(19)
(11) EP 1 411 595 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.04.2004  Patentblatt  2004/17

(21) Anmeldenummer: 03022062.8

(22) Anmeldetag:  02.10.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01R 13/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 18.10.2002 DE 20216115 U

(71) Anmelder: Weidmüller Interface GmbH & Co. KG
32760 Detmold (DE)

(72) Erfinder:
  • Beege, Werner
    63512 Hainburg (DE)
  • Herrmann, Hubert
    64859 Eppertshausen (DE)
  • Radde, Werner
    64832 Babenhausen (DE)
  • Steinmetz, Klaus
    65439 Flörsheim (DE)

(74) Vertreter: Specht, Peter, Dipl.-Phys. et al
Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)

   


(54) Steckverbindersystem zur Verbindung elektrischer Leitungen


(57) Ein Steckverbindersystem, insbesondere Sensorsteckverbindersystem zur Verbindung elektrischer Leitungen, mit einem Stecker- und einem Buchsenteil (1, 2), die im zusammengesteckten Zustand mittels wenigstens einer Dichtung gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit gesichert sind, wobei das Steckverbindersystem nach Art eines Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betriff ein Steckverbindersystem, insbesondere ein Sensorsteckverbindersystem zur Verbindung elektrischer Leitungen, mit einem Stecker- und einem Buchsenteil, die im zusammengesteckten Zustand mittels Dichtungen gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit gesichert sind.

[0002] Es ist bekannt, Steckverbindersysteme in abgedichteter Bauart auszubilden, so dass sie in einer bestimmten Schutzart gegen das Eindringen von Feuchtigkeit gesichert sind. Erzielbar sind beispielsweise die Schutzarten IP 65 bis IP 67.

[0003] Es ist allerdings nach dem Stand der Technik relativ aufwendig und teuer, ein Steckverbindersystem zur Verbindung elektrischer Leitungen in einer hohen Schutzart auszubilden.

[0004] Die Erfindung hat daher die Aufgabe, eine günstige Möglichkeit zur Herstellung und Realisierung von Steckverbindersystemen in hoher Schutzart wie IP 65 bis IP 67 zu schaffen.

[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruches 1.

[0006] Nach der Erfindung ist das Steckverbindersystem nach Art eines Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet.

[0007] Ínsbesondere sind das Stecker- und das Buchsenteil hinsichtlich ihrer Geometrie, vorzugsweise hinsichtlich der Baugröße nach Art des Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet.

[0008] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, das Steckverbindersystem zur Verbindung elektrischer Leitungen hinsichtlich seines Aufbaus weitgehend an ein Steckverbindersystem zur Verbindung von Druckmittelleitungen, beispielsweise zur Verbindung von pneumatischen Leitungen anzulehnen.

[0009] Druckmittelleitungen sind im allgemeinen bereits hervorragend abgedichtet. Sie werden zudem in großen Stückzahlen gefertigt. Nach der Idee der Erfindung kann durch die Übernahme der wesentlichen Geometrie und des Aufbaus eines derartigen Steckverbindersystems auch in dem Bereich eines Steckverbindersystems zur Verbindung elektrischer Leitungen der Kostenaufwand deutlich vermindert werden.

[0010] Als besondere Vorteile zu nennen sind dabei der mögliche Gleichteileeinsatz bzw. die Übernahme von bereits vorhandenen Teilen aus dem Steckverbindersystem für Druckmittelleitungen sowie auch die hohe Funktionssicherheit letztgenannter Anordnungen, welche sich auch bei der Verbindung der elektrischen Leitungen vorteilhaft auswirken.

[0011] Ein weiterer Vorteil besteht in der analogen Bedienung, so daß sich das Steckverbindersystem insbesondere dort anbietet, wo ein Druckmittelsystem und ein elektrisches (Steuerungs)System gemeinsam eingesetzt werden.

[0012] Steckverbindersysteme der Druckmitteltechnik sind beispielsweise aus der DE 38 10 351 C2, der DE 40 39 066 C1, der DE 40 42 447 C1, der DE 195 40 559 A1 und der DE 197 25 999 C1 bekannt.

[0013] Im Rahmen der Erfindung bietet es sich an, zunächst die Dichtungen nach Art des Steckverbindersystems zur Verbindung der Druckmittelleitungen auszubilden.

[0014] Ebenfalls übernehmbar ist eine Zugentlastungseinrichtung.

[0015] Darüber hinaus kann auch die übrige Geometrie der Steckverbinder weitgehend an das Druckmittelsteckverbindersystem angelehnt werden, um auch hinsichtlich der Handhabung der Systeme weitgehende Übereinstimmung zu schaffen.

[0016] Zur Verhinderung von Fehlkupplungen zwischen den beiden Systemen kann beispielsweise das elektrische Steckverbindersystem zusätzlich mit einer mechanischen und/oder optischen Kodiereinrichtung versehen werden, welche helfen, ein Fehlkuppeln beispielsweise eines Buchsenteils des elektrischen Steckverbindersystems mit einem Steckerteil des Druckmittelsteckverbindersystems zu verhindern.

[0017] Nach einer bevorzugten Applikation wird das Stecker- oder Buchsenteil an ein Gerät, insbesondere eine Ventilinsel des Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen angeformt. Beispielsweise an Ventilinseln der Druckmitteltechnik ist es oftmals notwendig, z.B. Sensor- oder Aktorleitungen zur Betätigung und/oder Überwachung von elektrischen Geräten wie Ventilen mitzuführen. Durch das direkte Anformen wird an dem Gerät der Druckmitteltechnik sowohl der Vorteil des Gleichteileeinsatzes als auch der Vorteil einer nahezu identischen Bedienung der beiden Steckersysteme ― in der Elektrik und in der Druckmitteltechnik - genutzt.

[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0019] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigt:
Figur 1
eine perspektivische Ansicht eines Buchsenteils und eines Steckerteiles eines elektrischen Steckverbindersystems;
Figur 2
eine weitere perspektivische Ansicht des Steckverbindersystems aus Figur 1 ;
Figur 3
eine perspektivische Ansicht des Steckverbindersystems aus Figur 1 im zusammengesteckten Zustand;
Figur 4
eine weitere perspektivische Ansicht des Steckverbindersystems im zusammengesetzten Zustand mit teilaufgeschnittenem Buchsenteil.


[0020] Figur 1 zeigt ein Steckverbindersystem mit einem (Sensor-)Steckerteil 1, welches in ein Buchsenteil 2 einführbar ist. Das Buchsenteil 2 kann beispielsweise direkt an eine Wand 3 eines hier ansonsten nicht dargestellten elektrischen Gerätes wie eine Ventilinsel angeformt sein.

[0021] Das Buchsenteil 2 weist an seiner dem Steckerteil 1 zugewandten Seite einen Entriegelungsring 4 auf sowie eine mit dem Entriegelungs- oder Betätigungsring lösbare Zugentlastungseinrichtung 5 mit zum Innenumfang hin vordrückenden Zapfen 16. Eine umlaufende Dichtung in Form eine Dichtringes 6 ― Fig. 4 - am Buchsenteil 2 verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit. Umgeben ist die Anordnung von einer Spritzgußmasse, welche hier einstückig mit der Wand 3 der Ventilinsel ausgeformt ist.

[0022] Eine optische Kodierung 7 mit fluchtenden Stegen 7a, 7b erleichtert die Ausrichtung zwischen Stecker- und Buchsenteil 1, 2 beim Zusammenstecken. Die Funktion einer optischen Kodierung kann auch durch eine unterschiedliche Farbgebung zwischen dem elektrischen "System" und dem "Druckmittelsystem" erreicht werden. So kann z.B. der Entriegelungsring 4 des einen Systems blau und der des anderen Systems rot gefärbt sein.

[0023] Ein Polarisierungspin 8 am Buchsenteil 2 und eine Polarisierungsaufnahme 9 am Steckerteil 1 dienen als mechanische Kodierung zur Verhinderung von Fehlsteckvorgängen, insbesondere mit den Druckmittelsteckern.

[0024] Sowohl das Steckerteil 1 als auch das Buchsenteil 2 sind umspritzt ausgebildet.

[0025] Leitungen 10 und deren Leitungsadem 11 sind an den Stecker- und/oder Buchenteilen 1, 2 abgedichtet angeordnet. In der Ventilinsel 3 kann der Anschluss der Leitungsadem 11 an das Buchenteil mittels Löten, Crimpen oder Schweißen u.dgl. erfolgen.

[0026] Das Buchsenteil 2 weist in seiner mittigen Buchenöffnung 12 leitende Pins 13 auf, welche in korrespondierende Öffnungen 14 am Steckabschnitt 15 des Steckerteils 1 einführbar sind.

Bezugszeichenliste



[0027] 
Steckerteil
1
Buchsenteil
2
Wand
3
Entriegelungsring
4
Zugentlastung
5
Dichtung
6
Kodierung
7
Polarisierungspin
8
Polarisierungsaufnahme
9
Leitung
10
Leitungsadern
11
Buchenöffnung
12
Pins
13
Öffnung
14
Steckabschnitt
15
Zapfen
16



Ansprüche

1. Steckverbindersystem, insbesondere Sensorsteckverbindersystem zur Verbindung elektrischer Leitungen, mit einem Stecker- und einem Buchsenteil (1, 2), die im zusammengesteckten Zustand mittels wenigstens einer Dichtung gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit gesichert sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Steckverbindersystem nach Art eines Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet ist.
 
2. Steckverbindersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) und das Buchsenteil (2) hinsichtlich ihrer Geometrie nach Art des Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet ist.
 
3. Steckverbindersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) und das Buchsenteil (2) hinsichtlich ihrer Baugröße nach Art des Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet ist.
 
4. Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) und das Buchsenteil (2) hinsichtlich ihrer Dichtung(en) (6) nach Art des Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet sind.
 
5. Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) und das Buchsenteil (2) eine Zugentlastungseinrichtung (5) aufweisen, welche nach Art des Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen ausgebildet ist.
 
6. Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) und das Buchsenteil (2) zur Vermeidung von Fehlkupplungen mit dem Steckverbindersystem zur Verbindung von Druckmittelleitungen mit zusammenwirkenden optischen und/oder mechanischen Kodiereinrichtungen (7, 8, 9) versehen sind.
 
7. Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stecker- (1) oder Buchsenteil (2) an eine Ventilinsel (3) des Steckverbindersystems zur Verbindung von Druckmittelleitungen angeformt ist.
 




Zeichnung