[0001] Die Erfindung betrifft eine Kurbelgehäusebe- und entlüftung für eine Hubkolbenbrennkraftmaschine.
[0002] Aus der deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen DE 10247934.8 ist eine Kurbelgehäuseentlüftung
für eine Hubkolbenbrennkraftmaschine mit einem Ölabscheider bekannt, der mit einem
Ansaugsystem der Hubkolbenbrennkraftmaschine über eine Entlüftungsleitung verbunden
ist, die eine Drossel aufweist und stromabwärts einer Drosselklappe in eine Ansaugleitung
mündet. Eine Belüftungsleitung für das Kurbelgehäuse zweigt von der Ansaugleitung
stromaufwärts der Drosselklappe ab. In der Belüftungsleitung ist ein erstes, in Richtung
auf die Ansaugleitung hin schließendes Rückschlagventil vorgesehen. Der Ölabscheider
ist ein Zentrifugalölabscheider und die Drossel in der Entlüftungsleitung ist eine
dynamische Drossel.
[0003] Im Betrieb einer Brennkraftmaschine wird durch den Spalt zwischen Kolbenringen und
den Zylinderwandungen Gas aus den Brennräumen in das Kurbelgehäuse gedrückt, das als
Blow-By-Gas bezeichnet wird. Dieses Gas erhöht den Druck im Kurbelgehäuse und muss
deshalb abgeführt werden. Das Blow-By-Gas wird über eine Entlüftungsleitung in den
Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine geführt, um Emissionen von Schadstoffen aus dem
Kurbelgehäuse zu vermeiden. Durch spezielle Druckregeleinrichtungen, wie z.B. einer
dynamischen Drossel, wird versucht den Druck im Kurbelgehäuse in einem technisch optimalen
Bereich zu halten. Ein zu niedriger Druck im Kurbelgehäuse muss vermieden werden,
um zu verhindern, dass Fremdstoffe von außen über Leckagen in das Kurbelgehäuse gelangen.
Umgekehrt muss ein zu hoher Druck im Kurbelgehäuse vermieden werden, damit kein Öl
oder Gas aus dem Kurbelgehäuse unkontrolliert durch Leckagen austritt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Kurbelgehäusebe- und entlüftung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die den dargelegten Nachteil vermeidet und insbesondere
gewährleistet, dass sowohl ein zu niedriger als auch ein zu hoher Druck im Kurbelgehäuse
sicher vermieden wird.
[0005] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Kurbelgehäusebe-
und entlüftung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2. Erfindungsgemäß führt die
stromab des Ölabscheiders angeordnete Entlüftungsleitung gemäß Anspruch 1 zu einem
Druckregelventil, von dem aus das Blow-By-Gas im Leerlauf- oder Teillastbetrieb über
eine vom Druckregelventil abzweigende erste Entlüftungsleitung und eine Drossel in
einen stromabwärts der Drosselklappe liegenden Leitungsabschnitt der Ansaugleitung
führbar ist, wobei der Öffnungsgrad des Druckregelventils durch eine Drossel steuer-
oder regelbar ist, die in eine von dem Ansaugleitungsabschnitt stromaufwärts der Drosselklappe
abzweigende und in einen Leitungsabschnitt zwischen Druckventil und Ansaugleitungsabschnitt
führende Leitung untergebracht ist.
[0006] Erfindungsgemäß führt die stromab des Ölabscheiders angeordnete Entlüftungsleitung
nach Anspruch 2 zu einem Druckregelventil. Im Leerlauf- oder Teillastbetrieb ist das
Blow-By-Gas über eine vom Druckregelventil abzweigende erste Entlüftungsleitung in
einen stromabwärts der Drosselklappe liegenden Leitungsabschnitt der Ansaugleitung
führbar, wobei der Öffnungsgrad des Druckregelventils durch eine elektrische Ansteuerung,
die mit dem Druckregelventil in Verbindung steht, steuer- oder regelbar ist.
[0007] Gemäß Anspruch 3 ist zwischen einer vom Druckregelventil abzweigenden und in einen
Ansaugleitungsabschnitt führenden zweiten Entlüftungsleitung ein erstes, in Richtung
des Druckregelventils hin schließendes Rückschlagventil vorgesehen, welches im Leerlauf-
oder Teillastbetrieb geschlossen ist.
[0008] In einer Weiterbildung gemäß Anspruch 4 ist im Vollastbetrieb bei geöffnetem Rückschlagventil
das Blow-By-Gas im wesentlichen über die vom Druckventil abzweigende zweite Entlüftungsleitung
in den stromaufwärts der Drosselklappe befindlichen Leitungsabschnitt der Ansaugleitung
einleitbar.
[0009] In einer alternativen Weiterbildung nach Anspruch 5 ist im Vollastbetrieb ein Teil
des Blow-By-Gases auch über die vom Druckregelventil abzweigende erste Entlüftungsleitung
in die Ansaugleitung einleitbar.
[0010] In einer nach Anspruch 6 weitergebildeten Erfindung ist im Vollastbetrieb ein Teil
des Blow-By-Gases auch über die vom Druckregelventil abzweigende erste Entlüftungsleitung
und über die von dem Ansaugleitungsabschnitt stromaufwärts der Drosselklappe abzweigende
und in die erste Entlüftungsleitung einmündende Leitung und über die in diesen Leitungen
angeordneten Drosseln in die Ansaugleitung einleitbar.
[0011] In einer bevorzugten Weiterbildung nach Anspruch 7 ist eine Belüftungsleitung zur
Belüftung des Kurbelgehäuses vorgesehen, welche von dem zwischen Drosselklappe und
Luftmassenmesser befindlichen Abschnitt der Ansaugleitung abzweigt, und welche über
eine in der Belüftungsleitung untergebrachte Drossel zu den beiden Zylinderköpfen
bzw. Zylinderkopfhauben führt.
[0012] Ferner ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 8 in der Belüftungsleitung
ein weiteres, in Richtung auf den Ansaugleitungsabschnitt hin schließendes Rückschlagventil
vorgesehen.
[0013] Erfindungsgemäß wird in vorteilhafter Weise durch gezielte Gasführung unter Verwendung
von Ventilen (hier: Druckregelventil), Drosseln und Rückschlagventilen ein konstanter
Unterdruck in Kurbelgehäuse und Zylinderkopf erzeugt. Dieser konstante Unterdruck
verhindert zum einen günstigerweise ein Kolbenringflattern, zum anderen sind die Wellendichtringe
vor dem Ölauslaufen gesichert. Dies gilt bevorzugt bei Motoren mit triebwerksnahem
Ölsumpf.
Ferner wird als ein weiterer Vorteil durch Belüftung beider Zylinderköpfe und die
Belüftungsführung vom Zylinderkopf zum Kurbelgehäuse (KGH) eine deutliche Verbesserung
der Ölalterung erreicht. Durch den herrschenden Differenzdruck zwischen KGH und Zylinderkopf
kann zusätzlich durch eine gezielte Belüftung ein Absaugen bzw. Ableiten des Öles
vom Zylinderkopf in die Ölwanne bzw. den unteren Teil des KGH unterstützt werden.
Bei schrägen Einbaulagen des Verbrennungsmotors und bei Berg-, Tal- oder Kurvenfahrten,
beispielsweise bei Geländefahrzeugen, wird eine gezielte Ölableitung gewährleistet.
[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand der
Unteransprüche und der Beschreibung.
[0015] Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung weiter beschrieben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisch dargestellte Ansicht einer Hubkolbenbrennkraftmaschine mit einer
erfindungsgemäßen Kurbelgehäusebe- und entlüftung,
- Fig. 2
- eine schematisch dargestellte Ansicht der Hubkolbenbrennkraftmaschine mit erfindungsgemäßer
Kurbelgehäusebe- und entlüftung und elektronischer Ansteuerung eines Druckregelventils,
- Fig. 3
- die innermotorische Absaugung des Blow-By-Gases,
- Fig. 4
- beispielhaft eine Ausführung eines druckkompensierten Druckregelventils,
- Fig. 5
- beispielhaft eine weitere Ausführung eines druckgesteuerten Druckregelventils, angelehnt
an DIN 1219 (Schaltsymbole mit Regel- und Steuerfunktion).
[0016] Eine Hubkolbenbrennkraftmaschine besitzt im Ausführungsbeispiel 1 zwei v-förmig angeordnete
Zylinderreihen mit rechts liegend dargestellter und links liegend dargestellter Zylinderkopfhaube
2,3. Ein Ansaugsystem einer Hubkolbenbrennkraftmaschine umfasst im wesentlichen ein
Luftfilter 5, eine Ansaugleitung 6 mit den Ansaugleitungsabschnitten 10,12, einen
Luftmassenmesser 7, eine Drosselklappe 11 und ein Saugrohr mit Kurbelgehäuse 13, das
zwischen den Zylinderreihen liegt und von dem aus nicht näher dargestellte Ansaugstutzen
zu den einzelnen Zylindern führen.
Das im Kurbelgehäuse 13 entstehende Blow-By-Gas wird über einen nicht dargestellten
Kanal direkt an der Entstehungsstelle 13 abgesaugt. Dieser Vorgang ist in Fig. 3 näher
gezeigt. Das Blow-By-Gas wird über einen Kanal 19 einem Ölabscheider 20, bevorzugt
als Zentrifugalölabscheider ausgeführt, zugeleitet, in dem das Öl-/Luftgemisch getrennt
wird. Nach der Reinigung und Ölabscheidung gelangt das Kurbelgehäuse- oder Blow-By-Gas
über eine Entlüftungsleitung 18 und über ein vorgesehenes Druckregelventil 17 in die
Ansaugleitung 6. Das Druckregelventil 17 kann beispielsweise pneumatisch ausgeführt
sein, um den Druck im Kurbelgehäuse regeln zu können.
[0017] Durch verschiedene Klappenstellungen der Drosselklappe 11 herrscht in den Abschnitten
10,12 der Ansaugleitung 6 ein unterschiedliches Druckniveau. Im Leerlauf und im Teillastbetrieb
wird das Blow-By-Gas im wesentlichen mittels der Entlüftungsleitung 21 über eine nachgeordnete
statische Drossel 15 stromabwärts der Drosselklappe 11 in den Ansaugleitungsabschnitt
12 eingeleitet. Die Drossel 15 ist so dimensioniert, dass sie bei dem im Teillastbetrieb
bestehenden Unterdruck im Kurbelgehäuse 13 bzw. im Saugrohr 1 die Menge des Entlüftungsgases
begrenzt. Die Entlüftungsleitung 21 dient somit im wesentlichen zur Kurbelgehäuseentlüftung
im Teillastbetrieb. Bevorzugt regelt eine sich im Anschluß an den Ansaugleitungsabschnitt
10 befindliche Drossel 9 über eine Leitung 14 den Öffnungsgrad des Druckregelventils
17. Die beiden Drosseln 9,15 sind bevorzugt als statische Drosseln ausgeführt.
[0018] In einer Entlüftungsleitung 16, die stromaufwärts der Drosselklappe 11 in den Ansaugleitungsabschnitt
10 mündet, befindet sich ein dem Druckregelventil 17 nachgeordnetes Rückschlagventil
8. Im Teillastbetrieb der Hubkolbenbrennkraftmaschine ist das Rückschlagventil 8 aufgrund
der Druckverhältnisse geschlossen. Im Vollastbetrieb herrscht in dem Leitungsabschnitt
10 der Ansaugleitung 6 stromaufwärts der Drosselklappe 11 annähernd das gleiche Druckniveau
wie im Leitungsabschnitt 12 stromabwärts der Drosselklappe 11. Im Volllastbetrieb
öffnet das Rückschlagventil 8 aufgrund des höheren Unterdruckes im Kurbelgehäuse und
des Druckabfalls an der statischen Drossel 15. Dadurch ist die Entlüftungsleitung
16 vor allem im Vollastbetrieb wirksam. Durch Öffnung des Rückschlagventils 8 kann
jedoch auch ein Teil des Blow-By-Gases zum einen über die Leitung 21 und über die
Drossel 15, zum anderen über die Drossel 9 (hier: entgegen der normalen Belüftungsrichtung,
d.h. Blow-By-Gas strömt aus Leitung 21 über Leitung 14 zurück in den Leitungsabschnitt
10 der Ansaugleitung 6) der Ansaugleitung bzw. dem Kurbelgehäuse 13 zugeführt werden.
[0019] Eine Belüftungsleitung 23 zweigt stromaufwärts der Drosselklappe 11 und stromabwärts
des Luftmassenmessers 7 von dem Abschnitt 10 der Ansaugleitung 6 ab und mündet über
eine zweite Drossel 22, welche bevorzugt als statische Drossel ausgebildet ist, und
von dieser weiter in die beiden Zylinderköpfe bzw. Zylinderkopfhauben 2, 3. In der
Belüftungsleitung 23 befindet sich ein weiteres Rückschlagventil 24. Dieses Ventil
24 verhindert ein ungewolltes Absaugen des Blow-By-Gases vom Zylinderkopf. Über den
entsprechend dimensionierten Schließ- und Öffnungsdruck dieses Rückschlagventils 24
kann zusätzlich der Druck im Kurbelgehäuse gesteuert werden. Ferner wird durch die
gezielte Frischluftgasführung bei der Belüftung vom Zylinderkopf zum Kurbelgehäuse
der Kontakt des Öls mit heißem Blow-By-Gas reduziert und damit das Alterungsverhalten
des Öls positiv beeinflußt. Im Gegensatz hierzu, die im Stand der Technik übliche
Absaugung vom Kurbelgehäuse zum Zylinderkopf, bei der die Blow-By-Gase über das Öl
geführt werden.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Variante der Kurbelgehäusebe- und entlüftung von Fig. 1, wobei
der Übersichtlichkeit halber für funktionell gleiche oder gleichwirkende Komponenten
dieselben Bezugszeichen verwendet werden und insoweit auf die obige Beschreibung zu
Fig. 1 verwiesen werden kann.
Die stromab des Ölabscheiders angeordnete Entlüftungsleitung 18 führt auch hier zu
einem Druckregelventil 17. Im Leerlaufoder Teillastbetrieb ist das Blow-By-Gas über
eine vom Druckregelventil 17 abzweigende ersten Entlüftungsleitung 21 in einen stromabwärts
der Drosselklappe 11 liegenden Leitungsabschnitt 12 der Ansaugleitung 6 führbar. Im
Vollastbetrieb ist bei geöffnetem Rückschlagventil 8 das Blow-By-Gas im wesentlichen
über die vom Druckventil 17 abzweigende zweite Entlüftungsleitung 16 in den stromaufwärts
der Drosselklappe 17 befindlichen Leitungsabschnitt 10 der Ansaugleitung 6 einleitbar,
wobei auch hier ein Teil des Blow-By-Gases über die vom Druckregelventil 17 abzweigende
erste Entlüftungsleitung 21 in die Ansaugleitung 6 einleitbar ist. Der Öffnungsgrad
des Druckregelventils 17 ist durch eine elektrische Ansteuerung 25, die mit dem Druckregelventil
17 in Verbindung steht, steuer- oder regelbar. Das Druckregelventil 17 selbst kann
beispielsweise pneumatisch, hydraulisch, mechanisch (z.B. rotatorisch-axial wandelndes
System) oder elektrisch (z.B. Hubmagnet) ausgeführt sein, um den Druck im Kurbelgehäuse
regeln zu können. Die Kurbelgehäusebe- und entlüftung von Fig. 2 unterscheidet sich
von derjenigen von Fig. 1 darin, dass durch die elektrische Ansteuerung 25 des Druckregelventils
17 auf die Drossel 15 in der Entlüftungsleitung 21 und auf die Belüftungsleitung 14
mit der Drossel 9 verzichtet werden kann.
[0021] In Fig. 3 wird die innermotorische Absaugung des Blow-By-Gases dargestellt. Das entstehende
Blow-By-Gases wird im Kurbelgehäuse über den Absaugkanal 30 abgesaugt. Der Kanal 30
kann zu jedem Zylinderraum der Brennkraftmaschine eine Verbindung aufweisen. Bei Motoren
ohne Massenausgleich ist der Absaugkanal 30 beispielhaft durch eine Ausgleichswellenbohrung
mit einem speziell konstruierten Rohr gegeben, wie dies in Fig. 3 schematisch dargestellt
ist. Bei Motoren, die einen Massenausgleich benötigen, ist nur mindestens ein Absaugkanal
notwendig, um das Blow-By-Gas abzusaugen. Der Absaugkanal 30 befindet sich beispielweise
parallel zur Kurbelwelle, er kann jedoch auch anders angeordnet sein. Der Absaugkanal
30 mündet über eine in schematischer Weise dargestellte Verbindung 31 in einen Teilabschnitt
32 des Absaugkanals, der eine Verbindung vom Kurbelgehäuse zu den Zylinderköpfen hergestellt.
Zwischen dem Absaugkanal 30 und dem Teilabschnitt 32 kann zusätzlich ein Siphon und/oder
Ölabscheider (nicht gezeigt) angeordnet sein. Der Teilabschnitt 32 mündet in den Ölabscheider
20 (Zentrifuge). Der Ölabscheider trennt das Öl/Luftgemisch bzw. das Blow-By-Gas/Ölgemisch
in seine Bestandteile und führt das Öl über den Ölrücklaufkanal 33 in den unteren
Teil des Kurbelgehäuses bzw. in die Ölauffangwanne 34. Das vom Öl getrennte Blow-By-Gas
wird über die Entlüftungsleitung 18 abgesaugt. Das Öl kann zusätzlich durch den herrschenden
Unterdruck im Kurbelgehäuse über die Rücklaufleitung 35 in den unteren Teil des Kurbelgehäuses
13 bzw. in die Ölwanne 34 abgesaugt oder abgeleitet werden. Die Rücklaufleitung 35
kann auch in das Kurbelgehäuses und/oder in mindestens einen Zylinderkopf integriert
sein. Der Absaugkanal 32 und der Ölrücklaufkanal 33 sind zum restlichen Ventiltrieb
abgeschottet. Dies bedeutet, beide Kanäle 32, 33 weisen keine Verbindung zum Zylinderkopf
auf.
[0022] In Fig. 4 ist beispielhaft eine Ausführung eines druckkompensierten Druckregelventils
dargestellt, wie es beispielsweise in der Ausführungsform in Fig. 1 eingesetzt werden
kann. Das Druckregelventil 17 enthält im wesentlichen neben den Leitungsanschlüssen
für die Leitungen 14, 16 (nicht dargestellt), 21 und 18 eine Membran 36, eine Feder
37 und einen Dichtsitz 38. Die Druckregelung des Druckregelventils 17 erfolgt durch
den Leitungsanschluß 14.
Das Blow-By-Gas wird über die Entlüftungsleitung 18 dem Druckregelventil 17, wie in
Fig. 1 dargestellt, zugeführt und verläßt das Druckregelventil 17 je nach Betriebsweise
des Motors (Teillast bzw. Leerlauf/Vollast) über die Leitung 14, 21 und/oder 16 (nicht
dargestellt) wieder in Richtung Ansaugleitung 6.
Außerdem strömt aufgrund des deutlichen Druckabfalls an der Drosselklappe 11 während
des Teillastbetriebs der Hubkolbenbrennkraftmaschine Frischluft über die Belüftungsleitung
14, die für die Druckregelung im Kurbelgehäuse (13) verwendet wird, in die Entlüftungsleitung
21 und wird über diese Leitung dem Abschnitt 12 der Ansaugleitung 6 stromabwärts der
Drosselklappe 11 wieder zugeführt.
[0023] Die Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines druckgesteuerten, pneumatisch
betriebenen Druckregelventils 17, welches beispielsweise in der Ausführungsform der
Erfindung gemäß Fig. 2 Einsatz finden kann. Das Druckregelventil 17 umfasst neben
den Anschlüssen für die Leitungen 16 (nicht dargestellt), 18 und 21 ebenso einen Dichtsitz
38, eine Führung 39 zur Führung des kolbengetriebenen Druckregelventils 17, einen
Kolben 40 und einen pneumatisch betriebenen Druckregelanschluß 41 zum Zylinderkopf
oder Kurbelgehäuse. Die zur Druckregelung verwendete Leitung 14, inclusive der Drossel
9, und die in der Entlüftungsleitung 21 angeordnete Drossel 15 entfallen bei dieser
Ausführung ganz. Bei dem hier dargestellten pneumatisch betriebenen Druckregelventil
17 mit elektrischer Ansteuerung 25 (nicht dargestellt) kann die in Fig. 2 gezeigte
Entlüftungsleitung 16 auch entfallen.
[0024] Die Funktionsweisen der in Fig. 4 und 5 gezeigten Ventile sind dem Fachmann geläufig
und brauchen daher nicht näher erläutert werden.
1. Kurbelgehäusebe- und entlüftung für eine Hubkolbenbrennkraftmaschine mit einem Ölabscheider
(20), der mit einem Ansaugsystem der Hubkolbenbrennkraftmaschine über eine Entlüftungsleitung
(18) verbunden ist, wobei das Ansaugsystem im wesentlichen einen Luftfilter (5), eine
Ansaugleitung (6), einen Luftmassenmesser (7), eine Drosselklappe (11) und ein Saugrohr
(1) und Kurbelgehäuse (13) aufweist,
wobei die stromab des Ölabscheiders angeordnete Entlüftungsleitung (18) zu einem Druckregelventil
(17) führt und im Leerlauf- oder Teillastbetrieb Blow-By-Gas über eine vom Druckregelventil
(17) abzweigende ersten Entlüftungsleitung (21) und eine Drossel (15) in einen stromabwärts
der Drosselklappe (11) liegenden Leitungsabschnitt (12) der Ansaugleitung (6) führbar
ist, wobei der Öffnungsgrad des Druckregelventils (17) durch eine Drossel (9) steuer-
oder regelbar ist, die in eine von dem Ansaugleitungsabschnitt (10) stromaufwärts
der Drosselklappe (11) abzweigende und in einen Leitungsabschnitt (21) zwischen Druckventil
(17) und Ansaugleitungsabschnitt (12) führende Leitung (14) untergebracht ist.
2. Kurbelgehäusebe- und entlüftung für eine Hubkolbenbrennkraftmaschine mit einem Ölabscheider
(20), der mit einem Ansaugsystem der Hubkolbenbrennkraftmaschine über eine Entlüftungsleitung
(18) verbunden ist, wobei das Ansaugsystem im wesentlichen einen Luftfilter (5), eine
Ansaugleitung (6), einen Luftmassenmesser (7), eine Drosselklappe (11) und ein Saugrohr
(1) und Kurbelgehäuse (13) aufweist,
wobei die stromab des Ölabscheiders angeordnete Entlüftungsleitung (18) zu einem Druckregelventil
(17) führt und im Leerlauf- oder Teillastbetrieb Blow-By-Gas über eine vom Druckregelventil
(17) abzweigende ersten Entlüftungsleitung (21) in einen stromabwärts der Drosselklappe
(11) liegenden Leitungsabschnitt (12) der Ansaugleitung (6) führbar ist, wobei der
Öffnungsgrad des Druckregelventils (17) durch eine elektrische Ansteuerung (25), die
mit dem Druckregelventil (17) in Verbindung steht, steuer- oder regelbar ist.
3. Kurbelgehäusebe- und entlüftung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen einer vom Druckregelventil (17) abzweigenden und in einen Ansaugleitungsabschnitt
(10) führenden zweiten Entlüftungsleitung (16) ein erstes, in Richtung des Druckregelventils
(17) hin schließendes Rückschlagventil (8) vorgesehen ist, welches im Leerlauf- oder
Teillastbetrieb geschlossen ist.
4. Kurbelgehäusebe- und entlüftung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Vollastbetrieb bei geöffnetem Rückschlagventil (8) das Blow-By-Gas im wesentlichen
über die vom Druckventil (17) abzweigende zweite Entlüftungsleitung (16) in den stromaufwärts
der Drosselklappe (17) befindlichen Leitungsabschnitt (10) der Ansaugleitung (6) einleitbar
ist.
5. Kurbelgehäusebe- und entlüftung nach Anspruch 2,3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Vollastbetrieb ein Teil des Blow-By-Gases auch über die vom Druckregelventil (17)
abzweigende erste Entlüftungsleitung (21) in die Ansaugleitung (6) einleitbar ist.
6. Kurbelgehäusebe- und entlüftung nach Anspruch 1,3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Vollastbetrieb ein Teil des Blow-By-Gases auch über die vom Druckregelventil (17)
abzweigende erste Entlüftungsleitung (21) und über die von dem Ansaugleitungsabschnitt
(10) stromaufwärts der Drosselklappe abzweigende und in die erste Entlüftungsleitung
(21) einmündende Leitung (14) und über die in diesen Leitungen angeordneten Drosseln
(15,9) in die Ansaugleitung (6) einleitbar ist.
7. Kurbelgehäusebe- und entlüftung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Belüftungsleitung (23) zur Belüftung des Kurbelgehäuses (13) vorgesehen ist,
welche von der zwischen Drosselklappe (11) und Luftfilter (5) befindlichen Ansaugleitung
(6), vorzugsweise von dem zwischen Drosselklappe (11) und Luftmassenmesser (7) befindlichen
Abschnitt (10) der Ansaugleitung (6) abzweigt, und welche über eine in der Belüftungsleitung
(23) untergebrachte Drossel (22) zu den beiden Zylinderköpfen bzw. Zylinderkopfhauben
(2,3) führt.
8. Kurbelgehäusebe- und entlüftung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Belüftungsleitung (23) ein weiteres, in Richtung auf den Ansaugleitungsabschnitt
(10) hin schließendes Rückschlagventil (24) vorgesehen ist.