[0001] Die Erfindung betrifft Taschenfederkernmatratzen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Für einen gesunden, entspannenden Schlaf ist die richtige Matratze ausschlaggebend.
Sie muss die im Schlaf abgegebene Körperfeuchtigkeit aufnehmen und abführen. Sie muss
ferner den Körper des Schlafenden stützen, wobei in allen Schlafpositionen eine möglichst
entspannte Körperhaltung erreicht werden muss. Der Kern der Matratze hat die Aufgabe,
eine ausreichende Elastizität bei gleichzeitiger Formhaltigkeit und Feuchtigkeitsabführung
zu gewährleisten. Diesen Forderungen kommen Taschenfederkernmatratzen optimal entgegen,
insbesondere wenn die Rückstellkraft der Federn der Körperform des Schlafenden angepasst
ist.
[0003] Aus der DE 297 10 267 U ist ein Taschenfederkern für Matratzen bekannt. Dieser besteht
aus einer Anzahl von parallel ausgerichteten Federsträngen mit jeweils einer strangförmigen,
tuchartigen Hülle, die in benachbarte Taschen unterteilt ist. In diesen Taschen sitzen
tonnenförmige Wendelfedern. Die Hüllen benachbarter Federstränge sind an ihren Breitseiten
jeweils im Mittelbereich der Taschen untereinander verklebt. Außerdem sind die Hüllen
der Federstränge zumindest an einer ihrer beiden die Stirnenden der Federn übergreifenden
Schmalseiten mit einer Abdeckschicht verbunden. Diese Abdeckschicht kann eine vollflächige,
ober- und/oder unterseitige Abdeckung der Federkerneinheit bilden. Vorzugsweise soll
diese Abdeckschicht aus einem flexiblen, dehnungsarmen Tuch, einem Vlies oder dergleichen
bestehen. Dadurch erhält der Taschenfederkern eine für Taschenfederkernmatratzen untypische
große Steifigkeit mit geringer Punktelastizität.
[0004] Aus der EP 0 292 835 B ist eine Taschenfederkernmatratze bekannt, bei der sowohl
die Rückstellkraft der Federn über die Matratzenfläche vielfach variiert, als auch
der Drell in der Schulterzone besonders elastisch und nachgiebig ausgebildet ist,
so dass die Schulter des Schläfers in der Seitenlage so tief einsinken kann, dass
die Wirbelsäule gerade gestreckt bleibt.
[0005] Wie der Name schon sagt, sitzen bei der Taschenfederkernmatratze die als Wendel ausgebildeten
Federn in einer Tasche. Diese Taschen werden in einem textilen Streifen gebildet,
der durch regelmäßig beabstandete Quernähte unterteilt wird. In die so gebildeten
Taschen werden die Federn eingelegt. Zum Schluss werden die Taschen durch eine Längsnaht
verschlossen.
[0006] Es versteht sich, dass die Taschenfederkernmatratze nur dann optimale Eigenschaften
haben kann, wenn die einzelnen Federn möglichst komplett voneinander entkoppelt sind.
Derzeit sitzen die Federn jedoch nebeneinander in Taschen, die nur durch die Breite
der Naht voneinander getrennt sind. Damit übertragen sich die Bewegungen der einen
Feder fast ungehindert auf die benachbarten Federn. Das ist unbefriedigend.
[0007] Aus diesem Grunde hat man bereits versucht, die einzelnen Taschen bzw. Federn mit
Hilfe von Ringverschlussklammern oder durch Klebestellen nur lose zu koppeln. Diese
Konstruktion erfüllt die gestellten Bedingungen weitaus besser. Ihre Produktion ist
allerdings mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Auch das ist unbefriedigend.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Taschenfederkernmatratze
anzugeben, deren Federn gegeneinander entkoppelt sind, obwohl sie in Taschen sitzen,
die durch Quernähte in einem einzigen Textilstreifen gebildet sind.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Taschenfederkernmatratze mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
[0010] Die vorliegende Erfindung entkoppelt die die Federn aufnehmenden Taschen gegeneinander
dadurch, dass jeweils zwei parallele, gegenseitig beabstandete Nähte vorgesehen werden.
Dadurch entsteht zwischen zwei Taschen ein je nach Bedarf schmälerer oder breiterer
Steg, der die Taschen bzw. die in den Taschen sitzenden Federn gegeneinander entkoppelt.
Dabei ist der Zusatzaufwand praktisch zu vernachlässigen, da die zwei parallelen Nähte
in derselben Zeit gefertigt werden, in der auch eine Naht gefertigt wird.
[0011] Die Nähte können genäht oder geklebt sein.
[0012] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung besteht der Textilstreifen aus einem thermoplastischen
Material und die Nähte sind geschweißt. Bei dieser Version entfällt die Verwendung
eines zusätzlichen Nähfadens oder Klebers.
[0013] Vorteilhafterweise ist der Textilstreifen zwischen den die Taschen begrenzenden Nähten
eingeschnitten. Dies ergibt mit minimalem Aufwand eine deutlich verbesserte gegenseitige
Entkopplung der Federn.
[0014] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung besteht der Textilstreifen aus einem Vlies.
Die mechanischen Eigenschaften von Vliesen sind im wesentlichen richtungsunabhängig.
Außerdem lassen sich Vliese in fast allen gewünschten Qualitäten und mit fast allen
gewünschten Eigenschaften herstellen.
[0015] Alternativ hierzu kann der Textilstreifen auch aus einem Gewebe oder Gewirke bestehen.
[0016] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Es zeigen jeweils rein schematisch
- Fig. 1
- einen ausgebreiteten Textilstreifen,
- Fig. 2
- den Textilstreifen der Fig. 1, längs gefaltet, durch Quernähte in Taschen unterteilt,
mit Wendelfedern gefüllt und durch eine Längsnaht verschlossen, und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Taschenfederkonstruktion der Fig. 2.
[0017] Fig. 1 zeigt rein schematisch und als Draufsicht einen Streifen 1 aus einem Textilmaterial,
beispielsweise einem Vlies, einem Gewebe oder einem Gewirke. Der Textilstreifen 1
kann aus jedem Material bestehen, welches die geforderten Eigenschaften besitzt. Insbesondere
kann das Material thermoplastisch sein.
[0018] Fig. 2 zeigt den Textilstreifen 1 der Fig. 1, längs gefaltet um die Mittelachse 2
in Fig. 1. Durch jeweils zwei parallele, gegenseitig beabstandete Quernähte 3, 4,
die in regelmäßigen Abständen angebracht sind, sind in dem Streifen 1 Taschen 5 entstanden,
in die je eine Wendelfeder 6 eingelegt ist. Nach oben sind die Taschen 5 durch eine
Längsnaht 8 verschlossen. Besteht der Textilstreifen 1 aus einem thermoplastischen
Material, können die Nähe 3, 4, 8 mittels eines heißen Stempels in kürzester Zeit
und mit minimalen Kosten hergestellt werden. Dank des gegenseitigen Abstandes der
Quernähte 3, 4 ist zwischen benachbarten Taschen 5 ein Steg 7 gebildet, der nur aus
textilem Material besteht und der dafür sorgt, dass die Bewegung der einen Feder 6
nur gedämpft auf die benachbarten Federn 6 übertragen wird.
[0019] Zur Verbesserung der gegenseitigen Entkopplung der Federn 6 können zwischen je zwei
Quernähten 3, 4 Einschnitte 9 vorgesehen werden. Diese können nur einseitig oder auch
beidseitig angebracht sein.
[0020] Fig. 3 zeigt die Anordnung der Fig. 2 als Draufsicht. Man erkennt die Taschen 5 mit
den eingelegten Federn 6, die durch die Stege 7 gegenseitig entkoppelt sind.
1. Taschenfederkernmatratze mit einem Federkern, mindestens umfassend
- Wendelfedern (6)
- und wenigstens einen Streifen (1) aus Textil, in dem durch gegenseitig beabstandete
Quernähte (3, 4) und gegebenenfalls durch wenigstens eine Längsnaht (8) Taschen (5)
gebildet sind, die die Wendelfedern (6) aufnehmen,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- zwischen benachbarten Taschen (5) sind je zwei gegenseitig beabstandete Quernähte
(3, 4) angebracht.
2. Taschenfederkernmatratze nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Nähte (3, 4, 8) sind genäht.
3. Taschenfederkernmatratze nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Nähte (3, 4, 8) sind geklebt.
4. Taschenfederkernmatratze nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- der Streifen (1) besteht aus thermoplastischem Material,
- die Nähte (3, 4, 8) sind geschweißt.
5. Taschenfederkernmatratze nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- zwischen den die Taschen (5) begrenzenden Nähten (3, 4) ist der Textilstreifen (1)
eingeschnitten.
6. Taschenfederkernmatratze nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- der Textilstreifen besteht aus einem Gewebe, Gewirke oder Vlies.