(19)
(11) EP 1 411 174 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.04.2004  Patentblatt  2004/17

(21) Anmeldenummer: 03022799.5

(22) Anmeldetag:  11.10.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02D 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 15.10.2002 DE 20215843 U
12.05.2003 DE 20307433 U

(71) Anmelder: Rammax Maschinenbau GmbH
72555 Metzingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Greschner, Hermann
    72555 Metzingen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Daniela, Dr.-Ing. 
Kaiserstrasse 85
72764 Reutlingen
72764 Reutlingen (DE)

   


(54) Bodenverdichtungsvorrichtung


(57) Eine Bodenverdichtungsvorrichtung mit einem Oberteil (14) und mit einem Unterteil (11), in dem ein Schwingungserzeuger (13) angeordnet ist, wobei zwischen dem Oberteil (14) und dem Unterteil (11) im vorderen und hinteren Bereich der Vorrichtung (10) mindestens je eine auf Stoß belastbare federnde Anordnung (16, 17) vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenverdichtungsvorrichtung mit einem Oberteil und mit einem Unterteil, in dem ein Schwingungserzeuger angeordnet ist. Während das Unterteil solcher Bodenverdichtungsvorrichtungen auf Grund des Schwingungserzeugers die zur Bodenverdichtung notwendigen Vibrationen erfährt, dient das Oberteil der Führung der Bodenverdichtungsvorrichtung. Dazu sollte das Oberteil weitgehend schwingungsmäßig vom Unterteil entkoppelt sein. Zu diesem Zweck sind seitlich an der Vorrichtung entsprechende Puffer vorgesehen, die als Stoßdämpfer wirken. Allerdings können diese seitlichen Puffer, die in der Regel im Bereich der Welle mit dem Exzentergewicht des Schwingungserzeugers angeordnet sind, lediglich Stöße dieses Schwingungserzeugers abfedern, nicht aber Stöße auf das Unterteil aus seitlichen Richtungen, wie sie beispielsweise auftreten können, wenn der Verdichter gegen ein Hindernis fährt. In solchen Fällen kann es sogar zu einer Beschädigung der seitlichen Puffer kommen. Im günstigsten Fall schlägt der seitliche Stoß auf das Oberteil durch, wodurch dieses jedoch in Mitleidenschaft gezogen wird und die Führung des Bodenverdichters über dem Erdreich beeinträchtigt wird.

[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bodenverdichtungsvorrichtung zu schaffen, bei der eine schwingungsmäßige Entkopplung zwischen Ober- und Unterteil auch bei Stößen gegen das Unterteil gewährleistet ist und bei der die seitlichen Puffer entlastet sind.

[0003] Die Aufgabe wird mit einer Bodenverdichtungsvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zwischen dem Oberteil und dem Unterteil im vorderen und hinteren Bereich der Vorrichtung mindestens je eine auf Stoß belastbare federnde Anordnung vorgesehen ist. Diese zusätzlichen Stoßdämpfungseinrichtungen entkoppeln das Oberteil nicht nur von den auf Grund des Schwingungserzeugers vorhandenen Vibrationen des Unterteils, sondern auch bei anderen Stoßbelastungen des Unterteils schwingungsmäßig vom Unterteil. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die mindestens eine federnde Anordnung im vorderen Bereich der Vorrichtung schräg nach vorn abfallend und die mindestens eine federnde Anordnung im hinteren Breich der Vorrichtung schräg nach hinten abfallend ausgerichtet ist, sodass sie Stöße des Unterteils gegen das Oberteil in und entgegen der Fahrtrichtung der Vorrichtung abfedern können. Das Unterteil ist bei der Bewegung der Vorrichtung insbesondere Stößen durch Hindernisse in Fahrtrichtung ausgesetzt. Dies geschieht immer dann, wenn die Vorrichtung gegen ein am Boden liegendes Hindernis oder gegen einen Rand des Verdichtungsbereichs fährt. Da die Richtung der Bodenverdichtungsvorrichtung in der Regel umkehrbar ist, müssen im vorderen und hinteren Bereich der Bodenverdichtungsvorrichtung solche schräg gestellten federnden Anordnungen vorgesehen sein, um in beiden Bewegungsrichtungen Stöße auf das Unterteil abfedern zu können.

[0004] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung können die federnden Anordnungen jeweils von mindestens einer am Ober- oder Unterteil befestigten Schiene oder Platte mit einer stoßdämpfenden Auflage oder Lagerung gebildet sein. Insbesondere die Ausbildung als Schiene mit einer federnden Auflage, beispielsweise aus Gummi, ist einfach und kostengünstig in der Herstellung. Sind die Schienen dabei am Oberteil befestigt, so kann das Unterteil bei entsprechenden Stößen gegen die federnden Auflagen der Schienen prallen, wodurch der Stoß gedämpft wird.

[0005] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die mindestens eine federnde Anordnung im vorderen und hinteren Bereich der Vorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie eine begrenzte Relativbewegung von Oberteil und Unterteil quer zur Bewegungsrichtung der Vorrichtung erlaubt. Diese Ausgestaltung verhindert eine Stoßübertragung vom Unterteil zum Oberteil bei seitlichen Belastungen des Unterteils.

[0006] Die erfindungsgemäße Bodenverdichtungsvorrichtung kann ein handgeführtes Gerät, ein selbstfahrendes Gerät oder aber auch ein Anbauverdichter sein, der mittels einer Schnellwechseleinrichtung am Arm eines Baggers oder dergleichen befestigbar ist. Dabei ist es von Vorteil, wenn Amplitude und Frequenz des Schwingungserzeugers der Bodenverdichtungsvorrichtung verstellbar sind, um ihn an verschiedene Bodenbeschaffenheiten anpassen zu können.

[0007] Die erfindungsgemäße Bodenverdichtungsvorrichtung kann außerdem entweder ein Plattenverdichter oder ein Walzenverdichter sein.

[0008] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bodenverdichtungsvorrichtung anhand der Zeichnungen näher beschrieben.

[0009] Es zeigen:
Fig. 1
eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Plattenverdichters;
Fig. 2
eine perspektivische Teilansicht des Unterteils und Bereiche des Oberteils des Plattenverdichters aus Fig. 1 in perspektivischer Ansicht.


[0010] Der Plattenverdichter 10 aus Fig. 1 weist ein Unterteil 11 mit einer Verdichterplatte 12 und einem Schwingungserzeuger 13 in Form einer Welle mit einem hier nicht näher dargestellten exzentrisch gelagerten Gewicht auf. Außerdem weist der Plattenverdichter 10 ein Oberteil 14 auf, das über eine Schnellwechseleinrichtung 15 an einem hier nicht dargestellten Arm eines Baggers oder dergleichen befestigbar ist. Beim Plattenverdichter 10 handelt es sich somit um einen Anbauverdichter.

[0011] Zwischen dem Unterteil 11 und dem Oberteil 14 sind im vorderen Bereich der Bodenverdichtungsvorrichtung 10 eine erste federnde Anordnung 16 und im hinteren Bereich eine spiegelbildlich gleiche federnde Anordnung 17 angeordnet. Die Anordnungen 16 und 17 werden dabei vom am Oberteil 14 befestigten Schienen 18 und 19 gebildet, die jeweils mit einem federnden Belag 20, 21, vorzugsweise aus Gummi, versehen sind. Die Schienen 18 und 19 mit den Belägen 20 und 21 sind dabei schräg angeordnet, d. h. die Schiene 18 fällt quer zu ihrer Längsrichtung schräg nach vorn und die Schiene 19 schräg nach hinten ab. Damit sind die beiden Anordnungen 16 und 17 in der Lage, Stöße auf das Unterteil 11, die in oder entgegen der Bewegungsrichtung 22 des Verdichters 10 auftreten, abzufedern, sodass sich diese Stöße nicht auf das Oberteil 14 und die damit verbundene Schnellwechseleinrichtung 15 und von dort sogar auf den Baggerarm übertragen können.

[0012] Wie Fig. 2 zeigt, weisen die Schienen 18 und 19 mit den Belägen 20 und 21 keine direkte Verbindung zum Unterteil 11 auf. Dadurch kann sich das Unterteil 11 bezüglich des Oberteils 14 quer zur Bewegungsrichtung 22 (Fig. 1) des Bodenverdichters 10 begrenzt relativ bewegen, wodurch auch seitliche Stöße auf das Unterteil 11 sich nicht auf das Oberteil 14 und von dort weiter über die Schnellwechseleinrichtung 15 auf den Baggerarm übertragen.


Ansprüche

1. Bodenverdichtungsvorrichtung mit einem Oberteil (14) und mit einem Unterteil (11), in dem ein Schwingungserzeuger (13) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Oberteil (14) und dem Unterteil (11) im vorderen und hinteren Bereich der Vorrichtung (10) mindestens je eine auf Stoß belastbare federnde Anordnung (16, 17) vorgesehen ist.
 
2. Bodenverdichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine federnde Anordnung (16, 17) im vorderen Bereich der Vorrichtung (10) schräg nach vorn abfallend und die mindestens eine federnde Anordnung (17) im hinteren Bereich der Vorrichtung (10) schräg nach hinten abfallend angeordnet ist, sodass sie Stöße des Unterteils (11) gegen das Oberteil (14) in und entgegen der Fahrtrichtung (22) der Vorrichtung (10) abfedern können.
 
3. Bodenverdichtungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die federnden Anordnungen (16, 17) jeweils von mindestens einer am Ober- oder Unterteil (14, 11) befestigten Schiene (18, 19) oder Platte mit einer stoßdämpfenden Auflage (20, 21) oder Lagerung gebildet sind.
 
4. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine federnde Anordnung (16, 17) im vorderen und hinteren Bereich der Vorrichtung (10) derart ausgebildet sind, dass sie eine begrenzte Relativbewegung von Oberteil (14) und Unterteil (11) quer zur Bewegungsrichtung (22) der Vorrichtung erlauben.
 
5. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie mittels einer Schnellwechseleinrichtung (15) am Arm eines Baggers oder dergleichen befestigbar ist.
 
6. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Amplitude und Frequenz des Schwingungserzeugers (13) verstellbar sind.
 
7. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Plattenverdichter ist.
 
8. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Walzenverdichter ist.
 




Zeichnung