(19)
(11) EP 1 410 733 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.04.2004  Patentblatt  2004/17

(21) Anmeldenummer: 02023160.1

(22) Anmeldetag:  15.10.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47B 87/00, A47B 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Sedus Stoll AG
79761 Waldshut-Tiengen (DE)

(72) Erfinder:
  • Maier, Peter
    79737 Herrischried (DE)
  • Buntru, Kurt
    79780 Stühlingen-Eberfingen (DE)

(74) Vertreter: Lück, Gert, Dr. 
Schulstrasse 2
79862 Höchenschwand
79862 Höchenschwand (DE)

   


(54) Bauteil zum Verbinden einer Einlegeplatte mit einer Tischplatte


(57) Zum einfachen und schnellen Verbinden einer Einlegeplatte (1) mit der Platte (2) eines Tisches ist ein Bauteil vorgesehen, das einerseits einen verformbaren Haltekörper (7) mit darin bewegbarer Zunge (8), und andererseits ein Einhängeteil (6) umfasst. Das Einhängeteil (6) ist fest mit der Einlegeplatte (1) verbunden, während der Haltekörper (7) mit Zunge (8) zum Befestigen an der Tischplatte (2) oberhalb der Traverse (4) zwischen zwei Halteelementen (3) unter die Tischplatte (2) geschoben wird. Dabei steht die Zunge (8) zunächst in einer Position, in welcher die Arme (9) des Haltekörpers (7) den Außenkanten der Zunge (8) mit der schmäleren Breite gegenüberstehen. Zum Fixieren wird dann die Zunge (8) in eine Mittelposition gezogen. Dabei schiebt sich der breitere Teil der Zunge (8) zwischen die Arme (9), wodurch diese mit jeweils einer Hinterschneidung an die Halteelemente (3) angepresst werden. Das Einhängeteil (6) hat Fangdome (15), die in Ausnehmungen (12,13) der Zunge (8) eingesetzt werden. Mittels einer Verriegelungsleiste (16) mit Nasen werden die Fangdome (15) an der Zunge (8) verriegelt.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Möbel, insbesondere Tische, die mittels Einlegeplatten zu größeren Konfigurationen ausgebaut werden können.

STAND DER TECHNIK



[0002] Es ist bekannt, Räume mit wechselnden Anforderungen, zum Beispiel Cafeterien, Casinos, Pausenräume, oder auch Besprechungs-, Schulungs- und Seminarräume mittels Tischsystemen zu möblieren, bei denen Tischplatten unterschiedlicher Formen und Größen miteinander verkettet werden. Oft werden dabei zwischen Tischen mit Traversen-Vierbeingestellen Einlegeplatten eingehängt.

[0003] Beispiele für solche Tischsysteme sind die Systeme "so one", "leggero" und "fiero" der Anmelderin.

[0004] Eine wichtige Anforderung an solche Systeme ist die einfache und schnelle Verbindung einer Einlegeplatte mit einer Tischplatte. Die Verbindung soll einfach und schnell herstellbar und lösbar sein, dennoch aber robust und stabil, bei minimalen Produktionskosten.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



[0005] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die bisher bekannten Verbindungen von Einlegeplatten mit Tischplatten dahingehend zu verbessern, dass die Verbindung zwar einfach herstellbar und lösbar, dennoch aber robust und stabil ist, dass sie mit beschränktem Aufwand in grossen Stückzahlen produzierbar ist, und dass sie im montierten Zustand ein ästhetisch ansprechendes Bild abgibt. Mit der neuen Verbindung sollen auch ältere Tischmodelle in einfacher Weise nachrüstbar sein.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und der Unteransprüche gelöst.

[0007] Der Kern der Erfindung ist die Idee, das Aufnahmeteil des Bauteils für die Verbindung so auszugestalten, dass es einfach aber stabil zwischen die ohnehin vorhandenen Halteelemente der Traversen unterhalb der Tischplatte geklemmt werden kann, was durch die Bewegung der Zunge und das damit verbundene Aufspreizen der Arme des Haltekörpers erreicht wird, und die Fangdome des Einhängeteils in Ausnehmungen der Zunge einzuhängen und zu verriegeln.

[0008] Das Aufnahmeteil des erfindungsgemäßen Bauteils kann demnach einfach aber dennoch stabil an der Tischplatte angeklemmt werden, und das Einhängeteil an der Einlegeplatte kann einfach und schnell in die Zunge des Aufnahmeteils eingehängt und darin verriegelt werden. Auf diese Weise sind Tische mit Traversen-Vierbeingestellen älterer Bauart problemlos nachrüstbar. Dadurch, dass das Einhängeteil mehrere konische Fangdome nebeneinander aufweist, wird die Herstellung der Verbindung der Einlegeplatte mit der Tischplatte in verschiedenartigen Positionen ermöglicht, wodurch das Bauteil nach der Erfindung in Tischsystemen verschiedenster Konfiguration eingesetzt werden kann.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN



[0009] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig.1
Teile einer Tischplatte und einer Einlegeplatte von unten mit einer Verbindung durch ein erfindungsgemäßes Bauteil,
Fig.2
eine Draufsicht auf ein Aufnahmeteil nach der Erfindung mit Haltekörper und Zunge, und darüber einen Schnitt entlang der Linie A-A,
Fig.3
einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Bauteil mit eingehängtem und verriegeltem Einhängeteil, mit vergrößertem Ausschnitt A, und
Fig.4
unten die Draufsicht auf ein Einhängeteil, und oben einen Schnitt gemäß der Linie A-A.

WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG



[0010] In Fig. 1 sind eine Einlegeplatte 1 und eine Tischplatte 2 von unten dargestellt. An der Tischplatte 2 sind mittels Halteelementen 3, das heißt Schrauben und Distanzscheiben, Traversen 4 befestigt. Am Eck sind die Traversen 4 miteinander über den Knoten 5 verbunden. An der Einlegeplatte 1 sind entsprechend über einen Knoten verbundene Traversen 14 vorgesehen.

[0011] Zwischen die Traverse 4 und die Tischplatte 2 und die beiden Halteelemente 3 ist der Haltekörper 7 mit der Zunge 8 geschoben. Die Zunge 8 ist zur Einlegeplatte 1 hin gezogen. Dadurch sind die Arme 9 des Haltekörpers 7 aufgespreizt und liegen mit ihren (in diesem Bild nicht gezeigten) Hinterschneidungen fest an den Halteelementen 3, das heißt den Distanzscheiben, an. Das Aufnahmeteil ist damit fest und unlösbar an der Tischplatte 2 fixiert.

[0012] An der Einlegeplatte 1 ist das Einhängeteil 6 festgeschraubt. Seine Fangdome 15 sind in Ausnehmungen der Zunge 8 eingehängt und über den Zugknopf 17 verriegelt.

[0013] In Fig.2 ist das Aufnahmeteil mit Haltekörper 7 und Zunge 8 dargestellt. Der Haltekörper 7 besteht aus glasfaserverstärktem Polyamid-Kunststoff (PA), und ist dadurch unter Aufwendung einer entsprechenden Kraft verformbar. Die den Haltekörper 7 durchtretende Zunge 8 besteht aus Stahlblech. Sie kann in dem Haltekörper 7 von der gezeigten mittleren Position im Bild nach links, das heißt von der Einlegeplatte 1 weg, geschoben werden. Wie ersichtlich weist die Zunge 8 links von den Kerben eine größere Breite auf als rechts von den Kerben.

[0014] Auf den seitlichen Außenkanten der Zunge 8 liegen die Arme 9 des Haltekörpers 7 auf. Außerdem greifen Positionierungsnasen 11 in die Kerben der Zunge 8 ein. In der dargestellten mittleren Position der Zunge 8 liegen die Arme 9 dort auf den Seitenkanten auf, wo die Zunge 8 die größere Breite hat. Dadurch sind dieArme 9 aufgespreizt, und liegen mit den Hinterschneidungen auf den Außenseiten fest an den Halteelementen 3 an. Die Zunge 8 ist also fest fixiert.

[0015] Um die Zunge 8 manuell in diese Position bewegen zu können, ist an der der Einlageplatte 1 zugewandten, rechten Seite der Zunge 8 die Kante des Blechs nach oben gebogen. Dadurch bildet sich ein Griff, an dem die Zunge 8 nach rechts gezogen werden kann. Zusätzlich ist im Haltekörper 7 eine Griffmulde 10 vorgesehen, sodass man die Finger zum Ergreifen des Griffes einführen kann.

[0016] Links von der Griffkante sind eine Bohrung 12 und eine Ausnehmung 13 zu sehen, in welche die Fangdome 15 des Einhängeteils 6 eingesetzt werden können.

[0017] Am linken Ende weist die Zunge 8 eine Rundung auf, damit beim Bewegen der Zunge die Tischplatte nicht beschädigt wird.

[0018] Soll nun das Aufnahmeteil gelöst werden, so wird die Zunge 8 von der Einlegeplatte 1 weg, im Bild also nach links geschoben. Dadurch kommen die Positionierungsnasen 11 und die Arme 9 des Haltekörpers 7 dort auf die Außenkanten der Zunge 8 zu liegen, wo diese die kleinere Breite aufweist. Wenn das Aufnahmeteil jetzt nach rechts gezogen wird, werden die Arme 9 durch die Halteelemente 3 nach innen gedrückt und das Aufnahmeteil kann aus der Lage zwischen Tischplatte 2 und Traverse 4 herausgezogen werden.

[0019] In Fig.3 ist das erfindungsgemäße Bauteil im verriegelten Zustand dargestellt. Die Zunge 8 befindet sich in mittlerer Position, das Aufnahmeteil ist also unter der Traverse 4 fixiert. Das Einhängeteil 6 ist mit seinen Fangdomen 15 in die entsprechenden Ausnehmungen der Zunge 8 eingehängt. Mit der Verriegelungsleiste 16 sind die Fangdome in der Zunge 8 verriegelt.

[0020] In Fig. 4 ist das Einhängeteil 6 dargestellt. Es wird mittels durch die Bohrungen 18 geführter Schrauben an der Unterseite der Einlegeplatte 1 festgeschraubt.

[0021] Im Schnitt A-A ist die Verriegelungsleiste 16 zu sehen, die durch die Fangdome 15 läuft und mit Nasen 19 versehen ist. Sie kann manuell durch Ziehen am Zugknopf 17 bewegt werden.

[0022] Wie ersichtlich, sind im dargestellten Zustand die Nasen 19 ganz in die Fangdome 15 eingefahren. Diese können also problemlos in die Bohrung 12 bzw. die Ausnehmungen 13 der Zunge 8 eingeführt werden. Wird danach aber die Verriegelungsleiste 16 im Bild nach links verschoben, so übergreifen die Nasen 19 das Blech der Zunge 8 und verriegeln somit das Einhängeteil 6 an der Zunge 8.

Bezeichnungsliste



[0023] 
1
Einlegeplatte
2
Tischplatte
3
Halteelement
4
Traverse an Tischplatte
5
Knoten
6
Enhängeteil
7
Haltekörper
8
Zunge
9
Arme des Haltekörpers
10
Griffmulde
11
Positioniernase
12
Bohrung
13
Ausnehmung
14
Traverse an Einlegeplatte
15
Fangdom
16
Verriegelungsleiste
17
Zugkopf
18
Bohrung
19
Nase



Ansprüche

1. Bauteil zum Verbinden einer Einlegeplatte (1) mit einer Tischplatte (2), an deren Unterseite Halteelemente (3), vorzugsweise Distanzscheiben zum Befestigen von Traversen (4), vorgesehen sind, wobei das Bauteil ein an der Einlegeplatte (1) zu befestigendes Einhängeteil (6) und ein an der Tischplatte (2) zu befestigendes Aufnahmeteil umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil aus einem veformbaren Haltekörper (7) und einer darin bewegbaren Zunge (8) besteht, wobei der Haltekörper (7) zwei einwärts gebogene Arme (9) aufweist, die mit ihren Enden auf den Außenkanten der Zunge (9) aufliegen und mit ihren Außenseiten an die Halteelemente (3) anlegbar sind, und die Zunge (8) zwei unterschiedliche Breiten aufweist, wobei die größere Breite derart ist, dass die Außenseiten der Arme (9) an den Halteelementen (3) anliegen, und die kleinere Breite derart, dass das Aufnahmeteil mit den Armen (9) des Haltekörpers (7) zwischen zwei benachbarten Halteelementen (3) an der Tischplatte (2) hindurchtreten Können.
 
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einhängeteil (6) eine Leiste mit konischen Fangdomen (15) ist.
 
3. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (7) aus einem verformbaren glasfaserverstärten Kunststoff, vorzugsweise Polyamid (PA), die Zunge (8) aus Stahlblech, und das Einhängeteil (6) aus festem Kunststoff, vorzugsweise Polyamid (PA), bestehen.
 
4. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (7) in Richtung von der Einlegeplatte (1) weg schräge Außenkanten aufweist, die das Einführen des Aufnahmeteils zwischen Tischplatte (2), Traverse (4) und Halteelementen (3) erleichtern, und zur Einlegeplatte (1) hin Außenkanten mit jeweils einer Hinterschneidung, die der Kontur der Halteelemente (3) angepasst ist.
 
5. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (8) zwischen den unterschiedlichen Breiten Kerben aufweist, in welche Positioniernasen (11) des Haltekörpers (7) eingreifen können.
 
6. Bauteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (8) von der Einlegeplatte (1) weg eine von der Tischplatte (2) wegweisende Rundung der Frontkante aufweist, und zur Einlegeplatte (1) hin eine Biegung der Schlusskante derart, dass sich ein Griff zum manuellen Ziehen der Zunge (8) ergibt, wobei der Haltekörper (7) gegenüber diesem Griff eine Ausnehmung zwecks Bildung einer Griffmulde (10) aufweist.
 
7. Bauteil nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Einhängeteil (6) eine durch die Fangdome (15) verlaufende, verschiebbare Verriegelungsleiste (16) vorgesehen ist, welche Nasen (19) zum Verriegeln des Einhängeteils (6) an der Zunge (8) des Aufnahmeteils aufweist, wobei das Verriegeln und Entriegeln mittels manuellem Verschieben der Verriegelungsleiste (16) erfolgt.
 
8. Bauteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsleiste (16) zur manuellen Betätigung einen Zugkopf (17) aufweist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht