[0001] Die Erfindung geht aus von einem Kaminrohr zum abgasseitigen Anschluss eines Heizgerätes,
insbesondere eines Brennwertgerätes, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Bei modernen Heizgeräten, sog. Brennwertgeräten, wird das Heizgas unter den Taupunkt
abgekühlt, so dass im Kaminrohr Kondenswasser anfällt. In bereits bestehenden Gebäuden,
in denen noch keine Brennwertgeräte installiert sind, sind häufig gemauerte Schornsteine
vorhanden, die keinem kondensierenden Abgas ausgesetzt werden können. Zur Sanierung
dieser Schornsteine bzw. Schächte ist bekannt, in deren Rauchzug Kaminrohre aus geeigneten,
feuchteunempfindlichen Materialen, wie beispielsweise Edelstahl, Kunststoff oder Aluminium
einzusetzen. Zum Anschluss des Heizgerätes ist dabei das Kaminrohr an der entsprechenden
Stelle mit einem T-Stück ausgerüstet, an das ein Abgasrohr des Heizgerätes angeschlossen
wird. Soll nun in einem Mehrfamilienhaus zunächst ein im kondensierenden Betrieb arbeitendes
Brennwertgerät installiert werden, ist für dieses eine Heizgerät ein entsprechend
geeignetes Kaminrohr in einem vorhandenen Schornstein bzw. Schacht zu installieren,
wobei an jeder Stelle bzw. in jeder Etage, an der ein Heizgerät installiert werden
soll, das Mauerwerk des Schachtes bzw. des Schornsteins durch Aufstemmen geöffnet
werden muss. Dies muss auch dann erfolgen, wenn in diesen Etagen zum Zeitpunkt der
Schachtsanierung noch keine neuen Heizgeräte installiert werden sollen. Damit das
T-Stück zum Anschluss des Heizgerätes vom Kopf des Schachts aus eingesetzt werden
kann, ist außerdem ein entsprechend großer Schachtquerschnitt erforderlich. Dieser
ist aber bei bestehenden Installationen häufig nicht anzutreffen.
[0003] Aus der DE 41 24 925 A1 ist ein in einen Schornstein einschiebbares Kaminrohr bekannt,
das aus einzelnen Rohrstücken zusammengesetzt wird. Dabei weist das Kaminrohr an der
Stelle zum Anschluss eines Heizgerätes ein Rohrstück mit einer Öffnung auf, über die
eine Schale mit einem Rohrstutzen geschoben wird. Die Schale wird am Rohrstück entsprechende
arretiert, so dass Öffnung und Rohrstutzen kommunizieren. An den Rohrstutzen ist dann
das Abgasrohr des Heizgerätes anschließbar.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die Erfindung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 ermöglicht es, eine
Sanierung von Schornsteinen bzw. Kaminzügen, insbesondere in Mehrfamilienhäusern durchzuführen,
wobei eine Öffnung des Mauerwerks des Schachtes bzw. des Schornsteins nur in den Etagen
erfolgen muss, in denen zum Zeitpunkt der Sanierung des Schachts ein Heizgerät installiert
werden soll. Dadurch ist eine Öffnung des Schachtes bzw. des Schornsteins erst dann
erforderlich, wenn eine tatsächliche Installation eines neuen Heizgerätes erfolgen
soll. Der Zeitpunkt der Sanierung des Schachts ist somit zeitlich vom Zeitpunkt des
Heizgeräteaustausches entkoppelt, das heißt, dass vor allem bei Mehrfachbelegung des
Schornsteins (Anschluss mehrerer Geräte in verschiedenen Stockwerken an eine Abgasleitung)
nicht alle Heizgeräte gleichzeitig zum Zeitpunkt der Sanierung angeschlossen werden
müssen. Einzelne Heizgeräte können auch noch Jahre später nachgerüstet werden.
[0005] In den Etagen, in denen zum Zeitpunkt der Schachtsanierung noch kein Heizgerät installiert
werden soll, wird ein verschlossenes Anschluss-Stück eingesetzt. Das verschlossene
Anschluss-Stück kann vom Schachtkopf her eingebracht werden. Dabei kann der Schacht
in dieser Etage verschlossen bleiben, so dass in dieser Wohnung das Mauerwerk des
Schachtes nicht aufgestemmt werden muss. Erst zu dem Zeitpunkt, zu dem in dieser Etage
bzw. dieser Wohnung ein neues Heizgerät installiert werden soll, wird das Mauerwerk
des Schachtes an der Stelle des verschlossenen Anschluss-Stücks geöffnet. Der Verschluss
des Anschluss-Stücks wird entfernt das Abgasrohr des Heizgerätes angeschlossen. Das
verschlossene Anschlussstück ist somit für eine nachträgliche Installation eines Heizgerätes
vorgesehen, wobei anstelle des Verschlusses an die Öffnung ein Anschlussadapter angeflanscht
wird, an den das Abgasrohr des Heizgerätes angeschlossen wird.
[0006] Außerdem ermöglicht die Erfindung, auch bei engen Schächten eine Installation des
Kaminrohres vom Kopf des Schachtes her durchzuführen, ohne in jeder Etage den Schacht
öffnen zu müssen.
[0007] Durch die Maßnahmen der Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Kaminrohres möglich.
Zeichnung
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
[0009] Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Schnittdarstellung durch ein Gebäude mit einem eingebauten Kaminrohr,
- Figur 2
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Anschluss-Stücks mit einem entsprechenden Anschlussadapter
und
- Figur 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Anschluss-Stücks mit einem entsprechenden Anschlussadapter.
Ausführungsbeispiele
[0010] In Figur 1 ist ein Gebäude mit einem Schornstein bzw. Schacht 10 dargestellt, wobei
in dem Schacht 10 ein Kaminrohr 11 eingebaut ist, so dass das Kaminrohr 11 innerhalb
des Schachtes 10 bzw. des Schornsteins verläuft. Das Kaminrohr 11 ist aus mehreren
Rohrstücken zu einer Rohrleitung zusammengesetzt, wobei die einzelnen Rohrstücke vom
Kopf des Schachtes 10 aus vertikal in denselben eingeschoben werden und so das Kaminrohr
11 ergeben. Das Kaminrohr 11 besteht dabei aus einem geeigneten Material, das das
im Abgas enthaltene Kondenswasser aufnehmen und ableiten kann. Als geeignete Materialien
sind Edelstahl, Kunststoff oder Aluminium bekannt. Zum Ableiten des Kondenswassers
ist an der tiefsten Stelle des Kaminrohres 11 eine Abflussleitung 16 mit einem Siphon
17 angebracht, so dass das Kondenswasser in eine nicht dargestellte Abwasserleitung
abgeführt werden kann.
[0011] Im unteren Geschoss ist an das Kaminrohr 11 ein Heizgerät 12 angeschlossen. Die Rohrleitung
des Kaminrohres 11 weist ein erstes Anschluss-Stück 13 mit einem Anschlussflansch
14 auf. An der Stelle des Anschlussflansches 14 ist im Schacht 10 ein Durchbruch 18
eingebracht, durch den ein Abgasrohr 15 des Heizgerätes 12 geführt und an den Anschlussflansch
14 angeschlossen ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Abgasrohr 15 von
einem koaxialen Luftzufuhrrohr 19 umgeben, das ebenfalls am Durchbruch 18 an den Schacht
10 angeschlossen ist. Über das Luftzufuhrrohr 19 wird die Verbrennungsluft über den
Schacht 10 zum Heizgerät 12 geführt.
[0012] In der darüber liegenden Etage ist gemäß Figur 1 kein Heizgerät an das Kaminrohr
11 angeschlossen. In die Rohrleitung des Kaminrohres 11 ist jedoch für eine spätere
Installation eines weiteren Heizgerätes bereits ein weiteres Anschluss-Stück 20 mit
einem Verschluss 21 integriert. Das Anschluss-Stück 20 ist dabei auf einer solchen
Höhe der Etage im Schacht 10 positioniert, dass es für einen späteren Anschluss eines
Abgasrohres des weiteren Heizgerätes die richtige Anschlussposition hat. Das Anschluss-Stück
20 kann dabei gemäß den in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen ausgeführt
sein.
[0013] Gemäß Figur 2 ist das Anschluss-Stück 20 ein Rohrstück 22 mit einer seitlichen Anschlussöffnung
23. Die Anschlussöffnung 23 ist mit dem Verschluss 21 verschlossen. Der Verschluss
21 ist beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ein Deckel 24, der mit geeigneten Befestigungsmitteln
25 am Rohrstück 22 lösbar befestigt ist.
[0014] Gemäß Figur 3 ist das Anschluss-Stück 20 ein T-Stück 26 mit einem seitlichen Flanschstück
27. Das Flanschstück 27 besitzt dabei eine seitliche Rohröffnung 28, die mit dem Verschluss
21 verschlossen ist. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 wird der Verschluss 21
von einer geeigneten Verschlussfolie 29 aus Metall oder Kunststoff gebildet, die die
Rohröffnung 28 verschließt.
[0015] Zu dem Anschluss-Stück 20 gehört ein Anschlussadapter 30. Für die Anbringung des
Anschlussadapters 30 gelten die gleichen technischen Möglichkeiten wie für die Anbringung
des Verschlusses 21. Die Befestigungsart des Anschlussadapters 30 muss dabei jedoch
nicht erforderlich gleich sein wie die des Verschlusses 21. Der Anschlussadapter 30
bildet den Anschlussflansch 14 zum Anschließen des Abgasrohres 15.
[0016] Der Anschlussadapter 20 ist gemäß Figur 2 an die Anschlussöffnung 23 mit Befestigungsmitteln
anflanschbar, die zweckmäßigerweise denen des Deckels 24 entsprechen. Gemäß dem Ausführungsbeispiel
in Figur 3 ist der Anschlussadapter 30 ein Rohrstutzen, der mit dem Flanschstück 27
verbunden wird. Beispielsweise ist das Flanschstück 27 mit einem Gewinde versehen
und die Rohröffnung 28 mit dem Verschluss 21 verschlossen. Dabei ist es unerheblich,
ob der Verschluss 21 geklebt, geschweißt, durch einen Schraubdeckel oder mit Spannbändern
oder Spannvorrichtungen hergestellt wird. Der Anschlussadapter 30 gemäß Figur 3 weist
dann ein entsprechendes Gegengewinde auf, so dass der Anschlussadapter 30 auf das
Gewinde des Flanschstücks 27 geschraubt werden kann.
[0017] Soll nun in der Etage, in der zum Zeitpunkt der Sanierung des Schachts 10 kein Heizgerät
installiert wurde, ein neues Heizgerät installiert werden, wird an der Stelle des
sich im Schacht 10 befindlichen Anschluss-Stücks 20 die Wand des Schachte 10 geöffnet
bzw. aufgestemmt und der Verschluss 21 freigelegt. Dadurch entsteht am Schacht 10
ein weiterer Durchbruch. Der Verschluss 21 wird entfernt und anstelle des Verschlusses
21 wird der passende Anschlussadapter 30 an die Anschlussöffnung 23, 28 aufgesetzt
und mit dem Anschluss-Stück 20 fest und druckdicht verbunden. An den Anschlussadapter
30 wird dann das Abgasrohr 15 des neuen Heizgerätes durch den weiteren Durchbruch
hindurch an das Kaminrohr 11 angeschlossen.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 10
- Schacht
- 11
- Kaminrohr
- 12
- Heizgerät
- 13
- erstes Anschluss-Stück
- 14
- Anschlussflansch
- 15
- Abgasrohr
- 16
- Abflussleitung
- 17
- Siphon
- 18
- Durchbruch
- 19
- Luftzuführung
- 20
- weiteres Anschluss-Stück
- 21
- Verschluss
- 22
- Rohrstück
- 23
- seitlichen Anschlussöffnung
- 24
- Deckel
- 25
- Befestigungsmittel
- 26
- T-Stück
- 27
- Flanschstück
- 28
- seitliche Rohröffnung
- 29
- Verschlussfolie
- 30
- Anschlussadapter
1. Kaminrohr zum abgasseitigen Anschluss eines Heizgerätes, wobei das Heizgerät mittels
eines Abgasrohres an ein im Kaminrohr angeordnetes Anschluss-Stück anschließbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Anschluss-Stück (20) eine mit einem Verschluss (21) verschlossene Öffnung (23,
28) aufweist und dass für eine nachträgliche Installation des Heizgerätes (12) anstelle
des Verschlusses (21) an die Öffnung (23, 28) ein Anschlussadapter (30) anflanschbar
ist, an den das Abgasrohr (15) des Heizgerätes (12) anschließbar ist.
2. Kaminrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschluss-Stück (20) ein Rohrstück (22) mit einer seitlich verschließbaren Anschlussöffnung
(23) ist.
3. Kaminrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschluss-Stück (20) ein T-Stück (26) mit einem seitlichen verschließbaren Flanschstück
(27) ist.
4. Kaminrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (21) ein lösbarer Deckel (24) ist.
5. Kaminrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (21) durch eine Verschlussfolie (29) gebildet ist.