinander in einer Hauptrastposition verrastet sind. Nach dem Einrasten
des Schlosses und des Schließbügels in der Vorschließstellung kann über einen Signalgeber
ein Signal an eine Steuerung ausgegeben werden, welche die Schließhilfe aktiviert,
so dass das Verriegelungselement bewegt und damit die jeweilige Tür oder Klappe automatisch
und mit Fremdkraft geschlossen wird.
[0003] Eine solche Schließhilfe kann beispielsweise an einem Türholm befestigt sein und
einen seitlich ausfahrbaren Schließbügel aufweisen, der durch eine entsprechende Antriebseinrichtung
ein- und ausfahrbar ist. Zum Öffnen der Tür, das heißt bei Bedienung eines entsprechenden
Türgriffs, wird der Schließbügel von der Schließhilfe seitlich ausgefahren.
[0004] Zum Schließen der Tür wird diese mit ihrem Schloss auf den ausgefahrenen Schließbügel
zu bewegt, bis Schließbügel und Schloss in der Hauptraststellung einrasten. Über den
schon erwähnten Signalgeber wird dann ein Signal an die Antriebseinrichtung abgegeben,
die daraufhin den Schließbügel in eine Ruhestellung zurückzieht, wobei die Tür in
die Endschließstellung bewegt wird.
[0005] Solche Schließhilfen haben jedoch den Nachteil, dass bei einem zu schnellen Schließen
der Tür aufgrund der Trägheit der Mechanik der Schließhilfe auf den ausgefahrenen
Schließbügel erhebliche Kräfte wirken können, die die Lebensdauer der Schließhilfe
herabsetzen können.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schließhilfe zu
schaffen, die eine große Lebensdauer aufweist.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Schließhilfe mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0008] Die erfindungsgemäße Schließhilfe für Türen oder Klappen eines Kraftfahrzeugs umfasst
eine Antriebseinrichtung mit einem Abtriebselement, einen beweglichen Verriegelungselementträger,
und eine Kopplungseinrichtung, mittels derer zur Bewegung des Verriegelungselementträgers
das Abtriebselement mit dem Verriegelungselementträger wenigstens teilweise lösbar
koppelbar ist, so dass der Verriegelungselementträger im gekoppelten Zustand durch
Bewegung des Abtriebselements zwischen einer Ruhestellung und einer ausgefahrenen
Stellung hin- und herbewegbar ist, wobei die Kopplung durch Krafteinwirkung vorgegebener
Größe auf den Verriegelungselementträger wenigstens teilweise lösbar ist.
[0009] Der bewegliche Verriegelungselementträger dient zur Halterung eines Verriegelungselements,
bei dem es sich insbesondere um einen Schließkeil, einen Schließbügel oder einen Schließbolzen
handeln kann.
[0010] Zur Bewegung des Verriegelungselementträgers dient die Antriebseinrichtung mit dem
Abtriebselement.
[0011] Zur mechanischen Kopplung der Antriebseinrichtung und des Verriegelungselementträgers
ist die Kopplungseinrichtung vorgesehen. Erfindungsgemäß ist die Bewegung des Verriegelungselementträgers
mit der des Abtriebselements nicht starr gekoppelt. Vielmehr sind zwei Zustände möglich,
die grundsätzlich nicht scharf voneinander getrennt sein müssen. In einem gekoppelten
Zustand ist der Verriegelungselementträger durch Bewegung des Antriebselements bzw.
die durch dieses ausgeübten Kräfte zwischen einer Ruhestellung und einer ausgefahrenen
Stellung hinund herbewegbar. Dabei braucht die Kopplungseinrichtung selbst nur solche
Kräfte des Abtriebselements auf den Verriegelungselementträger übertragen zu können,
die eine Bewegung des Verriegelungselementträgers aus der Ruhestellung in die ausgefahrene
Stellung bewirken. Die Bewegung in umgekehrter Richtung kann durch das Abtriebselement
mittels der Kopplungseinrichtung oder in anderer Weise bewirkt werden, wobei die Kopplungseinrichtung
diese Bewegung jedoch zulassen muss. In diesem gekoppelten Zustand können sich das
Abtriebselement und der Verriegelungselementträger zweckmäßigerweise im Wesentlichen
synchron bewegen, wobei jedoch die Kopplung nicht völlig starr zu sein braucht. Es
genügt, dass der Verriegelungselementträger durch die von dem Abtriebselement ausgeübten
Kräfte, gegebenenfalls mit einem durch die Kopplungseinrichtung bedingten Spiel, der
Bewegung des Abtriebselements folgt.
[0012] Dieser gekoppelte Zustand liegt bei der normalen Verwendung der Schließhilfe vor.
Wird bei einer Tür oder Klappe, die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Schließhilfe zwischen
einer Endschließstellung und einer Vorschließstellung bewegbar ist, der Türgriff bedient,
kann die Antriebseinrichtung so angesteuert werden, dass das Abtriebselement über
die Kopplungseinrichtung den Verriegelungselementträger aus der Ruhestellung in die
ausgefahrene Stellung bewegt. Befindet sich dagegen die Tür bereits in einem offenen
Zustand, und wird diese geschlossen, so kann bei Verrasten des Verriegelungselements
in einem Schloss der Tür oder Klappe die Antriebseinrichtung so angesteuert werden,
dass das Abtriebselement den Verriegelungselementträger aus der ausgefahrenen Stellung
in die Ruhestellung bewegt, wodurch die Tür oder Klappe in die Endschließstellung
bewegt wird.
[0013] In dem zweiten, wenigstens teilweise entkoppelten Zustand ist der Verriegelungselementträger
entweder völlig unabhängig von dem Abtriebselement bewegbar oder mit diesem mechanisch
jedenfalls so schwach gekoppelt, dass er aus der ausgefahrenen Stellung bei unbewegtem
Abtriebselement in einer der ausgefahrenen Stellung entsprechenden Abtriebselementstellung
weit aus der ausgefahrenen Stellung heraus, beispielsweise bis wenigstens in die Ruhestellung,
bewegbar ist.
[0014] Das wenigstens teilweise Lösen der Kopplung ist dabei durch Krafteinwirkung vorgegebener
Größe auf den Verriegelungselementträger bewirkbar. Die Krafteinwirkung braucht dabei
nicht notwendig unmittelbar über den Verriegelungselementträger auf die Kopplungseinrichtung
übertragen zu werden, jedoch ist dies vorzugsweise der Fall.
[0015] Durch die Möglichkeit der teilweisen Entkopplung können die bei unsachgemäßer Bedienung
auf die Schließhilfe und insbesondere das Abtriebselement wirkenden Kräfte sehr gut
begrenzt werden, so dass sich die Lebensdauer der Schließhilfe wenigstens erhöht.
Befindet sich nämlich der Verriegelungselementträger in der ausgefahrenen Stellung
und wird die Tür oder Klappe mit zu großem Schwung geschlossen, so wird über das an
dem Verriegelungselementträger gehaltene Verriegelungselement eine entsprechend große
Kraft auf den Verriegelungselementträger ausgeübt. Der Verriegelungselementträger
wird daraufhin aus einem gekoppelten Zustand in den wenigstens teilweise entkoppelten
Zustand versetzt und kann sich so auch bei feststehendem oder nur langsam bewegtem
Abtriebselement weiter bewegen. Dadurch braucht der Impuls des Verriegelungselementträgers
nicht oder nur stark abgeschwächt von dem Abtriebselement aufgefangen werden.
[0016] Die vorgegebene Größe der Kraft richtet sich unter anderem nach der Größe der von
dem Abtriebselement auf den Verriegelungselementträger im gekoppelten Zustand ausgeübten
Kräfte. Um eine wenigstens teilweise Entkopplung durch eine normale Bewegung des Abtriebselements
zu vermeiden, ist die vorgegebene Größe der zur wenigstens teilweisen Entkopplung
notwendigen Kraft zweckmäßigerweise größer als die durch das Abtriebselement ausübbaren
Kräfte. Weiterhin kann sich die vorgegebene Größe der Krafteinwirkung zweckmäßig nach
dem bei der Benutzung der erfindungsgemäßen Schließhilfe in Zusammenhang mit einem
Schloss auftretenden Kräfte richten. So ist zweckmäßig die vorgegebene Größe der Krafteinwirkung
größer als die Kraft, die bei Einrasten des Verriegelungselements in ein Schloss einer
Tür oder Klappe notwendig ist. Hierdurch ist ein wenigstens teilweises Entkoppeln
bei einem normalen Schließen der Tür nicht möglich, so dass die Tür oder Klappe mittels
der Schließhilfe bzw. des Abtriebselements derselben in eine Endschließstellung bewegbar
ist.
[0017] Andererseits sollte die vorgegebene Größe der Krafteinwirkung möglichst so gering
gehalten werden, dass eine starke mechanische Beanspruchung der Schließhilfe bei einem
zu schnellen Schließen bzw. bei einem Zuschlagen der Tür oder Klappe vermieden wird.
[0018] Die erfindungsgemäße Schließhilfe ermöglicht weiterhin auch das Schließen einer Tür
oder Klappe, wenn in einer ausgefahrenen Stellung des Verriegelungselementträgers
die Antriebseinrichtung, beispielsweise durch Stromausfall, nicht mehr betriebsbereit
ist. Durch ein Zuschlagen der Tür oder Klappe kann der Verriegelungselementträger
von dem Abtriebselement wenigstens teilweise entkoppelt und in die Ruhestellung bewegt
werden.
[0019] Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung,
den Ansprüchen und den Zeichnungen beschrieben.
[0020] Der Verriegelungselementträger kann grundsätzlich auf eine beliebige, durch eine
Lagerung und/oder Führung und/oder den Antrieb vorgegebene Art und Weise bewegbar
sein. So kann er z. B. dreh- oder schwenkbar sein. Es ist jedoch bevorzugt, dass der
Verriegelungselementträger linear beweglich geführt ist. Ein lineare Bewegung des
Verriegelungselementträgers und damit auch eines daran gehaltenen Verriegelungselements
ermöglicht den Einsatz der erfindungsgemäßen Schließhilfe mit beliebigen konventionellen
Schlössern, die insbesondere keine vergrößerten Aufnahmen für das Verriegelungselement
aufzuweisen brauchen. Darüber hinaus ist die wenigstens teilweise Entkopplung so besonders
einfach und unter Übertragung von nur geringen Kräften auf die Schließhilfe möglich.
[0021] Die wenigstens teilweise Lösung der Kopplung kann grundsätzlich beliebig erfolgen.
Es ist jedoch bevorzugt, dass die Kopplungseinrichtung so ausgebildet ist, dass bei
unbewegtem Abtriebselement eine Kopplung durch die Krafteinwirkung vorgegebener Größe
auf den Verriegelungselementträger in der ausgefahrenen Stellung in einer Richtung
auf die Ruhestellung zu wenigstens teilweise lösbar ist. Auf diese Weise kann die
Entkopplung durch unmittelbare Einwirkung des Verriegelungselementträgers auf die
Koppeleinrichtung wenigstens teilweise gelöst werden, was den Aufbau der Schließhilfe
vereinfacht.
[0022] Grundsätzlich kann die Kopplungseinrichtung beliebige, geeignete Einrichtungen aufweisen,
mit denen die wenigstens teilweise lösbare Kopplung von Abtriebselement und Verriegelungselementträger
bewirkbar ist. Es ist jedoch bevorzugt, dass die Kopplungseinrichtung ein Federelement
umfasst, das mit dem Verriegelungselementträger und dem Abtriebselement verbunden
ist. Ist der Verriegelungselementträger linear beweglich, kann als Federelement insbesondere
eine Zug- oder Druckfeder verwendet werden. Besonders bevorzugt ist dabei die Stärke
der Zug- oder Druckfeder so gewählt, dass bei dem durch die Antriebseinrichtung über
das Abtriebselement ausgeübten Kräfte die Zug- oder Druckfeder nicht oder nur wenig
ausgelenkt wird, so dass der Verriegelungselementträger im Wesentlichen synchron mit
dem Abtriebselement bewegbar ist. Andererseits sollte die Federkonstante der Zug-
oder Druckfeder so gewählt sein, dass die Zug- oder Druckfeder in dem wenigstens teilweise
entkoppelten Zustand, das heißt bei Überschreiten der vorgegebenen Kraft, bei Bewegung
des Verriegelungselementträgers aus der ausgefahrenen Stellung in die Ruhestellung
spannbar ist, wenn das Abtriebselement eine der ausgefahrenen Stellungen des Verriegelungselementträgers
entsprechende Abtriebselementstellung einnimmt. Eine solche Kopplungseinrichtung ist
besonders einfach und erlaubt daher einen besonders kostengünstigen Aufbau der erfindungsgemäßen
Schließhilfe.
[0023] Es ist bevorzugt, dass die Kopplungseinrichtung an dem Verriegelungselementträger
und dem Abtriebselement zueinander komplementäre Schnappverbindungselemente zur Ausbildung
einer lösbaren Schnappverbindung umfasst. Die Schnappverbindungselemente sind dabei
besonders bevorzugt so ausgebildet, dass eine Schnappverbindung zwischen dem Verriegelungselementträger
und dem Abtriebselement durch Bewegung des Verriegelungselementträgers mit der vorgegebenen
Kraft aus der ausgefahrenen Stellung in Richtung der Ruhestellung wenigstens bei einem
unbewegten Abtriebselement zerstörungsfrei lösbar ist. Auf diese Weise ist insbesondere
eine vollständige Entkopplung zwischen Abtriebselement und Verriegelungselementträger
möglich, so dass das Abtriebselement bzw. die Antriebseinrichtung besonders gut vor
zu großen äußeren Krafteinwirkungen geschützt wird.
[0024] Dabei ist es besonders bevorzugt, dass eines der Schnappverbindungselemente ein Schnappelement
mit einem schlaufenartig geformten Streifen aus einem elastischen Material aufweist,
und dass das dazu komplementäre Schnappverbindungselement durch eine entsprechende
Ausnehmung gebildet ist, in die das Schnappelement ein- und ausschnappbar ist. Dabei
bildet die Ausnehmung vorzugsweise eine Hinterschneidung in der Bewegungsrichtung
des Verriegelungselementträgers, so dass eine sichere Kopplung im gekoppelten Zustand
erreichbar ist. Das Schnappelement kann dabei insbesondere aus einem entsprechend
geformten Streifen aus Federstahl gebildet sein. Das Schnappelement kann an dem Abtriebselement
gehalten sein, ist aber vorzugsweise an dem Verriegelungselementträger befestigt.
So ausgebildete Schnappverbindungselemente ermöglichen eine große Lebensdauer, da
auch ein wiederholtes Lösen und Herstellen der Schnappverbindung nicht zu einer hohen
Materialermüdung führt, die die Funktion der erfindungsgemäßen Schließhilfe beeinträchtigen
könnte.
[0025] Im teilweise entkoppelten Zustand kann sich der Verriegelungselementträger relativ
zu dem Abtriebselement bewegen. Um diese Bewegung zu begrenzen, ist es bevorzugt,
dass eine Rasteinrichtung vorgesehen ist, mittels derer der Verriegelungselementträger
in einer Synchronisationsstellung verrastbar ist, in die der Verriegelungselementträger
bewegbar ist, wenn das Abtriebselement und der Verriegelungselementträger wenigstens
teilweise entkoppelt sind. Auf diese Weise wird nicht nur eine unkontrollierte Bewegung
des Verriegelungselementträgers, insbesondere bei vollständiger Entkopplung zwischen
Abtriebselement und Verriegelungselementträger, vermieden. Vielmehr wird der Verriegelungselementträger
auch in der Synchronisationsstellung gehalten, so dass es möglich ist, das Abtriebselement
wieder mit dem Verriegelungselementträger zu koppeln. Weiterhin wird die Tür in einer
entsprechenden Stellung gehalten, so dass ein Fahren mit dem Fahrzeug noch möglich
ist. Besonders bevorzugt liegt die Synchronisationsstellung dann nahe der Ruhestellung,
da in diesem Fall die Tür in einer entsprechenden praktisch geschlossenen Stellung
nahe der Endschließstellung gehalten ist, in der eine Türdichtung wenigstens teilweise
komprimiert ist und bei einer Fahrt die Krafteinwirkung auf die Tür der bei einer
Tür in Endschließstellung sehr nahe kommt. Die Rasteinrichtung ist dann zweckmäßig
zur Aufnahme entsprechender Kräfte ausgebildet. Die Rasteinrichtung kann dabei insbesondere
einen durch ein elastisches Element, beispielsweise eine Feder, vorgespannten Rasthebel
umfassen, der an einem Trägerelement der Schließhilfe gehalten ist. Weiterhin kann
der Verriegelungselementträger dazu vorzugsweise eine entsprechende Rastnase oder
-ausnehmung aufweisen, in die der Rasthebel dann einrasten kann.
[0026] Die Synchronisationsstellung kann dabei beispielsweise mit der Ruhestellung identisch
sein. Es ist jedoch besonders bevorzugt, dass die Ruhestellung zwischen der Synchronisationsstellung
und der ausgefahrenen Stellung liegt. Dadurch kann zum einen die Rasteinrichtung besonders
einfach gestaltet werden, da bei der normalen Bewegung des Verriegelungselementträgers
im mit dem Abtriebselement gekoppelten Zustand zwischen der Ruhestellung und der ausgefahrenen
Stellung die Synchronisationsstellung nicht erreicht und die Rasteinrichtung nicht
betätigt wird. Darüber hinaus ergibt sich bei einer Entkopplung des Verriegelungselementträgers
von dem Abtriebselement in der ausgefahrenen Stellung ein längerer Weg für den Verriegelungselementträger
bis in die Synchronisationsstellung, auf dem er einfacher abbremsbar ist. Schließlich
ergibt sich so eine besonders sichere Verriegelung der Tür in einer Stellung, in der
diese weiter geschlossen ist, als in der Ruhestellung, so dass die Tür die Funktion
ausüben kann, die sie im normal geschlossenen Zustand ausübt.
[0027] Es ist weiterhin besonders bevorzugt, dass ein elastisches Element vorgesehen ist,
das bei wenigstens teilweise gelöster Kopplung und bei einer Bewegung des Verriegelungselementträgers
in Richtung der Synchronisationsstellung spannbar ist. Insbesondere kann so bei einer
Bewegung des Verriegelungselementträgers bei wenigstens teilweise gelöster Kopplung
aus der ausgefahrenen Stellung in die Synchronisationsstellung der Verriegelungselementträger
durch Spannen des elastischen Elements verzögert werden, so dass in dem zeitlichen
Kraftverlauf keine hohen Spitzenwerte auftreten. Weiterhin wird so ein Verlassen der
Synchronisationsstellung bei Aufheben einer Verrastung erleichtert, da der Verriegelungselementträger
durch die rücktreibende Kraft des gespannten elastischen Elements aus der Synchronisationsstellung
in Richtung der Ruhestellung bewegt wird.
[0028] Um eine Wiederherstellung einer Kopplung zwischen dem Abtriebselement und dem Verriegelungselementträger
besonders einfach zu ermöglichen, ist es bevorzugt, dass die Rasteinrichtung so ausgebildet
ist, dass die Verrastung des Verriegelungselementträgers durch Bewegung des Antriebselements
in eine Abtriebselementstellung aufhebbar ist, die im gekoppelten Zustand des Abtriebselements
und des Verriegelungselementträgers der Ruhestellung des Verriegelungselementträgers
entspricht. Besonders bevorzugt ist dabei die Verrastung bei Erreichen der genannten
Abtriebselementstellung aufhebbar. Auf diese Weise braucht, wenn das Abtriebselement
und der Verriegelungselementträger teilweise entkoppelt sind und sich der Verriegelungselementträger
in der Synchronisationsstellung befindet, das Abtriebselement zur Herstellung der
Kopplung nur in die der Ruhestellung entsprechende Abtriebselementstellung bewegt
zu werden, woraufhin dann die Verrastung aufgehoben wird und der Verriegelungselementträger
mit dem Abtriebselement voll koppelbar ist. Ist die Synchronisationsstellung im Wesentlichen
identisch mit der Ruhestellung, kann dabei die Herstellung der Kopplung einfach durch
die Bewegung des Abtriebselements relativ zu dem, insbesondere verrasteten, Verriegelungselementträger
erfolgen. Bei einer Synchronisationsstellung, die nicht zwischen der Ruhestellung
und der ausgefahrenen Stellung liegt, kann dagegen der Verriegelungselementträger
durch die rücktreibende Kraft des gespannten elastischen Elements in Richtung der
Ruhestellung bewegt werden, so dass die Kopplung durch Bewegung des Verriegelungselementträgers
allein oder des Verriegelungselementträgers und des Abtriebselements aufeinander zu
wiederherstellbar ist.
[0029] Um die Synchronisation bzw. die Wiederherstellung der vollen Kopplung zu vereinfachen,
ist es weiterhin bevorzugt, dass eine mit der Antriebseinrichtung elektrisch verbundene
Schalteinrichtung vorgesehen ist, die durch den Verriegelungselementträger betätigbar
ist, wenn dieser die Synchronisationsstellung erreicht, und dass die Antriebseinrichtung
so ausgebildet ist, dass bei Betätigung der Schalteinrichtung das Abtriebselement
in eine Abtriebselementstellung bewegbar ist, die im gekoppelten Zustand des Abtriebselements
und des Verriegelungselementträgers der Ruhestellung des Verriegelungselementträgers
entspricht. Auf diese Weise kann die Wiederherstellung der Kopplung zwischen dem Abtriebselement
bzw. der Antriebseinrichtung und dem Verriegelungselementträger in sehr einfacher
Weise automatisch erfolgen. Die Schalteinrichtung kann dabei ein direkt oder indirekt
von dem Verriegelungselementträger mechanisch betätigbares Schaltelement umfassen.
Es ist jedoch auch möglich, einen entsprechenden Bewegungs- bzw. Stellungssensor zu
verwenden, mit dem ermittelbar ist, ob der Verriegelungselementträger die Synchronisationsstellung
erreicht bzw. diese einnimmt, und auf dessen Signale hin die Antriebseinrichtung entsprechend
ansteuerbar ist.
[0030] Weiterhin ist es bevorzugt, dass das Abtriebselement einen Abtriebselementanschlag
und der Verriegelungselementträger einen entsprechenden Verriegelungselementträgeranschlag
aufweisen, so dass im gekoppelten Zustand bei einer Bewegung des Abtriebselements
aus einer Abtriebselementstellung, die der ausgefahrenen Stellung des Verriegelungselementträgers
entspricht, in eine Abtriebselementstellung, die der Ruhestellung des Verriegelungselementträgers
entspricht, der Abtriebselementanschlag an dem Verriegelungselementträgeranschlag
anliegt und der Verriegelungselementträger in die Ruhestellung bewegbar ist. Auf diese
Weise ist der Verriegelungselementträger einfach durch das Abtriebselement selbst
bei Auftreten höherer Kräfte in die Ruhestellung bewegbar, ohne dass die Kopplungseinrichtung
bzw. eine Zug- oder Druckfeder oder vorhandene Schnappverbindungselemente der Kopplungseinrichtung
belastet würden. Angesichts der Kräfte, die notwendig sein können, um eine Tür oder
Klappe mit der Schließhilfe beispielsweise gegen den Widerstand eines um die Tür oder
die Klappe umlaufenden Dichtungsgummis zu schließen, und angesichts der Tatsache,
dass die zur Bewegung des Verriegelungselementträgers aus der Ruhestellung in die
ausgefahrene Stellung notwendigen Kräfte sehr viel geringer als die zur Bewegung in
umgekehrter Richtung notwendigen Kräfte sein können, kann so die Kopplungseinrichtung
weniger massiv ausgelegt werden.
[0031] Auf den Verriegelungselementträger können über ein daran gehaltenes Verriegelungselement
erhebliche Drehmomente ausgeübt werden, wenn ein Schloss beim Einrasten von Verriegelungselement
und Schloss nicht genau in der linearen Bewegungsrichtung des Verriegelungselementträgers
auf das Verriegelungselement auftrifft. Es ist daher bevorzugt, dass der Verriegelungselementträger
als Schlitten ausgebildet und an einer Linearführung geführt ist. Diese Linearführung
kann insbesondere als eine Zwangsführung an einem Trägerelement ausgebildet sein,
das der Befestigung der Schließhilfe an einem Türholm oder einem anderen Teil einer
Karosserie eines Kraftfahrzeugs dient.
[0032] Die Antriebseinrichtung kann grundsätzlich elektrisch, hydraulisch oder auch pneumatisch
betrieben sein. Insbesondere kann sie einen Linearmotor umfassen. Es ist jedoch bevorzugt,
dass die Antriebseinrichtung einen Motor, einen von dem Motor getriebenen Exzenter
und als Abtriebselement einen linear beweglich geführten Schlitten umfasst, der eine
Öffnung aufweist, in die der Exzenter eingreift, so dass bei Drehung des Exzenters
der Schlitten linear bewegbar ist. Eine solche Antriebseinrichtung ermöglicht insbesondere
die Verwendung konventioneller Motoren mit einer sich drehenden Abtriebswelle, deren
Bewegung so in sehr einfacher Weise in eine Linearbewegung umsetzbar ist. Die lineare
Führung des Schlittens ermöglicht darüber hinaus eine sehr gute Übertragung der Kraft
auf den Verriegelungselementträger, so dass das Auftreten von Drehmomenten bei der
Übertragung der Bewegung des Abtriebselements auf den Verriegelungselementträger weitgehend
vermeidbar ist.
[0033] Weiterhin ist es bevorzugt, dass das Abtriebselement wenigstens teilweise in einer
Öffnung des Verriegelungsträgerelements angeordnet ist, wodurch sich ein besonders
kompakter Aufbau ergibt.
[0034] Die Erfindung wird im Folgenden weiter beispielhaft anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Schließhilfe nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung,
- Fig. 2A - 2C
- schematische Draufsichten auf die Schließhilfe in Fig. 1 bei verschiedenen Stellungen
eines Abtriebselements und eines Verriegelungselementträgers der Schließhilfe in Fig.
1 im gekoppelten Zustand,
- Fig. 3A - 3D
- schematische Draufsichten auf die Schließhilfe in Fig. 1 im Verlaufe einer teilweise
entkoppelten Bewegung des Verriegelungselementträgers und einer nachfolgenden Wiederherstellung
der Kopplung des Verriegelungselementträgers mit dem Abtriebselement.
- Fig. 4
- eine schematische Schnittansicht durch eine Schließhilfe nach einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 5A - 5C
- schematische, vereinfachte Schnittansichten der Schließhilfe in Fig. 4 während einer
Bewegung eines Verriegelungselementträgers und eines Abtriebselements im gekoppelten
Zustand, in denen eine in Fig. 4 sichtbare Rasteinrichtung nicht gezeigt ist, und
- Fig. 6A - 6D
- schematische, vereinfachte Schnittansichten der Schließhilfe in Fig. 4, in denen eine
Entkopplung des Verriegelungselementträgers von dem Abtriebselement und eine nachfolgende
Wiederherstellung der Kopplung veranschaulicht sind.
[0035] In Fig. 1 weist eine Schließhilfe für eine Kraftfahrzeugseitentür eine an einem in
den Figuren nicht gezeigten Türholm des Kraftfahrzeugs angeschraubte Grundplatte 10,
eine Antriebseinrichtung 12, eine Kopplungseinrichtung 14, einen Verriegelungselementträger
16 und eine Rasteinrichtung 18 auf.
[0036] Die Grundplatte 10 ist im Wesentlichen flächig und eben ausgebildet und weist zwei
in Fig. 1 nicht genauer gezeigte parallel zueinander und zu einer Bewegungsrichtung
B ausgerichtete Linearführungen für ein Abtriebselement 20 der Antriebseinrichtung
12 und den Verriegelungselementträger 16 auf. Die Bewegungsrichtung B ist dabei im
Wesentlichen tangential zu einer Schwenkrichtung einer Tür, für deren Betätigung die
Schließhilfe dient, ausgerichtet.
[0037] Die Antriebseinrichtung 12 umfasst einen in der Ansicht in Fig. 1 unterhalb der Grundplatte
10 angeordneten Elektromotor 22 mit einer Abtriebswelle 24, die durch eine Öffnung
in der Grundplatte 10 greift, und einen auf der Stirnseite der Abtriebswelle 24 exzentrisch
angeordneten Bolzen 26 als Exzenter.
[0038] Darüber hinaus weist die Antriebseinrichtung 12 das als Schlitten ausgebildete und
in der entsprechenden ersten Linearführung der Grundplatte 10 linear geführte Abtriebselement
20 auf, das eine quer zu dessen Bewegungsrichtung B verlaufende, im Wesentlichen rechteckige
Öffnung 28 aufweist, in die der Bolzen 26 eingreift, so dass durch Drehung der Abtriebswelle
24 das Abtriebselement 20 linear hin- und herbewegbar ist.
[0039] Weiterhin ist eine in den Figuren nicht gezeigte Steuerelektronik zur Ansteuerung
des Elektromotors 22 vorgesehen.
[0040] Der in der zweiten Linearführung der Grundplatte 10 linear geführte Verriegelungselementträger
16 weist eine Verriegelungselementträgeröffnung 30 auf, die im Wesentlichen rechteckig
ausgebildet ist, aber unter Ausbildung einer als Verriegelungselementträgeranschlag
dienenden Schulter 32 einen rechteckigen Fortsatz geringerer Größe aufweist.
[0041] Auf dem Verriegelungselementträger 16 ist, der Übersichtlichkeit halber nur in Fig.
1 schematisch angedeutet, ein Verriegelungselement 34 in Form eines Schließbügels,
im Beispiel durch eine Schweißverbindung, befestigt.
[0042] Auf einer der Grundplatte 10 zugewandten Seite weist der Verriegelungselementträger
16 an einem Ende einen Rastblock 36 auf.
[0043] Die Kopplungseinrichtung 14 umfasst als Federelement eine in dem Fortsatz der Verriegelungselementträgeröffnung
30 angeordnete und mit dem Abtriebselement 20 einerseits und dem Verriegelungselementträger
andererseits verbundene Zugfeder 38, die in einer Bewegungsrichtung B des Verriegelungselementträgers
16 bzw. des Abtriebselements 20 entlang der Linearführungen auf der Grundplatte 10
angeordnet ist, so dass sie durch eine Relativbewegung des Verriegelungselementträgers
16 und des Abtriebselements 20 spannbar ist.
[0044] Die Rasteinrichtung 18 umfasst neben dem Rastblock 36 an dem Verriegelungselementträger
16 einen auf der dem Verriegelungselementträger 16 zugewandten Seite auf der Grundplatte
10 drehbar gelagerten, zweiarmigen Rasthebel 40. Dieser ist so angeordnet, dass er
von einer in den Figuren nicht gezeigten Rastarmfeder in Richtung auf den Rastblock
36 bzw., je nach Stellung des Verriegelungselementträgers 16, gegen dessen Fläche
parallel zu der Bewegungsrichtung B bewegbar ist, während der andere Arm durch den
Bolzen 26 betätigbar ist.
[0045] An dem in der Bewegungsrichtung B nahe dem Rasthebel 40 gelegenen Ende der Grundplatte
10 ist als Schalteinrichtung ein Tastschalter 42 angeordnet, der mit der in den Figuren
nicht gezeigten Steuerelektronik der Antriebseinrichtung 12 verbunden ist.
[0046] Die normale Funktion der Schließhilfe in Fig. 1 wird nun anhand der Fig. 2A bis 2C
beschrieben.
[0047] Fig. 2A zeigt den Zustand der Schließhilfe bei geschlossener Tür des Kraftfahrzeugs,
das heißt wenn sich diese Tür in einer Endschließstellung befindet.
[0048] Der Verriegelungselementträger 16 befindet sich in einer Ruhestellung, wobei sich
das Abtriebselement 20 in einer entsprechenden ersten Abtriebselementstellung befindet.
Die Zugfeder 38 ist nicht gespannt. Darüber hinaus liegen ein Ende des Rasthebels
40 an dem Bolzen 26 und ein anderes Ende des Rasthebels an der parallel zu der Bewegungsrichtung
B verlaufenden Fläche des Rastblocks 36 an.
[0049] Bei Betätigen eines Türgriffs der Tür wird die Antriebseinrichtung 12 so angesteuert,
dass der Elektromotor 22 die Abtriebswelle 24 und damit den Bolzen 26, in Fig. 2B
im Uhrzeigersinn, bewegt, so dass das Abtriebselement 20 aus der ersten Abtriebselementstellung
linear entlang der Bewegungsrichtung B in eine zweite Abtriebselementstellung bewegt
wird.
[0050] Die Federkonstante der Zugfeder 38 ist so gewählt, dass dabei das Abtriebselement
20 unter einer nur minimalen Dehnung der Zugfeder 38 mittels dieser Zugfeder 38 den
Verriegelungselementträger 16 mit dem Verriegelungselement 34 mitnimmt und diesen
in eine ausgefahrene Stellung bewegt. Dabei wird das Verriegelungselement 34 seitlich
von dem Türholm wegbewegt.
[0051] Während dieser Bewegung liegt das eine Ende des Rasthebels 40 dauernd an der entsprechenden,
parallel zur Bewegungsrichtung B ausgerichteten Fläche des Rastblocks 36 an (vgl.
Fig. 2C).
[0052] In dieser Stellung wird der Elektromotor 22 gestoppt.
[0053] Beim Schließen der Tür wird diese zunächst in Richtung auf das Verriegelungselement
34 zu in eine Vorschließstellung bewegt bis das Verriegelungselement 34 und ein Schloss
der Tür in einer Hauptraststellung einrasten. Hierzu ist eine Rastkraft von im Beispiel
etwa 300 N zu überwinden. Die Federkonstante der Zugfeder 38 ist so gewählt, dass
bei Überwinden dieser Kraft keine signifikante Bewegung des Verriegelungselementträgers
16 gegenüber dem nun unbewegten Abtriebselement 20 erfolgt.
[0054] Bei Erreichen der Hauptraststellung wird durch einen entsprechenden Geber in dem
Schloss die Antriebseinrichtung 12 aktiviert, so dass der Elektromotor 22, in Fig.
2B entgegen dem Uhrzeigersinn, bewegt wird und das Abtriebselement in Richtung der
ersten Abtriebselementstellung verschiebt. Dabei schlägt eine als Anschlagselement
dienende Stirnfläche 44 des Abtriebselements 20, die in Richtung auf die Ruhestellung
des Verriegelungselementträgers 16 zu orientiert ist, an die Schulter 32 an dem Verriegelungselementträger
16 an und nimmt diesen an ihm anliegend im weiteren Verlauf der Bewegung mit, so dass
der Verriegelungselementträger 16 aus der ausgefahrenen Stellung in die Ruhestellung
bewegt wird. Dabei wird die Tür aus der Vorschließstellung unter Überwindung eines
durch eine Kompression einer Dichtung der Tür verursachten Widerstands in eine Endschließstellung
gezogen. Bei Erreichen der Ruhestellung wird der Elektromotor 22 angehalten.
[0055] In diesem gekoppelten Zustand des Abtriebselements 20 und des Verriegelungselementträgers
16 im normalen Betrieb folgt der Verriegelungselementträger 16 also im Wesentlichen
synchron der Bewegung des Abtriebselements 20.
[0056] In den Fig. 3A bis 3D ist die Funktion der Schließhilfe bei einem Schließen der Tür
bei einem kurzzeitigen Ausfall des Elektromotors 22 gezeigt.
[0057] Wenn die Tür die Vorschließstellung erreicht, befindet sich der Verriegelungselementträger
16 zunächst in der ausgefahrenen Stellung, wobei das Abtriebselement 20 in der entsprechenden
zweiten Abtriebselementstellung angeordnet ist.
[0058] Durch Druck auf die Tür in Schließrichtung oder durch Zuwerfen der Tür wird eine
Kraft auf das Verriegelungselement 34 ausgeübt. Durch Einwirkung einer hinreichend
großen Kraft auf das Verriegelungselement 34 und damit den Verriegelungselementträger
16 wird dieser bei nicht bewegtem Elektromotor 22 und daher einem nicht bewegten Antriebselement
20 in Richtung auf die Ruhestellung zu bewegt, wobei, bedingt durch die Dehnbarkeit
der Zugfeder 38, die Kopplung der Bewegung des Abtriebselements 20 und des Verriegelungselementträgers
16 durch die Zugfeder 38 bei den durch Bewegen des Abtriebselements 20 maximal auftretenden
Kräften teilweise gelöst wird. Hierzu ist die Federkonstante der Zugfeder 38 entsprechend
gewählt.
[0059] Wie in Fig. 3B gezeigt, wird dann der Verriegelungselementträger 16 gegen die Zugkraft
der Zugfeder 38 über die Ruhestellung hinaus in eine Synchronisationsstellung bewegt,
wobei der Rasthebel 40 durch die in den Figuren nicht gezeigte Feder zunächst gegen
die parallel zu der Bewegungsrichtung B ausgerichtete Fläche des Rastblocks 36 gepresst
wird, bei Erreichen der Synchronisationsstellung aber hinter der orthogonal zur Bewegungsrichtung
B orientierten Stirnfläche des Rastblocks 36 einrastet. Der Verriegelungselementträger
16 wird dadurch in der Synchronisationsstellung bei gespannter Zugfeder 38 gehalten.
[0060] Weiterhin wird bei Erreichen dieser Synchronisationsstellung der Tastschalter 42
betätigt.
[0061] Die Tür ist somit in einer geschlossenen Stellung gehalten, obwohl der Elektromotor
22 nicht arbeitet. Diese Stellung der Tür entspricht dabei im Wesentlichen der Endschließstellung,
wobei die Tür jedoch geringfügig weiter gegen die Dichtung gezogen ist. Sie kann daher
im Wesentlichen die Funktion ausüben, die sie im normal geschlossenen Zustand hat.
[0062] Ist der Elektromotor wieder in Funktion, wird durch die Betätigung des Tastschalters
42 die Antriebseinrichtung 12 so angesteuert, dass das Abtriebselement 20 durch den
Elektromotor 22 aus der zweiten Abtriebselementstellung in die erste, der Ruhestellung
des Verriegelungselementträgers 16 entsprechende Abtriebselementstellung bewegt wird
(vgl. Fig. 3C).
[0063] Bei Erreichen der ersten Abtriebselementstellung drückt der die Bewegung des Abtriebselements
20 bewirkende Bolzen 26 auf den einen Arm des Rasthebels 38. Dadurch wird der Arm
des Rasthebels 38 gegen die Kraft der Rastarmfeder von dem Rastblock 36 in Richtung
auf die Zugfeder 38 geschwenkt, so dass die Verrastung gelöst wird.
[0064] Durch die Bewegung des Abtriebselements 20 in Richtung des in der Synchronisationsstellung
gehaltenen Verriegelungselementträgers 16 wird die Zugfeder 38 zu einem großen Teil
entspannt. Nach Aufheben der Verrastung des Verriegelungselementträgers 16 in der
Synchronisationsstellung wird dieser durch die verbleibende rücktreibende Kraft in
der Zugfeder 38 in Richtung auf das Abtriebselement 20 zu in die Ruhestellung bewegt.
Das Abtriebselement 20 und der Verriegelungselementträger 16 befinden sich nun zueinander
wieder in der normalen gekoppelten Arbeitsstellung (vgl. Fig. 3D). Die Schließhilfe
kann nun wieder normal arbeiten.
[0065] Eine entsprechende Funktion ergibt sich, wenn die Tür auch bei funktionierendem Elektromotor
22 derart schnell geschlossen und damit das Verriegelungselement 34 mit dem Verriegelungselementträger
16 so schnell bewegt wird, dass trotz einer durch Einrasten in der Hauptrastposition
ausgelösten Bewegung des Abtriebselements 20 die vorgegebene Kraft zur Bewegung des
Verriegelungselementträgers 16 unabhängig von der Bewegung des Abtriebselements 20
zum Lösen der Schnappverbindung überschritten wird. Es laufen dann die zuletzt beschriebenen
Vorgänge für den Fall eines blockierten Elektromotors ab, wobei allerdings die Bewegung
des Abtriebselements 20 in die erste Abtriebselementfunktion nicht durch den Tastschalter
42 ausgelöst zu werden braucht. Weiterhin braucht der Verriegelungselementträger 16
die Synchronisationsposition nicht unbedingt zu erreichen. Auf diese Weise wird die
Antriebseinrichtung 12 vor zu großen Kräften geschützt und die Lebensdauer der Schließhilfe
erhöht.
[0066] Um diese Funktionen zu gewährleisten und dabei insbesondere einerseits ein einfaches
Schließen auch bei blockiertem Abtriebselement 20 und die Vermeidung von hohen Kräften
auf das Abtriebselement 20 zu ermöglichen sowie andererseits ein zu häufiges teilweises
Entkoppeln zu vermeiden, muss die vorgegebene Kraft, ab der eine im Wesentlichen nur
schwache Kopplung mit dem Abtriebselement 20 gegeben ist, entsprechend gewählt sein.
Beispielsweise kann die vorgegebene Kraft etwa doppelt so groß sein, wie die Kraft,
die zum Einrasten von Schloss und Verriegelungselement in der Hauptrastposition des
Schlosses notwendig ist, im Beispiel also etwa 600 N. Entsprechend der vorgegebenen
Kraft ist die Zugfeder 38 auszulegen.
[0067] In Fig. 4 ist eine Schließhilfe nach einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung gezeigt. Die Schließhilfe umfasst wiederum eine an einen Türholm eines Kraftfahrzeugs
angeschraubte Grundplatte 46, eine Antriebseinrichtung 48, eine Kopplungseinrichtung
50, einen Verriegelungselementträger 52 und eine Rasteinrichtung 54.
[0068] Die im Wesentlichen eben und flächig ausgebildete Grundplatte 46 weist eine parallel
zu einer Bewegungsrichtung B ausgerichtete Linearführung für ein Antriebselement 56
der Antriebseinrichtung 48 sowie an gegenüberliegenden parallel zu der Bewegungsrichtung
B verlaufenden Außenkanten Linearführungen für den Verriegelungselementträger 52 auf.
Die Bewegungsrichtung B ist dabei im Wesentlichen tangential zu einer Schwenkrichtung
einer Tür, zu deren Betätigung die Schließhilfe dient, ausgerichtet.
[0069] Die Antriebseinrichtung 48 ist grundsätzlich ähnlich wie die Antriebseinrichtung
12 in dem vorherigen Ausführungsbeispiel ausgebildet und weist einen Elektromotor
58 auf, der, aus der Sicht in Fig. 4, unterhalb der Grundplatte 46 angeordnet ist
und auf einer nicht gezeigten Abtriebswelle eine Abtriebsscheibe 60 mit einem exzentrisch
angeordneten als Exzenter wirkenden Bolzen 62 aufweist, wobei der Bolzen 62 durch
eine entsprechende Öffnung in der Grundplatte 46 greift. Weiterhin umfasst die Antriebseinrichtung
48 eine in den Figuren nicht gezeigte Steuerelektronik zur Ansteuerung des Elektromotors
58.
[0070] Schließlich weist die Antriebseinrichtung 48 das als Schlitten ausgebildete und auf
der ersten Linearführung der Grundplatte 46 geführte Abtriebselement 56 auf, in dem
eine quer zur Bewegungsrichtung B verlaufende rechteckige Öffnung ausgebildet ist,
in die der Bolzen 62 im Wesentlichen ohne Spiel in Bewegungsrichtung B eingreift,
so dass durch Drehung der Abtriebsscheibe 60 das Abtriebselement 56 in der Bewegungsrichtung
B hin- und herbewegbar ist.
[0071] An einem dem Elektromotor 58 abgewandten Ende des Abtriebselements 56 sind zwei quer
zur Bewegungsrichtung B abstehende Halteplatten 64 und 64' angeordnet.
[0072] Weiterhin weist das Abtriebselement 56 an dem gleichen Ende eine Ausnehmung 66 auf,
die zunächst die Form eines Rechtecks hat, das sich dann in einen parallel zu der
Bewegungsrichtung B verlaufenden Kanal öffnet, der wiederum in einem kreissektorförmigen,
eine Hinterschneidung bildenden Endabschnitt 67 endet.
[0073] Der Verriegelungselementträger 52 weist eine im Wesentlichen rechteckige Öffnung
68 auf, die die in Fig. 4 oberhalb der Grundplatte 46 angeordneten Teile der Antriebseinrichtung
48 und insbesondere das Abtriebselement 56 aufnimmt.
[0074] An seinen in Bewegungsrichtung B verlaufenden Kanten weist der Verriegelungselementträger
52 weiterhin in den Figuren nicht genauer gezeigte um die seitliche Linearführung
der Grundplatte 46 herum greifende Führungselemente auf, so dass er linear an der
Grundplatte 46 in Bewegungsrichtung B beweglich geführt ist.
[0075] Weiterhin ist an der der Ausnehmung 66 des Abtriebselements 56 zugewandten Seite
der Öffnung 68 ein dem rechteckigen Abschnitt der Ausnehmung 66 entsprechender, einen
Verriegelungselementträgeranschlag bildender Vorsprung 70 ausgebildet.
[0076] An dem Verriegelungselementträger 52 ist weiterhin, der Übersichtlichkeit halber
in den Figuren nicht gezeigt, ein Verriegelungselement in Form eines Schließbolzens
befestigt.
[0077] Die Kopplungseinrichtung 50 umfasst neben der Ausnehmung 66 mit dem kanalartigem
Abschnitt und insbesondere dem Endabschnitt 67 als Schnappelement 72 einen schlaufenartig
geformten Streifen aus Federstahl, dessen Kopfbereich kreissektorartig gebogen ist
und im Wesentlichen der Form des Endabschnitts 67 der Ausnehmung 66 als komplementärem
Schnappverbindungselement entspricht. Das Schnappelement 72 ist durch die Wahl des
Materials sowie der Form zusammen mit der Ausnehmung 66 und insbesondere des Endabschnitts
67 so ausgebildet, dass durch Anwendung einer Kraft vorgegebener Größe parallel zur
Bewegungsrichtung B das Schnappelement 72 aus dem Endabschnitt 67 der Ausnehmung 66
heraus bewegbar ist, wobei der Streifen aus Federstahl quer zur Bewegungsrichtung
B zusammengepresst wird. In gleicher Weise ist das Schnappelement 72 in den Endabschnitt
67 der Ausnehmung 66 einschnappbar, wobei sich durch die Ausbildung der Hinterschneidung
eine definierte Auslösekraft für das Lösen der Schnappverbindung ergibt.
[0078] In dem Verriegelungselementträger 52 sind parallel zur Bewegungsrichtung zwei durch
die Öffnung 68 führende Führungsstangen 74 und 74' angeordnet, die gleichfalls durch
entsprechende Öffnungen in den Halteplatten 64 und 64' des Abtriebselements 56 geführt
sind. Die Führungsstangen 74 und 74' tragen sie umgebende Druckfedern 76 bzw. 76',
die zwischen den Halteplatten 64 bzw. 64' und einer Stirnfläche 78 der Öffnung 68
in dem Verriegelungselementträger 52 gehalten sind, so dass sie durch Relativbewegung
zwischen dem Verriegelungselementträger 52 und dem Abtriebselement 56 spannbar, d.h.
hier komprimierbar, sind.
[0079] Die nur in Fig. 4 gezeigte Rasteinrichtung 54 ist im Wesentlichen wie die Rasteinrichtung
18 im ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet und umfasst einen auf der Grundplatte
46 drehbar gelagerten, zweiarmigen Rasthebel 80 und einen Rastblock 82, der an dem
Verriegelungselementträger 52 auf dessen der Grundplatte 46 zugewandten Seite angeordnet
ist.
Der Rasthebel 80 ist so angeordnet, dass einer seiner Arme von einer in den Figuren
nicht gezeigten Rastarmfeder in Richtung auf den Rastblock 82 bzw., je nach Stellung
des Verriegelungselementträgers 52, gegen dessen Fläche parallel zu der Bewegungsrichtung
B bewegbar ist, während der andere Arm durch den Bolzen 62 betätigbar ist.
[0080] Schließlich ist als Schalteinrichtung an der Grundplatte 46 ein mit der Steuerelektronik
der Antriebseinrichtung 48 verbundener Tastschalter 84 an dem dem Rastblock 82 zugewandten
Ende angeordnet, so dass dieser durch den Verriegelungselementträger 52 betätigbar
ist.
[0081] Die normale Funktion der Schließhilfe in Fig. 4 ist in den Fig. 5A bis 5C schematisch
veranschaulicht.
[0082] Bei der normalen Funktion der Schließhilfe ist das Schnappelement 72 in die Ausnehmung
66 eingeschnappt, so dass der Verriegelungselementträger 52 mit dem Antriebselement
56 gekoppelt ist (vgl. Fig. 5A).
[0083] Befindet sich die Tür des Kraftfahrzeugs in einer Endschließstellung, so ist durch
eine entsprechende Stellung des Elektromotors 58 bzw. des Bolzens 62 und damit verbunden
des Abtriebselements 56 in einer ersten Abtriebselementstellung der Verriegelungselementträger
52 in einer Ruhestellung. Die Druckfedern 76 und 76' sind dabei in einem entspannten
Zustand.
[0084] Durch Betätigung des Türgriffs wird über die Steuerelektronik der Antriebseinrichtung
48 der Elektromotor 58 so angesteuert, dass der Bolzen 62, in Fig. 5A in Uhrzeigersinn,
geschwenkt wird, wobei das Abtriebselement 56 in Bewegungsrichtung B linear, in den
Fig. 5A bis 5C nach rechts, in eine zweite Abtriebselementstellung bewegt wird. Dabei
wird durch die Schnappverbindung zwischen dem Abtriebselement 56 und dem Verriegelungselementträger
52 letzterer mit dem Abtriebselement 56 gekoppelt in die ausgefahrene Stellung mitbewegt
(vgl. Fig. 5C). Nach Erreichen dieser Stellung wird der Elektromotor gestoppt, so
dass das Abtriebselement 56 und der Verriegelungselementträger 52 mit dem Verriegelungselement
in ihrer jeweiligen Stellung gehalten sind.
[0085] Zum Schließen der Tür wird diese zunächst in eine Vorschließstellung bewegt, in der
das Verriegelungselement mit einem Schloss der Tür in einer Hauptraststellung verrastet
ist. Hierzu ist eine vorgegebene Kraft von im Beispiel etwa 300 N notwendig. Das Schnappelement
72 und die Ausnehmung 66 und insbesondere deren Endabschnitt 67 sind so ausgebildet,
dass durch diese Kraft die Schnappverbindung nicht lösbar ist.
[0086] Durch das Erreichen der Hauptraststellung wird über einen entsprechenden Geber in
dem Schloss die Steuerelektronik in der Antriebseinrichtung 12 dazu veranlasst, mittels
des Elektromotors 58 den Bolzen 62, in den Fig. 5A bis C entgegen dem Uhrzeigersinn,
zu drehen, so dass das Abtriebselement 56 aus der zweiten Abtriebselementstellung
in die erste Abtriebselementstellung bewegt wird.
[0087] Dabei wird durch das Anliegen des Schnappelements 72 an der Innenwand des Endabschnitts
der Ausnehmung 66 einerseits und insbesondere das Anschlagen einer Stirnfläche 86
des Abtriebselements 56 auf der Seite, in der die Ausnehmung ausgebildet ist, als
Abtriebselementanschlag an den Vorsprung 70 sowie eine weitere Stirnfläche 88 der
Öffnung 68 des Verriegelungselementträgers 52 als Verriegelungselementträgeranschlag
andererseits der Verriegelungselementträger 52 parallel zur Bewegungsrichtung B aus
der ausgefahrenen Stellung in die Ruhestellung bewegt. In dieser wird dann der Elektromotor
58 angehalten, so dass der Verriegelungselementträger 52 stationär gehalten ist.
[0088] Bei dieser Bewegung liegt der eine Arm des Rasthebels 80 über den gesamten Bewegungsverlauf
an einer parallel zu der Bewegungsrichtung B verlaufenden Fläche des entsprechend
angeordneten und ausgebildeten Rastblocks 82 an.
[0089] Bei Blockierung des Elektromotors 58 bzw. des Abtriebselements 56 in der zweiten
Stellung kann die Tür mittels der Schließhilfe durch eine entsprechend kräftige Bewegung
der Tür trotzdem geschlossen werden. Diese Funktion der Schließhilfe ist in den Fig.
6A bis 6D schematisch vereinfacht gezeigt. Da die Rasteinrichtung 54 analog zu dem
vorhergehenden Beispiel funktioniert, ist diese der Übersichtlichkeit halber in den
Zeichnungen nicht dargestellt und wird auch im Folgenden nicht sehr genau beschrieben.
[0090] In Fig. 6A befindet sich das Abtriebselement 56 in der zweiten Abtriebselementstellung,
wobei der Verriegelungselementträger 52 in der ausgefahrenen Stellung angeordnet ist.
Das Abtriebselement 56 und der Verriegelungselementträger 52 sind dabei durch eine
Schnappverbindung mittels des Schnappelements 72 und der Ausnehmung 66 miteinander
gekoppelt.
[0091] Bei einem Zuschlagen der Tür mit einer Kraft, die oberhalb einer vorgegebenen Kraft
liegt, die größer ist als die Kraft zum Einrasten in die Hauptraststellung, rastet
das Verriegelungselement zunächst in das Schloss ein und es wird dann der Verriegelungselementträger
52 unter Lösen der Schnappverbindung zwischen dem Verriegelungselementträger 52 und
dem Abtriebselement 56 von letzterem entkoppelt, so dass er sich unabhängig von dem
feststehenden Abtriebselement 56 in Richtung der Ruhestellung bewegen kann (vgl. Fig.
6B).
[0092] Durch die Relativbewegung zwischen dem Verriegelungselementträger 52 und dem Abtriebselement
56 werden die Druckfedern 76 und 76' gespannt, d.h. hier zusammengepresst, wobei gleichzeitig
der Verriegelungselementträger 52 abgebremst wird.
[0093] Der Verriegelungselementträger 52 bewegt sich dann über die Ruhestellung hinaus in
die in Fig. 5B gezeigte Synchronisationsstellung, wo der bis dahin auf der parallel
zu der Bewegungsrichtung B ausgerichteten Seitenfläche des Rastblocks 82 geführte
Arm des Rasthebels 80 von dieser Seitenfläche abgleitet und durch die Rastarmfeder
hinter der senkrecht zu der Bewegungsrichtung B orientierten Stirnfläche des Rastblocks
82 einrastet. Auf diese Weise wird der Verriegelungselementträger 56 in der Synchronisationsstellung
gehalten.
[0094] Die Tür ist somit in einer geschlossenen Stellung gehalten, obwohl der Elektromotor
52 nicht arbeitet. Die so erreichte Stellung der Tür entspricht dabei im Wesentlichen
der Endschließstellung, wobei die Tür jedoch geringfügig weiter gegen die Dichtung
gezogen ist. Sie kann daher im Wesentlichen die Funktion ausüben, die sie im normal
geschlossenen Zustand hat.
[0095] Weiterhin wird bei Erreichen der Synchronisationsstellung der Tastschalter 84 durch
den Verriegelungselementträger 52 betätigt.
[0096] Ist der Elektromotor 58 wieder funktionsfähig, wird durch die Betätigung des Tastschalters
84 die Steuerelektronik der Antriebseinrichtung 48 dazu veranlasst, den Elektromotor
58 so anzusteuern, dass der Bolzen 62, in den Fig. 6A bis 6D entgegen dem Uhrzeigersinn,
und damit das Abtriebselement 56, in den Fig. 6A bis 6D nach links, auf die Synchronisationsstellung
bzw. auf den dort gehaltenen Verriegelungselementträger 52 zu bewegt wird (vgl. Fig.
6C und D). Diese Bewegung wird durch die rückstellende Kraft der komprimierten Druckfedern
76 und 76' unterstützt.
[0097] Erreicht das Abtriebselement 56 die erste Abtriebselementstellung, so schnappt zum
einen das Schnappelement 72 in die Ausnehmung 66 bzw. den Endabschnitt 67 der Ausnehmung
66 wenigstens teilweise ein.
[0098] Darüber hinaus wird der von den Bolzen 62 betätigbare Arm des Rasthebels 80 in den
Fig. 6A bis 6D im Uhrzeigersinn geschwenkt, so dass der andere Arm des Rasthebels
80 an dem Rastblock 82 vorbeigeschwenkt wird und die Verrastung des Verriegelungselementträgers
52 in der Synchronisationsstellung aufgehoben wird.
[0099] Dies hat zur Folge, dass durch die verbleibende rückstellende Kraft der Druckfedern
76 und 76' der Verriegelungselementträger 52 bei im Wesentlichen feststehendem Abtriebselement
56 gegen dieses gezogen wird, wobei die Schnappverbindung vollständig hergestellt
wird.
[0100] Der Verriegelungselementträger 52 und das Abtriebselement 56 befinden sich nun wieder
in dem gekoppelten Zustand, in dem die oben beschriebene normale Funktion der Schließhilfe
möglich ist.
[0101] Wie im ersten Ausführungsbeispiel kann die zuletzt beschriebene Funktion auch auftreten,
wenn die Tür so schnell geschlossen und damit das Verriegelungselement mit dem Verriegelungselementträger
52 so schnell bewegt wird, dass trotz einer durch Einrasten in der Hauptrastposition
ausgelösten Bewegung des Abtriebselements 56 die Kraft zum Lösen der Schnappverbindung
überschritten wird. Es laufen dann die zuletzt beschriebenen Vorgänge für den Fall
eines blockierten Elektromotors ab, wobei allerdings die Bewegung des Abtriebselements
56 in die erste Abtriebselementfunktion nicht durch den Tastschalter 84 ausgelöst
zu werden braucht. Weiterhin braucht der Verriegelungselementträger 16 die Synchronisationsposition
nicht unbedingt zu erreichen. Auf diese Weise wird die Antriebseinrichtung 48 vor
zu großen Kräften geschützt und die Lebensdauer der Schließhilfe erhöht.
[0102] Um diese Funktionen zu gewährleisten und dabei insbesondere einerseits ein einfaches
Schließen auch bei blockiertem Abtriebselement 56 und damit die Vermeidung von hohen
Kräften auf das Abtriebselement 56 zu ermöglichen sowie andererseits ein zu häufiges
Entkoppeln zu vermeiden, muss die vorgegebene Kraft, ab der eine Schnappverbindung
gelöst wird, entsprechend gewählt sein. Beispielsweise kann die vorgegebene Kraft
etwa doppelt so groß sein, wie die Kraft die zum Einrasten von Schloss und Verriegelungselement
in der Hauptrastposition des Schlosses notwendig ist, im Beispiel also etwa 600 N.
Entsprechend der vorgegebenen Kraft sind das Schnappelement 72 und die Ausnehmung
66, d.h. insbesondere deren Endabschnitt 67, so ausgebildet, dass ein Lösen der Schnappverbindung
bei der doppelten Kraft erfolgt, die zum Erreichen der Hauptrastposition des Schlosses
notwendig ist, im Beispiel also etwa 600 N.
[0103] Schließlich ist zu bemerken, dass selbst wenn der Elektromotor in den beiden geschilderten
Ausführungsbeispielen überhaupt nicht mehr funktionsfähig ist, durch ein Zuschlagen
der Tür der Verriegelungselementträger in jedem Fall in der Synchronisationsstellung
eingerastet wird, so dass die Tür solange in einer Endschließstellung gehalten werden
kann, bis die Antriebseinrichtung wieder in Funktion gesetzt werden kann. Die geschilderte
Synchronisation unter Herstellung der Kopplung kann also grundsätzlich auch erst in
einem beliebigen zeitlichen Abstand von dem Erreichen der Synchronisationsstellung
erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0104]
- 10
- Grundplatte
- 12
- Antriebseinrichtung
- 14
- Kopplungseinrichtung
- 16
- Verriegelungselementträger
- 18
- Rasteinrichtung
- 20
- Abtriebselement
- 22
- Elektromotor
- 24
- Abtriebswelle
- 26
- Bolzen
- 28
- Öffnung
- 30
- Verriegelungselementträgeröffnung
- 32
- Schulter
- 34
- Verriegelungselement
- 36
- Rastblock
- 38
- Zugfeder
- 40
- Rasthebel
- 42
- Tastschalter
- 44
- Stirnfläche
- 46
- Grundplatte
- 48
- Antriebseinrichtung
- 50
- Kopplungseinrichtung
- 52
- Verriegelungselementträger
- 54
- Rasteinrichtung
- 56
- Abtriebselement
- 58
- Elektromotor
- 60
- Abtriebsscheibe
- 62
- Bolzen
- 64, 64'
- Halteplatten
- 66
- Ausnehmung
- 67
- Endabschnitt
- 68
- Verriegelungselementträgeröffnung
- 70
- Vorsprung
- 72
- Schnappelement
- 74, 74'
- Führungsstangen
- 76, 76'
- Druckfedern
- 78
- Stirnfläche
- 80
- Rasthebel
- 82
- Rastblock
- 84
- Tastschalter
- 86
- Stirnfläche
- 88
- Stirnfläche
- B
- Bewegungsrichtung
1. Schließhilfe für Türen oder Klappen eines Kraftfahrzeugs mit einer Antriebseinrichtung
(12; 48) mit einem Abtriebselement (20; 56),
einem beweglichen Verriegelungselementträger (16; 52), und
einer Kopplungseinrichtung (14; 50), mittels derer zur Bewegung des Verriegelungselementträgers
(16; 52) das Abtriebselement (20; 56) mit dem Verriegelungselementträger (16; 52)
wenigstens teilweise lösbar koppelbar ist, so dass der Verriegelungselementträger
(16; 52) im gekoppelten Zustand durch Bewegung des Abtriebselements (20; 56) zwischen
einer Ruhestellung und einer ausgefahrenen Stellung hin- und herbewegbar ist, wobei
die Kopplung durch Krafteinwirkung vorgegebener Größe auf den Verriegelungselementträger
(16; 52) wenigstens teilweise lösbar ist.
2. Schließhilfe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verriegelungselementträger linear beweglich geführt ist.
3. Schließhilfe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kopplungseinrichtung (14; 50) so ausgebildet ist, dass bei unbewegtem Abtriebselement
(20; 56) eine Kopplung durch die Krafteinwirkung vorgegebener Größe auf den Verriegelungselementträger
(16; 52) in der ausgefahrenen Stellung in einer Richtung auf die Ruhestellung zu wenigstens
teilweise lösbar ist.
4. Schließhilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kopplungseinrichtung (14) ein Federelement (38) umfasst, das mit dem Verriegelungselementträger
(16) und dem Abtriebselement (20) verbunden ist.
5. Schließhilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kopplungseinrichtung (50) an dem Verriegelungselementträger (52) und dem Abtriebselement
(56) zueinander komplementäre Schnappverbindungselemente (66, 67, 72) zur Ausbildung
einer lösbaren Schnappverbindung umfasst.
6. Schließhilfe nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eines der Schnappverbindungselemente ein Schnappelement (72) mit einem schlaufenartig
geformten Streifen aus einem elastischen Material aufweist und
dass das dazu komplementäre Schnappverbindungselement durch eine entsprechende Ausnehmung
(66, 67) gebildet ist, in die das Schnappelement (72) ein- und ausschnappbar ist.
7. Schließhilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Rasteinrichtung (18; 54) vorgesehen ist, mittels derer der Verriegelungselementträger
(16; 52) in einer Synchronisationsstellung verrastbar ist, in die der Verriegelungselementträger
(16; 52) bewegbar ist, wenn das Abtriebselement (20; 56) und der Verriegelungselementträger
(16; 52) wenigstens teilweise entkoppelt sind.
8. Schließhilfe nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ruhestellung zwischen der Synchronisationsstellung und der ausgefahrenen Stellung
liegt.
9. Schließhilfe nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein elastisches Element (38; 76, 76') vorgesehen ist, das bei wenigstens teilweise
gelöster Kopplung und bei einer Bewegung des Verriegelungselementträgers (16; 52)
in Richtung der Synchronisationsstellung spannbar ist.
10. Schließhilfe nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rasteinrichtung (18; 54) so ausgebildet ist, dass die Verrastung des Verriegelungselementträgers
(16; 52) durch Bewegung des Abtriebselements (20; 56) in eine Abtriebselementsstellung
aufhebbar ist, die im gekoppelten Zustand des Abtriebselements (20; 56) und des Verriegelungselementträgers
(16; 52) der Ruhestellung des Verriegelungselementträgers (16; 52) entspricht.
11. Schließhilfe nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine mit der Antriebseinrichtung (12; 48) elektrisch verbundene Schalteinrichtung
(42; 84) vorgesehen ist, die durch den Verriegelungselementträger (16; 52) betätigbar
ist, wenn dieser die Synchronisationsstellung erreicht, und
dass die Antriebseinrichtung (12; 48) so ausgebildet ist, dass bei Betätigung der Schalteinrichtung
das Abtriebselement (20; 56) in eine Abtriebselementstellung bewegbar ist, die im
gekoppelten Zustand des Abtriebselements (20; 56) und des Verriegelungselementträgers
(16; 52) der Ruhestellung des Verriegelungselementträgers (16; 52) entspricht.
12. Schließhilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abtriebselement (20; 56) einen Abtriebselementanschlag (44;86) und der Verriegelungselementträger
(16; 52) einen entsprechenden Verriegelungselementträgeranschlag (32; 88) aufweisen,
so dass im gekoppelten Zustand bei einer Bewegung des Abtriebselements (20; 56) aus
einer Stellung, die der ausgefahrenen Stellung des Verriegelungselementträgers (16;
52) entspricht, in eine Stellung, die der Ruhestellung des Verriegelungselementträgers
(16; 52) entspricht, der Abtriebselementanschlag (44;86) an dem Verriegelungselementträgeranschlag
(32; 88) anliegt und der Verriegelungselementträger (16; 52) in die Ruhestellung bewegbar
ist.
13. Schließhilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verriegelungselementträger (16; 52) als Schlitten ausgebildet und an einer Linearführung
geführt ist.
14. Schließhilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinrichtung (12; 48) einen Motor (22; 58), einen von dem Motor (22; 58)
getriebenen Exzenter (26; 62) und als Abtriebselement (20; 56) einen linear beweglich
geführten Schlitten umfasst, der eine Öffnung aufweist, in die der Exzenter (26, 62)
eingreift, so dass bei Drehung des Exzenters (26; 62) der Schlitten linear bewegbar
ist.