Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hülle bzw. ein Reiseetui für ein Glaswerkzeug.
Beispiele solcher Glaswerkzeuge sind Glas-Nagelfeilen und andere Glasgeräte. Sie werden
für einen breiten Bereich kosmetischer Aufgaben benutzt - d.h. zum Entfernen von Hornhaut
und zum Polieren von Zehen- oder Fingernägeln od.dergl.
Stand der Technik
[0002] Feilen aus einem flachen Glasstreifen, der auf einer oder beiden Seiten zu einer
schleifend wirkenden Oberfläche aufgeraut ist, sind aus der CZ 6492 U (veröffentlicht
am 4. September 1997) und der WO 99/02064 (veröffentlicht am 21. Januar 1999) bekannt.
Glas-Nagelfeilen sind in der Damenwelt sehr beliebt geworden und werden daher häufig
in Handtaschen mitgeführt. Glas ist jedoch sehr zerbrechlich; wird die Handtasche
versehentlich gequetscht oder gebogen, kann die Glas-Nagelfeile leicht brechen. Daher
ist ein Behältnis erwünscht, das die Nagelfeile schützt, während sie umhergetragen
wird.
[0003] Die von der Fa. J. Blazek, Podebrady, Republik Tschechien, erhältlichen Nagelfeilen
wurden vielfach in Kunststoffetuis verkauft, bei denen zwei dünne, entlang der Seitenkanten
aneinander befestigte Kunststofffolien eine Tasche bilden. Die vordere Folie ist etwas
kürzer als die hintere, so dass die Nagelfeile sich bequem am oberen Ende ergreifen
und aus der Tasche ziehen lässt. Man hat versucht, die Schutzwirkung durch Verwendung
eines dickeren Materials zu verbessern. Ein hierzu auf dem Markt befindliches Beispiel
ist eine Ledertasche in der Art eines Kamm- oder Brillenetuis, das die Feile vollständig
umgibt. Wietere Beispiele von Schutzhüllen sind in den Fig. 3 und 7 der US 2002/0066459
A1 bekannt. Die dort beschriebene Schutzhülle besteht aus einem weichen Material wie
Velum, Filz, Vinyl oder Leder.
[0004] Die US 2002/0066459 A1 beschreibt auch eine Anordnung, bei der die Glas-Nagelfeile
mit einem abnehmbaren oder permanenten Handgriff aus einem steifen dauerhaften Material
wie Kunststoff, Holz oder Metall versehen ist, der einen schützenden Griff darstellt.
Der Rest der Glas-Nagelfeile ist, wenn sie nicht benutzt wird, von einer abnehmbaren
Schutzhülle bedeckt. Der Griff und die Hülle sind formschlüssig miteinander versperrbar
gestaltet.
[0005] Alle diese Schutzhüllen sind dahingehend nachteilig, dass sie dem Glasstreifen im
wesentlichen keinerlei Schutz gegen einen Bruch durch Biegen bieten. Flexible Hüllen
bieten überhaupt keinen Schutz; die zweiteilige steife Hülle nach US 2002/0066459
A1 bietet Schutz im Griffbereich und separat davon im Blattbereich.
[0006] Jedoch gibt es keine Steife über die gesamte Länge des Glasstreifens. Folglich wird
bei dieser Anordnung eine Biegekraft den Glasstreifen in der Nähe des Übergangs zwischen
dem Handgriff und der Blattumhüllung zerbrechen.
[0007] Die US-A-5 349 969 zeigt einen Nagelfeilenschutz aus einem festen Formwerkstoff.
Die Vorrichtung besteht aus einer vorderen und eine rückseitigen Fläche, die zwischen
sich einen Schlitz bilden, in die die Nagelfeile dicht hineinpasst. Die vordere Fläche
erstreckt sich über etwa die halbe Länge der rückseitigen Fläche. Die rückseitige
Fläche enthält ein Fenster, das sich über etwa die Länge der vorderen Fläche erstreckt.
Bei eingesetzter Feile ist eine Seite derselben durch das Fenster in der rückseitigen
Fläche hindurch zugänglich, während ihre andere Seite zugänglich ist, weil sie über
das Ende der vorderen Fläche hinaus vorsteht. Die Vorrichtung stützt Nagelfeilen beim
Gebrauch ab, die sonst reißen und brechen würden. Hier liegt ein Problem mit Nagelfeilen
aus Laminat mit Schleifpapier als Arbeitsfläche. Daher hat die bekannte Anordnung
die Funktion, als Unterlage für eine Nagelfeile zu wirken, die sich sonst durchbiegen
würde, aber dennoch Zugang zu beiden Seiten der Feile zu ermöglichen. Es sei darauf
hingewiesen, dass die Feile sich über das Ende der Vorrichtung hinaus erstreckt, so
dass man keinen vollen Schutz gegen ein Brechen der nicht benutzten Feile erhält,
wenn diese gebogen wird.
[0008] Die CH 258 462 zeigt eine Nagelfeile in einem schützenden Etui. Die Nagelfeile selbst
besteht aus einem Metallblatt, das zu einem M-förmigen Querschnitt geformt ist und
entlang den Längskanten in einer U-förmigen Wanne gehalten wird. Die M-förmige Feile
enthält Perforationslöcher, deren Kanten aufgebogen sind, um die Schleiffläche auszubilden.
Sowohl der M-förmige Querschnitt als auch die U-förmige Wanne, die ihn hält, passen
an einem Ende in ein Rohr mit allgemein rechteckigem Querschnitt, das den Griff der
Feile bildet. Bei nicht benutzter Feile ist eine Schutzhülle auf die Feile aufgeschoben,
die auf Ringwülste im Griffbereich aufrastet.
[0009] Die DE 92 07 258U offenbart eine Metall-Nagelfeile, die sich in einen Längsschlitz
in einem Kunststoffgriff einfahren lässt. An die Metallklinge ist ein T-förmiger Vorsprung
rechtwinklig angesetzt, der in einem Schlitz in der Außenfläche des Griffs läuft.
Mit dem Kopf des T-förmigen Querschnitts lässt sich die Klinge der Nagelfeile vom
Benutzer ein- und ausfahren. Innerhalb des Griffs läuft die Klinge in Schlitzen in
gegenüberliegenden Wänden eines allgemein rechtwinkligen Innenraums. Im normalen Einsatz
wird die Feilenklinge nie vom schützenden Griff getrennt.
Die Erfindung
[0010] Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Schutzumhüllung für ein Glaswerkzeug
anzugeben, die Schutz gegen ein Zerbrechen unter einer aufgebrachten Biegekraft bietet.
[0011] Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt diese eine Hülle für ein
Glaswerkzeug bereit, das einen Hauptteil aus einer ersten und einer zweiten jeweils
steifen Platte, aufweist, wobei die zweite Platte in einem Umfangsbereich an die erste
Platte angesetzt ist, um zwischen den Platten einen Innenraum zu bilden, der das Glaswerkzeug
aufnehmen kann, und die zweite Platte weiterhin kürzer ist als die erste Platte, um
an einem Ende der Hülse ein Fenster zu bilden, durch das das Glaswerkzeug im Innenraum
handhabbar ist.
[0012] Die Hülle kann eine Rückhalteeinrichtung, mittels deren das Glaswerkzeug daran gehindert
wird, aus dem Innenraum zu rutschen, sowie eine Kappe aufweisen, die auf das Ende
des Hauptteils der Hülse aufsetzbar ist. Die Kappe kann das Fenster vollständig abdecken.
Die erste und die zweite Platte können in der Nähe des Fensters einen schmalen Bereich
aufweisen, der einen Hals bildet, der die Kappe aufnimmt. Die Hülle kann Wände aufweisen,
die im Fensterbereich aus der ersten Platte aufrecht vorstehen und das Glaswerkzeug
beim Einsetzen und Herausziehen führen. Die erste Platte kann angrenzend an den Innenraum
eine Längsnut enthalten, die Schultern auswärts der Nut belässt, die Führungen für
das Glaswerkzeug beim Einsetzen desselben in den Innenraum bilden. Eine federnde Einrichtung
wie ein auf eine Feder aufgesetztes Kissen oder eine kleine Feder in einer Aussparung
kann im Boden des Innenraums angeordnet sein, um eine Reibkraft auf das Glaswerkzeug
auszuüben und es so am Herausfallen aus der Hülle zu hindern, falls die Rückhalteeinrichtung
sich nicht in der Solllage befindet. Der Innenraum kann zum inneren Ende hin geringfügig
verjüngt ausgeführt sein, damit die Hülle sich schwach biegen kann, ohne dass eine
Kraft auf das Glaswerkzeug ausgeübt wird, d.h. das Glaswerkzeug sitzt dicht im abgewandten
Ende des Innenraums, während zur Mitte der Hülle hin ein geringes Spiel vorliegt.
[0013] Optional lässt sich die Innenwandfläche, auf der das Glaswerkzeug läuft, mit einem
Material beschichten, das die Übertragung mechanischer Stöße von der Hülle auf das
Glaswerkzeug verhindert. Ein geeignetes Material ist Gummi, bspw. ein Latex. Dieser
lässt sich als Lösung aufbringen. Alternativ kann man die Innenwandflächen mit kleinen
Streifen eines Kunststoffs niedriger Dichte polstern.
[0014] Die Verwendung der Ausdrücke "erste Platte" und "zweite Platte" soll die Möglichkeit
nicht ausschließen, dass die Platten einteilig miteinander ausgebildet sind oder dass
eine von ihnen oder beide aus mehr als einem Teil bestehen.
[0015] Nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt diese für ein Glaswerkzeug
eine Hülle bereit, die zum Haltern und zum Schutz des Werkzeugs einen steifen tragenden
Hauptteil vorzugsweise aus transparentem Kunststoff aufweist, der einen Innenraum
für das Werkzeug mit einer auswärts sich erstreckenden unteren Lippe aufweist, auf
der das Ende des Werkzeugs vor dem Einschieben in den Innenraum aufgesetzt werden
kann, wobei die untere Lippe Führungswände aufweist, die mit den Seitenwänden im Innenraum
fluchten. Dadurch ist gewährleistet, dass, wenn beim Versuch des Benutzers, das Werkzeug
in den Innenraum zu schieben, es die untere Lippe berührt, die Führungswände es in
die richtige Ausrichtung zum leichten Einschieben in den Innenraum lenken. Optionale
Merkmale dieses Aspekts der Erfindung entsprechen den oben zum ersten Aspekt beschriebenen.
Die Figuren
[0016] Es werden nun Ausführungsformen der Erfindung lediglich als Beispiele und unter Bezug
auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
- Fig. 1
- ist eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- ist ein Schnitt von oben, d.h. eine Draufsicht aus der Ebene BB in Fig. 1;
- Fig. 3
- ist ein Schnitt in de Ebene AA der Fig. 2;
- Fig. 4
- ist eine Draufsicht der Anordnung nach Fig. 1;
- Fig. 5
- ist eine vergrößerte Darstellung der Anordnung nach Fig. 1 von rechts;
- Fig. 6
- zeigt die Anordnung nach Fig. 1 perspektivisch;
- Fig. 7
- zeigt stirnseitig eine alternative Ausführungsform der Anordnung nach Fig. 1; und
- Fig. 8
- zeigt die alternative Ausführungsform perspektivisch.
- Fig. 9
- ist eine Teilschnittansicht durch eine Ausfühurungsform Hülse der die mit eingestellter
Glasnagelfeile.
- Fig. 10a
- zeigt eine Alternative Ausführungsform der Hülse.
- Fig. 10b
- zeigt ein Vergrösserte Teilschnittansicht der Ausführungsform der Fig. 10a.
- Fig. 11
- ist eine Schnittansicht einer weiten Ausführungsform der Hülse.
Ausführliche Beschreibung von Ausführungsformen
[0017] Wie in Fig. 1 dargestellt, besteht eine Hülse 10 für eine Glas-Nagelfeile aus einer
ersten Platte 11 und einer zweiten Platte 12. Die erste und die zweite Platte sind
miteinander in einem Umfangsbereich 13 zusammengefügt, wie am besten in Fig. 2 ersichtlich,
wobei sie einen Innenraum 14 geeigneter Größe und Gestalt zur Aufnahme einer Glas-Nagelfeile
der in der WO 99/02064 gezeigten und von der Fa. J. Blazek, Podebrady, Republik Tschechien,
erhältlichen Art bilden. Ein Innenraum entsprechend der Gestalt der Glas-Nagelfeile
lässt sich durch geeignetes Ausfräsen einer der oder beider Platten 11, 12 ausbilden.
Alternativ lässt sich eine Pack- oder Fülleinlage aus in Gestalt des Umfangsbereichs
zugeschnittenem Material zwischen die erste und die zweite Platte einlegen, um den
Innenraum auszubilden.
[0018] Wie am besten in der Fig. 1 zu ersehen, ist die zweite Platte 12 kürzer als die erste
Platte 11, so dass ein Fenster 15 offen bleibt. Dieses Fenster 15 legt einen Endabschnitt
der Glas-Nagelfeile frei, so dass die Benutzerin sie in die Hülle schieben bzw. aus
ihr ziehen kann. In der Anordnung nach Fig. 1 ist der Innenraum 14 zwischen der ersten
und der zweiten Platte 11, 12 im wesentlichen als Ausnehmung in der ersten Platte
11 ausgebildet. In dem Bereich unter dem Fenster bildet diese Ausnehmung eine Mulde
mit aufrecht stehenden Seitenwänden 16, wie am besten in den Fig. 5 und 6 ersichtlich.
Alternativ lassen die aufrecht stehenden Führungswände 16 sich als längs verlaufende
Ansätze der oberen Platte 12 oder als Ansätze der Pack- bzw. Fülllage zwischen den
beiden Platten ausbilden, wie oben beschrieben.
[0019] Die Mulde lässt sich auch als eine untere Lippe vorstellen, die vom steifen tragenden
Hauptteil auswärts vorsteht, der aus in Längsrichtung sich deckenden Bereichen der
ersten und der zweiten Platten 11,12 gebildet ist. Die untere Lippe trägt die aufrecht
stehenden Wände, deren Innenflächen vorzugsweise mit denen der Seitenwände des Innenraums
fluchten.
[0020] In der Anordnung nach Fig. 1 bis 6 hat die Hülle einen kreisförmigen Querschnitt,
am besten in den Fig. 3 und 5 zu ersehen. Das linke Ende der Hülle - vergl. Fig. 1,
2 und 4 - hat einen ersten Durchmesser, der ziemlich groß sein kann - bspw. 20 mm
für eine Hülle zur Aufnahme einer 12,5 mm breite Glas-Nagelfeile. An einer Stelle
entlang der Längsausdehnung der Hülle, aber vor dem Fenster verringert der Hüllendurchmesser
sich auf einen zweiten Wert, der typischerweise 16 mm für eine Hülle betragen kann,
die eine 12,5 mm breite Glas-Nagelfeile aufnehmen soll. Die Durchmesserverringerung
bewirkt eine Schulter 17.
[0021] Die Kappe 18 besteht aus einem Zylinder aus steifem Werkstoff, der an einem Ende
offen ist und einen Innendurchmesser aufweist, mit dem er auf den kleinerdurchmessrigen
Teil 1a der Hülle passt. Der Außendurchmesser ist gleich dem ersten Durchmesser des
Hauptteils der Hülse.
[0022] Die Kappe 18 ist auf das kleinerdurchmessrige Ende der Hülle 10 aufschiebbar und
deckt dann das Fenster und den kleinerdurchmessrigen Teil 19 der Hülse zwischen dem
Fenster 15 und der Schulter 17 ab. In der Solllage stößt die Kappe 18 an die Schulter
17 an. Die Aufgabe der Kappe ist, die Glas-Nagelfeile in der Hülle zurückzuhalten,
damit sie nicht heraus rutschen kann. Die Kappe 18 wird einfach durch Aufschieben
auf den Hüllenteil 19 zwischen dem Fenster 15 und der Schulter 17 in der Solllage
gehalten.
[0023] Alternativ kann die Kappe 18 aufschraubbar sein; ein Aufschieben ist jedoch bevorzugt.
Optional kann ein einwärts vorstehender umlaufender Ring vorgesehen sein, der in eine
Ringnut im kleinerdurchmessrigen Teil 19 der Hülle einrastet. Ein Aufschieben ist
jedoch bevorzugt, da bei einer Schraubverbindung auf die Nagelfeile im Behälter versehentlich
ein Drall entstehen kann, infolge dessen die Nagelfeile bricht.
[0024] Etwa auf halber Länge der Hülse enthält die erste Platte eine Ausnehmung 20. In die
Ausnehmung 20 ist ein federelastisch vorgespanntes Kissen eingelegt, das über die
Bodenfläche der Ausnehmung 20 hinaus vorsteht. Die Aufgabe dieses Kissens ist, die
Glas-Nagelfeile in der Hülse mit einer schwachen Reibkraft zu beaufschlagen. Dabei
handelt es sich um eine Sicherheitsmaßnahme, die ein Herausrutschen der Glas-Nagelfeile
aus der Hülle bei abgenommener Kappe 18 verhindern soll. Die Ausnehmung 20 kann eine
kleine, aufwärts gewölbte und längs ausgerichtete Blattfeder enthalten, die eine Brücke
bildet, die einen Aufwärtsdruck aus der Ausnehmung ausübt. Desgl. kann die Ausnehmung
20 eine Schraubenfeder enthalten, die ein Kissen aufwärts drückt. Alternativ kann
die Ausnehmung 20 ein in sich federelastisches Material enthalten - bspw. Schaumgummi
oder Filz. Die Ausnehmung 20 kann in Längsrichtung über eine verhältnismäßig kurze,
eine längere Strecke oder auch über die gesamte Länge des Innenraums verlaufen. Eine
solche Anordnung wäre besonders geeignet, wo die Ausnehmung 20 durchgehend mit federelastischem
Material ausgefüllt ist.
[0025] Abgesehen von der Ausnehmung 20 im Boden des Innenraums kann die Platte 11 optional
eine flachere Nut enthalten, die über fast die gesamte Breite des Innenraums verläuft,
so dass die Glas-Nagelfeile auf Randschultern ruht, die sich über die Länge des Innenraums
erstrecken. Damit erreicht man den Vorteil, dass die Schleiffläche der Glas-Nagelfeile
größtenteils frei liegt und beim Einsetzen und Herausziehen derselben ein versehentlicher
Abrieb des Bodens des Innenraums verringert wird. Die Fig. 9 zeigt, wie eine Glas-Nagelfeile
im Innenraum sitzt, wobei ihre Außenkante auf den Schultern 22 zwischen den aufrecht
vorstehenden Wänden 16 und der flachen Nut 21 im Boden des Innenraums 14 ruht. Die
flache Ausnehmung ist jedoch optional und kann daher entfallen. Bspw. in der Fig.
5 ist sie nicht gezeigt.
[0026] Der Hauptkörper 10 der Hülle ist vorzugsweise aus zwei Halbrundprofilstäben mit dem
verringerten Durchmesser des Abschnitts 19 sowie einem Stück Hohlprofil gefertigt,
dessen Außendurchmesser dem größeren ersten Durchmesser entspricht und dessen Innendurchmesser
die Halbrundprofilstäbe im Presssitz aufnimmt. Einer der Halbrundprofilstäbe bildet
den Kern der ersten Platte; in ihn ist ein Innenraum zur Aufnahme der Glas-Nagelfeile
eingefräst, der die aufrecht stehenden Wände 16 bildet. Optional ist in ihn die Ausnehmung
21 eingefräst, die ein geringes Spiel zwischen dem Boden des Innenraums und der Glas-Nagelfeile
belässt; mit einer dritten Fräsung wird die Ausnehmung 20 ausgebildet. Der obere Halbrundprofilstab
ist kürzer zugeschnitten, er bildet den Kern der zweiten Platte 12. Beide Halbrundprofilstäbe
werden dann nach dem Auftragen eines geeigneten Klebstoffs gemeinsam in das Hohlprofilstück
eingesetzt. Der zweite kürzere Stab lässt das Fenster 15 frei, wie oben beschrieben.
Die Kappe 18 wird aus einem Stück des gleichen Hohlprofils gefertigt, das die Halbrundprofile
umgibt, und mit einer Stirnfläche abgeschlossen. Alternativ ist die Hülle zweiteilig
mit der Trennebene in der Ebene BB in Fig. 1 herstellbar. Für die Hülle ist jeder
steife Werkstoff geeignet; um ein gefälliges Aussehen zu erreichen, verwendet man
vorzugsweise einen transparenten Kunststoff.
[0027] Ein Kunststoff lässt sich auch problemlos verkleben und formen. Einzusehen ist, dass
die Hüllenteile sich als Formteile herstellen lassen.
[0028] Im Einsatz nimmt die in den Fig. 1 bis 5 und 9 gezeigte Hülle im Innenraum 14 eine
Glas-Nagelfeile auf. Die Nagelfeile erstreckt sich mit der Spitze voran zum linken
äußeren Ende 23 des Innenraums. Auf diese Weise bleibt der Griff oder ein Teil desselben
für die Benutzerin durch das Fenster 15 hindurch erreichbar. In der anderen Richtung
erstreckt sich die Nagelfeile etwa über die volle Länge des Innenraums einschl. des
Bereichs zwischen den vorstehenden Wänden 16.
[0029] Vorzugsweise steht die Oberfläche der Nagelfeile vertikal nicht über die Wände 16
hinaus vor, sondern endet bündig mit ihnen. Um die Nagelfeile aus der Hülle herauszunehmen,
zieht die Benutzerin die Kappe 18 vom kleinerdurchmessrigen Teil 19 des Hauptteils
ab. Dadurch werden das Fenster 15 sowie der Griff der Nagelfeile 15 im Fenster 15
ganz oder teilweise freigelegt. Die Benutzerin setzt dann durch das Fenster hindurch
einen Finger auf den Griff des Nagelfeile auf und schiebt sie zwischen den Wänden
16 hindurch nach außen vor. Da die Nagelfeile innerhalb des steifen Hülle vollständig
abgestützt wird, besteht keine Gefahr, dass die Benutzerin beim Herausziehen eine
Biegekraft auf sie aufbringt. Die Nagelfeile wird ausschließlich in Längsrichtung
herausgezogen und dabei von den Wänden 16 und den Seiten des Innenraums 14 geführt.
Sie lässt sich daher glatt, gleichmäßig und mühelos herausnehmen, indem einfach zwischen
den Fingern der Benutzerin und der Oberfläche des Feilengriffs eine Reibkraft auf
sie aufgebracht wird. Sobald die Feile in einiger Länge über das Hüllenende hinaus
vorsteht, lässt sie sich zwischen dem Daumen und einem Finger ergreifen und vollständig
herausziehen.
[0030] Zum Wiedereinschieben setzt die Benutzerin die Glas-Nagelfeile mit der Spitze zwischen
den aufrechten Wänden 16 auf und schiebt sie dann einfach in die Hülle hinein. Zwischen
den aufrechten Wänden 16 und deren Fortsetzung durch die Innenwandflächen der Ausnehmung
14 im Innenraum der Hülle gleitend wird die Nagelfeile dann gleichmäßig in die Solllage
geführt.
[0031] Dem Hineingleiten der Nagelfeile in die Hülle setzt letztere beim Erreichen der Ausnehmung
20 einen schwachen Widerstand entgegen derart, dass die Feile nicht wieder herausrutschen
kann, sollte sie versehentlich mit der Öffnung nach unten aufgestellt werden. Vollständig
in die Hülle eingesetzt erreicht die Feile den Spitzenbereich 23 des Innenraums 14.
Vorzugsweise ist der Innenraum 14 im Spitzenbereich 23 leicht verjüngt ausgeführt,
so dass die Glas-Nagelfeile nicht locker in der Hülle sitzt, sondern vom Ende weg
ein gewisses Spiel vorliegt. Damit lässt die Hülle sich geringfügig verformen, ohne
dass das Werkzeug bricht. Sitzt die Glas-Nagelfeile vollständig in der Hülle, kann
die Kappe 18 aufgesetzt werden, um das Fenster abzudecken und zu schließen.
[0032] Optional kann die Kappe 18 ein Füllelement mit Halbrundquerschnitt enthalten, das
am Fenster 15 anliegt und verhindert, dass bei aufgesetzter Kappe die Glas-Nagelfeile
sich im Fensterabschnitt der Hülle bewegt.
[0033] Die Fig. 7 und 8 zeigen eine alternative Ausführungsform, bei der die Hülle einen
augenförmigen Querschnitt hat. In anderer Hinsicht entspricht der Aufbau Dem der ersten
Ausführungsform. Die Ausführungsform nach Fig. 7 und 8 lässt sich bequem herstellen,
indem man an Stelle des zur ersten Ausführungsform erläuterten Hohlelements ein Paar
bootartig geformter Schalen 24, 25 verwendet, um die Halbrundprofilstäbe einzukapseln.
[0034] Nach dieser Beschreibung der zwei Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung mit
gewissen Modifikationen ist einzusehen, das eine erfindungsgemäße Hülse einer Glas-Nagelfeile
ausgezeichneten Schutz bietet. In einer Damenhandtasche schützt die Hülse die Glas-Nagelfeile
gegen ein versehentliches Biegen.
[0035] Die Steife sollte derart sein, dass auch in Extremsituationen - wenn bspw. sich jemand
auf die Handtasche setzt - die steife Hülle sich nicht weit genug ausbiegt, um die
Glas-Nagelfeile in ihr zu zerbrechen.
[0036] Nach dem Abnehmen der Kappe ist die Nagelfeile problemlos zugänglich; beim Herausnehmen
und Einsetzen wird sie von den aufrecht stehenden Wänden 16 geführt. Dadurch entfällt
eines der bekannten Probleme bei der Handhabung von Glas-Nagelfeilen, nämlich die
Schwierigkeit, sie in eine Hülle oder dergl. ein- und herauszuschieben.
[0037] Die erfindungsgemäße Hülle lässt sich auch mit Dekor-Glasnagelfeilen nach der DE
200 18 434.2 zusammen einsetzen. Diese Druckschrift beschreibt eine Nagelfeile, bei
der auf einer Seite des Griffs kleine Steinchen aufgebracht sind, um die Handhabung
der Feile zu erleichtern. Zur Aufnahme solcher Feilen kann es erforderlich sein, das
Innendach der Kappe 18 so zu gestalten, dass genug Freiraum für die Steinchen verbleibt,
wenn die Kappe ein Filter mit Halbrundquerschnitt hat. Dies ist problemlos erreichbar
mit einem Profil entsprechend dem der Fig. 9. Die Feile wird dabei an ihren Rändern
gehalten; für die Steinchen, die im wesentlichen zur Mitte hin liegen, bleibt in der
Kappe 18 dann genug Freiraum.
[0038] Vorzugsweise wird die Schwereachse der zusammengesetzten Hülle mit eingesetztem Glaswerkzeug
unter die geometrische Achse der Anordnung gelegt. Dadurch erhält die Anordnung eine
Vorzugsorientierung und wird ein Rollen verhindert. In einer bevorzugten Anordnung
ist die Schwereachse so gelegt, dass in der bevorzugten Lage die Oberseite des Griffs
des Glaswerkzeugs durch die Wand der Kappe 18 hindurch im Fenster 15 sichtbar ist.
Trägt der Werkzeuggriff ein Dekor, wie bspw. in der DE 200 18 434.2 beschrieben, ist
der visuelle Effekt besonders attraktiv und wird die Anordnung sich immer so ausrichten,
dass das Dekor sichtbar ist. Die Schwereachse liegt automatisch tiefer, wenn man die
obere Platte kürzer ausführt als die untere. Ggf. kann man auch für die untere Platte
einen dichteren Werkstoff auswählen.
[0039] Die Fig. 10 zeigt eine alternative federelastische Anordnung, mit der ein Herausrutschen
des Glaswerkzeugs aus der Hülle sich verhindern lässt. Dabei sind die führenden Wände
16 mit federleastischen Lappen 16a ausgeführt, die einen leichten Druck auf die Seiten
des Glaswerkzeugs ausüben. Vorzugsweise befinden die Lappen sich am oder nahe des
Eingangs zum Innenraum 14; sie können einteilig an das Hülsenmaterial angeformt sein.
[0040] Der bevorzugte Werkstoff zum Aufbau der Hülle ist ein transparenter Kunststoff. Indem
er dem Boden der Schale zwischen den führenden Flächen 16 eine geeignete glatte Oberfläche
erteilt, bildet dieser Teil der Hülle eine Linse, die in Folge der gekrümmten unteren
Wandfläche der Hülle unter den Führungen 16 als Vergrößerungsglas wirkt. Die Hülle
bietet daher nicht nur einen Schutz für das Glaswerkzeug, während dieses nicht benutzt
wird, sondern auch ein Vergrößerungsglas, das den Benutzer unterstützt, nachdem er
das Werkzeug aus der Hülle entfernt hat.
[0041] Die Fig. 11 zeigt eine Weiterentwicklung, die dem Benutzer zusätzlich zum Vergrößerungsglas
eine Beleuchtung bietet. Die anhand der Fig. 1-10 unten diskutierten optionalen Änderungen
gelten auch für die Ausführungsform nach Fig. 11. Dabei dienen zu Kennzeichnung entsprechender
Teile die gleichen Bezugszeichen. Zu Einzelheiten dieser Teile sei auf die Beschreibung
der Fig. 1 verwiesen.
[0042] Die Hülle nach Fig. 11 setzt sich aus einem transparenten Kunststoff zusammen. Der
Boden der unteren Fläche 11 bildet im Endbereich, wo er dem Fenster 15 gegenüber und
zwischen den Führungsschienen 16 erscheint, durch seinen zylindrischen Querschnitt
ein Vergrößerungsglas. Am anderen Ende der Hülle ist ein undurchsichtiger Block 35
vorgesehen, der eine Batterie 36, eine Lampe 37 und einen Schalter 38 enthält, die
optional mit zusätzlichen Schaltungselementen - bspw. einem Widerstand oder einem
Festkörperschaltkreis - in Reihe geschaltet sind. Beim Schalter 38 kann es sich um
einen Ein/Aus-Drucktaster handeln, der axial in das Ende der Hülle eingesetzt ist.
Die Lampe leuchtet axial durch die Hülle und das Licht wird in der Hülle durch Totalreflexion
an den parallelen Wänden geführt. Sobald es den Absatz 17 erreicht, wird ein erheblicher
Anteil desselben seitlich gestreut und leuchtet den Bereich unmittelbar unter dem
Fenster 15 und den Lupenbereich zwischen den Schienen 16 aus. Es lassen sich weitere
Bereich vorsehen, in denen das Licht gestreut wird - bspw. die Schrägen 38 und 39.
Idealerweise wird eine Schräge wie die obere Schräge 39 so ausgeführt, dass innen
eine Totalreflexion über die Mitte der Vorrichtung und durch die gegenüberliegende
Wandfläche hinaus erfolgt. Die Schräge sollte das Licht unter einem steilen Winkel
streuen, um den Sollbereich auszuleuchten. Die Winkel und Gestaltung der Bereiche,
in denen eine Lichtstreuung erfolgen soll, liegen im Rahmen des Wissens eines Optik-Fachmanns.
Die in der Fig. 11 gezeigten Winkel sollen die Verhältnisse im Einzelfall nicht akkurat
wiedergeben.
[0043] Bei im Schlitz 14 sitzender Glasfeile und aufgesetzter Kappe 18 (Fig. 1) ergibt die
Anordnung der Fig. 11 auch eine sehr ansprechende Erscheinung. In diesem Fall werden
die Absätze und Schrägen sowie auch der Innenraum 14 auf attraktive Weise beleuchtet.
Die Lampe 37 sitzt vorzugsweise mittig und in einer Linie mit dem Innenraum 14, so
dass sich das Licht gleichmäßig nach rechts, links, oben und unten verteilt. Alternativ
kann man die Lampe mittig, aber vollständig innerhalb der unteren Fläche anordnen,
so dass die Lichtstreuung überwiegend am Absatz 17 und an der Schräge 39 (sofern vorhanden)
erfolgt. Eine zusätzliche Lichtstreuung erhält man mit einer Dreiecks- bzw. Sägezahn-Riffelprägung
unmittelbar unter der Führungsfläche 16.
1. Hülle für ein Glaswerkzeug mit einem Hauptteil (10) aus einer ersten steifen Platte
(11) und einer zweiten steifen Platte (12), wobei die zweite Platte (12) in einem
Umfangsbereich (13) an die erste Platte (11) angesetzt ist und dabei zwischen den
Platten ein Innenraum (14) zur Aufnahme des Glaswerkzeugs entsteht und wobei die zweite
Platte (12) kürzer ist als die erste Platte (11), so dass im Hauptteil (10) ein Fenster
(15) entsteht, das die Handhabung des Glaswerkzeugs zulässt, dadurch gekennzeichnet, dass Wandelemente (16) vorgesehen sind, die aus der ersten Platte (12) im Fenster (15)
aufrecht vorstehen, um das Glaswerkzeug beim Einsetzen in den Innenraum (14) zu führen.
2. Hülle nach Anspruch 1 mit einer Kappe (18), die auf das Ende des Hauptteils (10) aufgesetzt
ist, wobei der Hauptteil (10) der Hülle in der Nähe des Fensters (15) einen schmalen
Abschnitt hat, der einen Hals zur Aufnahme der Kappe (18) bildet.
3. Hülle nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei der in die Wände des Innenraums (14)
eine federelastische Einrichtung oder Schicht eingesetzt ist und einen Einwärtsdruck
ausübt, um auf das Glaswerkzeug eine Reibkraft aufzubringen.
4. Hülle nach einem der vorgehenden Ansprüche, deren Innenraum (14) in der Vertikalen
zum inneren Ende hin verjüngt ist.
5. Hülle nach einem der vorgehenden Ansprüche, die aus einem transparenten Kunststoff
besteht.
6. Hülle nach einem der vorgehenden Ansprüche weiterhin mit einer Lampe.
7. Hülle nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei der ein Bereich der ersten Platte
am Fenster als Vergrößerungsglas ausgebildet ist.
8. Hülle nach einem der vorgehenden Ansprüche, die einen runden Querschnitt hat und deren
Schwereachse unter der geometrischen Achse verläuft, so dass beim Auflegen der Hülle
auf eine flache Oberfläche sie in eine Lage rollt, in der das Fenster (15) oben liegt.
9. Hülle nach Anspruch 6 wenn vom Anspruch 3 abhängig, bei der die Lampe so angeordnet
ist, dass sie die Hülle von innen beleuchtet.
10. Hülle für ein Glaswerkzeug, die einen starren tragenden Hauptteil (10) aufweist, der
einen Innenraum (14) für das Werkzeug mit einer auswärts sich erstreckenden unteren
Lippe enthält, die Führungswände (16) mit einwärts weisenden Flächen hat, die mit
den einwärts weisenden Innenflächen des Innenraums (14) ausgerichtet sind, wobei die
Hülle mit oder ohne Merkmale(n) der Ansprüche 2-9 ausgeführt ist.