[0001] Die Erfindung betriff ein Steckverbindersystem, insbesondere ein Sensorsteckverbindersystem
zur Verbindung elektrischer Leitungen, mit einem Stecker- und einem Buchsenteil, die
im zusammengesteckten Zustand mittels Dichtungen gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit
gesichert sind.
[0002] Es ist bekannt, Steckverbindersysteme in abgedichteter Bauart auszubilden, so dass
sie in einer bestimmten Schutzart gegen das Eindringen von Feuchtigkeit gesichert
sind. Erzielbar sind beispielsweise die Schutzarten IP 65 bis IP 67.
[0003] Es ist allerdings nach dem Stand der Technik relativ aufwendig und teuer, ein Steckverbindersystem
zur Verbindung elektrischer Leitungen in einer hohen Schutzart auszubilden.
[0004] Die Erfindung hat daher die Aufgabe, eine günstige Möglichkeit zur Herstellung und
Realisierung von Steckverbindersystemen in hoher Schutzart wie IP 65 bis IP 67 zu
schaffen.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruches 1.
[0006] Nach der Erfindung ist das Steckverbindersystem nach Art eines Steckverbindersystems
zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet.
[0007] Ínsbesondere sind das Stecker- und das Buchsenteil hinsichtlich ihrer Geometrie,
vorzugsweise hinsichtlich der Baugröße nach Art des Steckverbindersystems zur Verbindung
von Druckmittelleitungen ausgebildet.
[0008] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, das Steckverbindersystem zur Verbindung elektrischer
Leitungen hinsichtlich seines Aufbaus weitgehend an ein Steckverbindersystem zur Verbindung
von Druckmittelleitungen, beispielsweise zur Verbindung von pneumatischen Leitungen
anzulehnen.
[0009] Druckmittelleitungen sind im allgemeinen bereits hervorragend abgedichtet. Sie werden
zudem in großen Stückzahlen gefertigt. Nach der Idee der Erfindung kann durch die
Übernahme der wesentlichen Geometrie und des Aufbaus eines derartigen Steckverbindersystems
auch in dem Bereich eines Steckverbindersystems zur Verbindung elektrischer Leitungen
der Kostenaufwand deutlich vermindert werden.
[0010] Als besondere Vorteile zu nennen sind dabei der mögliche Gleichteileeinsatz bzw.
die Übernahme von bereits vorhandenen Teilen aus dem Steckverbindersystem für Druckmittelleitungen
sowie auch die hohe Funktionssicherheit letztgenannter Anordnungen, welche sich auch
bei der Verbindung der elektrischen Leitungen vorteilhaft auswirken.
[0011] Ein weiterer Vorteil besteht in der analogen Bedienung, so daß sich das Steckverbindersystem
insbesondere dort anbietet, wo ein Druckmittelsystem und ein elektrisches (Steuerungs)System
gemeinsam eingesetzt werden.
[0012] Steckverbindersysteme der Druckmitteltechnik sind beispielsweise aus der DE 38 10
351 C2, der DE 40 39 066 C1, der DE 40 42 447 C1, der DE 195 40 559 A1 und der DE
197 25 999 C1 bekannt.
[0013] Im Rahmen der Erfindung bietet es sich an, zunächst die Dichtungen nach Art des Steckverbindersystems
zur Verbindung der Druckmittelleitungen auszubilden.
[0014] Ebenfalls übernehmbar ist eine Zugentlastungseinrichtung.
[0015] Darüber hinaus kann auch die übrige Geometrie der Steckverbinder weitgehend an das
Druckmittelsteckverbindersystem angelehnt werden, um auch hinsichtlich der Handhabung
der Systeme weitgehende Übereinstimmung zu schaffen.
[0016] Zur Verhinderung von Fehlkupplungen zwischen den beiden Systemen kann beispielsweise
das elektrische Steckverbindersystem zusätzlich mit einer mechanischen und/oder optischen
Kodiereinrichtung versehen werden, welche helfen, ein Fehlkuppeln beispielsweise eines
Buchsenteils des elektrischen Steckverbindersystems mit einem Steckerteil des Druckmittelsteckverbindersystems
zu verhindern.
[0017] Nach einer bevorzugten Applikation wird das Stecker- oder Buchsenteil an ein Gerät,
insbesondere eine Ventilinsel des Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen
angeformt. Beispielsweise an Ventilinseln der Druckmitteltechnik ist es oftmals notwendig,
z.B. Sensor- oder Aktorleitungen zur Betätigung und/oder Überwachung von elektrischen
Geräten wie Ventilen mitzuführen. Durch das direkte Anformen wird an dem Gerät der
Druckmitteltechnik sowohl der Vorteil des Gleichteileeinsatzes als auch der Vorteil
einer nahezu identischen Bedienung der beiden Steckersysteme ― in der Elektrik und
in der Druckmitteltechnik - genutzt.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Buchsenteils und eines Steckerteiles eines elektrischen
Steckverbindersystems;
- Figur 2
- eine weitere perspektivische Ansicht des Steckverbindersystems aus Figur 1 ;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht des Steckverbindersystems aus Figur 1 im zusammengesteckten
Zustand;
- Figur 4
- eine weitere perspektivische Ansicht des Steckverbindersystems im zusammengesetzten
Zustand mit teilaufgeschnittenem Buchsenteil.
[0020] Figur 1 zeigt ein Steckverbindersystem mit einem (Sensor-)Steckerteil 1, welches
in ein Buchsenteil 2 einführbar ist. Das Buchsenteil 2 kann beispielsweise direkt
an eine Wand 3 eines hier ansonsten nicht dargestellten elektrischen Gerätes wie eine
Ventilinsel angeformt sein.
[0021] Das Buchsenteil 2 weist an seiner dem Steckerteil 1 zugewandten Seite einen Entriegelungsring
4 auf sowie eine mit dem Entriegelungs- oder Betätigungsring lösbare Zugentlastungseinrichtung
5 mit zum Innenumfang hin vordrückenden Zapfen 16. Eine umlaufende Dichtung in Form
eine Dichtringes 6 ― Fig. 4 - am Buchsenteil 2 verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit.
Umgeben ist die Anordnung von einer Spritzgußmasse, welche hier einstückig mit der
Wand 3 der Ventilinsel ausgeformt ist.
[0022] Eine optische Kodierung 7 mit fluchtenden Stegen 7a, 7b erleichtert die Ausrichtung
zwischen Stecker- und Buchsenteil 1, 2 beim Zusammenstecken. Die Funktion einer optischen
Kodierung kann auch durch eine unterschiedliche Farbgebung zwischen dem elektrischen
"System" und dem "Druckmittelsystem" erreicht werden. So kann z.B. der Entriegelungsring
4 des einen Systems blau und der des anderen Systems rot gefärbt sein.
[0023] Ein Polarisierungspin 8 am Buchsenteil 2 und eine Polarisierungsaufnahme 9 am Steckerteil
1 dienen als mechanische Kodierung zur Verhinderung von Fehlsteckvorgängen, insbesondere
mit den Druckmittelsteckern.
[0024] Sowohl das Steckerteil 1 als auch das Buchsenteil 2 sind umspritzt ausgebildet.
[0025] Leitungen 10 und deren Leitungsadem 11 sind an den Stecker- und/oder Buchenteilen
1, 2 abgedichtet angeordnet. In der Ventilinsel 3 kann der Anschluss der Leitungsadem
11 an das Buchenteil mittels Löten, Crimpen oder Schweißen u.dgl. erfolgen.
[0026] Das Buchsenteil 2 weist in seiner mittigen Buchenöffnung 12 leitende Pins 13 auf,
welche in korrespondierende Öffnungen 14 am Steckabschnitt 15 des Steckerteils 1 einführbar
sind.
Bezugszeichenliste
[0027]
- Steckerteil
- 1
- Buchsenteil
- 2
- Wand
- 3
- Entriegelungsring
- 4
- Zugentlastung
- 5
- Dichtung
- 6
- Kodierung
- 7
- Polarisierungspin
- 8
- Polarisierungsaufnahme
- 9
- Leitung
- 10
- Leitungsadern
- 11
- Buchenöffnung
- 12
- Pins
- 13
- Öffnung
- 14
- Steckabschnitt
- 15
- Zapfen
- 16
1. Steckverbindersystem, insbesondere Sensorsteckverbindersystem zur Verbindung elektrischer
Leitungen, mit einem Stecker- und einem Buchsenteil (1, 2), die im zusammengesteckten
Zustand mittels wenigstens einer Dichtung gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit gesichert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Steckverbindersystem nach Art eines Steckverbindersystems zur Verbindung von
Druckmittelleitungen ausgebildet ist.
2. Steckverbindersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) und das Buchsenteil (2) hinsichtlich ihrer Geometrie nach Art des
Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet ist.
3. Steckverbindersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) und das Buchsenteil (2) hinsichtlich ihrer Baugröße nach Art des
Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet ist.
4. Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) und das Buchsenteil (2) hinsichtlich ihrer Dichtung(en) (6) nach
Art des Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet
sind.
5. Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) und das Buchsenteil (2) eine Zugentlastungseinrichtung (5) aufweisen,
welche nach Art des Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen
ausgebildet ist.
6. Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) und das Buchsenteil (2) zur Vermeidung von Fehlkupplungen mit dem
Steckverbindersystem zur Verbindung von Druckmittelleitungen mit zusammenwirkenden
optischen und/oder mechanischen Kodiereinrichtungen (7, 8, 9) versehen sind.
7. Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) oder Buchsenteil (2) an eine Ventilinsel (3) des Steckverbindersystems
zur Verbindung von Druckmittelleitungen angeformt ist.